Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Auch wenn es sicherlich etwas unfair ist, drängt sich bei "Final Score" wohl oder übel der Vergleich mit Peter Hyams' "Sudden Death" auf, da beide Streifen unübersehbare Parallelen vorweisen und sogar Szenen fast 1zu1 aus dem Actioner mit Jean-Claude van Damme kopiert werden. Und leider muss man sagen, dass dieser Film hier dann nur eine schwächere Version davon ist und ich den "originalen" Film jederzeit vorziehen würde.
Den 90er Jahre Filmen verzeihe ich eben noch eher die klischeehafte Handlung und die flachen Figuren, da die Filme mehr Charme haben und sehr gute, handgemachte Action. Das schlimme an "Final Score" war für mich noch die Atmosphäre im Stadion, wo sehr viel mit Greenscreens und anderen Tricks gearbeitet wurde, weswegen sich das alles halt nicht echt anfühlt. Die Menschenmassen bzw. die Fans sind nie im Stadion vor Ort gewesen und die Fußballszenen sind ebenfalls unrealistisch, was ich einfach kritisieren muss, wenn der Film mir dieses Szenario präsentieren möchte.
Am Ende ist "Final Score" ein B-Movie, der ganz okay ist und den man sich anschauen kann. Dave Bautista macht eine solide Figur und auch den Sidekick gespielt von Amit Shah fand ich eigentlich ganz lustig. Durch die schlechte Präsentation wirkt es eben stellenweise etwas trashig, weswegen auch die Terroristen, die eigentlich richtig schön kompromisslos und brutal vorgehen, nicht die volle Wirkung zeigen.
Bei "The Sting" hatte ich mal wieder ein paar Probleme in den Film herein zu finden, obwohl das Intro, in dem einem die Charaktere mit solchen kleinen Einspielern vorgestellt werden und nebenbei der ikonische Score, angelehnt an Scott Joplins "The Entertainer", läuft, eigentlich einen sehr guten Einstieg darstellen.
Danach flacht der Film aber erstmal etwas ab, präsentiert uns die Ausgangslage und machte es mir dabei jedoch nicht gerade leicht, mich für die Charakteren zu interessieren. Es bessert sich ein wenig als Paul Newman das Feld betritt, der mich, im Gegensatz zu Robert Redford's Hauptfigur, schon mehr überzeugen konnte. So wirklich rund läuft der Streifen für mich aber erst ab circa der Hälfte, bei der Sequenz im Zug, mit dem hervorragend inszenierten Pokerspiel, welches dann die Bühne für den großartigen Robert Shaw öffnet auch nochmal eine richtig tolle humoristische Würze mit hereinbringt.
Ab diesem Zeitpunkt fand ich "The Sting" dann verdammt spaßig und konnte mich auch an den Charakteren, den Wendungen und gegenseitigen Betrügereien erfreuen. Die 30er Jahre Atmosphäre gefiel mir dann auch immer besser, denn auch diese fand ich anfangs etwas trostlos und gewöhnungsbedürftig. Die große Stärke des Films ist allerdings wirklich das Drehbuch, denn gerade das Finale macht nochmal richtig Laune und lässt einem mit einem guten Gefühl zurück, wenn dann die Credits über den Bildschirm laufen.
Insgesamt war es definitiv ein sehenswerter Klassiker, der mit einer durchdachten und relativ spaßigen Handlung, sowie guten schauspielerischen Leistungen, glänzt, mit dem ich aber nichtsdestotrotz so meine Startschwierigkeiten hatte. So richtig wertschätzen konnte ich den Film nämlich erst nach dem Ende und denke insofern, dass der Streifen von einer Zweitsichtung sicherlich nochmal enorm profitieren könnte.
"Just Cause" ist wieder mal so ein Film, der mich vor allem wegen des Casts angesprochen hat. Hier spielen einige Schauspieler mit, die ich einfach sehr gerne sehe. Neben Sean Connery in der Hauptrolle, sind noch Laurence Fishburne, Ed Harris und in einer kleinen Nebenrolle sogar die ganz junge Scarlett Johansson in einer ihrer ersten Rollen dabei.
Der Film selbst ist nicht viel mehr als einer der unzähligen Thriller der alten Schule, die sich in den 90er Jahren großer Beliebtheit erfreuten. Die Handlung ist in Ordnung, aber gerade gegen Ende ziemlich konstruiert und nie übermäßig spannend. Und auch die Inszenierung des recht unbekannten Regisseurs Arne Glimcher ist eher standardmäßig.
Das ist natürlich etwas schade, weil eben gerade schauspielerisch einiges an Talent vorhanden ist, wobei mir besonders gut mal wieder Ed Harris in seiner Rolle als wahnsinniger Häftling gefiel. Positiv erwähnen kann man noch die stimmige Atmosphäre des Streifens, der in Florida spielt und seine sonnige, teils tropisch anmutende Kulisse in einigen Momenten sehr gut in Szene zu setzen weiß.
Insgesamt bot mir "Just Cause" ganz gute Unterhaltung, da ich eben auch solche 90er Jahre Thriller immer gern schaue und die Schauspieler mag. Nicht der große Wurf, aber durchaus mal einen Blick wert, wenn man dem Genre etwas abgewinnen kann.
Es gibt ja solche Filme, deren Kultstatus ist größer als der Film selbst und wenn man ihn dann zum ersten Mal sieht, ist man enttäuscht. Ehrlich gesagt ist "The Shining" so ein Film, wo ich genau dies befürchtete, gerade auch, weil das Horrorgenre eher weniger zu meinen Favoriten zählt und mir schon oft Qualen bereitete.
Zu meiner Überraschung sollte es aber mal wieder ganz anders kommen und Stanley Kubrick's Gruselstreifen, der auf einer Stephen King Geschichte basiert (der mit der Umsetzung allerdings unzufrieden war), hatte mich schon nach wenigen Minuten am Haken.
Für mich ist schon die berühmte "Shining"-Einführung, die uns ein Auto auf einer gewundenen Straße und die umliegenden bergigen, weiten Landschaften zeigt, eine der gelungensten Eröffnungsszenen, die man sich vorstellen kann und die ja auch unzählige Male kopiert wurde. Der Score ist dabei hervorragend und bereitet den Zuschauer auf die kommenden knapp 2 1/2 Stunden vor.
Aber nicht nur diese Szene, sondern der gesamte erste Akt, von Jack Torrance' Vorstellungsgespräch bis hin zu dem Rundgang im hiesigen Overlook-Hotel, alles ist perfekt gefilmt und kreiert eine unfassbare Atmosphäre. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein paar Grusel-Momente, die mir ein schauriges Gefühl und Gänsehaut bescherten. Das Tolle an "The Shining" ist, dass der Film ja gänzlich ohne Jump Scares oder billige Schockmomente auskommt, sondern zu einem ganz großen Teil über seine Atmosphäre kommt, die, wie schon erwähnt, ja herausragend ist. Schon alleine die Szenen, in denen der Junge Danny mit dem Dreirad durch die langen Gänge fährt, so simpel und doch so effektiv...
Handwerklich gesehen ist der Film ohnehin ein Genuss, hervorzuheben ist natürlich die absolut geniale Kameraführung, die die Kulisse super in Szene setzt, aber auch viel mit Winkeln, Spiegeln und anderem spielt, ohne dass es aber aufdringlich werden würde. Den Score finde ich auch interessant, für meinen Geschmack ist er aber später in vielen Szenen zu präsent, der Film ist dann "overscored", was mich ein wenig störte. Eine weitere Sache, die mich tatsächlich im Verlauf etwas störte, ist das Schauspiel von Jack Nicholson, der hier für mich mal wieder etwas overacted und seine Nuancen nicht ganz hinbekommt. Viele loben zwar sein Schauspiel und der Film wäre ohne ihn sicherlich nicht das selbe und wohl schlechter, das verstehe ich schon. Aber dennoch ist er für mich eine Stufe drüber mit seiner ganzen Mimik, hat mich in einigen Momenten dann raus gerissen, da ich den Wandel seiner Interpretation der Figur zu extrem fand.
Bis auf diese kleineren (sicherlich subjektiven) Kritikpunkte habe ich "The Shining" aber überaus gern geschaut und trotz der, speziell für einen Horrorfilm, opulenten Laufzeit von ca. 140 Minuten hat der Film keine Längen und konnte mich sehr gut unterhalten. Ein einzigartiger Streifen, der neben seinen zahlreichen ikonischen Szenen noch eine tolle Story hat und bei dem ich direkt nachvollziehen konnte, warum er so einen Kultstatus genießt.
"Plane" zeigt über weite Strecken mal wieder, wie einfach es doch sein kann, einen grundsoliden Actioner auch in der heutigen Zeit abzuliefern. Jean-François Richet inszenierte einen Film, der schöne Oldschool-Vibes versprüht, was das Genre angeht.
Mein Hauptkritikpunkt bezieht sich noch auf die erste halbe Stunde, die sich für meinen Geschmack ein wenig zu lange mit einer Einführung des Szenarios aufhält. Den ganzen Flugzeugabsturz hätte man ruhig etwas kürzen können, denn gerade die Inszenierung mit den CGI-Effekten und die Vorstellung der Charaktere, stellen jetzt alles andere als ein Highlight dar.
Angekommen auf der Insel sorgt der Streifen aber für Spannung, liefert einige sehenswerte Actionszenen und bietet bis zum Ende gute und vor allem geradlinige Unterhaltung, die keine unnötigen Nebenhandlungen aufmacht. Das eher tropische Setting gefiel mir auch gut und kam recht realistisch herüber. Dazu ist die Brutalität zweckmäßig und die Charaktere gehen auch völlig in Ordnung, sind halt klassisch kernige Typen, auch wenn Gerard Butler natürlich kein Arnie oder Stallone ist.
Ein Überflieger ist "Plane" für mich jetzt nicht, aber gerade von dieser Art kommen heutzutage viel zu wenig Filme raus, die auch nur so ein solides Niveau erreichen. Für Actionfans würde ich in dem Sinne definitiv eine Empfehlung aussprechen.
DIE SCHRILLEN VIER (BenAffenleck, RolfMuller, pischti, Der_Ryan_M) ... suchen Johnny Favorite
#2 ANGEL HEART
Schon relativ früh fiel mir auf, dass "Angel Heart" wohl einer der atmosphärischsten Streifen ist, die mir je vor die Augen gekommen sind. Was Regisseur Alan Parker hier geschaffen hat, ist für mich in der Hinsicht schon einmal meisterhaft, wobei der Film vor allem im späteren Verlauf, wenn die Handlung nach New Orleans verlegt wird, da nochmals enorm profitiert.
Diverse Kniffe werden angewendet um diese einzigartige, düstere 50er Jahre Stimmung zu erschaffen. Zwei der wichtigsten sind aber wohl die Auswahl und Herrichtung der Kulissen, die allesamt so etwas Heruntergekommenes haben (ich habe gelesen, dass man Requisiten aus den 30ern und 40ern benutzte, um so einen realistischen, alten 50er Jahre Look hinzubekommen) und eben natürlich auch der grandiose Soundtrack, speziell mit dem Herzschlag, der an verschiedenen Stellen immer mal eingebaut wird, aber auch einige tolle Jazz-Stücke.
Der Film zog mich schon nach wenigen Minuten in einen Bann und ich tauchte komplett ein, was mir eben leider auch nicht mehr alle Tage passiert. Und gerade bei moderneren Filmen gibt es beim "Production Design" immer etwas, das falsch wirkt, hier ist aber für mich wirklich alles stimmig - hervorragend.
Des Weiteren sind natürlich die fabelhaften schauspielerischen Leistungen zu erwähnen. Das Verrückte ist, dass ich von Mickey Rourke tatsächlich bis zu diesem Film nicht allzu viel gehalten habe, da ich ihn nur aus einigen neueren (Billig-)Produktionen kenne, in denen er mich nie überzeugen konnte und sein Äußeres hat sich ja auch extrem verändert. In "Angel Heart" füllt er seine Rolle aber perfekt aus und zeigt sein ganzes Können. Es sind halt die kleinen Sachen in seiner Mimik oder Gestik, die er hier echt meistert und es macht sehr viel Spaß ihm zuzusehen. Ein Blick in seine Filmographie verrät mir ja auch, dass es da durchaus noch einige interessante Filme mit ihm zu entdecken gibt und meine Vorurteile da sicherlich völlig falsch waren.
In weiteren Rollen sehen wir einen Robert De Niro, der eine unfassbare, ja im wahrsten Sinne des Wortes sogar unmenschliche Präsenz zeigt. Trotz des starken Rourke's gehört ihm jede Szene, in der er zu sehen ist, einfach phänomenal! Und auch Lisa Bonet hat mich hier ebenfalls total überzeugt, sie ist echt klasse. In den Nebenrollen sind noch einige mir größtenteils eher unbekannte Darsteller, von denen aber keiner negativ auffällt, sodass "Angel Heart" auch in der Hinsicht eine absolute Wucht ist!
Die Mystery-Story um den Privatdetektiv, der eine verschwundene Person finden soll, hat mir auch ganz gut gefallen und ist auf jeden Fall spannend. Den "Twist" oder besser gesagt, worauf das Ganze hinausläuft, habe ich aber so ähnlich tatsächlich schon sehr früh erahnen können. Warum weiß ich nicht, aber vielleicht hat man ein ähnliches Narrativ einfach später erneut benutzt. Und auch einige sehr surreale Passagen hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, da holt der Film manchmal ganz schön weit aus. Letztlich gibt es da aber bei weiteren Sichtungen bestimmt noch einiges zu entdecken, selbst wenn man nun weiß wo der Hase langläuft.
Da freue ich mich auch schon drauf, denn für mich war "Angel Heart" ein sehr intensives Filmerlebnis, das mir unterm Strich sehr gut gefallen hat. Ein weiterer gelungener Ausflug der SCHRILLEN VIER von meiner Seite!
"What's Eating Gilbert Grape" ist so ein Film, der eigentlich keinen wirklichen Plot hat, sondern einfach relativ alltägliche Situationen des Lebens einer Familie aus dem ländlichen Iowa zeigt. Was aber nicht heißen soll, dass der Film in einem dokumentarischen Stil gedreht wurde, denn es ist schon klar spürbar, dass hier eine gewisse "übertriebene" Hollywood-Dramatik drin steckt um eben die Emotionen oder den Humor etwas zu verdeutlichen.
Mit solchen Filmen, denen eine klare Handlung fehlt, tue ich mich eigentlich eher schwer, dennoch konnte ich diesen Streifen von Lasse Hallström aber genießen. Das liegt zum großen Teil an der angenehmen und sommerlichen Land- bzw. auch Kleinstadt-Atmosphäre, die gut eingefangen wird. Noch dazu sind die Charaktere sympathisch gezeichnet und fühlen sich größtenteils wie echte Menschen an, die auch nachvollziehbare Emotionen herüberbringen.
Dabei stellen eine große Stärke des Films natürlich die hervorragenden Schauspieler dar, die allesamt tolle Performances zeigen, wobei man ganz klar Leonardo di Caprio hervorheben muss, der einen behinderten Jungen authentisch verkörpert und mit seiner Rolle wahrlich verschmilzt (ja sogar teilweise etwas nervig ist, was aber nun mal beabsichtigt ist). Aber auch Johnny Depp konnte mich hier in der Hauptrolle wirklich komplett überzeugen.
"What's Eating Gilbert Grape" ist ein Film, der sich einfach entspannt wegschaut, dabei teilweise emotional ist und mir auch eine tolle Botschaft vermittelte, nämlich dass man seine Familie oder Mitmenschen so akzeptieren sollte, wie sie sind und aus Liebe trotzdem zu ihnen hält, auch wenn sie anstrengend sein können. Ein Film, den man sich definitiv mal anschauen sollte!
Der Abschluss der berühmten Trilogie trägt passenderweise den Namen "Back to the Future Part III" und entführt uns diesmal hauptsächlich ins Jahr 1885, in den Wilden Westen. Der Film setzt dabei wieder sofort an den Vorgänger an.
Mir gefällt dieser dritte Teil sogar wieder etwas besser als der zweite! Obwohl viele diesen Streifen als schwächsten der Trilogie ausmachen, kann ich persönlich das nicht ganz nachvollziehen. Ja, der Film kommt diesmal über weite Strecken etwas ruhiger daher als die beiden Vorgänger und bietet wohl am wenigsten Action, doch ich liebe die Wild West Atmosphäre hier. Aus heutiger Sicht erkenne ich natürlich auch einige (sicherlich nicht alle) Anspielungen an Western-Klassiker, die ich mittlerweile nachgeholt habe, allen voran Sergio Leone's Dollar Trilogie mit Clint Eastwood, die hier recht oft thematisiert und witzig eingebaut wird.
Der dritte Film dient außerdem zu einem großen Teil der Charakterisierung von Doc Brown, der hier mehr in den Mittelpunkt gerückt wird, gerade auch wegen seiner Beziehung zu Clara Clayton (Mary Steenburgen), die ich als sehr gelungen ansehe. Und mit der Zug-Szene am Schluss darf der Film wohl dennoch das größte Action Set-Piece der gesamten Trilogie sein eigen nennen, das extrem aufwendig hergerichtet wurde und auch heute noch aus filmischer Sicht ein absolutes Highlight darstellt.
"Back to the Future Part III" rundet die Trilogie um Marty McFly und Doc Brown perfekt ab und bietet einen zufriedenstellenden Abschluss der Filmreihe. Sicherlich eine der besten Trilogien, die jemals gedreht wurden, gerade weil alle drei Teile ein herausragendes und relativ gleich bleibendes Niveau aufweisen.
Was zur Hölle habe ich mir da wieder angeschaut? Die erste halbe Stunde war in der Tat noch ganz in Ordnung und der Film schaffte es sogar etwas Spannung aufzubauen. Dazu ist der Streifen sehr kulissenstark, denn die ländliche Gegend Englands wird gut eingefangen. Allgemein ist der Film in dieser Phase sehr schön anzusehen und serviert uns einige wundervolle Shots, die man sich am liebsten einrahmen und ins Wohnzimmer hängen würde.
Das war's dann aber auch schon mit den positiven Eindrücken, hinten heraus wurde mir das einfach viel zu abstrus, ja im Grunde schon lächerlich und riss mich komplett aus dem Film heraus. Sowieso ist mir das hier wieder viel zu vage und hat auf der Plotebene nicht viel zu bieten. Wer auf surreale Erlebnisse steht, die viel mit Symbolik arbeiten und Spielraum für Interpretationen lassen, kann hier einen Blick riskieren.
Alex Garland, der mit "Ex Machina" einen meiner Lieblingsfilme des letzten Jahrzehnts ablieferte, ist ohne Frage ein Regisseur, der einen eigenen Stil hat, aber nach den letzten zwei Werken muss ich vielleicht sagen, dass seine Art nichts für mich ist. Für mich braucht ein Film schon mal interessante Charaktere, Dialoge oder einfach eine Handlung? All das suchte ich vergebens und "Men" ließ mich am Ende nur frustriert und genervt zurück.
Die beiden Nachfolger von "Back to the Future" wurden mehr oder weniger zusammen gedreht und später dann eben auf zwei Filme aufgeteilt, was für die Zuschauer in einem Novum endete, nämlich dass am Ende dieses zweiten Teils kein wirklicher Abschluss, sondern lediglich eine Vorschau auf den dritten Teil zu sehen ist - ein Konzept, das dann später zum Beispiel in "Matrix" so ähnlich kopiert wurde, sonst aber eher selten ist.
Dabei schließt "Back to the Future Part II" auch gleich am Ende des ersten Teils an und spielt diesmal gar auf drei Zeitebenen, denn gleich zu Beginn des Films reisen Marty und Doc in die Zukunft, ins Jahr 2015, das für uns mittlerweile ja auch schon 8 Jahre in der Vergangenheit liegt. Ehrlich gesagt mag ich diesen ersten Teil des zweiten Films, wo die beiden in der Zukunft sind, aus allen drei Filmen am wenigsten und er wirkt aus heutiger Sicht etwas trashig. Letztlich aber ein eher kleiner Kritikpunkt, denn wie immer gibt es natürlich auch etliche witzige Anspielungen und Dialoge in diesem Abschnitt und er hält ja auch nicht zu lange an.
Im späteren Verlauf geht es dann, wie im ersten Teil, zurück in die 50er und dort finde ich den Streifen wieder absolut klasse. Der Film spielt sozusagen in der Handlung des ersten Teils und fügt eine weitere Ebene hinzu - eine grandiose Idee, die super viel Spaß macht und auch relativ durchdacht wirkt. Sowieso ist eine der großen Stärken der ganzen Trilogie diese pseudowissenschaftliche Komponente, wo dem Zuschauer, vor allem durch die Figur von Doc Brown, immer wieder erklärt wird, welche Auswirkungen nun bestimmte Veränderungen auf der Zeitachse für das Gesamtbild haben, was halt zu einem sehr nachvollziehbaren und überzeugenden Worldbuilding führt.
An den ersten Teil kommt "Back to the Future Part II" für mich natürlich nicht ganz heran, nichtsdestotrotz finde ich den Film über weite Strecken wahnsinnig unterhaltsam und für einen zweiten Teil hat man hier viel zu erzählen mit einigen echt spannenden Einfällen. Eine gelungene Fortsetzung, die man, wie die ganze Trilogie, immer wieder schauen kann.
Es gibt ja einfach diese Filme, die etwas Magisches an sich haben. Die Magie des Kinos - Bilder, Stories, Charaktere, die einen gerade als Kind verzaubern konnten. Man tauchte in eine andere Welt hinein und saß mit offenem Mund vorm Fernseher. Genau dieses Gefühl hatte ich dazumal, als ich "Back To The Future" zum ersten Mal sah.
Und das erstaunliche daran ist, dass ich dieses Gefühl auch heute noch nachempfinden kann, wenn ich mir die Filme anschaue. Schon wenn die ersten Töne des grandiosen Scores von Alan Silvestri ertönen, kriege ich Gänsehaut. Sofort werde ich in eine Welt entführt, wo ich mich wohlfühle und alles um mich herum vergessen kann. Kaum ein anderer Film hat so einen unfassbaren Charme, wie "Back To The Future" und seine Nachfolger.
Dabei ist gerade dieser erste Film hier für mich nah dran an der Perfektion. Viel besser, charmanter, witziger, spannender, intelligenter kann man eine Zeitreisen-Story nicht erzählen als Robert Zemeckis es in diesem Streifen hier macht. Die Handlung ist von vorne bis hinten genial und es gibt nicht eine Szene, die ich unnötig finde oder nicht mag. Dazu bietet der Streifen einfach unfassbare Höhepunkte, wo man am liebsten gleich zurückspulen würde. Beispielsweise den Auftritt von Marty, als er "Johnny B. Goode" spielt auf dem Ball, einfach fabelhaft. Oder die Skateboard Szene, klasse.
Doch nicht nur die einzelnen Szenen, sondern allgemein diese Atmosphäre, speziell im späteren Verlauf, als die Handlung in den 50ern spielt, ist wunderbar mit den sehr schönen Kulissen. Mit Marty McFly und Doc Brown hat man natürlich sowieso eines der ikonischsten Film-Duos aller Zeiten und mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd zwei herausragende Schauspieler, die es so gut spielen, dass sie für immer mit diesen Rollen ihres Lebens verbunden sein werden.
Gibt es den perfekten Film? Wahrscheinlich nicht, aber "Back To The Future" ist für mich wohl ein Streifen, der dem mit am nächsten kommt und Feel-Good-Kino in seiner besten Form bietet. Und das schönste ist ja, dass hier noch zwei weitere Teile folgen, die ebenfalls richtig gut sind und eine total runde Trilogie ergeben, die man zum Glück bis heute so stehen ließ...
"Romeo Must Die" ist eine überaus merkwürdige Genremischung aus Actioner, Gangsterfilm und Romanze, dazu sogar mit einem gehörigen Anteil Familiendrama. Das ist schon sehr viel auf einmal, das hier in diesen knapp zweistündigen Streifen herein gepackt wurde.
Was dabei herauskam sorgt auf jeden Fall für gute Unterhaltung, wirkt aber auch etwas vollgestopft und kann deshalb nicht komplett überzeugen. Wenn man nun noch bedenkt, dass das Ganze mit einem Hip-Hop Soundtrack unterlegt wurde und die Actionsequenzen zum Teil sehr übertrieben dargestellt sind (sogar mit so einer Art Röntgenaufnahmen, wo man sieht wie die Knochen brechen), kommt der Streifen aus heutiger Sicht leider auch relativ trashig daher.
Am ehesten gefiel mir noch die Gangsterstory um die zwei rivalisierenden Banden, eine chinesische und eine afroamerikanische. Die Charaktere der Banden sind für so einen Film relativ gut gezeichnet und gerade auf der einen Seite gibt es mit Delroy Lindo und Isaiah Washington überzeugende Schauspieler. In der Mitte stehen dann irgendwie unsere zwei Hauptrollen, gespielt von Jet Li und der Sängerin Aaliyah, die, genauso wie DMX, der sich ebenfalls im Cast befindet, ordentlich Songs zum Soundtrack beisteuern durfte, weshalb die beiden wohl ihre nicht sehr ausgeprägten schauspielerischen Talente präsentieren. Der romantische Part funktioniert halt generell auch gar nicht, denn die beiden haben null Chemie.
Wie man vielleicht schon merkt, passt hier nicht alles zusammen, letztlich macht das aber dennoch irgendwie Spaß, weil "Romeo Must Die" einen angenehmen Flow besitzt und einen schönen, aber schlecht gealterten 2000er Charme versprüht. In Sachen Action geht das gebotene auch in Ordnung. Sicherlich eher ein Guilty Pleasure Streifen, aber ich habe ihn, trotz offensichtlicher Schwächen, ganz gern gesehen.
Nach "Booksmart", den ich persönlich ja schrecklich fand und sogar abbrechen musste, präsentierte uns Olivia Wilde mit "Don't Worry Darling" letztes Jahre ihre zweite Regiearbeit, diesmal im Genre Mystery-/Psychothriller, welches zu meinen Favoriten gehört. Man entführt uns in eine Community der 50er Jahre, wo alles perfekt scheint, zumindest bis der Film beginnt und die Hauptprotagonistin Alice Chambers, sehr gut gespielt von Florence Pugh, einigen mysteriösen Dingen auf die Spur kommt.
Ein Film, bei dem es mir gerade zu Beginn mal wieder sehr schwer fiel irgendwie hereinzukommen, da er anfangs meiner Meinung nach keine Atmosphäre aufbauen kann. Ja, die Kulisse und die Kostüme sind schön hergerichtet, aber für einen 50er Jahre Style sind die Performances der Schauspieler bzw. das Verhalten ihrer Figuren und die Dialoge einfach total daneben, sodass man von Vorneherein das Gefühl hat, dass hier etwas nicht stimmt.
Noch dazu ist die Inszenierung viel zu verspielt. Der Einsatz von Musik (tatsächliche Oldie-Hits, kein Score) ist zu dominant und dadurch schon nervig, die Kamera macht unnötige Drehungen um Figuren, wenn diese einfach nur miteinander sprechen. Bis auf wenige gelungene Momente, wie z.B. die Einführung von Chris Pine's Charakter, der so ein wenig den Anführer dieser "Sekte" darstellt, gestaltete sich das erste Drittel für mich überaus zäh.
Zum Glück sollte sich das später ändern, als der Film ab einem bestimmten Punkt an Fahrt aufnimmt und auch plottechnisch, trotz einiger Logiklücken, durch gewisse Twists und allgemein dem Fortlauf der Handlung am Ende recht schlüssig erscheint. Im Laufe der Zeit konnte ich mich, trotz einiger kleinerer Längen, immer besser mit dem Film anfreunden und gerade einige Momente in denen Florence Pugh und Chris Pine aufeinander treffen waren spannungstechnisch absolut gelungen.
"Don't Worry Darling" hat mich jetzt zwar nicht umgehauen, gerade weil man Elemente der Handlung auch schon mal irgendwo (besser) gesehen hat, bietet aber für Freunde von solchen Psychothrillern sicherlich solide Unterhaltung.
Mit ein paar Bier intus dachte ich eigentlich, dass ich hier gute Voraussetzungen für einen spaßigen No-Brainer Filmabend geschaffen hätte, doch falsch gedacht. "The Meg" ist einfach absoluter Monster-Trash und noch schlimmer, knapp 2 Stunden pure Langeweile und Belanglosigkeit, weil der Streifen sich selbst noch viel zu ernst nimmt.
Die Idee mag ja noch ganz in Ordnung sein und gerade den Beginn, wo sie da in diese tiefere Wasserschicht vordringen, mochte ich noch. Danach wird das aber alles einfach langweilig und ist eben auch sehr uncharmant vorgetragen. Mich persönlich locken jetzt ein paar große CGI-Haie auch nicht mehr hinterm Ofen hervor, da braucht man schon eine interessante Geschichte oder wenigstens etwas Witz und charmante Charaktere.
Gegen "The Meg" sieht ja sogar ein Hai-Film wie "Der Weiße Hai 3" noch ziemlich gut aus, denn der hatte wenigstens noch etwas Charme, ein paar gute Ideen und recht sympathische Charaktere, etwas das man hier vergeblich sucht. Immerhin weiß ich nun, dass ich mir Teil 2, der aktuell im Kino läuft, getrost sparen kann - ist ja auch was wert.
Ein bisschen musste ich ja schmunzeln, als mir klar wurde, dass man hier mit "Cast Away" ja eigentlich einen FedEx-Werbefilm zu sehen bekommt. Immerhin einen sehr kompetent inszenierten, von Kult-Regisseur Robert Zemeckis, und mit Tom Hanks als unseren allerliebsten Post-Angestellten.
Und die One-Man-Show von Hanks macht den Film dann auch so sehenswert, denn er spielt seine Rolle als vereinsamter Gestrandeter sehr gut. Das war dann auch das, woran ich mich etwas fest klammern konnte, weil gerade den Mittelteil auf der Insel fand ich teilweise schon ziemlich zäh und nicht sonderlich spannend. So ein Film ganz ohne Dialoge und auch seltsam ruhig, denn viele Szenen kommen ohne einen Score aus und wie Chuck Noland hört man nur das Wellenrauschen, das ist schon speziell.
Ich verstehe schon, warum man die Geschichte so präsentieren wollte, persönlich hätte ich mir da aber gerne ein auflockerndes Element in der Erzählung gewünscht, seien es nun Rückblenden oder einen parallelen Handlungsstrang, der einfach ein wenig Abwechslung herein bringt. Im Gegensatz zu vielen fand ich nämlich gerade den Anfang und das Ende, die dann eben nicht auf der Insel spielen, richtig gelungen und herzerwärmend. Das Highlight stellt natürlich die Szene mit dem Absturz dar, die wirklich hervorragend inszeniert ist und extrem spannend.
So war "Cast Away" dann mal ein ganz anderes Filmerlebnis, das mich aber stellenweise schon etwas mehr herausforderte, als ich es vorher dachte. Gerade das Ende und die Wandlung, die der Hauptcharakter durch macht, haben mich dann aber doch berührt und Tom Hanks ist eben auch einfach klasse. Unterm Strich definitiv sehenswert, aber für mich doch mit einigen unerwarteten Längen im Mittelteil.
Nach "Blue Jasmine" mein zweiter Film von Woody Allen, der hier in "Scoop" diesmal auch selbst gleich die zweite Hauptrolle an der Seite von Scarlett Johansson übernimmt.
Im Grunde handelt es sich um ein modernes Märchen (?), denn irgendwie ist der Erzählstil etwas eigenwillig und erinnerte mich auch ein bisschen an einen Wes Anderson Film. "Scoop" besitzt dabei ein übernatürliches Element, denn der Geist eines verstorbenen Journalisten wird zufälligerweise bei einer Show eines "Zauberers", gespielt von Woody Allen, heraufbeschwört und beauftragt die Journalistin Sondra Pransky (Scarlett Johansson) damit, seinen Tod aufzuklären, was sie dann zusammen mit Woody Allen auch macht.
Der Film besticht durch seine humorvollen Dialoge, von denen es wirklich einige gibt, denn gerade Woody Allen's Figur ist ein richtiges Plappermaul, der nur am Reden ist und die teils ziemlich witzige Situationskomik, die gerne auch die englischen Eigenarten auf den Arm nimmt. Irgendwie fühlt man sich einfach wohl bei dem Film, der mit einem recht lockeren Stil durch die Handlung führt, welche jetzt an und für sich aber nicht sonderlich spannend ist.
Insgesamt würde ich "Scoop" das Prädikat "ganz nett" verleihen, denn der Streifen bietet 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung, die handwerklich und schauspielerisch ansprechend in Szene gesetzt ist. Vor allem die England-Atmosphäre, sowie die Charaktere, gerade der von Johansson, waren hier wirklich angenehm und bleiben im Kopf.
Arnold Schwarzenegger als russischer Polizist, der noch zur Zeit des "Kalten Krieges" nach Chicago kommt um einen geflohenen Verbrecher dingfest zu machen. An seine Seite bekommt er den für seine Komödien bekannten Schauspieler James Belushi, also viel mehr 80er Jahre Charme geht nicht.
Ende der 80er erfreuten sich diese Buddy Cop Movies natürlich einer hohen Beliebtheit und "Red Heat" ist definitiv ein spaßiger Vertreter dieses Subgenres. Walter Hill inszeniert in erster Linie einen rohen und knallharten Actioner, der auch eine gute Brutalität mit sich bringt und sogar eine verhältnismäßig interessante Geschichte erzählt. Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen humorvollen Moment, die aber doch recht rar gesät sind und nicht so überdreht wie in anderen Filmen dieser Art.
Dadurch bekommt der Film zuweilen eine recht eigenartige Tonalität, die aber nichtzuletzt wegen des toll aufspielenden Casts, zu dem in den Nebenrollen unter anderem noch Laurence Fishburne (in den Credits noch als Larry Fishburne) oder die sehr hübsche Gina Gershon gehören, dennoch funktioniert.
"Red Heat" ist für mich auf jeden Fall einer der besseren Arnie-Filme und gerade für Actionfans bietet der Streifen auch heute noch sehr gute Unterhaltung, da eben speziell die Action überzeugen kann, so sollte es doch sein.
"Sleepless in Seattle" ist für mich hauptsächlich aufgrund der Darsteller, speziell natürlich Tom Hanks, interessant, denn ansonsten zählen Rom-Coms jetzt nicht unbedingt zu meinen favorisierten Genres.
Der Film hat ja über die letzten 30 Jahre schon so ein wenig Kultstatus erreicht, letztlich konnte ich als Laie jetzt aber nicht unbedingt erkennen warum. Im Grunde eine ganz normale Rom-Com, die aber vom Charme der 90er und dem guten Schauspiel von Tom Hanks (und auch Meg Ryan, die ich ebenfalls recht gern sehe) aufgewertet wird. Das einzige unkonventionelle ist vielleicht, dass die beiden Hauptdarsteller eigentlich so gut wie keine Szenen zusammen haben, weswegen man sich am Ende dann natürlich doch so ein wenig freut, wenn es denn endlich so weit ist... :)
Ich habe "Sleepless in Seattle" jetzt nicht ungern geschaut, es ist halt leichte Kost, die recht herzlich und mit einer verträglichen Menge an Kitsch daherkommt, insgeheim hatte ich mir aber vielleicht etwas mehr von diesem Klassiker versprochen.
Der Plot von "Fourteen Hours" erinnerte mich an "Man on a Ledge" mit Sam Worthington, denn auch dort klettert ein Mann aus dem Fenster eines Hochhauses und verhandelt dann mit der Polizei. Dieser Streifen hier, der von Henry Hathaway inszeniert wurde, stellt aber keinen Verbrecher in den Mittelpunkt, sondern einen "ganz normalen" Mann, der offensichtlich psychische und familiäre Probleme hat.
Primär habe ich den Film geschaut, weil es die erste Spielfilm-Rolle von Grace Kelly war, leider mit sehr wenig Screentime in einer komplett unnötigen Nebenrolle, die gar nichts zur eigentlichen Handlung beiträgt. Die Story an sich ist leider auch nicht so wirklich spannend. Es gibt hin und wieder interessante Momente und gute Dialoge, wenn der Mann auf dem Vorsprung (gespielt von Richard Basehart) sich erst mit dem Polizisten und später mit anderen Leuten unterhält, dazwischen aber immer etwas Leerlauf.
Letztendlich ist die Handlung natürlich auch recht vorhersehbar und hat mir jetzt nicht viel gegeben. Dafür entschädigen immerhin die Effekte, die überzeugend sind und auch die schauspielerischen Leistungen sind größtenteils in Ordnung, wobei ich mit Paul Douglas als Verkehrspolizist nicht so warm geworden bin. Recht interessant ist vielleicht noch, dass "Fourteen Hours" auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1938 inszeniert wurde, man das Ende hier dann allerdings umgeschrieben hat. Insgesamt ganz ok, aber stellenweise eine recht zähe Angelegenheit der Film.
"Extreme Measures" scheint ja doch vergleichsweise unbekannt zu sein, trotz einer recht namhaften Besetzung. Durch einige Kommentare zuletzt von meinen Buddies wurde ich dennoch darauf aufmerksam und fühlte mich im Endeffekt solide unterhalten.
Der Film ist eine Mischung aus Mystery- und Verschwörungsthriller, der im Medizinbereich angesiedelt ist. Zu Beginn ist es sogleich recht vielversprechend und auch ziemlich schockierend, als man zwei nackte Männer dabei sieht, wie sie anscheinend aus einer Einrichtung flüchten. Einer der beiden wird kurz darauf ins Krankenhaus eingeliefert und landet bei Dr. Guy Luthan (Hugh Grant) auf dem Tisch, der bei ersten Untersuchungen einige dubiose Muster erkennt und daraufhin immer weiter nachgräbt...
Eine gute Prämisse, die für Spannung sorgt und sich auch ganz gut entwickelt. Der Film hat auf jeden Fall seine Momente, ob einige gut geschriebene Dialoge oder Hochspannungsphasen, gerade als es später in den New Yorker Untergrund geht. Leider ist der Film über weite Strecken relativ vorhersehbar, weil schon recht früh ziemlich viel Preis gegeben wird, da hätte man den Zuschauer eventuell mehr im Dunkeln lassen können wie den Hauptcharakter. Das Ende wirkte auf mich auf der einen Seite irgendwie zu übertrieben konstruiert, andererseits wurde es der Geschichte aber auch nicht ganz gerecht, etwas komisch.
Lobenswert ist allerdings noch der Cast, der gerade in den Nebenrollen viele tolle Schauspieler zu bieten hat, unter anderem David Morse, Bill Nunn oder selbst J.K. Simmons, die ich alle einfach gern sehe und ihren Job sehr gut machen. Gene Hackman spielt auch eine sehr interessante Figur, die aber etwas wenig Screentime hat. Hugh Grant mag ich leider nicht so und konnte mich nicht so richtig überzeugen, vielleicht einer der Hauptgründe, weswegen ich "Extreme Measures" jetzt nicht überragend fand. Letztlich aber absolut solide Kost, die man sich definitiv einmal ansehen kann, da sind die meisten 90er Thriller einfach ein sicheres Ding.
"Breakdown" ist ein weiterer, geradliniger Thriller aus den 90ern, der einfach richtig gut funktioniert und ohne viel Schnickschnack in 90 Minuten vorgetragen wird, dabei aber fast durchgehend für Spannung sorgt.
Jeff Taylor (Kurt Russell) ist mit seiner Frau Amy (Kathleen Quinlan) auf einem Roadtrip durch die Südstaaten unterwegs, als er plötzlich eine Panne an seinem Auto hat. Ein LKW-Fahrer (J.T. Walsh) hält an und schlägt vor, Amy zur nächsten Raststätte mitzunehmen, wo es ein Telefon gibt um den Pannendienst zu rufen. Doch dann ist sie plötzlich verschwunden...
Der Thriller besticht vor allem durch seine Bodenständigkeit, indem ein relativ realistisches Szenario präsentiert wird und auch Kurt Russell mal wieder einen Charakter spielt, der nur ein ganz normaler, besorgter Ehemann ist und alles andere als ein klassischer Actionheld. Gerade dadurch, dass der Film ohne zu viele unnötige Übertreibungen auskommt, kann man als Zuschauer eben auch eine gute Bindung zu der Figur aufbauen und fiebert wirklich mit ihm mit.
Darüber hinaus sind auch die Bösewichte eine richtig hinterhältige Truppe, die ihre Rollen ebenfalls sehr gut spielen und verdammt unsympathisch sind, ohne dabei aber zu überzeichnet zu wirken. Durch das heiße und staubige Wüsten-Setting bekommt der Film außerdem noch eine ganz besondere Atmosphäre, die auch sehr gut eingefangen wurde.
Obwohl ich anfangs noch etwas skeptisch war, ob das Szenario mich für 90 Minuten fesseln kann, gerade weil der Einstieg in den Film noch recht konventionell verläuft, war ich später überrascht, wie es das Drehbuch versteht, die Spannungsschrauben im Verlaufe der Handlung immer mehr anzuziehen. Die letzte halbe Stunde ist sogar herausragend und gipfelt in einem absolut furiosen Finale, was "Breakdown" für mich zu einem wirklich sehr guten Genre-Vertreter machte, der einfach ein rundes und unterhaltsames Filmerlebnis darstellt.
Überraschenderweise überzeugt die Actionkomödie, die auf der gleichnamigen Serie "CHIPS" aus den 70ern und 80ern basiert, allen voran durch ihre gut inszenierten Actionszenen und Stunts, die fast allesamt handgemacht sind. Gerade einige Verfolgungsjagden auf diesen Motorrädern sind sehr kompetent gemacht und das hätte ich für so eine Art von Film gar nicht unbedingt erwartet.
Das ganze Drumherum ist dafür allerdings ziemlich generisch und wird auch sehr spannungsarm vorgetragen. Noch dazu zündeten für so eine Comedy bei mir dann doch nur relativ wenig Witze, der heute typische Fäkal- und Sexhumor ist auch hier wieder sehr präsent. Immerhin kann man dem Hauptdarsteller-Duo Michael Pena und Dax Shepard (der auch gleichzeitig Regie führte) eine gewisse Chemie nicht absprechen und in den Nebenrollen sind einige bekannte Gesicher zu sehen, die aber teilweise auch extrem verschwendet werden (so beispielsweise D'Onofrio).
Zum einmaligen Konsumieren sicherlich noch ganz ok, wird aber wohl kaum länger in meinem Kopf bleiben, als eine Tüte "CHIPS" in meinem Schrank.
"Event Horizon" war als Sci-Fi Fan natürlich auch schon länger auf meinem Radar, auch wenn der Streifen in erster Linie wahrscheinlich eher ein Horrorfilm ist. Dennoch muss ich sagen, dass der Film in beiden Genres relativ gut funktioniert.
Der Science Fiction Ansatz, dass dieses Raumschiff plötzlich wieder auftaucht und wie der Charakter von Sam Neill dies alles zu erklären bzw. auch zu erforschen versucht, ist sogar höchst interessant, dementsprechend gefiel mir die erste Hälfte des Films deutlich besser. Auch atmosphärisch konnte der Film mich größtenteils überzeugen, denn das Setdesign und die Effekte sind wirklich toll - alles fühlt sich einfach noch so haptisch an, weil es nicht mit CGI überladen ist - und das Ganze wird gekonnt unheimlich in Szene gesetzt. Dazu bekommen wir hier wieder die sympathischen Charaktere der 90er, die eben auch von guten Charakter-Darstellern gespielt werden.
Im weiteren Verlauf werden die Horror-Elemente dann aber immer präsenter, was mir dann nicht mehr ganz so gut gefiel. Von solchen flackerndern Bildern, brutalen Szenen oder immer wieder solche albtraumhaften Sequenzen bin ich einfach kein Fan und das strengte mich dann teilweise etwas an. Ich mag es da gern etwas subtiler, letztlich ist das aber natürlich Geschmackssache und der Regisseur wollte da eben eher eine andere Richtung einschlagen.
Für einen Film seiner Art ist "Event Horizon" ein ganz guter Vertreter, der zwar heute leicht trashig wirkt, aber trotzdem in vielen Punkten nach wie vor überzeugen kann. Für mich persönlich wechseln sich hier Licht- und Schattenmomente immer etwas ab, die meisten Horror-Fans sollten aber auf ihre Kosten kommen.
In der kurzen Schauspielkarriere von Grace Kelly war 1954 ja ein produktives Jahr, in dem sie neben den beiden Hitchcock-Klassikern "Dial M for Murder" und "Rear Window" auch noch hier in "The Country Girl" spielte und für diesen Film dann sogar einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin gewinnen konnte. In dem Drama verkörpert sie die Frau des Schauspielers Frank Elgin (Bing Crosby), der unter der Leitung von Bernie Dodd (William Holden) nach langer Zeit wieder eine Rolle im Theater bekommen soll, dabei aber unter Alkoholproblemen leidet.
Der Streifen lebt von seinen interessanten Charakteren, die gut gespielt werden und eine spezielle Gruppendynamik haben. Grace Kelly's Charakter ist dabei besonders interessant, sie ist eine starke Ehefrau, die ihrem Mann, der unter dem Verlust des gemeinsamen Sohnes sehr leidet, immer an der Seite steht. Die Präsenz von ihr ist hier in fast jeder Szene wirklich überwältigend, einfach eine sehr tolle Schauspielerin wie ich finde.
Die Handlung, bei der es um die Bewältigung eines Schicksalschlages geht und auch darum, danach wieder ins Leben zurück zu finden und Verantwortung zu übernehmen, funktioniert natürlich auch heute noch ganz gut, wenngleich die Darstellung der Figuren aus heutiger Sicht teilweise doch ein wenig naiv herüberkommt, gerade in Bezug auf Crosby's Charakter. Immerhin sind die Sets aber wirklich toll hergerichtet und auch die ein oder andere Gesangseinlage, die während der Aufführung der Theaterstücke im Film vorkommt, hat mir diesmal gut gefallen und wirkte stets natürlich.
"The Country Girl" ist ein recht minimalistisches, aber durchaus unterhaltsames Drama aus den 50ern, welches man sich definitiv mal anschauen kann.
Das Regiedebüt von Jordan Peele war wohl einer der wenigen Horrorfilme, an denen sogar Filmfreunde, die das Genre sonst meiden, wohl nur schwer vorbeikamen, unter anderem natürlich, weil der Streifen bei den Academy Awards damals einige Nominierungen bekam und sogar einen Oscar gewann.
Wenn man nun "Get Out" schaut, kann man recht schnell erkennen, dass man hier wirklich mal wieder etwas besonderes vor sich hat. Der Streifen ist handwerklich hervorragend, verdammt atmosphärisch und größtenteils wie ein Grusler der alten Schule aufgebaut, so wie ich es mag. Das oscarprämierte Drehbuch ist darüber hinaus ebenfalls sehr intelligent und wie sich die Story zum Ende hin entfaltet, fand ich einfach genial und ich hatte wirklich eine Menge Spaß mit dem Film.
Das Zauberwort lautet an der Stelle aber mal wieder Tonalität und für meinen Geschmack trifft Peele hier den Nagel auf den Kopf. Der Film ist, wie schon gesagt, gruselig und unheimlich, was er aber vor allem durch die Kulisse in diesem abgelegenen Landhaus und eben die merkwürdigen Dialoge und anderen zwischenmenschlichen Interaktionen erreicht. Die schauspielerischen Leistungen unterstützen dies, denn sie sind alle sehr gut, besonders hervorheben muss man hier aber natürlich Hauptdarsteller Daniel Kaluuya, der seine Rolle wirklich klasse spielt.
Gleichzeitig hat der Film aber auch etwas Humorvolles und möchte in seinen Dialogen oft auch noch so ein wenig Gesellschaftssatire hereinbringen, wenngleich dieser Aspekt teilweise recht klischeehaft erscheint und im Grunde keine allzu große Rolle spielt. Auf inhaltlicher Ebene wurde die Rassismus-Kritik aber immerhin sehr überlegt eingebaut, das hat man doch gerade in den letzten Jahren schon oft deutlich schlechter und weniger subtil gesehen. Insgesamt funktionierte diese Mischung aus Horror, der aber zwischendurch immer wieder mal mit einem Augenzwinkern und bissigem Humor serviert wird, für mich zumindest sehr gut und macht am Ende eben einen sehr unterhaltsamen Film.
"Get Out" ist ein spezieller Horrorfilm, der mit Genre-Konventionen spielt und mir wirklich sehr gut gefiel. Jetzt bin ich jedenfalls überaus gespannt auf die anderen Filme von Jordan Peele.