Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Einerseits bekommt man ja mit "White House Down" irgendwo auch das was man bestellt, nämlich einen Emmerich-typischen Blockbuster, doch auf der anderen Seite enttäuscht dieses Werk doch schon ziemlich und ist für mich definitiv einer der schlechteren Filme des schwäbischen Regisseurs.
Es handelt sich eigentlich schon um Big-Budget Trash, der vor allem optisch leider überhaupt nicht überzeugen kann. Das CGI bei einigen Explosionen sieht ja beschämend aus und auch die Greenscreen Aufnahmen, bei denen im Hintergrund dann das weiße Haus eingeblendet wurde, sind eindeutig als solche zu identifizieren. Das alles sorgt stellenweise für einen billigen B-Movie Flair, der durch das schwache Schauspiel der meisten Darsteller noch verstärkt wird. Joey King mag ich einfach nicht ertragen und auch Channing Tatum finde ich fehlbesetzt für so einen Film.
Von der unsinnigen Story braucht man natürlich nicht zu reden, aber das würde ich jetzt weniger kritisieren, denn von so einem Film mit dieser Prämisse habe ich nicht viel Logik erwartet. Die erste Hälfte fand ich rein von der Handlung sogar noch ziemlich brauchbar, danach wird es aber zunehmend übertrieben und jeglicher Realismus geht verloren, was etwas schade ist.
Was soll "White House Down" dann eigentlich für ein Film sein? Die FSK 12-Action haut nicht wirklich rein und Katastrophenfilme gibt es viele bessere, da braucht man nur in die Filmographie von Emmerich schauen. Als reine "Hirn aus" Unterhaltung ist der Streifen vielleicht noch annehmbar, für mich aber deutlich zu wenig.
Aktuell habe ich irgendwie vermehrt Lust auf diese älteren 50er-Jahre Streifen und der originale "The War of the Worlds", von dem ja später ein Quasi-Remake mit Tom Cruise erschien, hatte mich als Science-Fiction-Fan schon immer interessiert.
Leider muss man zugeben, dass der Film nicht sonderlich gut gealtert und mitunter schon sehr trashig ist. Damit meine ich jetzt nicht mal die etwas in die Jahre gekommenen Effekte, von denen man sich vielleicht noch vorstellen kann, dass diese für damalige Zeiten bahnbrechend gewesen sein sollen, sondern eher die teilweise sehr schwachsinnige Handlung und Aufmachung des Ganzen.
Wenn hier dann Leute aus geschätzt einem Kilometer Entfernung beobachten, wie eine Atombombe explodiert oder wie auch sonst gewisse Figuren auf Situationen reagieren, ist schon manchmal schwer zu ertragen. Außerdem ist der Film zum großen Teil fast schon mehr ein Kriegsfilm als ein Science Fiction Film, denn die ach so starke Armee der USA nimmt es mit dem neuen Feind kämpferisch auf. Dass das Ende dann wieder ganz anders daherkommt, fand ich zwar schon ganz lustig, letztendlich war das dann aber auch sehr abrupt und wirkte auch wieder unpassend.
Trotz all der Unsinnigkeiten und den daraus entstehenden unfreiwilligen Lachern, kann man "The War of the Worlds" eine gewisse Faszination dennoch nicht absprechen und ich fühlte mich zumindest noch solide unterhalten. Von einem guten Film, der auch heute noch funktioniert oder sehenswert erscheint, würde ich aber keinesfalls sprechen.
Es ist schon sehr interessant zu sehen, wie sich Thomas Vinterberg in "Druk" mit dem Thema Alkohol auseinandersetzt. Ohne Partei zu beziehen, zeigt der Film die Wirkung und die Stellung in der Gesellschaft von Alkohol.
Im Fokus steht dabei eine Gruppe von vier Freunden, die an einer Schule unterrichten und die alle so ein wenig mit ihren eigenen Problemen, sei es im Job oder in der Familie, zu kämpfen haben. Bei einem gemeinsamen Abendessen kommt dann die Idee auf, eine Theorie des norwegischen Wissenschaftlers Finn Skarderud nachzugehen, dass der Mensch mit 0,5 Promille zu geringem Blutalkohol geboren wird und dieses Defizit im Alltag eben auszugleichen.
Und ich denke fast jeder, der selbst gerne mal etwas trinkt, wozu ich mich auch dazuzählen muss, findet diese Prämisse wahrscheinlich relativ genial und gar nicht so weit hergeholt. Schließlich kennt man es ja, wenn nach 1-2 Bierchen einiges viel leichter von der Hand geht. Dass es dabei dann selten bleibt und man die diese Hochphase früher oder später eben über- oder wieder unterschreitet, ist im wahren Leben genauso sicher wie auch in diesem Film.
Deswegen wird der Film im weiteren Verlauf auch immer dramatischer. Was erst noch als lockeres Treiben beginnt, fast schon eine Komödie, die aber ihren Humor aus sehr subtilen Situationen erschafft, gestaltet sich später als Spirale in immer extremere Situationen. Und selbst wenn einige Entwicklungen der Story hier dann für meinen Geschmack schon wieder etwas aus der Klischee-Kiste gekramt und sicherlich übertrieben dargestellt sind, so ist es doch auf seine Art fesselnd und spannend präsentiert.
Von seinem Thema abgesehen, überzeugt "Druk" dann auch noch durch seine stimmige Inszenierung, die, typisch für das skandinavische Kino, teilweise etwas melancholisch angehaucht und eher ruhig und kühl daherkommt. Dazu liefert Mads Mikkelsen mal wieder eine grandiose Leistung ab, einfach ein richtig toller Schauspieler! Für mich war der Film im späteren Verlauf der Handlung zwar nicht der ganz große Wurf, aber unterm Strich definitiv interessant und einfach mal wieder etwas ganz anderes.
"The Iceman" ist ein routiniert inszenierter Gangster-Thriller, der an die wahre Geschichte um den Killer und Familienvater Richard Kuklinski angelehnt ist, der hier von Michael Shannon verkörpert wird.
Und ja, Michael Shannon spielt diesen Mann mit den zwei Gesichtern richtig gut und es macht Spaß seiner One-Man-Show zuzuschauen. Gleichzeitig ist der restliche Cast durchaus prominent besetzt, mit Namen wie Ray Liotta, Winona Ryder oder einem meiner Favoriten Chris Evans, der hier auch wieder ein kleines Highlight darstellt mit seinem Charakter.
Leider täuscht das nicht darüber hinweg, dass der relativ episodisch erzählte Film lange Zeit nicht so recht in die Gänge kommen will. Als Zuschauer verfolgt man die Handlung ziemlich distanziert, was primär an den zahlreichen Zeitsprüngen liegt, die dem Film meiner Meinung nach nicht wirklich gut tun. Für eine Charakterstudie bleibt die Hauptfigur doch erstaunlich blass und es fällt schwer, sich in Kuklinski ansatzweise hineinzudenken oder geschweige denn seine Handlungen nachzuvollziehen.
Unterm Strich liefert "The Iceman" noch solide Krimi-Unterhaltung und weiß stellenweise durch seine eiskalte und kompromisslose Darstellung der Gewalt bzw. der Morde von Kuklinski zu überzeugen. Gleichzeitig bleibt aber mächtig Potential auf der Strecke und man hätte sich ein besseres Drehbuch gewünscht.
Über die dämliche Prämisse von "Ready or Not" muss man natürlich hinwegsehen können um dem Film überhaupt eine Chance zu geben. Aber selbst dann war ich nicht gerade sonderlich überzeugt von dieser Horrorkomödie.
Der Film ist mir einfach schon zu trashig, aber nicht gerade auf eine gute Art. Größtenteils störte mich der Humor, den ich überhaupt nicht witzig, sondern eher sehr erzwungen und dämlich fand. Auch das Skript ist relativ schlecht, denn zu viele dumme Zufälle, Logikfehler und schwachsinnige Szenen oder Dialoge lassen nie auch nur im Ansatz Spannung aufkommen, sodass sich bei mir leider relativ schnell Desinteresse an dem Geschehen einstellte.
Inszenatorisch bewegt sich der Film zudem ebenfalls auf einem eher schwachen Niveau, was vor allem bei der unübersichtlichen Kameraführung, speziell in den Actionszenen, negativ auffällt. Die Leistungen der Schauspieler, abgesehen vielleicht von Samara Weaving, die es noch ganz gut macht, sind teilweise schockierend schlecht. Es wird so viel Overacting betrieben, dass die Charaktere zu comichaften Karikaturen verkommen, die überhaupt nicht greifbar sind.
"Ready or Not" war für meinen Geschmack einfach zu drüber und funktionierte für mich somit weder als Horror/Thriller noch als Komödie. Lediglich das Setting in dieser Mansion gefiel mir noch ganz gut, darüber hinaus konnte ich mit diesem Trash aber nicht viel anfangen.
"The Wonder" ist ein Film, der sicher nicht die breite Masse anspricht, weswegen er bei Netflix wahrscheinlich auch etwas untergegangen ist. Das eher ruhige Mystery-Drama entpuppt sich aber als sehr atmosphärisch und handwerklich versiert umgesetzt, sodass der Film mich richtig in seinen Bann ziehen konnte.
Im 19. Jahrhundert wird ein Mädchen in einem irischen Dorf zur Attraktion, als heraus kommt, dass sie scheinbar seit 4 Monaten nichts gegessen hat und nie Hunger hat. Um dieses "Wunder" zu überprüfen, wird die Krankenschwester Lib Wright (Florence Pugh) einberufen, die, zusammen mit einer Nonne, das Mädchen nun für 2 Wochen rund um die Uhr beobachten soll.
Neben den großartigen schauspielerischen Leistungen, allen voran von Florence Pugh, die hier eine extreme Präsenz an den Tag legt, muss ich vor allem das Produktionsdesign positiv hervorheben. In modernen Filmen kritisiere ich oft, dass ich mich einfach nicht in die Zeit, in der ein Film spielt, zurückversetzt fühle. In Sebastián Lelio's "The Wonder" ist das Gegenteil der Fall. Das Irland im Jahre 1862 ist wahnsinnig greifbar inszeniert, die wunderschönen Landschaften stehen im Kontrast zu dreckigen, schlammigen Straßen und unsauberen Kleidern.
Durch seinen mystischen Soundtrack und die teilweise sehr bedächtlich vorgetragenen Dialoge, sowie eine langsame Kameraführung, die aber einige sehr tolle Einstellungen liefert, entwickelt "The Wonder" einfach so einen fast schon hypnotischen Sog, der einen in die Welt des Films eintauchen lässt. Ein wirklich sehenswerter Streifen, den man Fans von ruhigeren Dramen nur empfehlen kann.
Obwohl ich sonst eher weniger ein Fan von historischen Filmen bin, konnte mich "Master and Commander: The Far Side of the World" doch relativ schnell überzeugen und ich habe den Film am Ende sogar sehr genossen.
Die Geschichte um die Crew eines englischen Schiffes, angeführt von Captain Jack Aubrey (Russell Crowe), deren Mission es ist, ein feindliches, französisches Schiff kampfunfähig zu machen, braucht noch erst ein gutes Film-Drittel um Fahrt aufzunehmen, macht im weiteren Verlauf dann aber immer mehr Laune. Zu Beginn wirkt der Film nämlich noch etwas unfokussiert und es werden einem sehr viele Figuren vorgestellt, die ich aber nur schwer auseinanderhalten konnte.
Erst wenn dann Russell Crowe's und Paul Bettany's Charaktere, zusammen mit einigen anderen Nebenfiguren, immer mehr ins Zentrum rücken und weitere Tiefe bekommen, kommt Wind in die Segel und man fiebert richtig mit. Apropos Russell Crowe, er spielt hier mal wieder richtig stark und verkörpert den harten, aber fairen Captain der HMS Surprise mit Bravour.
Handwerklich agiert der Film von Peter Weir in der obersten Liga, ist hervorragend inszeniert und bietet so ziemlich alles, was man sich von so einem Schiffs-Abenteuer Film wünschen würde. Die Abwechslung zwischen epischen Actionsequenzen (hervorzuheben wäre definitiv gleich die Eröffnungsszene oder auch das Unwetter) und ruhigeren Passagen, die der Figurenzeichnung dienen oder einen gewissen wissenschaftlichen Entdeckerdrang fördern, ist wirklich ausgezeichnet gelungen und das Pacing stimmt einfach. Zudem gefiel mir auch der Soundtrack und allgemein das Sounddesign hier richtig gut.
"Master and Commander: The Far Side of the World" ist ein kompetenter und unterhaltsamer Abenteuerfilm, der sehr immersiv daherkommt. Kleine Abstriche muss man zwar in der Handlung machen, die mir teilweise ein wenig zu episodisch erzählt wurde, insgesamt konnte mich der Film aber dennoch auf sehr hohem Niveau unterhalten.
In den 50er Jahren war die Angst vor den unbekannten Folgen der Atomwissenschaft allgegenwärtig und filmhistorisch spendierte uns das einige frühe Horrorklassiker. Während in Japan zum Beispiel "Godzilla" sein Unwesen trieb, brachte Warner Bros 1954 den Tierhorror "Them!" heraus, in dem Riesenameisen als Folge von Atombombentests in der Wüste entstanden.
Es handelt sich um einen richtig schönen Grusel-Streifen in schwarz-weiß. Der Film versteht es definitiv Spannung aufzubauen, die erste Hälfte finde ich sogar extrem unterhaltsam. Leider verliert der Film hinten heraus ein wenig seinen Drive und es gibt einige Szenen und Dialoge, die aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so gut funktionieren, weil sie eben sehr naiv und konstruiert wirken.
Die Effekte und Actionszenen sind aber für die damalige Zeit richtig gut umgesetzt, was auch in einer Oscar-Nominierung 1955 für die besten Special Effects resultierte. Und auch die Story mit ihrer Prämisse hat natürlich nicht viel von ihrer Faszination eingebüßt. Wer mit Tierhorror etwas anfangen kann, für den kann man "Them!" definitiv als Pflichtprogramm deklarieren. Ich hatte jedenfalls eine Menge Spaß!
Den Film habe ich mir nur wegen Harrison Ford angeschaut und war dementsprechend natürlich enttäuscht, dass er eigentlich erst in der zweiten Hälfte so richtig auftritt. Die eigentliche Hauptfigur von "The Call of the Wild" ist nämlich der CGI-Hund namens Buck, zu dem ich aber nie eine Bindung aufbauen konnte.
Solche Filme können für mich nicht funktionieren, man hätte entweder gleich einen Animationsfilm daraus gemacht oder mit einem realen Hund gedreht. Dieser Film hier nimmt natürlich den einfachen Weg mit dem CGI-Hund, der nur dazu dient, diesen Hund extrem zu vermenschlichen und komplett unrealistische Szenen darzustellen. Dabei bedient der Film so ziemlich jedes Klischee und ist teilweise auch unerträglich kitschig. Die ganze Geschichte um den "Schurken" setzt dem Ganzen noch die Krone auf.
Zwar liefert "The Call of the Wild" noch ein paar nette Landschaftsaufnahmen und auch Harrison Ford und vorher Omar Sy spielen ihre Rollen sympathisch, aber insgesamt war der Streifen eine Enttäuschung und eher ein Kinderfilm. Für mich wäre es interessanter gewesen, hätte sich der Film mehr auf die Figur von Harrison Ford konzentriert und seine Beziehung zu dem Hund, statt auf den Hund selbst und dessen unrealistischen Abenteuern.
"Finding Nemo" war damals einer der ersten Filme, die ich als Kind im Kino gesehen habe und an die ich mich noch ganz gut erinnern konnte. Ich weiß noch, dass ich früher begeistert war von der Qualität der Animationen, sowie den sympathischen Fischen und anderen Meeresbewohnern, die hier als Charaktere dienen.
Nun habe ich den Film also kürzlich nochmal aufgefrischt und er hat mir auch immer noch ganz gut gefallen. Aber wie das manchmal so ist, war "Finding Nemo" in meiner Kindheitserinnerung dann doch noch etwas besser, als ich ihn letztendlich heute fand.
Die Handlung funktioniert natürlich immernoch sehr gut und die Vater-Sohn Beziehung, die im Zentrum steht, ist absolut herzerwärmend. Der Film hat auch in den Nebenrollen tolle Charaktere, wie Dorie oder den Rochen-Lehrer, die einfach total niedlich sind. Da hat Pixar schon richtig gute Arbeit geleistet, so ein lebendiges Unterwasser-Universum zu erschaffen, welches man gern erkunden will. Dabei ist die Qualität der Animationen zweifelsohne etwas in die Jahre gekommen, schließlich handelt es sich hier noch um einen der ersten 3D-Animationsfilme, das Gesamtbild wirkt aber dennoch stimmig.
Trotz dieser ganzen positiven Aspekte, wollte der Funke aber leider nicht komplett überspringen und ich war jetzt nie so wirklich gefesselt, sodass der Film im Endeffekt dann eher so nebenbei lief und ich etwas zweifelte, ob es denn eine gute Entscheidung war, diesen Film zu starten. Vielleicht liegt es aber auch an mir, denn ich merke, dass Animationsfilme bei mir aktuell nicht mehr so hoch im Kurs stehen und ich mich in anderen Genres wohler fühle.
Zumindest ist "Finding Nemo" ein Animationsfilm, der nicht so überdreht ist wie viele der heutigen Vertreter und der das Herz am rechten Fleck trägt. Wahrscheinlich wäre er aber für mich persönlich in der Erinnerung dennoch besser aufgehoben gewesen...
"Hondo" ist ein eher gemütlicher Western mit John Wayne, der ohne große Höhepunkte auskommt, aber dennoch ein kurzweiliges Filmerlebnis darstellt.
Dabei spielt der Film zum Großteil auf einer alten Farm, die der Kurierreiter Hondo Lane (Wayne) anfangs entdeckt und auf der nur eine Frau (Geraldine Page) und ihr Sohn anzutreffen sind. Wie sich kurze Zeit später herausstellt, befindet sich der Hof im Einflussgebiet einiger Apachen, woraus sich dann natürlich ein Konflikt entspinnt.
Der Western wurde von John Wayne persönlich mitproduziert und er inszeniert sich hier selbst als glorreichen Helden, der ebenjener Frau seine Hilfe anbietet. Dabei baut er gerade zu dem Sohn eine Bindung auf und vermittelt ihm Werte wie Ehrlichkeit oder Tapferkeit. Dieses kleine Familiendrama ist definitiv auch noch der stärkere und spaßigere Teil des Films, während die diversen Auseinandersetzungen mit den Apachen, trotz des Bemühens um Verzicht auf schwarz-weiß Zeichnung der Figuren, eher etwas oberflächlich daherkommen.
Sicher ist "Hondo" jetzt nicht unbedingt Western-Pflichtprogramm. Den Genrefans, denen aber eine angenehme und atmosphärisch inszenierte Geschichte, inklusive einiger wirklich toller Landschaftsaufnahmen, unter anderem in Utah und Mexiko gedreht, für einen entspannten Abend ausreichen, sei dieser John Wayne Western trotzdem ans Herz gelegt.
"Paycheck" ist auf dem Papier wie gemacht für mich. Eine Mischung aus Science-Fiction und Actionfilm, wieder einmal basierend auf einem Werk von Philip K. Dick, dazu inszeniert von John Woo, dessen Action-Style ich eigentlich sehr mag. Und auch Ben Affleck sehe ich, entgegen vieler anderer hier, doch immer sehr gerne.
Naja, leider wirkt der Film teilweise etwas rudimentär, denn die Science Fiction Story ist ziemlich unausgereift und gibt sich gar keine Mühe, ihre Logiklücken auch nur ansatzweise zu verstecken. Letztlich läuft es auf ein simples und abgedroschenes "Katz und Maus Spiel" zwischen dem Protagonisten und den Bösewichten hinaus, welches aber immerhin für Kurzweiligkeit und eine hohe Dynamik sorgt. Die Action ist natürlich nicht sonderlich brutal, schließlich hat der Film sogar nur eine FSK 12.
Dennoch liefert "Paycheck" aber einfach knapp 2 Stunden knackige Blockbuster-Unterhaltung, wenn man denn bereit ist, sein Gehirn für diese Zeitspanne mehr oder weniger auszuschalten. Der Cast um Ben Affleck, Uma Thurman und Paul Giamatti macht Laune und die Actionszenen, wenngleich auch nicht gerade blutig, sind verdammt gut inszeniert, die handgemachte oldschool Action steht klar im Fokus. Für Fans der Genres sollte der Streifen definitiv sehenswert sein.
Es handelt sich bei "Memory" noch um einen relativ hochwertig produzierten Action-Thriller, der zumindest erstmal weniger B-Movie Charme versprüht als einige andere der kürzlichen Liam Neeson Werke. Das liegt zum einen daran, dass man mit Guy Pearce noch einen sehr fähigen Darsteller an Neesons Seite stellen konnte, zum anderen auch am Budget von 30 Mio. US$ und der Regie von Action-Veteran Martin Campbell (u.a. verantwortlich für die James Bond Filme "Casino Royal" oder "Golden Eye").
Trotz der guten Voraussetzungen muss ich am Ende aber leider sagen, dass der Film nicht so gut ist, wie man es sich erhoffen würde. Die Handlung ist einfach zu generisch und absolut vorhersehbar, weswegen nie so wirklich Spannung aufkommen will. Mit knapp 2 Stunden geht der Film auch viel zu lang und gönnt sich zwischendurch einige Leerlauf-Passagen. "Memory" möchte eben mehr sein als der 0815 Neeson-Actioner, den wir in den letzten Jahren dutzende Male gesehen haben, aber die ganzen Ermittler-Arbeiten und anderen Sachen fühlen sich dann auch irgendwie halbgar an und sind teilweise unnötiger Ballast, der dem Pacing schadet.
Unterm Strich habe ich den Film nicht ungerne geschaut und er hat definitiv seine Momente, aber es gibt einfach nicht viel, was man hier positiv hervorheben könnte. Die Inszenierung ist zwar routiniert, aber dadurch eben auch irgendwie nichtssagend. Monica Bellucci spielt auch eine richtig merkwürdige Schurkin, der ich ihre Rolle nicht abgekauft habe. Ein mittelmäßiger Film, den ich nur empfehlen würde, wenn man ein Fan von einem der Schauspieler ist.
Wer sich nicht daran stört, dass die Handlung von "The Runaway Jury" arg konstruiert und außerdem in Teilen auch sehr naiv wirkt, bekommt hier einen soliden Gerichts-Thriller mit Blockbuster Elementen.
Gerade gegen Ende wird es leider etwas unglaubwürdig, wenn Vertretern der US-Waffenlobby ein Prozess gemacht wird und wie leicht sich dann einige Probleme unserer Protagonisten in Luft auflösen. Da macht es sich das Drehbuch doch sehr einfach, was mich bei einem solchen Film dann schon etwas stört. In Kommentaren von Buddies habe ich gelesen, dass im Buch von John Grisham, das als Vorlage diente, anstatt einer Waffenfirma eine Tabakfirma angeklagt wurde, was dann schon realistischer wäre. Warum es in der Verfilmung von Gary Fleder verändert wurde, erscheint mir insofern zumindest etwas schleierhaft.
Nichtsdestotrotz weiß der Film, nach einem noch etwas verwirrenden Einstieg, gut zu unterhalten und wird vor allem durch starkes Schauspiel der beiden Gegenspieler Dustin Hoffman und Gene Hackman getragen. Auch John Cusack, der einen der Geschworenen spielt, dessen Motive lange Zeit undeutlich sind, macht einen soliden Job. Zudem möchte ich die Atmosphäre in New Orleans loben, das sehr gut eingefangen wurde.
"The Runaway Jury" versprüht einen netten "Anfang der 2000er Charme" und mit dem Thriller macht man definitiv nichts falsch, wenn man einen unterhaltsamen Abendfilm möchte. Für ein wirklich nachhaltiges Filmerlebnis mangelt es aber an Substanz und der Film wirkt mir alles in allem etwas zu oberflächlich.
Puh, also das war schon eine herbe Enttäuschung! Natürlich erwartet man nicht viel, wenn man sich so einen Film wie "Jurassic World: Dominion" anschaut, man möchte einfach nur den Kopf ausschalten und ganz gut unterhalten werden. Aber der Abschluss der neuen Dino-Trilogie war ja wirklich zum Vergessen, einfach nur langweilig und unfokussiert.
Das einzige Positive was ich über den Film sagen kann, ist, dass man die alten Charaktere aus den ersten Filmen gut eingebaut hat. Vor allem Sam Neill und Laura Dern machen Spaß, Jeff Goldblum hingegen hat eher wenig zu tun. Gleichzeitig stellt das jedoch auch ein Problem dar, denn es gibt viel zu viele Charaktere in diesem Film und alle bleiben total blass. Sowieso wirkt der Film völlig überladen und macht abnormal viele Handlungsstränge auf, die dann aber nur oberflächlich behandelt werden.
Der erste Witz ist ja schon mal, dass es in diesem Dino-Film vorrangig um eine Heuschrecken-Plage geht, die das Getreide vernichtet. Natürlich steckt wieder irgendeine reiche Firma dahinter, deren Boss den Schurken des Films mimt, der aber total dämlich wirkt. Nebenbei beherrschen Dinos jetzt auch die normale Welt, was aber im weiteren Verlauf des Films keine Rolle mehr spielt. Dann wäre da noch der Handlungsstrang mit dem Mädchen, auch irgendwie halbherzig...
Darüber hinaus sieht der Film oft auch richtig billig aus. Das CGI sieht viel schlechter aus als noch in "Jurassic World" aus 2015 und die Animationen sind teilweise richtig mies. Die Schauspieler in den Nebenrollen spielen ebenfalls amateurhaft, wie als ob keiner weiß, ob er seine Rolle jetzt ernsthaft oder selbstironisch spielen soll.
Irgendwie wirkt "Jurassic World: Dominion" wie ein total unfertiges Produkt, was einfach aus zig Ideen zusammengeschustert und ins Kino geschmissen wurde. Für mich leider einer der schlechtesten Filme 2022, seelenloses und langweiliges Blockbuster-Kino zum Abgewöhnen.
Ich glaube ja ernsthaft, dass J.A. Bayona noch das absolute Maximum raus geholt hat, was mit dem bescheidenen Skript von "Jurassic World: Fallen Kingdom" möglich war. Die Handlung ist natürlich völlig absurd und gerade die zweite Hälfte in der Mansion macht wenig Spaß. Es gibt auch viel zu viel sinnlose Action, die gar keine Wirkung hat.
Nichtsdestotrotz hat dieser zweite Teil aber auch richtig starke Momente. Die Eröffnungsszene zum Beispiel ist für mich die stärkste aus allen 6 Jurassic-Filmen. J.A. Bayona spielt hier sehr viel mit Licht/Schatten Effekten und auch ein gewisser Horroraspekt ist wieder mehr präsent als noch in "Jurassic World". Einige Szenen sind spannungstechnisch sehr gut gemacht und bleiben auch im Kopf, wie die Blutabnahme beim schlafenden T-Rex auf dem Schiff.
Auch auf emotionaler Ebene hat der Film stärkere Momente als noch sein Vorgänger. Die Charaktere, vor allem der von Bryce Dallas Howard, sind hier sympathischer gezeichnet und die Rahmenhandlung funktionierte für mich nun bei einer Zweitsichtung doch überraschend gut.
"Jurassic World: Fallen Kingdom" ist einfach so ein Film, bei dem sich gute und schlechte Szenen wirklich andauernd abwechseln, weswegen kein wirklicher "Flow" beim Anschauen aufkommt. Irgendetwas ist immer wieder so dämlich, dass es einen raus reißt. Für einen Popcornabend ist der Film aber allemal noch brauchbar und konnte mich doch noch recht gut unterhalten. Für mich ist der zweite Teil sogar auf einem Niveau mit "Jurassic World".
Edit: Auch die Zweitsichtung ergab kein verändertes Urteil - das Action-Abenteuer unterhält zwar auf einem soliden Niveau und lädt, nicht zuletzt mangels guter Alternativen im Bereich Dino-Action, zu Mehrfachsichtungen ein, aber es mangelt an Charme, vor allem bei den schablonenhaften Charakteren. Die sehr künstliche Optik, speziell bei den weiten Panoramen der Insel oder der Jurassic World, stört weiterhin das Abenteuerfeeling - das geht deutlich besser, wie beispielsweise "Kong: Skull Island" zwei Jahre später bewies, der trotz massig CGI seine natürlichen Kulissen besser in Szene zu setzen weiß...
Ich bin einfach kein Freund der Optik der modernen CGI-Blockbuster, wozu auch "Jurassic World" für mich schon gehört. Die animierten Hintergründe durch Greenscreen-Aufnahmen und die vielen weiteren CGI Effekte sehen einfach nicht gut aus und wirken überladen. Kein Vergleich zum originalen "Jurassic Park" der nur für das nötigste CGI nutzte und alles andere noch mit praktischen Effekten darstellte.
Davon mal abgesehen bietet der Film aber noch recht ansprechende Popcorn-Unterhaltung und hat definitiv seine Momente, vor allem in der zweiten Filmhälfte. Es ist eigentlich fast ein Remake des ersten Films, nur ist diesmal alles noch ein bisschen größer und natürlich reicht ein normaler T-Rex nicht mehr aus, sondern jetzt muss ein genmanipulierter Saurier Jagd auf die Protagonisten machen, der extrem schlau ist oder sich unsichtbar machen kann. Auch die Nebenstory mit Vincent D'Onofrio als Schurken fand ich unnötig und ich wusste eigentlich gar nicht so recht, was seine Mission jetzt sein sollte.
Die Schauspieler um Chris Pratt und Bryce Dallas Howard machen einen soliden Job, sind jetzt aber auch nicht gerade gefordert. Im Fokus stehen ganz klar die nostalgischen Anspielungen auf die alten Filme, gemischt mit den neuartigen Dinosauriern, von denen ja einige auch ganz cool sind. Mein Favorit ist ja der riesige Mosasaurus, der im Wasser schwimmt, der ist schon ein fettes Teil!
"Jurassic World" ist sicher noch einer der brauchbaren Blockbuster der letzten Jahre, den man sich als No-Brainer schon mal anschauen kann. So wirklich mitreißen konnte mich der Film nun aber auch nicht, dafür sind die Charaktere zu flach und auch die CGI-Action verpufft meistens einfach nur, anstatt für Spannung zu sorgen.
Von Wes Anderson habe ich bisher nur "Grand Budapest Hotel" gesehen, ein Film mit dem ich gar nichts anfangen konnte, weswegen ich den Regisseur dann gemieden habe. Trotzdem wollte ich ihm immer nochmal eine Chance geben, weil natürlich waren für mich auch in dem Film damals die inszenatorischen Fähigkeiten von Wes Anderson spürbar, aber sein Humor und seine Charakteren waren mir zu skurril.
Insofern habe ich von "Rushmore", der zweiten Wes Anderson Langfilm-Regiearbeit seiner Karriere, nicht viel erwartet und der Film hat mich eiskalt erwischt. Es ist der wahrscheinlich beste Coming of Age Film, den ich bisher gesehen habe! Der Streifen bietet wirklich alles, was ich von so einem Film erwarten würde und die Inszenierung von Wes Anderson ist auf dem höchsten Niveau.
Dabei finde ich es allen voran löblich, dass der Film eine recht bodenständige Coming of Age Story ist, die eben ohne die übertriebenen Spielereien von Wes Anderson auskommt. Der Film ist zwar auch schon ein wenig schrullig und man merkt die Handschrift des Regisseurs, aber es spielt sich alles in einem kleineren Rahmen ab, sodass z.B. die Handlung und die Charaktere sich definitiv noch mehr als plausibel, und vor allem eben menschlich, anfühlen. Die Mischung aus Drama und Komödie stimmt bei "Rushmore" in jeder einzelnen Szene und der Film ist einfach auf eine herzliche Art und Weise lustig.
Neben den großartigen schauspielerischen Leistungen von Jason Schwartzman, Olivia Williams und auch Bill Murray, der hier seine bisher beste Performance zeigt, die ich von ihm kenne, überzeugt vor allem die handwerkliche Umsetzung von Anderson. Den Film hätte vermutlich kein anderer so hinbekommen. Von der hervorragenden Auswahl der Drehorte, über die tolle Kamera, die hier aber ebenfalls noch nicht so aufgesetzt wirkt was Symmetrie usw. angeht, bis hin zum Schnitt oder einfach wie der Film in Akte unterteilt ist, die Monate im Leben von Max Fischer darstellen und ganz andere Stimmungen einfangen, ist alles wie aus einem Guss.
"Rushmore" ist ein meisterhafter Coming of Age Film, der sowohl erzählerisch, als auch handwerklich komplett überzeugt. Es ist ein Film, der die Balance zwischen Drama und Komödie auf den Kopf trifft, mit extrem gut ausgearbeiteten Charakteren aufwartet und mich dadurch komplett in eine andere Welt entführen konnte.
Die Letterboxd Bewertungen zu "Emergency" sind überaus gut, dort steht der Film bei 3,5 Sternen, was hier bei moviepilot umgerechnet 7 Punkten entsprechen würde. Deswegen ist mir diese Amazon-Eigenproduktion ins Auge gefallen, aber letztlich war der Film ein totaler Reinfall!
Wieder einmal steht das Thema Polizeigewalt gegenüber Schwarzen im Zentrum, dieses wird aber so unsensibel verpackt, dass es schon richtig nervt. Ja, die 2 Hauptprotagonisten sind schwarz und sie trauen sich deswegen nicht die Polizei zu rufen, als sie ein bewusstloses Mädchen in ihrer College-Wohnung finden, woraus sich dann eine relativ dumme Handlung ergibt. Einen Krankenwagen rufen wäre also in dem Fall keine Option? Dabei pendelt der Film irgendwo zwischen Drama (oberflächlich), Thriller (unspannend) und Komödie (höchstens lustig, weil einige Situationen und Dialoge absurd dämlich sind).
Sowieso muss bei jeder Figur andauernd erwähnt werden, welche Hautfarbe sie hat und wie das ihr Denken und Verhalten beeinflusst. Natürlich ist Rassismus ein aktuelles Thema und für mich als Nicht-Amerikaner ist einiges hier vielleicht auch schwer zu beurteilen, aber leben wir heute echt in einer so oberflächlichen Welt, wo sich jeder primär durch seine Hautfarbe definiert? Diese Charaktere in dem Film haben darüber hinaus einfach keine Persönlichkeit und sind absolut uninteressante Stereotypen.
"Emergency" ist einfach einer dieser Filme, die in bestimmten Kreisen gefeiert werden, nur weil sie ein sensibles Thema ansprechen, was aber absolut amateurhaft umgesetzt wurde. Der Plot ist von vorne bis hinten idiotisch und die Schauspieler agieren zudem auch erbärmlich. Immerhin ist der Film stellenweise so trashig, dass man darüber schon wieder lachen kann, trotzdem habe ich mich mal wieder so richtig fremdgeschämt.
"The Card Counter" ist wirklich ein absoluter Slow-Burner, der mit Sicherheit auch einige Leute abschreckt. Der Film kommt nur schwer in die Gänge und selbst wenn sich ein Handlungsstrang herauskristallisiert, ist dieser eigentlich nicht so wirklich spannend und der Weg ist das Ziel bei diesem Film.
Aber dennoch konnte der Film bei mir so einen Sog entwickeln, der mich nicht mehr losgelassen hat. Sei es nun die entschleunigende Inszenierung von Paul Schrader, der hypnotische Soundtrack oder die herausragende Performance von Oscar Isaac. Sowieso ist das ein Film, der von seinen Charakteren und seiner düsteren, hoffnungslosen Atmosphäre getragen wird.
Oscar Isaac's Charakter ist gebrochen durch seine Erlebnisse in der Army und flüchtet sich in die Casinos der USA um sich von seinen Dämonen abzulenken. Als Zuschauer dürfen wir dabei zusehen, wie er über die Runden kommt. Was wir daraus ziehen, wird uns überlassen. Der Film liefert uns ein Minimum und lässt uns das Gesehene selbst beurteilen.
Und ja, manchmal beschwere ich mich über eine fehlende Handlung aber andere Male stört es eben auch einfach nicht und so war es hier. "The Card Counter" hat etwas an sich, was mich faszinierte und hat mich am Ende auch wirklich berührt. Es ist einfach eine Geschichte, wie sie aus dem Leben gegriffen ist, rau und ungeschönt. Eine interessante und ruhige Charakterstudie, auf die man sich aber einlassen muss.
Als ich am 02.02. zufällig im Radio hörte, dass mal wieder Murmeltier-Tag ist, hatte ich gleich Lust, mir nach längerer Zeit mal wieder Harold Ramis' "Groundhog Day" anzusehen. Was für eine charmante Komödie, die damals sogar ein Subgenre sehr bekannt machte, nämlich die Zeitschleifen-Filme.
Definitiv ist "Groundhog Day" auch so eine der besten Komödien, die ich kenne. In den 90er Jahren hatten die Komödien einfach noch das gewisse Etwas. Herrlich lustig, wie Phil Connors (Bill Murray) immer wieder den selben Tag erlebt und wie er mit der Umgebung interagiert. Dabei bietet der Film natürlich auch noch eine kleine tragische Komponente, was ich bei den 90er Jahre Komödien sehr schätze und es ist nicht alles so albern, wie man es sich vielleicht vorstellen würde.
So gesehen handelt es sich ja sogar um eine Rom-Com und die Liebesgeschichte ist einfach herzerwärmend. Ich liebe Andie MacDowell in ihrer Rolle und mit Bill Murray passen sie sehr gut zusammen. Auch die Botschaft des Films, dass es sich lohnt Gutes zu tun, ist natürlich überaus lobenswert und nett umgesetzt.
"Groundhog Day" ist schon jetzt ganz klar eine Kult-Komödie, die man sich immer wieder anschauen kann.
Für sein Langfilm-Debüt "See How They Run" hat sich Regisseur Tom George ganz klar von Wes Anderson inspirieren lassen. Das Whodunit bietet wirklich vielerlei, was das Herz eines jeden Wes Anderson Fans höher schlagen lässt - skurrile Figuren, schnelle, pointierte Dialoge, bunte und außergewöhnliche Sets, sowie eine Kamera und Schnitt, die sich für keine Spielerei zu schade sind.
Da ich von so etwas kein wirklicher Fan bin, war der Film für mich natürlich auch stellenweise etwas anstrengend. Leider konnte mich nämlich die Handlung, sprich der Kriminalfall, der sich rund um einen Mord bei einer Theateraufführung von Agatha Christies "Mouse Trap" dreht, nicht so wirklich überzeugen. Ja, das Skript wirkt relativ intelligent und auf dem Papier mag die Story auch ganz gut funktionieren, der Inszenierung fehlt es aber letztendlich dann deutlich an Spannung.
Was ich zudem auch in vielen modernen Produktionen, die in der Vergangenheit angesiedelt sind, kritisieren muss, ist einfach der Fakt, dass ich mich nicht in die Zeit, in der ein Film spielt, zurückversetzt fühle. Die Personen hinter "See How They Run" denken, dass ein paar Kostüme und Requisiten aus den 1950er Jahren ausreichen, damit man sich als Zuschauer in diese Zeit versetzt fühlt. Für mich ist es aber eher irritierend, denn die Dialoge, Schauspieler oder auch einige Sets und Effekte sind völlig unpassend. So kann es für mich überhaupt nicht funktionieren.
Unterm Strich kann man sich "See How They Run" schon noch anschauen, vor allem wenn man auf Krimikomödien steht. Sam Rockwell und Saoirse Ronan geben ein ganz nettes Ermittler-Duo ab, auch wenn ihre Figuren eher blass bleiben und Adrien Brody ihnen in jeder Szene, in der er zu sehen ist, die Schau stiehlt. Der Film wirkt aber insgesamt schon eher unrund und kommt über gute Ansätze nicht wirklich hinaus.
"Only the Strong" von Sheldon Lettich ("Leon", "Geballte Ladung") ist anscheinend ein kleiner 90er ÄKTSCHN-Geheimtipp, hat der Film doch so extrem wenige Bewertungen hier. Es handelt sich um eine Mischung aus Martial Arts Action mit einer Prise Coming of Age Film, die einfach richtig Spaß macht.
Louis Stevens (Mark Dacascos) kehrt nach einigen Jahren bei der Army, in denen er in Brasilien stationiert war, nach Miami zurück. An seiner alten Highschool geht es drunter und drüber, weswegen Stevens einigen Problemschülern anbietet, die Kampfsportkunst Capoeira zu lernen, die er sich in Brasilien angeeignet hat. Schon bald bekommt der neue Capoeira-Kurs es aber mit einer Straßengang zu tun...
Der Film ist einerseits ein sehr kompetenter Actionfilm, der mit einigen gut choreographierten Fights und einer Menge handgemachter Action aufwartet. Andererseits hat der Film aber auch ein gelungenes Drama mit eingebaut um eine Gruppe von Schülern, die durch den Kampfsportkurs eine Perspektive aufgezeigt bekommen. Dabei macht der Film einfach nur gute Laune, was natürlich zu einem Großteil an dem karibisch angehauchten Soundtrack, aber auch an einer super sympathischen Performance von Actionheld Marc Dacascos liegt.
Obwohl ich mit Fighting-Filmen sonst weniger anfangen kann, hat bei "Only the Strong" die Mischung einfach gepasst. Es ist ein typisch charmanter 90er Jahre Actionfilm, der natürlich nicht ohne Klischees auskommt, aber dennoch klasse Unterhaltung bietet. Und wie oft sieht man sonst schon die stylische Kampfsportart Capoeira in einem Film?
Nach monatelanger Überzeugungsarbeit meines mp-Buddies pischti, habe ich mir "The Rock" nun auch endlich mal angeschaut. Als Actionfan sollte der Film natürlich früher oder später sowieso Pflicht sein, denn "The Rock" ist definitiv einer der großen Action-Blockbuster der guten, alten 90er Jahren, als das Actionkino noch richtig was zu bieten hatte.
Und ja, obwohl die Vorschusslorbeeren natürlich sehr hoch hingen, hat mir der Film trotzdem richtig gut gefallen, nichts anderes hatte ich eigentlich erwartet. Auch wenn man solche ähnlichen Geschichten heute auch schon so ein wenig kennt, ist diese Umsetzung von Michael Bay einfach richtig stark.
Das liegt zum großen Teil an der Besetzung, die großartig ist. Wer es sich leisten kann, kleinere Nebenrollen mit Darstellern wie Michael Biehn oder David Morse zu besetzen, kann eben aus dem Vollen schöpfen. Aber allen voran ist es Ed Harris, der einfach ein genialer Schauspieler ist und die Rolle als Bösewicht, der aber trotzdem noch eine gewisse Menschlichkeit besitzt, ist ihm wie auf den Leib geschrieben. Das Duell Harris - Connery macht im späteren Verlauf so viel Spaß, dass der jüngere Nicolas Cage schauspielerisch sogar etwas untergeht in diesem Streifen. Was aber nicht heißt, dass er schlecht spielt, viel mehr bin ich mit seiner etwas stereotypen junger Hitzkopf-Figur einfach nicht komplett warm geworden.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist das Setting auf Alcatraz, was einzigartig wirkt und einfach einen großen, epischen Rahmen für so eine Actionstory bildet. Die Kulissen machen wirklich was her und in vielen Passagen bietet der Film eine gesunde Portion Abenteuer, denn die Mission für Connery, Cage und ihr Team ist natürlich von höchster Bedeutung. Unterstützt wird das Ganze auch durch einen richtig heldenhaften Soundtrack, der mir auch gut gefiel.
Sowieso ist die zweite Hälfte des Films ein wahres Feuerwerk und konnte mich dann auch komplett fesseln. Dort sind dann auch die Actionszenen auf hohem Standard, wo ich mir zu Beginn noch nicht wirklich sicher war, ob das was wird. Michael Bay's Stil, wie er Action inszeniert, ist nicht immer ganz nach meinem Geschmack. Das wird in der einen Auto-Verfolgungsjagd durch die Stadt deutlich, die von schnellen Schnitten und verwackelter Kamera zeugt. Auch mag ich Bay's Dialoge manchmal irgendwie nicht so richtig, was mir den Beginn des Films noch etwas schwer machte.
Insgesamt war "The Rock" aber definitiv ein tolles Filmerlebnis und ein Action-Blockbuster, der sich nach hinten heraus immer mehr steigert und unterm Strich sehr gute Unterhaltung garantiert. Gerade das Spiel zwischen Ed Harris und Sean Connery wird man so schnell nicht wieder vergessen.
"Mean Streets" ist einer der frühen Filme von Regie-Legende Martin Scorsese, in dessen Zentrum, ebenso wie in einigen seiner späteren Werke, auch schon eine Mafia-Geschichte erzählt wird.
Leider war der Streifen für mich eine sehr zähe Angelegenheit und ich fand keinen wirklichen Zugang zu den Charakteren. Da es keine wirkliche Handlung gibt bzw. ein kleinerer roter Faden sich erst im letzten Drittel des Films bemerkbar macht, versteht sich der Film mehr als eine Milieustudie, die dem Zuschauer das Leben der Kleinkriminellen in einem italienischen Viertel von New York zeigen möchte.
Ich lobe auch einige Szenen im Film, die relativ realistisch wirken, was den Film dann letztendlich auch ausmacht. Die Kamera liefert ein paar interessante Einstellungen, der Soundtrack ist rockig, aber auch nicht immer passend eingesetzt. Ebenfalls spielen die Schauspieler ihre Rollen sehr gut, allen voran Harvey Keitel, der nochmal positiv heraussticht. Einige Szenen durch Keitels Figur als einen Erzähler zu unterstützen fand ich hingegen unnötig und auch Robert de Niros Charakter war mir teilweise zu dämlich gezeichnet.
Das alles hat schon einen gewissen Reiz, so wirklich spannend war es aber nicht, zumal die Charakteren mir eben unsympathisch waren und ich diese übertrieben dargestellte toxische Männerwelt in der Mafia nicht so wirklich ernst nehmen konnte. "Mean Streets" ist wirklich nur für extreme Scorsese- oder Mafiafans einen Blick wert.