Drehmumdiebolzen - Kommentare

Alle Kommentare von Drehmumdiebolzen

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    Meilenweit entfernt vom anbiedernden Sozialkitsch, wie ihn Hollywood-Dramen wie "Das Streben nach Glück" oder "The Blind Side" zelebrieren, die konkrete Problemthemen lieber mit gewichtigen Allzweckweisheiten neben einer dick aufgetragenen Schicht Feel-Good-Zuckerwatte garnieren und bevorzugt ein Loblied auf die althergebrachte, amerikanische Arbeitsethik oder Verlegenheits-Charity anstimmen, gewährt "Zwei Tage,eine Nacht" unverstellt den Blick in einen Abgrund bitterer Realität der heutigen Arbeitswelt.

    Eben dieser gähnende Schlund nagender Existenzangst tut sich mit einem Mal vor Sandra auf, als sie, die labile Arbeitnehmerdrohne, für ihren Arbeitgeber, einen Solartechnik-Konzern, durch lange Krankschreibung und Abwesenheit entbehrlich geworden ist und nun von ihren geschätzten Kollegen per Mehrheitsentscheid vor die Tür gesetzt werden soll, wofür diesen als Anreiz eine nette Zusatzprämie für Überstunden winkt.

    Nüchtern, halbdokumentarisch unaufgeregt, aber ebenso lebensnah wie eindringlich, schildern die bereits seit Jahren in Indie-Arthouse-Kreisen gefeierten belgischen Dardenne-Brüder den Kampf einer Frau gegen ein kalkuliertes System, welches Verantwortung auf die nächstgelegene Ebene abwälzt und die Arbeitnehmer unter sich perfide gegeneinander ausspielt.

    Dabei lässt der Film den Zuschauer sich jedoch nicht nur in Sandra, sondern ebenso in ihren Kollegen selbst wiederfinden, die, obwohl sie gegen sie stimmen, dennoch nicht ihrer Würde beraubt oder plakativ zur Schau gestellt werden.
    Müssen doch auch sie sich die Frage stellen, ob sie bei aller Solidarität und Anteilnahme riskieren wollen, selbst auf der Stellenabbau-Abschussliste zu landen; bleiben auch sie Menschen, die wie alle anderen mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, die genauso pünktlich zum Monatsersten ihre Miete zahlen, die Hypothek abstottern müssen oder den Bonus schon fest mit dem Partner in den Haushalt eingeplant haben.
    Exzellent beobachtet, fördern die Dardennes hier mehr zutage als nur die altbekannten Binsenweisheiten, wonach Kollegen schließlich Kollegen, keine Freunde sind und die Freundschaft bei Geld aufhört.
    Denn obwohl die Entscheidungsgewalt bei den Kollegen liegt, stehen sie ebenso dicht am Rand einer Ungewissheit, da die eigentliche Macht schließlich von oben kommt, wo man ebenso schnell dafür sorgen könnte, dass sie neben Sandra oder aber an ihrer Statt im Handumdrehen plötzlich selbst auf der Straße stehen.
    Mögen die Dialoge auch wegen des immer gleichen Gesprächsthemas mit wachsender Laufzeit etwas repetitiv erscheinen, so geben sie doch absolut nachvollziehbar und authentisch den Alltag und auch den Umgang von Arbeitskollegen untereinander wieder.

    Greifen die Dardennes bei Nebendarstellern gerne auf vornehmlich unbekannte Gesichter alter Weggefährten zurück, setzen sie bei der Hauptrolle alles auf einen internationalen Star.
    Oscarpreisträgerin Marion Cotillard, die trotz blühender Hollywood-Karriere mit Blockbustererfolgen wie "Inception" oder "The Dark Knight Rises" kleinen nationalen Produktionen treu bleibt, trägt den Film mühelos und fast im Alleingang. Die Kamera, die ihr meist über die Schulter auf Schritt und Tritt folgt und kaum einmal von der Seite weicht, fängt ihr Gesicht ein, wo sich Verzweiflung, totale Erschöpfung, unterschwellige Wut und Trotzigkeit abwechseln und vermischen; Vergangenes, dass sie durchmachen musste, genau dort abzeichnet und sichtbar widerspiegelt, ohne das es genauer ausbuchstabiert werden müsste.
    Wenn sie zusehends rückfällig wird, in alte Verhaltensmuster verfallend ihren treuen Mann Manu zurückweist, Pillen schluckt, im Radio einen Gewinnspielsong laut aufdreht nach einer weiteren verlorenen Zusage (was hier fast schon wie eine Absage an die übliche, amerikanische Mentalität verstanden werden kann).
    Cotillard spielt diese am Existenzschlund strauchelnde Sandra sichtlich körperlich wie seelisch mitgenommen und gleichzeitig mit beeindruckender, innerer Stärke. Eine Frau, die weder bemitleidet werden, noch betteln, sondern einfach nur ihren Job behalten will.

    Doch sind es vielleicht gerade die schönsten Momente, als Sandra einmal deprimiert auf einer Parkbank davon träumt, mit einem Singvogel zu tauschen und am Ende schließlich aus freien Stücken das Feld räumt, nachdem die Schlacht entschieden scheint.
    Wie sie mit Fassung ihre Selbstachtung zurückgewonnen und erkannt hat, dass ihr niemand ihre Unabhängigkeit nehmen kann.
    Wie sie freiwillig davonfliegt, entschlossen das Nest verlässt in eine Zukunft, die für sie noch immer weit weniger aussichts- und chancenlos erscheint als unter Umständen für so manch anderen.

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    • Dubrovnik? Star Wars goes Westeros?
      Dann möchte ich nach den Cameos diverser Nebendarsteller in "The Force Awakens" jetzt Gastauftritte von Daisy Ridley oder John Boyega in King's Landing! <3

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      • Absolut großartig!

        Schön, dass insbesondere Lena Headey auch mal konkret wird in Bezug auf Syrien, Griechenland oder den Libanon und nicht bloß irgendwelche Plattitüden von sich gibt.
        Aber auch wenn es im Appell u.a. "this is no fiction, no fantasy" heißt, sind gerade die Verhältnisse in Westeros gar nicht mal so weit entfernt von derzeitigen, weltpolitischen Lage...

        Aber eine Frage: Wo ist Dinklage? :O

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        • Ach, das ist der mit dem Glasscheibenritter von Pixar? Tolle Sache!
          Danke für den Tipp! :)

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          • 2 .5

            Na, da hat dem Norman sein Stiefbruder also schon vor dem Umzug ins "Bates Motel" der Familie alle Ehre gemacht, Old Jennifer sich "fluks" in Doc Browns DeLorean gesetzt und Katniss anscheinend genauso in den Charity-Hungerhilfe-Club verirrt (kann ja mal vorkommen) wie Jonathan Mostow ins Drehbuchseminar von Ehren Kruger und "Dream House" Autor David Loucka, bei dem Mark Tonderai noch rasch auf einen der begehrten Plätze "gehusht" ist.

            Anmeldung dazu unter: horrormoviewriting-for-dummies.com

            Lob, Tadel und Anregungen an: psychodave@wannabewriters.com

            oder

            David Loucka
            0815 Generic Road
            Last House at the End on the Left Side of the Street

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            • Herrje, sorry für die späte Reaktion!

              Hatte den Lorax ja erst vor ein paar Tagen gesehen und wollte es dann direkt hier posten, hab' es dann aber leider vergessen unter dem ganzen Uni-Kram. :D
              Danke jedenfalls an MadLuke für die Nachricht! Da ich momentan eigentlich sehr beschäftigt bin mit Hardcore-Pauken für die Nachschreibklausuren (MP hab' ich nur so nebenbei laufen) werde ich wohl zunächst keinen Kommentar zum Film schreiben können. Vielleicht im Nachhinein, aber im Moment wahrscheinlich eher nicht...

              Also nur soviel: Ich gebe dem Lorax 6,5/10 Punkten. Ein leicht überdurchschnittlicher Animationsfilm, der seine Ökobotschaft zwar eher mit dem Holz(fäller)hammer und alles andere als subtil verkauft, aber trotzdem durchaus sehr schöne Momente und seinen gewissen Charme hat. Trotz dem LSD-Trip von einer Inszenierung geht die unverkennbare Handschrift Dr. Seuss' nicht verloren und manche, beinahe zu düstere Elemente regen sehr zum Nachdenken an, obgleich da immer ein wenig die Frage im Raum steht, ob die angepeilte Zielgruppe das neben der knatschbunten (!!) Optik alles so auf die Reihe bekommt, während gerade jene Erwachsene eher abschrecken, irritieren könnte. Die Gesangsnummern waren, bis auf "Let it grow" am Ende eher nicht so mein Fall, der Voice Cast ist aber allein schon wegen Danny DeVitos Italiano Denglisch hörenswert! Auch wenn seine Rolle kleiner ausfiel als erwartet.

              Alles in allem ist "The Lorax" aber auf alle Fälle einen Blick wert!

              Joa, schön, dass ich einer der Ersten hier bin! :)

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              • Feine Sache!

                Da hab ich jetzt auch eben mal bei meiner Kommentarsektion das Unterste zuoberst gekehrt und obwohl ich auf die meisten meiner ersten, schrecklich undifferenzierten Ein-oder Zweizeiler Gehversuche heute rückblickend alles andere als stolz bin, so ist mein allererster Kommentar gar nicht mal soo weit von meiner heutigen Schreibweise entfernt. :D

                Lirum, larum: Eine neunzeilige Ein-Satz-Abrechnung mit dem himmelschreiend furchtbaren Machwerk "Dieter - Der Film".

                http://www.moviepilot.de/movies/dieter-der-film/comments/702179

                Weil filmische Hölle oft die himmlischsten Verriße hervorbringt.

                ;-)

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                • J.K. Rowling hat sich schon früher ausgiebig an angestammter Mytholgie bedient, wie ja Bandrix bereits unten anmerkt.
                  Man denke da nur an die Erwähnung der Hexenverbrennungen im Mittelalter, die in Geschichte der Zauberei gelehrt wurden (wenn auch durch "Wendeline die Ulkige" mehr ironisch) oder aber sogar real existierender Persönlichkeiten wie dem Alchemisten Nicolas Flamel, der ja zu der Zeit von Harrys erstem Schuljahr mit Dumbledore befreundet und noch gelebt haben soll und um den sich ja auch so schon viele Mythen ranken.

                  Hier verhält es sich nun aber anders, denn Rowling scheint ihren Animagus-Mythos mit Elementen eines bis heute praktizierten Volksglaubens amerikanischer Ureinwohner bzw. deren Nachkommenschaft erden zu wollen, was ja durchaus nicht das Schlechteste ist, um der fiktiven Entwicklung mehr Glaubwürdigkeit im "Worldbuilding" zu verleihen.
                  Leider scheint sie damit im ohnehin überempfindlichen Teil Nordamerikas "religiöse Gefühle" verletzt zu haben, was durchaus verständlich ist, da sie damit alte Klischees demgegenüber wieder aufwärmt und denjenigen unversehens in die Hände spielt, die so einen Kult ohnehin schon als "Fantasy" abtun.

                  Ich habe allerdings den Eindruck, dass so etwas auf keinen Fall ihre Absicht war, ganz im Gegenteil.
                  Sie wird vermutlich bei Recherchen in der Richtung davon ausgesprochen fasziniert gewesen sein und es bietet sich in Hinsicht auf die Animagi ja auch denkbar an.
                  Nur hat sie dabei vielleicht etwas zu unüberlegt gehandelt und unterschätzt, dass in den USA die Uhren einfach grundlegend anders laufen und solche ethnischen/religiösen Minderheiten oftmals schon nicht für voll genommen werden.

                  Ich denke jedenfalls, dass sie das respektvoller angegangen ist als die erzkonversative Stephanie Meyer für Twilight.

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                  • Der internationale Trailer ist so international, dass aus "saved New York" gleich mal eben im Handumdrehen "saved the world" wurde.
                    Dazu noch mehr bemüht lahme Gags aus der Mottenkiste à la "Push" statt "Pull to open".
                    (Pause für Gelächter)

                    Bleibt nur noch die Frage, was dann noch bei der Parodie der Parodie für die Herren Seltzer/Friedberg aus dem Spoof-Valhalla übrigbleibt...

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                    • 12 Filme (noch) nicht gesehen, wozu (leider) nicht Oberschmonz wie "Twilight" und "Keinohrhasen", aber u.a. bislang "Saving Private Ryan" und "Zombieland" zählt.

                      Aber wenigstens kein einziger "Transformers".

                      Nja, 88 down, 12 to go.

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                      • SPOILER

                        "...Ser Barristan Selmy aufgebrochen ist, um seine Khaleesi zu befreien"

                        Ser Barristan fiel doch bereits am Ende von Episode 4 der fünften Staffel im Kampf gegen die Sons of the Harpy für seine Königin.
                        Ebenfalls im Trailer zu sehen ist, dass Ser Jorah und Daario sich auf die Suche nach Daenerys machen, was einmal mehr eine interessante Figurenkonstellation für die Staffel verspricht.

                        SPOILER ENDE

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                        • Überrascht einen so gar nicht mehr in einer Welt, in der man Timur Bekmambetov (Snyders osteuropäisches Pendant) auch ein Remake von "Ben-Hur" drehen lässt.

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                          • Und wenn schon: " 'The Dark Knight' is 'The Godfather 2' of comic book films".

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                            • Den EINEN großen Lieblingsfilm habe ich definitiv nicht.
                              Höchstens in jedem Genre gibt es jeweils einen Vertreter, der, zumindest aus meiner Sicht, absoluter Spitzenreiter ist.

                              Obwohl ich ihn (noch) nicht als Herzfilm markiert habe, nenne ich an dieser Stelle mal Sidney Lumets "Die 12 Geschworenen", damit der hier überhaupt vertreten ist.
                              Denn so ein zeitlos humanistisches, unsterbliches Meisterwerk sollte auf keiner Bestenliste fehlen.

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                              • "Die Passion Christi",
                                "Auschwitz"

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                                • War doch sonnenklar, dass Marvel/Disney trotz des "Deadpool" Erfolgs weiterhin mit angezogener Handbremse fährt.
                                  Aber ein R-Rating wäre ohnehin witzlos im blankpolierten, weitestgehend risikoresistenten MCU, bei dem Disney ja nicht mal zulassen wollte, dass man Tony Stark in "Iron Man 3" mit einem wachechten Alkoholproblem zeigt, wodurch dann seine PTABS (Post-traumatische-Avengers-Belastungsstörung) und die merkwürdigen Panikattacken wenigstens ein bisschen glaubwürdiger gewesen wären.

                                  Und nur weil momentan alle total "high" vom ach so "innovativen" und provokanten "Deadpool" sind, bedeutet das noch lange nicht, dass ein R-Rating (was in den prüden USA beispielsweise auch bei handzahmen Rom-Coms wegen "rude language" vergeben wird, die hierzulande ab 6 freigegeben sind) auch nur irgendwie neuerdings ein Qualitätssiegel wäre.

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                                  • Sehr nette Idee.

                                    Also, bei mir hält sich bei der Auswahl die Anzahl gesehener/ungesehener Filme so mehr oder weniger die Waage.
                                    Aber nur für's Protokoll: Es muss zwingend einer sein, den wir noch nicht gesehen haben und zu dem wir nach der Sichtung einen Kommentar schreiben, der dann hier verlinkt wird?

                                    Ich hätte da nämlich schon beispielsweise einen, wenn auch etwas älteren und eher "ungewöhnlichen" Kommentar zu "Stromberg - Der Film" beizusteuern... ;)

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                                    • Eindeutig Staffel 4.

                                      Entgegen dem standardisierten Aufbau der ersten drei, wonach die 9. Episode jeweils den Höhepunkt markiert ( mit "Watchers on the Wall" erreicht Neil Marshall nicht ganz die kompromisslose Intensität von "Blackwater"), sind in der vierten Staffel die Highlights querbeet verteilt ("The Lion and the Rose", "The Laws of Gods and Men", "The Mountain and the Viper", "The Children"); mit dem "Prozess" und dem Fokus auf die Konflikte zwischen den Lannisters/Tyrells gibt es einen großartigen Handlungsbogen, tolle Charakterkombos mit ebenso grandiosen Charaktermomenten und selbst die im Buch eher behäbige Bran-Handlung wurde clever aufgepeppt, ohne dass es sich irgendwie unnötig oder künstlich aufgeblasen anfühlt.

                                      Und im Gegensatz zur Vorgänger- und Nachfolgerstaffel gibt es so gut wie gar keinen Leerlauf.

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                                      • Ihr verweist zum Stichwort "Realpolitik" jetzt nicht ernsthaft auf diesen hochnotpeinlichen Auftritt von "Pussy Riot", der nichts weiter als ein
                                        unnötiger, plumper PR-Gag war, mit dem die Serie tagesaktuell "politische Relevanz" vorgaukeln wollte?

                                        Andererseits steht das auch irgendwo wunderbar Pate für die, in meinen Augen, wirklich missratene dritte Staffel.

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                                        • "Doctors say that he has a 50/50 chance of living, though there's only a 10 percent chance of that."

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                                          • Die besten "Visual Effects" sind bekanntermaßen die, die man eben nicht auf Anhieb erkennt und als solche wahrnimmt.

                                            Davon ausgehend, hätte die Auszeichnung an "Mad Max: Fury Road" gehen müssen, der ja viele, viele Leute damit zum Narren halten konnte, dass er überwiegend handgemachte, herkömmliche Action und nur wenig CGI hätte.
                                            Abrams' doch so auf klassische Kostüme, Props und Masken forcierter "Force Awakens" muss sich den Vorwurf gefallen lassen, an entscheidenden Stellen bzw. Figuren unnötig auf mitunter erstaunlich mäßiges CGI und Motion/Performance Capture zurückgegriffen zu haben, obgleich das in Andy Serkis' Fall bis zu einem bestimmten Punkt irgendwo noch berechtigt sein mag.

                                            Bei "Ex Machina" aber, fällt es schwer zu glauben, dass überhaupt CGI zum Einsatz kam, so perfekt und stimmig fügen sich Effekte und Design mit der beachtlichen Performance von Alicia Vikander stets beeindruckend zusammen. Nie wirkt es künstlich, nie streift Ava auch nur das Uncanny Valley.
                                            Da haben Double Negative, welche ja letztes Jahr ebenso verdient für Christopher Nolans "Interstellar" gewannen, wirklich ganze Arbeit geleistet bei so einem vergleichsweise lächerlich schmalen Budget.

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                                            • Großartige Rede.

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                                              Hat diese insgesamt, in mehrerlei Hinsicht, auffallend politischen Oscars wunderbar abgerundet.

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                                              • Alles in allem ein ordentlicher Jahrgang mit ein paar angenehmen Überraschungen.

                                                -"Ex Machina" setzt sich gegen "Star Wars" und "Mad Max" durch (eigentlich immer noch kaum zu glauben, wie fantastisch das ist)

                                                - "Fury Road" avanciert dafür beinahe zum zweiten "Gravity", nur ohne Lubezki und Regie-Oscar. #TeamMiller

                                                - Alicia Vikander gewinnt (wohl leider für den falschen Film)

                                                - Kein Kurzfilm-Oscar #TeamAllesWirdGut

                                                -Zum dritten Mal kein Vorbeikommen an Lubezki. Zurecht. Und Roger Deakins dürfte das inzwischen im Schlaf mit Fassung tragen

                                                - Mark Rylance behauptet sich beim Hype-Oscar #2 gegen Stallone. Wäre toll für Tom Hardy gewesen, aber er und Rylance können das ja demnächst noch bei Christopher Nolans "Dunkirk" unter sich ausmachen

                                                -"Spotlight" und "The Big Short" triumphieren beide bei Screenplay. Schön, dass solche ambitionierten Werke mit so unbequemen, wichtigen Themen mal im "Rampenlicht" stehen

                                                - Maestro Morricone bekommt endlich einen legitimen Regulär-Oscar für Tarantino-Nonregulär-Musik (wobei der ewig vernachlässigte Carter Burwell 'ne tolle Überraschung gewesen wäre)

                                                - Leonardo DiCaprio wird endlich von der Oscarjagd und der Meme-Flut über selbige erlöst. Auch wenn es wohl der absolut beste Gag des Jahres, ach was der Dekade gewesen wäre, wenn Bryan Cranston (mit Haaren und Badewanne !!) ihm den entgegen sämtlicher Vorab-Prognosen abgeluchst hätte.

                                                Sam Smiths "Moanings to the Wall" gewinnt und enthält selbst einem feigen Machwerk wie dem Himbeeren-Abräumer "Shades of Grey" die Auszeichnung vor. Jammer auf "bescheidenem" Niveau.
                                                Lady Gaga war dieses Mal leider wirklich eher...gaga.
                                                Konnte sich natürlich nicht messen mit Commons "Black Glory" letztes Jahr.

                                                War ganz schön schön (chaotisch) hier im Live-Chat, auch wenn ich dafür Jennys (the gaffer) wie immer großartigen Live-Ticker vernachlässigen musste.
                                                Danke trotzdem an Kängufant und sciencefiction aka "Pausen-GIF mama"

                                                Ach ja: Chris Rock just rocked this show!

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                                                • Also, die Idee dieses Gotham City Imagefilmchens mit Ben Affleck ist ja so ganz nett (dafür, dass mich Snyderleins Superhelden GAU komplett kalt lässt) aber was soll das bitte mit Turkish Airlines zu tun haben..?

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