Drehmumdiebolzen - Kommentare

Alle Kommentare von Drehmumdiebolzen

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    • Langsam aber sicher ist sie wieder da, diese nolantypische Vorfreude. Bei "Interstellar" damals wuchs sie mit jedem Trailer weiter ins Unermessliche, hier lebt sie trotz (nach wie vor) leichter Skepsis wieder auf. Obwohl man vorab schon wieder zuviel zeigt.

      Es tut dem Film und seinen Bildern sichtlich gut, dass Hoyte van Hoytema wieder hinter der Kamera steht, der einen haptischeren, homogeneren Look erschafft als Wally Pfister. Auch wirkt das bisher Gezeigte nach wie vor mitunter angenehm befreit vom urtypischen Kriegsfilm-Pathos. Hoffen wir mal, dass sich Hans Zimmer passend dazu an "Thin Red Line" orientieren und an den grandios minimalistischen Interstellar-Score anschließen wird. Es wird zudem spannend sein, wie Nolan in diesem, offenbar als Episodenfilm angelegten Survival-Epos die Erlebnisse der Figuren erzählerisch miteinander verzahnen wird.
      Was ich jetzt schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlicht sagen kann: Ich werde ihn definitiv in einer Spätvorstellung ohne One-Direction Fangirl Publikum sehen, das mutmaßlich bei jeder ruhigen Szene in den Mannschaftsquatieren loskreischen wird wie in einem Twilight Film.

      "You should be at home!"

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      • Habe jetzt einfach mal für das "Prequel über Mad King Aerys" abgestimmt, weil das einem Spin-Off zu Roberts Rebellion gegen Thron noch am nächsten kommt.
        So wirklich ernst gemeint kann diese Umfrage bei der Auswahl aber auch nicht sein, oder...?

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        • Gern eine Spin-Off Staffel zu Roberts Rebellion und eventuell noch die Heckenritter-Stories von Dunk und Egg als Mini-Serie, aber dabei sollte man es dann auch belassen. Benioff und Weiss haben doch immer wieder betont, dass sie das Franchise nicht unnötig ausschlachten wollen.

          Warscheinlich werden die vier Autoren erstmal jeweils ihre Konzepte bei HBO und Martin pitchen, die dann darüber entscheiden werden.

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          • Was sich in den letzten Jahren als durchaus positive Entwicklung abzeichnet: immer mehr kinoerfahrene Regisseure finden ihren Weg ins Fernsehen und bringen durchaus ihren eigenen Stil und ihre Handschrift mit ein. Das reicht von Rian Johnson, der die vermutlich stärksten "Breaking Bad" Episoden zu verantworten hat, zu Neil Marshalls epochalen Schlachtengemälden in "Game of Thrones" bis zur prätentiösen Kunstfilmregie von Vincenzo Natali in "Hannibal". Und zuletzt brauchte sich Jonathan Nolan als Showrunner und wie auch als Regisseur von "Westworld" kaum vor seinem sehr viel berühmteren Bruder inszenatorisch verstecken.
            Wo sich vor allem aktuell die ständigen Regiewechsel deutlich bemerkbar machen, ist bei der hochgelobten Serie "13 Reasons Why". Die Qualität schwankt insbesondere nach dem Auftakt, für den man sogar den frisch gebackenen Oscarpreisträger Tom McCarthy (Spotlight) gewinnen konnte, von Episode zu Episode sehr stark. Quasi sinnbildlich steht dafür Einsatz von gefälligen Indie-Popsongs, mit denen die Serie mitunter geradezu akustisch zugekleistert wird.

            Die Gegenbewegung, also dass man TV-Regisseure große Studioblockbuster inszenieren lässt, sehe ich allerdings eher zwiespältig, wenn man da z.B. an den ziemlich verschenkten Alan Taylor (Thor 2, Terminator 5) denkt. Die Russo-Brüder hatten zwar einen interessanten Einstand mit "Return of the First Avenger", beugten sich aber da schon teilweise und erst recht in "Civil War" den Krachbumm-Blockbusterkonventionen.
            Ich würde es allerdings schon begrüßen, wenn man Ausnahmetalente wie Michelle MacLaren oder allen voran Miguel Sapochnik, die selbst die schwächsten "GoT" Folgen noch über die Zielgerade retten konnten, auch im Kino zum Zuge kommen lassen würde. Dann aber auch unter den richtigen Voraussetzungen und möglichst nicht in einem Cinematic Universe.

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            • 7 .5
              über Get Out

              "Black is in!"

              Wer hätte das zu Beginn dieses Kinojahres schon für möglich gehalten?
              Ein überwiegend in den USA bekannter, afroamerikanischer Komiker, der dem internationalen Publikum zuvor allerhöchstens bei Auftritten als unbeholfener Cop in der Anthologieserie "Fargo" aufgefallen sein dürfte, legt mit einem knappen sechs Millionen Dollar Budget - immerhin das rund Vierfache an Kosten des Oscargewinners "Moonlight"- sein Regiedebüt vor und landet damit nicht nur einen Achtungserfolg am Box Office, sondern erntet reihenweise Lorbeeren von Kritik wie Publikum.
              Ja, "Get Out" von Jordan Peele ist zweifellos eine positive Überraschung und für das Kinojahr 2017 wohl das, was Robert Eggers, ebenfalls Regieneuling, letztes Jahr mit dem Genreausreißer "The VVitch" 2016 vollbracht hat.
              "Get Out" erscheint als zwar bedeutend weniger sperrig, aber nicht weniger eigenwillig und eher schwierig nur einem bestimmten Genre zuzuordnen.

              Als offenkundige Hommage an den US-Klassiker "Rat mal, wer zum Essen kommt" angelegt, serviert der Film dank einiger Humorspitzen quasi eine zynische Variante von "Meet the Parents", greift dabei aber zusehends auf altbewährte Mittel des Horrorkinos zurück. Dabei setzt man aber glücklicherweise nicht auf die lärmig öde Jump Scare-Formel (was angesichts der Blumhouse-Ägide doch mehr als verwundert), sondern auf eine stets präsente Atmosphäre des leisen, aber immer lauter werdenden Unbehagens, die sich Stück für Stück über die Hauptfigur Chris und damit auch den Zuschauer legt. Jordan Peele liefert hier eine bitter beklemmende Momentaufnahme der erwachenden Paranoia in der Black Community im sich nach und nach vielschichtig radikalisierenden, mehrheitlich weißen Amerika.

              Mit der anfangs zelebrierten Pseudofreundlichkeit erinnert der Film, nicht nur durch sein ähnliches Setting, an den letztes Jahr (zu Unrecht) ins direct-to DVD Fach verbannten "The Invitation". "Get Out" aber geht noch einen entscheidenden Schritt darüber hinaus, indem er den vorgeblich so weltoffenen weißen Schwiegereltern in spe nicht nur einfach die scheintolerante Maske vom Gesicht reißt und sie als Rassisten entlarvt, sondern ihnen stattdessen eben jenen stolz präsentierten Gutbürgerliberalismus als handfeste, "hippe" Ideologie bitterböse ins grinsende Antlitz brennt.
              Mit "The Invitation" teilt der Film allerdings auch die Schwäche, dass er nach den selbstbewussten ersten zwei Dritteln schließlich doch etwas den, wenn auch unerwartet radikal inszenierten Genrekonventionen anheim fällt und zudem die Karrierewurzeln des Regisseurs offenbart, welcher ebenso mit der US-amerikanischen Mär vom "lustigen Schwarzen" in Filmen für Weiße aufwuchs. Hier zieht man nicht ganz und gar die gnadenlose Konsequenz aus dem, was möglich gewesen wäre und den Film mit all seinen zum Ende hin überspitzten Realitätsbezügen tatsächlich zum einem kleinen Meisterwerk hätte werden lassen können.

              Nichtsdestotrotz ist "Get Out" für ein Erstlingswerk nicht nur handwerklich, sondern auch rein inhaltlich überraschend gelungen und ein Film, der mit seinen 100 Minuten Laufzeit nicht nur erfrischend kurzweilig daherkommt, sondern auch seinem - vielleicht etwas zu überschwänglichen - Hype durchaus gerecht werden kann.

              7,5 von 10 klappernden Teelöffeln

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              • 7

                [...] Es wäre nun natürlich ein Leichtes, „Ghost in the Shell“ nur als ein weiteres seelenloses und glattgebügeltes Kommerzprodukt der Traumfabrik abzutun, dass durch die Zugkraft eines Weltstars wie Scarlett Johansson besonders auf Nummer sichergeht und dem philosophisch angehauchten Gedankengut des Originals nicht einmal ansatzweise gerecht wird.
                Damit liegt man unter Umständen gar nicht mal unbedingt falsch, greift aber auch möglicherweise etwas zu kurz. [...]
                Von den berühmtesten Momenten der Vorlage, etwa dem legendären Hochhaussprung im thermo-optischen Tarnanzug, dem Kampf im knöcheltiefen Wasser oder auch dem Showdown mit einem Kampfroboter, liefert Sanders überwiegend lupenreine, respektvolle Live-Action Kopien. Dies tut er zwar durchaus an den richtigen Stellen und trotz oft gleicher Kamerawinkel nicht ganz so penetrant zitierwütig wie zuletzt Bill Condon in Disneys „Beauty and the Beast“, den Bildern mehr Inspiration als bloße Imitation zu entlocken gelingt ihm mit „Ghost in the Shell“ aber genauso wenig. [...]

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                • Wie pflegte schon Bernd Stromberg zu sagen: "Humor ist hier aber auch ein ganz dürres Pflänzchen!"

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                  • Hieß es nicht auch mal, dass Ledger damit eine schlechte Angewohnheit aus seiner Kindheit in sein Method Acting hat mit einfließen lassen...?

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                    • 4
                      über Split

                      "Split" oder: "What a Twist: The Unbreaquel".

                      Was in der ersten Hälfte tatsächlich noch wie ein zunächst erstaunlich passabler, kurzweilig routinierter B-Movie Thriller mit dem typisch shyamalanisch übernatürlichen Unterbau daherkommt, erweist sich schnell als selbstzweckhaft zusammengesponnene Fingerübung eines sich seit neuestem (unerklärlicherweise) in der Zuschauer- wie Kritikergunst rehabilitierenden Selbstdarstellers, der hier seinen seit "The Sixth Sense" selbstauferlegten Konventionsfluch nunmehr auf einen kompletten Film ausweitet.
                      Split" mutet angesichts dessen wie etwas an, das den unsäglichen Marketing-Trend der (Marvel)-Konkurrenz, einen Trailer im Vorfeld mit einem Trailer zu bewerben, auf die Spitze treibt und auch gut und gerne als dreistes Marktforschungsexperiment verstanden werden könnte.

                      Shyamalan jongliert dabei so ungelenk wie ungeniert mit altbekannten Versatzstücken, lässt die fadenscheinig vorgeschobene Auseinandersetzung mit DIS bzw. MPS (Multipler Persönlichkeitsstörung) zu bräsigen Expositionskaffeekränzchen mit Jessica Flechters hobbypsychologieaffinerer Schwester verkommen und schreckt auf seinem hemmungslosen Exploitationsraubzug auch nicht vor der Ausschlachtung und plump-plakativen Darstellung von Themen wie Kindesmissbrauch zurück.
                      Trotz eines Hauptdarstellers, der seine schauspielerische Bandbreite gleich durch eine ganze Horde an Persönlichkeiten in einer vereint zur Schau stellen und dennoch nur in abgeranzten Charakterklischees verweilen darf, ist "Split" am Ende doch ein beunruhigend menschenleerer, ja fast schon entmenschlichter Film, der sich wie McAvoys Kevin irgendwann nur noch für diejenigen interessiert, die super und ebenso in Schmerz und Leid geboren sind. Die, so heißt es an einer Stelle vielsagend, durch ihre multiple Persönlichkeit Normalsterblichen physisch als auch psychisch überlegen seien und damit die nächste Stufe auf der Evolutionsleiter verkörpern könnten.

                      Im mit dem Twist-Hypetrain unvermeidbar heranrollenden Shyamala Cinematic Universe scheint es indes für den Menschen in all seiner Unvollkommenheit schlussendlich keinen Platz mehr zu geben. Denn dort ist jeder super.

                      Doch wenn alle super sind, wird es irgendwann niemand mehr sein.

                      4 von 10 zersplitterten Glas(s)knochen

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                      • "Joe ist ein wundervoller Geschichtenerzähler, der sich sowohl bei den größten Franchises als auch bei den intimsten Charakterstücken zuhause fühlt."

                        Ist ja nicht so, als hätten sich nicht bereits "Jurassic Park 3", "Captain America" oder auch davor "Wolfman" unter seiner Ägide durch etwa exzellentes Storytelling, tiefschürfendes Charakterdrama oder eine markante Regie ausgezeichnet...

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                        • Wenn dann unbedingt im Originalton ansehen!

                          Die deutsche Version, für die Samy Deluxe offenbar durchzecht mit selbst mitgebrachtem Mikro ins Synchronstudio gewatschelt sein muss, ist den geschichtsträchtigen, scharfsinnigen Zeilen James Baldwins und der unerschütterlichen Stimmgewalt eines Samuel L. Jackson schlichtweg unwürdig.

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                              [...] Doch „Spotlight“ versteht sich in mehrfacher Hinsicht als Mahn- wie auch als Denkmal. Natürlich ist es ein Film über und für die zahllosen Missbrauchsopfer, der unübersehbar im Windschatten von „Die Unbestechlichen“ Lehrstück wie auch Plädoyer für die vierte Macht im Staat sein will.
                              Das kluge, ebenfalls oscarprämierte Drehbuch von McCarthy und Josh Singer aber begreift den Journalismus trotz dem klaren Statement für eine freie, unabhängige Presse sowohl als eigenes, als auch als festen Bestandteil des etablierten Systems. Eine Institution, die, ebenso wie die Kirche, nicht völlig für sich allein bestehen kann, von monetären und okönomischen Zwängen und Gegebenheiten abhängig ist. Besonders einleuchtend wird dies, als offenbar wird, dass der Klerus durch die Massen an Schadensersatzzahlungen früher oder später pleitegehen würde. Ganz Ähnliches gilt jedoch auch für Lokalzeitungen wie den eben Boston Globe, welcher sich im anbrechenden Internetzeitalter als klassisches Printmedium mit sinkenden Abonnentenzahlen durch Alleinstellungsmerkmale und Investigation behaupten muss. Und es obendrein in Kauf nimmt, die treue, mehrheitlich katholische Stammleserschaft durch unangenehme Wahrheiten zu verprellen.

                              Ohnehin ist McCarthys Film in einer Zeit des Umbruchs angesiedelt.
                              2001, kurz nach dem Millennium, begannen die weitreichenden Recherchen, welche sich rund ein Jahr bis zum Januar 2002 hinzogen und die trotz aller Brisanz aufgrund des wohl durchschlagendsten Ereignisses überhaupt am 11. September mit einem Mal brachliegen mussten. Auch geht es hier den verantwortlichen Journalisten nicht nur darum, einige schwarze Schafe in der Geistlichenherde öffentlich bloßzustellen, sondern um die Offenlegung dessen, was in der gesamten Institution Kirche falsch läuft. Ihnen geht es nicht nur um einen Skandal um des Skandals willen, sondern um etwas, dass tatsächlichen Anstoß gibt für eine entscheidende Wende. [...]

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                              • Ich musste zuletzt auch reichlich stutzen, als das Rating bekannt gegeben wurde. PG-13 für einen handfesten Kriegsfilm wäre eine prekäre Angelegenheit, denn so etwas mündet schnell in Verharmlosung oder Verherrlichung, um es massentauglicher und damit eben auch profitabler halten zu können. Bei dem Genre wandelt man grundsätzlich immer auf einem schmalen Grat und das buchstäblich.
                                Aber wenn der Film sich wider Erwarten mehr als ein existenzielles Survivaldrama herausstellt, dass nur vor dem Hintergrund der Invasion von Dünkirchen stattfindet, klingt das schon mal deutlich interessanter als der soundsovielte WW II Streifen nach altbewährtem Schema.

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                                • Wird vermutlich irgendwann auf Arte oder 3sat laufen, Kino wäre sehr unwahrscheinlich und dann auch etwas übertrieben. Zumal die wenigsten Kinos überhaupt Dokus zeigen.

                                  Aber danke, wird in jedem Fall vorgemerkt!

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                                  • Selbst ohne den Film gesehen zu haben, kann ich hier nur vehement gegen argumentieren.

                                    Gegenüber der Anime-Vorlage scheint man insofern etwas geändert zu haben, dass der führende Konzern, der den Hybriden als Ersatzteillager dient, eine amerikanische Firma namens "Hanka Robotics" ist. Das zumindest geht für mich schon aus den Trailern hervor und ist zudem ein Element, was man so oft im Cyberpunk vorfindet. Dahingehend würde es absolut Sinn machen, dass die Shells nur noch weiß sind. Die Amerikaner unterwandern damit die asiatische Kultur und die ethnischen Zugehörigkeiten bzw. Eigenheiten. Das kann man natürlich gerne auf der Metaebene als "Hollywood unterwandert den Anime" verstehen.
                                    Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass das im Film als wünschenswert und positiv dargestellt wird, sondern eher, dass man das dem Vorbild zugrunde liegende Oberthema Identitätsverlust hier auf eine gesamte Volksgruppe ausdehnt und dabei auch durchaus so etwas wie Konformität, die damit zwangsläufig einhergeht, kritisiert. Die fortschreitende Technisierung des Körpers negiert zusehends ethnische Diversität und gleicht alles nur noch einem Idealbild an, welches vom vorherrschenden Megakonzern etabliert wurde.
                                    Natürlich muss das im eigentlichen Film nicht zweifelsfrei der Fall sein und mit Sicherheit reicht der Grundgedanke dort nicht so tief, aber unter diesem Gesichtspunkt fände ich das alles andere als verwerflich.

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                                    • Na ganz toll. Cameron zwackt also von seiner zehn Jahre andauernden Postproduction der Avatar-Saga einfach ein paar Minuten ab, um seinen Namen als Executive Producer draufzukleben und schon wird alles besser und der Gouvernator hat ausgesorgt, bis beide reif für die Geriatrie sind.

                                      Ist ja nicht so, dass man sich schon damals vor dem Kinostart von "Genyshit" gefragt hat, wieviel Geld man Cameron wohl dafür hinterhergeschmissen hat, dass er sich vor die Kamera setzt und den in den Himmel lobt...

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                                      • Wo sind Bernard Herrmann, Jerry Goldsmith, Maurice Jarre, Ennio Morricone, Max Steiner, Clint Mansell, Alexandre Desplat...?

                                        Und Zimmer vor Williams kann, so sehr ich ihn auch trotz meiner Hassliebe schätze, wirklich nur ein Scherz sein.

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                                          "There may be not something there that was there before"

                                          Trotz quasi minütlich sequenziertem Kniefall vor dem schmalzig-charmanten Zeichentrickoriginal, trotz stattlichem Budget, opulenter Ausstaffierung und einem Staraufgebot bis in die hinterste Ecke des Schränkchens voller lebendem Inventar, demonstriert Bill Condons Neuauflage, dass man auch heute noch völlig zeitlos einzigartige Momente aus der goldenen Ära Disney'scher Animationskunst nicht durch bloßes Nachzeichnen, Schraffieren oder vermeintliches Ausbessern an den Seitenrändern wiederholen kann.

                                          Condons "Beauty and the Beast" radiert dem ohnehin schon weichgezeichneten Original auch die letzten Ecken und Kanten weg, begnügt sich damit, zahlreiche ikonische Shots des Klassikers sklavisch abzufilmen und inszenatorisch durchzupausen, abzukupfern, zu imitieren. Schlimmer noch: zu limitieren, verpasst man doch die Chance, der zumindest anfangs emanzipatorischen Belle und der altbekannten Volksmär durch eine moderne Feministin ein Makeover zu verpassen; bleibt Emma Watsons Darbietung trotz obligatorischer Hermine Gedächtnisattitüde doch seltsam blass und mutlos. Nur ein weiterer Disney-Charakterkopf, der in ein fachgerecht konformes Prinzessinenkorsett gesteckt wird; nur wie ein weiteres Disney-Fangirl, das mit Edelcosplay Lieder der Kindheit trällernd durch die Weltgeschichte tänzelt und nur ein weiterer Promi, der hinter der Kamera, ob frei- oder unfreiwillig, öffentlichkeitswirksam "blankzieht".
                                          Nur ein weiteres Rädchen im Getriebe der kühl kalkulierten Maschinerie, welche die altbekannten Songs bloß nur noch abspult wie eine nostalgische Spieluhr und dabei trotz der nahezu gleichen Tonabfolge mehr wie ein monotoner Leierkasten anmutet.

                                          Doch auch hier gilt leider wie auf den Jahrmärkten voller kunterbunter Kreationen, welche die besten Disneywerke bis heute bleiben: Solange gespielt wird und genug Geld in den Klingelbeutel fällt, wird die Leierkastenmaschinerie weiterlaufen.

                                          Eben bis sie keiner mehr hören will.

                                          4 von 10 angepinselten Plastikrosen

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                                          • Grandios. Freue mich da total drauf, auch als Millenial.
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                                            Ich plädiere für Re-Animake.

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                                            • Warum beschleicht mich gerade beim Titel und besonders am Ende des Artikels die Ahnung, dass dieses Video Inspiration dafür gewesen sein könnte? ;)

                                              https://www.youtube.com/watch?v=QaVPz2pQeLs

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                                              • Sieht jetzt nicht unbedingt schlecht aus, vor allem die Szene mit dem Diaprojektor kommt schon recht stimmungsvoll daher. Und immerhin zeigt der Trailer Pennywise noch nicht vollständig, was angesichts des schon vor Monaten veröffentlichten (und auf den ersten Blick misslungenen) Art Designs aber leider recht witzlos ist. Es wird sich zeigen, ob Andrés Muschietti nach "Mama" die wohl wichtigste Regel in seinem Metier befolgt: Don't show the monster.
                                                Aber wenn ich schon wieder sehe, dass das Drehbuch von drei verschiedenen Autoren mit anscheinend vollkommen gegensätzlichen Visionen zerschrieben wurde... Überraschend allerdings, dass Cary Fukunaga noch tatsächlich den Screenwriter-Credit bekommt. Bei Gary Dauberman wird mir allerdings nur beim Gedanken an das fürchterliche "Annabelle" Spin-off speiübel.

                                                Was ich gerne wüsste: Kommt da überhaupt noch wie ursprünglich geplant ein zweiter Teil oder handeln die allen Ernstes Kings stolzesten Wälzer in EINEM Film ab?

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                                                • Kleine Bemerkung am Rande: Es handelt sich beim bis dato teuersten Film um den dritten Pirates "Am Ende der Welt", nicht den vierten Teil. "Fremde Gezeiten" bekam nach dem für Disney "leicht enttäuschenden" Einspiel des Vorgängers - weltweit rund 960 Mio.- das Budget gekürzt (laut Imdb immer noch stattliche 250 Mio. Dollar).

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                                                  • Wenn der Film mit dementsprechendem Box Office Johnny Depp vor der realen, nicht der künstlerischen Pleite bewahren sollte, werden Bruckheimer und Disney bestimmt nicht hierauf verzichten wollen: http://www.imdb.com/title/tt1790810/?ref_=fn_al_tt_1

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