EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    über Iqaluit

    Eine Frau reist erstmals in die Arktis, um heraus zu finden, was mit ihrem schwer verletzten Mann passiert ist. Dort trifft sie auf alle möglichen Menschen, u.a. auch auf die Geliebte ihres Mannes.
    Es gibt eine sehr schöne Szene, in der eine Gruppe Inuit eine Robbe zerteilt und genüsslich roh verspeist, die vorher gejagt wurde (9 Punkte). Das sieht sehr archaisch aus. Und wieder habe ich mir gedacht, ich würde da schon mitessen, aber wo bleibt bitte das Salz???? Sushi ohne Sojasoße und Tartar ohne Salz schmecken für mich total langweilig. Es muss für diese Leute dann wohl etwas anderes sein, was sie da empfinden und vielleicht schmeckt ja so eine frisch geschlachtete Robbe auch ohne Salz? Auf jedem Fall ist das ein recht ungewöhnlicher Anblick. Später gibt es noch eine schöne Essenszene, als die Hauptprotagonistin einen Inuit notgedrungen zum Angeln begleitet und nachher wird der Fisch gegessen. Tatsächlich finde ich die Essenszenen das Beste am Film. Der Rest kam mir irgendwie blande vor. Schnee gab´s keinen.

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    • 5 .5
      EudoraFletcher68 24.10.2019, 07:18 Geändert 24.10.2019, 15:55

      Im Gegensatz zu vielen hier, mag ich Nicolas Cage und kann das Bashing nicht nachvollziehen. Ich finde ihn recht wandelbar und er ist mir sympathisch. Außerdem hat er in einigen Filmen mitgewirkt die ich richtig gut finde (Lord of War, Tricks, Adaption, Bringing out the dead, Im Körper des Feindes, Leaving Las Vegas, Wild at heart). Jedenfalls ist „trapped in paradise“ halt eine alberne Weihnachts-Gauner-Komödie, die man sich in OV ruhig mal angucken kann, wenn man nichts Besseres zu tun hat. Es schneit hauptsächlich um für Weihnachtsstimmung zu sorgen.

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      • 7 .5
        über Rambo

        Nach wahrscheinlich bald 25 Jahren und erstmals in OV habe ich doch mal wieder einen Blick riskiert. Und ja, für das was er ist, ist er gut. Der Film thematisiert auch wichtige gesellschaftspolitische Themen, wie den Umgang mit den traumatisierten Vietnamsoldaten nach ihrer Rückkehr. Außerdem geht’s um Vorurteile und Machtmissbrauch.
        "Rambo" ist soweit spannend und Stallone spielt die Rolle durchaus glaubhaft. Und ja, der Film ist (vermutlich) weltweit bekannt, zumindest würde ich meinen, dass jeder weiß, was mit „Rambo“ gemeint ist: Ein zäher Einzelkämpfer, der es mit einer Übermacht aufnimmt und sein Ding bis zum bitteren Ende durchzieht. Er kam wohl zum richtigen Zeitpunkt.
        Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass er doch wenig differenziert ist und ein bisschen sehr schwarz-weiß malt, aber ich habe ihn dennoch gerne gesehen und werde mir wohl auch die Nachfolger noch einmal zu Gemüte führen.

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        • 7 .5

          Der kanadische Regisseur erzählt am Anfang darüber, wie sein Interesse an der Arktis und den Inuit in seiner Kindheit entstanden ist. Neben schönen Landschaftsaufnahmen erfährt man über Umsiedlungsprojekte aus wirtschaftlichen Gründen. Kanadas Regierung wollte in den 1950ern sicherstellen, dass bestimmte Regionen mit ihren Leuten bewohnt werden, damit kein anderes Land auf die Idee käme, sich dieses Land unter den Nagel zu reißen. So haben sie einfach Inuitfamilien über mehrere 1.000 km zwangsumgesiedelt. Diejenigen, die hier zu Wort kommen, wollen übrigens explizit nicht als Eskimos bezeichnet werden. Es wird im Prinzip die Geschichte der Emanzipation der kanadischen Inuit erzählt, wie sie Jahrzehnte mit der Regierung verhandelt haben, dass sie die gleichen Rechte bekommen, wie die Kanadier und ihre Kulturen und Sprachen respektiert werden. Einer von ihnen, ein sympathischer Typ und kluger Kopf sagt sinngemäß: Wir sind ein Volk von Jägern. Zum Jagen brauchst du viel Geduld und du fängst nicht immer etwas. So haben wir es mit den Verhandlungen auch gemacht: Wir sind immer wieder mit demselben Ziel hinein gegangen und unsere Beharrlichkeit hat schließlich zum Erfolg geführt.

          Wer also etwas über Geschichte und Gegenwart der kanadischen Inuit erfahren will, verbunden mit schönen Landschaftsaufnahmen, kann mit dieser Doku nichts falsch machen.

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          • 7 .5
            EudoraFletcher68 23.10.2019, 08:18 Geändert 09.07.2022, 07:24

            Ich konnte mich von meiner Erstsichtung nur noch wenig erinnern, außer dass ich den Film für einen Liebesfilm überraschend gelungen fand. Nun aufgrund der schönen Winterlandschaft nochmal angeschaut. Diese ist auch tatsächlich sehr gekonnt eingesetzt.

            Auf jeden Fall ist das schon mal eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die die Schattenseiten der Liebe auch beleuchtet. Wenn man sich gegenseitig so quält, dass man sich wünschen würde, der andere würde einfach aufhören, zu existieren – das kennen vermutlich viele. Mir jedenfalls sind solche Gefühle vertraut.

            Und wenn man diese Möglichkeit hätte, den anderen einfach so zu vergessen, als habe er niemals existiert, dann würde man womöglich diese Möglichkeit nutzen, vor allem in den frühen Morgenstunden, wenn man mit Herzschmerz in tiefer Einsamkeit wach liegt, während alle anderen schön fein in ihren Bettchen sorglos schlafen.

            Dieser Film beschäftigt sich genau mit dieser Frage nach den positiven Aspekten einer schmerzhaften Liebe.

            https://boxd.it/3Maow

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              EudoraFletcher68 22.10.2019, 07:10 Geändert 08.07.2022, 21:53
              über Polar

              Zuerst dachte ich mir: Hey, die Farben sehen aus als ob jemand versehentlich zu tief in den Farbtopf gegriffen hätte. Extrem künstlich, und das auch noch unabsichtlich. Dann kam eine Szene mit Mads Mikkelsen als alternder Killer. Das war ja wenigstens schon mal ein positiver Anblick. Und die Landschaft in die er dann fährt, ist auch schön.

              ANFANG INTERPRETATIONSSPOILER
              Und dann fällt auf, dass die Farben hier ganz andere sind. Angepasst an den alternden Killer: Weiß-grau meliert. Die Landschaft im Übergang zum Winter, sehr passend. Und dann wird mir klar, diese absurden Farben sind eben doch Absicht. Die Jugend in den schrillen, künstlichen Farben, gruselig. Und der coole Profikiller um die 50 in der zu ihm passenden Atmosphäre.
              ENDE INTERPRETATIONSSPOILER

              Dann gibt es hier eine Art von Humor, die mir sehr zusagt (z.B. die Szenen mit dem Hund und den Fischen sehr schön). Somit finde ich den Film insgesamt, auch wenn er von der Handlung her nichts Neues bietet, doch sehr gelungen. Vielleicht hat mir „Polar“ auch deshalb so gut gefallen, weil ich im Alter des Hauptprotagonisten bin und mir die Szene dieser Anfang 20er, die hier sehr treffend karikiert wird, wahnsinnig auf die Nerven geht. Die Idee mit der sehr unterschiedlichen Farbigkeit und den jeweiligen Locations finde ich sehr, sehr gut durchdacht. Es freut mich, wenn mich ein Film auf so eine Art überrascht.
              Elemente der letzten 45 Minuten hätte es wegen mir so nicht gebraucht, vor allem die Folter- und Kampfszenen, aber das richtet sich vermutlich wiederum an ein jüngeres Publikum. Na gut. Ohne das wäre meine Bewertung höher ausgefallen.

              https://boxd.it/3Maow

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              • 6 .5
                EudoraFletcher68 22.10.2019, 07:00 Geändert 03.12.2021, 22:43

                Lonnie Dupre, der diesen Film über seine Expeditionen durch und um Grönland sowie zum Nordpol gedreht hat, hat schöne Musik ausgewählt. Leider hört man seine Stimme manchmal nicht laut genug. Die Inszenierung insgesamt ist für meinen Geschmack auch eher laienhaft und wirkt etwas zusammen geschustert, dafür ist sie aber in Ordnung.
                Dupre verwendet Skier, Hundeschlitten und Kajaks für seine Expeditionen. Die Bilder sind sehr schön und beeindruckend und man merkt Dupre die Liebe für diese Region an. Die Doku enthält Elemente, die ich in anderen Filmen über Arktis-Expeditionen so noch nicht gesehen habe, wie z.B. wie er sich bei schlechtem Wetter eine kleine Eishöhle gebaut hat, in der er dann über eine Woche hockt, weil das Wetter sich halt nicht bessert. Oder auch die Verzweiflung, die ihn und seinen Begleiter gelegentlich befällt, wenn sie völlig am Ende sind. Insgesamt hat mir das besser gefallen, als irgendwelchen Extremsportlern zuzusehen, wie sie in der Antarktis Skifahren, aber es geht in eine ähnliche Richtung, Dupre macht diese Unternehmungen halt, weil es ihm da gefällt und er es kann, aber zumindest ist ihm auch noch der Erhalt dieser wunderschönen Landschaft ein Anliegen.

                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                • 7

                  Es beginnt mit einem sehr unangenehmen Tod. Eine ungewöhnliche Idee, jemanden umzubringen.
                  Da es sich bei dem Toten um einen Franzosen handelt, reist eine französische Kriminalkommissarin nach Schweden, um an dem Fall mitzuarbeiten. Der schwedische Kommissar Burlin (Peter Stormare) stirbt überraschend und der Staatswanwalt muss die Leitung der Ermittlungen übernehmen und eng mit der Französin zusammen arbeiten. In der 1. Folge jagt für meinen Geschmack etwas zu sehr ein Ereignis das Nächste (wobei das auf eine ruhige Art passiert, das ist hier weiß Gott kein Actionfilm), aber die Stimmung und die Charaktere find ich gelungen.
                  Die Kommissarin freundet sich mit dem Hubschrauberpiloten an. Mir haben die persönlichen Gespräche zwischen den beiden gut gefallen, im Kontrast zu dem Fall. Die Locations sind gut gewählt, da die Landschaft (abwechselnd leichte Hügel mit Seen, Meeresküste und hohe Berge mit ein wenig Schnee) einfach viel hergibt. Es wurde (mMn erfolgreich) versucht, mit den kulturellen Eigenheiten zu spielen, ohne dass daraus dumme Klischees geworden wären.
                  In der 2. Folge gab es wieder mal ein schwules Paar, bei dem ich mich fragte: Hat man das jetzt inszeniert um zu zeigen, wie weltoffen man ist oder ergibt das auch sonst noch einen Sinn für die Handlung? Dass Schwule auch gruselige Spießer sein können, ist mir bekannt. Für mein Empfinden haben die beiden nicht wirklich zusammengepasst und es war für mich keine große Erotik spürbar. Nichtsdestotrotz entwickelt sich der Beziehungskonflikt dann organisch, weshalb ich die Situation doch passend fand.
                  Die Kultur der Samen und der Umgang der Schweden mit ihnen ist ein großes Thema, was ich interessant finde, da ich nicht viel darüber wusste. Dass dann die Kriminalkommissarin zusätzlich noch eine Borderlinestörung haben muss, war mir etwas zu viel, aber lieber habe ich es so, als wenn die Charaktere aalglatt sind oder man gar nichts von ihnen erfährt. Dafür, dass ich an sich nicht so auf Serienmörder-Serien stehe, hat mir diese hier doch recht gut gefallen.
                  Auch die Kamera ist ziemlich gut. Wahnsinn, was man da heutzutage alles so machen kann. Die Aufnahmen als die Kommissarin ins Wasser fällt, z.B.
                  Die Auflösung des Verbrechens der 1. Staffel passt für mich auch. Scheint wohl ein Fall pro Staffel zu sein.
                  Da es bislang nur die 1. Staffel gibt und ich diese gesehen habe, bewerte ich die Serie nach dieser ersten Staffel.

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                    EudoraFletcher68 21.10.2019, 07:57 Geändert 21.02.2020, 07:54

                    Doku über Shackletons Expedition zum Nordpol mit dem Ziel, als erste die Antarktis zu durchqueren. Sein Schiff, die "Endurance" blieb im Packeis stecken und die Mannschaft musste 695 Tage im Eis ausharren. Im Gegensatz zur Expedition der „Terror“ und der „Arabus“, die 1845 auf der Suche nach der Nordwestpassage durch die Arktis (um einen kürzeren Seeweg von Europa nach Asien zu finden) ebenfalls im Packeis stecken blieb (bis 1848 starben alle), überlebte hier die gesamte Crew!
                    Die Mannschaft Shackletons überlebte großteils und die Leute konnten hinterher über ihre Erlebnisse berichten. Die Doku ist informativ aber doch, weil viel altes Film- und Bildmaterial, für mich auf die Dauer etwas ermüdend. Insgesamt habe ich sie halbwegs gerne gesehen, um mir ein Bild von Shackletons Expedition zu machen. Wegen mir hätte sie gerne 30 Minuten kürzer sein dürfen.

                    Gibt´s auf Youtube.

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                    • 6

                      Erinnert am Anfang etwas an „a simple plan“ wegen des Schnees und der sich langsam anbahnenden Geldprobleme. Wegen fehlendem Witz funktioniert der Film für mich nicht als Komödie, was er anscheinend aber auch sein soll. Ein abgebrannter Versicherungsvertreter mit kriminellen Energien entwickelt kreative aber dumme Ideen, um zu Geld zu kommen und verstrickt sich immer mehr in Schwierigkeiten. Nach einiger Zeit fühlt man sich auch ein wenig an „Fargo“ erinnert, nur ist „Fargo“ halt um Welten besser. Die Auflösung ist ziemlich absurd (Nicht im guten Sinne).

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                      • 5 .5

                        Ob das hier die korrekte Zuordnung zum Film "Messners Himalaya" ist oder nicht, weiß der Geier.

                        Ich habe jedenfalls eine Doku von 2015 über 243 Minuten gesehen, in der ein Filmteam Reinhold Messner 3 Monate lang durch den Himalaya begleitet. Einführend spricht Messner über das schreckliche Erdbeben in Kathmandu im Jahr 2015. Er ist der Meinung, dass er eine Pflicht hat, dort zu helfen, weil er dort eben schon so viele Berge bestiegen hatte.
                        Den Sprecher finde ich ungeeignet, er ist mir zu laut, zu hart, zu glatt, zu unlebendig, ich weiß gar nicht was alles noch zu. Jedenfalls ist er mir unangenehm. Die Bilder sind toll, das ist dann mal wieder so eine Doku, die ich am liebsten ohne Ton gesehen hätte, aber dann könnte ich auch nicht hören, was Messner sagt. Gerade im Vergleich zu Herzogs „Gasherbrum – der leuchtende Berg“ ist dieser Film für mich ein Beispiel einer Doku, die mich kalt lässt. Ich habe den Eindruck, hier war jemand am Werk, der vielleicht technisch alles richtig macht, aber kein Gefühl für das hat, was er da dokumentiert. Man hätte aus all diesen Elementen so viel mehr machen können (Ich fand die Doku leider häufig langweilig).

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                        • EudoraFletcher68 20.10.2019, 21:47 Geändert 21.10.2019, 10:21

                          Ich vermute, dass der Film „Messners Himalaya“ der Episode 47 von „Bergwelten“ entspricht, weiß es aber nicht. Andreas Nickel wird für beide als Regisseur angegeben und "Messners Himalaya" gibt´s nicht als Spielfilm separat auf MP und auch nicht auf IMDB. Schade, weil so kann man die einzelnen Filme nicht bewerten.
                          Und diese Serie besteht bislang aus 138 Filmen. Falls diese so lang sind, wie „Messners Himalaya“ frage ich mich, wer soll sich wann das alles anschauen? Vor allem wo? Die einzelnen Folgen wurden seit 2012 im TV ausgestrahlt, soviel habe ich heraus gefunden.

                          Ach - jetzt habe ich einen Link zu einer angeblichen noch unveröffentlichten Serie mit dem selben Titel gefunden!

                          Manche der anderen Episoden von „Bergwelten“ würde ich noch ganz gerne sehen, z.B. Nr. 63 „Hubert von Goisern mit Alex Huber in Grönland“. Leider konnte ich weder DVDs noch legale Streamingmöglichkeiten entdecken.

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                            EudoraFletcher68 20.10.2019, 06:47 Geändert 10.07.2022, 19:04

                            Wegen des Covers, des deutschen Titels und den zwei vernichtenden Kommentaren hier hätte ich den Film fast nicht angeschaut. Jenseits von der Handlung hat „Chloe and Theo“ zu Beginn großartige, wunderschöne Bilder aus Alaska und dem ewigen Eis. Leider zu kurz im Verhältnis zur Gesamtdauer.

                            Ein alter Inuit kommt zu Wort, der von den klimatischen Veränderungen in seinem Land erzählt. Er wird in den Süden geschickt, um dort den „Elders“ eine Botschaft seines Volkes zu überbringen.

                            Das ist vielleicht ein Film für ein eher undifferenziertes, naives und ökologisch desinteressiertes Publikum, das auf Klischees steht und in schwarz-weiß-Kategorien denkt und vor allem keine echten Probleme im Film sehen will. Von denen gibt es ja jede Menge, insoweit hat "Chloe rettet die Welt" auf jeden Fall eine Berechtigung, in dem Sinn, dass er versucht das real existierende existenzielle Problem der Eskimos auch bis zu diesen Leuten zu bringen. Noch dazu ist die Heldin hier eine jugendliche Ausreißerin.

                            Also geht es hier quasi auch darum Randgruppen eine Stimme zu verleihen. Das finde ich doch einen positiven Ansatz. Ein simpler Film für naive Leute über Menschen, für die sich sonst nie einer interessiert.

                            Es gibt schließlich auch eine Menge Disney-Filme, die so aufgezogen sind. Immerhin handelt es sich um eine Indie-Produktion mit vermutlich keinem allzu großen Budget. Insoweit finde ich die 2 Kommentare der Profikritiker unter mir keinesfalls gerechtfertigt. Was mich dann allerdings doch etwas amüsiert hat, war die Darstellung des Inuit. Die Filme von Zacharias Kunuk, „Shadow of the wolf“ und einige Dokus („The prize oft he pole“, „Angry Inuk“) zeichnen ein anderes Bild. Worin sich allerdings alle einig sind ist, dass die Eskimos mit der Natur leben und nicht gegen sie. Vermutlich schlicht und ergreifend deshalb, weil sie sonst längst ausgestorben wären. In so einer menschenfeindlichen Umgebung ist man schnell weg vom Fenster, wenn man in einer Saison alle Fische gefischt oder alle Robben erlegt hat.
                            „…und der Film die bodenlose Frechheit besitzt, dem Zuschauer zu sagen, aus Respekt vor Theo müsse man nun sein Klima-Bewusstsein verändern. Das ist manipulativer Dreck und grenzt an Propaganda.“ (SmooliEntertainment)-> Das sagt mehr über den Autoren dieses Textes aus als über den Film. Selbstverständlich steht Theo für das Umweltbewusstsein, das den meisten modernen Menschen und vor allem unserem Wirtschaftsprinzip des unbegrenzten Wachstums schon lange abhanden gekommen ist. Theo steht dafür, sich auf das Wesentliche zu besinnen und den Blick von außen auf eine Konsumgesellschaft voller Süchte und Ersatzbefriedigungen. Und natürlich muss dieser Aspekt ….

                            ACHTUNG SPOILER
                            ….sterben, so ist halt unsere Welt, es wird letztlich auf alles geschissen.
                            ENDE SPOILER

                            Ob der Film als Parabel gelungen ist, kann man sich selbstverständlich fragen. Aber dem Film „Propaganda“ vorzuwerfen deutet meines Erachtens eher daraufhin, dass sich da jemand in seiner Lebensweise angegriffen fühlt.

                            Es gibt sicherlich bessere Filme, gar keine Frage und das ist kein Meisterwerk, aber als modernes Märchen kann man durchaus mal einen Blick riskieren.

                            https://boxd.it/3Maow
                            https://boxd.it/ffOsK

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                            • 5 .5

                              Samuraifilme sind einfach nicht mein Ding. Hier geht es, wie der Titel sagt, um Harakiri.
                              Ich habe mir sagen lassen, das sei eine Handlung, die auch heute noch in Japan ausgeführt wird. Mir war nicht klar, wieviel Ambivalenz dabei ist. Ich dachte, diese merkwürdigen Leute machen das halt, weil sie meinen, dass es ihre Pflicht ist. Hier wird deutlich, dass die Protagonisten es gleichzeitig auch nicht wollen. Na gut.
                              Ich wurde beim Zusehen ungeduldig, auch wenn ich die Ästhetik durchaus wahrnehmen konnte. Der größte Teil des Films ist eine Art Kammerspiel, das mir langweilig war. Ich kann mit so etwas nicht viel anfangen, wenn mir die Figuren fremd bleiben. Irgendwann fängt es an zu schneien, was hübsch aussieht, aber nicht viel des Films ausmacht. Nichts destotrotz sind die Kampfszenen während es schneite, für mich das Beste am Film (auch weil dann endlich etwas passiert).

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                                EudoraFletcher68 19.10.2019, 18:04 Geändert 19.10.2019, 18:42

                                Die Zordnungen von MP sind manchmal echt absurd "Abenteuerfilm" - wer hat sich das bloß ausgedacht?
                                Es handelt sich um eine reine Doku über den internationalen Fischfang, die anscheinend in Irland einiges an Aufsehen erregt hat.
                                Das meiste, was hier erzählt wird, hat man als informierter Bürger schon mal irgendwo gehört. Nichts destotrotz gab es noch einige Punkte, die ich nicht wusste, wie z.B. dass die kleinen irländischen Fischer keinen Lachs mehr fischen dürfen, während die industriellen Fischfangflotten anderer Länder einige km weiter ungehindert das ganze Meer leer fischen. Die Kontrollen der großen Fischereischiffe werden angekündigt (wie bei uns bei den Großschlachtereien) und lassen sich schon rein physikalisch gar nicht genau genug durchführen, weil auf so einem Schiff 1.000e von Tonnen Fisch auf -40° C runter gekühlt und verpackt lagern. Ein deutscher, ehemaliger Mitarbeiter klärt über das Vorgehen der großen Fischfirmen auf: Sie machen doppelte Logbuchführung. Der Mann hatte die doppelte Buchführung kopiert. Im offiziellen Buch stand, dass 5.000 Tonnen Heringe gefangen worden wären. Im inoffiziellen Buch stand, dass es 9.000 Tonnen gewesen waren. 4.000 Tonnen wurden dann tot wieder über Bord geworfen, weil sie vermutlich zu klein waren. Dies sei absolut üblich. Ein Wunder, dass überhaupt noch Fische im Meer sind.
                                Nicht nur wird der Atlantik in der Gegend um Irland, England, Norwegen, Island, Schweden von Fischfangkonzernen leer gefischt, auch weckt das unter der Oberfläche vorhandene Öl Begehrlichkeiten. Besonders ärgerlich für die irische Bevölkerung ist, dass man ursprünglich von den Ölfirmen Anteile am Gewinn ausgehandelt hatte und Steuern in Höhe von 50%. Das wurde mit einem unseriösen Finanzminister im Alleingang 1987 abgeschafft und nun ist Irland ein Steuerparadies für die Ölfirmen. Diese fahren mit Schiffen die ganze Gegend ab und machen extrem laute seismische Messungen, um Ölfelder zu finden. Diese Messungen irritieren natürlich die Meeresbewohner, was aber niemanden außer den kleinen einheimischen Fischern niemanden stört.

                                Die Doku ist großteils ziemlich trocken inszeniert und das englisch eher schwer verständlich (die französischen UT haben nicht geholfen, dafür kann man die Doku momentan unter https://vimeo.com/223263337 kostenlos sehen).

                                Es gibt schöne Meerbilder und auch von den schneebedeckten norwegischen Küstenregionen. Allerdings steht das hier nicht im Vordergrund.

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                                • 7 .5
                                  EudoraFletcher68 19.10.2019, 06:40 Geändert 09.07.2022, 07:59

                                  Ein chinesischer Film – Da habe schon das Schlimmste (asiatischer Klamaukquatsch oder irgendwas total Aalglattes) befürchtet. Stattdessen: Tolle Bilder, super Auge für die Ausstattung und Locations, gute Kamera (Ich hatte zeitweise den Eindruck, dass man sich an Wong Kar Wai orientiert hat), schöne Charakterzeichnungen und sogar: gute Synchro! Zuerst hatte ich mit OmU angefangen, dann aber versuchsweise auf die Sychnro umgeschaltet und siehe da: Man muss asiatische Filme offenbar nicht mehr mit unpassendem hysterischem Gekreische übersetzen. Ich war zwar bisher nur zweimal kurz in Peking, habe aber andere asiatische Länder bereist. Was mir dort so begegnet ist und was es in Europa einfach kaum gibt, sind scheußlich-schön zusammen gewürfelte Elemente, krachbunt kreischendes Plastik neben fast schon antik wirkenden Dingen und die Begeisterung fürs Essen.
                                  Es handelt sich jedenfalls um einen Kriminalfall, der auf eine eigene Weise aufgeklärt wird. Winter und Schnee kreieren eine spezielle Atmosphäre, die mir zusagte.

                                  https://boxd.it/3Maow
                                  https://boxd.it/hioDm

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                                    über Frost

                                    Der Found Footage / Handkamerastil ist nicht so wirklich meins, bzw. finde ich das nur gut, wenn es der Geschichte wirklich dient. Das tut es hier nicht. Und zum Ende hin ist es noch dazu völlig unsinnig. Einige Leute wursteln im Schnee herum, es dauert ein wenig, bis man mitkriegt, was sie da eigentlich so treiben. Die Landschaftsaufnahmen sind mehr als in Ordnung. Kälte, Weite versus Enge (in der Behausung) und Einsamkeit kommen recht gut rüber. Die Leute gehören zu einer Forschungsstation und untersuchen Eisproben.

                                    ANFANG HANDLUNGSSPOILER
                                    Eine Frau wird von einem Kerl geweckt und die beiden stellen fest, dass der Rest der Gruppe spurlos verschwunden ist. Dann geht´s die ganze Zeit darum, ob und was da im Schnee auf sie lauert.
                                    ENDE HANDLUNGSSPOILER

                                    Das Beste am Film ist die Landschaft.

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                                      EudoraFletcher68 18.10.2019, 07:33 Geändert 10.07.2022, 18:59

                                      Es beginnt recht gemächlich mit einer Gruppe Wilderer oder Trapper (der Hauptprotagonist Ben wird gespielt von Rutger Hauer) in Alaska. Sie kommen mit zwei Tierschützern ins Gehege. Eine Gruppe Amateurjäger gerät noch dazwischen. Jedenfalls entscheidet sich der Tierschützer nach einigen Vorfällen Ben festzunehmen und per Miniflugzeug zum Sheriff zu überführen. Ben sorgt dafür, dass das Flugzeug hoch oben in den verschneiten Bergen abstürzt, in seinem Revier, wie er sagt. Nun braucht ihn der Biologe um zu überleben. Die Aufnahmen der verschneiten Landschaft sind durchaus sehenswert. Zu Fuß müssen sie dann wieder zurück wandern. „Arctic Blue“ entwickelt sich dann zu einer spannenden Verfolgungsjagd in guter Location. Die Einwohner wollen dem Biologen nicht helfen, weil sie Angst vor den Konsequenzen haben. Superlustig ist, dass sich einer der Protagonisten Gedanken darüber macht, ob er wohl ein Selbstwertproblem hat. Das wurde ziemlich gelungen in das sonstige Rauhe-Männer-Gerede eingebaut.
                                      Auf Youtube gesehen.

                                      https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/
                                      https://boxd.it/3Maow

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                                        Das ist ein merkwürdiger Gruselmärchenfilm aus der Ethnie der Samen in einer schönen finnischen Schneelandschaft. Für mich aber zu fremdartig und zu antiquiert. Ich kann mir vorstellen, warum es hierfür (Stummfilm-)Liebhaber gibt. Ich habe mich nach ungefähr 30 Minuten eher gequält gefühlt. Die irritierende Musik hat mich hauptsächlich angestrengt.

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                                        • Danke für diesen Text!! Ich finde das wichtig und kann dir da sehr gut folgen. Dem meisten stimme ich zu, mit der einzigen Ergänzung, die folgendermaßen lautet: Manche Kunstwerke sind für mich so schwer zugänglich, dass ich sie auf den ersten Blick nur doof finde. Da ich aber mitkriege, dass mir wichtige andere damit recht viel anfangen können, fange ich dann manchmal an mich mit dem Kontext zu beschäftigen und manchmal gelingt es mir dann, Gefallen an etwas zu finden, das ich zuerst abgelehnt habe. Ansonsten geht es mir in der Regel so, wie du schreibst: Erst gefällt mir etwas und dann fange ich manchmal an, noch den Kontext und die (von mir fantasierte) Person des Künstlers hinzuzuziehen und dann gefällt es mir oft noch besser, manchmal aber folgt dann auch eine Enttäuschung. Jedenfalls danke für das Mitteilen deiner Überlegungen. Ich finde das sehr wichtig.

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                                            Vom Regisseur Luc Jaquet ist auch „Die Reise der Pinguine“, einer meiner Lieblingsfilme.

                                            RoboMaus, der du ja sagst, dass der Klimawandel nicht menschengemacht ist und andere (natürliche) Ursachen hat, was sagst du denn zu den Forschungsergebnissen des Gletscherforschers Claude Lorius? Er hat anscheinend bereits 1965 vor dem seiner Meinung nach menschengemachten Klimawandel gewarnt.

                                            Hier geht es also um den französischen Gletscherforscher Lorius, der nicht besonders sympathisch rüber kommt und die deutsche Synchro macht es nicht gerade besser. Jaquet lässt ihn in der Doku außer seinem wichtigsten Forschungsergebnis, dem menschengemachte Klimawandel, leider nicht viel Gehaltvolles sagen. Es wird gezeigt, was Lorius geleistet hat: Er ist als einer der ersten „Forscher“ als 23jähriger in den 1950ern tief in die Antarktis vorgedrungen. In „“, weil er damals bestimmt noch kein Wissenschaftler war, sondern einfach nur ein junger Abenteurer. Das menschliche Vordringen in die Antarktis ist eine spannende Geschichte. Der Ausschnitt hier auch. Die Aufnahmen dieser unwirtlichen Gegend und parallel dazu die Erzählung, wie man hier vorging, haben mich beeindruckt.
                                            Ganz anders als viele andere Antarktisdokus in denen der Umweltschutz betont wird, wird hier auf sowas überhaupt nicht geachtet. Es wird mit schweren panzerartigen Kettenfahrzeugen über das Eis gepoltert und selbstverständlich allerorten Müll und Überreste zurückgelassen. So wird halt diese Seite der Forschung auch mal offen (ohne zu verbalisieren oder problematisieren, dass man in eine unberührte Gegend fährt, die man auch deshalb so großartig findet und dort massive Spuren hinterlässt, woraufhin sie sich zu ihrem Nachteil verändert). Der immer wieder eingeblendete schon sehr alte Lorius kommt mir als Typ nicht gerade anregend vor. Ich finde es auch dramaturgisch ziemlich mies, ungefähr 10-15 Mal sein schweigendes, in den Himmel blickendes Gesicht zu zeigen. Das nervt. Auch erfährt man nichts über Lorius Werdegang jenseits der Antarktis. Ob und was er studiert hat, bleibt für den Zuschauer im Ungewissen. Man hätte aus diesem Thema sehr viel mehr machen können. Allein von der Inszenierung hätte ich hier mit 6 Punkten bewertet, aber die Brisanz bekommt einen Extrapunkt.

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                                                EudoraFletcher68 16.10.2019, 08:05 Geändert 10.07.2022, 19:08

                                                Witziger Film über eine junge Frau, die in ein Kaff im tiefsten Russland reist, um ihren Liebsten zu finden. Die winterliche Schneelandschaft ist super in Szene gesetzt, wirklich toll! Die Russen sind auch lustig, gefallen hat mir, dass teilweise russisch mit UT gesprochen wird. Parallel und überschneidend wird eine zweite Geschichte erzählt über eine B-oder C-movie Filmteam das für einen möglicherweise gefährlichen Nationalisten einen Film mit Pinguinen drehen soll. Nach 35 Minuten kommt dann noch zusätzlich die Geschichte des Liebsten dazu. Sehr lange hat man keine Idee, was da eigentlich los ist, aber es ist witzig, also guckt man weiter, bis zum Ende, an dem es meiner Meinung im Grunde keine Antworten gab. Macht aber nichts. War trotzdem amüsant.

                                                https://boxd.it/3Maow

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                                                  EudoraFletcher68 16.10.2019, 08:04 Geändert 04.12.2021, 08:56

                                                  Was diesem Film völlig abgeht, ist der Charme der 1960/70er Jahre. James Bond als Gefangener der Nordkoreaner. Von Min 65 – 67 und nochmal später-gibt es ein paar kurze schöne Szenen in Island mit blauem Eis. Ansonsten ist man eine ganze Zeit lang in einem Schneehotel. Das meiste sieht sehr künstlich aus und die Landschaft dient nur als Kulisse für James Bonds megalomane Actionkämpfe. Dafür lohnt es sich nicht, den Film anzuschauen. Völlig absurd die Szene, in welcher Bond dann in einem Gebiet das eher nach Antarktis als Arktis aussieht, bei vermutlich gefühlten -50° C mit bloßen Händen in einem dünnen Pulloverchen mit einem Gleitschirm herumsegelt, unter ihm das brodelnde Packeis…. Die Arktis verkommt hier zu einer grauenhaften artifiziellen Plastiklandschaft…. Bescheuert finde ich auch das unsichtbare Auto.

                                                  https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                                                    Joanna Lumley kommt mir ein bisschen wie die weibliche Version von Michael Palins Reisen durch alle möglichen Länder der Welt vor. Nur leider ist sie halt nicht halb so lustig und kreativ wie er. Vielleicht liegt es daran, dass ich eine Frau bin und vielleicht können ja Männer mehr mit ihr anfangen? Ich finde sie halt einerseits schon irgendwie sympathisch, wie begeistert sie von Norwegen und Lappland ist. Aber andererseits hat sie für meinen Geschmack keinen Humor, sie ist einfach eine britische Dame, die auf Reisen ist. Zumindest stellt sie den Leuten, die sie kennen lernt, viele Fragen. Allerdings gibt sie teilweise doch so einiges an Redundanzen von sich. Mir sagt sie jedenfalls nicht so zu. Noch dazu kann man das meiste auch bei Michael Palin „Pole to Pole“ sehen.
                                                    Jedenfalls ist sie auf der Suche nach dem Polarlicht, das sie schon unbedingt ihr Leben lang sehen wollte. Als es dann endlich gelingt, ist es wirklich beeindruckend aber ihre Stimme und ihr Gebrabbel hat mich irgendwann nur noch genervt. Die Naturaufnahmen sind recht schön. Aber sowas findet man auch woanders. Kurz, wer gerne eine britische Dame auf Reisen begleiten möchte, für den mag das was sein, ansonsten kann man hier getrost den Ton abstellen.

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