Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 24.03.2023, 08:13 Geändert 24.03.2023, 08:28

    Puh, "Big Trouble in Little China", John Carpenters Fantasy-Action-Komödie, war auch einer dieser Filme, die ich schon lange mal sehen wollte und auf den ich mich eigentlich auch gefreut habe. Für viele ein Kultfilm, war er für mich allerdings eine nur schwer zu ertragende Freakshow, die mal so gar nicht funktionieren wollte.
    Der Streifen bewegt sich irgendwo zwischen Klamauk und Overacting mit einigen wirklich schlechten Effekten und halbgaren Actionszenen. Es kam einfach gar keine Atmosphäre auf, obwohl die Handlung ja eigentlich genügend Potential für eine brauchbare Abenteuer-Geschichte liefert. Kurt Russell sehe ich ja normalerweise auch richtig gerne, aber er kann den Film auch nicht retten und leider hat er nicht mal seine bekannte Synchronstimme von Manfred Lehmann in diesem Film.
    In den 80ern waren solche Filme wahrscheinlich schon alleine wegen ihrer absurd klingenden Prämisse irgendwie ein Hit. Und wenn man auf solche total übertriebenen, comicartigen Filme steht, kann man sicherlich seinen Spaß mit diesem schlecht gealterten Action-Trash haben. Immerhin nimmt sich der Film selbst auch kein bisschen ernst, was noch für minimale Unterhaltung sorgen kann.
    Für mich ist "Big Trouble in Little China" aber trotzdem definitiv einer der schlechteren Filme von John Carpenter. Ich konnte wirklich nicht viel damit anfangen und war später sogar etwas genervt.

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      Der_Ryan_M 23.03.2023, 12:21 Geändert 23.03.2023, 12:23
      über Con Air

      Das faszinierendste an "Con Air" ist für mich, dass sich der Film auch heute immer noch frisch und einzigartig anfühlt. Ein Gefangenen-Transport in einem Flugzeug, das dann von einer Gruppe Schwerverbrechern übernommen wird, die das als ihre Chance sehen freizukommen.
      Klar, eine Flugzeugentführung an und für sich mag man schon öfters auf der Leinwand gesehen haben, aber hier ist es eben doch alles recht außergewöhnlich. Gerade weil der Hauptcharakter Cameron Poe, der von Nicolas Cage hervorragend und sehr sympathisch gespielt wird, eben selbst ein Verbrecher ist, der da irgendwie mit hereingerät. Die restlichen Schurken werden unter anderem von John Malkovich, Ving Rhames, Danny Trejo oder Steve Buscemi verkörpert. Ein namhafter Cast und viele von ihnen gehen richtig auf in ihren Rollen als ekelhafter Abschaum.
      Und was sich hier vielleicht alles recht düster anhört, ist letztendlich ein höchst unterhaltsamer Streifen voller Action, Spannung, makaberer Sprücher und One-Linern. Die Dialoge sind richtig gut geschrieben und sorgen sogar für etliche Lacher. Ganz nebenbei ist auch das Pacing noch sensationell, denn es passiert ständig etwas und die Handlung schreitet immer voran.
      Für mich gehört Simon West's "Con Air" ganz klar zu den besten Actionfilmen aller Zeiten. In den 90ern wurden einige hervorragende Actioner gedreht, aber dieser hier hat dann doch noch das gewisse Etwas, was ihn für mich extrem unterhaltsam macht und von etlichen anderen Genre-Vertretern abhebt. Eins ist jedenfalls sicher, ich freue mich schon wieder auf meinen nächsten Flug mit "Con Air".

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        Der_Ryan_M 22.03.2023, 16:31 Geändert 22.03.2023, 16:40

        "Mindhunters" ist rein äußerlich betrachtet nicht viel mehr als ein Psychothriller im B-Movie Gewand, den man so oder so ähnlich auch schon mal gesehen hat, aber irgendwie fand ich den Film zuletzt trotzdem verdammt kurzweilig und höchst unterhaltsam. Das Pacing ist hier meiner Meinung nach einfach super gelungen, der Film geht keine Minute zu lang und schafft es dadurch die Spannung durchgängig oben zu halten.
        Das Drehbuch, das eine Gruppe angehender FBI-Profiler zu einer Simulation auf eine einsame Insel schickt, bei der sobald aber echte Morde geschehen, ist absolut brauchbar und lässt einen die ganze Zeit über miträtseln, wer hier ein falsches Spiel spielen könnte. Die Charakteren sind dabei auch nicht mal unsympathisch und werden von bei mir gern gesehenen Schauspielern wie Christian Slater, Jonny Lee Miller oder LL Cool J gespielt. Und die größtenteils handgemachten Spezialeffekte machen doch ebenfalls echt was her.
        "Mindhunters" mag inszenatorisch jetzt nicht sonderlich hochwertig sein und hat auch so ein bisschen 2000er Jahre TV-Film Charme. Aber der Streifen von Renny Harlin macht dennoch richtig viel Spaß!

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          Der_Ryan_M 22.03.2023, 15:53 Geändert 22.03.2023, 15:55

          Im hochkarätig besetzten Neo-Western "Tombstone" stellen Kurt Russell als Wyatt Earp und Val Kilmer als Doc Holiday die gleichnamige Kleinstadt nach ihrer Ankunft einmal komplett auf den Kopf, wenn sie es mit einer Bande von Unruhestiftern, den sogenannten "Cowboys" aufnehmen.
          Der von George P. Cosmatos inszenierte Western besticht vor allem durch seine wirklich wunderschönen und mit einer starken Farbsättigung gefilmten Bilder des Wilden Westens und eben jener Kleinstadt dort. Auch die Kostüme und die Kulissen im Allgemeinen fand ich sehr stimmig, sodass definitiv ein Western-Feeling aufkam.
          Handlungstechnisch konnte mich der Film aber nicht komplett mitreißen. Vielleicht lag es auch an meiner Erwartungshaltung aufgrund des sehr namhaften Casts, bei dem unter anderem noch Charlton Heston, Michael Biehn oder Bill Paxton in Nebenrollen zu sehen sind, aber in der ersten Stunde plätschert der Film so ziemlich vor sich hin, bevor sich dann ein roter Faden in der Handlung herauskristallisieren darf.
          Ansonsten macht Kurt Russell wieder mal eine sehr gute Figur und der Schnauzbart steht im auch wie angegossen. Ich sehe ihn einfach sehr gern und die Synchronstimme von Manfred Lehmann finde ich ebenfalls klasse. Val Kilmer spielt seine Rolle als alkoholsüchtiger Glücksspieler auch richtig gut, ging mir aber teilweise dennoch ein wenig auf die Nerven.
          Unterm Strich ist "Tombstone" definitiv ein lohnenswerter Western, bei dem mir aber dramaturgisch das gewisse Etwas fehlte um ihn wirklich richtig gut zu finden.

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            "In the Mouth of Madness" ist im Grunde genommen ein typischer John Carpenter Gruselstreifen, der zwar in den 90ern erschienen ist, aber genauso gut auch aus den 70ern oder 80ern stammen könnte.
            Die Idee, dass ein Buch die Menschen in den Wahnsinn treibt und die reale Welt mit der fiktionalen Welt so ein bisschen verschmilzt, ja sogar die Frage stellt, was die Realität überhaupt ist, finde ich einfach nur genial. Der Horror wird dabei mit sehr einfachen und klischeehaften Mitteln erzeugt, was aber eben auch als eine nette Liebeserklärung an ältere Horrorfilme verstanden werden kann. Auch für Carpenter typisch, lebt der Film, zumindest in der zweiten Hälfte, wieder von so einer schönen, mysteriösen Kleinstadt-Atmosphäre, die mich ein wenig an seinen "The Fog" erinnerte.
            Dazu hat man mit Sam Neill den passenden Hauptdarsteller gefunden, der seine Rolle sehr sympathisch und auch mit der nötigen Coolness spielt. Er alleine muss den Film auch tragen, weil die restlichen Schauspieler eher mittelmäßig agieren und der Streifen generell schon eine gehörige Portion B-Movie Flair versprüht.
            Insgesamt war "In the Mouth of Madness" für mich ein sehr kurzweiliger und unterhaltsamer Mystery-Thriller, der zudem auch noch mit einigen netten Make-Up und Spezialeffekten aufwartet.

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              Der_Ryan_M 20.03.2023, 09:15 Geändert 20.03.2023, 09:17

              Das war er nun also, der neue Film von "Mad Max"-Regisseur George Miller... Was für eine öde Angelegenheit und bittere Enttäuschung!
              Wie so oft, wusste ich ja vorher nicht unbedingt, was mich in "Three Thousand Years Of Longing" denn erwarten würde. Irgendwas mit Fantasy und Idris Elba als einen Flaschengeist. Und naja, mehr ist es dann irgendwie auch nicht gewesen.
              Tilda Swinton spielt Alithea, eine Literaturwissenschaftlerin, die zu einem Kongress nach Istanbul reist und dort in einem Geschäft eine alte Glasflasche kauft, in der Idris Elba's Geist gefangen ist. Der kommt dann dort natürlich raus und gewährt Alithea drei Wünsche.
              Die Prämisse hört sich ja immerhin noch so semi-spannend an, doch nach diesem "Intro" besteht der Film fast nur noch daraus, dass Elba und Swinton sich in dem Hotelzimmer in Istanbul unterhalten. Dabei gibt es dann 3000 Jahre Flashbacks, denn der Dschinn erzählt seine "Lebensgeschichte". Das Problem ist nur, dass diese Rückblenden total langweilig sind, mit immer wechselnden Figuren, die mich auch kein bisschen interessierten. Diese Storys spielen dann auch noch in so einer klischeehaften "1001 Nacht"-Welt mit so viel schlechten CGI-Effekten wie nur möglich.
              Letztlich war ich dann nur froh als "Three Thousand Years Of Longing" endlich vorbei war. Einer der langweiligsten Filme, die ich seit sehr langer Zeit gesehen habe. Ein Film voller Rückblenden, gefüllt mit unsympathischen Charakteren und einer furchtbar künstlichen Optik.

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                Der_Ryan_M 19.03.2023, 13:05 Geändert 15.04.2024, 11:45

                Update: Nach der längst überfälligen Zweitsichtung gehe ich hier nochmals einen Punkt nach oben! Ein leiser, aber dennoch unglaublich kraftvoller Film, der mit etlichen wunderbaren Momenten daherkommt und mir wirklich sehr gut gefällt. Wie man hier den wirklich interessanten und authentischen Charakteren gespannt zuhört, wenn sie über ihr Leben und ihre Schwierigkeiten erzählen, ist einfach toll. Eine schöne und herzliche Reise, auf der man Frances McDormand hier gern begleitet. Ich werde mir nun sogar auch das Buch bestellen und lesen!

                "Nomadland" ist mal wieder so ein Film, den ich schwer einordnen kann. Es ist ganz klar ein Streifen, der von seinem Road-Movie Charakter getragen wird und durch die einmal mehr sehr starke schauspielerische Leistung von Frances McDormand.
                Als Zuschauer taucht man so ein wenig in eine melancholische Version der USA (Weststaaten) ein, die es natürlich wirklich so geben wird und wo es eben diese Leute gibt, die vom System irgendwie abgehängt werden. Man folgt der etwas älteren Frau Fern, die keine Familie hat, aus ihrem Van lebt und irgendwie über die Runden kommt. Dabei lernt sie einige andere Charakteren kennen, die auch keine feste Heimat haben und tauscht sich mit ihnen aus.
                Handwerklich hat mir der Film sehr gut gefallen. Der semi-dokumentarische Stil, bei denen etliche Nebenrollen sogar von tatsächlichen Van-Lifern gespielt wurden, macht das ganze sehr authentisch. Erwähnenswert sind auch die großartigen Bilder, die der Film liefert von wirklich sehr schön anzusehenden Landschaften, untermalt mit einem tollen und stimmigen Soundtrack.
                Mich persönlich erinnerte "Nomadland" ein wenig an "Into The Wild", nur eben noch etwas bodenständiger und ohne viel filmisch-übertriebene Dramatik. Daher kommt der Film aber wirklich extrem ruhig daher, was einige Leute sicherlich auch abschrecken könnte. Und auch ich hätte mir manchmal ein wenig mehr Handlung oder zumindest interessantere Dialoge gewünscht. Unterm Strich sicherlich ein interessanter Streifen, der seine Momente hat, den ich jetzt aber nicht unbedingt nochmal sehen muss.

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                • Der_Ryan_M 18.03.2023, 12:12 Geändert 18.03.2023, 12:16

                  Ich habe zwar einige relevante Filme des letzten Jahres noch nicht gesehen, aber dennoch reiche ich meine (unvollständige) Liste einfach mal mit ein. :) Auf jeden Fall eine klasse Aktion, vielen Dank an die Organisatoren!

                  Bester Film (10 Nominierungen)
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                  Top Gun Maverick
                  The Menu
                  Spencer
                  Apollo 10½: Eine Kindheit im Weltraumzeitalter
                  The Card Counter
                  Hustle
                  Das Wunder

                  Beste Regie (10 Nominierungen)
                  --------------------------------------------------
                  Joseph Konsinski (Top Gun Maverick)
                  Mark Mylod (The Menu)
                  Pablo Larraín (Spencer)
                  Richard Linklater (Apollo 10½: Eine Kindheit im Weltraumzeitalter)
                  Paul Schrader (The Card Counter)
                  Sebastian Lelio (Das Wunder)
                  Matt Reeves (The Batman)
                  Ti West (X)

                  Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
                  ---------------------------------------------------------
                  The Menu
                  The Card Counter
                  Old Henry
                  See How They Run

                  Bester Darsteller (10 Nominierungen)
                  ---------------------------------------------------------
                  Oscar Isaac (The Card Counter)
                  Austin Butler (Elvis)
                  Ralph Fiennes (The Menu)
                  Tom Cruise (Top Gun Maverick)
                  Tim Blake Nelson (Old Henry)
                  Adam Sandler (Hustle)

                  Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
                  -----------------------------------------------------------
                  Kristen Stewart (Spencer)
                  Anya Taylor-Joy (The Menu)
                  Florence Pugh (Das Wunder)
                  Alana Heim (Licorice Pizza)

                  Schlechtester Film (5 Nominierungen)
                  ----------------------------------------------------------
                  Everything Everywhere All At Once
                  Emergency
                  Jurassic World 3 - Ein neues Zeitalter
                  Three Thousand Years of Longing

                  Beste Kamera (5 Nominierungen)
                  ---------------------------------------------------
                  Greig Fraser (The Batman)
                  Claudio Miranda (Top Gun Maverick)
                  Claire Mathon (Spencer)
                  Eliot Rockett (X)

                  Beste Ausstattung (Kostüme + Kulisse, 5 Nominierungen)
                  --------------------------------------------------------------------------------------
                  Elvis
                  The Batman
                  Spencer
                  Das Wunder
                  Old Henry

                  Bester Schnitt (5 Nominierungen)
                  ----------------------------------------------------
                  Top Gun Maverick
                  Spencer

                  Beste Effekte (5 Nominierungen)
                  --------------------------------------------------
                  Top Gun Maverick
                  Avatar 2 The Way of Water

                  Beste Filmmusik (5 Nominierungen)
                  --------------------------------------------------------
                  Top Gun Maverick
                  Elvis
                  The Card Counter
                  Spencer
                  Avatar 2 The Way of Water

                  Bester Song (5 Nominierungen)
                  ------------------------------------------------
                  Hold My Hand (Top Gun Maverick)
                  Carolina (Gesang der Flusskrebse)

                  Beste Serie (5 Nominierungen)
                  -----------------------------------------------
                  -
                  Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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                  -
                  Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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                    Der_Ryan_M 18.03.2023, 11:53 Geändert 18.03.2023, 11:55
                    über Rocky V

                    Naja, so schlecht wie manch anderer fand ich "Rocky V" zwar nicht, aber es ist jetzt auch nicht gerade der beste der Reihe. Gewissermaßen ist diese Fortsetzung ein wenig unnötig, denn die Prämisse, dass Rocky und seine Familie durch eine blöde Unterschrift von Paulie ihr gesamtes Vermögen verlieren, ist natürlich weit her geholt und dient nur dazu, ihn wieder in sein altes, ärmliches Umfeld aus Teil 1 zu stecken (und Geld mit einem weiteren Rocky-Film zu verdienen).
                    Dort erstmal angekommen, darf er sich dann als Trainer von Tommy Gunn probieren, der von dem echten Boxer Tommy Morrison verkörpert wird. Leider versagt Morrison außerhalb des Boxringes komplett und hat weniger schauspielerische Qualitäten als der Roboter aus "Rocky 4"... Zudem spielt Stallone's Sohn Sage eine Hauptrolle und wird in einem Coming of Age Nebenplot verwurstet, den ich aber sogar noch relativ interessant und sympathisch fand. Es gibt diesmal auch keinen einzigen Box-Kampf von Rocky, sondern nur eine mäßig inszenierte Straßenprügelei am Ende.
                    Sylvester Stallone findet "Rocky V" übrigens selbst nicht gerade toll, insofern kann man sich den Teil wahrscheinlich auch schenken. Letztlich tut es aber auch nicht weh ihn zu schauen, denn man bekommt immerhin ein ganz nettes Familiendrama mit einer guten Portion 90er Jahre Charme.

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                      Der_Ryan_M 17.03.2023, 10:37 Geändert 17.03.2023, 10:38
                      über Tenet

                      Christopher Nolan halte ich für ein Genie und spätestens seit "Inception" hat der Mann bei mir einen dicken Stein im Brett, sodass jeder neue Film von ihm zum Pflichtprogramm für mich wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass, seit dem eben genannten "Inception" aus 2010, kein Film von ihm bei mir eine ähnliche Begeisterung auslösen konnte. "Dunkirk" fand ich zuletzt sogar eher etwas enttäuschend und leider reiht sich auch "Tenet" in die Reihe seiner Werke ein, die bei mir nicht so recht funktionieren wollten.
                      Dabei lebt Nolan sein Genie voll aus und kreiert mal wieder eine Science-Fiction Prämisse, die den Zuschauer schon ordentlich fordert und sogar verwirrt. Ich würde behaupten, dass es kaum jemanden gibt, der diesen Film beim ersten Anschauen auch nur ansatzweise komplett verstehen kann.
                      Das mag für Nolan-Filme an und für sich nichts ungewöhnliches sein, schließlich habe ich "Inception" auch zwei mal ansehen müssen bis ich die Genialität dahinter verstanden habe, aber bei "Tenet" treibt er es auf die Spitze und ich habe nach der Hälfte sogar meinen Kopf abgeschalten. Und ich bezweifle auch gar nicht, dass der Film schlüssig ist, denn ich glaube fest daran, dass Nolan das alles zu Ende gedacht hat, aber mir als Zuschauer war es schlichtweg egal, was es dann irgendwann mit den ganzen Zeitspielchen auf sich hatte und ich habe mich einfach nur noch von den Bildern berauschen lassen.
                      Irgendwie konnte der Film mich einfach nicht erreichen. Der ganze Bombast und diese Prämisse, die ja eigentlich so cool sein müsste, holten mich einfach nicht ab. Im Grunde genommen ist das hier ein ganz einfacher Action-Thriller, nur dass er eben eine interessante Sci-Fi Komponente hat, welche Komplexität hinzufügt. Trotzdem, es ist das Gute (Geheimagenten) gegen einen extrem bösen Superschurken und die Charaktere sind einfach so blass. Des Weiteren ist John David Washington auch überhaupt kein charismatischer Hauptdarsteller, er ist für mich einfach nicht in der Lage den Film zu tragen und seine Figur ist stets extrem unterkühlt.
                      Ja, die Actionszenen sind teilweise richtig gut und Nolan ist nach wie vor einer der wenigen Visionäre in Modern-Hollywood, die noch vieles probieren mit praktischen Effekten darzustellen, was ich natürlich sehr lobe. Audiovisuell wird wie immer einiges geboten und seine Momente hat der Film ja, das steht außer Frage. Aber das Gesamtbild war mir einfach nicht unterhaltend genug und darum geht es für mich letztendlich in einem Film. Vielleicht kriegt "Tenet" aber dennoch irgendwann nochmal eine Chance von mir...

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                        "Assassins" ist ein überzeugender Action-Thriller der 90er Jahre, der auch heute noch richtig gute Unterhaltung liefert.
                        Der eher ruhig und souverän spielende Sylvester Stallone trifft auf Antonio Banderas, der für meine Wahrnehmung zwar hart an der Grenze zum Overacting agiert, aber dennoch irgendwie Spaß macht. Die beiden Auftragskiller finden sich dann in einem doppelten Katz- und Mausspiel (Katz- und Katzspiel?), denn sie jagen sich irgendwie gegenseitig und mittendrin findet sich noch die junge Julianne Moore wieder, die damals wie heute für mich doch immer einen Hingucker darstellt.
                        Der recht irrwitzige Plot, der aber zumindest funktioniert und für eine angenehme Dynamik und einige Schauplatzwechsel sorgt, weiß zu unterhalten, obwohl die Laufzeit mit über 2 Stunden für diese simple Handlung dann doch etwas üppig ausfällt und die ein oder andere kleine Länge nicht ganz ausbleibt. Dennoch mag ich die 90er Jahre Atmosphäre einfach sehr gern und auch die von Richard Donner inszenierte Action finde ich absolut gelungen.
                        Unterm Strich war "Assassins" definitiv ein Actioner nach meinem Geschmack, den ich allen Genrefans vorbehaltlos weiterempfehlen würde.

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                          Der_Ryan_M 15.03.2023, 17:26 Geändert 15.03.2023, 17:35

                          Hin und wieder schaue ich mir solche bodenständigen Dramen ganz gerne an und "Causeway" fällt definitiv auch in diese Kategorie.
                          Zwar finde ich das Thema PTBS in Folge von Verletzungen bei US-Army-Einsätzen mittlerweile auch schon ein wenig ausgelutscht und der Film kann dem ganzen auch nicht gerade eine frische Note verpassen, die Umsetzung ist aber recht ansehnlich gelungen. Das Drama fokussiert sich auf die zwei etwas verlorenen Seelen Lynsey (Jennifer Lawrence) und James (Brian Tyree Henry), die sich nach Lynsey's Heimkehr zufällig begegnen und gegenseitig ihre Probleme dem jeweils anderen anvertrauen.
                          Der Film ist sehr dialoglastig, insgesamt aber dennoch eher ruhig gehalten. Man könnte sagen es passiert nicht viel, aber gewissermaßen ist die Dynamik zwischen den beiden Figuren schon interessant genug um am Ball zu bleiben. Besonders gefallen hat mir Brian Tyree Henry, den ich letztens noch als albernen Kasperkopf in "Bullet Train" sah, der hier aber sein schauspielerisches Talent voll ausspielt und dabei Jennifer Lawrence sogar alt aussehen lässt. Sie ist für mich auch ein bisschen der Schwachpunkt, denn sie konnte mich in ihrer Figur leider nicht komplett überzeugen, was bei so einem Film natürlich blöd ist.
                          "Causeway" ist ein handwerklich manierliches Regiedebüt von Lila Neugebauer, aber für eine klare Drama-Empfehlung war mir das Drehbuch dann doch etwas oberflächlich und konnte mich nicht komplett mitreißen.

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                            Der_Ryan_M 14.03.2023, 18:16 Geändert 14.03.2023, 18:24

                            Da ich bisher so gut wie keine Samurai-Filme kenne, fällt mir eine Bewertung von "Geom-gaek", zumindest hinsichtlich der Umsetzung der Schwertkampfszenen, nicht leicht. Da das hier dann noch ein Actionfilm ist, liegt darauf natürlich auch der Fokus. Ich kann somit nur sagen, dass ich jetzt nicht gerade aus den Socken gehauen wurde, die Fights aber schon ganz nett anzusehen sind.
                            Leider gibt der Film darüber hinaus nicht so viel her. Die Story ist dünn und erinnert an Liam Neesons "Taken", denn die Tochter des Protagonisten wird von Sklavenhändlern entführt und er muss sie retten. Nur eben spielt das ganze in einem historischen Setting, das eher so mäßig dargestellt wurde und mich nicht so in die Zeit zurückversetzen konnte. Ich verstehe nicht, warum in den modernen Filmen oft so übertriebene Filter übers Bild gelegt werden. Sicherlich kaschiert das irgendwelche billig aussehenden Sets oder CGI-Effekte, aber es stört mich einfach in der Immersion.
                            Für einen netten Action-Abend kann man sich "Geom-gaek" durchaus anschauen. Der erhoffte Geheimtipp war es für mich jedoch nicht, vor allem eben auch da die Charaktere sehr blass wirken und man das alles schon mal besser gesehen hat.

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                              Der_Ryan_M 13.03.2023, 09:14 Geändert 13.03.2023, 09:21

                              "Rocky IV" ist schon ein recht sonderbarer Film, aber definitiv ein weiterer unterhaltsamer Eintrag ins Rocky-Franchise. Diesmal steht der Kalte Krieg im Fokus, wenn Rocky es mit dem sowjetischen Boxer Ivan Drago (Dolph Lundgren) zu tun bekommt und im Laufe der Handlung sogar nach Russland reisen darf.
                              Die zwei Boxer fungieren somit als Repräsentanten zweier konkurrierender Systeme und die Stimmung ist folglich sehr angespannt, was dem Film aber gut tut, weil man als Zuschauer das Gefühl hat, dass viel auf dem Spiel steht. Verrückterweise hat das ganze Thema ja leider heutzutage sogar wieder eine gewisse Aktualität, auch wenn es sich "Rocky IV" natürlich sehr leicht macht und vor stereotypen Darstellungen nicht zurückschreckt.
                              Sowieso wirkt der Film diesmal schon wie ein halbes Musikvideo und besteht gefühlt zur Hälfte aus Trainings- oder Fightmontagen. Der Soundtrack ist aber definitiv sehr gut ausgewählt und bringt einen netten 80er Jahre Vibe ins Wohnzimmer. Für mich persönlich ist "Burning Heart" dabei sogar ein cooleres Rocky-Lied als "Eye of the Tiger".
                              Insgesamt war "Rocky IV" für mich irgendwie der erinnerungswürdigste Teil, einfach weil er so einzigartige Szenen beinhaltet und an einigen Stellen auch sehr übertrieben ist. Gerade das lässt ihn aber aus heutiger Sicht auch relativ trashig wirken, was dem Unterhaltungsfaktor jedoch letztlich nicht groß schadet.

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                                Es geht doch! "Rocky III" ist genau der Film, den ich mir vorgestellt habe, wenn ich den Begriff Rocky höre. Endlich wird mal an der Unterhaltungsschraube gedreht und statt relativ uninteressanten Passagen aus Rocky's Privatleben zu verfolgen, geht es nun öfters in den Ring und es gibt eine Menge Action zu bestaunen. Gleich zu Beginn die legendäre Montage zu "Eye of the Tiger" sorgt für gute Laune und auch die Laufzeit wurde etwas gestutzt, der Film fühlt sich dadurch insgesamt viel kurzweiliger an.
                                Klar, "Rocky III" ist extrem klischeehaft und vorhersehbar, aber das waren die beiden Vorgänger für mich auch schon, nur haben diese sich eben noch ernst genommen. Hier wird nun alles übertriebener und Mr. T darf als Antagonist "Clubber Lang" mal richtig den Wahnsinnigen raus hängen lassen. Auch Hulk Hogan lässt sich nicht lumpen und sorgt für einen trashigen Gastauftritt.
                                Aber der Film ist nicht nur übertriebener, spaßiger Quatsch, sondern erzählt im Kern sogar noch eine verdammt gute Geschichte. Die Beziehung zwischen Rocky und seinem alten Rivalen Apollo Creed hat man richtig gekonnt ausgebaut. Und hier funktioniert auch mal der gesamte Spannungsbogen, sodass man mit Rocky mitfiebert und sich in ihn herein versetzen kann, wie er mal wieder einen richtigen Gegner hat, nach all den arrangierten Kämpfen zu Beginn. Erwähnenswert wäre dabei auch, dass Stallone ab dem dritten Teil eher sich selbst spielt, was Rocky auch nochmal viel sympathischer macht für mich.
                                "Rocky III" ist für mich eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorgängern und gleichzeitig der beste Teil der originalen Rocky-Filme. Der Film sorgt für absolut gelungene Unterhaltung im Stile der 80er Jahre.

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                                  Der_Ryan_M 11.03.2023, 11:24 Geändert 11.03.2023, 11:27

                                  "Rocky II" befindet sich im selben Fahrwasser wie der erste Teil, aber immerhin wirkt der Film etwas lebendiger, was wahrscheinlich dem weitaus höheren Budget geschuldet ist. Außerdem steht diesmal nicht mehr die Romanze im Vordergrund, sondern eher der Charakter Rocky selbst, der zwar nun eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, aber gleichzeitig auch ein wenig von Selbstzweifeln geplagt ist und seine Boxer-Karriere beenden möchte.
                                  Etwas mehr Spaß als noch der erste Film machte mir Teil 2 definitiv. Es ist schon interessant zu sehen, wie sich die ganzen Charaktere weiterentwickeln und weiter ausgebaut werden. Da liegt auch die Stärke des Films - Man lernt Rocky besser kennen und auch Nebencharaktere wie Apollo Creed oder Mickey werden menschlicher.
                                  Dabei geht mir der Film auch wieder etwas zu lang, vor allem in der ersten Stunde gibt es einige Szenen, die eigentlich nicht wirklich relevant sind. Das letzte Drittel ist dann fast ein Remake vom ersten Film, Trainingsmontage und Fight sind auch wieder das Highlight der Story.
                                  "Rocky II" ist jetzt auch nicht der Film, der mich zum Fan der Reihe machen würde, aber hat mir persönlich dennoch etwas besser gefallen als Teil 1. Bei kaum einer Filmreihe kann man so stark eine Veränderung des Zeitgeistes sehen wie bei Rocky. Teil 2 steht auf der Schwelle zu den 80ern, das Jahrzehnt, wo für mich dann die besten Rocky's gedreht wurden.

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                                    über Rocky

                                    Obwohl ich Sylvester Stallone ja richtig gerne sehe, bin ich leider einfach kein Fan von "Rocky", zumindest von diesem ersten Teil. Der originale Rocky aus 1976 ist für mich einfach so ein tristes 70er-Jahre Kino, das überhaupt keinen Spaß macht. Es gibt hier auch viele Sachen, die mir nicht gefallen, aber hauptsächlich eigentlich 2 Gründe, warum der Film für mich nicht funktioniert.
                                    Der eine ist der Charakter Rocky Balboa, den ich einfach unsympathisch gezeichnet finde und der mir mit seiner Egozentrik auf den Zeiger geht. Der Typ ist eine Labertasche und hört anderen Leuten gar nicht zu. Dabei sind die Dialoge wirklich schlecht und egal mit wem er sich unterhält, immer geht es nur um ihn, seine Probleme oder sein Boxen. Maximal gibt er noch anderen einen Ratschlag, weil er ja sowieso alles besser weiß. Zugegeben, die deutsche Synchro hat wahrscheinlich auch wieder ihren Anteil daran, aber dennoch finde ich Rocky teilweise unerträglich.
                                    Das zweite ist die Figur von Adrian und die Romanze, die für mich einfach gar nicht funktioniert und die ich auch überhaupt nicht ernst nehmen konnte. Man, die beiden passen, so wie es dargestellt wird, einfach nicht zusammen und richtig altertümlich "erobert" Rocky natürlich seine Herzdame. Dabei ist die eine Szene, in der Rocky Adrian in seiner Wohnung bedrängt und sie aber mehrmals sagt, dass sie nach Hause möchte, ja extrem unangenehm. Danach nimmt Adrian auch eine 180 Grad Wendung und ist plötzlich eine ganz andere Person, die total extrovertiert ist?
                                    Und das Problem ist eben, dass zwei Drittel des Filmes sich um diese Romanze und um Rockys Alltagsprobleme drehen. Dazu kommen einige Nebencharaktere, die auch irgendwie unsympathisch sind, allen voran Paulie oder aber auch Mickey, der mich von seinem Auftreten an einen Piraten erinnert. Das ganze spielt dann zudem in einem richtig hässlichen, dreckigen und verlassen Sozialviertel in Philadelphia, wo alles entweder grau oder braun ist, sodass einen der Film, der ja irgendwo inspirierend sein will, einfach nur runterzieht.
                                    Immerhin rettet die letzte halbe Stunde den Film dann noch ein bisschen. Endlich passiert mal etwas und es geht ums Boxen. Und auch wenn mich Boxen eher wenig interessiert und ich nicht genau weiß, warum Creed nun ausgerechnet Rocky für diesen Kampf ausgewählt hat (außer, dass sein Spitzname "Italian Stallion" ist), ist der Kampf an sich ganz gekonnt inszeniert. Nicht zu vergessen natürlich die Trainingsmontage vorher, die ohne Zweifel das Highlight des Films darstellt.
                                    Mir ist schon klar, dass viele das alles ganz anders sehen und meine Meinung nicht teilen werden, was ja auch in Ordnung ist. Und natürlich ist "Rocky" ein Stück Filmgeschichte und machte die Underdog-Story und auch den Sportfilm damals berühmt. Der Film ist meiner Meinung nach aber nicht gut gealtert, hat ein sehr mieses Pacing und hat mich leider sogar über weite Strecken ziemlich genervt. Ich hatte wirklich mit mir zu kämpfen, bis zum Ende dran zu bleiben...
                                    Zum Glück kommen viele meiner Kritikpunkte in den Fortsetzungen jedoch nicht mehr zum Tragen, weil sich die Charaktere stark verändern und die Filme dann mehr auf lockere Unterhaltung aus sind. Für mich wird die Reihe also nur besser, zum ersten "Rocky" werde ich in Zukunft aber wohl nicht zurückkehren.

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                                      Der_Ryan_M 09.03.2023, 18:32 Geändert 09.03.2023, 18:39

                                      Nachdem ich kürzlich den originalen "War of the Worlds" aus den 50ern gesehen habe, war es nun also auch endlich mal an der Zeit, dem Remake mit Tom Cruise, von Großmeister Steven Spielberg, eine Chance zu geben.
                                      Und ja, es handelt sich auf jeden Fall um ein sehr intensives Filmerlebnis, das auch über weite Strecken eine richtig gute Spannungskurve bietet. Spielberg hält sich gar nicht lange damit auf, eine Ausgangslage zu erklären, sondern legt sobald mit der Alien-Invasion los. Dabei ist es gerade interessant, dass sich der Film nur an dem Schicksal dieser einen Familie aufhängt und irgendwelche politischen Konflikte, wie sie in vielen anderen Filmen ähnlicher Art vorkommen, komplett außen vor lässt.
                                      Dabei sind die Figuren eher oberflächlich und auch nicht frei davon, die ein oder andere dämliche Entscheidung zu treffen (gerade der Sohn war manchmal etwas nervig), trotzdem lassen einen die Charaktere aber nicht unbedingt kalt. Der Film bietet einige wirklich emotionale Szenen und gerade Dakota Fanning spielt hier ihre Rolle verdammt stark, hat eine tolle Chemie mit Tom Cruise.
                                      Erwähnenswert wären da auch noch die Effekte, die ich für das Jahr 2005 wirklich sehr gut finde und die mir von der Art oftmals sogar besser gefallen als die heutigen, völlig überladenen CGI-Effekte. Durch gekonntes Spiel mit Licht und Schatten und einer relativ verwackelten, aber eben immersiven Kameraführung, werden die manchmal nicht ganz sauberen Effekte geschickt kaschiert und bieten unterm Strich eine gelungene Optik. Zudem wirken auch die Soundeffekte der riesigen Invasoren absolut großartig im Heimkino.
                                      "War of the Worlds" bietet typisches Blockbuster-Kino, das für mich als Science Fiction Fan sehr intensiv daherkam. Lediglich das letzte Drittel, und vor allem das Ende, das genau wie im originalen Film aus den 50ern leider sehr abrupt abgefrühstückt wird, trübt den Gesamteindruck dann ein wenig und kann das Spektakel nicht ganz gekonnt über die Ziellinie bringen.

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                                        Der_Ryan_M 08.03.2023, 18:22 Geändert 08.03.2023, 18:23

                                        Dafür, dass "Snakes on a Plane" ja im Grunde genommen purer Unfug ist, hat man hier wirklich noch das Maximum raus geholt und einen enorm unterhaltsamen Trash-Film erschaffen, den ich auf seine Art sogar richtig gut fand.
                                        Der Schlüsselfaktor ist natürlich, dass die Hauptrolle von keinem Geringeren als Samuel L. Jackson gespielt wird, der mal wieder richtig Laune macht und so einen Film dann eben total aufwertet. Er trifft genau den richtigen Ton und spielt seine Rolle einigermaßen ernst, was wirklich ein grandioser Gegenpol zu der Menge relativ unbeholfener Schauspieler ist, die natürlich die klischeehaftesten Fluggäste spielen, die man sich überhaupt nur vorstellen kann.
                                        Zudem punktet der Film mit einigen humorvollen, zitierwürdigen Dialogen und sogar ein paar brutaleren Szenen, was dann eben diese spannende Mischung von "Snakes on a Plane" ergibt. Gewürzt wird das Ganze noch mit einer Herde billig aussehender CGI-Schlangen, was bei so einem Film dann aber eher zur Nebensache wird. Das Pacing ist sehr hoch und der Film kommt nie zur Ruhe, sodass für rund 100 Minuten bestes Entertainment gesorgt wird. So sollte Trash für mich aussehen!

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                                          Der_Ryan_M 07.03.2023, 18:15 Geändert 07.03.2023, 18:18

                                          "The Blob" ist ein weiterer Science-Fiction "Horror" Klassiker aus den 50ern. Ja, die Streifen haben doch immer ihren Charme und machen auch irgendwie Spaß, aber so wirklich ernst nehmen kann man auch diesen Film heute nicht mehr.
                                          Das größte Problem ist hier für mich noch, dass das Ganze nun wirklich sehr spannungsarm daherkommt und sich die Handlung viel zu viel an Nebenschauplätzen aufhält. Die circa 80 Minuten sind eben mindestens zur Hälfte mit uninteressantem Teenie-Gelaber gefüllt und das lässt den Blob leider zur Nebenattraktion werden. Ganz davon abgesehen, dass Steve McQueen, der damals schon 28 Jahre alt war und gut und gerne als Mittdreißiger durchgehen könnte, hier die Hauptperson, einen Teenager spielt, was schon recht witzig ist.
                                          Für Liebhaber dieser gewiss charmanten 50er Jahre Monsterfilme ist "The Blob" dennoch sicher einen Blick wert und man kann dem Film auch nicht böse sein, denn die Idee ist toll und die Effekte gehen völlig in Ordnung. Demnächst werde ich mir noch das 80er Jahre Remake anschauen, von dem ich mir allerdings etwas mehr Horror erhoffe.

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                                            Natürlich muss man bei einem Adam Sandler Film auch immer das Schlimmste befürchten, denn in der Vergangenheit hat er ja einige fürchterliche Filme gedreht, aber generell finde ich ihn als Schauspieler gar nicht so verkehrt.
                                            Letztendlich möchte ich bei einem Adam Sandler Film einfach nur leicht unterhalten werden und genau das schaffte "Murder Mystery" auch recht ordentlich. Die Whodunit-Komödie hält sich eher zurück, wenn es um Humor unter der Gürtelline geht und liefert eigentlich meist einen sympathischen Humor, wenn Sandler und seine Film-Frau Jennifer Aniston gemeinsam einen Mordfall aufklären dürfen.
                                            Trotz dessen, dass sich der Film inszenatorisch eher auf TV-Film Niveau bewegt und mich die Handlung jetzt nie so wirklich interessierte (ich war aber an dem Abend auch sehr müde), machte das Ganze noch relativ viel Spaß und ich würde mir, wenn er demnächst erscheint, sogar noch den zweiten "Murder Mystery" anschauen.

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                                              Das Regiedebüt von Franka Potente "Home" ist wirklich ein sehr ruhiges Drama, das sich mit Themen wie Schuld, Vergebung oder auch Perspektivlosigkeit auseinander setzt.
                                              Es geht um Marvin (Jake McLaughlin), der nach 17 Jahren in Haft entlassen wird und wieder zurück in sein kleines Heimatstädtchen in Kalifornien kommt. Er muss erkennen, dass ihn dort nicht alle vermisst haben und dass sich in diesen 17 Jahren natürlich auch viel verändert hat. So muss er sich nun zum Beispiel auch um seine kranke Mutter (Kathy Bates) kümmern.
                                              Eine tragische Geschichte wie sie aus dem Leben gegriffen ist, die aber auch irgendwie Hoffnung vermittelt und die vor allem durch ihre sympathischen Charaktere und guten Dialoge getragen wird. Auch handwerklich ist der Film durchaus ordentlich, vor allem die Atmosphäre in diesem kleinen, ärmlichen Kaff ist wie ich finde sehr gut eingefangen. Und auch die Schauspieler machen durch die Bank weg einen sehr guten Eindruck.
                                              Für Freunde von solchen entschleunigenden und bodenständigen Dramen kann man "Home" absolut empfehlen.

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                                                Der_Ryan_M 05.03.2023, 12:17 Geändert 05.03.2023, 12:22

                                                "Jugeodo Doeneun Ai" ist ein südkoreanischer Actionfilm, der noch durch seine gut choreographierten Actionszenen überzeugt, davon abgesehen aber nicht wirklich viel zu bieten hat. Letztendlich ist es ein weiterer John Wick Klon, nur eben darf diesmal Jang Hyuk den kompromisslosen, scheinbar unbesiegbaren Killer spielen.
                                                Die Story ist natürlich wieder absolut banal und auch relativ uninteressant, weswegen der Film auch anfangs nur schwer in die Gänge kommen will. Später gibt es dann zum Glück immer mehr Action, die auch ganz ordentlich inszeniert, dabei aber auch manchmal etwas zu viel am Computer nachbearbeitet ist.
                                                Der Film kommt zwar nicht ganz so pseudocool oder gar lächerlich daher, wie diese Art von Actionfilmen aus Hollywood (z.B. zuletzt "Bullet Train"), für meinen Geschmack war die Emotionslosigkeit der Beteiligten aber dennoch hin und wieder etwas zu übertrieben und aufgesetzt.
                                                Für Genrefans sollte "Jugeodo Doeneun Ai" zumindest passable Unterhaltung bieten, mir persönlich reicht es so langsam aber auch mit diesen Kloppern im Neon-Gewand und es dürfte gerne öfters mal wieder etwas ernster zur Sache gehen.

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                                                  "Resident Evil: Welcome to Raccoon City" war sogar noch eine positive Überraschung für mich und als Videospielverfilmung finde ich den Streifen sogar ziemlich gelungen!
                                                  Die Erwartungshaltung sollte man im Vorhinein aber dennoch besser nicht zu hoch schrauben, denn im Endeffekt handelt es sich um einen klassischen B-Horrorfilm. Man fragt sich teilweise, was die Produzenten hier schon wieder mit dem Budget von 25 Mio. $ gemacht haben, außer vielleicht die Rechte an "Resident Evil" erworben.
                                                  Man bekommt hier wirklich in vielen Szenen eine relativ unschöne Optik und eine Menge leicht trashige B-Movie Vibes. Auch schauspielerisch kann der Film nicht wirklich überzeugen, sodass hier rein handwerklich nicht unbedingt von einem sehenswerten Film die Rede sein kann.
                                                  Für Fans der Videospiele hingegen, die ich auch von früher noch kenne, lohnt sich der Film aber absolut. Sehr viele Anspielungen und Easter-Eggs haben ihren Weg hier herein gefunden, sodass man schon das Gefühl hat, dass hier, trotz der begrenzten filmischen Qualitäten, eine Menge Herzblut drin steckt. Die Handlung ist an die ersten beiden RE-Spiele angelehnt und adaptiert diese recht gekonnt. Und auch atmosphärisch macht der Horror-Streifen, trotz seiner gelegentlichen Billo-Optik, durchaus vieles richtig.
                                                  "Resident Evil: Welcome to Raccoon City" ist ein wirklich netter Action-Horrorfilm geworden, der die Magie der Videospiele auf seine etwas trashige Art sehr gut einfängt und auf die Leinwand bringt. Kein Überflieger, aber entgegen meiner Befürchtungen durchaus gute Unterhaltung!

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                                                    Der_Ryan_M 03.03.2023, 09:27 Geändert 03.03.2023, 10:56
                                                    über Spencer

                                                    "Spencer" habe ich doch eine ganze Weile vor mir hergeschoben, vor allem eben auch, weil mich das britische Königshaus nicht wirklich interessiert. Dennoch wollte ich den Film unbedingt noch sehen, schon alleine wegen Kristen Stewarts "One-Man-Show" als Lady Diana. Und nach wenigen Minuten merkte ich schon, dass dieser Film mal wieder etwas ganz Besonderes ist.
                                                    Nicht nur nimmt Stewart ab der ersten Szene den Bildschirm für sich ein, was sich auch bis zum Ende des Films nicht mehr ändern wird, sondern auch die Art und Weise wie Pablo Larraín hier inszenierte, ist mehr als beeindruckend. Der Film ist wahrlich ein Kunstwerk, bei dem man in jeder Einstellung verdammt viel entdecken kann. Kommt es einem anfangs noch etwas komisch vor, dass der Film im 5:3 Format gedreht wurde oder er die ganze Zeit so ein wenig weichgezeichnet ist, machen diese technischen Entscheidungen im späteren Verlauf total Sinn.
                                                    Wir als Zuschauer erleben mit Lady Diana das Weihnachtsfest 1991 über 3 Tage, aus ihrer Sicht und in einer Art Fiebertraum, und genau so wird es von Larraín dargestellt. Die Geschichte wird nur aus ihrer Perspektive betrachtet und wir erhalten einen Einblick in ihre Psyche. Dabei könnte man den Film im Entfernten sicher auch in ein Genre wie Psycho-Horror einordnen, denn man weiß ja nie genau, welche Elemente nun real sind und was sich nur in Diana's Kopf abspielt.
                                                    Und das beste an dem Film ist ja eigentlich noch, dass man keinerlei Vorkenntnisse über die Person Diana oder das britische Königshaus benötigt. Der Film ist kein klassisches Biopic, er funktioniert als Charakter-Drama allein für sich und spielt eben nur vor diesem Hintergrund. Die Kulissen, unter anderem auch Schloss Nordkirchen oder Schloss Marquardt in Deutschland, sind dabei extrem sehenswert in Szene gesetzt und sorgen für die nötige und dichte Atmosphäre.
                                                    Zwar hat "Spencer" jetzt nicht die komplexeste Handlung und kommt für viele Zuschauer sicher auch nicht ohne Längen daher, aber der Streifen ist einfach mal wieder ein Erlebnis, was einen Bilderrausch erzeugt, wofür sich das Medium Film ja bestens eignet. Egal ob einem hier die hervorragende Kameraarbeit, die großartige Kristen Stewart oder der tolle Soundtrack in einer Szene besonders auffällt - Man taucht eben für knapp 2 Stunden in eine andere Welt ein und saugt die Atmosphäre auf. Und manchmal reicht das doch schon aus und man hat danach wieder einen etwas bodenständigeren Blick auf die Welt und das eigene Leben.

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