Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 30.01.2023, 10:00 Geändert 30.01.2023, 10:02

    "The Menu" tischt einen etwas eigenwilligen Genremix aus Thriller und schwarzer Komödie bzw. teilweise schon Satire auf, bei dem ich eigentlich nie wusste, woran ich gerade bin. Doch genau das machte den Film so abenteuerlich. Der Film besticht durch seine dichte Atmosphäre und Spannung.
    Wenn dann ein Haufen reicher Leute und Wichtigtuer auf einer einsamen Insel zu diesem Sterne-Dinner zusammenkommen und sie, genauso wenig wie der Zuschauer, nie wissen, was sie mit jedem weiteren Gang erwarten wird und wo das Ganze hinführen soll, macht das schon richtig Spaß. Zumal der Film eben auch immer eine Überraschung bereithält und nicht zwingend die Wege einschlägt, die man eigentlich von ihm erwarten würde.
    Darüber hinaus bekommt man einen wirklich gelungenen schwarzen Humor serviert, der mich das ein oder andere Mal ganz schön zum Lachen brachte. Auch wenn ich mit Gesellschaftssatiren sonst eher weniger anzufangen weiß, hat das Skript von "The Menu" da irgendwie einen Ton getroffen, der mir gut gefallen hat.
    Dazu tragen dann zudem auch noch die sehr guten schauspielerischen Leistungen, von der wieder einmal bezaubernden Anya Taylor-Joy und auch Ralph Fiennes, den ich ebenfalls richtig gerne sehe, bei. Aber auch Nicholas Hoult und die anderen Nebendarsteller wissen zu gefallen, nehmen sie ihre überzeichneten Rollen doch noch mit einer angenehmen Ernsthaftigkeit an, was dann dafür sorgt, dass man trotz der gewissen Skurrilität der Handlung mit den Figuren mitfiebern kann.
    "The Menu" stellt für mich gewiss ein Filmhighlight des Jahres 2022 dar, was ich vorher nicht unbedingt vermutet hatte. Der Film ist extrem kurzweilig, spannend und dabei einfach höchst unterhaltsam. Nebenbei regt er durch seine satirisch vorgetragene Message auch noch etwas zum Nachdenken an, ohne dabei jemals anstrengend oder belehrend zu wirken. Schmackhaft!

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      über Curve

      "Curve" ist für mich einfach so ein typischer 5-Punkte Film. Den Film finde ich jetzt nicht total schlecht, aber er ist eben so mittelmäßig, dass es fast schon weh tut. Ein extrem vorhersehbarer Survival-Thriller, der nach allen altbekannten Mustern funktioniert und den Zuschauer höchstens minimal überraschen kann.
      Nach einem recht vielversprechenden Beginn kommt eben schnell ein B-Movie Feeling auf, durch die recht tristen Kulissen und die durchwachsenen Effekte, sowie Leistungen der Schauspieler. Auch finde ich das Pacing nicht sehr gelungen. Der Film schafft es als Thriller nicht, die Spannung hochzuhalten und gönnt sich zu viele und zu lange Ruhepausen, in denen die Handlung nicht vorankommt. Dabei wiederholen sich einige Szenen auch zu oft und die schlechten Dialoge nerven.
      Zum Ende hin kommt dann zwar nochmal etwas Würze und Brutalität hinein, aber auch da läuft letztlich alles nach Schema F ab. "Curve" kann man sich angucken, man verpasst aber meiner Meinung nach auch nichts, wenn man es sein lässt.

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        Der_Ryan_M 28.01.2023, 12:23 Geändert 18.08.2024, 11:49

        Update: Nach der Zweitsichtung gehe ich hier nochmal einen Punkt nach oben auf 8. Machte mir diesmal richtig viel Spaß, das Duell Stallone vs. Snipes. Und auch das Trashige störte mich nicht mehr so, außer in wenigen Szenen wie z.B. die "Sexszene" mit den Headsets, die echt peinlich ist. :D Ansonsten ist diese Zukunftsvision hier aber schon sehr geil und mega witzig. Gerade der Komödien-Aspekt macht den Film so unterhaltsam, dazu die gute Action inklusive coolem Endkampf. Macht richtig Laune, ein Juwel der 90er Jahre Actioner, das mittlerweile auch seinen Weg in meine Blu Ray Sammlung gefunden hat...

        Natürlich ist "Demolition Man" auch nicht frei von Alterserscheinungen, und wirkt mitunter ein wenig trashig aus heutiger Sicht, aber nichtsdestotrotz machen diese 90er Actionstreifen doch einfach immer extrem Laune.
        Was ich hier in erster Linie auch wieder beeindruckend finde, ist das Worldbuilding. Die utopische (oder dystopische?) Zukunft in dem Film wirkt oberflächlich betrachtet relativ gut durchdacht, wenngleich es natürlich mehr als fraglich ist, ob so eine Zukunft jemals funktionieren würde. Trotzdem ist es teilweise auch erstaunlich zu sehen, in welchen Aspekten der Film vor 30 Jahren schon vorhersehen konnte, wie sich unsere Gesellschaft mal entwickeln könnte und in einigen Punkten liegt er erschreckend nah dran. Und das macht den Film auch heute noch aus, dass es Spaß macht zusammen mit Stallone, der ja auch ein altmodischer Haudegen und völlig neu in dieser Zukunft ist, diese Welt zu erkunden.
        Der Humor, der aus dieser Ausgangslage entsteht, ist in manchen Szenen super gelungen, manchmal aber mir auch etwas übertrieben. Wesley Snipes spielt ja absolut comichaft und ist total drüber. Die anderen Figuren sind zwar etwas geerdeter, aber trotzdem hat der Film die ganze Zeit so einen bissigen oder sarkastischen Unterton, der zumindest etwas gewöhnungsbedürftig ist. Das wird auch durch Sandra Bullocks Figur deutlich, die teilweise schon etwas nervig sein kann.
        Ansonsten liefert der Film in Sachen Action ordentlich ab und es geht 90er Jahre typisch brutal und mit viel handgemachter Action zur Sache. Gleich die Eröffnungsszene finde ich richtig stark und auch später gibt es einige wirklich nette Actionsequenzen zu bestaunen, die nur mit einem Mindestmaß an CGI auskommen.
        "Demolition Man" liefert unterm Strich absolut spaßige Unterhaltung und verbindet wieder einmal die Genres Action und Science-Fiction auf sehr gekonnte Art und Weise. Ich war jetzt bei der ersten Sichtung noch nicht der größte Fan von der etwas abgefahrenen Tonalität des Films, aber würde dennoch beizeiten sicher nochmal die Play-Taste betätigen.

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          Der_Ryan_M 25.01.2023, 10:41 Geändert 25.01.2023, 10:47

          Ach ja, ich hatte mal wieder Lust auf einen schön brachialen, leicht witzigen Actioner, der eben auch mal nicht im B-Movie Gewand daherkommt. Das Actiongenre stirbt ja sowieso ein bisschen aus, zumindest was die Blockbuster angeht, falls man jetzt nicht gerade ein Superhelden Fanatiker ist. Als ich damals also von "Bullet Train" hörte, war die Vorfreude groß, dass ich genau sowas mal wieder bekommen könnte. Eine Riege von Hollywood Größen in einem Schnellzug, inszeniert von "John Wick" Regisseur David Leitch, der in diesem Keanu Reeves Streifen ja gute Action präsentierte.
          Und ja, die Action geht in einigen Szenen ja durchaus noch in Ordnung. Ich erinnere mich zumindest an 2-3 toll choreographierte und relativ kompetent inszenierte Fights. Auf der anderen Seite gilt es aber auch wieder eine Menge Action-Bullshit durchzustehen. Die letzten 20 Minuten sind ja unerträglich in Sachen CGI. Und auch sonst ist einiges einfach drüber und macht mir als Oldschool Actionfan keinen Spaß.
          Was mir aber wirklich tierisch auf die Nerven ging und den Film auch kaputt machte, war dann letztlich der Blödel-Humor und die schwachsinnige Story. Das ist ja hier einfach wieder "Deadpool", nur eben ohne Superhelden. Das war dann auch der einzige gelungene Witz im ganzen Film, dass Ryan Reynolds hier eigentlich den Killer mimen sollte. Findet es wirklich heute noch jemand lustig, wenn zwei Leute fighten und zwischendrin jemand in den Raum kommt und sie tun ewig so, als ob nichts wäre? Das war vor 50 Jahren nicht mal lustig, aber genau das ist der geniale Humor hier und sowas passiert sogar mehrfach.
          Ansonsten gibt es einen penetrant unlustigen Dialog nach dem anderen, vorgetragen von einer Reihe absolut unsympathischer Charakteren. So viel dummes Gequatsche habe ich ja schon lange nicht mehr in einem Film gesehen und dann auch noch in so einem Actioner. Dazwischen gibt es komplett unnötige Rückblenden, die schlecht rein geschnitten sind und das Pacing zerstören oder total unpassende Musik-Einspieler.
          Sorry, aber solchen pseudocoolen Filmen wie "Bullet Train" bin ich absolut überdrüssig, sie geben mir einfach nichts und es hat mir am Ende wirklich gar nicht gefallen. Den Film habe ich gefühlt schon 100x gesehen und er hat auch null Charme.
          Leider mal wieder Zeitverschwendung, dabei habe ich mich im Vorfeld so sehr darauf gefreut. Ein weiterer sogenannter Actionfilm, der einfach nicht für mich gemacht ist und zu dessen Zielpublikum ich auch nicht gehören will. Dann werden eben weiter die 80er und 90er Actioner geschaut...

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            Der_Ryan_M 25.01.2023, 10:02 Geändert 25.01.2023, 10:08

            Eine sehr sympathische Komödie aus den 80ern, als Hollywood es noch schaffte Filme zu produzieren, die einen guten Sinn für Humor haben, aber dennoch immer so ein bisschen zum Nachdenken anregen und eine kleine Portion Tragik beinhalten.
            In "Planes, Trains & Automobiles" möchte Neal Page (Steve Martin) doch nur pünktlich zu Thanksgiving nach Hause kommen, aber alle möglichen Hindernisse stellen sich ihm in den Weg. Er ist mehr oder weniger gezwungen mit der Quasselstrippe Del (John Candy) abzuhängen und gemeinsam versuchen die beiden alles zu mobilisieren um die Feiertage bei der Familie verbringen zu können.
            Dabei entwickelt der Film von Comedy-Legende John Hughes, der sich unter anderem auch für die Drehbücher zu Kult-Komödien wie "Kevin Allein Zuhaus", "Schöne Bescherung" oder "Ferris macht blau" verantwortlich zeichnete, wieder mal so eine schöne Roadtrip-Dynamik, die ich immer sehr wertschätze. Wenn die beiden Protagonisten hier mit Zügen, Autos und Bussen durch die entlegendsten Ecken des mittleren Westens juckeln, kommt einfach ein super Abenteuerfeeling auf.
            Unterstützt wird das auch noch durch den zuerst recht eigenwillig wirkenden Soundtrack, den ich aber im Laufe des Films total liebgewonnen habe und der mir auch danach nicht mehr aus dem Kopf ging, genial! Zudem ist die Chemie zwischen Candy und Martin sensationell und es gab hier für mich wirklich eine Menge zu lachen.
            Dass "Planes, Trains & Automobiles" gegen Ende auch nochmal die besagte emotionale Komponente einzusetzen weiß, sorgt dann für ein rundum gelungenes Filmerlebnis, das in den bündigen 90 Minuten perfekt unterhält und schon beim Abspann Lust auf eine erneute Sichtung macht.

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              über No Exit

              "No Exit" ist ein ganz passabler Thriller, dem es aber nach hinten heraus dann deutlich an Spannung und Substanz fehlt.
              So gesehen ist es ein Kammerspiel, welches während eines Schneesturms in und rund um eine etwas abgelegene Raststätte spielt. Dort kommt unsere Protagonistin Darby (Havana Rose Liu) mit ein paar anderen Fremden zusammen und ist aufgrund der Wetterlage eben gezwungen dort auszuharren. Das Problem ist, dass unter ihnen wohl ein Verbrecher ist, denn in einem Van auf dem Parkplatz vor dem Gebäude entdeckt Darby ein Kind, was offensichtlich entführt wurde und dort eingesperrt ist.
              Es beginnt also ein Spiel des gegenseitigen Misstrauens, was man als Zuschauer zuerst auch noch ganz gut mitspielen kann. Ab dem Zeitpunkt, wenn es aber dann eindeutig ist, wer der Schurke ist, was zudem auch schon recht früh der Fall ist, verliert der Film aber irgendwie seinen Reiz und wird zu einem Thriller, der nach allen altbekannten Mustern funktioniert und dabei wenig Überraschendes bietet.
              Dazu kommt leider ein bestenfalls mittelmäßiges Schauspiel der beteiligten Darsteller, sodass hier dann auch ein richtiges B-Movie Feeling aufkommt, welches mich wenig überzeugen konnte. So bleibt "No Exit" unterm Strich ein recht durchwachsenes Filmerlebnis, das zwar vielversprechend anfängt, aber dem zum Ende hin die Puste ausgeht, sodass man den Film auch ganz schnell wieder vergessen hat.

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                Eigentlich war ich nach dem ersten "Despicable Me", den ich nur so ganz okay fand, gar nicht so erpicht darauf, mir noch die weiteren Teile der Reihe anzusehen. Nun bin ich aber kürzlich zu später Stunde, mehr oder weniger zufällig, bei diesem zweiten Film gelandet und muss sagen, dass er mir wirklich gut gefallen hat!
                Der Charakter des Superschurken mit Herz "Gru", in der deutschen Synchronisation erstklassig gesprochen von Oliver Rohrbeck, hat mir ja schon im ersten Teil sehr gut gefallen, allerdings war die Handlung dort etwas mau und hat das Potential einfach nicht ausgeschöpft. Hier in "Despicable Me 2" hat man nun definitiv an den richtigen Stellschrauben gedreht und das Universum rund um die Minions gekonnt weiter ausgebaut.
                Denn eben diese gelben Witzbolde bekommen in diesem zweiten Teil auch einiges mehr an Screentime, was dem Film absolut gut tut, denn sie sind eben für den Minions typischen Humor zuständig. Und auch sonst hat man diese von Superschurken bevölkerte Welt an den richtigen Ecken und Enden auf kreative Art erweitert.
                "Despicable Me 2" bietet wunderbar leichte Familien-Unterhaltung mit einer farbenfrohen und qualitativ hochwertigen Animation, die dabei aber auch nie zu bunt oder überladen wirkt. Gegen Ende gibt es hier sogar einige sehr kreative Actionszenen zu bestaunen, die einfach nur richtig Spaß machen. Ein zweiter Teil, der sich lohnt und Lust auf die weiteren Filme der Reihe macht...

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                • 6

                  Ich würde behaupten, dass es schwer sein sollte einen Film zu finden, der mehr 80er Jahre Charme verprüht als "Splash" und damit meine ich die guten und die aus heutiger Sicht etwas merkwürdigen Seiten.
                  Das von Ron Howard inszenierte Meerjungfrauen-Märchen mit Tom Hanks und Daryl Hannah in den Hauptrollen liefert aber allen voran gute Unterhaltung, was nicht zuletzt an der tollen Chemie zwischen den Beiden liegt, was für so eine Rom-Com natürlich essenziell ist. Gerade den jungen Tom Hanks sehe ich immer richtig gerne, wie er mit einer Leichtigkeit und Natürlichkeit diesen Normalo-Typen spielt, der gleich nebenan wohnen könnte. In den Nebenrollen treten dann noch sympathische Schauspieler wie John Candy oder Eugene Levy ins Bild, die den Film natürlich auch aufwerten.
                  Darüber hinaus versteht es Ron Howard auch mal wieder New York richtig gekonnt zu inszenieren und lässt die Stadt somit schon zum dritten Hauptdarsteller werden. Die Kameraarbeit von Donald Peterman ist in einigen Szenen wirklich richtig toll. Abgerundet wird dieser Feelgood-Movie dann mit einem angenehmen Soundtrack und sogar einigen kompetenten Unterwasseraufnahmen.
                  "Splash" ist jetzt kein wirklich herausragender Film und mag an einigen Stellen auch etwas kitschig oder nicht sonderlich gut gealtert sein, dennoch machte es aber irgendwie Spaß ihn zu schauen und ich fühlte mich ziemlich wohl dabei. Der Humor ist eben der sympathische Humor aus den 80ern, den ich einfach charmant finde.

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                    Trotz der sehr guten schauspielerischen Darbietungen von Tom Hanks und speziell von Emma Thompson, die gerade in ihren gemeinsamen Szenen offensichtlich sehr viel Spaß an ihren Rollen haben und sich die Bälle mühelos zuspielen, konnte mich "Saving Mr. Banks" leider nicht überzeugen.
                    Der Film ist einfach langweilig. Während die Entstehungsgeschichte der Mary Poppins Verfilmung mit all ihren Umständen vielleicht noch erzählenswert erscheint, ist es die Inszenierung von John Lee Hancock, die einfach total weichgespült ist und nie mein Interesse wecken konnte. Der Film bewegt sich in einer ganz merkwürdigen Tonalität, zwischen Drama, Komödie und Biopic und fühlt sich dabei stellenweise auch wie ein Werbefilm an, der zeigt wie toll das ganze Disney-Imperium doch war.
                    Dass der Streifen am Ende aber einfach so gar nicht funktionieren wollte, liegt zu einem großen Teil an den immer wieder eingebauten Flashbacks in die Jugend von Ms. Travers, die teilweise extrem kitschig sind und auch das Pacing des Films komplett zerstören. Wenn dann Colin Farrell mit seiner Filmtochter und in Zeitlupe auf einem weißen Ross durch die wunderschön glatt gebügelte Prärie in Australien reitet, dann ist der Zeitpunkt erreicht, wo ich das Gesehene in Bezug auf ein Biopic auch nicht mehr ernst nehmen kann.
                    Was den Film dann immerhin noch recht angenehm zu konsumieren macht, ist die "moderne" Zeitachse, die einen netten 60er Jahre Charme versprüht. Doch auch da fehlt es letztlich an einer packenden Inszenierung. Wenn das Interessanteste an dem Film die Momente sind, wenn Charaktere Geschichten über ihr Privatleben erzählen, die eigentlich gar keine Relevanz für die Handlung haben, ist das eben ein Problem.
                    Ich würde den Film ja auch gerne so toll finden wie viele andere hier, aber insgesamt war "Saving Mr. Banks" einfach gar nicht mein Fall und es fehlt der Charme. Der Film plätscherte nur so vor sich hin. Enttäuschend.

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                      Der_Ryan_M 20.01.2023, 09:39 Geändert 20.01.2023, 09:43

                      Nach dem katastrophalen fünften Teil erwartete ich natürlich nichts mehr, als ich mir "Terminator: Dark Fate" anschaute. Vielleicht auch gerade deshalb konnte mich dieser sechste Eintrag ins Terminator-Franchise dann doch nochmal positiv stimmen.
                      Denn obwohl der von Tim Miller inszenierte Film in Sachen Actionszenen größtenteils mit reichlich CGI garniertes Mittelmaß abliefert, war es die stark an Teil 2 angelehnte Geschichte mit den ikonischen Charakteren, die mir hier einfach Spaß gemacht hat. Zwar steht im Zentrum diesmal mit Dani Ramos (Natalia Reyes) eine gänzlich neue Figur, die es zu beschützen gilt und die zudem leicht nervig ist, doch an ihrer Seite sehen wir neben der wirklich coolen Mackenzie Davis, eben im Verlaufe der Handlung auch Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger wieder.
                      Und diese Figurenkonstellation ergibt dann eine ziemlich witzige Truppe, die ich gerade in der zweiten Filmhälfte auf ihrer Reise durch Mexiko und die US-Südstaaten sehr gerne begleitet habe. Vor allem wie man Linda Hamilton und Arnie hier in die Story eingebaut hat, gefiel mir schon ganz gut und man behandelte diese legendären Charakteren mit ausreichend Respekt, indem sie recht wichtige Rollen im Film einnehmen durften. Darüber hinaus konnte mich auch Gabriel Luna als Terminator-Schurke überzeugen.
                      "Terminator: Dark Fate" ist ein Sequel, welches man sich für lockere Action-Unterhaltung definitiv anschauen kann, wenngleich es logischerweise nicht die Qualität und den Charme der ersten zwei oder drei Filme erreicht. Nach einer etwas holprigen ersten halben Stunde, hatte ich hier im weiteren Verlauf, trotz einiger Schwachpunkte, unterm Strich aber definitiv einen spaßigen Abend.

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                        Der_Ryan_M 16.01.2023, 10:55 Geändert 16.01.2023, 10:56

                        Auch wenn Teenie-Komödien sonst ja eigentlich gar nicht mein Genre sind, konnte ich mit "Das schönste Mädchen der Welt" doch überraschend viel anfangen.
                        Dabei hatte der Film mich, als Hip-Hop und Deutschrap Fan, schon recht früh auf seiner Seite, als man einige gut inszenierte Rap Battles zu sehen bekommt, die wirklich Spaß machen. Allgemein setzt Aron Lehmann in seinem Film das Stilmittel der Musik sehr gekonnt ein, woraus sich einige tolle Szenen ergeben und der Film insgesamt einfach einen sehr guten Fluss besitzt.
                        Ansonsten bietet die an Cyrano de Bergerac angelehnte Handlung kurzweilige Unterhaltung und wird durch sympathische und bodenständige Hauptfiguren getragen. Aaron Hilmer spielt seine Rolle wirklich sehr gut, was man allerdings genauso über seinen weiblichen Gegenpart Luna Wedler sagen kann und die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach. Zudem sind in einigen Nebenrollen noch prominente Schauspielerinnen wie Heike Makatsch oder Anke Engelke zu sehen, was den Film natürlich auch nochmal aufwertet.
                        Unterm Strich ist "Das schönste Mädchen der Welt" ein gelungener Feel-Good-Movie, dem man dann auch den ein oder anderen Kritikpunkt, wie die teilweise doch recht übertrieben dämliche Darstellung der Figur Rick oder eine Szene am Ende, die nicht ganz so cool ist, wie sie gerne wäre, bereitwillig verzeiht.

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                          Der_Ryan_M 16.01.2023, 10:30 Geändert 16.01.2023, 10:34

                          "The Room" ist ein netter, kleiner Mystery-Thriller, der im Grunde genommen ganz nach meinem Geschmack ist. Kammerspielartig fast nur in einem Haus spielend, dürfen wir das Ehepaar Kate (Olga Kurylenko) und Matt (Kevin Janssens) dabei beobachten, wie sie nach ihrem Einzug einen Raum entdecken, in dem alle ihre Wünsche, die sie dort äußern, in Erfüllung gehen.
                          Eine interessante Prämisse, deren Potential gerade in der ersten Filmhälfte auch wirklich recht solide ausgeschöpft wird. Da das Ganze auch so ein bisschen in ein Familiendrama verpackt ist, welches zwar etwas oberflächlich, aber dennoch zweckmäßig daherkommt, entspinnt sich eine spannende Dynamik und der Film konnte mein Interesse definitiv wecken.
                          Leider baut "The Room" dann gegen Ende ein wenig ab, weil die Handlung unnötig verkompliziert und dabei dann teilweise sogar schon verwirrend wird. Hier wäre weniger mal wieder mehr gewesen...
                          Schauspielerisch gibt es aber nicht viel auszusetzen, vor allem Olga Kurylenko hat mir mal wieder richtig gut gefallen. Auch die Kameraarbeit, die öfters eine beklemmende Atmosphäre erzeugen konnte, möchte ich positiv erwähnen.
                          Insgesamt kann man "The Room" durchaus als brauchbare Abendunterhaltung durchwinken und gerade für Fans des Mystery-Genres sollte der Streifen einen Blick wert sein.

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                          • 4

                            Der von Wolfgang Reitherman inszenierte Zeichentrick-Klassiker aus dem Hause Disney, "Robin Hood", hat mittlerweile auch schon stolze 50 Jahre auf dem Buckel und in der Zeit einiges an Staub angesetzt, sodass ich von der Verfilmung insgesamt doch wenig angetan war.
                            Bei diesem Film merkte ich sehr stark, dass er sich vorrangig an Kinder richtet, die damit möglicherweise auch heute noch ihre Freude haben könnten. Die Handlung an sich ist wirklich ziemlich langweilig und auch mit zahlreichen uninteressanten Figuren gespickt. Ganz schlimm für mich der Schurke "Prinz John", gesprochen von Peter Ustinov, der als daumenlutschender Antagonist doch recht possenhaft daherkommt.
                            Die Qualität der Zeichnungen und Animationen entspricht den Standards der damaligen Zeit und versprüht aus heutiger Sicht einen altmodischen Charme, wobei ich mit den etwas düsterer wirkenden Kulissen, des in England spielenden Films, jetzt auch nicht extrem viel Freude hatte.
                            Für Nostalgiker mag dieser "Robin Hood" wohl immer einen Blick wert sein, für mich gibt es allerdings etliche andere Zeichentrickfilme, die mir einfach einen viel höheren Unterhaltungswert bieten.

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                              über Old

                              Ich mag die meisten Filme von M. Night Shyamalan, weil sie einfach interessante Prämissen haben und es immer Spaß macht zu sehen, wie sich diese mysteriösen Handlungen entwickeln. Dass eine gute Idee aber nicht automatisch einen guten Film macht, beweist er mal wieder mit seinem neuesten Werk "Old".
                              Ein großes Problem ist dabei schon mal, dass man als Zuschauer aufgrund des Filmtitels und Posters ja schon weiß, worum es in dem Film geht. Und das macht die erste Hälfte des Films etwas anstrengend, weil die Figuren absolut dämlich agieren und es mitunter frustrierend ist, sich das anzuschauen. Wenn Kinder dann sichtlich älter werden und die Mutter darauf besteht, dass ein Arzt sie untersuchen soll, weil sie nicht weiß was passiert, könnte man einfach ausflippen.
                              Solche und noch schlimmere Logikfehler ziehen sich dann durch den gesamten Film. Dazu gesellen sich haarsträubende Dialoge und Schauspieler, die irgendwie überfordert wirken, obwohl einige von ihnen mich in anderen Filmen schon überzeugen konnten.
                              Und auch die Kamera muss ich ganz eindeutig kritisieren. Schade, dass Shyamalan nicht mehr selbst die Kamera führt, hat er es doch in seinen frühen Werken so herausragend gemacht, was viel zur tollen Atmosphäre beigetragen hatte. Hier ist die Atmosphäre dann eher B-Movie-mäßig, zumal auch die Urlaubsresort- und Strandkulisse nicht so schön ist, wie man sie sich vorstellen würde.
                              Trotz all dieser Kritikpunkte konnte ich "Old" am Ende dann aber doch noch etwas abgewinnen. Die Auflösung des Ganzen fand ich relativ gelungen und auch so erschien mir der Film, trotz seines Trashfaktors, kurzweilig und unterhaltsam, sodass ich jetzt nicht von einem Totalausfall sprechen würde.

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                                Der_Ryan_M 13.01.2023, 08:19 Geändert 13.01.2023, 08:21
                                über Finch

                                "Finch" kommt als ein sehr ruhiger Science Fiction Film daher, schafft es aber auch gerade deswegen, eine Tonalität zwischen Melancholie und Hoffnung zu treffen, die mich definitiv berühren konnte und in diese postapokalyptische Welt eintauchen ließ.
                                Finch Weinberg (Tom Hanks) ist einer der wenigen noch lebenden Menschen auf der Erde, doch auch er ist schon krank von der extrem starken UV-Strahlung. Da ihm sein Hund das Wichtigste in dieser einsamen Welt ist, baut er einen Roboter, der sich nach seinem drohenden Tod weiterhin um diesen kümmern kann. Leider zieht ein gefährlicher Sturm auf, sodass Finch das "Gedächtnis" des Roboters nicht vollständig hochladen kann und dieser sich fortan wie ein Kind verhält. Gemeinsam begeben sich die Drei auf den Weg an die Westküste der USA, weil dort die Klimalage nicht ganz so bedrohlich sein soll.
                                Nach einer etwas zu lang geratenen Einführung, handelt es sich also mehr oder weniger um einen klassischen Road Movie, der immer wieder zwischen humorvollen und dramatischen Szenen schwankt. Dass einige den kindlichen Roboter mit seinen vielen Fragen etwas nervig empfinden, kann ich schon verstehen, für mich war es aber nicht der Fall. Ich konnte diese entschleunigende Reise mit einem starken Tom Hanks durch die menschenleeren Landschaften insgesamt doch sehr genießen.
                                Außerdem war das mal wieder ein Film, der mich mit seiner Optik und auch seinen CGI Effekten wirklich begeistern konnte. Der Roboter sieht verdammt echt aus und auch die Endzeitatmosphäre kann zumeist überzeugen. Zudem hat mir auch die Kamera von Jo Willems sehr gut gefallen, ebenso wie der Soundtrack von Gustavo Santaolalla, der sich perfekt in die Stimmungslage einfügt.
                                "Finch" ist ein toller Streifen, der das Herz am rechten Fleck hat und trotz einiger kleinerer Längen sehr viel Spaß macht. Für meinen persönlichen Geschmack hätte es gern noch etwas düsterer sein können, doch der Film richtet sich ganz klar an die gesamte Familie, was ihn dafür, trotz seiner gewissen Tragik, umso lockerer zu Schauen macht.

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                                  Zuerst einmal kann man ja kaum glauben, dass diese Story auf einer wahren Begebenheit basieren soll. Wenn das mal eine war, hat Michael Bay sie ja bis zur Unkenntlichkeit verändert und so weit das Auge reicht seinen typischen, übertriebenen Hollywood-Blödsinn hier verbaut.
                                  Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass "Pain & Gain" mir am Ende zumindest solide Unterhaltung liefern konnte. Dafür sorgen schon alleine die aufgepumpten drei Hauptdarsteller Mark Wahlberg, Dwayne Johnson und Anthony Mackie, die einfach ein herrlich dämliches Gespann abgeben. Dem "American Dream" wird mal ordentlich der Spiegel vorgehalten, aber in einer so humorvollen Art, dass es zum Glück ganz und gar nicht belehrend, sondern einfach nur amüsant wirkt.
                                  Leider ist aber die erste Hälfte ziemlich zäh und es passiert irgendwie nicht so viel spannendes. Erst ab dem Zeitpunkt, wenn Ed Harris dann die Bühne betritt und die Story sich einmal komplett dreht, wird es verdammt spaßig und teilweise auch recht makaber.
                                  Insgesamt war "Pain & Gain" für mich zwar kein Hammer, aber eine durchaus brauchbare Komödie, für die man aber auch etwas in Stimmung sein sollte.

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                                    Der_Ryan_M 10.01.2023, 17:54 Geändert 10.01.2023, 17:56

                                    Die überschwängliche Begeisterung meines Buddy's kaiser, hinsichtlich dieses Actioners "The Courier", veranlasste mich dazu, ebenfalls einen Blick zu riskieren. Letztlich handelt es sich hier, meiner Meinung nach, aber klar um einen B-Actioner, der schon in ein paar Szenen Spaß macht, aber auch in vielen Aspekten eher dürftig inszeniert ist.
                                    Man sollte ja meinen, dass ein Gary Oldman mit Augenklappe einen ernstzunehmenden und fiesen Bösewicht darstellt, dem ist aber überhaupt nicht so, zumal er nur aus der Distanz agiert und die unmittelbare Gefahr von einem hölzern agierenden "Agenten" ausgeht. Was der oder auch andere Nebendarsteller manchmal so machten, war schon unfreiwillig komisch.
                                    Die Kulisse in der Parkgarage wirkt außerdem ebenfalls recht trostlos und auch die Actionszenen sind teilweise sehr zweifelhaft geschnitten und mit CGI nachbearbeitet, sodass bei mir leider kein richtiges ÄKTSCHN-Feeling aufkommen wollte. :(
                                    Was mir aber dann doch noch recht gut gefallen hat, war der immer wieder eingestreute Humor und auch eine toughe Olga Kurylenko, die hier die Hauptrolle übernimmt, spielt ihre Rolle souverän herunter.
                                    Ab und zu schaue ich mir zur Entspannung solche billig produzierten Actionfilme auch mal ganz gerne an, von daher war das schon in Ordnung und man kann mit dem Film sicherlich etwas Spaß haben. Man sollte aber bei "The Courier" definitiv nicht zu viel erwarten, da der Film größtenteils nach Schema F operiert und die Story auch nicht der Rede wert ist.

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                                      Auch wenn es natürlich billiger Fanservice ist, mochte ich es eigentlich ganz gerne, dass man hier in "Terminator Genisys" zumindest wieder an die ersten Terminator-Filme anknüpfen wollte und das Geschehen zurück in die Vergangenheit verlegt, sowie sogar einige Szenen aus T1 fast 1 zu 1 kopierte. Ebenso ist Arnie wieder mit von der Partie, einmal als hässlicher CGI-Arnie und einmal als älterer Arnie, der aber immer noch saucool ist.
                                      Davon abgesehen hat der Film aber wirklich nichts zu bieten. Ein relativ idiotischer Plot, schundhaft inszenierte Actionszenen, die nur noch ein CGI-Wrack sind und ein paar sehr fragwürdige Casting-Entscheidungen vermiesen den Film. Sowohl Jason Clarke als John Connor, als auch Jai Courtney als Kyle Reese haben echt gar keinen Charme. Emilia Clarke finde ich ja ganz süß, aber als Sarah Connor ist sie natürlich auch nicht ernst zu nehmen.
                                      Leider wirkt der ganze Film auch wieder so gefühlskalt, dass eben auch die Anspielungen an die älteren Filme nicht funktionieren und eher peinlich oder verzweifelt wirken. "Terminator Genisys" ist ein sehr schlechter Film und einer, den das Terminator-Franchise nicht verdient hätte. Eigentlich hab ich nach diesem Film gar keinen Bock mehr, mir Teil 6 noch anzuschauen, aber der Vollständigkeit halber werde ich mich dran versuchen. Schlimmer kann es ja kaum werden...

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                                        Der_Ryan_M 09.01.2023, 08:11 Geändert 09.01.2023, 08:13

                                        "Eastern Promises" ist auf jeden Fall ein guter Film, aber ich hatte mir dennoch erhofft, dass er mich noch mehr mitnehmen würde. So ähnlich wie auch schon bei Cronenbergs "A History of Violence" war der Beginn für mich sehr vielversprechend, aber was man in Sachen Handlung am Ende daraus gemacht hat, war irgendwie dann nur so "ganz ok".
                                        Was den Film eigentlich erst so sehenswert macht, sind die Performances von Naomi Watts und Viggo Mortensen, aber auch Vincent Cassel und selbst Armin Mueller-Stahl, die alle durch die Bank weg sehr gut spielen. Es macht sehr viel Spaß den Schauspielern zuzusehen und vor allem Mortensen finde ich immer wieder klasse, in wie viele verschiedene Rollen er schlüpfen kann und er einfach immer überzeugt.
                                        Des Weiteren ist die Atmosphäre sehr düster, mit einigen extremen Gewaltspitzen, was natürlich für so einen Streifen immer von Vorteil ist. Das Pacing fand ich auch gelungen und eher schon recht hoch. Also der Film verschwendet keine Zeit an irgendwelchen Nebenschauplätzen und kommt in kompakten 90 Minuten über die Bühne, was ich generell positiv bewerte. Aber wie gesagt, konnte ich nie so wirklich in den Film eintauchen und es war immer so eine gewisse Distanz zwischen mir und Cronenbergs Inszenierung.
                                        Im Endeffekt habe ich "Eastern Promises" schon gerne geschaut, aber er konnte mich jetzt auch nicht vom Hocker reißen und ich musste im Nachhinein auch nicht mehr viel an den Film denken. Insgesamt aber trotzdem einen Blick wert.

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                                          Der_Ryan_M 08.01.2023, 17:25 Geändert 08.01.2023, 17:29

                                          Aus heutiger Sicht wirkt "Menace II Society" fast wie ein filmisches Zeitdokument, welches damals auf die Schwierigkeiten und Aussichtslosigkeiten der jungen, schwarzen Bevölkerung in den USA, bzw. hier in den ärmlichen Vierteln von Los Angeles, aufmerksam machen wollte. Unvorstellbar eigentlich, was dieser Film bei Erscheinen für einen Impact hatte oder wie er in bestimmten Teilen der Bevölkerung angekommen sein muss.
                                          Albert und Allen Hughes haben hier eine richtig fesselnde Milieustudie inszeniert, die zudem auch absolut realistisch anmutet. Der Film kommt eben auch zu einem großen Teil ohne Klischees oder zu hollywoodmäßige Darstellungen aus. Im Gegenteil, die Art und Weise wie hier gefilmt wurde, lässt einen mitten ins Los Angeles der 90er eintauchen und präsentiert einen interessanten Hauptprotagonisten mit dem 18-jährigen Caine (Tyrin Turner).
                                          Die Handlung besitzt einen roten Faden, der aber erst im Laufe des Films so richtig ersichtlich wird. Ansonsten folgt man eigentlich nur der Hauptperson und seiner Gang durch den Alltag und sieht, wie sie durch gewisse Entscheidungen immer weiter in die Spirale der Gewalt hineingezogen werden. Das Ende, wenngleich es nicht unvorhersehbar daherkam, ließ mich dann sprachlos zurück.
                                          Ich lobe außerdem, neben dem Soundtrack, auch die Leistungen der Darsteller, die wirklich sehr gut sind und zur Authentizität des Films beitragen. Wobei auch das ein oder andere bekannte Gesicht, wie das von Samuel L. Jackson oder Bill Duke, in kurzen Rollen zu sehen ist.
                                          Leider ist die deutsche Synchro, wie oft bei solchen Filmen, die viel mit Umgangssprache auskommen, nicht sonderlich gut, weswegen ich mir den Streifen unbedingt nochmal in OV zulegen muss. Dennoch ist "Menace II Society" ein großartiger Film, der ein wichtiges Thema auf eine packende Art verarbeitet und mir extrem gut gefallen hat.

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                                            Der_Ryan_M 07.01.2023, 11:52 Geändert 07.01.2023, 12:00

                                            Der vierte Teil der Reihe "Terminator Salvation" verlagerte das Geschehen nun in die dystopische Zukunft, die in den vorherigen Filmen nur angerissen wurde. Der Krieg zwischen Menschen und Maschinen tobt und mittendrin befindet sich John Connor (Christian Bale), der den Widerstand zu einem wichtigen Schlag gegen Skynet verhelfen möchte.
                                            Mit diesem vierten Film geht es nun steil bergab mit dem Terminator-Franchise. Die ersten drei Filme sind für mich eine gute Action-Trilogie, die alle ähnlich sind, aber trotzdem ihren eigenen Touch haben, aber hier hat man ja nun einen ganz anderen Ansatz genommen. Ein postapokalyptisches Setting und ein komplett neuer Cast prägen diesen vierten Teil. Außerdem viel mehr CGI-Action und übertriebene Actionszenen, die auf mich wenig Wirkung haben und zumeist auch irgendwie seelenlos wirken.
                                            Dabei ist die Handlung ja sogar noch relativ interessant und auch solide umgesetzt. Auch Christian Bale ist eine gute Besetzung für den erwachsenen John Connor. Sam Worthington wollte Hollywood dazumal zu einem Star machen, er spielte in einigen Blockbustern mit, aber er hat für mich einfach nicht das nötige Talent und ich sehe ihn nicht so gerne. Seine Figur ist aber dennoch interessant und die ganze Story funktioniert am Ende auch ganz gut.
                                            Das Problem ist einfach, dass der Film ein Terminator Film ist und dafür ist er eher enttäuschend. Als eigenständigen Film könnte man "Terminator Salvation" vielleicht noch durchwinken, aber selbst dann ist es einfach nicht die Art von Actionfilm, die ich mir gerne ansehe. Mir ist das hier tatsächlich schon zu viel Wackelkamera und CGI wie in einem Computerspiel, für mich nicht greifbar. Und die grau-braune Farbpalette tut ihr übriges, sodass der Film unterm Strich einfach keinen Spaß macht.

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                                              Der_Ryan_M 07.01.2023, 11:25 Geändert 07.01.2023, 12:14

                                              Trotz der vielen guten Bewertungen hier, konnte mich "In Bruges" leider nicht so abholen, wie ich es mir erhofft habe.
                                              Der Genremix aus schwarzer Komödie, Drama und etwas Buddy-Action war mir einfach zu viel auf einmal und funktionierte nicht so. Gerade der etwas ernste Drama-Anteil um Colin Farrells Charakter wirkte überhaupt nicht auf mich, da die komödiantischen Elemente viel zu übertrieben waren. Der Film wirkte ein bisschen wie von Tarantino's oder den Cohens Stil inspiriert, aber eine schlechte Version davon. Oft wirkten nämlich die Dialoge oder Szenen, die witzig sein sollten, auf mich viel zu erzwungen.
                                              Die Schauspieler fand ich zudem auch nicht gut, außer Ralph Fiennes, der seine Rolle noch am ehesten auf den Punkt brachte. Das Problem ist eben, dass ich Brendan Gleeson und Colin Farrell ihre Rollen als Auftragskiller nie abkaufen konnte. Ich sage ja nicht, dass die beiden schlechte Schauspieler sind, aber meiner Meinung nach sind sie einfach fehlbesetzt und ihre Charakteren funktionierten für mich gar nicht. Colin Farrell finde ich leider auch zumeist unsympathisch und er ist überhaupt nicht lustig, sondern eher nervig.
                                              Die Auflösung der Story ist auch nicht der Rede wert und beinhaltet viele unrealistische Entscheidungen der Charaktere. Immerhin die Atmosphäre in Brügge fängt der Film gut ein und ein paar witzige Situationen gab es ja auch. Ganz schlecht war "In Bruges" somit jetzt zwar nicht, aber mehr als mittelmäßige Abendunterhaltung bot mir der Film leider nicht.

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                                                Bei so einer Serie wie "Die Discounter" drängt sich natürlich immer ein Vergleich mit absoluten Dauerbrennern wie "Stromberg" oder "The Office" auf, die auch Arbeitsplatz-Komödien im Mockumentary Stil sind. An diese Klassiker kommt die sympathische Blödeltruppe aus dem Feinkost Kolinski in Altona zwar (noch) nicht heran, für etliche Lacher und eine Menge Situationskomik ist aber dennoch gesorgt.
                                                Das ist eine Serie, die doch einige schwarzhumorige Witze reißt, die man so in der heutigen Zeit eigentlich gar nicht mehr, im sonst so politisch korrekten Medium Fernsehen, erwarten würde. Alles natürlich mit einem Augenzwinkern und reichlich satirischem Unterton versehen, werden jede Menge moderne Thematiken mal mehr oder weniger gelungen auf den Arm genommen. Der eher unbekannte und junge Cast macht dabei auch wirklich eine gute Figur.
                                                Die ersten zwei Staffeln, die man aktuell bei Amazon Prime Video streamen kann, bestehen aus jeweils 10 Folgen, die im Schnitt so um die 15-20 Minuten lang sind. Staffel 2 legt dabei auch nochmal gekonnt eine Schippe drauf und wirkt gerade von handwerklicher Seite etwas runder. Besonders gefallen haben mir auch die Making-of Episoden am Ende der Staffeln, wo auch nochmal gezeigt wurde, dass hier auch sehr viel improvisiert wird, was eben den Humor dann auch ausmacht.
                                                "Die Discounter" ist mal wieder eine gute, kurzweilige Comedy-Serie aus Deutschland, die ganz klar von "Stromberg" inspiriert wurde und das Konzept in die moderne Zeit versetzt. Für alle Fans von solchen Komödien also definitiv einen Blick wert.

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                                                  Der_Ryan_M 05.01.2023, 18:37 Geändert 05.01.2023, 18:43

                                                  "The Black Phone" ist einer dieser kompetent inszenierten Horror-Thriller, die man zuletzt ja irgendwie öfters sieht und die mir in dieser Art auch eigentlich recht gut gefallen.
                                                  Anstatt auf die eher standardmäßige Schock-Ware zu setzen, versucht Scott Derrickson das alles in einen etwas tiefgründigeren Kontext zu setzen, baut ein kleines Familiendrama und ein paar nette Coming of Age Aspekte ein. Dazu noch in ein retrohaftes 70er Jahre Setting verlegt und mit einer eher ruhigen, aber wirklich tollen Kameraführung ausgestattet, kommt dann eben dieser Streifen heraus.
                                                  Für einen Horrorfilm ist "The Black Phone" somit schon ein hochwertiger Vertreter, dessen Prämisse zwar auch nicht neu ist, aber dennoch funktioniert. Atmosphärisch fand ich den Film völlig in Ordnung, wobei sich der Gruselfaktor dann letztendlich eher in Grenzen hält und der Film auch für Horror-Softies (wie mich) gut geeignet ist. Es gab aber dennoch ein bis zwei sehr effektive Jumpscares, die mich ordentlich erschrecken konnten.
                                                  Die Schauspieler haben mir ebenfalls gut gefallen, aber insgesamt fehlte mir dann das gewisse Etwas, das den Film herausstechen lässt. Die Charaktere bleiben eher blass und da wäre definitiv mehr möglich gewesen. Gerade dem Schurken hätte etwas mehr Hintergrund sehr gut getan, denn so war er irgendwie etwas langweilig, ebenso wie der junge Hauptprotagonist. Auch gibt es einige Nebenplots, die völlig ins Leere verlaufen oder auch logische Ungereimtheiten und damit meine ich natürlich nicht mal das Darth-Vader Telefon.
                                                  Man kann sich "The Black Phone" im Endeffekt schon ganz gut ansehen, es wäre aber mit der Prämisse auch durchaus mehr möglich gewesen.

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                                                    Der_Ryan_M 05.01.2023, 17:52 Geändert 05.01.2023, 17:53
                                                    über Speed

                                                    "Speed" ist ein etwas unterbewerteter Actionklassiker aus den 90er Jahren, in denen natürlich sehr viele gute Actionfilme erschienen und so ein Film dazumal vielleicht nicht in der Spitze anzusiedeln war. Das Regiedebüt von Jan de Bont, den man sonst hauptsächlich als Kameramann (u.a. von "Die Hard") kennt, ist jedoch auch fast 30 Jahre später noch extrem unterhaltsam und auch wirklich gut gealtert.
                                                    Aus heutiger Sicht vermisse ich solche Filme ohnehin, handgemachte Explosionen und richtig coole Stunts, so wünsche ich mir das in einem Actioner. Dazu ein überaus simpler Plot, der aber vor allem im Mittelteil durch sein Bus-Setting eine klasse Dynamik hat, was diesen Streifen dann letztendlich auch so kurzweilig macht.
                                                    Ebenso muss man hier auch Dennis Hopper als Schurken positiv hervorheben. Er ist doch schon einer der einprägsameren Bösewichte, dessen fiese und unsympathische Visage einem definitiv im Gedächtnis bleibt. Auf der anderen Seite stehen mit Keanu Reeves und Sandra Bullock dann zwei relativ junge Hauptdarsteller, die aber hier einige ihrer besten Karriereleistungen abliefern und für so einen Actioner wirklich spannende Charaktere spielen. Gerade Bullock finde ich richtig stark und man sieht ihr ihre Angst in vielen Situationen in der Mimik richtig gut an.
                                                    Für mich ist "Speed" so ein Film, den man immer einlegen kann und man wird einfach perfekt unterhalten. Ein sehr gutes Action-Spektakel der 90er.

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