David_Lynch - Kommentare
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Alle Kommentare von David_Lynch
So So Soulless - Nicht ganz mein Tempo
Schöne Musik, schöne Menschen. Diese zwei Dinge kann Damien Chazelles gefeiertem Neo-Musical niemand streitig machen. Doch befindet sich hinter dem imposant schlagenden Rhythmus kein echtes Herz und "La La Land" wird Opfer seiner eigenen, wenn auch makellosen, Fassade. Dabei hat man sie mit so viel Liebe und Detailreichtum errichtet und rein handwerklich kann man dem Film auch wirklich nichts ankreiden. Die Kamera ist dem Tempo entsprechend dynamisch, der Look durchgehend stylisch, die filmtechnischen Spielereien schlichtweg fantastisch. Leider fehlt jedoch die Verzauberung zwischen den Zeilen und das ist hauptsächlich auf ein zu banales Drehbuch und mangelnde Charakterzeichnung zurückzuführen. Die Beziehung der beiden Protagonisten wirkt uninspiriert, beide Darsteller haben schon besser gespielt (sogar gemeinsam) und traut man sich gar einen Blick auf die Nebenrollen zu werfen, so findet man im gesamten Film keine einzige Figur, mit auch nur dem Ansatz einer Persönlichkeit. Das wäre zu verzeihen, wenn die Liebesgeschichte den Handlungsverlauf allein tragen könnte, aber hier gibt es nichts, was wir nicht schon tausendfach geboten bekommen hätten. Und hundertfach besser.
Bereits in seinem Vorgängerwerk behandelte der Regisseur den Kampf zwischen beruflicher Karriere und persönlichem Ballast, nur gab er seinen Hauptfiguren dort einen dreidimensionalen Hintergrund und keine flache Pappkulisse. Durch die ausformulierten Charaktere fühlte man als Betrachter den Drang nach der Erfüllung des Traumes, der hier nur benannt, aber in der dramaturgischen Konzeption nicht unterfüttert wird. Dass zudem die gesamte Zielsetzung und Spannung darauf beruht, dass zwei geleckte, talentierte, junge Weiße in Hollywood zu gesellschaftlichem Erfolg kommen, hilft auch nicht unbedingt dabei, als Zuschauer Empathie zu entwickeln. Die lockere Atmosphäre des Films, mit Anleihen an die Screwball-Komödie wirkt zwar zunächst erfrischend, lässt aber gleichzeitig kein tiefergehendes Drama zu. Das zwischenmenchliche Miteinander wirkt dabei so gestellt, wie die Choreografie der Tanzszenen und selbst die Platzierung ebendieser musikalischen Einlagen ist gänzlich unausgegoren. Sie lässt einen streckenweise sogar ganz vergessen, dass man überhaupt ein Musical sieht, bis sie im "Was wäre wenn?"-Finale letztendlich doch noch den womöglich besten Einsatz findet.
Dass viele dieser Schwachstellen in genau den Klassikern, die der Film auf ein Podest hebt, genauso vorhanden sind, mag sein, aber die auf der Metaebene selbst proklamierte Revolution erreicht "La La Land" eben nicht und so bleibt es bei Nostalgie nach Noten. Das fällt heutzutage natürlich besonders in den Bereichen des Filmemachens und Geschichtenerzählens ins Gewicht, die in der Zwischenzeit Quantensprünge verzeichnet haben. Selbstverständlich ist es wundervoll nochmal einen aktuellen Kinofilm mit handgebauten Kulissen in Technicolor auf Zelluloid oder gar in glorreichen 65mm bewundern zu können, aber nur weil sich Ryan Gosling sein Pfannenschnitzel in der Küche im lupenreinen Anzug brät (das Fett spritzt doch auf das schöne weiße Hemd?!?), schmeckt es nicht automatisch besser, sondern immer noch wie ein alter Schinken. Ich würde mir ja auch mehr Leidenschaft für tolle Filmkunst zurückwünschen, aber das ist eigentlich gar nicht nötig, denn es gibt eben genau diese Vertreter bereits da draußen. Filme, die einen wirklich auf tiefster Ebene verzaubern und nicht mit akribisch konstruierter Magie nach angestaubten Blaupausen. Wenn solch ein seelenloser Blick zurück in die Zeit, in der "alles besser war", dann das komplette Rampenlicht für sich allein verbucht und dafür die gänzlich neuartigen Filmwunder dieses Jahrgangs untergehen müssen, hat das leider einen bitteren Beigeschmack.
Nichtsdestotrotz empfehle ich sich "La La Land" anzusehen, denn von der Intention her ist es ein Schritt in die richtige Richtung und ich gönne ihm jeden Erfolg. Chazelle besitzt eine konkrete Vision und hat uns ganz nebenbei sogar noch "Whiplash" geschenkt, nur um diesen Film finanzieren zu können. Von daher hat der ganze Tanzakt jetzt schon einen positiven Gesamteffekt im Universum bewirkt. Und Regisseure, die sich gegen finanziell kalkulierte Stuidoforderungen durchsetzen können, sind bei mir immer willkommen. Besonders jedoch, wenn ich neben all der technischen Raffinesse auch eine eigene Stimme zu hören bekomme und etwas Wahrhaftiges fühlen kann. Aber vielleicht mögen wir einfach nur unterschiedlichen Jazz.
Toni Erdmann - Über die Kunst Momente festzuhalten
Ein Film, der einfach gerade recht kommt. Für Regisseurin Maren Ade, für das Publikum in Cannes, für die deutsche Filmlandschaft. Und für mich. Es schwirren nämlich zurzeit wieder kleine graue Wolken um meinen Kopf, die ganz doof sind und wenn ich versuche sie beiseite zu schieben und nach vorne zu blicken, sehe ich lediglich eine Gesellschaft und ein Weltgeschehen, die meinen eigenen Wahnsinn höchst akzeptabel wirken lassen. Nein, der blanke Verstand kann mich hier nicht mehr retten, aber vielleicht das Gefühl.
"Toni Erdmann" bietet ebendiese Linderung. Ich fühle wieder. Fühle mich wie ein Mensch, einer von denen, und muss mich nicht dafür schämen. Im Gegenteil, ich kann sogar darüber lachen. Viel lachen. Über unsere unendliche Dummheit im Angesicht unserer eigenen Endlichkeit. Die Banalität unserer Existenz hat es verdient ausgelacht zu werden. Halt, das ist falsch. Nicht auslachen, mit ihr lachen. Toni ist kein Zyniker, er ist ein Hirte des Humors. Sein Weg führt uns zurück zur Menschlichkeit. Das gelungene Business Meeting, der neue Job, das bessere Apartment. Nichts davon hat die Kraft eine Herzlichkeit in uns zu entfachen, wie es die simple Umarmung zwischen zwei Menschen tut. Manchmal heißt das sich endlich mit seiner entfremdeten Tochter zu versöhnen und manchmal heißt es einfach nur einen fremden Mann zunächst in sein Haus und dann die eigene, wertvolle Tigertoilette benutzen zu lassen. "Toni Erdmann" demonstriert beides mit Bravour.
Irgendwo zwischen Arthouse-Drama und Sketch-Comedy offenbart uns das 162 Minuten lange Werk auf wunderbar ehrliche und unkitschige Art und Weise seine vollkommen einzigartige Seele. Wie ein etwas seltsam anzusehendes und leicht übergewichtiges Baby im Geiste von Loriot und Sofia Coppola, wenn man überhaupt den Versuch wagen möchte filmhistorische Vergleiche anzustellen. Verdient hat "Toni Erdmann" mehr. Legitimiert er doch die jahrzehntelange Qual der sogeschimpften 'deutschen Komödie', die wir erdulden mussten. Ein künstlerischer Notstand, über den wir nun endlich den Mantel des Schweigens (pun intended) legen können. Doch "Humor entsteht meistens auch aus Verzweiflung heraus", wie Maren Ade im Gespräch erzählt, denn der Protagonist ihres Films "wüsste gar nicht anders mit diesen Situationen umzugehen." Ob nun Verzweiflungstat oder nicht, es scheint die gesündeste Haltung zu sein um die Schwere des Lebens zu tragen. Und spätestens wenn nach knapp drei Stunden Laufzeit, ohne eine einzige Note Filmmusik, The Cure's Synthie Power Anthem "Plainsong" über den Abspann donnert, sollte es jeder Zuschauer im Gefühl haben: Auf Schmerz folgt ein Lächeln.
Allen Unkenrufen zum Trotz freue ich mich ja allein schon wegen des garantiert wieder perfektem Set-Design irgendwie doch auf den Film. Nur lässt der neue Fassbender Look hier weitere Sorgen aufkommen. Davon mal abgesehen, dass die blondierten Haare aus "Prometheus" ein nettes visuelles Gimmick und eine schöne Anlehnung an "Lawrence Of Arabia" waren, so muss man sich nun auch wirklich fragen inwiefern hier wieder ein Soft-Reboot stattfinden wird, anstatt nahtlos an den letzten Teil anzuknüpfen. Unsere Hauptdarstellerin ist weg, wir kriegen wieder einen neuen Planeten, neue Aliens, ein neues Raumschiff, eine komplett neue Crew und nun vielleicht auch einen neuen Fassbender-Androiden? Lance Henriksen wurde im "Alien"-Universum bereits dreimal in neuen Rollen gecastet, von daher wäre das nicht so abwegig. Allerdings fände ich es sehr bedauernswert, da das Ende von "Prometheus" eigentlich Lust auf das weitere Abenteuer der beiden Hauptfiguren gemacht hat. Irgendwie nervt es einfach nur, dass seit "Alien: Resurrection" keine der Fortsetzungen und Spin-Offs mehr wirklich konsequent waren. Alles weder Fisch noch Fleisch und keiner weiß mehr was noch Kanon ist. Vielleicht wäre es jetzt wirklich an der Zeit, dass Neill Blomkamp nochmal reinen Tisch macht und direkt an die zwei besten Teile der Reihe anknüpft um sie von da aus weiter auszubauen.
"Außerdem sei eine Trilogie mit alleinstehenden Filmen geplant" klingt im Kontext etwas verwirrend. Wir reden doch hier von drei Filmen insgesamt oder nicht? So verstehe ich, dass nach "Sicario" und "Soldado" noch drei weitere Anthology Filme folgen.
Meine Kurzkritik, die ich aus einer anderen Quelle kopiert habe, darum international auf Englisch gehalten. Man verzeihe mir, aber zum Übersetzen war ich jetzt zu Faultier:
Relevant beats Revenant - Zootopia is more than an elongated sloth joke
Look, I find Shakira as annoying as the next guy and all I expected this movie to be, was the best entry in the 'anthropomorphic bunnies with sports bras' genre since "Space Jam". But please do me a favour and go and watch "Zootopia". It is one of the most important political movies of the year.
See it and then tell me again how "The Revenant" is supposed to be a compelling piece about the human spirit, the fight for equality and perseverance in a hostile world against all odds. Not only does "Zootopia" present a great tale about these values in general, even more than that, it is up-to-date and highly relevant. Maybe the most relevant Disney has ever been in its company's history. Because of the technical nature of this film, I assume it must have been in production for several years already. Wikipedia dates it at least as early as 2013. This fact makes it all the more surprising, that "Zootopia" very much tells today's story. In a way that is clearer and more precise than many media of the day. The Paris attacks, the events in Cologne, the Oscars diversity debate, the deceiving fear tactics of Trump. It's all in there and it's handled remarkably well.
Coincidentally, I recently came across an interesting opinion on Michael Moore and how his so-called documentaries might not be self-indulgent garbage after all, but actually just an exaggerated presentation of relevant topics to appeal to even the simple minded viewers he wants to address. His warping of facts might not be a flaw in his content, but rather a stylistic choice in his presentation, to raise awareness on the issues in his target audience. Whether that's true or not, I urge Mr. Moore to study this movie as a positive example for exactly that. "Zootopia" speaks a universally understandable language, tackles issues of importance, does so in an analytical but not exaggerated manner that exposes the underlying mechanisms and accomplishes all of this, while still retaining the format of family friendly entertainment with maximal appeal. And it's not even a goddamn documentary, it's a fictional, animated buddy cop comedy. Still, next to "The Hateful Eight" (yes, we got that one rather late over here), this might be the bravest movie I have seen this year, but unlike Tarantino's latest endeavour, this Disney film about a talking rabbit actually avoids being outright childish.
"Zootopia" is a worthy follow-up to last year's "Inside Out", delivers a thoroughly entertaining and engaging adventure with a strong and independent female protagonist and makes a bold statement about the state our society is in right now. Dare I say it, but for the first time since it's racist beginnings, Disney seems to present us with an exceptionally progressive view on the world, which makes other current film productions pale in comparison.
Immerhin "Ex Machina"...
Was für ein relativ beschissener Trailer! Könnte aber trotzdem riesig werden!
Schwierig. Die unschuldige Inszenierung in Kontrast zum Alter und Hintergrund von Paul Reubens ist erstmal ziemlich cringeworthy. Abwarten.
Dank der kulturellen Einflüsse durch meine Eltern, gehörte sein Schaffen von frühster Kindheit an zu meinem Leben dazu. Seit ich als kleiner Steppke unseren Plattenspieler bedienen durfte, legte ich seine Musik auf. Seine Filme wanderten in unseren Videorekorder, bis die VHS hilflos abgenutzt war und dann noch mindestens drei bis vier weitere Male. Ohne ihn wäre der Planet Erde heute nicht der Gleiche, das ist ein Fakt. Und dennoch gab er einem nie das Gefühl, man sei ihm etwas schuldig. Wahrscheinlich hätte er auch gar kein Publikum gebraucht, um all die Dinge zu tun, die er im Laufe seines Lebens vollbracht hat. Es war einfach Teil seines Wesens. Es war das, was er liebte, was ihn erfüllte. Er wird auf ewig ein Sinnbild für Individualität, Kreativität und Inspiration in der Weltgeschichte bleiben. Ich verneige mich vor seiner Person und bin unendlich dankbar für all die Art und Weisen, auf die er mein Leben bereichert hat. Um meine Trauer und Schlaflosigkeit zu überbrücken, habe ich die letzten Nächte lang Material aus seiner Filmlaufbahn gesammelt und einen kleinen visuellen Nachruf erstellt. Das war das erste Mal, dass mir bei einem Projekt, an dem ich arbeite, die Tränen gekommen sind. Nicht jedoch aus Verzweiflung, sondern aus unbändigem Lebensmut. Danke für dieses Geschenk. :-)
http://www.youtube.com/watch?v=NRaq6TvWerI
"J.J. Abrams (...) erste Idee zum Design" klingt etwas irreführend. Ist inzwischen nicht offiziell bekanntgegeben worden, dass man sich auf das frühe Design von R2-D2 zurückbesonnen hat und das die erste Inspiration war?
http://i0.wp.com/bitcast-a-sm.bitgravity.com/slashfilm/wp/wp-content/images/ZZ3CA86FC8.jpg
Teil 1 hab ich damals noch peripher durch mein kleines Geschwisterlein mitbekommen, aber irgendwie muss mir der Moment entgangen sein, als das Franchise ins "Mad Max" Universum verfrachtet wurde.
Spinne ich (no pun intended) oder wird "Enemy" im Fließtext oben wirklich als Science-Fiction-Film betitelt? Der Autor muss ja nicht zwangsweise alle Werke des behandelten Künstlers gesehen haben, aber eine komplett falsche Genrebezeichnung ist schon ein ziemlich peinlicher Fehler.
Schade, dass einer meiner Favouriten überhaupt keine Erwähnung findet. "Outland" ist großartig!
Abwarten. Ich denke als Jackass-Mitglied hat man schon ganz gute Connections zu fähigen Anwälten.
"Ryan Gosling ist ein böser Mann." - Dame in der Sitzreihe vor mir
Die Kritik im Vorfeld war überaus harsch und so betrübt hatte man Ryan Gosling das letzte Mal gesehen, als er sein Müsli nicht aufessen wollte. Ich will nicht behaupten, dass "Lost River" der perfekte Film sei, doch die Vorwürfe, die momentan zirkulieren, sind schlichtweg unberechtigt. Goslings Regiedebüt basiert nicht auf Diebstahl, sondern Inspiration und kann durchaus auf eigenen Beinen stehen. Es wirkte auf mich sogar überraschend frisch für das bisherige Kinojahr. Was es auf keinen Fall war, ist der von vielen Seiten prognostizierte zusammenhangslose, konfuse Bilderreigen eines "Only God Forgives". Die Story ist angenehm reduziert und verläuft vollkommen geradlinig mit nachvollziehbaren Motivationen aller Charaktere und das ist bei der Intesität und Überladung der höchst stilisierten Einzelszenen auch notwendig. Die authentischen Drehorte und ein wundervoll abgestimmter Soundtrack tun dabei ihr übriges und sorgten bei mir mehrfach für absolute Gänsehautmomente. Schon lange nicht mehr hat mich ein Film rein durch seine Atmosphäre so in seinen Bann gezogen und die imminenten Gefahren einer solch absurden und befremdlichen Welt derart deutlich spüren lassen. Dabei kann "Lost River" neben einer durchweg starken Cast auch gleich mit zwei wundervoll widerwärtigen Bösewichten aufwarten, die in ihrer bedrohlichen Präsenz ihresgleichen suchen. Niemand muss diesen Film lieben, für die meisten wird er sogar zu verstörend sein, aber was er auf jeden Fall verdient hat, ist es, gesehen zu werden. Also lasst euch nicht von der ganzen Negativpresse im Vorfeld einschüchtern, geht ab dem 28.05.2015 ins Kino und macht euch selbst ein Bild davon, was unser liebster Nicholas Sparks Protagonist aus seinem dunkelsten Hinterstübchen zaubern kann.
Nicht selten sind Filme so fantastisch, dass sie schwer zu begreifen sind. Dieser kann nicht begriffen werden, denn er ist real. Bisher dachte ich immer die Grenze des menschlichen Geistes liege in der Unendlichkeit, doch sie liegt bei genau 2 Stunden und 20 Minuten. Es gibt wohl keine Worte, die beschreiben können, was in dieser Zeit mit mir passiert ist und dennoch ringe ich um sie. Ich habe diesen Film nicht gesehen, ich habe ihn gelebt. Ich war in Feierlaune, betrunken, verliebt. Wurde Tanzpartner, Beifahrer, Komplize. Gebannt hing ich an den Lippen einer Berliner Schnauze, lernte Deutsch. Ich stieg hinauf auf die höchsten Dächer und hinab in die finstersten Tiefgaragen. Ein paar Mal begann ich zu zweifeln. Was lauert wohl an der nächsten Ecke? Sollte das Abenteuer nicht lieber hier enden? Doch dann stürzte ich mich, Hals über Kopf, mit in die Nacht und blieb dort. Bis zum bitteren Erwachen im Morgengrauen.
Die bisherigen Versuche, einen Film auf diese Art und Weise zu schaffen, seien respektiert, doch keiner konnte mich bisher auf emotionaler Ebene so packen, wie das neuste Meisterstück von Sebastian Schipper. Aber auch fernab der Inszenierungsform kann der Film in allen Belangen überzeugen. Das unterhaltsame wie packende Geplänkel zwischen den Charakteren basiert auf reiner Improvisation und kann daher mit ultrarealistischen Darstellungen sämtlicher Hauptakteure aufwarten, die hier mehr oder weniger wirklich um ihr Leben spielen. Leidglich einige der 150 Komparsen sind auch teilweise als solche zu erkennen, doch tut das der Illusion keinen Abbruch. Eher im Gegenteil, sorgen die kleinen Fehler und Ungereimtheiten für eine ungekannte Authenzität, da man als Zuschauer in der Regel nur auf Perfektion getrimmte Werke vorgesetzt bekommt. Der Charme und die Faszination des Ganzen liegen in der Realität der Begebenheit und selbst wenn die Romanze hier nicht neu erfunden wird, so spürt man förmlich, wie sich vor laufender Kamera zwei Menschen kennen und lieben lernen. Jede weitere dramaturgische Zuspitzung trifft den mitgerissenen Betrachter dadurch in einer Intensität, wie man sie zuvor nicht kannte. Nach über zwei Stunden schweißtreibender Hetzjagd durchs nächtliche Berlin fühlt man sich einfach nur wie verschluckt, zerkaut und wieder ausgespuckt. Das eigene Gehirn ist nicht in der Lage das Gesehene zu verarbeiten und kapituliert unter der schieren Größe dieses filmgewordenen Kraftakts. Gleichzeitig entfachte sich in mir jedoch auch die ungefilterte, rohste Form der Inspiration und der Drang des Kreierens erfüllte mein ganzes Wesen. Das zweite Mal in meinem Leben (das erste Mal war vergangenes Jahr nach Lars von Triers "Nymphomaniac") verließ ich das Kino absolut sprach- und fassungslos. Diesmal fühlte ich mich jedoch nicht besiegt, sondern erbaut und meine ersten Worte, nach ein paar holprigen Schritten zurück in Welt, entstammten dem Kern meiner neugeborenen Wahrhaftigkeit: Ich will Filme machen. Dass sich das Medium in meiner Lebzeit noch so revolutionär verändern würde, hätte ich mir nie träumen lassen. "Victoria" ist nicht weniger, als der größte Zaubertrick, den ich je gesehen habe. Oder vielleicht sogar noch mehr, pure Magie.
Also am meisten Angst in diesem Trailer macht mir das Schauspiel.
Elyas M'Barek.
Ich will es noch nicht zu früh verfluchen, aber nachdem es mit der Reihe wieder konstant bergauf ging, sieht DAS HIER einfach nur nach dem schlimmsten aus Teil 2 aus.
Für ne Sekunde dachte ich der Bösewicht wird von Win Butler gespielt. :D
Will Trailer #2 mir den Film wirklich schmackhaft machen, indem er als Qualitätsmerkmal anführt, wie viele Views Trailer #1 hat? DAS ist in der Tat etwas pervers.
Wow, Conan ist fast auf TV-Total Niveau angekommen. Der Fan-Trailer gefällt aber wirklich!
Rise of the Planet of the Puppies? Respekt allein für den tierischen Aufwand, sieht gut aus!
Ist wahrscheinlich der notwendige Schritt um mit dem Konzept, was die Marvel-, DC- und nun auch die Fast & The Furious-Filmfranchise vorlegen, irgendwie mithalten zu können.
"Merry Christmas, Mr. Lawrence" bekommt definitiv zu wenig Liebe, darüber freue ich mich schonmal sehr, obwohl ich ihn selbst wohl nicht in eine Top 10 packen würde. Nichtsdestotrotz hat er auf jeden Fall die intensivste Kussszene der Filmgeschichte.
Platz 1, muss ich gestehen, habe ich ebenfalls noch nicht gesehen, aber er wird mal wieder vorgemerkt. Immerhin mal eine gut durchgemischte Liste, danke dafür!