Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
"Hondo" ist ein eher gemütlicher Western mit John Wayne, der ohne große Höhepunkte auskommt, aber dennoch ein kurzweiliges Filmerlebnis darstellt.
Dabei spielt der Film zum Großteil auf einer alten Farm, die der Kurierreiter Hondo Lane (Wayne) anfangs entdeckt und auf der nur eine Frau (Geraldine Page) und ihr Sohn anzutreffen sind. Wie sich kurze Zeit später herausstellt, befindet sich der Hof im Einflussgebiet einiger Apachen, woraus sich dann natürlich ein Konflikt entspinnt.
Der Western wurde von John Wayne persönlich mitproduziert und er inszeniert sich hier selbst als glorreichen Helden, der ebenjener Frau seine Hilfe anbietet. Dabei baut er gerade zu dem Sohn eine Bindung auf und vermittelt ihm Werte wie Ehrlichkeit oder Tapferkeit. Dieses kleine Familiendrama ist definitiv auch noch der stärkere und spaßigere Teil des Films, während die diversen Auseinandersetzungen mit den Apachen, trotz des Bemühens um Verzicht auf schwarz-weiß Zeichnung der Figuren, eher etwas oberflächlich daherkommen.
Sicher ist "Hondo" jetzt nicht unbedingt Western-Pflichtprogramm. Den Genrefans, denen aber eine angenehme und atmosphärisch inszenierte Geschichte, inklusive einiger wirklich toller Landschaftsaufnahmen, unter anderem in Utah und Mexiko gedreht, für einen entspannten Abend ausreichen, sei dieser John Wayne Western trotzdem ans Herz gelegt.
"Paycheck" ist auf dem Papier wie gemacht für mich. Eine Mischung aus Science-Fiction und Actionfilm, wieder einmal basierend auf einem Werk von Philip K. Dick, dazu inszeniert von John Woo, dessen Action-Style ich eigentlich sehr mag. Und auch Ben Affleck sehe ich, entgegen vieler anderer hier, doch immer sehr gerne.
Naja, leider wirkt der Film teilweise etwas rudimentär, denn die Science Fiction Story ist ziemlich unausgereift und gibt sich gar keine Mühe, ihre Logiklücken auch nur ansatzweise zu verstecken. Letztlich läuft es auf ein simples und abgedroschenes "Katz und Maus Spiel" zwischen dem Protagonisten und den Bösewichten hinaus, welches aber immerhin für Kurzweiligkeit und eine hohe Dynamik sorgt. Die Action ist natürlich nicht sonderlich brutal, schließlich hat der Film sogar nur eine FSK 12.
Dennoch liefert "Paycheck" aber einfach knapp 2 Stunden knackige Blockbuster-Unterhaltung, wenn man denn bereit ist, sein Gehirn für diese Zeitspanne mehr oder weniger auszuschalten. Der Cast um Ben Affleck, Uma Thurman und Paul Giamatti macht Laune und die Actionszenen, wenngleich auch nicht gerade blutig, sind verdammt gut inszeniert, die handgemachte oldschool Action steht klar im Fokus. Für Fans der Genres sollte der Streifen definitiv sehenswert sein.
Es handelt sich bei "Memory" noch um einen relativ hochwertig produzierten Action-Thriller, der zumindest erstmal weniger B-Movie Charme versprüht als einige andere der kürzlichen Liam Neeson Werke. Das liegt zum einen daran, dass man mit Guy Pearce noch einen sehr fähigen Darsteller an Neesons Seite stellen konnte, zum anderen auch am Budget von 30 Mio. US$ und der Regie von Action-Veteran Martin Campbell (u.a. verantwortlich für die James Bond Filme "Casino Royal" oder "Golden Eye").
Trotz der guten Voraussetzungen muss ich am Ende aber leider sagen, dass der Film nicht so gut ist, wie man es sich erhoffen würde. Die Handlung ist einfach zu generisch und absolut vorhersehbar, weswegen nie so wirklich Spannung aufkommen will. Mit knapp 2 Stunden geht der Film auch viel zu lang und gönnt sich zwischendurch einige Leerlauf-Passagen. "Memory" möchte eben mehr sein als der 0815 Neeson-Actioner, den wir in den letzten Jahren dutzende Male gesehen haben, aber die ganzen Ermittler-Arbeiten und anderen Sachen fühlen sich dann auch irgendwie halbgar an und sind teilweise unnötiger Ballast, der dem Pacing schadet.
Unterm Strich habe ich den Film nicht ungerne geschaut und er hat definitiv seine Momente, aber es gibt einfach nicht viel, was man hier positiv hervorheben könnte. Die Inszenierung ist zwar routiniert, aber dadurch eben auch irgendwie nichtssagend. Monica Bellucci spielt auch eine richtig merkwürdige Schurkin, der ich ihre Rolle nicht abgekauft habe. Ein mittelmäßiger Film, den ich nur empfehlen würde, wenn man ein Fan von einem der Schauspieler ist.
Wer sich nicht daran stört, dass die Handlung von "The Runaway Jury" arg konstruiert und außerdem in Teilen auch sehr naiv wirkt, bekommt hier einen soliden Gerichts-Thriller mit Blockbuster Elementen.
Gerade gegen Ende wird es leider etwas unglaubwürdig, wenn Vertretern der US-Waffenlobby ein Prozess gemacht wird und wie leicht sich dann einige Probleme unserer Protagonisten in Luft auflösen. Da macht es sich das Drehbuch doch sehr einfach, was mich bei einem solchen Film dann schon etwas stört. In Kommentaren von Buddies habe ich gelesen, dass im Buch von John Grisham, das als Vorlage diente, anstatt einer Waffenfirma eine Tabakfirma angeklagt wurde, was dann schon realistischer wäre. Warum es in der Verfilmung von Gary Fleder verändert wurde, erscheint mir insofern zumindest etwas schleierhaft.
Nichtsdestotrotz weiß der Film, nach einem noch etwas verwirrenden Einstieg, gut zu unterhalten und wird vor allem durch starkes Schauspiel der beiden Gegenspieler Dustin Hoffman und Gene Hackman getragen. Auch John Cusack, der einen der Geschworenen spielt, dessen Motive lange Zeit undeutlich sind, macht einen soliden Job. Zudem möchte ich die Atmosphäre in New Orleans loben, das sehr gut eingefangen wurde.
"The Runaway Jury" versprüht einen netten "Anfang der 2000er Charme" und mit dem Thriller macht man definitiv nichts falsch, wenn man einen unterhaltsamen Abendfilm möchte. Für ein wirklich nachhaltiges Filmerlebnis mangelt es aber an Substanz und der Film wirkt mir alles in allem etwas zu oberflächlich.
Puh, also das war schon eine herbe Enttäuschung! Natürlich erwartet man nicht viel, wenn man sich so einen Film wie "Jurassic World: Dominion" anschaut, man möchte einfach nur den Kopf ausschalten und ganz gut unterhalten werden. Aber der Abschluss der neuen Dino-Trilogie war ja wirklich zum Vergessen, einfach nur langweilig und unfokussiert.
Das einzige Positive was ich über den Film sagen kann, ist, dass man die alten Charaktere aus den ersten Filmen gut eingebaut hat. Vor allem Sam Neill und Laura Dern machen Spaß, Jeff Goldblum hingegen hat eher wenig zu tun. Gleichzeitig stellt das jedoch auch ein Problem dar, denn es gibt viel zu viele Charaktere in diesem Film und alle bleiben total blass. Sowieso wirkt der Film völlig überladen und macht abnormal viele Handlungsstränge auf, die dann aber nur oberflächlich behandelt werden.
Der erste Witz ist ja schon mal, dass es in diesem Dino-Film vorrangig um eine Heuschrecken-Plage geht, die das Getreide vernichtet. Natürlich steckt wieder irgendeine reiche Firma dahinter, deren Boss den Schurken des Films mimt, der aber total dämlich wirkt. Nebenbei beherrschen Dinos jetzt auch die normale Welt, was aber im weiteren Verlauf des Films keine Rolle mehr spielt. Dann wäre da noch der Handlungsstrang mit dem Mädchen, auch irgendwie halbherzig...
Darüber hinaus sieht der Film oft auch richtig billig aus. Das CGI sieht viel schlechter aus als noch in "Jurassic World" aus 2015 und die Animationen sind teilweise richtig mies. Die Schauspieler in den Nebenrollen spielen ebenfalls amateurhaft, wie als ob keiner weiß, ob er seine Rolle jetzt ernsthaft oder selbstironisch spielen soll.
Irgendwie wirkt "Jurassic World: Dominion" wie ein total unfertiges Produkt, was einfach aus zig Ideen zusammengeschustert und ins Kino geschmissen wurde. Für mich leider einer der schlechtesten Filme 2022, seelenloses und langweiliges Blockbuster-Kino zum Abgewöhnen.
Ich glaube ja ernsthaft, dass J.A. Bayona noch das absolute Maximum raus geholt hat, was mit dem bescheidenen Skript von "Jurassic World: Fallen Kingdom" möglich war. Die Handlung ist natürlich völlig absurd und gerade die zweite Hälfte in der Mansion macht wenig Spaß. Es gibt auch viel zu viel sinnlose Action, die gar keine Wirkung hat.
Nichtsdestotrotz hat dieser zweite Teil aber auch richtig starke Momente. Die Eröffnungsszene zum Beispiel ist für mich die stärkste aus allen 6 Jurassic-Filmen. J.A. Bayona spielt hier sehr viel mit Licht/Schatten Effekten und auch ein gewisser Horroraspekt ist wieder mehr präsent als noch in "Jurassic World". Einige Szenen sind spannungstechnisch sehr gut gemacht und bleiben auch im Kopf, wie die Blutabnahme beim schlafenden T-Rex auf dem Schiff.
Auch auf emotionaler Ebene hat der Film stärkere Momente als noch sein Vorgänger. Die Charaktere, vor allem der von Bryce Dallas Howard, sind hier sympathischer gezeichnet und die Rahmenhandlung funktionierte für mich nun bei einer Zweitsichtung doch überraschend gut.
"Jurassic World: Fallen Kingdom" ist einfach so ein Film, bei dem sich gute und schlechte Szenen wirklich andauernd abwechseln, weswegen kein wirklicher "Flow" beim Anschauen aufkommt. Irgendetwas ist immer wieder so dämlich, dass es einen raus reißt. Für einen Popcornabend ist der Film aber allemal noch brauchbar und konnte mich doch noch recht gut unterhalten. Für mich ist der zweite Teil sogar auf einem Niveau mit "Jurassic World".
Edit: Auch die Zweitsichtung ergab kein verändertes Urteil - das Action-Abenteuer unterhält zwar auf einem soliden Niveau und lädt, nicht zuletzt mangels guter Alternativen im Bereich Dino-Action, zu Mehrfachsichtungen ein, aber es mangelt an Charme, vor allem bei den schablonenhaften Charakteren. Die sehr künstliche Optik, speziell bei den weiten Panoramen der Insel oder der Jurassic World, stört weiterhin das Abenteuerfeeling - das geht deutlich besser, wie beispielsweise "Kong: Skull Island" zwei Jahre später bewies, der trotz massig CGI seine natürlichen Kulissen besser in Szene zu setzen weiß...
Ich bin einfach kein Freund der Optik der modernen CGI-Blockbuster, wozu auch "Jurassic World" für mich schon gehört. Die animierten Hintergründe durch Greenscreen-Aufnahmen und die vielen weiteren CGI Effekte sehen einfach nicht gut aus und wirken überladen. Kein Vergleich zum originalen "Jurassic Park" der nur für das nötigste CGI nutzte und alles andere noch mit praktischen Effekten darstellte.
Davon mal abgesehen bietet der Film aber noch recht ansprechende Popcorn-Unterhaltung und hat definitiv seine Momente, vor allem in der zweiten Filmhälfte. Es ist eigentlich fast ein Remake des ersten Films, nur ist diesmal alles noch ein bisschen größer und natürlich reicht ein normaler T-Rex nicht mehr aus, sondern jetzt muss ein genmanipulierter Saurier Jagd auf die Protagonisten machen, der extrem schlau ist oder sich unsichtbar machen kann. Auch die Nebenstory mit Vincent D'Onofrio als Schurken fand ich unnötig und ich wusste eigentlich gar nicht so recht, was seine Mission jetzt sein sollte.
Die Schauspieler um Chris Pratt und Bryce Dallas Howard machen einen soliden Job, sind jetzt aber auch nicht gerade gefordert. Im Fokus stehen ganz klar die nostalgischen Anspielungen auf die alten Filme, gemischt mit den neuartigen Dinosauriern, von denen ja einige auch ganz cool sind. Mein Favorit ist ja der riesige Mosasaurus, der im Wasser schwimmt, der ist schon ein fettes Teil!
"Jurassic World" ist sicher noch einer der brauchbaren Blockbuster der letzten Jahre, den man sich als No-Brainer schon mal anschauen kann. So wirklich mitreißen konnte mich der Film nun aber auch nicht, dafür sind die Charaktere zu flach und auch die CGI-Action verpufft meistens einfach nur, anstatt für Spannung zu sorgen.
Von Wes Anderson habe ich bisher nur "Grand Budapest Hotel" gesehen, ein Film mit dem ich gar nichts anfangen konnte, weswegen ich den Regisseur dann gemieden habe. Trotzdem wollte ich ihm immer nochmal eine Chance geben, weil natürlich waren für mich auch in dem Film damals die inszenatorischen Fähigkeiten von Wes Anderson spürbar, aber sein Humor und seine Charakteren waren mir zu skurril.
Insofern habe ich von "Rushmore", der zweiten Wes Anderson Langfilm-Regiearbeit seiner Karriere, nicht viel erwartet und der Film hat mich eiskalt erwischt. Es ist der wahrscheinlich beste Coming of Age Film, den ich bisher gesehen habe! Der Streifen bietet wirklich alles, was ich von so einem Film erwarten würde und die Inszenierung von Wes Anderson ist auf dem höchsten Niveau.
Dabei finde ich es allen voran löblich, dass der Film eine recht bodenständige Coming of Age Story ist, die eben ohne die übertriebenen Spielereien von Wes Anderson auskommt. Der Film ist zwar auch schon ein wenig schrullig und man merkt die Handschrift des Regisseurs, aber es spielt sich alles in einem kleineren Rahmen ab, sodass z.B. die Handlung und die Charaktere sich definitiv noch mehr als plausibel, und vor allem eben menschlich, anfühlen. Die Mischung aus Drama und Komödie stimmt bei "Rushmore" in jeder einzelnen Szene und der Film ist einfach auf eine herzliche Art und Weise lustig.
Neben den großartigen schauspielerischen Leistungen von Jason Schwartzman, Olivia Williams und auch Bill Murray, der hier seine bisher beste Performance zeigt, die ich von ihm kenne, überzeugt vor allem die handwerkliche Umsetzung von Anderson. Den Film hätte vermutlich kein anderer so hinbekommen. Von der hervorragenden Auswahl der Drehorte, über die tolle Kamera, die hier aber ebenfalls noch nicht so aufgesetzt wirkt was Symmetrie usw. angeht, bis hin zum Schnitt oder einfach wie der Film in Akte unterteilt ist, die Monate im Leben von Max Fischer darstellen und ganz andere Stimmungen einfangen, ist alles wie aus einem Guss.
"Rushmore" ist ein meisterhafter Coming of Age Film, der sowohl erzählerisch, als auch handwerklich komplett überzeugt. Es ist ein Film, der die Balance zwischen Drama und Komödie auf den Kopf trifft, mit extrem gut ausgearbeiteten Charakteren aufwartet und mich dadurch komplett in eine andere Welt entführen konnte.
Die Letterboxd Bewertungen zu "Emergency" sind überaus gut, dort steht der Film bei 3,5 Sternen, was hier bei moviepilot umgerechnet 7 Punkten entsprechen würde. Deswegen ist mir diese Amazon-Eigenproduktion ins Auge gefallen, aber letztlich war der Film ein totaler Reinfall!
Wieder einmal steht das Thema Polizeigewalt gegenüber Schwarzen im Zentrum, dieses wird aber so unsensibel verpackt, dass es schon richtig nervt. Ja, die 2 Hauptprotagonisten sind schwarz und sie trauen sich deswegen nicht die Polizei zu rufen, als sie ein bewusstloses Mädchen in ihrer College-Wohnung finden, woraus sich dann eine relativ dumme Handlung ergibt. Einen Krankenwagen rufen wäre also in dem Fall keine Option? Dabei pendelt der Film irgendwo zwischen Drama (oberflächlich), Thriller (unspannend) und Komödie (höchstens lustig, weil einige Situationen und Dialoge absurd dämlich sind).
Sowieso muss bei jeder Figur andauernd erwähnt werden, welche Hautfarbe sie hat und wie das ihr Denken und Verhalten beeinflusst. Natürlich ist Rassismus ein aktuelles Thema und für mich als Nicht-Amerikaner ist einiges hier vielleicht auch schwer zu beurteilen, aber leben wir heute echt in einer so oberflächlichen Welt, wo sich jeder primär durch seine Hautfarbe definiert? Diese Charaktere in dem Film haben darüber hinaus einfach keine Persönlichkeit und sind absolut uninteressante Stereotypen.
"Emergency" ist einfach einer dieser Filme, die in bestimmten Kreisen gefeiert werden, nur weil sie ein sensibles Thema ansprechen, was aber absolut amateurhaft umgesetzt wurde. Der Plot ist von vorne bis hinten idiotisch und die Schauspieler agieren zudem auch erbärmlich. Immerhin ist der Film stellenweise so trashig, dass man darüber schon wieder lachen kann, trotzdem habe ich mich mal wieder so richtig fremdgeschämt.
"The Card Counter" ist wirklich ein absoluter Slow-Burner, der mit Sicherheit auch einige Leute abschreckt. Der Film kommt nur schwer in die Gänge und selbst wenn sich ein Handlungsstrang herauskristallisiert, ist dieser eigentlich nicht so wirklich spannend und der Weg ist das Ziel bei diesem Film.
Aber dennoch konnte der Film bei mir so einen Sog entwickeln, der mich nicht mehr losgelassen hat. Sei es nun die entschleunigende Inszenierung von Paul Schrader, der hypnotische Soundtrack oder die herausragende Performance von Oscar Isaac. Sowieso ist das ein Film, der von seinen Charakteren und seiner düsteren, hoffnungslosen Atmosphäre getragen wird.
Oscar Isaac's Charakter ist gebrochen durch seine Erlebnisse in der Army und flüchtet sich in die Casinos der USA um sich von seinen Dämonen abzulenken. Als Zuschauer dürfen wir dabei zusehen, wie er über die Runden kommt. Was wir daraus ziehen, wird uns überlassen. Der Film liefert uns ein Minimum und lässt uns das Gesehene selbst beurteilen.
Und ja, manchmal beschwere ich mich über eine fehlende Handlung aber andere Male stört es eben auch einfach nicht und so war es hier. "The Card Counter" hat etwas an sich, was mich faszinierte und hat mich am Ende auch wirklich berührt. Es ist einfach eine Geschichte, wie sie aus dem Leben gegriffen ist, rau und ungeschönt. Eine interessante und ruhige Charakterstudie, auf die man sich aber einlassen muss.
Als ich am 02.02. zufällig im Radio hörte, dass mal wieder Murmeltier-Tag ist, hatte ich gleich Lust, mir nach längerer Zeit mal wieder Harold Ramis' "Groundhog Day" anzusehen. Was für eine charmante Komödie, die damals sogar ein Subgenre sehr bekannt machte, nämlich die Zeitschleifen-Filme.
Definitiv ist "Groundhog Day" auch so eine der besten Komödien, die ich kenne. In den 90er Jahren hatten die Komödien einfach noch das gewisse Etwas. Herrlich lustig, wie Phil Connors (Bill Murray) immer wieder den selben Tag erlebt und wie er mit der Umgebung interagiert. Dabei bietet der Film natürlich auch noch eine kleine tragische Komponente, was ich bei den 90er Jahre Komödien sehr schätze und es ist nicht alles so albern, wie man es sich vielleicht vorstellen würde.
So gesehen handelt es sich ja sogar um eine Rom-Com und die Liebesgeschichte ist einfach herzerwärmend. Ich liebe Andie MacDowell in ihrer Rolle und mit Bill Murray passen sie sehr gut zusammen. Auch die Botschaft des Films, dass es sich lohnt Gutes zu tun, ist natürlich überaus lobenswert und nett umgesetzt.
"Groundhog Day" ist schon jetzt ganz klar eine Kult-Komödie, die man sich immer wieder anschauen kann.
Für sein Langfilm-Debüt "See How They Run" hat sich Regisseur Tom George ganz klar von Wes Anderson inspirieren lassen. Das Whodunit bietet wirklich vielerlei, was das Herz eines jeden Wes Anderson Fans höher schlagen lässt - skurrile Figuren, schnelle, pointierte Dialoge, bunte und außergewöhnliche Sets, sowie eine Kamera und Schnitt, die sich für keine Spielerei zu schade sind.
Da ich von so etwas kein wirklicher Fan bin, war der Film für mich natürlich auch stellenweise etwas anstrengend. Leider konnte mich nämlich die Handlung, sprich der Kriminalfall, der sich rund um einen Mord bei einer Theateraufführung von Agatha Christies "Mouse Trap" dreht, nicht so wirklich überzeugen. Ja, das Skript wirkt relativ intelligent und auf dem Papier mag die Story auch ganz gut funktionieren, der Inszenierung fehlt es aber letztendlich dann deutlich an Spannung.
Was ich zudem auch in vielen modernen Produktionen, die in der Vergangenheit angesiedelt sind, kritisieren muss, ist einfach der Fakt, dass ich mich nicht in die Zeit, in der ein Film spielt, zurückversetzt fühle. Die Personen hinter "See How They Run" denken, dass ein paar Kostüme und Requisiten aus den 1950er Jahren ausreichen, damit man sich als Zuschauer in diese Zeit versetzt fühlt. Für mich ist es aber eher irritierend, denn die Dialoge, Schauspieler oder auch einige Sets und Effekte sind völlig unpassend. So kann es für mich überhaupt nicht funktionieren.
Unterm Strich kann man sich "See How They Run" schon noch anschauen, vor allem wenn man auf Krimikomödien steht. Sam Rockwell und Saoirse Ronan geben ein ganz nettes Ermittler-Duo ab, auch wenn ihre Figuren eher blass bleiben und Adrien Brody ihnen in jeder Szene, in der er zu sehen ist, die Schau stiehlt. Der Film wirkt aber insgesamt schon eher unrund und kommt über gute Ansätze nicht wirklich hinaus.
"Only the Strong" von Sheldon Lettich ("Leon", "Geballte Ladung") ist anscheinend ein kleiner 90er ÄKTSCHN-Geheimtipp, hat der Film doch so extrem wenige Bewertungen hier. Es handelt sich um eine Mischung aus Martial Arts Action mit einer Prise Coming of Age Film, die einfach richtig Spaß macht.
Louis Stevens (Mark Dacascos) kehrt nach einigen Jahren bei der Army, in denen er in Brasilien stationiert war, nach Miami zurück. An seiner alten Highschool geht es drunter und drüber, weswegen Stevens einigen Problemschülern anbietet, die Kampfsportkunst Capoeira zu lernen, die er sich in Brasilien angeeignet hat. Schon bald bekommt der neue Capoeira-Kurs es aber mit einer Straßengang zu tun...
Der Film ist einerseits ein sehr kompetenter Actionfilm, der mit einigen gut choreographierten Fights und einer Menge handgemachter Action aufwartet. Andererseits hat der Film aber auch ein gelungenes Drama mit eingebaut um eine Gruppe von Schülern, die durch den Kampfsportkurs eine Perspektive aufgezeigt bekommen. Dabei macht der Film einfach nur gute Laune, was natürlich zu einem Großteil an dem karibisch angehauchten Soundtrack, aber auch an einer super sympathischen Performance von Actionheld Marc Dacascos liegt.
Obwohl ich mit Fighting-Filmen sonst weniger anfangen kann, hat bei "Only the Strong" die Mischung einfach gepasst. Es ist ein typisch charmanter 90er Jahre Actionfilm, der natürlich nicht ohne Klischees auskommt, aber dennoch klasse Unterhaltung bietet. Und wie oft sieht man sonst schon die stylische Kampfsportart Capoeira in einem Film?
Nach monatelanger Überzeugungsarbeit meines mp-Buddies pischti, habe ich mir "The Rock" nun auch endlich mal angeschaut. Als Actionfan sollte der Film natürlich früher oder später sowieso Pflicht sein, denn "The Rock" ist definitiv einer der großen Action-Blockbuster der guten, alten 90er Jahren, als das Actionkino noch richtig was zu bieten hatte.
Und ja, obwohl die Vorschusslorbeeren natürlich sehr hoch hingen, hat mir der Film trotzdem richtig gut gefallen, nichts anderes hatte ich eigentlich erwartet. Auch wenn man solche ähnlichen Geschichten heute auch schon so ein wenig kennt, ist diese Umsetzung von Michael Bay einfach richtig stark.
Das liegt zum großen Teil an der Besetzung, die großartig ist. Wer es sich leisten kann, kleinere Nebenrollen mit Darstellern wie Michael Biehn oder David Morse zu besetzen, kann eben aus dem Vollen schöpfen. Aber allen voran ist es Ed Harris, der einfach ein genialer Schauspieler ist und die Rolle als Bösewicht, der aber trotzdem noch eine gewisse Menschlichkeit besitzt, ist ihm wie auf den Leib geschrieben. Das Duell Harris - Connery macht im späteren Verlauf so viel Spaß, dass der jüngere Nicolas Cage schauspielerisch sogar etwas untergeht in diesem Streifen. Was aber nicht heißt, dass er schlecht spielt, viel mehr bin ich mit seiner etwas stereotypen junger Hitzkopf-Figur einfach nicht komplett warm geworden.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist das Setting auf Alcatraz, was einzigartig wirkt und einfach einen großen, epischen Rahmen für so eine Actionstory bildet. Die Kulissen machen wirklich was her und in vielen Passagen bietet der Film eine gesunde Portion Abenteuer, denn die Mission für Connery, Cage und ihr Team ist natürlich von höchster Bedeutung. Unterstützt wird das Ganze auch durch einen richtig heldenhaften Soundtrack, der mir auch gut gefiel.
Sowieso ist die zweite Hälfte des Films ein wahres Feuerwerk und konnte mich dann auch komplett fesseln. Dort sind dann auch die Actionszenen auf hohem Standard, wo ich mir zu Beginn noch nicht wirklich sicher war, ob das was wird. Michael Bay's Stil, wie er Action inszeniert, ist nicht immer ganz nach meinem Geschmack. Das wird in der einen Auto-Verfolgungsjagd durch die Stadt deutlich, die von schnellen Schnitten und verwackelter Kamera zeugt. Auch mag ich Bay's Dialoge manchmal irgendwie nicht so richtig, was mir den Beginn des Films noch etwas schwer machte.
Insgesamt war "The Rock" aber definitiv ein tolles Filmerlebnis und ein Action-Blockbuster, der sich nach hinten heraus immer mehr steigert und unterm Strich sehr gute Unterhaltung garantiert. Gerade das Spiel zwischen Ed Harris und Sean Connery wird man so schnell nicht wieder vergessen.
"Mean Streets" ist einer der frühen Filme von Regie-Legende Martin Scorsese, in dessen Zentrum, ebenso wie in einigen seiner späteren Werke, auch schon eine Mafia-Geschichte erzählt wird.
Leider war der Streifen für mich eine sehr zähe Angelegenheit und ich fand keinen wirklichen Zugang zu den Charakteren. Da es keine wirkliche Handlung gibt bzw. ein kleinerer roter Faden sich erst im letzten Drittel des Films bemerkbar macht, versteht sich der Film mehr als eine Milieustudie, die dem Zuschauer das Leben der Kleinkriminellen in einem italienischen Viertel von New York zeigen möchte.
Ich lobe auch einige Szenen im Film, die relativ realistisch wirken, was den Film dann letztendlich auch ausmacht. Die Kamera liefert ein paar interessante Einstellungen, der Soundtrack ist rockig, aber auch nicht immer passend eingesetzt. Ebenfalls spielen die Schauspieler ihre Rollen sehr gut, allen voran Harvey Keitel, der nochmal positiv heraussticht. Einige Szenen durch Keitels Figur als einen Erzähler zu unterstützen fand ich hingegen unnötig und auch Robert de Niros Charakter war mir teilweise zu dämlich gezeichnet.
Das alles hat schon einen gewissen Reiz, so wirklich spannend war es aber nicht, zumal die Charakteren mir eben unsympathisch waren und ich diese übertrieben dargestellte toxische Männerwelt in der Mafia nicht so wirklich ernst nehmen konnte. "Mean Streets" ist wirklich nur für extreme Scorsese- oder Mafiafans einen Blick wert.
Nicht nur ist "Blue Jasmine" mal ein Film, der das filmische Gestaltungsmittel der Rückblenden gekonnt einzusetzen weiß, er glänzt darüber hinaus mit einem wirklich großartigen Cast an Figuren, die dem Film einen total angenehmen Charakter verleihen.
Die Geschichte rund um die reiche Jasmine (Cate Blanchett), die sich hat scheiden lassen und nun bei ihrer ärmlicheren Schwester Ginger (Sally Hawkins) in San Francisco einen bescheideneren Lebensstil einschlagen muss, bietet auf den ersten Blick gar nicht so viel Potential für eine spannende Handlung, dachte ich mir. Und ja, irgendwie stimmt das auch, denn eine wirklich fesselnde Story gibt es nicht, aber es ist mehr die lebhafte Inszenierung von Woody Allen, die hier das Maximum rausholt.
Der Film macht einfach Spaß und es ist sehr angenehm, die 90 Minuten mit solchen authentischen Charakteren wie Jasmine, Ginger oder auch deren Freund Chili (Bobby Cannavale) zu verbringen, weil alle irgendwie ihre Problemchen haben und einfach wie echte Personen wirken. Gerade Sally Hawkins Figur mochte ich hier richtig gerne.
Dieses hervorragende Schauspiel dann noch kombiniert mit einigen tollen Kulissen, einer sehr kompetenten Kamera und einem jazzigen Soundtrack, bietet "Blue Jasmine" so ziemlich alles, was einen sehenswerten Film für mich ausmacht.
Für Haifilm-Verhältnisse ist "Great White" ein grundsolider Genrevertreter, der auf jeden Fall vieles richtig macht und den ich hier sogar etwas unterbewertet finde.
Immerhin hat man diesmal keine nervigen Teenager an der Backe, sondern wirklich mal relativ authentische, erwachsene Charaktere. Die Kulissen in Australien sind auch gut ausgewählt und bringen ein überaus nettes, paradiesisches Urlaubsflair ins Wohnzimmer.
Die Hai-Effekte sind natürlich größtenteils CGI und sehen auch nicht wirklich gut aus, was spätestens im Finale negativ auffällt. Da man den Hai vorher aber recht selten zu sehen bekommt, kann der Film doch schon eine atmosphärische Spannung aufbauen.
Fazit: "Great White" ist jetzt keinesfalls ein meisterhafter Survival-Thriller, als Haifilm kann man den Streifen aber durchaus durchwinken und Genrefans sollten ihre Freude damit haben. Zumindest ist das hier kein Trash oder super langweiliger und auf 90 Minuten gestreckter Schinken!
"Cool Runnings" ist eine recht sympathische 90er Jahre Komödie, die sogar lose auf der wahren Begebenheit der ersten jamaikanischen Bobmannschaft bei den olympischen Winterspielen 1988 basiert.
Diese Prämisse ist natürlich eine Verfilmung wert und Walt Disney nahm sich dessen an, um eine dieser klassischen Disney Familien- und Sportkomödien zu inszenieren, von denen es ja doch noch einige ähnliche gibt. Dabei lebt der Streifen von der Art und vom Humor seines Hauptdarstellers John Candy, der hier den Trainer der Truppe verkörpert. Einfach ein sympathischer Kerl, den ich richtig gerne sehe und der leider nach diesem Film viel zu früh verstorben ist.
Darüber hinaus bietet "Cool Runnings" definitiv gute Unterhaltung im Stile der 90er, dafür sorgt alleine schon der Fakt, dass die aus dem tropischen Jamaika stammenden Sportler plötzlich im eiskalten Calgary landen, was für einige witzige Situationen sorgt. Die zweite Filmhälfte, die sich mit den olympischen Spielen als solches befasst, ist daher auch definitiv die spaßigere.
Ansonsten funktioniert der Film eben nach den typischen Klischees eines solchen Sportfilms, inklusive Underdog-Story mit diversen Rückschlägen, monumentaler Ansprachen und Trainings-Montagen. Teilweise waren mir die stereotypischen Darstellungen der Jamaikaner auch etwas übertrieben, zum Beispiel wenn sie dauerhaft in knallbunten Klamotten rumrennen.
Zu Beginn dachte ich ja noch, dass das was werden könnte, mit "Barbarian" und mir. Die ersten 30-40 Minuten finde ich richtig stark. Wie man hier Horror erzeugt hat, gehörte sogar zum besten, was ich seit einiger Zeit gesehen habe und ich habe mich in einigen Szenen wirklich richtig gegruselt. Letztendlich ist es teilweise ein simples Spiel mit dunklen Räumen, Gängen oder zufallenden Türen und so weiter. Aber es ist eben sehr effektiv umgesetzt und auch die Kameraführung hat mir sehr gefallen.
Irgendwann kommt dann ein Plot-Twist, mit dem ich sogar auch noch leben kann und den ich interessant fand. Aber ab da wird es ein Film der ungenutzten Möglichkeiten und schlechter Entscheidungen. Ich fühlte mich so, als ob in der zweiten Filmhälfte ein anderer Drehbuchautor übernommen hat?
Es gibt Rückblenden, die rudimentär wirken. Die Charaktere, die erst noch einigermaßen schlau waren, sind auf einmal komplett dämlich und es wird dermaßen unrealistisch, dass ich es kaum noch ausgehalten habe. Das trashige "Finale" setzt dem ganzen die Krone auf und als die Credits auf dem Bildschirm zu sehen waren, griff ich wütend zur Fernbedienung und ärgerte mich über all den Unsinn.
Mit etwas Abstand würde ich für Horror-Fans wahrscheinlich trotzdem eine Empfehlung für "Barbarian" aussprechen, einfach weil er genug richtig macht und sich vielleicht nicht jeder so extrem an den Sachen stört, die ich kritisiere. Für mich war er dann aber doch eher uninteressant.
Von "Jurassic Park III" war ich noch nie ein großer Fan. Der Film schafft es einfach überhaupt nicht, dieses gewisse Etwas der beiden Vorgänger einzufangen.
Ein großer Minuspunkt ist natürlich die Handlung als solches, die ziemlicher Quatsch ist und nur einen Vorwand darstellt, Charaktere wieder zurück auf die Dino-Insel zu schicken. Und genau diese Charaktere sind eben auch nicht gerade toll, denn ihnen geht diese Abenteuerlust der vorherigen Filme völlig ab. Selbst wenn hier Sam Neill als Dr. Alan Grant zurückkehrt, ist er auch nicht der selbe, denn auch er will, wie alle anderen, einfach nur so schnell wie möglich wieder weg von der Insel, anstatt sie zu erkunden.
Was am Ende bleibt, ist ein relativ kurzweiliger Survival-Actioner, der gewiss seine Momente hat und insgesamt auch noch ganz gut zu unterhalten weiß. Nichtsdestotrotz ist "Jurassic Park III" für mich der etwas ungeliebte dritte Teil einer Trilogie, auf den ich auch gut und gerne verzichten könnte.
"The Lost World: Jurassic Park" habe ich sogar noch öfters gesehen als Teil 1. Das ebenfalls wieder von Spielberg inszenierte Sequel spielt gute zwei Drittel fast in der selben Liga wie der erste Teil, aber leider gibt es dann den letzten Akt, der nicht mehr auf Isla Sorna spielt und ziemlich nervig und übertrieben ist.
Ähnlich wie im ersten Teil beginnt der Film als Abenteuerfilm, der besser kaum sein könnte. Diesmal rückt Jeff Goldblums Charakter Dr. Ian Malcolm in den Vordergrund, der zusammen mit einem anderen Team das Verhalten einiger überlebenden Dinosaurier auf einer anderen Insel, Isla Sorna, dokumentieren soll.
Sam Neill und Laura Dern werden ersetzt durch Julianne Moore und Vince Vaughn, die ich aber beide ebenfalls sehr mag. Wieder versteht es Spielberg, abenteuerlustige Charaktere zu erschaffen, deren Entdeckerdrang sich auf den Zuschauer überträgt. Gerade Julianne Moore's Charakter Dr. Sarah Harding finde ich genial, sogar meine Lieblingsfigur aus allen Jurassic-Filmen und ich liebe sie in dieser Rolle.
Insgesamt wirkt "The Lost World" aber schon etwas oberflächlicher als der erste Film und ihm fehlt etwas dieser pseudo-wissenschaftliche Part, der den originalen "Jurassic Park" so mystisch erscheinen lässt. Das hier ist dann für die meiste Zeit eine typische Fortsetzung - reines Popcornkino, mehr Charaktere, mehr Dinos und natürlich mehr Action. Und auch hier gibt es wieder diese eine herausragende Actionszene, mit dem Trailer an der Klippe, die einfach grandios umgesetzt ist und das Blut in Wallung bringt.
Alles in allem ein gelungener zweiter Teil, den man sich getrost ansehen kann und der mehr als solide Blockbuster-Unterhaltung garantiert. An den ersten Teil kommt "The Lost World" für mich aber lange nicht heran, dafür geht er nach hinten heraus zu lang und die Szenen in San Diego am Ende machen leider keinen Spaß. Der Film wäre viel besser, wenn er mit dem Verlassen der Insel enden würde.
Die "Jurassic Park" Filme habe ich in meiner Kindheit oft gesehen und ich war dazumal auch ein riesiger Dino-Fan. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut sich gerade auch dieser erste Teil bis heute noch hält, der auch mein Lieblingsfilm der Trilogie ist.
Was mir an "Jurassic Park" so gut gefällt, ist das Abenteuer-Feeling, welches die Charaktere fühlen und das sich natürlich auch auf den Zuschauer überträgt. Da ist es auch völlig egal, dass einige CGI-Effekte 30 Jahre später nicht mehr wirklich toll aussehen. Wenn die gut ausgearbeiteten Figuren von Sam Neill, Jeff Goldblum und Laura Dern zum ersten Mal Isla Nublar betreten und die riesigen Brontosauren bestaunen, kann man ihre Begeisterung einfach perfekt nachempfinden. Unterstützt durch den herausragenden Score von John Williams, fühle ich mich dann immer wieder als Teil eines großen Abenteuers.
Der Film muss in Anbetracht der 1993 noch neuartigen DNA-Technologie außerdem zum Teil relativ erstaunlich gewesen sein. Diese pseudo-wissenschaftliche Komponente, rund um die wieder zum Leben erweckten Dinosaurier, finde ich auch heute noch beeindruckend und stellt einen wichtigen Grund dar, weswegen der Film so gut funktioniert.
Auch wie "Jurassic Park" dann im Laufe der Story die Wandlung vom reinen Abenteuerfilm zum Survival-Actioner mit sogar leichten Horrorelementen hinlegt, ist phänomenal. Die verregnete, düstere Atmosphäre und die ständige Bedrohung durch die Dinosaurier sind extrem spürbar. Die eine Actionszene mit dem T-Rex und den Jeeps gehört zum besten was ich kenne und lässt auch nach vielen Sichtungen noch mein Herz schneller schlagen, weil sie so packend inszeniert ist und die Effekte genial sind.
"Jurassic Park" ist für mich einer dieser Filme, die ich mir immer anschauen könnte und die einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen. Der Familien-Blockbuster von Steven Spielberg, der so extrem viel richtig macht und dadurch wie im Flug vergeht. Ein Ausflug in die guten alten 90er Jahre und in meine Kindheit, als die Filme einfach noch diese Magie versprühten, unbeschwerte Unterhaltung lieferten und einen in andere Welten entführt haben.
"Shark Bait" ist wirklich ein kläglicher Hai-Streifen, der selbst die geringen Erwartungen, die man an solche Filme hat, nicht erfüllen kann!
Der Film nimmt sich komplett ernst und ist dabei aber einfach nur langweilig. Die Handlung wäre natürlich in 10 Minuten erzählt und es wird alles mögliche getan, das Geschehen auf Spielfilmlänge zu strecken. Und wenn das bedeutet, dass man jede Szene mit unerträglich lang gezogenen Drohnenshots aus der Luft beginnen lässt und diese genauso beendet...
Sehr schade, denn die wenigen Szenen, in denen der Hai in Aktion ist, sind von den Effekten gar nicht mal so übel gemacht. Auch die Schauspieler oder Kameraführung hat man in ähnlichen Filmen schon schlechter und billiger gesehen. Aber was nützt es, wenn am Ende nur gähnende Langeweile vorherrscht und man die Zeit mit diesen klischeehaften und unsympathischen Teenager-Charakteren totschlagen muss? Ein weiterer Hai-Film zum Vergessen.
Als Kind mochte ich damals die Zeichentrickserie von "Chip und Chap: Die Ritter des Rechts" immer wenn sie mal im TV ausgestrahlt wurde. Dieser neue Spielfilm hier ist dann ganz im Stile von "Space Jam" oder "Falsches Spiel mit Roger Rabbit", eine Welt in der Zeichentrickfiguren und echte Menschen quasi zusammen existieren.
Chip und Chap sind ausrangierte "Schauspieler", die keine Jobs mehr bekommen. Einer von ihnen hat sich sogar ein 3D Update verschafft und sieht nun anders aus. Zusammen ermitteln sie dann Jahre später mal wieder in einem Fall, bei dem es um Raubkopie geht und Zeichentrickfiguren für Billigfilme entführt werden.
Heraus kam ein recht lustiger Animationsfilm, dessen Humor fast nur auf der Metaebene stattfindet. Es gibt hier hunderte Anspielungen und Verweise an andere Disney-Klassiker und eben das Filmgeschäft als solches, die ich sicherlich gar nicht alle erfasst habe. Das ist definitiv recht erfrischend und auch unterhaltsam, war jetzt aber auch nicht der Knaller. Zumal die Handlung an sich relativ langweilig ist und man sich nie so wirklich dafür interessiert.
Immerhin konnte ich doch etliche Male schmunzeln und ich mag es auch, dass "Chip 'n Dale Rescue Rangers" sich einfach mal traut, etwas unkonventionell zu sein und auch vorwiegend Humor für seine nun erwachsenen Chip und Chap Fans serviert, für die der Film sicherlich sehenswert ist.
Man könnte "Nobody" fast schon als eine Parodie auf solche Actionfilme wie "John Wick" verstehen. Ein offensichtlich ganz normaler Typ, der ein mehr oder weniger geregeltes Leben führt, wird durch ein relativ banales Ereignis zur Killermaschine und legt sich mit der russischen Mafia an.
Zugegeben, die Story ist alles andere als innovativ, aber ich habe bei einem Actioner lieber so einen generischen Plot, als einen unnötig aufgeblasenen, der mir irgendeine Komplexität vorgaukelt. Die Handlung ist hier eben zweckmäßig und mit der nötigen Portion Selbstironie gewürzt, sodass einem immer wieder klar gemacht wird, dass man sie nie wirklich ernst nehmen sollte.
Das klappt dann auch wunderbar, vor allem weil Bob Odenkirk den Hauptprotagonisten sehr nuanciert spielt und man ihm seine Rolle am Ende dann irgendwie abkauft. Und auch Aleksey Serebryakov macht als Gegenspieler eine richtig solide Figur, sodass dieser nach einfachsten Mustern gestrickte Actioner einfach sehr gut funktioniert.
Dafür sorgen dann natürlich auch noch die Actionszenen, die von Ilya Naishuller kompetent inszeniert sind. Ein Highlight ist dabei ganz klar die Busszene, die eine recht bodenständige, doch brutale Actionszene nach meinem Geschmack ist. Hinten heraus wird es dann noch etwas übertriebener, doch auch damit konnte ich mich abfinden, denn die Macher ließen sich einige kreative und spaßige Kills einfallen.
Alles in allem ist "Nobody" ein sehr unterhaltsamer Actioner, der zwar so ein bisschen B-Movie Charme versprüht, dabei aber dennoch insgesamt zu überzeugen weiß.