Drehmumdiebolzen - Kommentare
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Alle Kommentare von Drehmumdiebolzen
Schon 2010, also kurz vor dem Ende der Potter-Ära, war abzusehen, dass sie vom Hauptdarstellertrio die noch mit Abstand interessanteste Karriere haben würde.
Während Rupert Grint ja nahezu in der Versenkung verschwunden ist und Daniel Radcliffe sich mit kleinen, aber feinen Indie-Produktionen langsam den Weg zurück in den Blockbusterbereich bahnt (Now You See Me 2), schreitet ihre Karriere stetig voran.
Allerdings ließ ihre Rollenauswahl, mal abgesehen von "Perks of Being a Wallflower", bislang eher zu wünschen übrig. Ihr Problem ist gar nicht mal, dass die ewige Hermine an ihr haftet, sondern dass sie eine neue Rolle finden muss, die man noch Jahre später mit ihr in Verbindung bringen wird. Sie macht ihre Sache bislang gut, solide, aber keineswegs überragend.Das Markante, das gewisse Etwas, was sie immer in ihrer Paraderolle hatte, fehlt jetzt.
Andererseits bin ich aber auch momentan reichlich begeistert, an was für Projekte sie sich doch inzwischen herantraut: "Regression" demnächst dürfte ihr schon einiges an schauspielerischem Können abverlangt haben, allein schon aufgrund der recht kontroversen Thematik und des nicht über die Maßen am Mainstream klebenden Alejandro Amenàbar.
Den bevorstehenden Sing-Sang Auftritt als "Belle" in "Beauty and the Beast" und "The Circle" mal beiseite lassend, bin ich nach wie vor sehr gespannt auf ihre Darbietung in "Colonia", denn der dürfte ebenfalls rein von der Materie ein nochmal etwas anderes, anspruchsvolleres Kaliber darstellen als das, was die meisten Young-Adult Kandidatinnen sich so für gewöhnlich rauspicken.
Es gibt natürlich immer noch welche wie Shailene Woodley (Snowden) Anna Kendrick (Into the Woods) oder sogar Kristen Stewart?, die ganz bestimmt noch viel von sich reden machen werden, dabei aber andererseits mit einem Bein immer noch in ihren Teenie-Franchises stecken (Divergent, Pitch Perfect). Und Emma hat den klaren Vorteil, dass ihr nach 5 Jahren die Hermine schon längst nicht mehr so nachhängt wie befürchtet.
Hauptsache ist, dass sie sich hoffentlich nie auf ihre äußerliche Attraktivität reduzieren lassen wird, denn dafür ist sie eindeutig zu talentiert.
Bei Qualitätsserien versteht es sich von selbst, dass man jeweils vor oder mit dem Erscheinen einer neuen Staffel einen kompletten Rewatch von allem "was bisher geschah" macht, um erstmal wieder auf den letzten Wissensstand und eben rein zu kommen.
Davon ausgehend, dürfte ich beispielsweise die erste Staffel "Game of Thrones" nun schätzungsweise so um die 6-7 mal gesehen haben. Und obwohl ich mir jedes Mal vornehme, vielleicht doch nicht ganz bei 0 anzufangen, mach' ichs dann doch wieder und bereue es absolut nicht.
Die ganzen Sitcom-Hypes um "How I Met Your Mother" oder auch "Big Bang Theory sind an mir relativ vorübergezogen, nicht zuletzt, weil ich schon seit Jahren so gut wie kein Fernsehen mehr live sehe und mir die automatisierte Comedy-Endlosschleife von Prosieben Sat.1 schon beim Zappen gewaltig auf den Zeiger geht.
Die Ära der kurzweiligen Sitcoms ist für mich irgendwie weitesgehend gelaufen, seit ich angefangen habe, richtige Dramaserien von wirklichem Format ("Breaking Bad", "House of Cards", "True Detective", "Hannibal" oder zuletzt "Person of Interest") zu schauen.
Dagegen erscheint es einem absolut banal, dass man früher sogar mal sowas wie "Two and a half Men" konsumiert hat.
Die große Ausnahme bildet für mich höchstens "King of Queens". Die einzige Sitcom, die ich (inzwischen sogar auf Blu-ray) besitze und mir immer wieder ansehe, selbst wenn ich so ziemlich alle Folgen schon lange vorwärts, rückwärts, seitwärts herbeten kann.
Peter Dinklage war natürlich auch in Staffel 5 wieder absolute Spitzenklasse, auch wenn er dieses Mal keine der Szenen darstellerisch so an sich reißen konnte wie in der Vorgängerstaffel. Ich sage nur "Guilty of being a dwarf" ;)
Wenn jemand vom grundsätzlich überragenden Cast in der Season wirklich etwas Preisverdächtiges geleistet hat, dann wohl eindeutig Lena Headey.
Charakterlich auf dem "Walk of Shame", schauspielerisch "Walk of Fame".
Soo, da ich es schon damals (April 2014? Wo ist nur die Zeit hin...?!) zu kommentieren versäumt und stattdessen bevorzugt bloß stumm gelikt habe: Fantastischer Kommentar!! So wunderbar aufrichtig und ehrlich und doch so betörend verträumt wie man es halt von dir kennt, eh und je ;)
Aber bevor du jetzt noch auf der virtuellen Schleimspur ausrutschst, belasse ich es jetzt besser bei: Meinen herzlichsten Glückwunsch zum zweiten Eintrag in die KoDeWo-Annalen!
;-)
Puppet-lapapp!
Hatte bereits James Wans (reichlich überschätzter) Retro-Spuk "Conjuring" neben dem allzu zaghaften Vorüberschreiten statt selbstbewussten "Sägen" an den überlebensgroßen Stühlen so mancher Genre-Ikonen zumindest noch ordentliche Darsteller, wohligen 70er Charme sowie eine Handvoll effektiver Einzelszenen zu bieten, ist das vor dem Ausbau zum "The Warren's curious, paranormal antiquities" Franchise notdürftig mitgeschleifte, hastig heruntergekurbelte, pardon heraufbeschworene Spin-Off um Kinderzimmerfratze Annabelle nur noch eine dröge Spazierfahrt mit Omama Lorraines Kinderwagen durch Opapa Eds staubiges Puppenantiquariat.
Trotz dem zum Glück exorzierten, penetranten Pseudo-Realismus des Vorgängers (oder eher Nachfolgers?) lässt Kameraassi Leonetti Mr. und Mrs. Form(elhaft) durch sein übermotiviertes, mit billiger TV-Optik unterfüttertes Objektiv taumeln, während er sich neben dem trägen Plot noch ungenierter am Lautstärkeregler zu schaffen macht und munter querbeet durchs Genre hurt als schon Wan. Dank dessen bereits in "Conjuring" ärgerlichem Production Design grinst sich Glasaugenschreck Annabelle, wahlweise in Stühlen schaukelnd, auf Regalen oder Böden rumlungernd (bei nebenbei bemerkt durchgehendem Sturzhässlichsein!) dauer-diabolisch süffisant durch ihren eigenen Film und wirkt dabei wie eine faule, ewig zurückgewiesene Bewerberin beim Casting für "Chucky's Braut".
So sieht man denn tatsächlich mit leisem Grauen der Ausschlachtung des nächsten, beliebigen Kuriosums aus dem wundersamen Warren-Fundus entgegen, die kommen wird.
Auf Teufel komm' raus.
"Die Dinosaurier-Action brach letztes Jahr an den Kinokassen sämtliche Rekorde"
Und jetzt postet noch neben den ganzen merkwürdig verfrühten "Best of the Year" Listen das weltweite Einspiel von "Episode VII", die ersten Setfotos vom "Titled Christopher Nolan Project" und den Namen des nächsten Bonddarstellers.
Obwohl der einmal mehr katastrophal einfallslose deutsche Verleihtitel zunächst unweigerlich nur auf eine weitere Fließband-Schmonzette nach Kitschkönig Nicholas Sparks schließen lässt , trifft er das, worum dieser Indie-Streifen sich im Kern dreht, ironischerweise ebenso auf den Punkt wie die Original-Etikettierung "Saftety Not Guaranteed". Wenn auch unter Umständen ein klein wenig anders.
"Wanted: Somebody to go back in time with me. This is not a joke. P.O. Box 91 Ocean View, WA 99393. You'll get paid after we get back. Must bring your own weapons. Safety not guaranteed. I have only done this once before."
Regiedebütant Colin Trevorrow und Drehbuchautor Derek Connolly, die sich erst diesen Sommer für die (Wieder-)Eröffnung des "Jurassic Park" auf der großen Leinwand maßgeblich verantwortlich zeigten, ließen sich von eben dieser kuriosen Announce, die tatsächlich Ende der 90er Jahre so im Seattle Magazine auftauchte, inspirieren. Während sich damals alles schließlich als Scherz entpuppte, ist die Story, der der überhebliche Redakteur Jeff hier mithilfe von zwei Praktikanten nachgehen soll, zwar anfangs ebenfalls als redaktioneller Lückenfüller (fürs Sommerloch?) gedacht; schnell stellt sich jedoch für das Trio heraus, dass hinter dem Ganzen doch mehr steckt als erst angenommen und vielleicht ja sogar ein Körnchen Wahrheit..?
"Safety Not Guaranteed" spielt von Anfang an mit der Erwartung des Zuschauers, hier einen Science-Fiction Film à la "Die Zeitmaschine" im Geiste H.G. Wells' vor sich zu haben, dass nach ein wenig Vorgeplänkel irgendwann der amateurhaft zusammengeflickte DeLorean schon aus dem Schuppen geholt wird und die aufregende Reise durch Raum und Zeit endlich losgehen kann. Doch genau das, was man dem Film durchaus als Stärke auslegen könnte, ist auch gleichzeitig seine größte Schwäche.
"Sicherheit nicht garantiert", lautet die Devise und das trifft sowohl auf die anfangs allem Anschein nach absurde Behauptung der Zeitreisemöglichkeit, als auch auf den Zuschauer zu, bei dem genauso nicht mit Sicherheit garantiert ist, was auf ihn zukommt und ob ihm Dieses und Jenes innerhalb der Geschichte so zusagen wird.
Trevorrows Film erzählt nämlich weniger von Zeitreisen als vielmehr von den Zeitreisenden an sich. Statt für allerlei pseudo-wissenschaftlichen Schnickschack interessiert er sich mehr für das "Warum" als das "Wie".
Gemeinsam mit Aubrey Plazas Hauptfigur Darius (komischer Mädchenname) lernen wir den unscheinbaren Angestellten und Hobbytüftler Kenneth besser kennen und die Motivation für das wahnwitzige Vorhaben verstehen, wofür sich bei der eh schon knappen Laufzeit von 85 Minuten viel Zeit genommen wird.
Es geht weniger um die reine Erfahrung eines haarsträubenden Trips durch das Raumzeit-Kontinuum, als vielmehr um die Möglichkeit, Fehler der Vergangenheit wieder gutzumachen, alte Wunden zu schließen, Fehlentscheidungen zu ändern, zweite Chancen, die sich so mit einem Mal eröffnen, zu nutzen.
Dass der Film auch dann noch halbwegs funktioniert, wenn er von seiner angeteaserten Sci-Fi Note in eine unvermeidliche, wenngleich etwas verschrobene Romanze mündet, ist größtenteils der Chemie zwischen Plaza und US-Indie-Ikone Mark Duplass, welcher als Produzent auch schon Erfolge wie "Little Miss Sunshine" für sich verbuchen kann, zu verdanken. Obwohl die Mumblecore-Produktion abseits dessen handwerklich kompetent, aber fast schon klischeehaft mit Indie-Soundtrack inszeniert wird, tut das der Sache keinen Abbruch, obgleich es schwer vorstellbar scheint, dass ausgerechnet dieses recht unscheinbare Debüt Trevorrows Ticket ins Mainstream-Blockbusterfach gewesen sein soll. Umso amüsanter, dass der Nostalgiker hier u.a. auf Star Wars verweist; wurde doch erst letztens bekannt gegeben, dass er den Abschluss der neuen Trilogie, Episode IX, drehen darf.
Dadurch, dass das Thema Zeitreise irgendwann streng genommen kaum noch eine Rolle spielt, gewinnt man aber auch fast den Eindruck, dass Trevorrow und Connolly nicht nur aus budget-technischen Gründen vor den genretypischen Logiklücken und Paradoxa zurückschrecken, die die Grundprämisse zwangsläufig mit sich bringt und in deren Fallstricken sich ja selbst Klassiker wie "Zurück in die Zukunft" verheddern.
Und auch, wenn es durchaus leichte Enttäuschung auslösen kann, dass die Zeitmaschine, geschweige denn Zeitreisen damit, bis zum überstürzten und leider sehr unstimmigen Ende letztlich Mittel zum Zweck bleibt, so unternehmen alle Figuren im Verlauf auf ihre eigene Art eine "Journey of Love". Seien es nun Darius und Kenneth, die zueinander finden, der vordergründige Macho Jeff (Jake Johnson, der ebenfalls im Dino-Blockbuster eine Nebenrolle spielte), der mit seiner alten Flamme wieder anbandeln kann oder der Praktikant Arnau, der sich als introvertierter Nerd schließlich doch ein Herz fasst. Wie der Zuschauer bewegen sie sich zwar kaum von der Stelle, haben sich aber dennoch entwickelt und eine emotionale "Reise" hinter sich.
Fazit: Der Sundance Hit "Safety Not Guranteed", der hierzulande inzwischen im Zuge des "Jurassic World" Hypes zügig in "Der Zeitreisende" umbenannt wurde, ist eine kleine, aber feine Indie-Perle, die zwar deutlich ihre Figuren vor die eher unspektakuläre Story stellt und auch kaum etwas Neues erzählt, zumindest aber als kurzweilige, weitesgehend kitschresistente Romanze mit gut aufgelegten Darstellern überzeugen kann. Letztendlich "nur" ein Lückenfüller-Film über einen Lückenfüller, aber ein "netter".
Und vielleicht kommt ja jemand wirklich mal auf die Idee, ein paar Jahre in der Zeit zurückzureisen und das Skript Jason Reitman und Ellen Page in die Hand zu drücken..?
Eine (laut Imdb) französisch-luxemburgisch-deutsche Koproduktion unter der Regie eines deutschen Kurzfilmoscar-Preisträgers, der zur Abwechslung mal nicht in belanglosen, öffentlich-rechtlichen Eigenproduktionen versumpft und die Verlegenheitsroute heimischer Vergangenheitsbewältigung einschlägt, sondern sich nach "John Rabe" einer Thematik (Sekte vor dem Hintergrund der Pinochet-Diktatur in Chile) annimmt, welche man so nicht alle Tage zu sehen bekommt und dafür obendrein auch noch eine internationale Besetzung (Brühl, Nyquist, Watson) gewinnen kann.
Könnte echt was werden.
Der Film heißt "The Incredibles" , aber die Familie "Fantastic"? Ist ja einfach unglaublich.
Stolze 1,5 Punkte, die, mehr oder weniger, wahlweise stellvertretend sind für:
1. 1,5 akzeptable Darsteller(-leistungen)
2. 1,5 Sätze, die nicht wahlweise Wörter wie „Fotze“, „Schlampe“, „Nutte“, „Opfa/Opfas“, "Spast“ enthalten („Achte mal auf deine Ausdrucksweise, du Wichser!“)
3. 1,5 Minuten Leinwandzeit von Paukerschreckfossil "Uschi Glas (Hautnah),
4. 1,5 "Schmunzlern", naja gut, „verunglückten Lachern" meinerseits
5. 1,5 mal 100 Helligkeits-/Kontraststufen, um die man das aufdringliche MTV-Colorgrading reduzieren möchte
6. 1,5 Sekunden, in denen in der Süßigkeitenautomatenszene kein Pop-, äh, „Pick-Up“ Product Placement zu sehen ist
7. 1,5 Stunden, die der Film zu lang ist
8. 1,5 Stunden, die ich davon gerne raus geschnitten hätte
9. 1,5 Minuten der Laufzeit, bei denen die Tonspur das Gehör nicht mit alternativloser Chartmusik akustisch verkleistert
10. 1,5 Seiten, die Vorzeigemigrant Zeki Müller schätzungsweise von Friedrich Schillers "Die Räuber" gelesen haben dürfte
11. 1,5 Wörter, die er dabei (laut eigener Aussage) NICHT im Wörterbuch (oder etwa mit der Duden-App?) hat nachschlagen müssen
12. 1,5 Seiten, die schätzungsweise bei der sagenhaft dem gemeinen Proletarier-Slang angepassten Fehl-Neuinterpretation von „Romeo und Julia“ vom Originaltext übrig blieben
13. 1,5 mal 0 Ultraklischees, die bei der Darstellung und Zurschaustellung sogenannter „sozialer Randgruppen und Brennpunkte“ (Hartz IV Empfänger, Neonazis, Drogenabhängige) keine Verwendung fanden
14. 1,5 mal 0 Euro, die ich für dieses unvergleichliche Filmvergnügen investieren musste
15. 1,5 Promille, die ich wohl erst intus haben müsste, um es mir jemals nochmal freiwillig anzutun
Alles in allem ergibt das 1,5 x 15 = 22,5; 22,5:15=1,5
Nach dem gängigen Notenspiegel also noch knapp ein
„Sehr gut minus"!
Also dann: Fack Ju Tu! und
Elyas..? Heul leise.
Der Artikel verdient allein schon für den Aufwand und die Mühe zweifelsohne Respekt, wenn manches auch mitunter nicht allzu sorgfältig recherchiert ist.
Beispielsweise ist es meines Wissens nach so, dass Zimmer grundsätzlich am Computer komponiert, und das schon seit den Achtzigern. Er ist reiner Autodidakt und kann sogar angeblich überhaupt keine Noten lesen.
Für jeden Film setzt er sich an sein Cubase und orgelt zunächst hinein, was ihm so in den Sinn kommt, komponiert meist schon lange vor Drehbeginn verschiedene musikalische Suiten zu wichtigen Personen, Szenen oder Orten, die er dann dem Regisseur vorspielt. Anschließend wird das Ganze zwar überwiegend mit dem richtigen Orchester aufgenommen, manches landet unter Umständen aber noch bei seinen ganz persönlichen Remote-Control-Minions, die du ja auch erwähntest (z.B. Ramin Djawadi, Lorne Balfe oder aber Steve Jablonky). In einigen Fällen basteln die dann aus Zimmers Suiten etwas Anderes, was z.B. sehr deutlich wird am Actionthema in "Inception", was zum ersten Mal in Mombasa (Szene und Track 7 auf dem OST) anklingt.
Die Vermutung liegt nahe, dass Zimmer lediglich die Melodie in einer Suite schrieb und Lorne Balfe das Ganze dann für die Szene etwas aufgejazzt hat. Nichtsdestotrotz ist "Mombasa" natürlich sein Stück, was obendrein recht originell mit dem Orchester agiert, das elektronische Klänge mit den Streichern "imitiert" (deshalb wohl auch bei der Premiere in diesem Affenzahn gespielt! :D), während afrikanische Trommeln bzw. Drums und Waldhörner dazukommen, die für das berühmt-berüchtigte "Trailer-Tröten", wie ich es mittlerweile gerne nenne, sorgen.
Nun ja, meine Meinung zu Zimmer selbst...
Zunächst vorweg: Ich besitze einige seiner Soundtracks, und während ich das hier schreibe, schallt "Mombasa" aus meinen Laptoplautsprechern.
Ich halte ihn nach wie vor für einen absolut herausragenden Komponisten, der es als Autodidakt wirklich weit gebracht hat und auf vieles stolz sein kann, was er in seiner Hollywoodkarriere so vertont und welche Spuren er dabei in der Filmwelt und der Popkultur hinterlassen hat.
Allerdings habe ich in den letzten Jahren stark den Eindruck, dass entweder etwas müde oder sogar ein bisschen faul geworden ist.
Es überrascht mich beispielsweise, dass sowohl hier in deinem (mehr oder weniger) als auch dem Ranking auf filmstarts.de der Track "Rise" zu "The Dark Knight Rises" auftaucht. Denn nahezu das ganze Stück ist ein quasi- Best Of der beiden Vorgänger-Scores, fast nichts davon wurde neu komponiert oder nennenswert variiert. Es mag natürlich in dieser Abfolge seine Wirkung nicht verfehlen und klar ist es der abschließende Teil der Trilogie, aber streng genommen läuft Zimmer hier auf ziemlichem Autopilot.
Ein anderes Beispiel wäre die Arbeit zu seinem (wohl anscheinend letzten) "Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides". Da heißt es, dass er hier lediglich das Thema der Meerjungfrauen selbst geschrieben hat. Das mag zwar im Film großartig und sehr atmosphärisch funktionieren, bei näherem Hinhören ist es aber einem Segment aus dem Track "At World's End" aus dem Vorgänger schon erstaunlich ähnlich. Man merkt auch dem gesamten Score unweigerlich an, dass Zimmer auf deutsch gesagt, keinen Bock drauf hatte, nicht zuletzt daran, dass er die 11 dürftigen Tracks, die zusammen knapp eine lächerliche halbe Stunde Laufzeit haben, mit (gewöhnungsbedürtigen) Techno-Remixen seiner Protegés(z.B. Junkie XL alias Tom Holkenberg) aufgefüllt hat. Lediglich die sogar ganz brauchbaren Gitarrenstücke mit dem Heavy Metal-Duo Heavy "Rodrigo Y Gabriela" dürften ihm diese lustlose Auftragsarbeit etwas versüßt haben.
Die absoluten Negativbeispiele der letzten Jahre dürften wohl "Man of Steel" und "12 Years a Slave" sein. Sein Score zu Zack Snyders Superman ist bis auf wenige Ausnahmen ein ohrenbetäubendes, erschlagendes und überwiegend völlig gesichtsloses Getöse, eine wahre Orchestrapokalypse, mit der sein berühmter "epischer" Sound schon beinahe zur Selbstparodie wird.
Im Sklavendrama "12 Years a Slave" versucht er einem dann allen Ernstes, sein wirklich gelungenes "Time" aus "Inception" mit geringfügigster Variation unterzujubeln, dass bei aller Liebe irgendwo ja auch nur eine alternative Version von "Journey to the Line" aus "Der schmale Grat" ist. Nebenbei bemerkt eine seiner besten Arbeiten und vielleicht auch der beste, jemals von ihm komponierte Track, wobei Klaus Badelt auch die Finger im Spiel hatte.
Bei soviel Gemecker muss ich nun aber doch Farbe bekennen: Zugeben, dass mein halber Rechner und damit iPod voll mit seiner Musik ist, dass ich meine liebsten Soundtracks von ihm ("The Dark Knight", "Inception", "Lion King", "The Da Vinci Code", "Sherlock Holmes", "Pirates 1-3", "Gladiator", "Hannibal") im Regal stehen habe, dass ich rund 1 Jahr lang jeden Morgen im Bus "Why so Serious?" vielleicht das unkonventionellste, was er je geschrieben hat, gehört habe und sogar seinen "Man of Steel" beim Aufräumen höre ;)
Und zu seiner Ehrenrettung muss ich zugeben, dass mich der "Interstellar" Score seit langem wirklich einmal wieder begeistern konnte. Paradoxerweise, denn thematisch ist es vermutlich seine mit dünnste Arbeit, was aber eher Geheimniskrämer Nolan zuzuschreiben ist.
Aber wie er hier den Sound dieser gewaltigen Orgel in der Temple Church in London einsetzt, das Orchester meist völlig im Hintergrund hält; wie dabei atemberaubende Stücke wie "Mountains" (auch sehr zu empfehlen in der Langfassung "Tick-Tock"!) entstehen, die einfach perfekt mit Nolans Bildern harmonieren, um vom sensationellen "No Time before Caution" (Docking-Szene!!!) oder "Stay" erst gar nicht zu sprechen: Hier schafft er es mit einer denkbar simplen, fast schon banalen und arg repetitiven Abfolge neue, melancholische, meditative Klangwelten zu erschaffen, die, obwohl sie auf nicht mehr als einem Blatt Papier fußen (bei "Inception" war es immerhin noch das gesamte Skript) wirklich gedanklich zu den Sternen entführen können. Da findet Zimmers Musik tatsächlich wieder den Weg zu mir, und er vermutlich auch ein bisschen zu sich selbst, war es doch ein sehr persönliches, intimes Stück, was er ja ursprünglich über seinen eigenen Sohn verfasste.
Ich hätte ihm dafür wirklich seinen zweiten Oscar gegönnt.
Was mich aber immer noch an seiner Arbeitsweise bei Remote Control Productions stört (und auch viele seiner Kritiker), ist, dass er sich häufig immer noch auschließlich unter seinem eigenen Namen vermarktet. Denn "Hans Zimmer" ist schon längst ein Markenname und schon lange nicht mehr bloß ein Mann, der da am Werk ist. Gegen sein Fördern talentierter Nachwuchskomponisten ist ja auch nichts einzuwenden, auch wenn einige davon rein stilistisch sehr nah am Maestro arbeiten und kaum eigene Akzente setzen können (Steven Jablonsky, Harry Gregson-Williams)
Nur finde ich, dass diese "Minions", welche maßgeblich an seinen Erfolgen beteiligt waren oder noch sind (warten wir es ab, ob beim nächsten "Pirates" überhaupt jemand den Wechsel zu Geoff Zanelli merken wird) mehr vom "Rampenlicht" abbekommen sollten als die obligatorische "Addiotional Music by" Nennung im Abspann.
Was wäre daran so schlimm, als eine große Musikgruppe aufzutreten wie etwa "Vangelis", aber eben unter dem Label Remote Control?
Wenn ich mir meinen vielleicht etwas zu ausladenden Kommentar so ansehe, hätte ich das ja glatt in einem eigenen Artikel verpacken können, nicht? :D
Jedenfalls höre ich weiterhin allen (teils berechtigten) Unkenrufen zum Trotz weiterhin seine Musik und hoffe nebenbei bemerkt, dass du die Freundschaftsanfrage, die so ziemlich genau jetzt bei dir reinrauschen dürfte, annimmst?
;-)
Ich stehe da wohl denkbar zwischen den Stühlen bzw. Mikrofonen.
Denn ich sehe durchaus bevorzugt englischsprachige Filme und Serien in OV, ich kann es auch jedem, der der Sprache mächtig ist, nur empfehlen, da die Dialoge grundsätzlich einfach besser rüberkommen und auch die persönlichen Eigenheiten der Schauspieler zur Geltung kommen.
Wenn nicht gerade Matthew McMumble in breitestem Texanisch über Pessimismus philosophiert oder aber Mads Mikkelsen Hannibals litauische Herkunft mit osteuropäischem Akzent unterstreichen will, gilt: Nur Original ist ideal.
Gleichzeitig bin ich aber auch ein ziemlicher Freak, was deutsche Synchronisation angeht, was manchmal dazu führt, dass ich mich bei altbekannten, langweiligen oder grottigen Streifen teilweise nur noch darauf konzentriere und dann die kuriosesten Verbindungen herstelle, sei es, dass man bei genauem Hinhören sogar in älteren Filmen viele bekannte, heute betagtere Sprecher erkennen kann (so z.B. Eckart Dux, allgemein auf Jerry Stiller in "King of Queens" oder als zweite Gandalf-Stimme bekannt, der schon in "Psycho" auf dem jungen Anthony Perkins zu hören war).
Außerdem denke ich, dass wir hier in Deutschland gegenüber anderen Ländern, wo ja teilweise ein und derselbe Sprecher für einen Film verantwortlich ist (sogar bei großen Blockbustern!), mit vergleichsweise professioneller Synchronisation einfach verwöhnt sind.
Hinzu kommt, dass Synchros mit den Jahren immer kostengünstiger und zeitsparender produziert werden (wodurch nicht zuletzt immer mehr Studios geschlossen werden und manche Synchrongrößen immer seltener zu hören sind) und diese Sprecher/Schauspieler bei teilweise absoluten Hungerlöhnen trotzdem noch überwiegend grandiose Arbeit abliefern.
Was man sich allerdings wirklich sparen könnte, ist dieses marketingstrategische Zerren mehr oder minder begabter "Promis" vors Mikrofon. Sowas geht in den meisten Fällen schwer ins Auge (Cindy aus Mahrzahn in "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2") oder entfernt sich wirklich meilenweit vom Original (der komplette Sat.1 Comedy-Ozean in "Findet Nemo"). Das mag in den USA funktionieren (jüngstes Beispiel "Inside Out"), hier ist das überwiegend unnötig und peinlich.
Bei eher bescheidenen Englischkenntnissen ist Original mit deutschen Untertiteln allerdings auch der denkbar falsche Weg, da die meist möglichst knapp und komprimiert das Gesagte nur zusammenfassen sollen und oftmals auch nicht den deutschen Synchronbüchern entsprechen. Außerdem verführt es irgendwann schlicht zum "Filme mitlesen" statt "Filme schauen".
Darum gilt wenn schon denn schon: OmU. Dann kann man immer wortwörtlich sehen, was gesprochen wird, im Original Undeutliches oder halb Verschlucktes mitlesen, und nebenbei noch was für Wortschatz/Englischkenntnisse tun, denn ein Film, den man in- und auswendig kennt, ist bekanntlich besser als jede stoische Hörverstehensaufgabe.
Sind es heutzutage Genrestreifen wie "Lucky#Slevin" oder Joe Carnahans "Smockin' Aces", die, meist vergeblich, bemüht der konventionsgelösten "Pulp Fiction" eines Quentin Tarantino nacheifern, versucht hier David Miller unübersehbare Anleihen beim "Master of Suspense" höchstselbst zu machen. Ob die ebenfalls schwer zu kompensierende Bühnenherkunft wie bei "Dial M for Murder", die entweder selbe (John Williams sitzt abermals im weniger gutgläubigen Polizeiapparat) oder frappierend ähnliche Besetzung (Doris Day, ebenso blond und kaum eine Spur selbstbewusster als Hitchs schon damalige Ex-Leinwandgrazie Grace Kelly), alles ist so durchdrungen vom Geiste Hitchcocks, dass es Miller kaum möglich scheint, die durchschimmernde Handschrift mit seiner eigenen zu verschleiern. Wie auch, bei nahezu identischem Handlungsverlauf, der trotz potenziell ausgelegter Finten (Roddy McDowell wirkt ohne Affenkostüm doch recht blass und verschenkt) und augenscheinlich unvorhersehbarer Begebenheiten unweigerlich an Hitchs weitaus präziser inszeniertes Kammerspiel voller bedeutungsvoller Bedeutungslosigkeiten gemahnt?
So erweisen sich die titelgebenden "Mitternachtsspitzen" inszenatorisch als aus zu dünnem Stoff gewebt, dazu weniger reizvoll in gleich mehrerlei Hinsicht; allzu leicht zu durchblicken, Londons wabernden Nebelschwaden zum Trotz.
Dass das Skript aber letzten Endes auf Millers und nicht Hitchcocks Tisch gelandet ist, dürfte allerdings mehr als Anlass zur Freude geben: So blieb es zwar (leider) vor Alma Revilles berühmt-berüchtigtem Rotstift verschont, hätte jedoch auch dazu führen können, dass der Suspense-Maestro womöglich sein Genre-Momument "Psycho" nicht gedreht hätte, in dessen heißer Postproduktionsphase er zu diesem Zeitpunkt gesteckt haben dürfte.
Zum Glück.
Ach was, Johann Wolfgang von... dominiert Deutschland? Wenn's nur so wäre...
Nolan macht einen neuen Film und das Ganze ist wieder mal noch so top-secret und namenlos, dass ich's mir hier nicht mal vormerken/folgen kann...?!
Hmm, also Imdb listet bislang ja nur sein "Untitled Keith Gordon Project", ansonsten tauchte irgendwann über die letzten Jahre immer mal der Name "Keys to the Street" auf. Und was ist eigentlich aus seinem ewig in der Vor-Vorproduktionshölle stehenden Howard Hughes Biopic geworden?
Egal, was auch immer er wieder in seiner Filmographie-Black Box geheim hält, es kann nur großartig werden. Und wenn Sam Mendes jetzt doch die Bond-Regie geschmissen hat, wer weiß, wer weiß...?
Sowas kommt also dabei raus, wenn das bocksteife deutsche Heimatkino mal Genrekost produziert.
Malen-nach-Hollywood-Zahlen-Found-Footage, "wie erkläre ich deutschen Zuschauern 'Geocaching' möglichst langweiligst nach Sesamstraßenprinzip" und Trailer-Getröte von der Zimmerschen Remote Control-Resterampe.
...Und dass ein deutscher Film "Seekers" heißt, geh' ich jetzt sofort meiner "Mum" und meinem "Dad" erzählen!
"More groovy than spooky", gestaltet sich Horrorspezialist James Wans Neubesinnung, weg von seinen "Saw" Gore-Wurzeln, hin zum guten alten "Haunted House" mit seinen selbstknarzenden Dielen und sich von Geisterhand öffnenden Wandschranktüren, unheilvoll wehenden Gardinen, flackernden Lichtern und natürlich mitternächtlich munter rumpolternden paranormalen Untermietern.
Mit den bereits genreerprobten, oder besser gesagt derzeit -dauerabonnierten Stars Patrick Wilson und Vera Farmiga als dubiose Kammerjäger des Übernatürlichen und den penibel nachkonstruierten Schauplätzen, lässt er die modisch entgleisten 70er wiederauferstehen.
Während er bei der angeblich auf wasserdichten Tatsachen beruhenden Schauermär im weitreichenden Fundus des (tatsächlich real existierenden) Geisterjägerpärchens Ed und Lorraine Warren wühlt, wie es bereits "The Amityville Horror" oder auch "Das Haus der Dämonen" vorgemacht haben, möbelt er das mehr als Altbekannte mit einem "Best of" an Altbewährtem des US Horrorfilms von damals bis heute auf.
Indem er kühn am Lautstärkeregler rumfuhrwerkt, in John R. Leonettis altmodisch langsamen Kamerafahrten schwelgt, sich in tolldreisten Zitaten von Tobe Hooper (Poltergeist) und William Friedkin (Exorzist) ergeht und bei Abstechern vom Hitchcock-Memorial Vogelhaus bis in die modern vergrieselte No-, pardon Low-Budget Found Footage Ästhetik verirrt, gleicht sein betont authentisches Gruselkalkül mehr und mehr einem ehrfurchtsvollen Rundgang mit Chief Tour Guide James Wan durchs Inventar der schaurigen Schön-Schrecklichkeiten, die die Warrens bei ihren mutmaßlich 10.000 Fällen über Jahrzehnte angesammelt haben und welche bis heute im "Warren's Occult Museum" in Connecticut bestaunt werden können.
Das augenscheinlich harmloseste, jedoch laut den Besitzern gefährlichste obskure Sammlerstück, Puppe Annabelle, die zum recht stimmungsvollen Anfang ihren eigenen Auftritt und später bekanntlich sogar noch ein breittretendes Spin-Off spendiert bekommt, hat Wan extra optisch rundüberholen lassen und ein wenig unheimlich ist es ja schon, wenn die Raggedy Ann Puppe diabolisch-süß lächelnd hinter der Glasscheibe sitzt.
"Positively, please do not open", lautet die mahnende Warnung.
Bloß nichts anfassen! Ähnliches trifft auch auf diesen heraufbeschworenen filmischen Genre-Exkurs zu: Wan erbaut hier seinen großen Idolen zwar eine Art cineastischen Schrein, doch er stellt sie dabei nur zur Schau, die Exponate müssen dabei völlig unangetastet bleiben, da sonst herauskäme, dass es sich um keine Originale, sondern lediglich sehr gute Imitate handelt.
Negatively,
Never believe a conjured hype!
Wenn der "coole" neue Teil genauso "cool" und innovativ wird wie der total "coole" und innovative erste Teil, dann verzichte ich bei aller Coolness gerne darauf. Auch wenn ich damit bei der Zielgruppe vermutlich total "uncool" und allein dastehe. Cool, oder?
Na klasse. "Goodfellas" knapp verfehlt, stattdessen "Fremde Schatten", der mir mal so gar nichts sagt... :D
Zweifellos hätte Daniel Day-Lewis als Aragorn vermutlich eine absolut famose Performance abliefern können. Dass er die Rolle abgelehnt hat, ist aber neben seiner ausgesprochen peniblen Auswahl auch nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass er in seiner bisherigen Laufbahn so gut wie nie rein fiktive Charaktere verkörpert (hat). Nahezu alle seine Rollen sind historisch fundiert, sei es nun eine erfundene Rolle im geschichtlichen Kontext (Gangs of New York, There Will Be Blood, Last Mohican, Guido Contini) oder eben die Darstellung in einem waschechten Biopic (Lincoln, Gerry Conlon, Christy Brown). Innerhalb dieser Parameter kann Day-Lewis wirklich absolut NIEMAND das Wasser reichen, er bereitet sich in einer detailversessenen Akribie auf seine Rollen vor, die nach wie vor einfach ihresgleichen sucht. Method Acting halt. Formvollendete Hingabe an die Kunst.
Deshalb kam und wird es wohl auch nie dazu kommen, dass er in irgendeinem Fantasy-Epos mitspielt. Außerdem hätte ihn die Rolle von Aragorn abseits dessen wohl nicht mehr allzu sehr reizen können, weil er schon in Vorbereitung für "Last Mohican", weswegen Jackson ihm vermutlich die Rolle anbot, mehrere Monate mutterseelenallein in der Wildnis verbracht hatte...
Und ich für meinen Teil könnte nur schwer auf seinen genialen "Bill the Butcher" verzichten. Dann lieber auf seine Federico Contini Nummer in "Nine"!
Bei Kate Winslets eventueller Éowyn-Rolle sollte man nicht außer Acht lassen, dass Jackson sie noch vor Cameron entdeckt hat. Schließlich hatte ich sie mit "Heavenly Creatures" nicht nur ihr Debüt, sondern auch den großen Durchbruch, der dann unweigerlich auf die "Titanic" führen musste.
"Vergiss niemals: Windows 10 ist Skynet."
Bravo, Mr. Jackson!
Super Orlando Bloomolas, wie er in all seiner sterilen CGI-Pracht Orks zerhäckselt (kopfüber von einer Riesenfledermaus baumelnd wohlgemerkt) hat es dabei obendrein geschafft, meine vorsichtige Vorfreude, die ich doch tatsächlich fein säuberlich nach der letzten enttäuschenden Sichtung der zerschnetzelten Kinoversion bis November aufbauen wollte, mit links entzwei zu hauen.
...also lieber dieses x-drölfzigste Öffnen der alternativlosen Prosieben Sat.1 Quoten-Konserve, als auf Arte mit Edgar Reitz' Meisterstück "Die andere Heimat" die beste heimische Produktion seit Ewigkeiten und Kehrseite des hochnotpeinlichen deutschen Heimatfilms mitzuerleben.
Wäre wohl ein idealer Zeitpunkt, um auszuwandern...
"Welcome to America's Weirdest Home Videos"
Happy Birthday!
..and oh, almost forgot that one:
"Smile, you're at Mr. Smiley's!"