Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 15.07.2023, 18:23 Geändert 15.07.2023, 18:29

    "Deep Star Six" war einer von gleich mehreren Monster-Filmen des Jahres 1989, die sich dem Unterwasser-Setting bedienten, von denen der mit Abstand bekannteste jedoch definitiv James Camerons "The Abyss" sein dürfte. Da ich solche Unterwasser-Geschichten sehr gerne mag, wollte ich diesen Streifen natürlich unbedingt mal nachholen.
    Schon ziemlich früh wird ersichtlich, dass "Deep Star Six" eher im B-Movie-Gewand daherkommt, denn die Sets wirken ein wenig billig und auch die schauspielerischen Leistungen sind relativ hölzern. Die Charakteren sind auch die typischen Vertreter für solche Filme, naja, immerhin sind sie nicht durch die Bank weg unsympathisch. Einzig die Atmosphäre in dieser Unterwasser-Basis kann ich positiv hervorheben, denn die ist recht dicht und gut gelungen.
    Insgesamt verläuft der Film einfach sehr konventionell und schafft es aus heutiger Sicht leider nicht, den Zuschauer zu überraschen. Die erste halbe Stunde ist ziemlich langweilig und auch im weiteren Verlauf will nicht so wirklich Spannung aufkommen, obwohl gegen Ende das Monster zumindest mehr Screentime bekommt und dabei mit den praktischen Effekten auch wirklich nett anzusehen ist.
    Für Fans von etwas trashigen B-Movie Monsterfilmen ist "Deep Star Six" sicher noch ganz unterhaltsam und sollte einen Blick wert sein, insgesamt aber ein eher mittelmäßiger Streifen, der meiner Meinung nach nicht zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten ist.

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      Der_Ryan_M 15.07.2023, 17:38 Geändert 15.07.2023, 17:42

      Bei der Erstsichtung von "Kong: Skull Island" war ich damals gar nicht so begeistert, vor allem weil der Film im Vergleich zu Peter Jacksons "King Kong", den ich früher immer gern gesehen habe, mittlerweile aber eher etwas anstrengend finde, eine ganz andere Interpretation des legendären, riesigen Affens ist. Während Jacksons Film sich Zeit nimmt, tolle Charaktere zu zeichnen und eine richtige Geschichte erzählen will, schmeißt einen dieser Film hier nach wenigen Minuten direkt ins Geschehen und serviert uns einen recht stumpfen Action-Blockbuster.
      Trotzdem hatte ich nun nach relativ kurzer Zeit schon wieder Bock auf den Film und ja, der lässt es schon ordentlich krachen im heimischen Wohnzimmer. Speziell das Setting, angesiedelt in den 70er Jahren, ist gelungen und gibt dem Film eine interessante Stimmung, untermalt mit einem recht fetzigen Soundtrack. Sowieso finde ich, dass hier ein ganz gutes Abenteuerfeeling zu Stande kommt, was gerade in der heutigen Zeit in relativ wenigen Filmen der Fall ist. Denn trotz dessen, dass "Kong Skull Island" natürlich mit reichlich CGI-Effekten bestückt ist, begrenzen sich diese eben größtenteils auf die abgefahrenen Kreaturen, während man dennoch an schicken Drehorten, unter anderem in Vietnam, die Landschaften eingefangen hat und entsprechend gekonnt in Szene setzt.
      Für das was der Film sein möchte, nämlich anspruchsloses Popcornkino mit einem riesigen Affen, finde ich den Streifen wirklich gelungen und er weiß bei aufgedrehter Anlage bestens zu unterhalten. Über die Schwachstellen, wie z.B. die teils dummen Dialoge oder Charaktere, die hier leider dämliche Stereotypen von der Stange sind, kann man aus diesem Blickwinkel auch ganz gut hinwegsehen, doch natürlich wäre dort in Anbetracht der fähigen Besetzung, mit Schauspielern wie Samuel L. Jackson, Brie Larson oder John Goodman, definitiv noch mehr drin gewesen.

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        "Last Train from Gun Hill" ist ein hervorragender klassischer Western, der auch heute noch mit seiner durchdachten Geschichte und den sehr interessant gezeichneten Charakteren komplett überzeugen kann. Für mich wirklich überraschend, dass dieser Genre-Klassiker sich scheinbar nicht der größten Bekanntheit erfreuen darf.
        Schon alleine die beiden Hauptrollen sind mit Kirk Douglas und Anthony Quinn klasse besetzt und die beiden liefern sich ein Psycho-Duell auf höchstem Niveau. Genau solche intelligenten Charaktere, die einfach eine Coolness ausstrahlen, dazu noch richtig Klasse haben und dem anderen immer einen Schritt voraus zu sein scheinen, vermisse ich in heutigen Produktionen oft. Die Schauspieler sind natürlich die perfekte Wahl für solche starken Figuren, haben doch beide eine enorme Leinwandpräsenz und gerade Kirk Douglas sehe ich einfach super gerne.
        Aber auch in den Nebenrollen gibt es spannende Charaktere, darunter eine starke Frauenrolle mit der von Carolyn Jones verkörperten Linda. Interessant ist zudem, wie der Western die Indianer-Thematik aufgreift, denn die zu Beginn ermordete Frau, deren Mörder Kirk Douglas Charakter Marshall Matt Morgan zur Rechenschaft ziehen möchte, ist nämlich eine Indianerin, was nicht bei allen Bewohnern des Städtchens Gun Hill auf Verständnis trifft.
        Alles in allem ist "Last Train from Gun Hill" ein top inszenierter Western, der über seine gesamte Laufzeit spannend ist und eine sehr schöne Western-Atmosphäre versprüht, die zudem von einer klasse Kameraarbeit eingefangen wurde, die den Film sehr hochwertig erscheinen lässt. Einziger Kritikpunkt für mich der sehr generische und teils aufdringliche Score, aber gut das ist typisch für die Filme der 50er und damit muss man leider leben.

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          Der_Ryan_M 12.07.2023, 17:40 Geändert 12.07.2023, 17:42

          Das Buch "Schachnovelle" von Stefan Zweig kenne ich leider (noch) nicht, weswegen ich dahingehend auch keine Vergleiche anstellen kann. Über den Film wusste ich dementsprechend vorher auch nicht viel - außer, dass das Ganze zur Zeit des Nationalsozialismus spielt und es um Schach geht?
          Naja, bedingt. Eigentlich spielt das Brettspiel nur eine untergeordnete Rolle, wie sich herausstellen sollte. Eher geht es um den Notar Dr. Josef Bartok, der nach dem Einmarsch der Nazis in Österreich von denselben in Isolationshaft genommen wird. Er soll auf diese Art gebrochen werden, sodass er die Zugangscodes zu einigen Konten im Ausland herausrückt um finanzielle Mittel für Nazideutschland locker zu machen...
          Mehr soll an dieser Stelle nicht unbedingt verraten werden, denn für mich lebte der Film auch ein wenig von seiner Fähigkeit den Zuschauer zu überraschen. Philipp Stölzl präsentiert uns hier einen wirklich interessanten Beitrag, der neben dem klassischen Thriller-Drama oder einem Historienfilm noch in ganz andere Genres abstreift, was ich so anfangs gar nicht erwartet hätte. Ein überaus gut aussehender Streifen ist es noch dazu - die Kulissen oder Kostüme sind über weite Strecken wirklich gut gelungen und versetzen einen gekonnt in die entsprechende düstere Zeit zurück, ebenso überzeugt die tolle Kamera mit vielen guten Ideen.
          Darüber hinaus liefert sich Oliver Masucci ein schauspielerisches Duell mit Albrecht Schuch, das er auch gewinnt, die aber dennoch beide auf einem hohen Niveau unterwegs sind und ihre Rollen sehr gut herüberbringen. Von der Botschaft natürlich ein zeitloser Gedanke, zeigt uns der Film doch, was mit einem kulturell sehr gebildeten und wortgewandten Menschen passieren kann, wenn diesem jegliches Kulturgut, sowie soziales Leben einfach entzogen wird und wie diese Methode der Folter (fast) genauso schlimm sein kann wie körperliche Gewalt.
          "Schachnovelle" ist ein Streifen, der auf eine unbegreifliche Zeit zurück blickt und eine bedrückende Geschichte über einen unschuldigen Mann sehenswert herüberbringt. Hat mich wirklich nachhaltig beschäftigt, aber ist natürlich auch nicht unbedingt leichte Kost.

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            Der_Ryan_M 11.07.2023, 18:10 Geändert 11.07.2023, 18:21

            Zwar mochte ich es, dass der Gegenspieler diesmal von Mel Gibson gespielt wird (zu JCvD aus Teil 2 aber dennoch für mich ein Downgrade) und mit Harrison Ford sowie Wesley Snipes sind auch zwei weitere Action-Ikonen hier mit an Bord, trotzdem gefiel mir "The Expendables 3" von den bisherigen drei Filmen leider am wenigsten.
            Allen voran liegt das an der Action, die ja diesmal noch viel unrealistischer ist und mit massenhaft CGI auskommt, obwohl es oft unnötig ist. Selbst kleinere Explosionen werden mit CGI gemacht, was ich in einem solchen Actioner, der ansonsten recht oldschool daherkommen möchte, gar nicht dulden kann und fast schon blamabel finde. Weiterhin gibt es im Mittelteil leider einen heftigen Durchhänger, als Stallone neue Leute für sein Team rekrutieren will und dabei am Ende eine Reihe an uncharismatischen Jünglingen aussucht, die einem natürlich völlig egal sind, wenn man einen "Expendables"-Film schaut. Da möchte man die Legenden sehen, wenn sie schon im Cast sind, aber diese werden hier in Teil 3 nur am Anfang und Ende in Szene gesetzt, sehr schade und das nimmt der Handlung (wenn man es so nennen will) leider den Wind aus den Segeln. Über Antonio Banderas Auftritt kann man streiten, ich fand ihn zwar etwas nervig, aber er hat mich jetzt nicht weiter gestört.
            Insgesamt hat aber "The Expendables 3" seine Identität, die gerade der Vorgänger so gut gefunden hatte, nämlich harte Action und eine Menge Metahumor mit coolen One-Linern und viel Spaß, wieder völlig verloren und fühlte sich stellenweise wie ein massentauglicherer CGI-Blockbuster an, der sich dazu viel zu ernst nimmt. Ich hoffe Teil 4 geht da wieder mehr in die Richtung des zweiten oder sogar ersten Teils, wo die oldschool Action im Fokus steht.

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              Der Charakter Indiana Jones ist für mich einfach eine Legende und ich mag die "alte" Film-Trilogie sehr gern, einige der besten Abenteuerfilme aller Zeiten. Leider war schon der vierte Film "Kingdom of the Crystal Skull" dazumal eine unnötige Fortsetzung, die den Charme der 80er Jahre Originalfilme nicht mehr einfangen konnte, denn wie so vieles ist auch unser Indy ein Produkt seiner Zeit und nicht alles kann man eben in eine moderne Zeit transferieren, da braucht es auch schon mal neue Ideen.
              Nun wurde vor einiger Zeit sogar ein fünfter Teil angekündigt, dem ich natürlich ebenfalls skeptisch gegenüber stand. Einerseits wäre es ja schön, den alten Indy nochmal auf der großen Leinwand sehen zu dürfen. Andererseits hat man eben schon beim vierten Film gesehen, dass es so gut wie unmöglich ist, an die Qualität von früher heranzukommen. Noch dazu häuften sich die schlechten Nachrichten um den fünften Film - Spielberg wollte nicht mehr, es gab mehrere Re-Shoots, der Film wurde unendlich teuer, Phoebe Waller-Bridge soll Indiana Jones beerben und so weiter.
              Und ja, leider bin ich schon mit etwas Bauchschmerzen ins Kino gegangen, unsicher ob es sich überhaupt lohnen würde, das neueste Abenteuer des bekannten Schatzsuchers anzusehen. Das alleine spricht ja schon dafür, dass es den Film für mich zumindest eigentlich nicht gebraucht hätte. Immerhin ist Harrison Ford ja nun auch schon 80 und für so einen Actionfilm einfach zu alt, so ehrlich muss man sein und der Film nutzt eben wieder nur die Nostalgie aus um die Leute ins Kino zu locken.

              Naja, letztlich ist "Indiana Jones and the Dial of Destiny" dann genau so geworden, wie ich es befürchtet habe. Immerhin kein Totalausfall, dafür hat er dann schon ein paar gelungene Momente zu bieten, wie zum Beispiel die ganz coole Intro-Sequenz, die trotz eines verjüngten CGI-Indy irgendwie Spaß macht. Aber es ist eben auch kein guter Film geworden, der mich jetzt in irgendeiner Weise beeindruckt hätte. Dafür ist der Film viel zu lang und stellenweise leider auch langweilig und hat am Ende eben auch nichts sinnvolles zum Charakter Indiana Jones beizusteuern.
              Harrison Ford wird von einer Riege anderer Charakteren dazu überredet, nochmal ca. 2 1/2 Stunden ein neues Abenteuer zu erleben, das sich vorrangig vor Greenscreens abspielt oder in kompletten CGI-Umgebungen spielt. Diesen Trend finde ich einfach nur schrecklich und geht für mich gar nicht sowas. Wie soll ein Abenteuer-Feeling aufkommen, wenn alles so künstlich aussieht? Der einzige Grund dafür ist eben, dass Ford nun 80 ist und natürlich nicht mehr körperlich so viel machen kann. Aber warum macht man dann einen 5. Indiana Jones Film?
              Immerhin hat Indy noch ein paar lockere Sprüche auf Lager, die aber von seiner "Patentochter" Phoebe Waller-Bridge immerzu gekontert werden. Und wenn wir schon mal bei ihr sind, man ist die nervig. Einer der schlimmsten Charaktere seit langem. Jede Szene mit ihr war richtig anstrengend und die beiden haben gar keine Chemie miteinander, sie ist ein Fremdkörper in dem Film. Einzig Mads Mikkelsen macht noch Laune in seiner Rolle als Nazi-Schurke, die restlichen Nebenrollen bleiben sowieso völlig blass, ebenso wie ein kurzer Auftritt von Antonio Banderas, der nicht der Rede wert ist.

              Irgendwie ist es schade, dass "Indiana Jones and the Dial of Destiny" kein besserer Film geworden ist. Gerne hätte ich hier euphorisch von dem Film berichtet, aber es ist mir leider einfach nicht möglich. Hollywood versucht halt weiterhin die Zuschauer mit Nostalgie zu locken und kommt dabei aber nicht ansatzweise an die originalen Filme heran. Hoffentlich darf der Charakter Indiana Jones nun endlich in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen und wird von Lucasfilm in Ruhe gelassen. Noch mehr mittelmäßge Filme oder gar Spin-Offs mit der unsympathischen Patentochter brauchen wir nun wirklich nicht! Denkt euch endlich mal was neues aus.

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                Im direkten Vergleich zum Vorgänger ist "The Expendables 2" für mich ein um Welten besserer Film, wo es mich doch sehr überrascht, dass die beiden Teile hier in der Durchschnittsbewertung so nah beieinander liegen.
                Diesmal nahm mit Simon West ein erfahrener Action-Regisseur auf dem Regiestuhl Platz, der uns in den 90ern z.B. schon mit dem Actionkracher "Con Air" beglückte. Und auch hier gelingt es ihm, die Expendables extrem unterhaltsam in Szene zu setzen. Gleich zu Beginn die Actionsequenz toppt alles aus dem ersten Film und steigert die Vorfreude auf die nächsten 90 Minuten enorm. Der Film wirkt handwerklich zudem viel runder als der Erstling, der von Sylvester Stallone ja noch persönlich inszeniert wurde.
                "The Expendables 2" drehte wirklich an allen Stellschrauben, wo der erste Teil krankte bzw. nahm er das Konzept und machte daraus eine Action-Komödie, die sich noch viel weniger ernst nimmt und mit viel Metahumor punkten kann. Mehr Action, mehr Cameo-Auftritte, mehr lustige Sprüche und alles ist nun komplett übertrieben, sodass die Expendables schon fast wie Superhelden wirken, was gerade auch der kurze Auftritt von Chuck Norris nochmals verdeutlicht. Genau so funktioniert es aber für mich und der Film trifft dort diesmal genau den richtigen Ton. Zudem macht gerade auch Jean-Claude van Damme als Schurke richtig Spaß, womit hier wirklich so ziemlich alle Action-Größen überhaupt zusammen kommen.
                Nach dem eher durchwachsenen ersten Film der Reihe, hatte ich mit "The Expendables 2" jedenfalls eine Menge Spaß und würde den jederzeit wieder einlegen. Leider konnte Teil 3 da nicht anknüpfen und sollte die Reihe wieder herunterziehen...

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                  Obwohl ich ja ein großer Fan des Actionkinos der 90er und zu Teilen auch noch der 80er bin, in denen Sylvester Stallone sich im Genre natürlich auch großer Beliebtheit erfreute und in etlichen hervorragende Streifen mitspielte, bin ich mit seinen "The Expendables" nie wirklich warm geworden.
                  Es ist einfach schade, dass mit so einer großartigen Besetzung, zu der ja unter anderem noch Action-Haudegen wie Dolph Lundgren oder Jet Li gehören, sowie mit Jason Statham ja auch noch eine etwas neuere Größe im Actionkino, kein besserer Film dabei herausgekommen ist. Vor allem dieser erste Teil fühlt sich trotz seines relativ hohen Budgets von 80 Millionen US$ über weite Strecken leider an wie ein B-Movie und nicht wie ein toller Actionblockbuster, so wie es sie früher eben oft gab.
                  Immerhin lassen es die Jungs in der letzten halben Stunde nochmal ordentlich krachen, bis dahin muss man aber mit einer relativ langweiligen und über weite Strecken uncharmant vorgetragenen Handlung vorliebnehmen, die nur von ein paar ganz lustigen Cameo-Auftritten, von unter anderem Arnold Schwarzenegger oder Bruce Willis, aufgelockert wird. Das ist dann auch das, was in den "Expendables"-Filmen eigentlich am meisten Spaß macht - zu sehen welche dieser legendären Action-Ikonen denn als nächstes irgendwo ins Bild treten wird.
                  Als Lobgesang auf die guten, alten Zeiten ist die Idee der "The Expendables" sicher ein nettes Konzept, doch von der Inszenierung, der Story oder auch von den Charakteren und selbst in puncto Actionszenen erreicht der Film für mich leider zu keinem Zeitpunkt ein höheres Niveau und fühlt sich irgendwie sogar etwas merkwürdig an. Was bleibt ist - so blöd es sich anhört, wenn man sich den geilen Cast durchliest - nur ein "ganz netter" Action-Snack für zwischendurch.

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                    Zum Glück wusste ich vorher so ein bisschen worauf ich mich einlassen muss, als ich mir "De Uskyldige" zu Gemüte führte. Der Streifen ist nämlich ein extremes Slow-Burn Mystery-/Horror-Drama, das natürlich auch nicht gerade leicht zu konsumieren ist und an einigen Stellen sogar echt heftige Szenen beinhaltet. Kurz gesagt, ein Film, der mich wirklich schockieren konnte, ganz ohne irgendwelche Monster, Jump-Scares oder übertriebene Splattereinlagen.
                    "De Uskyldige" ist sehr bodenständig, was man schon an dem recht einfachen Setting in einer norwegischen Plattenbausiedlung erkennen kann. Dort folgen wir dann einer Gruppe Kinder, die beim Spielen entdecken, dass sie übernatürliche Kräfte haben. Und wie Kinder eben so sind, wird fleißig ausprobiert, was denn alles so geht und sobald werden Grenzen überschritten. Getragen wird das durch sehr starke Kinderdarsteller, die ihre Figuren überaus authentisch rüberbringen. Der Film schafft es wirklich, dass ich die Kinder gehasst habe, vor allem natürlich ein Kind, welches sich im Verlaufe so ein wenig als "Schurke" herausstellen soll.
                    Wie sich Regisseur Eskil Vogt hier mit der kindlichen Unschuld, aber auch der Grausamkeit durch Unwissenheit oder einfach des "Nicht-abschätzen-könnens" von Konsequenzen, auseinander setzt, ist schon sehr beeindruckend und bleibt definitiv im Kopf. Unterstützt wird das Ganze durch eine gelungene Kameraarbeit, die sehr imposante Bilder liefert und darüber hinaus alles in diesen typisch nordischen, sehr kühlen und distanzierten Look einhüllt, sowie einen unbehaglichen Score.
                    Wahrscheinlich werde ich mir "De Uskyldige" nie wieder ansehen, da der Film für mich einfach durch ein paar recht harte Szenen schwer zu verdauen war. Nichtsdestotrotz fand ich den Streifen aber ziemlich interessant, handwerklich absolut überzeugend und unterm Strich definitiv sehenswert.

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                      Nachdem meine beiden Bootsbrüder pischti und ex zuletzt zum Angeln raus gefahren sind und mit vielen Punkten in den Taschen zurück kamen, begab ich mich also flugs auch mal auf diese kleine Fahrt mit dem "The Boat".
                      Ein sehr minimalistischer B-Movie Thriller, der mit wenigen Mitteln aber eine recht große Wirkung erzielen kann. Das Ding ist echt atmosphärisch und schafft es, dass ein simples Segelboot eine überaus bedrohliche Aura ausstrahlt. Von technischer Seite gibt es wenig zu bemängeln - Die Kamera ist überzeugend, der Score vermittelt eine bedrohliche Atmosphäre und auch der unbekannte Hauptdarsteller Joe Azzopardi macht als Alleinunterhalter seine Sache richtig ordentlich.
                      Der Film hat wirklich spannende Momente, auf der anderen Seite spürte ich allerdings auch die ein oder andere Länge, denn teilweise hält sich unsere Hauptfigur einfach zu lange an gewissen Orten auf und ein wenig mehr Abwechslung hätte dem Film da definitiv gut getan. Das Skript ist allgemein ziemlich dünn und der Streifen fühlt sich teilweise ein wenig gestreckt an. Ein besseres Ende hätte dafür vielleicht noch entschädigen können, mir war das allerdings alles etwas zu vage und fühlte sich nicht wirklich rund an.
                      Insgesamt finde ich solche Filme wie "The Boat", die gerade auch mit den Erwartungen des Zuschauers spielen, aber trotzdem spannend und für seine Möglichkeiten ist er schon solide umgesetzt. Wer mal Lust auf so einen kleinen Thriller hat, kann hier definitiv einen Blick riskieren.

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                        Der_Ryan_M 03.07.2023, 20:00 Geändert 03.07.2023, 22:15

                        DIE SCHRILLEN VIER (BenAffenleck, RolfMuller, pischti, Der_Ryan_M) ... gehen bowlen

                        #1 THE BIG LEBOWSKI

                        Es wäre keine Übertreibung, wenn ich sagen würde, dass das Anschauen von "The Big Lebowski" mein Leben stark verändert hat. Und das nicht, weil die Handlung sonderlich spannend ist oder der Film irgendwelche tiefgründigen Emotionen in mir augelöst hat. Nein, das ist hier eine recht simple Gauner-Story, die zwar witzig, aber im Grunde auch relativ dämlich ist - typisch Coen Brothers halt.
                        Sondern einfach weil ich täglich an den Dude, seine Kumpels, seine Sprüche, seine Klamotten und seinen Lifestyle denken muss. Warum "The Big Lebowski" ein absoluter Kultfilm geworden ist, wurde mir sofort klar, als ich den Film nur einmal gesehen habe. Solche einprägsamen Charaktere, zitierwürdigen Dialoge oder komische Situationen, wie sie hier vorkommen, sieht man eben nicht alle Tage. Den White Russian, das Bowling oder die durchsichtigen Sandalen kriege ich einfach nicht mehr aus meinem Kopf, wahrscheinlich nie wieder. Sie sind jetzt ein Bestandteil meiner Persönlichkeit, Dinge, die ich feiern kann. Und dafür muss ich dem Film einfach unfassbar Tribut zollen.

                        Und ja, wenn man den Humor der Coen-Brothers nicht mag, wird man wohl auch mit dem "Dude" nicht viel anfangen können. Es ist eben alles ein Klamauk und insgesamt betrachtet ein großer Unfug, aber dennoch finde ich immer, dass noch eine gewisse Bodenständigkeit in den Filmen vorhanden ist. Die Charaktere sind zwar überzeichnet, aber sie fühlen sich irgendwie dennoch echt an. Wie als würde man sie irgendwo im amerikanischen Hinterland in einer abgeranzten Bowlinghalle treffen können. Und sie bleiben halt 1000%ig im Kopf, das ist hier so, das ist bei "Fargo" so und bei fast jedem anderen ikonischen Film der Coen-Brüder. Ich finde es einfach genial und die Erschaffung solcher Figuren bekommt meinen höchsten Respekt.
                        Aber was wäre nun der Dude überhaupt ohne Jeff Bridges und sein geniales Schauspiel? Er wird eins mit dem Dude, er ist der Dude. Und er wird in jedem anderen Film der Dude sein. Gleiches gilt für John Goodman als Walter Sobchak, einfach genial gespielt. Sam Elliott ist auch so eine witzige Figur. Er spielt ja eigentlich keine große Geige, aber seine Stimme aus dem Off und seine kurzen Auftritte werten den Film immens auf, einfach großartiges Storytelling in meinen Augen, dass man den Blick dafür hat, eine Erzählung durch so einen kleinen Kniff auf ein viel höheres Level zu bringen. Sowieso besitzt der Film einfach einen sehr angenehmen Fluss und guckt sich super weg.

                        Man liest es sicherlich schon heraus, ich bin ein großer Fan von "The Big Lebowski", obwohl ich immer Angst hatte, dass mir der Film nicht so gut gefallen würde wie vielen anderen. Und auch wenn der Film definitiv seine kleinen Schwachstellen hat, wie z.B. die eine Traumsequenz, die ich persönlich jetzt nicht gebraucht hätte. Oder die Figur von Julianne Moore, die mir hier doch ein wenig drüber ist, sogar für die Maßstäbe dieses Films.
                        Auf der anderen Seite stehen aber diese ganzen ikonischen Aspekte, die schon jetzt einen großen Einfluss auf mich hatten. Die Coen-Brothers können es halt einfach und haben mich bisher noch nie enttäuscht. Für mich sogar einer ihrer besten und ein extrem lohnenswerter erster Ausflug DER SCHRILLEN VIER! :D

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                          Der_Ryan_M 02.07.2023, 12:21 Geändert 02.07.2023, 12:22

                          Was kamen in den 90ern für tolle Actionfilme heraus? "Sudden Death" war ein weiterer mir bisher noch unbekannter Vertreter, den ich letztens bei einer Blu-Ray-Multibuy-Aktion einfach mal mitgenommen habe. "Die Hard" in einem Eishockey-Stadion, mit dem bei mir gern gesehenen Jean-Claude Van Damme, mehr wusste ich vorher nicht über den Film.
                          Jetzt, nach der Sichtung, muss ich den Streifen sehr weit vorne einsortieren, sowohl in meinen "JCVD"-, als auch Actionrankings allgemein. Ein absolut gelungener Blockbuster und vor allem im letzten Drittel ein furioses Actionfeuerwerk, das einfach nicht mehr aufhören will. Der tolle Score von John Debney peitscht Van Damme von einem Action Set Piece ins nächste, sowas habe ich selten erlebt.
                          Natürlich bekommen wir 90er Jahre-typisch die handgemachte Action, wie ich sie liebe, ohne unnötige CGI-Effekte. Dazu gesellen sich sympathische Charaktere, die natürlich die Stereotypen bedienen, aber man fühlt sich wohl bei diesen Charakteren, seien es nun die Kinder oder eben JCVD als Actionheld wider Willen. Dazu kommt eben mit Powers Boothe ein Bösewicht, der auch so richtig eklig ist. So ein Film lebt natürlich von dem Schurken, der in seiner Rolle aufgehen muss.
                          Und ja, auch wenn "Sudden Death" von der Handlung schon sehr im Fahrwasser von "Die Hard" agiert, muss man sagen, dass er dennoch genügend Alleinstellungsmerkmale besitzt und sich da abhebt. Für mich als Fan der US-Sportarten (wobei Eishockey zwar nicht unbedingt mein Favorit ist), ist das Setting bei dem Spiel der Pittsburgh Penguins natürlich auch noch genial, vor allem das Highlight der Kampf mit dem Maskottchen. :D
                          "Sudden Death" ist ganz klar einer der besten Filme des Belgiers Jean-Claude Van Damme und ein klasse Actionstreifen der 90er. Solche Filme werden mit der Zeit nur noch besser, ein Muss für jeden Actionfan!

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                            Der_Ryan_M 01.07.2023, 12:32 Geändert 01.07.2023, 12:35

                            Auch wenn das Horrorgenre keinesfalls zu meinen Favoriten gehört, schaue ich doch gerade bei Klassikern oder auch den Filmen, die im Allgemeinen einen sehr guten Ruf genießen und mir empfohlen werden, ganz gern mal rein und würde des Öfteren schon positiv überrascht. Bei "The Descent" muss ich aber sagen, dass ich gar nicht nachvollziehen kann, weshalb der Film so ein gutes Ansehen genießt.
                            In meinen Augen ein recht trashig wirkender Film, der mich bereits in der ersten halben Stunde schon mehrmals nervte. Wie in vielen anderen Horrorfilmen starten wir mit einer völlig misslungenen Charakterisierung der Figuren, die überhaupt nicht funktioniert und sich als Füllmaterial herausstellen sollte. Denn natürlich bleiben mir alle Mädels völlig fremd und sind mir egal, ganz zu Schweigen davon, dass ich sie in der Höhle später sowieso gar nicht mehr auseinander halten kann. Damit man zu Beginn jedoch nicht gleich einnickt, werden einem im Minutentakt noch ein paar klischeehafte Jumpscares serviert. Vögel, die wegfliegen, Fledermäuse oder einer meiner Favoriten der lausigen Jumpscares - eine Traumsequenz, die mit dem Aufwachen endet. Hilfe Hilfe, wie oft haben wir sowas schon gesehen...
                            Schlimmer geht es schon fast nicht mehr, also war ich froh, als die Mädels sich endlich in die Höhle herab begeben. Ein paar gelungene Landschaftsaufnahmen erwecken vorher noch ein kleines Abenteuerfeeling, nicht schlecht. Der Abstieg in die Höhle und die ersten Erkundungen dort stellen ganz klar das Highlight des Films dar, denn es wird eine beklemmende Atmosphäre geschaffen, die in dunklen und recht ansehnlichen Bildern eingefangen wird. Ohne jetzt aber zu viel zu verraten, geht es danach nur bergab mit dem Film.
                            (Ab hier jetzt deutliche SPOILER)
                            Die erst noch bedrohliche Psycho-Atmosphäre, die einen klaustrophobischen Horror im Kopf des Zuschauers bewirken könnte, wird immer wieder durch dämliche Entscheidungen der Charaktere oder nervige Dialoge unterbrochen. Im weiteren Verlauf kommen dann noch solche Gollum-artigen Monster, die jetzt von den Make-up Effekten nicht zwingend schlecht gemacht sind, aber einfach unnötig und trashig wirken. Die Höhlen-Atmosphäre hätte schon genug Potential für eine schaurige Atmosphäre geboten, sodass die Monster diese eher mindern und lächerlich wirken lassen.
                            Zumal die Kreaturen gar keine Hintergrundgeschichte haben und schwach ausgearbeitet sind. Sie können zwar nichts sehen und nehmen Schall wahr, aber spüren oder riechen können sie in dunklen Höhlen auch nicht, wenn sie an den Charakteren in der Höhle einfach vorbei gehen bzw. sogar über sie laufen und es nicht merken? Was für eine Logik ist das denn?
                            Dazu ist einfach jede Actionszene total hektisch und völlig zerschnitten, sodass jeglicher Kontakt zwischen Monster und Mensch total unübersichtlich ist und man am liebsten die Augen vor der Wackelkamera verschließen möchte. Was für eine schlechte Kameraführung und Schnitt in diesen Szenen!
                            (SPOILER ENDE)
                            Also insgesamt ein sehr anstrengender Film, den ich jetzt auch bis auf wenige Momente nicht gruselig fand, sondern eher unfreiwillig komisch, obwohl sich der Streifen ja ernst nimmt. Eine erhöhte Brutalität kann da für mich auch nichts mehr retten, wenn sonst einfach nichts da ist, was irgendwie mein Interesse wecken könnte. Leider viel zu hektisch und optisch nicht ansprechend inszeniert. Eine absolute Enttäuschung für mich im Horrorgenre, gar nicht mein Fall... Naja trotzdem danke an meine Buddies wie @Chio und andere, die mich hier aufmerksam machten. :)

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                            • 5

                              Den Anfang des Abenteuerfilms "The Mountain" finde ich noch relativ gelungen. Es geht um zwei Brüder (die aber gefühlt Vater und Sohn sein könnten), von denen der jüngere gern den Montblanc besteigen möchte um ein dort abgestürztes Flugzeug zu plündern. Sein älterer Bruder möchte ihm das zuerst ausreden, begleitet ihn dann aber widerwillig bei seinem Aufstieg.
                              Die Dialoge und Motivationen werden, gerade zu Beginn, interessant und realistisch dargestellt und die Dynamik zwischen den beiden Brüdern, gespielt von Spencer Tracy und Robert Wagner, ist ebenfalls gut ausgearbeitet. 50er Jahre typisch bekommt man hier natürlich wieder eine eher ruhigere und recht angenehme Wohlfühlatmosphäre, die ich zumindest immer sehr gern mag, obwohl ich die Szenerie in den Alpen jetzt auch nicht übermäßig toll dargestellt fand.
                              Das Problem ist aber, dass ab dem zweiten Drittel der Film sich sehr lang beim Aufstieg des Berges aufhängt, was weitaus uninteressanter gestaltet ist, als man es sich vorstellen würde und einige Längen aufkommen lässt. Leider nahm ich auch Spencer Tracy seine Rolle als Bergsteiger-Veteran zu keinem Zeitpunkt ab. Wie er dort klettert sieht total wackelig aus, als würde der alte Mann jeden Moment abstürzen. Die Charaktere wirken im weiteren Verlauf dann auch extrem eindimensional (Tracy gut, Wagner böse), was einfach unglaubwürdig und schade ist.
                              Ja, für ein paar schöne Bilder und tolle Tricks kann man sich "The Mountain" noch anschauen, der Film konnte mich aber insgesamt nicht wirklich überzeugen, was vor allem der unpassenden Besetzung geschuldet ist.

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                                Gleich zu Beginn entführt uns "Creed III", mittels eines Rückblicks, in die Jugend unseres Protagonisten, während Dr. Dre's "The Watcher" ertönt - was für ein cooler Start ins neueste Kapitel der beliebten Boxfilm-Reihe.
                                Diesmal kommt der Film ja gänzlich ohne Sylvester Stallone's "Rocky" aus und will so richtig auf eigenen Beinen stehen. Wie ich finde, gelingt es "Creed III" relativ gut und zumindest hat der Film im Gegensatz zu Teil 2 mal ein paar eigene Ideen, anstatt hauptsächlich mit Nostalgie punkten zu wollen. Ob man es nun gut oder schlecht findet, dass der Schöpfer der Reihe wegen "kreativen Differenzen" nicht mehr an Bord ist, sei jedem selbst überlassen, der Handlung als solches schadet es jetzt aber nicht, da sich die Rocky-Creed Beziehung sowieso schon nach Creed 1 auserzählt anfühlte.
                                Als Gegenspieler soll diesmal Jonathan Majors herhalten, der eine ganz schöne Leinwandpräsenz zeigt und eben den alten Kindheitsfreund von Adonis Creed spielen darf. Physisch und schauspielerisch hinterlässt er Eindruck, auch wenn die Entwicklung seiner Figur nicht immer nachvollziehbar ist und er als Schurke schon teilweise ganz schön überzeichnet ist, was mich sogar schon ein wenig an Mr. T's Clubber Lang aus "Rocky III" erinnerte.
                                Ansonsten bekommt man auch hier in "Creed III" wieder einmal die übliche Boxfilm-Kost mit einigen solide inszenierten Kämpfen und Weiterführungen der Charaktere, wobei diesmal Adonis Creed's Tochter eine größere Rolle einnimmt. Alles ganz nett gemacht, letztlich aber größtenteils vorhersehbar wie eh und je - man weiß eben, was man bekommt, wenn man bei "Rocky" oder "Creed" einschaltet, was ja für Fans auch nicht schlecht sein muss.
                                Insgesamt stellt der neueste Eintrag in die Reihe einen grundsoliden Film dar, der mir sogar minimal besser gefiel als "Creed 2". Nun brauche ich nach den ganzen immer ähnlichen Boxfilmen der letzten Wochen und Monate aber erstmal eine Weile in der Eistonne, bevor irgendwann nochmal der originale "Rocky" eine zweite Chance von mir bekommt...

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                                  Bei dem Erfolg des ersten Teils wurde mit "Creed II" drei Jahre später natürlich direkt eine Fortsetzung hinterhergeschoben. Leider geht dem zweiten Teil dieser frische Wind, den der erste "Creed" mit sich brachte, wieder etwas ab.
                                  Diesmal wird so ein wenig die Geschichte aus "Rocky" Teil 4 wieder auferlebt, indem Adonis Creed gegen den Sohn von Dolph Lundgren's Figur Ivan Drago kämpfen muss. Und ja, die Prämisse empfand ich doch als relativ einfallslos, weil man sich, anstatt neue Geschichten zu erzählen, eben wieder an schon Vorhandenem bedient um eine künstliche Dramaturgie zu erzeugen. Und auch wenn die Hintergrundgeschichte der Drago's nicht zwingend uninteressant ist, fühlt sich das schon alles zu konstruiert an um für mich glaubwürdig zu erscheinen.
                                  Ansonsten werden eben die Handlungsstränge der Figuren aus Creed 1 fortgesetzt, sei es nun Stallones Charakter oder der von Tessa Thompson. Alles nicht schlecht gemacht, aber eben auch relativ vorhersehbar und nicht sonderlich spannend. Ich muss auch leider sagen, dass Tessa Thompson mir hier in dem zweiten Teil mit ihrem Gesang schon mehr auf die Nerven ging. Die Geschichte nimmt für so ein Sportsdrama zu viel Spielraum ein. Was Ryan Coogler in Teil 1 noch so herausragend balancieren konnte, all den Figuren und Story-Aspekten genau die richtige Menge an Zeit zu geben, funktioniert hier nicht mehr so toll. Auch der Soundtrack ist hier schlechter, zu viel Hip-Hop und andere Songs statt einen extra komponierten Score.
                                  Im Endeffekt liefert "Creed II" schon noch ganz ordentliche Unterhaltung und gerade die Kämpfe und Trainingsszenen machen halt irgendwie Spaß, obwohl ich sonst ja mit dem Boxsport nichts anfangen kann. Nichtsdestotrotz hat man hier schon wieder ein wenig das Gefühl, dass die Geschichte um Adonis Creed und Rocky mehr oder weniger auserzählt ist und man jetzt nur noch kalten Kaffee neu aufwärmt, um noch Fortsetzungen drehen zu können.

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                                    Der_Ryan_M 27.06.2023, 17:33 Geändert 27.06.2023, 17:35

                                    Der erste "Creed" konnte mich zuletzt ja wirklich positiv überraschen! Endlich mal eine "Rocky"-Fortsetzung (oder Spin-Off), wo man das Gefühl hat, dass es nach langer Zeit mal wieder richtig etwas zu erzählen gibt. Im Mittelpunkt steht diesmal Adonis Johnson (Michael B. Jordan), der Sohn von Apollo Creed bekannt aus den "Rocky"-Filmen. Wie sein Vater möchte auch er ein Boxer werden und sucht Rocky in Philadelphia auf, der ihn dann trainieren soll.
                                    Der Film ist für so ein Sport-Drama sehr feinfühlig erzählt und bietet allen Figuren genügend Spielraum sich zu entfalten und weiterzuentwickeln. Die Beziehung zwischen Adonis und Rocky wirkt sehr durchdacht und wird im Verlaufe der Handlung auch überaus herzlich. Besonders gefreut hat mich, dass man Rocky hier nicht unbedingt zu einer Nebenrolle verkommen lässt, sondern der Charakter mit viel Respekt weiter behandelt wird.
                                    Darüber hinaus hat man aber auch den neuen Creed als Hauptfigur sehr interessant gestaltet. Nicht nur ist die schauspielerische Leistung von Michael B. Jordan sehr stark, sondern die Figur bekommt auch ein richtiges Profil. Sein ganzer Background und auch wie er sich in der neuen Stadt zurecht finden muss, sowie auch die Beziehung zu seiner Nachbarin (Tessa Thompson) sind einfach spannend und fügen sich gut in die Story ein.
                                    Für mich hat Ryan Coogler hier mit "Creed" richtig einen raus gehauen. Der Film ist emotional, packend, sehr atmosphärisch was die Philly-Inszenierung angeht, immer in den richtigen Momenten actionreich und besitzt sowieso ein verdammt gutes Pacing. Stallone und Michael B. Jordan machen zusammen einfach Laune, was durch das perfekte Ende nochmals fundamentiert wird. Hat mir richtig gut gefallen und spielt in der Kategorie Sportfilm sicherlich ganz weit oben mit.

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                                      Der_Ryan_M 25.06.2023, 12:07 Geändert 25.06.2023, 12:17

                                      "The Cell" ist so ein Film, der mit einem besseren Feinschliff und vor allem fähigeren Schauspielern sicherlich ein echter Kult-Streifen hätte werden können. Leider konnte ich Jennifer Lopez als Kinderpsychologin aber nicht ernst nehmen und Vince Vaughn als FBI-Agent ist auch fehlbesetzt. Einzig Vincent D'Onofrio hinterlässt als Serienkiller einen richtig guten und sogar bleibenden Eindruck, ja der Kerl macht seinen Job sogar wirklich hervorragend.
                                      Ansonsten ist der Film in Sachen Handlung recht interessant. Es wird eine entführte Frau gesucht und mit einer neuartigen Technologie ist es J. Lopez möglich, in das Unterbewusstsein des im Koma liegenden Serienkillers einzudringen um Informationen zu beschaffen. In dieser Art Parallelwelt geht es echt ganz schön heftig zur Sache, schon recht harter Tobak der Film. An einigen Stellen ist es sogar ungeheuer spannend, umso mehr schade ist es, dass dann Jennifer Lopez der Aufgabe ihrer Rolle in meinen Augen nicht unbedingt gewachsen ist.
                                      Inszenatorisch ist mir der Film außerdem teilweise etwas zu verspielt in seinen Darstellungen. Die Sets sind eigentlich sehr stylisch, gerade in Bezug auf so eine Sci-Fi Welt und die Spezialeffekte sind größtenteils ansehnlich, teilweise ist es mir persönlich aber etwas zu abgedreht und surreal gewesen, anstrengend irgendwie und leider auch etwas trashig dadurch. Weniger wäre eventuell mehr gewesen, das ganze noch etwas düsterer, minimalistischer und trister darstellen, so wie es damals "Sieben" eigentlich perfektioniert hatte.
                                      Dennoch war "The Cell" aber ein recht außergewöhnliches Filmerlebnis, das mir zumindest im Kopf geblieben ist und einige sehr starke Momente bietet. Ich wurde mit dem Cast und einigen anderen Kleinigkeiten nicht so warm, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass der Film andere Leute noch mehr abholt und würde hier sogar eine vorsichtige Empfehlung aussprechen.

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                                        Es ist schon erstaunlich, was in den 90ern für Thriller herauskamen, von denen viele heute etwas in Vergessenheit geraten sind. Der große Wurf ist "The Devil's Own", trotz der zwei bekannten Hauptdarsteller, nämlich Harrison Ford und Brad Pitt, zwar nicht geworden, sorgt aber dennoch für absolut solide Unterhaltung.
                                        Der Film spielt vor dem Hintergrund des Nordirland-Konfliktes. Brad Pitt spielt ein IRA-Mitglied, der in die USA reist um Stinger-Raketen zu besorgen. Als Tarnung kommt er bei der Familie des Polizisten Tom O'Meara (Harrison Ford) unter, der aber anfangs nichts von den Machenschaften seines Mitbewohners weiß. Im Verlaufe sorgt das natürlich für einige Spannungen und Konflikte zwischen den beiden Hauptcharakteren.
                                        Ein gut inszenierter Streifen, der vor allem atmosphärisch und schauspielerisch punkten kann. Man bekommt einfach eine nette 90er Jahre Atmosphäre in New York serviert, die ich persönlich ja immer sehr gerne mag und wo ich mich sofort wohlfühle. Brad Pitt und Harrison Ford liefern sich ein sehenswertes Duell und versuchen den anderen natürlich zu durchschauen oder zu manipulieren. Ich finde, dass Brad Pitt seine Sache hier ordentlich macht und eine gute Leistung zeigt, Harrison Ford ist wie immer genial und ein Sympathieträger.
                                        Die Schwäche des Films ist hingegen die Handlung, die an vielen Stellen nicht sonderlich spannend ist und sich oft an Kleinigkeiten im alltäglichen Leben der Protagonisten aufhält. Der Plot ist zwar grundsätzlich interessant, erreicht aber nie die Intensität, die man sich wünschen würde. Trotzdem lieferte mir "The Devil's Own" unterm Strich noch einen unterhaltsamen Abend, denn als Harrison Ford Fan kommt man bei dem Film definitiv auf seine Kosten.

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                                          "Das Boot" ist so ein Film, den ich hier und da mal beim Durchzappen des Fernsehprogramms entdeckte und kurz einschaltete, ihn aber, da ich solche Kriegsfilme und ähnliches nicht sonderlich mag, nie so wirklich interessant fand und folglich bisher auch nie vollständig gesehen habe. Da es sich aber um ein Stück Filmgeschichte handelt, wollte ich den Film natürlich auch mal vollständig sehen, obwohl der Directors Cut ja gut dreieinhalb Stunden läuft, ein ganz schönes Brett also.
                                          Umso überraschter war ich letztendlich, dass die Zeit sehr schnell verging und Wolfgang Petersen es tatsächlich schafft, die Spannung über weite Strecken der Laufzeit hochzuhalten, sodass nur einige kleine Längen spürbar sind. Wenn man mit der Crew erstmal vertraut ist und das U-Boot die ersten Tauchgänge macht, ist man auf jeden Fall voll drin im Film. Gerade atmosphärisch hat der Streifen einfach ungeheure Stärken und fängt diese Enge, Hitze und Ausweglosigkeit, gleichzeitig aber natürlich auch anfangs das Gefühl auf einer wichtigen Mission oder fast schon einem Abenteuer zu sein, sehr gekonnt ein.
                                          Insgesamt dominiert aber ganz klar eine etwas bedrückende Stimmung und es gibt immerzu Spannungen zwischen einzelnen Crew-Mitgliedern. Die Charaktere finde ich sehr gut ausgearbeitet und auch die Dialoge oder andere zwischenmenschliche Interaktionen sind glaubhaft dargestellt. In Sachen Story hätte ich mir für die Mission der Soldaten gerne noch einen umfassenderen Handlungsbogen gewünscht, da die Erzählung sonst eher episodenhaft daherkommt. Der Anfang und das Ende bieten aber dennoch einen kleinen Rahmen und runden den Film gut ab.
                                          Dafür, dass "Das Boot" ja nun schon über 40 Jahre alt ist, zeigt der Film so gut wie keine Alterserscheinungen und wird durch seinen historischen Kontext ja immer in gewisser Weise relevant bleiben. Ikonisch ist natürlich vor allem der Soundtrack, aber auch darüber hinaus weiß der Film, der Petersen ja das Tor zu Hollywood öffnete, von handwerklicher Seite zu überzeugen und ist sehr kompetent und effektiv inszeniert. Trotz oder gerade wegen der üppigen Laufzeit definitiv ein besonderes Erlebnis und ein wirklich sehr guter U-Boot- und (Anti-)Kriegsfilm.

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                                            Der_Ryan_M 22.06.2023, 18:01 Geändert 22.06.2023, 18:02

                                            "The Last Thing He Told Me" ist eine eher seichte Mystery/Krimi-Miniserie, die auf einer Buchvorlage basiert (die ich aber wie so oft nicht kenne). Über 7 Episoden werden uns die Auswirkungen des Verschwindens vom Vater einer Familie (Nikolaj Coster-Waldau) erzählt, dessen Firma wohl in betrügerische Angelegenheiten involviert ist. Seine Frau (Jennifer Garner) und Tochter (Angourie Rice) begeben sich privat auf die Suche nach Hinweisen, während auch das FBI und viele andere Parteien involviert sind.
                                            Die Prämisse ist relativ spannend und die ersten 1-2 Folgen gefielen mir auch noch sehr gut. Gerade inszenatorisch ist die Serie eher entschleunigend, dennoch aber hochwertig und hübsch bebildert, speziell weil die Familie in einer Hausbootsiedlung nahe San Francisco wohnt, welche immer toll in Szene gesetzt wird. Auch später geht es nach Austin, Texas, welches als Kulisse ebenfalls toll eingefangen wurde. Das Pacing ist insgesamt eher langsam, störte mich allerdings jetzt auch nicht zu sehr.
                                            Nichtsdestotrotz hat die Serie in den mittleren Folgen einen ziemlichen Durchhänger. Es werden immer kleine Häppchen und Wendungen bezüglich des Verschwindens präsentiert, allerdings tritt der Plot ziemlich auf der Stelle. Die Figuren treffen zudem immer wieder dumme Entscheidungen, gerade die Tochter nervt da ein wenig. Schauspielerisch wird hier trotz der bekannten Namen nicht allzu viel geboten, gerade Jennifer Garner fand ich ziemlich aussdrucksschwach und teilweise unglaubwürdig in ihrer Rolle.
                                            Naja, da ich letzte Woche krank war und auf eher seichte Unterhaltung aus war, konnte ich "The Last Thing He Told Me" noch ganz gut genießen und die 7 Folgen á 35-40 Minuten waren recht kurzweilig. Letztlich bietet die Serie aber auch nichts Neues und eine Empfehlung kann ich somit definitiv nicht aussprechen.

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                                              Der_Ryan_M 20.06.2023, 17:51 Geändert 20.06.2023, 17:52

                                              "Surviving the Game" ist ein launiger B-Actioner, der einfach einen netten 90er Jahre Charme versprüht, dabei aber zugegeben aus heutiger Sicht auch etwas trashig wirkt. Der Rapper Ice-T spielt einen Obdachlosen, der das lukrative Job-Angebot bekommt, einer Truppe bei einem Jagdausflug zu helfen. Bald in der Wildnis angekommen, stellt sich heraus, dass der Mann als Beute angeheuert wurde und ein Spiel um Leben und Tod beginnt.
                                              Auffällig ist natürlich vor allem die coole Schauspielerriege in der "Schurkentruppe". Angeführt von Rutger Hauer, sind mit unter anderem John C. McGinley, Gary Busey oder F. Murray Abraham doch einige bekannte Gesichter hier dabei und die machen ihre Sache verdammt gut, indem sie richtig abscheulich und eklig auftreten. Ice-T finde ich in der Hauptrolle nicht ganz so gut, man muss aber auch sagen, dass seine Synchronstimme hier irgendwie unpassend wirkt.
                                              Der Film glänzt nebenbei mit einer sehr effektiven Brutalität und einigen gut platzierten Splattereinlagen, wodurch die Gefahr jederzeit spürbar ist und auch der Unterhaltungsfaktor keinesfalls zu kurz kommt. Die Atmosphäre fernab der Zivilisation, in der Wildnis des US-Bundesstaats Washington, wurde ebenfalls gut eingefangen. Leider wirkt der Film dafür, dass er aus den 90ern ist, doch schon relativ angestaubt und gerade gegen Ende etwas unrund, weswegen die große Begeisterung meinerseits, trotz guter Ansätze, dann doch ausblieb.
                                              Dennoch ist "Surviving the Game" aber ein durchaus unterhaltsamer und mit seinen ca. 90 minütigen Laufzeit auch recht kurzweiliger Action-Thriller, den man sich auf jeden Fall mal anschauen kann.

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                                                Der_Ryan_M 19.06.2023, 10:32 Geändert 19.06.2023, 10:33

                                                Ein "Super" sonderbarer Film, der auf seine Art definitiv recht einzigartig wirkt. Die Story über einen "Nichtsnutz", der kurzerhand beschließt, ein echter Superheld zu werden, dürfte somit natürlich nicht jedermanns Geschmack treffen. Ich bin selbst ein wenig hin- und hergerissen, wie ich den Film nun eigentlich finde.
                                                Auf der einen Seite ist er handwerklich toll, denn obwohl man dem Streifen sein geringes Budget teilweise ansieht, hat James Gunn gerade das zu seinem Vorteil genutzt und alles wirkt halt wie aus dem Leben gegriffen, fast schon etwas ein Mockumentary Style. Dadurch ist der Film auf eine natürliche Art witzig, was mir sehr gut gefiel. Auch diverse Verspieltheiten, wie beispielsweise das gezeichnete Intro oder einige andere kreative Ideen im Schnitt wirken visionär und machen Spaß.
                                                Darüber hinaus hat man mit Rainn Wilson die Hauptrolle perfekt gecastet. Er ist ebenfalls auf eine natürliche Art witzig mit seiner Mimik und Gestik, schon im US-Remake von "The Office" fand ich den Kerl genial und er sorgte für einige der lustigsten Momente. Wenn ich Ellen (Elliot) Page sehe, macht es mich immer etwas traurig, dass wir "sie" in dem Sinne nicht mehr als Schauspielerin haben (ich hoffe man versteht was ich meine...), denn solche Rollen als freches Mädchen wie hier oder in "Juno" hat sie einfach perfektioniert. In den Nebenrollen finden sich dann weiterhin einige bekannte Gesichter wie Kevin Bacon, Liv Tyler oder Michael Rooker, die den Streifen ebenfalls aufwerten.
                                                Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass der Humor bei mir nicht immer zündete und einige Szenen fand ich einfach zu sehr over-the-top oder fast schon unangenehm. Es ist eigentlich erstaunlich, dass trotz dieser Übertriebenheit und teilweise Lächerlichkeit die emotionalen Momente trotzdem noch recht gut funktionieren und der Film seine Botschaft mir gut und effektiv herüberbrachte.
                                                Am Ende ist "Super" wohl einfach eine sehr unkoventionelle Mischung, die mich manchmal zwar etwas herausforderte, aber dennoch frisch wirkte, herrlich politisch unkorrekt ist und mich größtenteils positiv überraschen konnte. Aufgrund dessen, dass der Film sehr kurzweilig ist und ohne Zweifel gewisse Schauwerte besitzt, könnte man hier bei einer Zweitsichtung, wenn man weiß worauf man sich einlässt, dem ganzen vielleicht noch mehr abgewinnen.

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                                                  Der_Ryan_M 18.06.2023, 13:07 Geändert 18.06.2023, 13:11

                                                  Als Heist-Film ist "After the Sunset" im Grunde eine ziemliche Mogelpackung, denn es stehen zwar zwei Meisterdiebe im Mittelpunkt, gespielt von Salma Hayek und Pierce Brosnan, so wirklich zur Tat schreiten die beiden aber nur jeweils am Anfang und am Ende des Films einmal kurz.
                                                  Dazwischen müssen wir uns mit einer Menge relativ uninteressanten und belanglosen Handlungssträngen zufrieden geben, die man halt so zur Kenntnis nimmt, dabei aber weder übermäßig spannend, noch lustig sind. Noch dazu bedient der Film ein Klischee nach dem anderen, ist die ganze Zeit über absolut vorhersehbar und lässt keine Gelegenheit aus, Salma Hayek im Bikini und Pierce Brosnan oberkörperfrei zu zeigen. Dass die beiden überhaupt gar keine Chemie haben, fällt allerdings trotzdem auf und ein gut gelaunter Woody Harrelson stiehlt ihnen in jeder Szene problemlos die Schau.
                                                  Letztlich versprüht "After the Sunset" immerhin noch eine recht angenehme Sommer-Atmosphäre, wurde der Streifen doch auf den Bahamas gedreht und mit einem netten Soundtrack bedacht. Es fühlt sich aber dennoch so an, als wollten die Darsteller mal eben Urlaub dort machen und nebenbei drehte man eben diesen sehr generischen Film. Als leichte Unterhaltung geht das dann schon noch irgendwo durch und man kann es sich anschauen, mir hat es jetzt aber nicht so viel gegeben.

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                                                    "Drop Zone" wurde mir zuletzt von meinen beiden Buddies pischti und Heiko70 empfohlen, deren Filmgeschmack meinem oft recht ähnlich ist. Außerdem befindet sich der Film auf der Sommerfilm-Liste meines Moviepilot-Freundes BossMarco, wo ich in der warmen Jahreszeit auch immer gern mal als Inspiration nachschaue. Da ich den Film noch nicht kannte und 90er-Actionfilme bei mir immer gern gesehen sind, griff ich doch glatt mal zu.
                                                    Wie erhofft und eigentlich auch fast schon erwartet, gefiel mir dieser Actioner mit Wesley Snipes in der Hauptrolle wirklich gut. Er erinnert teilweise sehr stark an den Streifen "Point Break" mit Keanu Reeves, nur dass hier ein Cop in die Fallschirmspringer-Szene undercover eintaucht um ein Verbrechen aufzuklären, anstatt in die Surfer-Szene. Ansonsten gibt es aber einige Parallelen wie die sonnige Atmosphäre oder zum Beispiel auch Gary Busey, der in beiden Filmen mitspielt.
                                                    Wie es sich für einen 90er-Jahre Actionfilm gehört, bedient der Film natürlich auch wieder etliche Klischees, komischerweise stört es mich in diesen älteren Filmen aber kaum, da die Atmosphäre einfach angenehm ist und auch die Actionszenen schön handgemacht und gut inszeniert sind. Die Schauspieler machen einen guten Job und der Film liefert unterm Strich erstklassige Action-Unterhaltung.
                                                    "Drop Zone" ist so ein Film, wo man weiß, dass er natürlich nicht perfekt ist, aber er hat Charme, man schaut ihn einfach gern und würde ihn sich daher am liebsten auch gleich in die DVD-Sammlung holen. Eine coole Empfehlung an einem heißen Sommertag für alle Oldschool-Action-Liebhaber!

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