Drehmumdiebolzen - Kommentare

Alle Kommentare von Drehmumdiebolzen

  • 6

    Das letztjährige Berlinale-Kontroversum " Utøya 22. Juli" hat auch uns beim "Tele-Stammtisch" durchaus Probleme bereitet. Im Podcast spreche ich mit meinen werten Kollegen Patrick und Andi darüber und außerdem auch über den Netflix-Film "22. Juli" von Paul Greengrass.

    6
    • 4

      Bei meinem allerersten Singlecast für den Podcast "Tele-Stammtisch" gibt es mich jetzt neuerdings auch akustisch auf die Ohren, wenn ich über dieses doch recht enttäuschende Geiseldrama von Paul Weitz rede und dabei womöglich sogar ein wenig unterhaltsamer bin als der eigentliche Film - was keine große Kunst wäre in diesem Fall...

      3
      • Na, warum nicht gleich so? Offenbar scheint in den 14 Zusatzminuten (doppelt so viel wie zunächst angekündigt) so ziemlich alles an Footage sein zu sein, was man in den Trailer gesehen und im eigentlichen Film dann schmerzlich vermisst hat. Jetzt bin ich tatsächlich mal hoffnungsvoll, dass diese Version den vor allem beim Schnitt und Pacing teils erschreckend misslungenen Streifen doch noch signifikant aufwerten kann.
        Nur: Warum nicht gleich so?

        1
        • "Klar: Die 40 Räuber sind meistens Nachts unterwegs."

          Das ist Aladdin, nicht Ali Baba...

          • Dieser augenscheinlich banale "Bud-Knight" Werbespot ist tatsächlich raffinierter, als man zunächst denkt. Außerhalb der USA kennt man diese Werbekampagne nicht und kann daher nicht wissen, dass es diese mittelalterlich angehauchten Spots schon länger gibt. Und es hat viele amerikanische Zuschauer wohl ziemlich kalt erwischt, als plötzlich der Zombie-Mountain auftauchte und an einen der abstoßendsten und zugleich denkwürdigsten Momente der Serie erinnerte.
            Am besten sind allerdings diejenigen, die allen Ernstes glaubten, dass man aus diesem Spot etwas über die achte Staffel herauslesen könne, einen dementsprechenden Spaßpost vom Youtuber Nerdkultur (sehr zu empfehlen!) prompt für bare Münze nahmen und darunter eine "Traileranalyse" im Videoform einforderten...

            5
            • In Sam Raimis "Spider-Man" von 2002 gibt's sogar noch eine Referenz: Als Peter sein allererstes Netz auswerfen will, spielt er mit jedem einzelnen Ausruf auf etwas anderes an, unter anderem auch mit "Shazam!" auf den gleichnamigen DC-Helden.

              4
              • "Hans Zimmer wurde derweil vermutlich längst von Emma Thomas kontaktiert"
                Der sitzt vermutlich schon am Soundtrack, und das wohl nicht erst seit heute...

                3
                • Das letzte Mal, als es so eine "Best Picture" Nominierung gab aufgrund von mehrheitlich US-Pressestimmen und US Box-Office Zahlen, dürfte bei Eastwoods "American Sniper" gewesen sein.
                  Insofern bezeichnend, da dabei schon ganz ähnlich beide politischen Lager in den USA sich scheinbar die Hände reichten und dem Streifen gleichermaßen Tribut zollten.
                  Und nun beweisen sowohl Linksliberale "Black Panther" ihre Anerkennung für Diversity Cast und starke Frauenrollen, während die Neuen Rechten in Trumpland mit dem unverhohlenen Plädoyer für mehr protektionistische Abschottung und Wahrung ethnischer und kultureller Identität offenbar auch erstaunlich viel anzufangen wissen.

                  Allein das sollte einem mehr als zu denken geben.

                  7
                  • Es wäre vielleicht ganz hilfreich gewesen zu erwähnen, dass man bei jedem einzelnen Flop-Kandidaten zum reinen Produktionsbudget auch noch die internationalen Werbekosten hinzurechnen muss, die ja in der Regel, zumindest bei großen Blockbustern, im Schnitt nochmal rund zwei Drittel, in manchen Fällen sogar nochmal exakt denselben Betrag ausmachen.
                    Dann würde vielleicht ersichtlich(er), wieso beispielsweise "Die Mumie" mit über 400 Mio. Dollar trotzdem als Flop gehandelt wurde oder aber "Mad Max - Fury Road" nicht der durchschlagende Erfolg an den Kinokassen war, den er verdient gehabt hätte.
                    Und obendrein würden dann die "Wieso war der Film ein Flop? Der war doch gar nicht so schlecht!" Kommentare aufhören.
                    ;-)

                    3
                    • 7

                      [...] Nun wäre die Geschichte von Jeff Bauman natürlich wie geschaffen für das Kino. Die Mär vom amerikanischen Jedermann aus der Arbeiterschicht, der doch bloß seine Freundin an der Ziellinie anfeuern wollte und durch die Bombenexplosion beide Beine verlor. Das klingt schlicht nach einer Begebenheit, wie Hollywood sie kaum besser hätte schreiben können als das Leben selbst.
                      Wenig überraschend haftete an "Stronger" daher schon vor seiner Veröffentlichung der Vorwurf des Oscar-Baits, allem voran für Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal.
                      Ein auf den ersten Blick sicherlich nicht vollkommen unberechtigter Einwand und womöglich auch einer der Gründe für den Misserfolg des Films. Dieser floppte mit einem mageren Einspielergebnis von knapp acht Millionen Dollar weltweit.
                      Doch auch wenn nicht zuletzt die Trailer auf eine “Hollywoodisierung” der Ereignisse schließen lassen, so tut man dem eigentlichen Film damit Unrecht. [...]
                      [...] Jeff Bauman ist jemand, der durch den Vorfall rasch zu unfreiwilliger Berühmtheit gelangte und sowohl von Medien als auch seinem familiären Umfeld immerzu in die Öffentlichkeit gedrängt wurde. Aus ihm in einem Biopic, basierend auf seiner Autobiografie “Stronger”, einen klassischen amerikanischen Helden zu machen, wäre geradezu einem Verrat an seiner Person gleichgekommen. [...]

                      9
                        • https://www.youtube.com/watch?v=4Aw6PlebZBk

                          Das Beste aus dem neuesten Prop- ähh, Promotionvideo zur "Weltpremiere" des Films:

                          - "Das ist ein Film für Frauen, weil die Männer so wahnsinnig gut aussehen und so entzückend süß sind in ihrer Midlife-Crisis." (Katharina Schüttler, Filmkritikerin)
                          - "Das sollte sich jede Frau angucken, die vorhat zu heiraten und 'ne Familie zu gründen." (x-beliebige Strickjackenträgerin aus Überzeugung)
                          - "Sex und Abgründe" (Jeanette Hain, passionierte Eigenheimgärtnerin mit senilem Schwiegervater...ach nee, falscher Film)

                          Aber meine beiden absoluten Highlights sind:

                          - "Wie gut hat ihnen der Film gefallen?" (Hauptberufliche Warmupperin, die froh ist, mal nicht der Eröffnung eines Autohauses beiwohnen zu müssen)
                          Schnitt auf: Verhaltener Applaus im Publikum
                          "Nochmal einen ganz, ganz großen Applaus für Til Schweiger!"
                          Schnitt auf: Noch verhaltenerer Applaus im Publikum

                          Und natürlich das allerbeste vom besten: Offizieller Til Schweiger-Wein!
                          Bleibt nur die Frage, ob man den VOR oder NACH der Vorstellung bekommt... und ob der in allen teilnehmenden Kinos ausgeschenkt wird.

                          17
                          • Sehr tragisch natürlich.
                            Als "Ersatz" würde ich aber mal so frei heraus auf Don Johnson tippen. Der ist zwar etwas "jünger", hat aber bereits mit Tarantino bei Django Unchained gearbeitet und wäre sicherlich auch von einem ähnlichen Schauspielerschlag wie Reynolds.

                            4
                            • Seltsam, was es daran nicht zu verstehen gibt.
                              Luke sagt doch selbst einmal zu Rey, dass die Jedi so lange nach ihrem Fall romantisiert und verklärt werden.
                              Und er lastet es in der Szene der Dogmenblindheit und Sturheit des Jediordens an, dass Darth Sidious (welcher hier erstmals außerhalb der Prequels bei seinem Sith-Namen genannt wird) zum Imperator aufsteigen konnte.
                              Das lässt darauf schließen, dass Luke, der bekanntlich nie andere Jedi kennengelernt hat als Yoda oder Obi-Wan, sich nach dem Fall des Imperiums mit Sicherheit mit der Jedi-Historie beschäftigt und dabei festgestellt hat, dass sie möglicherweise nicht das sind und waren, wozu Geschichten und Legenden sie machten.
                              Und es ist durchaus glaubwürdig, dass er sich irgendwann davon abgewandt hat, als er für sich erkannt hat, dass die Jedi an einigen Stellen durch Versagen viel Leid über die Galaxis gebracht haben.
                              Er gibt Rey auch in ihrer ersten Lektion deutlich zu verstehen, dass die Macht allumfassend ist und nicht den Jedi allein gebührt.
                              "Zu sagen, mit den Jedi stirbt auch das Gute, wäre Eitelkeit."

                              10
                              • Wunderbar.

                                Schon vor "Last Jedi" hat Rian Johnson bewiesen, dass er mächtig was auf dem Kasten hat (Looper, Brick). Und in seiner eigenen Star Wars Trilogie wird er sich, abseits von Sequelzwängen, Fanservice und Skywalker-Saga vollends entfalten können. Natürlich steht dann immer noch Disney mit Lizenzhoheit dahinter, aber bereits mit Ep. 8 hat Johnson gezeigt, dass er Filme machen möchte, die tatsächlich mal etwas zu sagen haben und mehr sind als Herumrutschen auf den langsam ausgereizten Tropen der Urtrilogie und bloße Franchisepflege eines Megakonzerns.
                                Lasst daher den braven J.J. ruhig Ep. 9 machen und das tun, was er am besten kann: gebrochene Fanherzen verarzten, alte Ideen aufwärmen, variieren und dabei kräftig die Nostalgiekeule schwingen.

                                2
                                • 8 .5

                                  Minimalst kommentiert: Fifty Shades of Grey für Arthouse-Gucker.

                                  10
                                  • Ein Sender, der schon lange angezählt ist, versucht mit einem Format namens "Time Battle" Zuschauer zu gewinnen. Hat schon eine gewisse Ironie...
                                    Nur noch getoppt dadurch, dass man ausgerechnet die drölfzigtausendste Wiederholung eines Films zeigt, der nicht nur bei quasi jedem Streamingdienst derzeit verfügbar ist, sondern obendrein noch einem Franchise angehört, was gerade frisch nach Teil 5 eingestampft wurde. Aufgrund von mangelndem Zuschauerinteresse...

                                    Wie gesagt: Was für eine Ironie.

                                    8
                                    • "Albus Dumbledore, Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts"

                                      Also hat Rowling nun endgültig den Kanon offiziell dahingehend verändert.

                                      • 7 .5

                                        [...] So mutet “Following” schon aufgrund der etwas unbeholfenen Kameraführung wie ein typischer Studentenfilm an, doch schimmert hier bereits unverkennbar die Handschrift des Regisseurs durch. Wie alle seine Filme (ausgenommen “Interstellar”) erzählt Nolan hier in unzuverlässigen Zeitsprüngen, entfaltet die Geschichte fragmentarisch wie in “The Prestige” durch äußerliche Veränderungen der Figuren und macht aus der Not kurzerhand eine Tugend, indem er den komplett in Schwarzweiß gefilmten Streifen als moderne Erzählung im Gewand klassischer Noir-Krimis anlegt.
                                        Trotz der geringen Laufzeit von rund 70 Minuten, fordert Nolan hier beständig die Aufmerksamkeit des Zuschauers, animiert ihn zum Mitdenken, zum Entwirren dieses einfachen und zugleich komplexen Verwirrspiels, über das man im Voraus am besten so wenig wie möglich wissen sollte. Mit seiner verschachtelten Erzählweise inklusive der obligatorischen Auflösung am Ende, bildet “Following” somit nicht nur praktisch die Blaupause für “Memento”, sondern auch für Nolans gesamte Filmografie.[...]
                                        [...] Obendrein bietet der Film, wenn auch vollkommen unbeabsichtigt, aus heutiger Sicht auf der Metaebene sogar gewissermaßen einen Ausblick auf Kommendes: Wenn an einer Wohnungstür doch tatsächlich das altbekannte Batman-Symbol prangt oder Cobb bei einem Einbruch dieselbe Uhr mitgehen lässt, die Guy Pearce in “Memento” ins Feuer wirft. Mal ganz zu schweigen davon, dass Cobb, ebenso wie Leonardo DiCaprios gleichnamige Rolle in “Inception”, ein Dieb ist, der im Alltag und der Existenz Anderer herumpfuscht und zum allem Überfluß von Alex Haw verkörpert wird, der sich heute einen Namen als Architekt gemacht hat… [...]

                                        10
                                        • 9/11.
                                          Wobei ich mich schon frage, wer hier genau über die Kosten der aktuellen PR-Kampagne Bescheid und da nicht einfach geraten hat...
                                          Und kurzer Klugscheißer-Einwurf am Rande: Auch wenn die neuen Trevorrow-Machwerke das glauben machen wollen: der Mosasaurus war KEIN Dinosaurier, sondern ein urzeitliches Meeresreptil, dass am ehesten noch mit heutigen Waranen gleichzusetzen wäre,die ebenfalls Schuppenkriechtiere sind.
                                          Da stellt sich schon die Frage, wie ein vorsintflutlicher Moskito an Mosasaurus-Blut gelangt sein will. Ganz zu schweigen von der absurden Größe, zu der die Filmemacher ihn aufgeplustert haben...

                                          1
                                          • Sieht durchaus recht vielversprechend aus. Allerdings: War Dumbledore vor seiner Zeit als Schulleiter nicht Lehrer für Verwandlung? Im Trailer sieht man ihn in nämlich in dem altbekannten Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste stehen, inklusive Skelett an der Decke...
                                            Und warum Jude Law im deutschen Trailer plötzlich von Alexander Brem (aka Aidan Gillen alias Littlefinger) synchronisiert wird statt wie üblich von Florian Halm (der ja, da Colin Farrell in Teil 2 nicht mehr dabei ist, wieder frei wäre), will mir auch nicht so recht aufgehen...

                                            3
                                            • 6 .5

                                              [...] Glücklicherweise weiß Batman: Gotham by Gaslight sein Setting aber nicht nur recht überzeugend zu bebildern, sondern auch zu beleben und so haben bekannte Gesichter aus dem Batman-Kosmos wie Dr. Hugo Strange (als erster Irrenarzt Gothams), Harvey Dent oder auch Pamela Isley aka Poison Ivy ihre mal mehr, mal weniger großen Auftritte.
                                              Besonders amüsant gerät hierbei eine Gruppe von Straßenkindern – Charles Dickens’ Oliver Twist lässt grüßen – die als “Straßenkehlchen” (im Englischen schlicht “robins” genannt) die Gegend unsicher machen und damit sogar noch gewitzt auf die “Baker Street Boys” von Sherlock Holmes verweisen.
                                              Nicht alle diese Anleihen sind gleich gut gelungen, da sie oftmals kaum etwas zur Handlung beitragen und mehr sind als Lückenfüller. Dieser pure Fanservice funktioniert aber dennoch, da die vielen kleinen Anspielungen und Verweise auch ein Teil dessen sind, was den Reiz und Charme einer solchen “Elseworlds” Erzählung ausmacht. [...]

                                              7
                                              • 5 .5

                                                [...] Die klaren Stärken und den Kultfaktor, den dieser Zweiteiler bis heute innehat und dessen popkulturelle Wurzeln sich bis zum Erfolg der Netflix-Serie “Stranger Things” ziehen, bezieht “Es” somit weniger aus der trotz um sich greifender Aufbruchsstimmung schwerfälligen Handlung in der Gegenwart, sondern wohl eher aus den Begebenheiten in der Vergangenheit.
                                                Hier stimmt Regisseur Tommy Lee Wallace mit dem komplett auf analogem Material gedrehten Film nicht nur eine nostalgische Ode an die 50er Jahre an, sondern zugleich auch auf die Freundschaft zwischen den beinahe allesamt aus prekären Familienverhältnissen stammenden Außenseiterkindern. [...]
                                                [...] Als klaren Trumpf auf der Habenseite kann Tommy Lee Wallace natürlich noch Tim Curry ausspielen. Der “Rocky Horror Picture Show” Star reizt seine begrenzte Screentime genüsslich aus und mimt Pennywise als freundlich-fiesen Spaßmacher oder besser gesagt Spielverderber. Fast an einen Pädophilen erinnert er, wenn er zu Beginn den kleinen Georgie in jenem inkonischen Moment aus dem Gully heraus anlockt und für den Zuschauer, jedoch nicht für das Kind ersichtlich ist, dass hinter diesem unscheinbaren Pausenclown eine wahre Bestie, ein Monster im Kostümpelz lauert. [...]

                                                8
                                                • 4
                                                  über Es

                                                  [...] Noch weniger aber findet der Film Bilder für die Ängste, die Formwandler Pennywise in immer wieder neuen Gestalten schürt und zum Leben erweckt. Waren diese in Kings Vorlage noch clever im Zeitgeist verwurzelt mit Anleihen bei den klassischen Universal-Monstern des Vierziger Jahre Kinos, hat Muschiettis Film hier nur wenig Erwähnenswertes aufzubieten. Statt sich etwa beim reichhaltigen Horrorkabinett der 80er zu bedienen, fährt Es vollkommen austauschbare Genrekost auf, die auch noch zu allem Überfluss mit den denkbar simpelsten Mittel des gegenwärtigen Horrorkinos weginszeniert wird. [...]
                                                  [...] Subtil ist rein gar nichts an diesem neuen Es. Kein leichtes Unbehagen, kein ungutes Gefühl in der Magengegend, keine nägelkauende Spannung scheint sich in dieses Reiz-Reaktionskalkül verirren zu dürfen. Und falls doch, schwingt Publikumserschrecker Muschietti eben grobinszenatorisch seine Regiekeule, und treibt damit Pennywise ungezählte Male riesig auf dem Bildschirm zu, um ihn die Hände wie für einen billigen Popout-Effekt ohne 3D Richtung Zuschauer ausstrecken zu lassen.

                                                  Zwischen all diesen Reißbrett-Reißern, die ihn irgendwann nur noch wie einen überstrapazierten Jack- bzw. Bill-in-the-Box aus der Jump-Scare Kiste springen lassen, bleiben Bill Skarsgård wenig Gelegenheiten, den Charakter zu gestalten. Sichtlich spielfreudig und bemüht gackert, sabbert, zappelt er sich durch die Szenerie, doch gelingt es ihm nie, der Rolle etwas Eigenes, geschweige denn so markant bitterbösen Spielverderber-Charme wie einst Tim Curry zu verleihen. Und wenn er doch mal für eine Handvoll Momente aus seinem Dasein als CGI-umwaberter Jump Scare Clown ausbrechen darf, gesteht ihm das Drehbuch kaum mehr Dialog zu als Arnold Schwarzenegger im ersten Terminator. [...]

                                                  Meine ellenlange Abrechnung mit dem Film findet man unter dem Link.

                                                  12
                                                  • 6 .5

                                                    [...] Zum Auftakt tritt dann auch gleich das wohl Hervorstechendste am Film zutage. In einer besseren Welt würde “A Cure for Wellness” wohl mit zahlreichen Preisen überschüttet werden für die schiere Bildgewalt, die Verbinski und Kameramann Bojan Bazelli (noch ein alter “Ring” Weggefährte) hier auffahren.
                                                    Selbst so Alltägliches wie das Einbiegen und Verschwinden eines Zuges in einem Tunnel wird durch die technische Meisterschaft zu einem wahren Augenschmaus. Dabei verkommen die Bilder aber keineswegs zum reinen Ästhetikporno, sondern unterstreichen mit allen möglichen Arten von Spiegelungen, sei es mit Glas, Wasser oder in den Augen eines an der Wand hängenden Tierkopfes, grandios die Thematik bzw. die Handlung des Films.
                                                    [...]
                                                    Optisch und atmosphärisch ein Hochgenuss, hintenraus mit etwas Verdruss: Mit seinem Comeback “A Cure for Wellness” serviert Gore Verbinski ein exzellent gefilmtes Mysterydrama, dessen visuelle Opulenz nicht auf die Dauer den verworrenen, überladenen Plot kaschieren kann. Trotz “Style over Substance” ist der Film aber nicht nur für Genrefans zumindest eine einmalige “Einweisung” wert.
                                                    Im Zweifelsfall gilt: Gute Besserung!

                                                    12