Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 03.01.2023, 09:24 Geändert 03.01.2023, 09:27

    Jetzt hatte ich es zum Ende des Jahres 2022 doch noch fix ins Kino geschafft um mir endlich "Avatar: The Way of Water" anzuschauen, die Fortsetzung eines Films, den ich sehr mag. Leider muss ich sagen, dass sich bei mir am Ende eher das Gefühl der Enttäuschung breit gemacht hat und ich jetzt, nach ein paar Tagen, gewiss sagen kann, dass der Film meinen Erwartungen keinesfalls standhalten konnte.
    13 Jahre werkelte James Cameron nun an seinem Avatar-Projekt. 13 Jahre, in denen er es nicht mal geschafft hat, seinen großartigen Film "The Abyss" zu restaurieren und ihm eine Bluray-Veröffentlichung zu verpassen. Und ja, nach diesen 13 Jahren hat er mit Avatar 2 wieder neue Maßstäbe gesetzt, was die Technik und die Animationen angeht. Optisch ist der Film wunderschön und auch das 3D hat mich beeindruckt, sodass der Film ein gutes Kinoerlebnis bietet.
    Der Wow-Effekt ist aber ehrlicherweise auch lange nicht so groß wie noch 2009 beim ersten Film, denn natürlich hat man sich in der heutigen Zeit, in gewisser Weise an tolle Grafik z.B. bei anderen 3D-Animationsfilmen oder auch in Videospielen längst gewöhnt. Und auch der originale "Avatar"-Film sieht heutzutage immer noch richtig schick aus, sodass man jetzt auch nicht von einem absoluten Quantensprung reden kann.
    Wo der Film dann aber sehr schwächelt, ist für mich ganz klar die Handlung. Ich hatte ja schon vorher Bedenken, dass der Film über 3 Stunden lang ist, was für die allermeisten Filme einfach viel zu lang ist. Und wow, ist "Avatar: The Way of Water" im Mittelteil eine zähe Angelegenheit, sodass ich im Kino sogar mehrmals ungeduldig auf die Uhr blickte. Die Einleitung, die nochmal so ein bisschen die Ausgangslage erklärt, fand ich ja noch gut gemacht, ebenso wie die letzte Stunde, die zwar extrem vorhersehbar ist, aber trotzdem gut unterhält.
    Die zweite von den drei Stunden ist aber wirklich langweilig geworden. Cameron hängt sich dermaßen lange daran auf, dieses Wasservolk zu erklären und zeigt den "Culture Clash" zwischen den Wasser-Navi und den "normalen" Navi mit Jake Sully, die wir natürlich schon kennen. Dabei wird auch ein großer Fokus auf die Kinder und Jugendlichen gesetzt und sowas wie Mobbing und andere Coming of Age Aspekte werden thematisiert. Aber, was soll ich sagen? Es berührte mich einfach nicht, es war oberflächlich und die Szenen wiederholten sich dann auch zu oft, sodass es etwas nervig war und ich mich fragte, ob der Film nun auch vor allem Kinder ansprechen sollte. Die Haupthandlung kommt währenddessen total zum Stillstand und auch wenn das alles schön anzusehen war mit den Unterwasserwelten und alles, konnte mich dieser Teil des Films einfach nicht überzeugen und ich hätte auch gar keine Lust, mir das nochmal anzuschauen und mich zu langweilen.
    Avatar 1 war ja im Grunde auch nur "Der mit dem Wolf tanzt" oder "Last Samurai", nur auf einem anderen Planeten, aber diese Handlung war dort eben erstklassig umgesetzt von James Cameron. Da hat dieser Film hier für mich die viel schlechtere Story, weil eben auch dieser menschliche Aspekt mehr in den Hintergrund rückt oder gar fehlt. Die paar Menschen, die hier wieder die Schurken spielen, sind eher comichaft. Übertrieben böse und ihre Motivationen sind zum Teil sogar fragwürdig, weil sie sich viel auf eine persönliche Ebene beziehen. Vieles dreht sich hier um die Kulturen Wasser-Navi gegen normale Navi, aber das ist eben viel weniger spannend als Menschen gegen Navi aus Avatar 1 und der Film hängt sich ewig lang daran auf.
    Was bleibt, ist ein technisch astreiner Film, der in seinen Actionszenen Spaß macht und solides Popcorn-Kino bietet, aber der eben auch sein Potential nie ausschöpft. Die Handlung ist mir zu zahm, vorhersehbar und stellenweise sehr langatmig. "Avatar: The Way of Water" bietet viel für Augen und Ohren und sollte daher im Kino geschaut werden, aber auf emotionaler Ebene konnte mich der Film leider nicht ansprechen, sodass ich von diesem Sequel etwas enttäuscht bin und bei Teil 3 nun wohl eher zögern werde, bevor ich ins Kino gehe.

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      Der_Ryan_M 02.01.2023, 16:53 Geändert 02.01.2023, 16:54

      "In the Valley of Elah" ist ein eher ruhiger Thriller, der für mich aber dennoch durchgängig interessant und fesselnd war.
      Hank Deerfield (Tommy Lee Jones) macht sich auf die Suche nach seinem Sohn Mike, der, kurz nachdem er aus dem Irakkrieg zurückgekehrt ist, spurlos verschwand. Dabei bekommt er die Hilfe der Polizistin Emily Sanders (Charlize Theron) und während der gemeinsamen Ermittlungen lernen sich die beiden auch privat besser kennen.
      Der Film begeisterte mich durch seine dichte Atmosphäre und die gut gezeichneten Charakteren, die durch ihre Dialoge und Emotionen menschlich wirken. Tommy Lee Jones spielt den verzweifelten Vater wirklich sehr gut und war für den Film auch oscarnominiert, aber auch die Nebenrollen sind gut besetzt mit bekannten Gesichtern wie Susan Sarandon, Josh Brolin oder James Franco.
      "In the Valley of Elah" ist einfach ein bodenständiger Film, der ohne Actionszenen oder unnötige Übertreibungen auskommt und genau sowas mag ich. Die Ermittlungen sind wirklich spannend und man bekommt immer ein paar neue Informationen zu dem Verschwinden. Dazwischen setzt sich das Drama mit den Figuren auseinander und auch das wirkte auf mich alles relativ realistisch, zumal es von sehr starkem Schauspiel getragen wird.
      Ein Anti-Kriegsfilm der etwas anderen und ruhigeren Art, der mir aber sehr gut gefiel.

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        Gestern mal wieder nebenbei gesehen...
        Ist jetzt nicht mein Lieblingsfilm, aber gehört ja irgendwie zu Silvester dazu und die 11 Minuten sind ja schon ein wenig amüsant. :)

        Ich wünsche allen moviepiloten ein frohes und gesundes neues Jahr 2023!

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          Der_Ryan_M 31.12.2022, 11:58 Geändert 31.12.2022, 12:18
          über Fresh

          Viele andere vor mir haben hier schon erwähnt, dass man "Fresh" am besten vollkommen unvoreingenommen sehen sollte, ohne Trailer anschauen und so weiter. Das ist natürlich wahr, aber das mache ich eigentlich sowieso immer so.
          Trotzdem ist es denke ich nicht zu viel verraten, dass dieser Film als harmlose Rom-Com anfängt und später mehr daraus wird. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, weil der Film von seinen Überraschungen auch etwas lebt, die für mich allerdings auch zum Teil schon gespoilert waren, einfach weil ich nicht unter einem Stein wohne.
          Nichtsdestotrotz ist "Fresh" mehr als seine Twists und konnte mich sehr gut unterhalten. Klar gibt es einige kleinere Logikfehler, das störte mich aber recht wenig diesmal. Der Film bringt mal einen "freshen" Wind und etwas Experimentierfreudigkeit mit, wofür ich immer offen bin, solange es nicht zu überladen wird. Schon alleine ein Intro, welches über 30 Minuten in Anspruch nimmt, sieht man ja nicht alle Tage.
          Des Weiteren liefern sowohl Daisy Edgar-Jones als auch Sebastian Stan tolle Performances ab, die im leicht satirischen Ton des Films immer etwas drüber sind, aber dennoch je nach Szenen sehr gut nuanciert. Die Effekte gehen zudem völlig in Ordnung und auch das farbenfrohe Color Grading hat sich sehr gut ins Gesamtbild eingefügt.
          "Fresh" ist ein fieser, kleiner Film, der ein paar interessante Ideen hat und gerade für ein Regiedebüt wirklich gelungen ist.

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            Der_Ryan_M 30.12.2022, 09:35 Geändert 30.12.2022, 09:37

            Mit Boxen und Kampfsportarten habe ich nichts am Hut, weswegen ich Filmen wie "The Fighter" bisher einfach nicht so wirklich viel Beachtung geschenkt habe. Auch Klassiker wie "Rocky" habe ich bis heute nicht gesehen, da mich der Sport einfach nicht interessiert. Doch wohlwissend, dass es in diesen Filmen sicherlich auch um mehr als nur den Sport geht, wagte ich mich kürzlich also mal an "The Fighter" heran.
            Der Hauptgrund war eigentlich der Cast, denn sowohl Amy Adams, als auch Christian Bale, halte ich für zwei der besten Schauspieler der aktuellen Zeit. Und ja, die beiden liefern auch in diesem Film wieder richtig ab. Sogar Mark Wahlberg konnte mich hier tatsächlich mal als Schauspieler überzeugen und auch Melissa Leo, die die Mutter spielt, ist herausragend gut in ihrer Rolle. Regisseur David O. Russell hat hier wirklich erstklassige Performances aus seinen Schauspielern herausgeholt und die Figuren in dem Film, der auf einer wahren Begebenheit basiert, sind sehr gut gezeichnet.
            Das Schöne an "The Fighter" ist ja, dass es in erster Linie ein Familiendrama und sogar eine Art Milieustudie ist, und gar weniger ein Sportfilm. Klar gibt es einige Boxkämpfe zu bestaunen, die auch wirklich erstklassig inszeniert sind und einen gekonnt in die 90er Jahre zurückversetzen, doch diese spielen eher eine Nebenrolle. Im Zentrum stehen ganz klar die beiden Brüder Micky Ward (Wahlberg), der seine Karriere als Boxer voranbringen möchte und Dicky Eklund (Bale), ehemaliger Boxer und sein Trainer, der aber den Drogen verfallen ist.
            Die beiden stammen darüber hinaus aus einer riesigen Familie, die in ärmlichen Verhältnissen in einer amerikanischen Kleinstadt lebt und die sind ziemlich abhängig von Micky's Einnahmen durch Boxkämpfe. Daraus entstehen einige Probleme, vor allem als Micky sich in Charlene (Amy Adams) verliebt und beide Seiten andere Vorstellungen von seiner Karriere haben.
            Die Art und Weise, wie der Film sich der Thematik "Familie" annimmt und wie wichtig es sein kann, seine Familie mit seinem Leben unter einen Hut zu bringen, auch wenn diese manchmal richtig nervig sein können, hat mich wirklich berührt. Die Figuren wirken dabei einfach echt und es gibt einige sehr emotionale Dialoge und Momente in diesem Film, der mich absolut fesseln konnte. Unterm Strich war "The Fighter" für mich ein ausgezeichneter Film, wo ich mich jetzt schon darauf freue, ihn bald nochmal anzuschauen.

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              Nach einem neuerlichen Kommi zu diesem Film von meinem mp-Buddy @pischti, hatte ich auch irgendwie Lust mit Jürgen (Heinz Strunk) und Bernd (Charly Hübner) nach Polen zu fahren um Traumfrauen kennenzulernen.
              Obwohl ich ja sonst selten deutsche Filme schaue, hörte sich diese Prämisse von "Jürgen - Heute wird gelebt" einfach nach einem lustigen Abenteuer für einen entspannten Nachmittag an. Und ja, die Komödie hat mir wirklich auch ganz gut gefallen. Diese Art von Humor spricht mich einfach an, da alles relativ natürlich und alltäglich wirkt. Es werden etliche typisch deutsche Klischees auf den Arm genommen, mit denen man sich einfach identifizieren kann.
              Da passen die beiden sprücheklopfenden Hauptcharaktere natürlich perfekt herein, die auf eine angenehme und sympathische Art schräg sind und die man genau so im nächsten Plattenbau antreffen könnte. Gerade Heinz Strunk spielt seine Figur richtig gut und man weiß manchmal nicht, ob man über Jürgen lachen soll oder Mitleid mit ihm haben soll, weil er eben auch nicht gerade viel vom Leben hat.
              Inszenatorisch sollte man natürlich nicht zu viel erwarten, handelt es sich doch im Grunde um eine TV-Produktion des WDR für Das Erste, doch der Film bewegt sich in diesen Aspekten insgesamt noch auf einem soliden Niveau und nur der Soundtrack, der direkt aus dem Komödien-Baukasten kommt, wirkt manchmal etwas deplatziert. Nichtsdestotrotz hatte ich mit "Jürgen - Heute wird gelebt" aber durchaus meinen Spaß und der Film zeigt sich als eine solide Komödie, die sogar leichte dramatische Elemente beinhaltet.

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                Irgendwie sind viele Animationsfilme von heute so zappelig und teilweise schon nervig. Ich frage mich immer, wie mein jüngeres Ich so einen Film wie "The Bad Guys" vor 15-20 Jahren aufgenommen hätte? Damals gab es natürlich auch schon diese typischen Actionszenen, die vor allem für Kinder zum Lachen eingebaut wurden, aber ich bin davon überzeugt, dass die Filme damals noch mehr Herz und bessere Botschaften hatten.
                "The Bad Guys" ist so gesehen ein Actionfilm oder ein Heist-Movie für Kinder und bietet für Erwachsene schon relativ wenig. Das Problem sind die überzeichneten Figuren, die auch noch relativ unsympathisch sind. Man hat jetzt hier ein paar Tiere genommen, vor denen sich die Leute eher fürchten und diese Gangster können alles stehlen was sie wollen. Natürlich sollen sie ihre Fähigkeiten im Laufe des Films dann eher für etwas Gutes einsetzen und sehen, dass Gutes tun auch Spaß macht. Naja, so einen Plot gab es schon zig mal und er ist auch nicht sonderlich gut ausgearbeitet.
                Was mir immerhin ganz gut gefallen hat, sind die Animationen der Umgebungen, also die Hintergründe usw. die teilweise so einen leichten Comic-Look haben. Der Film spielt anscheinend in Los Angeles, was cool ist für so einen Film. Auch wie man die Vorurteile für die verschiedenen Tiere in Sachen Gut/Böse verbaut hat, ist schon ok.
                "The Bad Guys" hat ein paar gelungene Momente, aber als der Film zu Ende war, verschwendete ich keinen Gedanken mehr daran, was natürlich schade ist. Er lohnt sich wahrscheinlich eher für Kinder, die sich an nervigen Dialogen und der Innovationsarmut weniger stören.

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                  Der_Ryan_M 28.12.2022, 09:41 Geändert 11.01.2024, 11:17
                  über Fargo

                  "Fargo" ist sicher einer der wohl bekanntesten Filme der Coen-Brothers, der auch einfach ein richtig guter Film ist, ich denke da kann man nichts anderes sagen. Der Film liefert dabei ganz viele Argumente, die relativ objektiv für ihn sprechen.
                  Zum einen wäre da die absurde Story, die einfach herrlich schräg ist und durch ihre Wendungen gut unterhält. Die Coen-Brüder erzählen auch diesen Film wieder in knackigen 90 Minuten und das Pacing ist richtig gut. Das fällt mir doch schon bei einigen ihrer Filme auf, dass sie ein gutes Händchen dafür beweisen, ihre Filme nicht unnötig aufzublähen. Und das ist ja gerade heute, in der Zeit von vielen 3 Stunden Schinken im Kino, immer eine sehr angenehme Sache.
                  Weiterhin wäre da der perfekt besetzte Cast. Man kann sich keine anderen Schauspieler in diesen Rollen vorstellen, speziell in denen von William H. Macy und den beiden Gangstern Steve Buscemi und Peter Stormare. Diese drei sind einfach herrliche Charaktere, die einen sehr guten schwarzen Humor vermitteln.
                  Dass Frances McDormand hier ein Oscar verliehen wurde, müsste eigentlich von einem schwachen Filmjahr 1996 zeugen, was weibliche Hauptrollen angeht. Ich mag sie als Schauspielerin und sie spielt natürlich gut, aber auch nicht überragend und Fargo ist für mich auch nicht unbedingt ein Oscarfilm, was Performances angeht... Doch leider habe ich noch keinen der anderen in diesem Jahr und dieser Kategorie nominierten Filme gesehen.
                  Abgerundet wird der Film durch die sehr schöne, winterliche Atmosphäre im verschneiten Minnesota, wo die Uhren noch anders ticken und alles diesen ländlichen Kaff-Charakter hat. Ich mag solche Filme, die in eher abseits gelegenen Regionen spielen und "Fargo" fängt diesen Charme auch auf eine lustige und sympathische Art und Weise ein. Letztendlich ist der Film einfach leicht zugänglich und bietet gute Unterhaltung. Ein paar etwas unnötige Nebenhandlungen und Humor-Passagen, die bei mir nicht zünden wollten, halten "Fargo" davon zurück, bisher mein Lieblingsfilm der Coens zu sein, aber dennoch ist es ein sehr gelungener und sehenswerter Streifen.
                  Update: Nach der Zweitsichtung gehe ich von 7 auf 8 Punkte, hier gibt es wirklich nicht viel auszusetzen. Perfekte Unterhaltung und so viele tolle Dialoge, ich liebe den Humor der Coen's!

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                    Der_Ryan_M 28.12.2022, 09:10 Geändert 28.12.2022, 09:12

                    Wenn man sich "Willy's Wonderland" zu Gemüte führt, sollte man natürlich auf Trash eingestellt sein und obwohl der große Name Nicolas Cage auf dem Cover steht, besser nicht zu viel erwarten. Für solch einen billig produzierten Trashfilm, der auch völlig absichtlich so ist, wie er ist und sich selbst überhaupt nicht ernst nimmt, ist der Streifen aber richtig gelungen und macht sehr viel Spaß.
                    Nicolas Cage spielt einen Typen, der mit seinem Camaro in eine Nagelsperre fährt und daraufhin abgeschleppt werden muss. Da er die Reparatur seines Autos nicht bezahlen kann, soll er eine Nacht im "Willy's Wonderland", so eine Art Indoor-Freizeitpark, als Hausmeister arbeiten und dort "saubermachen". Natürlich wird das schwerer als erhofft, doch der stumme Protagonist ballert einen Energy Drink nach dem anderen weg und hat genügend Wechselshirts zur Verfügung...
                    Hört sich dämlich an? Ist es auch, einfach ein aberwitziger Unfug, der aber dennoch absolut kurzweilig daherkommt und sicherlich Kultpotential hat. Im Grunde genommen erinnert der Film ein wenig an alte Slasherfilme, doch völlig übertrieben und mit einem Nic Cage, der mal wieder lustig am Overacten ist, dabei aber wie gesagt kein Wort von sich gibt.
                    Ansonsten hat man hier ein typisches B-Movie Flair, denn die weiteren Schauspieler sind grottig, die Effekte eher mittelmäßig und auch die Kulisse wirkt halt wie in einem alten Supermarkt, im nächsten Dorf in Georgia, billig gedreht. Das ist aber nicht schlimm, weil der Film das selbst weiß und den richtigen Ton trifft, sodass "Willy's Wonderland" für den geneigten Trash- oder Nicolas Cage Fan durchaus empfehlenswert ist.

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                      Der_Ryan_M 27.12.2022, 09:06 Geändert 27.12.2022, 09:08
                      über Lamb

                      "Lamb" ist zumindest mal ein sehr sonderbarer Film, der mit den normalen Sehgewohnheiten bricht und den man so zuvor noch nie gesehen hat.
                      Eine interessante Prämisse, die wie ein modernes (Horror-)Märchen anmutet und eine abgelegene Kulisse, nämlich eine Schafszucht irgendwo in der rauen Wildnis Islands, sorgen dafür, dass der Film von Valdimar Jóhansson eine mystische und unbehagliche Stimmung aufbauen kann. Unterstützt wird dies durch eine hervorragende Kameraarbeit und einen bedrückenden Score. Der Film ist inszenatorisch wirklich erste Klasse und weckt insofern mein Interesse an zukünftigen Werken des Regisseurs, alsdass er einfach eine imposante Bildsprache aufweist.
                      Was mir bei diesem Film dann aber auch wieder fehlt, ist eine interessante Handlung oder Charaktere und Dialoge, die meine Aufmerksamkeit erfordern. Der Film plätschert nur vor sich hin und lässt auch viele Fragen offen. Außerdem fühlen sich die Charakteren nicht wirklich menschlich an und treffen teilweise auch fragwürdige Entscheidungen. Ich mag solche Filme nicht, die sich einfach total künstlich anfühlen und wo jedes Bild, jede Aktion und jedes gesprochene Wort perfekt sein sollen um eben diese Geschichte so zu ermöglichen.
                      So bleibt "Lamb" zwar irgendwie eine außergewöhnliche Erfahrung, bei der mir aber im Endeffekt nicht viel mehr als die tollen Landschaftsaufnahmen Islands im Kopf bleiben werden. Ach ja, und mit Noomi Rapace werde ich auch nicht warm, ich finde sie irgendwie unsympathisch... Was aber auch an ihrer unangenehmen Synchronstimme liegen könnte...

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                        Der_Ryan_M 26.12.2022, 13:17 Geändert 26.12.2022, 14:05

                        Leider kommt "Glass Onion: A Knives Out Mystery" nicht mal annähernd an den sehr starken ersten Teil heran, doch trotz seiner deutlichen Schwächen war es für mich noch ein brauchbarer Film.
                        Ähnlich wie im ersten Film, ist Rian Johnson der Anfang auch wieder überhaupt nicht gelungen und macht einfach keinen Spaß. Die ersten 25-30 Minuten, ungefähr bis zu dem Zeitpunkt als die Handlung auf diese Insel verlagert wird, sind absolut für die Tonne und noch viel schlechter als der erste Akt von Teil 1. Warum hat man sich hier entschieden, den Film während des Covid-Lockdowns 2020 spielen zu lassen? Es schadet dem Film atmosphärisch extrem und er wirkt dadurch einfach schon altbacken. Und sowieso, dass man wieder so viele aktuelle gesellschaftliche Themen hier oberflächlich abarbeitet, ist völlig unnötig bzw. nervt einfach.
                        Nun gut, hat man diesen holprigen Start erstmal überstanden, entwickelt sich der Film tatsächlich sehr gut weiter und es kommt auch dieses "Knives Out" Feeling auf. Es gibt natürlich wieder eine Murder Mystery Story und auch Daniel Craig darf als Detective Benoit Blanc wieder ermitteln. Zudem rückt der Humor in den Hintergrund und die Story wird nach hinten heraus etwas ernster, was dem Film sehr gut tut. Nach gut einer Stunde konnte mich der Film dann bis zum Ende wirklich solide unterhalten.
                        Aber ja, diese verzweifelten Versuche zu Beginn hier eine dieser modernen Komödien aufzuziehen, ging meiner Meinung nach voll nach hinten los und ich kann es echt nicht nachvollziehen. Die Dialoge wirken dämlich, die popkulturellen Anspielungen sind nervtötend und die Charaktere sind anfangs völlig stereotypisch gezeichnete Idioten. Kein Vergleich zu den sympathisch-schrulligen Charakteren aus dem ersten "Knives Out" Film. Auch atmosphärisch kommt die griechische Insel niemals an die tolle, herbstliche Mansion aus dem ersten Teil an.
                        Unterm Strich hat mir "Glass Onion: A Knives Out Mystery" mit zunehmender Laufzeit immer mehr Spaß gemacht, sodass man am Ende eher mit einem guten Gefühl die Credits über den Bildschirm rollen sah. Leider hat der Film gegenüber dem ersten Teil aber deutlich an Niveau eingebüßt und hält sich für viel schlauer, als er am Ende dann ist. Irgendwie so ein typischer Netflix-Film, immerhin noch einer der besseren Sorte, aber meine Erwartungen wurden dennoch etwas enttäuscht.

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                          Der_Ryan_M 26.12.2022, 12:09 Geändert 26.12.2022, 12:13
                          über Sabata

                          "Sabata" ist ein solider Italowestern von Gianfranco Parolini, der in Teilen eigentlich schon comichaft daherkommt. Die Handlung oder die Charakteren, alles ist übertrieben gezeichnet und hat dadurch einen netten, leicht trashigen Charme.
                          In der titelgebenden Hauptrolle erleben wir einmal mehr Lee Van Cleef, der hier als Mythos gefeiert wird und nach der Dollar-Trilogie schon wieder seine Qualitäten als Distanzschütze unter Beweis stellen darf. Als er eines Nachts auf Durchreise in der kleinen Western-Stadt Daugherty ist, wird er Zeuge eines Banküberfalls, was er für sich zum Vorteil nutzen will, dabei aber schon bald selbst ins Visier von Verbrechern gerät...
                          Ihm zur Seite stehen dabei etliche andere schrullige Figuren, wie der übergewichtige Carrincha, der stumme Indio oder der Gitarrenspieler Banjo. Dieser Cast aus überspitzten Figuren stellt eine wirklich nette Truppe dar, die schon ordentlich Spaß macht. Es gibt noch dazu einige sehr coole Einfälle wie das Gitarren-Gewehr oder Spiegel-Trick, und auch das bleihaltige Finale hat einiges zu bieten.
                          Ein teilweise nicht sehr passend wirkender Soundtrack und einige nicht so atmosphärische Aufnahmen, die sichtlich in Italien und nicht im wilden Westen gedreht wurden, sorgen leider dafür, dass "Sabata" nicht unbedingt heraussticht in seinem Genre. Der Streifen bietet aber für Westernfreunde durchaus gute Unterhaltung und vor allem eben eine geradlinige Handlung, die nicht unnötig aufgebläht wird.

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                            Der_Ryan_M 25.12.2022, 12:06 Geändert 25.12.2022, 12:07

                            Also "Love Actually" bietet zwar ein paar gute Ansätze und einen top Cast, ist für mich aber dennoch absolut überbewertet, anders kann ich es nicht formulieren.
                            Einen solchen Weihnachtsfilm mit verschiedenen kleinen, episodenhaften Geschichten zu erzählen ist natürlich gar keine schlechte Idee. Der Film geht zwar über 2 Stunden, aber das merkt man ihm dadurch nicht unbedingt an. Trotzdem fand ich die einzelnen Storys selbst qualitativ sehr unterschiedlich und nur die Handlung mit Alan Rickman und Emma Thompson konnte mich wirklich überzeugen. Die mit Keira Knightley und die mit Liam Neeson waren auch noch ganz in Ordnung, aber alle anderen waren einfach langweilig, nervig oder mit uninteressanten Charakteren gespickt.
                            Mit dem britischen Humor tue ich mich sowieso schwer und ich fand den Film eigentlich gar nicht lustig. Die Tonalität ist sowieso ein völliges Durcheinander, im ersten Moment ist es ein harmloser, sympathischer oder niedlicher Humor, der Familien ansprechen soll (schließlich ist der Film ab 6 Jahren empfohlen) und dann wieder komplett drüber und dämlicher Sexhumor. Plötzlich taucht noch Mr. Bean in dem Film auf und braucht ewig um ein Geschenk zu verpacken...
                            Immerhin zeigt sich der namhafte Cast größtenteils in Spiellaune, aber darüber hinaus ist "Love Actually" wirklich ein oberflächliches Kitschfest. Die emotionalen Momente verlaufen ins Leere, weil der Film die ganze Zeit nur versucht den Zuschauer zu manipulieren. Das merkt man ja schon am Soundtrack, der ein Haufen bekannte Songs einspielt, egal ob sie rein passen oder nicht. Man kann sich den Film mit ein paar Glühwein zwar antun, aber da hatte ich mir schon mehr erhofft.

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                              Der Ruf von "Terminator 3: Rise of the Machines" ist ja nicht der beste, was ja auch etwas logisch ist, denn er stellt schließlich die Fortsetzung zu einem der besten (Action-)Filme aller Zeiten dar und mit dem kann er natürlich nicht mithalten. Trotzdem hatte ich doch eine Menge Spaß mit diesem Film und er konnte mich positiv überraschen.
                              Der Film versprüht dieses typische 2000er Jahre Blockbuster Feeling. Die Geschichte ist fast nochmals die gleiche, wie in den beiden vorherigen Filmen, nur ist sie diesmal eigentlich (bis auf das Ende) am schlechtesten ausgeführt und nur dafür da, Actionszenen herbeizurufen.
                              Diesmal soll John Connor (jetzt von Nick Stahl verkörpert) also auch wieder getötet werden und das übernimmt jetzt ein weiblicher Terminator mit Kristanna Loken, die ihre Sache echt gut macht. Zur Hilfe für John steht natürlich wieder mal Arnie bereit und schon allein seine Präsenz wertet den Film extrem auf.
                              Dazu kommt, dass die Actionszenen zwar diesmal mit deutlich mehr CGI auskommen als noch in den vorherigen Filmen, dieses sieht aber größtenteils auch heute noch absolut solide aus und wird gekonnt mit handgemachter Action und Stunts vermischt, sodass die Action insgesamt überzeugen kann. Insgesamt ist der Streifen einfach enorm kurzweilig und trotz seiner offensichtlichen Schwächen, mag ich dieses für mich so nostalgische Feeling der Anfang 2000er Jahre, was T3 sehr gut einfängt.
                              Dafür mache ich mich jetzt bei einigen Filmfans sicher unbeliebt, aber ich persönlich finde "Terminator 3: Rise of the Machines" sogar um einiges unterhaltsamer als den ersten "Terminator", obwohl man beide natürlich nicht vergleichen sollte, weil dazwischen fast 20 Jahre liegen und auch ein ganz anderer Ansatz gefahren wurde.

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                                Der_Ryan_M 24.12.2022, 12:06 Geändert 24.12.2022, 12:06

                                Auch nach einer erneuen Sichtung verliert "Die Hard" absolut nichts von seiner Faszination. Fast schon als Pflichtprogramm in der Vorweihnachtszeit, glänzt dieser Actionstreifen von John McTiernan in allen Bereichen, die für einen guten Actionfilm wichtig sind.
                                John McClane ist einer der lässigsten Actionhelden überhaupt, der als Normalo, mit Selbstironie und coolen Sprüchen ausgestattet, den Terroristen das Leben schwer macht. Dazu ist das Pacing einfach herausragend, die Action haut natürlich richtig rein und das Wichtigste ist, dass auch der Schurke, gespielt von Alan Rickman, so ein grandioser Antagonist ist.
                                "Die Hard" hat als einer der wenigen Filme der 80er ein richtiges Blockbusterformat und ist für mich der wahrscheinlich beste Actionfilm aller Zeiten. Im Kontext seiner Zeit sollte das außer Frage stehen, aber selbst heute funktioniert er eben immer noch 1A und ich werde nicht müde von den Charakteren, Actionszenen oder dem Humor in diesem Film. Mit seinem hervorragenden Weihnachtssetting hat er außerdem noch einmal das gewisse Etwas, was ihn jedes Jahr zu einem Kandidaten für einen Rewatch macht.
                                In diesem Sinne wünsche ich allen Moviepiloten ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage mit euren Liebsten und später dann einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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                                  Der_Ryan_M 23.12.2022, 11:06 Geändert 23.12.2022, 11:08

                                  Für so eine Weihnachts-RomCom stellte "Your Christmas Or Mine?" dieses Jahr sogar so ein kleines Highlight für mich dar. Ein super sympathischer, kleiner Film, der auch wirklich mal ein wohliges und halbwegs realistisches Weihnachtsfeeling präsentiert, ohne dabei im Kitsch zu versinken.
                                  Es geht darum, dass die frisch verliebten Studenten Hayley (Cora Kirk) und James (Asa Butterfield) über die Weihnachtsfeiertage jeweils zu ihren Familien fahren wollen. Da sie aber beide im letzten Moment realisieren, dass sie Weihnachten nicht ohne ihre Liebe verbringen möchten, setzen sie sich kurzerhand jeweils in den Zug des anderen und kommen dann bei der Familie des Partners unter.
                                  "Your Christmas Or Mine?" ist natürlich auch nicht viel mehr als ein günstig produzierter VoD-Snack für Zwischendurch, aber immerhin ist er warmherzig, humorvoll und schaut sich sehr angenehm weg. Gerade Asa Butterfield ist ja wohl die perfekte Besetzung für so einen Film? Der Typ passt einfach perfekt in solche RomComs. Und auch dieses große, britische Herrenhaus hat mir atmosphärisch sehr gut gefallen.
                                  Danke auch nochmal an @Torbinho, der mich mit seinem Kommentar letztens auf den Film aufmerksam machte.

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                                    Der_Ryan_M 22.12.2022, 11:10 Geändert 22.12.2022, 11:12

                                    Filme, die es gekonnt schaffen mich zu überraschen, haben bei mir schon immer Pluspunkte und genau so verhält es sich auch mit "Better Watch Out".
                                    An einem Abend in der Weihnachtszeit wird Babysitterin Ashley (Olivia DeJonge) einbestellt um auf den 12-jährigen Luke (Levi Miller) aufzupassen. Dieser pubertierende Frechdachs hat es sich an diesem Abend aber auch zum Ziel gesetzt, diese Dame mal so richtig zu verführen. Da hilft es doch vielleicht, dass die beiden bald schon Opfer von Einbrechern werden und er für die verängstigte Ashley den Helden spielen kann...
                                    Was als klassischer Horrorstreifen anfängt, entwickelt sich bald zu einer herrlichen schwarzen Horror-Komödie, die absolut kurzweilig daherkam und mir dabei öfters ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern konnte. Es gab hier richtig viele, zumindest für mich, lustige Momente, die total drüber sind. Olivia DeJonge und Levi Miller sind perfekt gecastet und machen beide extrem Laune in ihren Rollen.
                                    Man möchte eigentlich gar nicht mehr verraten, denn am besten wirkt "Better Watch Out" wahrscheinlich, wenn man rein gar nichts im Vorhinein darüber weiß. So oder so hat mir der Film aber definitiv eine Menge Spaß gemacht und ich werde sicherlich in den kommenden Jahren zur Weihnachtszeit noch herausfinden, ob er auch beim zweiten Mal noch so gut funktioniert.

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                                      Der_Ryan_M 21.12.2022, 17:15 Geändert 21.12.2022, 17:16
                                      über Elvis

                                      Ich hatte immer wieder Mitleid mit Austin Butler, während ich "Elvis" gesehen habe. Denn Butler gibt hier in fast jeder Szene 110% und er erweckt Elvis Presley wirklich zum Leben in diesem Film. Aber was nützt es, wenn um ihn herum in diesem Film einfach fast gar nichts funktioniert?
                                      Klar, für eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller sollte es für Butler schon trotzdem mindestens reichen. Aber mit dieser passenden Besetzung für Elvis wäre natürlich viel mehr möglich gewesen. Doch das Drehbuch und auch die Inszenierung von Baz Luhrmann sind über weite Strecken des Films einfach Mist.
                                      Das fängt ja eigentlich schon damit an, dass man die Handlung aus der Sicht von "Colonel Tom Parker" erzählt, der, wie er selbst sagt, der Entdecker und lange Zeit auch sowas wie der Manager von Elvis Presley war. Schön und gut, schließlich konnte man mit Tom Hanks einen der besten Schauspieler aller Zeiten für diese Rolle engagieren. Aber der bleibt natürlich auch blass, denn die Erzählung des Films ist überhaupt nicht konsequent, sondern völlig unfokussiert.
                                      Die erste Stunde ist ja eine Frechheit. Wie kann man so schnell, aber dennoch so langweilig einen großen Teil von Elvis Leben abhaken? Oberflächliche Szenen mit schnellen Schnitten, dazu unnötige Kamerafahrten durch total künstlich wirkende Kulissen, lächerliche Hip-Hop Einspieler und alle Figuren bleiben völlig blass. Da passt ja gar nichts zusammen und ich hatte wirklich mit mir zu kämpfen, dass ich dran bleibe und den Film weiterschaue.
                                      Das ist eben sehr schade, denn die letzte knappe Stunde ist dann nochmal richtig stark. Dort nimmt man sich dann mal die Zeit für ein paar Dialoge und Emotionen und es wird ersichtlich, was in einem Elvis-Biopic alles möglich gewesen wäre. Stattdessen hat man über weite Strecken eine "Style over substance"-Suppe bekommen, die meine Aufmerksamkeit unzählige Male verloren hat.
                                      Sorry, aber dieser Film hat so viel Potential verschenkt. Zum Glück hatte ich zuletzt über "Elvis" schon mal eine Doku gesehen, damit ich dem Geschehen in meinem Kopf noch so ein bisschen folgen konnte. Immerhin, wenn man hier bis zum Ende dran bleibt, bekommt man noch einen netten dritten Akt und einige grandiose Auftritte von Austin Butler zu sehen.

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                                        Der_Ryan_M 21.12.2022, 11:05 Geändert 21.12.2022, 11:06

                                        Im Zentrum von "Happiest Season" steht das lesbische Paar Abby (Kristen Stewart) und Harper (Mackenzie Davis), die kurzerhand beschließen, die Weihnachtsfeiertage bei Harpers Eltern verbringen. Diese wissen aber noch nichts davon, dass ihre Tochter homosexuell ist und das Chaos ist natürlich vorprogrammiert...
                                        Zuerst bringt der Film noch eine schöne Feiertagsatmosphäre herüber und hat einen super sympathischen Hauptcharakter mit der von Kristen Stewart gespielten Abby. Obwohl es auch ein paar wirklich witzige Szenen gibt, konnte ich mich im weiteren Verlauf des Films aber leider immer weniger mit dieser Situation anfreunden und je mehr ich über den Film im Nachhinein nachdenke, desto weniger gefällt er mir eigentlich.
                                        Viele Momente hier sind einfach nur "cringe" und mir fällt auch kein anderes Wort dafür ein. Dass aus so einem Coming-Out eine so große Sache gemacht wird und Harper ihre Liebe vor ihren Eltern so lange leugnet, damit kann ich mich überhaupt nicht identifizieren, zumal die Gründe dafür jetzt auch nicht wirklich triftig sind. Klar ist es nur ein Film und sicher auch absichtlich übertrieben dargestellt, aber mir tat Kristen Stewarts Charakter ziemlich Leid und ich konnte mich am Ende natürlich auch nicht für die beiden freuen, was für so eine Rom-Com ja eigentlich schon eine absolute Todsünde ist.
                                        Einige coole Nebenfiguren, wie die von Aubrey Plaza oder Dan Levy, und die löbliche Botschaft, dass man sich nicht verstellen soll, nur um z.B. den Eltern zu gefallen, bewahren "Happiest Season" noch vor einer Katastrophe. Aber letztendlich ist der Film einfach viel komplizierter und unangenehmer, als er sein sollte, wenn man einen Feel-Good Weihnachtsfilm schauen will, und damit kann ich mich irgendwie gar nicht anfreunden.

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                                          Der_Ryan_M 20.12.2022, 11:07 Geändert 20.12.2022, 11:08

                                          Für solche Actionthriller wie "The Long Kiss Goodnight" waren die 90er Jahre bekannt und auch heute macht der Film noch richtig viel Spaß. Eine coole Agentenstory in einem Winter- und Weihnachtssetting inszeniert von Renny Harlin, der dazumal in den 90ern noch richtige Blockbuster herausbrachte.
                                          Das hier ist wirklich eine ganz spaßige und kurzweilige Angelegenheit, weil der Film übertriebene, aber stets handgemachte Actionszenen zeigt und sich selbst eben auch kein bisschen ernst nimmt. Samuel L. Jackson haut hier einen One-Liner nach dem anderen raus und auch Geena Davis Figur ist im Verlaufe des Films grenzenlos überzeichnet. Beide zusammen sind auf der Suche nach Hinweisen zu Davis' Vergangenheit, die ihr Gedächtnis verloren hat und nun ins Visier von Auftragskillern geraten ist.
                                          Und ja, diese beiden Hauptdarsteller und deren grandiose Chemie machen diesen Film auch zu dem, was er letztendlich ist. Ich muss ja ehrlicherweise zugeben, dass ich auf Geena Davis total stehe und hier spielt sie natürlich auch noch eine richtig heiße und auch toughe Figur Samantha Caine. Dazu eben noch Jackson, der in seiner Mimik und Gestik einfach nur witzig ist und dessen Synchronstimme von Holger Schwiers ich auch sehr gerne mag. In den Nebenrollen treten dazu noch einige von mir gern gesehene Schauspieler wie David Morse oder Brian Cox auf.
                                          Unterm Strich ist "The Long Kiss Goodnight" ganz klar ein selbstironischer Spaß, der perfekt unterhält und dem man dadurch natürlich auch den ein oder anderen Logikfehler gerne verzeiht. Eine sehr gute Option, wenn es mal ein entspannter oder actionreicher Weihnachtsfilm sein soll.

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                                            Mit "Hang 'Em High" gab Clint Eastwood sein Hauptrollen-Debüt in einem Hollywood-Streifen, nachdem er vorher natürlich mit Sergio Leones Dollar-Trilogie weltweite Bekanntheit erlangen konnte.
                                            Der von Ted Post inszenierte Western fängt richtig stark an. Jed Cooper (Eastwood) wird von einer selbsternannten Bande Rechtschaffender des Mordes bezichtigt und kurzerhand an einem Baum aufgehängt. Er kann dem Tod jedoch nochmal entrinnen und ist von nun an auf Rache aus.
                                            Eine klassische Western-Story mit Rachemotiv, die aber auch eigentlich immer funktioniert. Das Interessante an diesem Film hier ist, dass ein großer Fokus auf dem Justizsystem der damaligen Zeit liegt. So möchte Eastwood zwar in erster Linie Rache an diesem Lynchmob, aber gleichzeitig wird er als Marshal aktiv und möchte Gerechtigkeit in Form einer Verurteilung erreichen. Er arbeitet eng zusammen mit einem Richter (Pat Hingle) und es gibt sogar ein paar toll inszenierte Gerichtsszenen.
                                            Leider verliert der Film in der zweiten Hälfte fast seinen gesamten Drive, sodass etliche Längen entstehen. Im Zentrum stehen dann eine halbgare Romanze und sehr ausgedehnte Nebenhandlungen, die teilweise ziemlich uninteressant sind. Durch ein sehr abruptes und nicht gerade zufriedenstellendes Ende, wird der negative Endeindruck außerdem leider nochmals verstärkt, sodass "Hang 'Em High" am Ende, trotz seines starken Anfangs und tollen Cast, irgendwie im Western-Mittelmaß versinkt.

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                                              Der_Ryan_M 19.12.2022, 12:22 Geändert 19.12.2022, 12:24
                                              über Serbis

                                              "Serbis" war eine weitere philippinische Advents-Empfehlung von meiner geschätzten mp-Kollegin Eudora. In diesem Drama von Brillante Mendoza geht es um eine Familie, die ein Pornokino betreibt und in dem Zusammenhang setzt sich der Regisseur auch viel mit Themen wie Sexualität oder (fehlender) Privatsphäre auseinander.
                                              Leider konnte ich dem Film diesmal nicht so viel abgewinnen. Der Film ist noch viel mehr dokumentarisch als "Metro Manila" und hier fehlte mir ganz klar eine spannende Handlung oder ein roter Faden, der sich durch den Film zieht. Die Story ist sehr episodisch und man folgt eigentlich nur dem alltäglichen Leben dieser Familie. Das war nicht gänzlich uninteressant, aber konnte mich jetzt auch nie wirklich fesseln, sodass sich die 90 Minuten schon sehr lang anfühlten. Sehr oft sieht man hier auch nur Leute die Treppen hoch und runter laufen und die Kamera folgt ihnen.
                                              Wenn wir aber schon bei der Kamera sind, diese ist wirklich gut und auch die Schauspieler überzeugen eben insofern, alsdass das alles sehr realistisch rüberkommt. "Serbis" ist jetzt sicher auch kein schlechter Film, weil für das, was er möchte, macht er seine Sache schon ordentlich. Er war mir aber einfach schon wieder zu speziell und ich konnte die Begeisterung dafür jetzt nicht unbedingt teilen.

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                                                Ich habe mich sehr auf "The Unbearable Weight of Massive Talent" gefreut, denn mit dieser Prämisse und noch dazu einem Nicolas Cage in der Hauptrolle, hörte sich das natürlich nach einer Menge Spaß an. Aber wie konnte man den Film nur dermaßen in den Sand setzen, sodass dieses völlig uninspiriert wirkende Werk dabei herauskommt?
                                                Das Drehbuch ist ja mal überhaupt nicht zu gebrauchen. Man, so eine scheiß langweilige Agentenstory, die völlig an den Haaren herbeigezogen und einfach nur dumm ist. Der Film nimmt diese ganze Handlung außerdem ja oft noch viel zu ernst für das was er sein will und die "lustigen" Passagen entlocken oft nicht mehr als ein kurzes Luft-durch-die-Nase-prusten.
                                                Darüber hinaus habe ich definitiv auch etwas mehr Action erwartet, die aber leider ebenfalls sehr kurz kam. Ich finde einfach, dass so ein Film noch viel mehr over-the-top sein müsste, als dieser hier es ist. Alles fühlt sich hier so an, als würden die Schauspieler noch mit angezogener Handbremse spielen. Das ist mal ein Film, der ruhig trashig sein könnte, aber stattdessen kriegt man stellenweise so ein richtiges B-Movie Flair, welches an die schlechtesten Nic Cage Thriller vergangener Jahre erinnert.
                                                "The Unbearable Weight of Massive Talent" reihte sich für mich leider nahtlos in die zahlreichen Enttäuschungen des Filmjahres 2022 ein. Ein Film, der absolut nichts zu erzählen hat und maximal mit seinen nostalgischen Nicolas Cage Referenzen zu locken weiß, die aber nach der Hälfte des Films auch eher nervig sind. Dann lege ich doch lieber nochmal "Con Air" oder "Face Off" ein...

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                                                  "Death Warrant" war für mich ein passabler 90er Jahre Actioner, der aber ohne die großen Höhepunkte auskommt. Jean-Claude Van Damme in der Hauptrolle spielt einen undercover Cop, der in ein Gefängnis eingeschleust wird um in einer Mordserie zu ermitteln.
                                                  Die Prämisse gefällt mir gut und Knastfilme mag ich eigentlich auch ganz gern. Noch zuletzt sah ich "Lock Up" mit Sly Stallone, den ich trotz seiner Klischeehaftigkeit als einen sehr spaßigen Gefängnisfilm empfand. Da kann "Death Warrant" nicht mithalten, denn dem Film fehlt es an Charme und einer spannenden Handlung.
                                                  Den Charakter von JCVD "Louis Burke" fand ich ziemlich langweilig, was auch für die Nebencharaktere gilt. Auch mit dem Schurken bin ich nicht warm geworden, er wirkte mir zu übertrieben und passte nicht so in den Film herein. Lange Zeit weiß man nicht, wo das Drehbuch hin will und am Ende war die Handlung leider bestenfalls mittelmäßig.
                                                  Was "Death Warrant" für mich dann aber letztendlich zu einem relativ uninteressanten Film des Belgiers machte, waren die Fights bzw. Actionszenen, die zwar durchaus solide inszeniert sind, aber es sind nicht gerade viele und sie haben auch nie den großen Unterhaltungswert.

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