Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Knapp 5 Jahre nach "The Fugitive" durfte Tommy Lee Jones noch ein zweites Mal einen ausgebüxten Häftling verfolgen, in der Fortsetzung "U.S. Marshals", die allerdings auch perfekt als eigenständiger Film funktioniert.
    Der scheinbar zu unrecht Verurteilte wird diesmal von Wesley Snipes gespielt, der bei mir jetzt nicht so hoch im Kurs steht wie Harrison Ford aus dem ersten Teil, seinen Job aber dennoch sehr ordentlich meistert. Seine Figur Mark Sheridan ist dabei auch weniger heldenhaft oder gar gutmütig gezeichnet, sondern greift auch mal zu drastischeren Mitteln um sich im Katz- und Mausspiel Luft zu verschaffen.
    Generell setzt "U.S. Marshals", typisch für eine Fortsetzung, noch mehr auf Action als der Vorgänger, was aber nicht unbedingt negativ anzurechnen ist, denn es gibt einige wirklich nette Action Set-Pieces zu bestaunen. Leider ist die Handlung dafür nicht ganz so spannend oder auch einzigartig wie im Vorgänger, handelt es sich hier doch größtenteils um eine klassische Agenten-Verschwörung.
    Handwerklich kann der Film mit seiner Action hingegen voll überzeugen und auch Robert Downey Jr. sorgt in einer Nebenrolle für einen nachhaltigen Eindruck. "U.S. Marshals" ist unterm Strich erneut gute Action-Unterhaltung im Stile der 90er Jahre, sowas schaue ich einfach richtig gerne.

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      Der_Ryan_M 06.04.2023, 11:48 Geändert 06.04.2023, 11:49

      Ich mag es immer, wenn Actionfilme oder Thriller eine hohe Dynamik besitzen und dafür ist "The Fugitive" natürlich auch wieder ein sehr gutes Beispiel. Das Katz- und Mausspiel, welches hier im Mittelpunkt der Handlung steht, sorgt von ganz alleine für genügend Thrill, dazu gibt es noch ein paar nette Twists und ganz wichtig eben auch etliche Ortswechsel.
      Natürlich wäre eine simple Flucht-Story aber wohl zu wenig um einen zweistündigen Film höchst spannend zu gestalten, weswegen der Streifen seine vollen Qualitäten erst in der zweiten Filmhälfte entfaltet, wenn Harrison Ford's Charakter Dr. Kimble den Wandel vom, bis dahin, nur reagierenden zum agierenden Protagonisten vollzieht und nun nicht nur flüchtet, sondern gleichzeitig noch seine Unschuld beweisen möchte. Dadurch entwickelt der Film dann erst diese faszinierende Eigendynamik, deren Spannung man sich nicht entziehen kann.
      Nicht weniger grandios ist die Besetzung als solches, denn mit Harrison Ford hat man einen der charismatischsten und darüber hinaus auch einen sehr genreerfahrenen Darsteller, der seine Rolle als Actionheld und Sympathieträger natürlich problemlos meistert. Auf der anderen Seite hat er mit Tommy Lee Jones den perfekten Gegenspieler, der aus seiner Figur ebenfalls das Maximale herausholt, wenngleich sein Academy Award als bester Nebendarsteller angesichts der Konkurrenz zumindest diskussionswürdig erscheinen dürfte.
      "The Fugitive" ist 90er Jahre Spannungs-Kino in seiner besten Form und ein absoluter Action-Klassiker, der neben richtig guter Unterhaltung auch noch eine reichlich intelligente Handlung zu bieten hat.

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        Für frühe 50er Jahre Verhältnisse ist "When Worlds Collide" ein wirklich ansehnlicher Sci-Fi Katastrophenfilm, den man sich auch heute noch sehr gut anschauen kann.
        Als zwei andere Planeten in unser Sonnensystem eindringen und einer von ihnen auf Kollisionskurs mit der Erde steht, beginnen einige Wissenschaftler mit einer geheimen Operation, um eine kleine Gruppe Menschen zu retten und mit einer Rakete auf den zweiten Planeten zu befördern, sodass die Menschheit erhalten bleibt.
        Die relativ schnörkellos erzählte Handlung, die sich erfreulich wenig an unnötigen Nebenschauplätzen oder zum Beispiel mit Romanzen aufhält, hat mir dabei besonders gefallen und sorgt für Kurzweiligkeit. Und gerade wenn man bedenkt, dass die bemannte Raumfahrt zur damaligen Zeit noch gar nicht existent war, ist der Film unter diesem Aspekt schon eine interessante Angelegenheit. Zudem überzeugen die visuellen Spezialeffekte, die dazumal auch mit einem Oscar belohnt wurden.
        Für Fans von solchen älteren Sci-Fi Streifen ist "When Worlds Collide" meiner Meinung nach sogar Pflichtprogramm.

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        • 7

          "School of Rock" ist einer dieser klassischen Feel-Good-Movies und zeigt uns Jack Black in einer Paraderolle, in der er als Rocker Dewey Finn, mehr oder weniger durch Zufall, eine Schulklasse unterrichten darf, nachdem er vorher aus seiner alten Band rausgeworfen wurde. Anstatt den Schülern aber Mathe, Biologie und ähnliches zu lehren, bereitet er seine neue Klasse lieber auf den lokalen Rockband-Wettbewerb vor.
          Die Komödie von Richard Linklater macht einfach Spaß, zumindest solange man Jack Black und sein dauerhaftes Overacting abkann. Die Rolle ist natürlich eigens für ihn geschrieben und er geht richtig auf darin. Ansonsten liefert der Film einen eher harmlosen Humor, der für die ganze Familie geeignet ist, dabei aber nicht minder witzig ist. Zumindest ich konnte doch schon einige Male lachen und das obwohl ich mit Rockmusik sonst eher wenig am Hut habe.
          Die größte Stärke des Films liegt jedoch ganz klar in der Darstellung der Schulklasse, in der diese verschiedenen Charakteren durch die Band-Geschichte an Selbstvertrauen gewinnen. Der Film schafft es einfach auf natürliche Weise, dass man am Ende mit der Truppe mitfiebert und hofft, dass sie beim Wettbewerb Erfolg haben. Hervorzuheben wäre zudem auch noch der Soundtrack, der zu gefallen weiß.
          Wer mal wieder Lust auf einen entspannten und klassischen Feel-Good-Streifen hat, sollte mit "School of Rock" nicht viel falsch machen. Eine wirklich herzliche Komödie!

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          • 6

            Die Story von "The Presidio" ist bei Weitem nichts besonderes, ein Mord geschieht und zwei Ermittler, die nicht so richtig miteinander können, müssen zusammen arbeiten um diesen aufzuklären.
            Hier sind es eben Colonel Caldwell (Sean Connery) von der Militärpolizei und Detective Austin (Mark Harmon) vom San Francisco Police Department, die gemeinsam ermitteln. Ganz nebenbei hat man noch eine Lovestory mit rein geschustert, denn Harmon's Figur darf sich in Caldwell's Tochter , die von der jungen Meg Ryan gespielt wird, verlieben, die hier übrigens echt niedlich ist.
            So generisch die Handlung stellenweise auch anmutet, eine gewisse Spannung kann man dem Ganzen dann doch nicht absprechen. Zumal der Film auch sehr viel von seiner toll inszenierten Kulisse des 80er Jahre San Francisco lebt. Regisseur Peter Hyams machte hier selbst auch gleichzeitig noch den Kameramann und fängt einige sehr atmosphärische Bilder ein, die den Film immens aufwerten.
            Die handgemachten Actionszenen können sich darüber hinaus ebenfalls sehen lassen. Etwas verwirrend ist dabei eine Szene, als Connery in einer Bar einen Rüpel nur mit seinem Daumen verprügelt, die gar nicht so richtig in den sonst relativ ernsten Streifen hineinpasst.
            Insgesamt ist "The Presidio" ein solider 80er Jahre Action-Thriller, der zumindest für Genrefans gute Unterhaltung bieten sollte.

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            • 7

              "Der Vorname" unter der Regie von Sönke Wortmann ist eine durchaus witzige und kurzweilige Komödie im Stile eines Kammerspiels.
              Darf man sein Kind "Adolf" nennen? Mit dieser und vielen weiteren Diskussionen schlägt sich eine Familie bei einem gemeinsamen Abendessen herum. Die Gemüter erhitzen sich und persönliche Angriffe auf den nächsten lassen sich, je länger der Abend wird, bald nicht mehr vermeiden.
              Für mich als Zuschauer war dieses deutsche Remake eines französischen Films doch schon um einiges unterhaltsamer, als ich zunächst vermutete. Die Dialoge sind gut geschrieben und das Drehbuch versteht es, der Handlung immer mal wieder einen neuen Kniff zu verpassen. Darüber hinaus macht der Cast um Christoph Maria Herbst und Florian David Fitz ebenfalls eine überzeugende Figur, auch wenn Herbst ganz klar der überlegene Schauspieler ist und seine Gegenüber in diversen Wortgefechten regelrecht an die Wand spielt.
              In der zweiten Hälfte baut der Film dann zwar ein wenig ab und es fühlte sich so an, als wollte man das Ganze unbedingt noch irgendwie auf Spielfilmlänge strecken. Spaß machte "Der Vorname" aber dennoch bis zum Schluss, sodass ich mit dieser deutschen Komödie letztlich einen gelungenen Abend hatte.

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                "Central Intelligence" ist harmlose Action-Komödien Kost, die ich in dieser oder ähnlicher Art aber manchmal ganz gern konsumiere.
                Mit Dwayne "The Rock" Johnson und Kevin Hart hat man zwei Hauptdarsteller, die zumindest äußerlich unterschiedlicher nicht sein könnten, woraus sich dann auch viele der Gags ergeben. Die Chemie zwischen den beiden ist dabei wirklich ganz gut und man merkt auch beim Schauen, dass die beiden viel Spaß beim Dreh hatten und sich hier zu keiner Sekunde ernst nehmen.
                Die generische Spionage-Handlung ist natürlich nicht der Rede wert und nur Mittel zum Zweck, aber überraschenderweise kommt der Film sogar mit relativ wenig Fäkalhumor oder Witzen unter der Gürtellinie aus, was ich generell begrüße. Es gibt einige lustige Referenzen zu andere Filme oder Personen (die Schlange namens "Snake Gyllenhaal" lol) und sonst eben jede Menge Gelaber von Kevin Hart.
                Unterm Strich bietet "Central Intelligence" genau das, was man erwarten würde. Bei weitem kein Überflieger im Komödien-Genre, aber da ich gerade Dwayne Johnson recht gerne sehe, wurde ich absolut solide unterhalten.

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                • 6

                  Nach zuletzt einigen positiven Stimmen aus der Freundesliste zu "A Prayer Before Dawn", beschloss ich also mir den Film ebenfalls anzuschauen, bevor er aus dem Abo bei Prime verschwinden sollte. Ein richtig düsterer und teils unangenehmer Knast-Film! An und für sich nicht unbedingt meins, aber auf seine Art natürlich schon gut gemacht.
                  Fast schon doku-artig dreht Jean-Stephane Sauvaire hier in einem thailändischen Gefängnis, in dem, nach wahrer Begebenheit, der Brite Billy Moore nach illegalem Drogenhandel inhaftiert wird. Gerade die erste Hälfte des Films ist atmosphärisch schon sehr dicht, aber eben auch sehr unangenehm.
                  Genau wie Billy wird man als Zuschauer ins Geschehen geworfen und dort zwischen den thailändischen Schwerverbrechern herumgeschubst. Die Kamera immer ganz dicht am Geschehen dran und sehr verwackelt, filmt sie in alle dreckigen Ecken dort. Und die Dialoge der Insassen versteht man nicht, denn wie Billy spreche ich kein Thailändisch.
                  Leider, oder zum Glück, je nach dem wie man es sehen möchte, tauscht der Film in der zweiten Hälfte die übermäßig hoffnungslose Atmosphäre gegen eine Boxer-Story ein. Denn Billy arbeitet sich durchs Boxen im Knast nach oben. Das fand ich dann ehrlich gesagt aber weniger spannend. Denn leider erfahren wir im gesamten Film auch nichts über die Hauptfigur, noch gibt es andere interessante Dialoge oder spannende Nebencharaktere. Alles ist eben nur irgendwie düster, was aber im Laufe der knapp zwei Stunden irgendwann seinen Reiz etwas verliert.
                  Insgesamt ist "A Prayer Before Dawn" durchaus ein interessanter Streifen, dessen Bewertung mir auch etwas schwer fällt. Eigentlich sind solche Filme nichts für mich und ich hatte mit mir zu kämpfen, andererseits ist der Film auf seine Art definitiv schockierend und zeigt Wirkung. Zumindest hatte ich danach ein paar Tage keine Lust mir irgendwelche "schwierigen" Filme anzuschauen und brauchte etwas leichte Kost, das spricht ja dann auch in gewisser Weise für diesen Film hier. Am besten man macht sich selbst ein Bild, nochmal brauche ich den aber auf keinen Fall.

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                    "Edge of Tomorrow" wurde mir in vergangener Zeit sehr oft von meinem ehrenwerten moviepilot-Buddy pischti nahegelegt. Und da pischti doch einen Filmgeschmack hat, der meinem, würde ich sagen, recht ähnlich ist, nehme ich seine Bewertungen und Empfehlungen natürlich immer ernst. Noch dazu sollte bei Tom Cruise in einem Sci-Fi Actioner ja eh wenig Chance auf einen Flop bestehen.
                    Letztlich war "Edge of Tomorrow" dann auch genau der spaßige und kurzweilige Blockbuster, den ich mir erhofft habe. Wie die meisten sicher wissen, und auch der Alternativtitel "Live. Die. Repeat." schon verrät, findet sich Cruise Charakter hier nach kurzer Zeit in einer Zeitschleife wieder und erlebt den selben Tag in einer Schlacht gegen Aliens immer wieder. Den Humor, der aus einer solchen Prämisse entsteht, finde ich immer richtig witzig und auch dieser Film hier punktet mit seiner lockeren Art. Dafür sind Tom Cruise und Emily Blunt dann natürlich auch die perfekte Besetzung, die im "Sich-nicht-zu-ernst-nehmen" richtig gut sind.
                    Aber nicht nur das, der Film ist auch zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern besitzt ein sehr gutes Pacing. Gerade bei Zeitschleifen besteht ja die Gefahr, dass sich Szenen zu oft wiederholen, dies ist hier aber nicht der Fall. Immer wenn man denkt, jetzt hat man genug gesehen, macht der Plot einen Schritt nach vorn oder streut eine interessante Wendung ein. Das Drehbuch ist im Allgemeinen die große Stärke, denn der Film erzählt eben eine wirklich spannende Sci-Fi Story und ist nicht nur irgendein plumper Action-CGI-Blockbuster. Von CGI-Action bin ich nämlich nicht der größte Fan, hier konnte ich mich aber damit anfreunden, weil der Film einfach noch mehr zu bieten hat.
                    "Edge of Tomorrow" ist sicherlich einer der besten Science-Fiction Blockbuster des letzten Jahrzehnts. Den Film werde ich mir bestimmt noch öfters anschauen, denn er bietet einfach richtig gute Unterhaltung mit einem wieder einmal lässig aufspielenden Tom Cruise. Vielen Dank pischti für diese tolle Empfehlung. :)

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                      Der_Ryan_M 29.03.2023, 16:05 Geändert 29.03.2023, 16:08

                      Mit "The Great Escape" habe ich mal wieder einen echten Klassiker nachgeholt, der in gewisser Weise zu unterhalten vermag, nach nunmehr 60 Jahren für meine Begriffe aber auch durchaus angestaubt ist.
                      Da der Film natürlich während des zweiten Weltkriegs und in einem Nazi-Gefangenenlager für Alliierte spielt, war ich in weiser Voraussicht auf harte Kost eingestellt, was sich zu meiner Überraschung aber nicht bewahrheiten sollte. Im Gegenteil, der Film kommt sogar recht locker-leicht daher und die Stimmung im Lager gleicht teilweise schon eher einem Feriencamp. Da wird mal in Ruhe ein Ausbruch geplant, ein bisschen mit den Wachen herumgeblödelt oder sogar der amerikanische Nationalfeiertag mit etwas Selbstgebranntem begossen, was in anderen Kommentaren vor mir ja auch teilweise bemängelt wurde.
                      Naja, im Kontext seiner Zeit kann man wohl da nochmal ein Auge zudrücken, auch wenn die Darstellung schon sehr hollywoodesque und durchaus mit etwas fadem Beigeschmack daherkommt. Andererseits war ich ja auch nicht dabei und weiß daher nicht, wie es tatsächlich in solch einem Lager abging. Und auf seine merkwürdige Art fand ich es auch mal recht erfrischend, dass die Wärter dort nicht das personifizierte Böse waren, wie man es ja aus zahlreichen anderen Filmen schon kennt. Nichtsdestotrotz mangelt es aber gerade auch dadurch an Spannung, da man nie das Gefühl hat, dass hier für die Ausbrecher extrem viel auf dem Spiel steht und die erste Hälfte des fast dreistündigen Films zieht sich teilweise ganz schön.
                      Das Highlight ist dann ganz klar der Ausbruch selbst, der auch heute noch zu gefallen weiß und extrem aufwändig, sowie gekonnt inszeniert ist. Auch wie der Streifen danach die einzelnen Charaktere noch weiter begleitet, fand ich handlungstechnisch dann sehr reizvoll umgesetzt. Der namhaft besetzte Cast macht dabei generell eine Menge Spaß, hervorzuheben wären für mich die sehr guten Leistungen von Richard Attenborough und James Garner.
                      Insgesamt war "The Great Escape" für mich ein Film, der mich stellenweise überraschte und seine Momente hat, aber gleichzeitig auch immer mal wieder langweilte oder eben altbacken wirkte. Es wird jetzt sicher kein Film, der mich nachhaltig beschäftigen wird, aber unterm Strich war er durchaus mal einen Blick wert.

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                        Der_Ryan_M 28.03.2023, 17:55 Geändert 28.03.2023, 17:57

                        Ich hatte mich als Fan der Videospiele, vor allem des ersten Teils, sehr auf die Serien-Umsetzung gefreut. Und erstmal vorab - zum Glück hat HBO das nicht in den Sand gesetzt und "The Last Of Us" ist eine ziemlich gute Serie geworden!
                        Zu den positiven Faktoren kann man definitiv die Hochwertigkeit der Serie zählen. Handwerklich ist das hier mehr als solide umgesetzt und macht durchweg einen guten Eindruck. Da ich in sozialen Netzwerken auch immer mal ein paar "Behind the Scenes"-Eindrücke gesehen habe, freut es mich natürlich, dass hier der entsprechende Aufwand rein gesteckt wurde, vieles bestmöglich und mit praktischen Effekten darzustellen. Das CGI ist präsent und auch teilweise sichtbar, aber insgesamt finde ich die Optik gelungen.
                        Weiterhin agieren die Darsteller zumeist überzeugend und dabei ist allen voran Pedro Pascal nochmal hervorzuheben, der seine Rolle sehr gut spielt und nah an der Vorlage ist. Bella Ramsey konnte mich gegen Ende der Staffel auch immer mehr überzeugen, doch leider hat man ihren Charakter gegenüber dem Spiel teilweise stark verändert, wofür sie natürlich nichts kann.
                        Ellie ist in der Serie viel rebellischer und besserwisserisch dargestellt als im Spiel. Warum man das gemacht hat? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht und es ist auch der größte Kritikpunkt, warum die Serie für mich niemals so gut sein konnte wie das Spiel. Die Handlung lebt eben von der ganz besonderen Dynamik dieser beiden Hauptcharaktere und diese wirkt hier auf mich weniger gelungen und konnte mich dadurch emotional nicht ganz so mitnehmen.
                        Abgesehen davon ist es als Kenner der Videospiele natürlich etwas blöd, weil man ja die ganze Zeit weiß, wie die Sache ausgehen wird und auch bestimmte Schlüsselszenen kennt, die man hier in der Serie teilweise 1zu1 übernommen hat. Dadurch fühlte ich mich aber durchgehend so, als wollte mich die Serie immer mal wieder überzeugen, dass ich doch hier noch "The Last of Us" schaue, denn man hat nebenbei die Handlung ja auch noch erweitert, was für mich aber nicht immer gelungen war.
                        Während ich die kleinen Rückblenden am Anfang der ersten 2 Folgen noch als eine gute Ergänzung empfand, waren es mir im späteren Verlauf zu viele Rückblenden, die sogar 2 ganze Folgen ausmachten, die für die Haupthandlung relativ unwichtig waren und den Fluss der Serie doch sehr ausgebremst haben. Sowieso war mir persönlich manchmal alles etwas zu gemächlich und ein paar mehr Actionszenen und Kämpfe hätten der Serie sicherlich nicht geschadet. Ja, man wollte sich hier mehr auf das Drama fokussieren, aber das Spiel lebte eben auch von den spannenden Kämpfen und der stetigen Bedrohung, die mir hier zu wenig spürbar war.
                        Alles in allem habe ich die "The Last Of Us" Serie gerne geschaut, aber nachdem mich damals Folge 1 noch richtig heiß gemacht hat und ich kaum die nächste Folge erwarten konnte, hat sich im Laufe der Staffel bei mir die Vorfreude dann doch irgendwie immer mehr in Grenzen gehalten, sodass ich am Ende sogar noch einige Folgen offen hatte. Trotzdem bin ich gespannt, wie es hier mit Staffel 2 weitergeht und hoffe, dass sich die Serie noch steigern kann. Ich würde außerdem jedem empfehlen, das Videospiel zu spielen, welches ich rein vom Erlebnis nochmal um einiges stärker finde als die Serie.

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                          Der_Ryan_M 27.03.2023, 10:45 Geändert 27.03.2023, 11:04

                          Wer sich an den zwei relativ unsympathischen Nervensägen als Protagonistinnen nicht zu sehr stört, bekommt mit "Fall" solide Thriller-Kost, die handwerklich über weite Strecken sogar recht anständig inszeniert ist.
                          Während am Anfang noch anstrengende Dialoge rund um irgendwelche Youtube-Follower, Beziehungskrisen und anderen Unfug die Vorfreude etwas trüben, geht es nach ca. 20-25 Minuten dann in die "schwindelerregenden Höhen". Natürlich muss man sich auch mit der Tatsache anfreunden können, dass unsere beiden Damen dumm genug sind, auf einen wackligen, abgesperrten Turm mitten in der Prärie zu klettern, aber so wie die Figuren gezeichnet sind, glaubt man das den beiden, und vor allem der Drahtzieherin, voll und ganz.
                          Ab diesem Zeitpunkt wird die Spannung dann auch recht hoch gehalten, selbst wenn sich der Film immer mal kleinere Ruhepausen mit leeren Dialogen gönnt. Doch schon die Kulisse in circa 600 Metern Höhe, was für so einen B-Movie rein optisch auch sehr gut dargestellt wurde, sorgt in vielen Szenen von ganz alleine für erhöhten Puls. Und da auf dem Turm gefühlt immer etwas neues passiert, kommt eigentlich keine Langeweile auf.
                          Insgesamt liefert "Fall" definitiv ganz gute Thriller-Unterhaltung, zumindest sofern man bereit ist, über die genretypischen Logikfehler oder unrealistischen Aspekte hinwegzusehen.

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                            Der_Ryan_M 26.03.2023, 13:44 Geändert 26.03.2023, 13:49

                            "Burn After Reading" ist ein typischer Coen-Brothers Film, dessen Markenzeichen natürlich wieder der Humor und die schrulligen Figuren sind.
                            Diesmal handelt es sich so gesehen um eine Parodie auf das Genre der Spionage-Thriller, denn eine CD, auf der sich eigentlich nur die Memoiren eines ehemaligen CIA-Analysten befinden, diese aber vom Finder fälschlich für Geheiminformationen gehalten werden, tritt eine Reihe witziger Ereignisse und Chaos unter verschiedenen Parteien los. Und auch wenn bei weitem nicht jeder Gag zündet, finde ich die Story schon ziemlich witzig und in seinen knackigen 90 Minuten ist der Film zudem absolut kurzweilig.
                            Bei den Coen-Brothers Filmen gefallen mir auch immer die Charaktere besonders gut. Es sind einfach etwas dämliche Charaktere, die trotzdem menschlich wirken. Vor allem die Männer in diesem Film sind mal wieder herrlich komisch. John Malkovich, George Clooney und Brad Pitt spielen alle etwas verpeilte Figuren, mit denen ich mich aber perfekt identifizieren kann und über die ich lachen konnte. In solchen Rollen liebe ich George Clooney außerdem, für mich sogar ein etwas unterbewerteter Schauspieler was Komödien angeht.
                            Ich persönlich mag diese Filme der Coens einfach und finde sie auch immer relativ lustig. "Burn After Reading" ist für mich sogar noch einer der besseren Filme von ihnen und auch von der Handlung her eher leicht zugänglich. Eine schwarzhumorige Komödie, die ich jedem nur empfehlen kann.

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                              Der_Ryan_M 25.03.2023, 14:05 Geändert 25.03.2023, 14:21

                              Natürlich sind die Rocky-Filme immer irgendwie gleich und auch der sechste Teil "Rocky Balboa" funktioniert wieder nach dem altbekannten Muster. Aber grundsätzlich muss das ja auch nicht komplett schlecht sein, denn man weiß, was man bekommt und qualitativ gibt es für mich zumindest keinen Ausreißer weit nach unten.
                              Außerdem finde ich es ja doch schon interessant diesen Charakter Rocky Balboa über so eine lange Zeit zu verfolgen. Ganz klar die Rolle seines Lebens für Sylvester Stallone. Und wenn man sich diesen Teil hier ansieht, gab es zu dem Zeitpunkt schon 30 Jahre Rocky-Filme, wo sich diese Figur immer irgendwie weiter entwickelt.
                              Was mir weiterhin auffällt, ist, dass dieser Rocky-Film für mich jetzt viel greifbarer inszeniert ist als die alten Teile. Natürlich bin ich in den 2000ern aufgewachsen und kann mich mit dem ganzen Drumherum in diesem Rocky viel besser identifizieren als mit den Filmen aus den 70ern. Es ist für mich persönlich also definitiv sehr spannend den Zeitgeist durch diese Filme zu beobachten.
                              "Rocky Balboa" ist einfach ein weiteres Kapitel aus der Saga und für mich, der jetzt kein Fan ist, aber trotzdem gelernt hat die Filme wertzuschätzen, gleichzeitig auch ein angemessener und verdienter Abschluss für den Charakter als solches, auch wenn er später in "Creed" ja nochmal auftaucht.

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                                Der_Ryan_M 24.03.2023, 08:13 Geändert 24.03.2023, 08:28

                                Puh, "Big Trouble in Little China", John Carpenters Fantasy-Action-Komödie, war auch einer dieser Filme, die ich schon lange mal sehen wollte und auf den ich mich eigentlich auch gefreut habe. Für viele ein Kultfilm, war er für mich allerdings eine nur schwer zu ertragende Freakshow, die mal so gar nicht funktionieren wollte.
                                Der Streifen bewegt sich irgendwo zwischen Klamauk und Overacting mit einigen wirklich schlechten Effekten und halbgaren Actionszenen. Es kam einfach gar keine Atmosphäre auf, obwohl die Handlung ja eigentlich genügend Potential für eine brauchbare Abenteuer-Geschichte liefert. Kurt Russell sehe ich ja normalerweise auch richtig gerne, aber er kann den Film auch nicht retten und leider hat er nicht mal seine bekannte Synchronstimme von Manfred Lehmann in diesem Film.
                                In den 80ern waren solche Filme wahrscheinlich schon alleine wegen ihrer absurd klingenden Prämisse irgendwie ein Hit. Und wenn man auf solche total übertriebenen, comicartigen Filme steht, kann man sicherlich seinen Spaß mit diesem schlecht gealterten Action-Trash haben. Immerhin nimmt sich der Film selbst auch kein bisschen ernst, was noch für minimale Unterhaltung sorgen kann.
                                Für mich ist "Big Trouble in Little China" aber trotzdem definitiv einer der schlechteren Filme von John Carpenter. Ich konnte wirklich nicht viel damit anfangen und war später sogar etwas genervt.

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                                  Der_Ryan_M 23.03.2023, 12:21 Geändert 23.03.2023, 12:23
                                  über Con Air

                                  Das faszinierendste an "Con Air" ist für mich, dass sich der Film auch heute immer noch frisch und einzigartig anfühlt. Ein Gefangenen-Transport in einem Flugzeug, das dann von einer Gruppe Schwerverbrechern übernommen wird, die das als ihre Chance sehen freizukommen.
                                  Klar, eine Flugzeugentführung an und für sich mag man schon öfters auf der Leinwand gesehen haben, aber hier ist es eben doch alles recht außergewöhnlich. Gerade weil der Hauptcharakter Cameron Poe, der von Nicolas Cage hervorragend und sehr sympathisch gespielt wird, eben selbst ein Verbrecher ist, der da irgendwie mit hereingerät. Die restlichen Schurken werden unter anderem von John Malkovich, Ving Rhames, Danny Trejo oder Steve Buscemi verkörpert. Ein namhafter Cast und viele von ihnen gehen richtig auf in ihren Rollen als ekelhafter Abschaum.
                                  Und was sich hier vielleicht alles recht düster anhört, ist letztendlich ein höchst unterhaltsamer Streifen voller Action, Spannung, makaberer Sprücher und One-Linern. Die Dialoge sind richtig gut geschrieben und sorgen sogar für etliche Lacher. Ganz nebenbei ist auch das Pacing noch sensationell, denn es passiert ständig etwas und die Handlung schreitet immer voran.
                                  Für mich gehört Simon West's "Con Air" ganz klar zu den besten Actionfilmen aller Zeiten. In den 90ern wurden einige hervorragende Actioner gedreht, aber dieser hier hat dann doch noch das gewisse Etwas, was ihn für mich extrem unterhaltsam macht und von etlichen anderen Genre-Vertretern abhebt. Eins ist jedenfalls sicher, ich freue mich schon wieder auf meinen nächsten Flug mit "Con Air".

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                                    Der_Ryan_M 22.03.2023, 16:31 Geändert 22.03.2023, 16:40

                                    "Mindhunters" ist rein äußerlich betrachtet nicht viel mehr als ein Psychothriller im B-Movie Gewand, den man so oder so ähnlich auch schon mal gesehen hat, aber irgendwie fand ich den Film zuletzt trotzdem verdammt kurzweilig und höchst unterhaltsam. Das Pacing ist hier meiner Meinung nach einfach super gelungen, der Film geht keine Minute zu lang und schafft es dadurch die Spannung durchgängig oben zu halten.
                                    Das Drehbuch, das eine Gruppe angehender FBI-Profiler zu einer Simulation auf eine einsame Insel schickt, bei der sobald aber echte Morde geschehen, ist absolut brauchbar und lässt einen die ganze Zeit über miträtseln, wer hier ein falsches Spiel spielen könnte. Die Charakteren sind dabei auch nicht mal unsympathisch und werden von bei mir gern gesehenen Schauspielern wie Christian Slater, Jonny Lee Miller oder LL Cool J gespielt. Und die größtenteils handgemachten Spezialeffekte machen doch ebenfalls echt was her.
                                    "Mindhunters" mag inszenatorisch jetzt nicht sonderlich hochwertig sein und hat auch so ein bisschen 2000er Jahre TV-Film Charme. Aber der Streifen von Renny Harlin macht dennoch richtig viel Spaß!

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                                      Der_Ryan_M 22.03.2023, 15:53 Geändert 22.03.2023, 15:55

                                      Im hochkarätig besetzten Neo-Western "Tombstone" stellen Kurt Russell als Wyatt Earp und Val Kilmer als Doc Holiday die gleichnamige Kleinstadt nach ihrer Ankunft einmal komplett auf den Kopf, wenn sie es mit einer Bande von Unruhestiftern, den sogenannten "Cowboys" aufnehmen.
                                      Der von George P. Cosmatos inszenierte Western besticht vor allem durch seine wirklich wunderschönen und mit einer starken Farbsättigung gefilmten Bilder des Wilden Westens und eben jener Kleinstadt dort. Auch die Kostüme und die Kulissen im Allgemeinen fand ich sehr stimmig, sodass definitiv ein Western-Feeling aufkam.
                                      Handlungstechnisch konnte mich der Film aber nicht komplett mitreißen. Vielleicht lag es auch an meiner Erwartungshaltung aufgrund des sehr namhaften Casts, bei dem unter anderem noch Charlton Heston, Michael Biehn oder Bill Paxton in Nebenrollen zu sehen sind, aber in der ersten Stunde plätschert der Film so ziemlich vor sich hin, bevor sich dann ein roter Faden in der Handlung herauskristallisieren darf.
                                      Ansonsten macht Kurt Russell wieder mal eine sehr gute Figur und der Schnauzbart steht im auch wie angegossen. Ich sehe ihn einfach sehr gern und die Synchronstimme von Manfred Lehmann finde ich ebenfalls klasse. Val Kilmer spielt seine Rolle als alkoholsüchtiger Glücksspieler auch richtig gut, ging mir aber teilweise dennoch ein wenig auf die Nerven.
                                      Unterm Strich ist "Tombstone" definitiv ein lohnenswerter Western, bei dem mir aber dramaturgisch das gewisse Etwas fehlte um ihn wirklich richtig gut zu finden.

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                                        "In the Mouth of Madness" ist im Grunde genommen ein typischer John Carpenter Gruselstreifen, der zwar in den 90ern erschienen ist, aber genauso gut auch aus den 70ern oder 80ern stammen könnte.
                                        Die Idee, dass ein Buch die Menschen in den Wahnsinn treibt und die reale Welt mit der fiktionalen Welt so ein bisschen verschmilzt, ja sogar die Frage stellt, was die Realität überhaupt ist, finde ich einfach nur genial. Der Horror wird dabei mit sehr einfachen und klischeehaften Mitteln erzeugt, was aber eben auch als eine nette Liebeserklärung an ältere Horrorfilme verstanden werden kann. Auch für Carpenter typisch, lebt der Film, zumindest in der zweiten Hälfte, wieder von so einer schönen, mysteriösen Kleinstadt-Atmosphäre, die mich ein wenig an seinen "The Fog" erinnerte.
                                        Dazu hat man mit Sam Neill den passenden Hauptdarsteller gefunden, der seine Rolle sehr sympathisch und auch mit der nötigen Coolness spielt. Er alleine muss den Film auch tragen, weil die restlichen Schauspieler eher mittelmäßig agieren und der Streifen generell schon eine gehörige Portion B-Movie Flair versprüht.
                                        Insgesamt war "In the Mouth of Madness" für mich ein sehr kurzweiliger und unterhaltsamer Mystery-Thriller, der zudem auch noch mit einigen netten Make-Up und Spezialeffekten aufwartet.

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                                          Der_Ryan_M 20.03.2023, 09:15 Geändert 20.03.2023, 09:17

                                          Das war er nun also, der neue Film von "Mad Max"-Regisseur George Miller... Was für eine öde Angelegenheit und bittere Enttäuschung!
                                          Wie so oft, wusste ich ja vorher nicht unbedingt, was mich in "Three Thousand Years Of Longing" denn erwarten würde. Irgendwas mit Fantasy und Idris Elba als einen Flaschengeist. Und naja, mehr ist es dann irgendwie auch nicht gewesen.
                                          Tilda Swinton spielt Alithea, eine Literaturwissenschaftlerin, die zu einem Kongress nach Istanbul reist und dort in einem Geschäft eine alte Glasflasche kauft, in der Idris Elba's Geist gefangen ist. Der kommt dann dort natürlich raus und gewährt Alithea drei Wünsche.
                                          Die Prämisse hört sich ja immerhin noch so semi-spannend an, doch nach diesem "Intro" besteht der Film fast nur noch daraus, dass Elba und Swinton sich in dem Hotelzimmer in Istanbul unterhalten. Dabei gibt es dann 3000 Jahre Flashbacks, denn der Dschinn erzählt seine "Lebensgeschichte". Das Problem ist nur, dass diese Rückblenden total langweilig sind, mit immer wechselnden Figuren, die mich auch kein bisschen interessierten. Diese Storys spielen dann auch noch in so einer klischeehaften "1001 Nacht"-Welt mit so viel schlechten CGI-Effekten wie nur möglich.
                                          Letztlich war ich dann nur froh als "Three Thousand Years Of Longing" endlich vorbei war. Einer der langweiligsten Filme, die ich seit sehr langer Zeit gesehen habe. Ein Film voller Rückblenden, gefüllt mit unsympathischen Charakteren und einer furchtbar künstlichen Optik.

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                                            Der_Ryan_M 19.03.2023, 13:05 Geändert 15.04.2024, 11:45

                                            Update: Nach der längst überfälligen Zweitsichtung gehe ich hier nochmals einen Punkt nach oben! Ein leiser, aber dennoch unglaublich kraftvoller Film, der mit etlichen wunderbaren Momenten daherkommt und mir wirklich sehr gut gefällt. Wie man hier den wirklich interessanten und authentischen Charakteren gespannt zuhört, wenn sie über ihr Leben und ihre Schwierigkeiten erzählen, ist einfach toll. Eine schöne und herzliche Reise, auf der man Frances McDormand hier gern begleitet. Ich werde mir nun sogar auch das Buch bestellen und lesen!

                                            "Nomadland" ist mal wieder so ein Film, den ich schwer einordnen kann. Es ist ganz klar ein Streifen, der von seinem Road-Movie Charakter getragen wird und durch die einmal mehr sehr starke schauspielerische Leistung von Frances McDormand.
                                            Als Zuschauer taucht man so ein wenig in eine melancholische Version der USA (Weststaaten) ein, die es natürlich wirklich so geben wird und wo es eben diese Leute gibt, die vom System irgendwie abgehängt werden. Man folgt der etwas älteren Frau Fern, die keine Familie hat, aus ihrem Van lebt und irgendwie über die Runden kommt. Dabei lernt sie einige andere Charakteren kennen, die auch keine feste Heimat haben und tauscht sich mit ihnen aus.
                                            Handwerklich hat mir der Film sehr gut gefallen. Der semi-dokumentarische Stil, bei denen etliche Nebenrollen sogar von tatsächlichen Van-Lifern gespielt wurden, macht das ganze sehr authentisch. Erwähnenswert sind auch die großartigen Bilder, die der Film liefert von wirklich sehr schön anzusehenden Landschaften, untermalt mit einem tollen und stimmigen Soundtrack.
                                            Mich persönlich erinnerte "Nomadland" ein wenig an "Into The Wild", nur eben noch etwas bodenständiger und ohne viel filmisch-übertriebene Dramatik. Daher kommt der Film aber wirklich extrem ruhig daher, was einige Leute sicherlich auch abschrecken könnte. Und auch ich hätte mir manchmal ein wenig mehr Handlung oder zumindest interessantere Dialoge gewünscht. Unterm Strich sicherlich ein interessanter Streifen, der seine Momente hat, den ich jetzt aber nicht unbedingt nochmal sehen muss.

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                                            • Der_Ryan_M 18.03.2023, 12:12 Geändert 18.03.2023, 12:16

                                              Ich habe zwar einige relevante Filme des letzten Jahres noch nicht gesehen, aber dennoch reiche ich meine (unvollständige) Liste einfach mal mit ein. :) Auf jeden Fall eine klasse Aktion, vielen Dank an die Organisatoren!

                                              Bester Film (10 Nominierungen)
                                              -------------------------------------------------
                                              Top Gun Maverick
                                              The Menu
                                              Spencer
                                              Apollo 10½: Eine Kindheit im Weltraumzeitalter
                                              The Card Counter
                                              Hustle
                                              Das Wunder

                                              Beste Regie (10 Nominierungen)
                                              --------------------------------------------------
                                              Joseph Konsinski (Top Gun Maverick)
                                              Mark Mylod (The Menu)
                                              Pablo Larraín (Spencer)
                                              Richard Linklater (Apollo 10½: Eine Kindheit im Weltraumzeitalter)
                                              Paul Schrader (The Card Counter)
                                              Sebastian Lelio (Das Wunder)
                                              Matt Reeves (The Batman)
                                              Ti West (X)

                                              Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
                                              ---------------------------------------------------------
                                              The Menu
                                              The Card Counter
                                              Old Henry
                                              See How They Run

                                              Bester Darsteller (10 Nominierungen)
                                              ---------------------------------------------------------
                                              Oscar Isaac (The Card Counter)
                                              Austin Butler (Elvis)
                                              Ralph Fiennes (The Menu)
                                              Tom Cruise (Top Gun Maverick)
                                              Tim Blake Nelson (Old Henry)
                                              Adam Sandler (Hustle)

                                              Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
                                              -----------------------------------------------------------
                                              Kristen Stewart (Spencer)
                                              Anya Taylor-Joy (The Menu)
                                              Florence Pugh (Das Wunder)
                                              Alana Heim (Licorice Pizza)

                                              Schlechtester Film (5 Nominierungen)
                                              ----------------------------------------------------------
                                              Everything Everywhere All At Once
                                              Emergency
                                              Jurassic World 3 - Ein neues Zeitalter
                                              Three Thousand Years of Longing

                                              Beste Kamera (5 Nominierungen)
                                              ---------------------------------------------------
                                              Greig Fraser (The Batman)
                                              Claudio Miranda (Top Gun Maverick)
                                              Claire Mathon (Spencer)
                                              Eliot Rockett (X)

                                              Beste Ausstattung (Kostüme + Kulisse, 5 Nominierungen)
                                              --------------------------------------------------------------------------------------
                                              Elvis
                                              The Batman
                                              Spencer
                                              Das Wunder
                                              Old Henry

                                              Bester Schnitt (5 Nominierungen)
                                              ----------------------------------------------------
                                              Top Gun Maverick
                                              Spencer

                                              Beste Effekte (5 Nominierungen)
                                              --------------------------------------------------
                                              Top Gun Maverick
                                              Avatar 2 The Way of Water

                                              Beste Filmmusik (5 Nominierungen)
                                              --------------------------------------------------------
                                              Top Gun Maverick
                                              Elvis
                                              The Card Counter
                                              Spencer
                                              Avatar 2 The Way of Water

                                              Bester Song (5 Nominierungen)
                                              ------------------------------------------------
                                              Hold My Hand (Top Gun Maverick)
                                              Carolina (Gesang der Flusskrebse)

                                              Beste Serie (5 Nominierungen)
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                                              Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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                                                Der_Ryan_M 18.03.2023, 11:53 Geändert 18.03.2023, 11:55
                                                über Rocky V

                                                Naja, so schlecht wie manch anderer fand ich "Rocky V" zwar nicht, aber es ist jetzt auch nicht gerade der beste der Reihe. Gewissermaßen ist diese Fortsetzung ein wenig unnötig, denn die Prämisse, dass Rocky und seine Familie durch eine blöde Unterschrift von Paulie ihr gesamtes Vermögen verlieren, ist natürlich weit her geholt und dient nur dazu, ihn wieder in sein altes, ärmliches Umfeld aus Teil 1 zu stecken (und Geld mit einem weiteren Rocky-Film zu verdienen).
                                                Dort erstmal angekommen, darf er sich dann als Trainer von Tommy Gunn probieren, der von dem echten Boxer Tommy Morrison verkörpert wird. Leider versagt Morrison außerhalb des Boxringes komplett und hat weniger schauspielerische Qualitäten als der Roboter aus "Rocky 4"... Zudem spielt Stallone's Sohn Sage eine Hauptrolle und wird in einem Coming of Age Nebenplot verwurstet, den ich aber sogar noch relativ interessant und sympathisch fand. Es gibt diesmal auch keinen einzigen Box-Kampf von Rocky, sondern nur eine mäßig inszenierte Straßenprügelei am Ende.
                                                Sylvester Stallone findet "Rocky V" übrigens selbst nicht gerade toll, insofern kann man sich den Teil wahrscheinlich auch schenken. Letztlich tut es aber auch nicht weh ihn zu schauen, denn man bekommt immerhin ein ganz nettes Familiendrama mit einer guten Portion 90er Jahre Charme.

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                                                  Der_Ryan_M 17.03.2023, 10:37 Geändert 17.03.2023, 10:38
                                                  über Tenet

                                                  Christopher Nolan halte ich für ein Genie und spätestens seit "Inception" hat der Mann bei mir einen dicken Stein im Brett, sodass jeder neue Film von ihm zum Pflichtprogramm für mich wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass, seit dem eben genannten "Inception" aus 2010, kein Film von ihm bei mir eine ähnliche Begeisterung auslösen konnte. "Dunkirk" fand ich zuletzt sogar eher etwas enttäuschend und leider reiht sich auch "Tenet" in die Reihe seiner Werke ein, die bei mir nicht so recht funktionieren wollten.
                                                  Dabei lebt Nolan sein Genie voll aus und kreiert mal wieder eine Science-Fiction Prämisse, die den Zuschauer schon ordentlich fordert und sogar verwirrt. Ich würde behaupten, dass es kaum jemanden gibt, der diesen Film beim ersten Anschauen auch nur ansatzweise komplett verstehen kann.
                                                  Das mag für Nolan-Filme an und für sich nichts ungewöhnliches sein, schließlich habe ich "Inception" auch zwei mal ansehen müssen bis ich die Genialität dahinter verstanden habe, aber bei "Tenet" treibt er es auf die Spitze und ich habe nach der Hälfte sogar meinen Kopf abgeschalten. Und ich bezweifle auch gar nicht, dass der Film schlüssig ist, denn ich glaube fest daran, dass Nolan das alles zu Ende gedacht hat, aber mir als Zuschauer war es schlichtweg egal, was es dann irgendwann mit den ganzen Zeitspielchen auf sich hatte und ich habe mich einfach nur noch von den Bildern berauschen lassen.
                                                  Irgendwie konnte der Film mich einfach nicht erreichen. Der ganze Bombast und diese Prämisse, die ja eigentlich so cool sein müsste, holten mich einfach nicht ab. Im Grunde genommen ist das hier ein ganz einfacher Action-Thriller, nur dass er eben eine interessante Sci-Fi Komponente hat, welche Komplexität hinzufügt. Trotzdem, es ist das Gute (Geheimagenten) gegen einen extrem bösen Superschurken und die Charaktere sind einfach so blass. Des Weiteren ist John David Washington auch überhaupt kein charismatischer Hauptdarsteller, er ist für mich einfach nicht in der Lage den Film zu tragen und seine Figur ist stets extrem unterkühlt.
                                                  Ja, die Actionszenen sind teilweise richtig gut und Nolan ist nach wie vor einer der wenigen Visionäre in Modern-Hollywood, die noch vieles probieren mit praktischen Effekten darzustellen, was ich natürlich sehr lobe. Audiovisuell wird wie immer einiges geboten und seine Momente hat der Film ja, das steht außer Frage. Aber das Gesamtbild war mir einfach nicht unterhaltend genug und darum geht es für mich letztendlich in einem Film. Vielleicht kriegt "Tenet" aber dennoch irgendwann nochmal eine Chance von mir...

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                                                    "Assassins" ist ein überzeugender Action-Thriller der 90er Jahre, der auch heute noch richtig gute Unterhaltung liefert.
                                                    Der eher ruhig und souverän spielende Sylvester Stallone trifft auf Antonio Banderas, der für meine Wahrnehmung zwar hart an der Grenze zum Overacting agiert, aber dennoch irgendwie Spaß macht. Die beiden Auftragskiller finden sich dann in einem doppelten Katz- und Mausspiel (Katz- und Katzspiel?), denn sie jagen sich irgendwie gegenseitig und mittendrin findet sich noch die junge Julianne Moore wieder, die damals wie heute für mich doch immer einen Hingucker darstellt.
                                                    Der recht irrwitzige Plot, der aber zumindest funktioniert und für eine angenehme Dynamik und einige Schauplatzwechsel sorgt, weiß zu unterhalten, obwohl die Laufzeit mit über 2 Stunden für diese simple Handlung dann doch etwas üppig ausfällt und die ein oder andere kleine Länge nicht ganz ausbleibt. Dennoch mag ich die 90er Jahre Atmosphäre einfach sehr gern und auch die von Richard Donner inszenierte Action finde ich absolut gelungen.
                                                    Unterm Strich war "Assassins" definitiv ein Actioner nach meinem Geschmack, den ich allen Genrefans vorbehaltlos weiterempfehlen würde.

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