EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 03.11.2019, 06:54 Geändert 30.01.2022, 21:36

    Am Anfang des Films fielen mir die negativen Bewertungen auf, jemand hatte geschrieben, dass sei sowas wie ein Armuts-Pornofilm. Ich verstehe diesen Ausdruck so, dass man sich an der Armut der Leute aufgeilt. Das kann ich nicht nachvollziehen. Erst einmal ist die Regisseurin Libanesin, sie zeigt also etwas aus ihrem eigenen Land und gafft nicht aus dem reichen Westen in die Armut der Schwellenländer (oder wie soll man die momentan nennen?).

    Es kann absolut nicht schaden, wenn wohlhabende Menschen wie wir sehen, wie viele andere auf der Welt leben müssen. Manche wissen das vielleicht oder meinen sie können es sich vorstellen. Ich denke, dass das für jemand der in Deutschland lebt nicht vorstellbar ist, selbst jemand der arm in Deutschland ist, hat viel mehr Möglichkeiten und Perspektiven als so ein Junge.

    Die Handlung, also dass er seine Eltern verklagt, finde ich gar nicht gelungen, auch wenn ich die gute Absicht dahinter sehen kann: Die Rechte der Kinder und die Pflichten und Verantwortung von Eltern zum Thema zu machen (siehe auch https://www.sueddeutsche.de/kultur/capernaum-film-strassenjunge-nadine-labaki-1.4287251). Die Klage nimmt zum Glück nicht viel Zeit ein. Trotzdem bedeutet es für mich, dass ich den Film dramaturgisch nicht 100% gelungen finde.

    RoboMaus, der eben keine Milieustudien mag, hatte sich darüber beklagt, dass man dem Jungen nur die ganze Zeit folgt, wie er durch die Stadt läuft. Das ist wahrscheinlich der Sinn des Films. Mitzuerleben, was so ein Straßenkind halt eben erlebt (und der laute Verkehr ist genau das, was man in solchen Städten halt hört und was an den Nerven zerrt). Er geht nicht in die Schule und man sieht ihm eben bei seinem Versuch zu Überleben zu – und das ist ziemlich bitter. Ich bin mir sicher, dass die Realität zum Teil noch viel schlimmer aussieht.

    Ohne die Klage gegen die Eltern wäre es eine 8-9 geworden.

    https://boxd.it/2Uexk

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      Halbwegs nette, aber extrem oberflächliche Komödie im Winter über einen dummen Kleinkriminellen mit Schulden und einen reichen Opa der gerade einen Schlaganfall gehabt hat und im Rollstuhl sitzt. Es gab sogar ein paar lustige Momente. Ansonsten ist das alles extrem flach und mit tiefen Logiklöchern (Wer hat den Opa vom Rollstuhl ins Bett gebracht und ihm den Schlafanzug angezogen?). Und dass der Penis am Fensterbrett anfriert, fand ich jetzt nicht besonders lustig.

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        EudoraFletcher68 02.11.2019, 16:47 Geändert 05.12.2021, 16:02

        Ein Film in den Bergen mit Schnee während des 1. Weltkrieges. Schrecklich Atmosphäre. Aber erstaunlich, was man damals schon alles technisch hinbekommen hat.

        Diese ganzen Explosionen, BossMarco: vielleicht wäre das ja was für dich?

        Mich hat die Zerstörung eher gestresst, aber so ist das wohl auch gemeint. Immerhin haben manche auch schon 1931 den Krieg doch nicht als so als Supersache angesehen, wo es um Ehre und Vaterland geht und man den Heldentod stirbt. Stattdessen ist das hier eher ein Antikriegsfilm. Aus (film-)historischen Gründen ist der durchaus sehenswert, aber ansonsten für heutige Sehgewohnheiten (und auch für die Sehgewohnheiten, die ich vor 40 Jahren hatte) etwas mühsam.

        https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/mountaineers/
        https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/snow-and-ice-movies/

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          EudoraFletcher68 02.11.2019, 06:36 Geändert 12.02.2023, 10:22

          Tierdoku des Regisseurs, von dem auch ARCTIC MISSION ist, über die Arktis mit sehr schönen Aufnahmen über und unter Wasser. Wenn man schöne Bilder sehen will von Eisbären, Robben, Schneehasen und -füchsen, Karibus, Robben, Möwen, Belugawalen, Tintenfische usw. mit ein paar Infos dazu, ist DER WEIßE PLANET ein großer Genuss. Besonders gut haben mir die Aufnahmen der Riesenkraken gefallen (bislang in keiner anderen Doku gesehen), aber auch die Eisbärenmutter mit ihren Kleinen war beeindruckend.

          https://boxd.it/bbGPi

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            EudoraFletcher68 02.11.2019, 06:32 Geändert 09.07.2022, 07:37

            Kurdische Kinder am Rand der Gesellschaft ohne Eltern, die für sie sorgen können, versuchen in einer unwirtlichen Welt zu überleben. Dabei haben sie einen ungefähr 5jährigen körperlich behinderten Jungen, der eine Operation braucht, für die aber kein Geld da ist. Die Aufnahmen der schneebedeckten Berge (im Irak oder Iran?) in Verbindung mit den schlecht bekleideten Kindern haben mich beeindruckt. Mit einfachen Mitteln kann man hier das harte Leben der Protagonisten nachfühlen. Die Kinder sind alle Laiendarsteller (https://www.sueddeutsche.de/kultur/filmtipp-des-tages-ueberlebenskampf-im-grenzgebiet-1.3877145). Insgesamt hat mich der Film beeindruckt, vor allem in seiner Hoffnungslosigkeit.
            Insoweit kann ich nicht sagen, dass ich "Zeit der trunkenen Pferde" gerne gesehen habe. Im Gegenteil, er versetzte mich in eine ziemlich trübe Stimmung.

            https://boxd.it/3Maow

            RoboMaus: Finger weg, sonst gibt´s von dir wieder eine 3-Punkte-Bewertung!

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              EudoraFletcher68 01.11.2019, 07:47 Geändert 11.11.2022, 12:49

              Das Selbstverständnis dieser merkwürdigen, teilweise inszenierten Doku:
              “an experimental, ecological documentary for the 21st century” … “we aim to turn the traditional ‘ecological-documentary’ on its head and ask "can art save the Arctic?" We want viewers to see that the movement to protect the natural world is as much about ethics and humanism as it is about technology and politics, and we want you to join us in making this film”.

              Etwas vollmundig behauptet der Regisseur am Anfang, dass seine Gruppe, gesponsort von einer ebenfalls sehr merkwürdigen Frau (die man gelegentlich zu sehen bekommt), loszieht um die Arktis zu retten. Sie zu besuchen und dort etwas zu tun trifft es wohl eher. Ich finde den Film in Ordnung, vor allem wegen der Bilder. Wahrscheinlich bin ich nicht so wirklich offen, für solche Experimente.

              https://boxd.it/bbGPi

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                EudoraFletcher68 01.11.2019, 07:44 Geändert 20.02.2023, 21:36

                Vielen Dank Majoris Canis für den Tipp!

                In dieser Doku sind zwei Briten auf den Spuren von Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxis) unterwegs, um Tiere zu beobachten und zu filmen, die vom Aussterben bedroht sind. Die Doku gibt´s zwar in Synchro auf Amazon aber damit nimmt man sich viel des Vergnügens.

                Die beiden Briten sind in ihrer Ausdrucksweise einfach total sympathisch und zum Teil unheimlich komisch und man bekommt sehr viel von ihren Unterhaltungen zu sehen, aber auch wie sich einer der beiden den Arm bricht oder wie sie dann zusammen in Indonesien ein Schlammbad nehmen (das wäre ja so ziemlich das Letzte was ich machen würde, ich glaube, dass das auch nicht ungefährlich ist. Süßwasser in den Tropen ist oft mit Mikroorganismen kontaminiert, die sich gerne in uns Menschen einnisten und dann zu Krankheiten führen, gegen die wir keine Abwehr habesitzen). Es ist irgendwie auch niedlich wie diese zwei über 40jährigen Briten immer wieder auf´s Neue total entzückt über die Tiere sind, die sie entdecken. Außerdem benehmen sie sich teilweise wie Kinder (zum Beispiel cremen sie sich für´s Schnorcheln nicht mit Sonnencreme ein und wundern sich über einen schweren Sonnenbrand).

                Wenn mir auch insgesamt die Reisedokus von Michael Palin besser gefallen, so ist das eine Naturdoku der anderen Art, die ich gerne gesehen habe.

                Meiner Meinung nach darf man die allerdings nur in OV sehen.

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                • Ich wünschte, ihr würdet solche Artikel nicht schreiben, oder dass sie wenigstens nicht auf meinem Dashboard auftauchen, da ich dann gerne eines Tages die letzte Staffel sehen würde, ohne vorher alles schon zu wissen.

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                  • 5 .5
                    EudoraFletcher68 31.10.2019, 07:31 Geändert 15.12.2019, 13:56

                    Weitere Doku in der es um den Versuch geht die Nord-West-Passage zu durchfahren. Mittlerweile scheint dies aufgrund des Klimawandels verhältnismäßig einfach möglich geworden zu sein. 2014 wurde anscheinend das Wrack der „Arabus“ gefunden. Vier Männer fahren nun mit einem kleinen Bötchen hindurch. Die Qualität des Films ist nicht besonders, wahrscheinlich mit einem Smartphone aufgenommen, sehr wackelig. Die Aufnahmen insgesamt sind auch nicht besonders. Die Kerle sind zumindest halbwegs sympathisch, haben aber nicht viel von Gehalt zu sagen. Immerhin nehmen sie Wasserproben, die für entsprechende Wissenschaftler von Bedeutung sind. Erschreckenderweise sind hier fast kein Eis oder Schnee zu sehen, obwohl wir ja in der Antarktis sind.
                    Wegen der Location kommt die Doku aber doch auf meine Schneeliste.

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                      EudoraFletcher68 31.10.2019, 07:26 Geändert 08.02.2021, 06:46

                      Diese Serie ist womöglich etwas für geduldige Menschen und Freunde der neueren deutschen Geschichte (1930er über die Entwicklung der Atombombe).
                      Die Geschichte spielt teilweise in Berlin und in Norwegen. Nach der zweiten (von 6) Folgen gähnender Langeweile gebe ich trotz toller Locations und schöner Landschaftsaufnahmen auf.

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                        EudoraFletcher68 30.10.2019, 07:59 Geändert 27.01.2022, 20:28

                        Der Dritte Film der Trilogie „Auftrag Antarktis“ behandelt hauptsächlich das marine Leben in der Antarktis.
                        Die Bilder sind FANTASTISCH, besser als das meiste, was ich bisher gesehen habe.
                        Sehr erfreulicherweise wird hier nicht damit gedroht, dass demnächst der Golfrstrom abreißt, sondern es wird gesagt, dass es sich bei diesen Strömungen um komplexe Prozesse handelt und wir gerade erst dabei sind, diese zu verstehen. CO2 wird zwar als einer der großen Faktoren für die Erwärmung angesehen, aber nicht als der einzige. Es wird erklärt, dass die Region der Antarktis sich am schnellsten erwärmt und man dort die Veränderungen am besten sehen kann. Auch wird gewarnt, dass die Veränderungen, die dort stattfinden (Rückgang des Krills z.B.) sich massiv auf den Rest unserer Welt auswirken werden.
                        Gezeigt wird auf ein wahres Naturparadies, das zumindest jetzt noch da ist. Mehr als bedenklich finde ich die Kreuzfahrten, die zunehmend in die polaren Regionen angeboten werden. So ungefähr seit einem Jahr stoße ich immer wieder auf solche Werbung. Ich finde, das gehört verboten! Es steht zu befürchten, dass Fischfangflotten, Tourismus und allgemeine Umweltverschmutzung diese wunderbaren Regionen früher oder später vernichten werden.

                        https://boxd.it/ehj8Y

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                          EudoraFletcher68 30.10.2019, 07:55 Geändert 27.01.2022, 20:29

                          Der zweite Film der Trilogie „Auftrag Antarktis“ hat herausragend schöne Aufnahmen vom Packeis und der antarktischen Landschaft.

                          Schon irgendwie lustig, bis zum Beginn meiner Schneeliste ging ich davon aus, dass es da außer Pinguinen und Robben wenig gibt, einfach aufgrund der Kälte. Ich habe nie weiter darüber nachgedacht was das für ein Naturparadies ist, obwohl ich das sicherlich schon an anderer Stelle mal gelesen oder gehört hatte und vom Krill weiß man ja auch, dass er dort herkommt. Jedenfalls bin ich (völlig egozentrisch) eben von mir ausgegangen und ich mag´s halt lieber warm. Hier geht´s um die Folgen des Klimawandels für diese Gegend (nicht um die Frage der Ursachen) und man könnte sagen, ach ich schau mir die Doku lieber nicht an, da bekomme ich nur schlechte Laune. Da entgeht einem aber echt etwas!

                          Mir geht´s inzwischen so, dass ich mir denke, ja da verändert sich eine Menge, Gletscher schmelzen und Landschaften verwandeln sich und ja das passiert irgendwie alles schnell. Aber das Leben besteht halt aus Veränderungen und wenn sich das Klima soweit geändert hat, dass bei uns hier keine Fichten mehr wachsen, dann wachsen da halt andere Bäume. Sehr getröstet haben mich die Bücher von Micheal Pollan „Second Nature – a gardeners education“ und auch „the botany of desire“. Im ersteren wurde für mich schön deutlich, wie die Natur sich anpasst und im ständigen Wandel ist und wie eben, wenn klimatische Bedingungen sich ändern, andere Pflanzen und Tiere sich ausbreiten. Womöglich wird man sich darüber erstmal nicht so freuen, weil man diese Tier- oder Pflanzenart nicht mag, aber das Leben an sich geht auf jeden Fall weiter – bis ich irgendwann nicht mehr da bin und auch ohne mich wird´s weiter gehen. Aber zurück zum „a window on changing climate“:

                          Das ist einer der Filme mit den schönsten Bildern der Antarktis, die ich bislang gesehen habe. Auch Inhalt und Darstellung finde ich großartig.

                          https://boxd.it/ehj8Y

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                            EudoraFletcher68 29.10.2019, 22:28 Geändert 27.01.2022, 20:28

                            Der erste Teil der Trilogie von „Mission Antarctica: Islands at the edge“ gibt Einblicke in die Erforschung von verschiedenen Vogelarten auf „Bird Island“, einer Insel die zu Südgeorgien gehört. Die Einblicke in die Forschung und den Alltag der Forscher fand ich interessant, das habe ich bislang in keiner anderen Doku so gesehen. Auch visuell finde ich diesen Film sehr gelungen. So bekommt man eine Gegend zu sehen, in der sich nur wenige Menschen aufhalten dürfen.

                            https://boxd.it/ehj8Y

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                            • 1. Für welche Schauspielerin, welchen Schauspieler hattest du schon mal einen „crush“?
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                              Alexander Skarsgård: ua. Eric aus „True Blood“
                              Tommy Lee Jones: Habe so gut wie jeden Film mit ihm angeguckt, weil ich ihn als Typen einfach so genial finde. Ob das jetzt ein richtiger Crush ist, weiß ich nicht.
                              Timothy Olyphant: u.a. Marshall Raylan Givens aus „Justified“ oder aus Seth Bullock aus „Deadwood“. Einfach ein total Schnuckel und ein toller Schauspieler. Da schau ich mir auch den letzten Mist an, wenn er mitspielt
                              Gale Harrold als Brian Kinney aus “Queer as Folk” ist einfach wahnsinnig sexy. Leider hat er danach nicht mehr viel gemacht, weshalb mein Crush dann etwas verflogen ist, denn der braucht auch Futter.

                              2. Gibt es einen Filmpreis, der dir wichtig ist?
                              Nein.

                              3. Was ist dir der wichtigste Wert im Leben?
                              Das gibt es nicht nur einen. Gleichberechtigung aller Menschen (und damit auch der Frauen), Freiheit zu sagen, was man denkt, Trennung von Staat und Kirche, Ambivalenzfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Toleranz für schmerzhafte Gefühle bei sich selbst, Solidarität mit Schwächeren.

                              4. Kopf oder Herz?
                              Beides. Eins ohne das andere führt immer zu Problemen.

                              5. Was wäre deine Henkersmahlzeit?
                              So viel kann ich gar nicht essen, wie ich dann gerne würde, aber dabei sein sollte Kaviar vom Stör mit Austern und einigen anderen feinen Meeresfrüchten als Vorspeise, Thunfisch-Sashimi, dann die besten Stücke vom Kobe Rind, BBQ vom Iberico-Schwein, salziges Carameleis. Das würde ich dann gerne von einigen Spitzenköchen zubereitet haben.

                              6. Hattest du je eine spirituelle Erfahrung?
                              Nein

                              7. Bei welchem Regisseur, welcher Regisseurin wärst du gerne mal am Set dabei?
                              Jim Jarmusch, das wäre bestimmt sehr interessant.

                              Werner Herzog, die Dokus über das Filmemachen finde ich sehr interessant. Er ist ein Improvisateur (kann man das so sagen?) und hat gute Ideen.

                              Francis Ford Coppola, da habe ich auch das Making of von „Apocalypse now“ gesehen. Sehr interessant. Ein Perfektionist und ein kluger Kopf.

                              Terry Gilliam, noch ein Perfektionist und ein symapthischer Typ.

                              8. Wie wäre der Name deines 1. Films?
                              Ich habe da keine Ambitionen, also gibt´s auch keinen Namen.

                              9. Was war dein schönster Urlaub?
                              Mein letzter Urlaub auf Sizilien war tatsächlich sehr schön. Aber am schönsten war Schnorcheln auf den Malediven.

                              10. Was steht gerade ganz oben auf deiner „to do“- Liste?
                              Grausam, darüber will ich gar nichts schreiben, denn das nervt nur. Ich weiß im Grunde gar nicht, wo mir der Kopf steht, vor allem nachdem ich die letzten vier Tage mit Erkältung flach gelegen bin. Deshalb habe ich erstmal prokrastiniert und angefangen, diese Fragen hier zu beantworten.

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                                EudoraFletcher68 29.10.2019, 06:41 Geändert 30.10.2019, 08:35

                                Ein Wal legte sich in einer norwegischen Bucht zum Sterben. Als dieser dann obduziert wird, stellen die Wissenschaftler fest, dass seine Fettschicht zu dünn war und dass er voller Plastik war. Wahrscheinlich ist er daran verhungert. Erzählt wird über die Beziehungen Mensch-Wal und auch über die kommerzielle Waljagd: Walöl ermöglichte die industrielle Revolution zwischen 1850-1900. 3. Mio Wale wurden dann im 20. Jahrhundert abgeschlachtet. Später werden weitere Funde von an Plastik verendeten Walen berichtet. Hier wird sehr deutlich, wie wir uns langsam aber sicher unsere Lebensgrundlage selbst entziehen. Da brauchen wir nicht mehr auf die Folgen des Klimawandels warten…..
                                Die Qualität der Doku an sich bewerte ich mit 7 Punkten. Für die Brisanz gibt´s einen Extrapunkt.
                                Auf Youtube gesehen.

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                                  EudoraFletcher68 29.10.2019, 06:39 Geändert 19.09.2022, 16:56

                                  Das vorausgeschickt, handelt es sich um einen spannenden Thriller um die real stattgefundenen Terroranschläge in Mumbai an zehn verschiedenen Orten, u.a. auf einen Bahnhof, ein kleines Lokal und ein Luxus-Hotel von 2008. Der Film zeigt auch die armen und desolaten Seiten Indiens und den Gegensatz dazu, die extrem reiche Welt, in der ein Hotelzimmer pro Nacht so viel kostet, wie ein Tagelöhner im Jahr nicht mal verdient. Die Schauspieler sind alle überzeugend und man kann den Film gut in OmU anschauen, da er zum größten Teil englisch ist.

                                  Was mir nicht so gut an dem Film gefällt, ist dass man sich die Hintergründe für die Taten selbst zusammenreimen muss. Man hat kurz die Armut der Menschen gesehen, aber keine einzige Hintergrundgeschichte der Täter wird gezeigt. Sie sind ausschließlich islamistische Befehlsempfänger, die durch eine Telefonstimme im Hintergrund gelenkt werden. Einer telefoniert mal mit seinem Vater und da erfährt man, dass die Familien der Täter Geld bekommen sollen. Somit verkommt „Hotel Mumbai“ in gewisser Weise zu einem reinen Actionfilm, bei dem man sich dauernd fragen muss, wer von den Opfern entkommen wird. Man leidet durchaus mit den verängstigten Leuten mit, die man nur aus ihren aktuellen Handlungen und Merkmalen her kennt. Auch über sie, mit Ausnahme des Kellners, der von Dev Pathel gespielt wird, weiß man fast nichts. Man erfährt, dass die Polizei in Mumbai auf solche Attentate nicht vorbereitet war (ist?) und deshalb Stunden lang nichts getan wurde.

                                  Am Ende kommt folgender Text im Abspann:
                                  „The masterminds who coordinated the attacks from Pakistan remain free to this day”. Hier frage ich mich, ob das Propaganda ist oder ob das zutrifft. Nicht, ob die Köpfe der Attentate nach wie vor frei sind, sondern ob sie alle Pakistani sind. Denn Indien und Pakistan sind sich seit der Teilung ja spinnefeind und beschuldigen immer das jeweils andere Land für alles, was passiert. Wie auch immer, es ist ja keine Nachrichtensendung, sondern ein Spielfilm

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                                    EudoraFletcher68 28.10.2019, 07:23 Geändert 09.07.2022, 07:25

                                    Die russische Seite des Wettrennens, wer zuerst im Weltall spazieren gehen wird find ich die ersten 2/3 des Films ok, aber nicht berauschend.
                                    Da ich kein russisch kann, muss ich mir den Film in Synchro anschauen. OmU wäre evtl. eine Alternative, aber auf Amazon Prime läuft er halt nur in Synchro und bevor ich nicht eine Idee habe, dass ein Film wirklich etwas für mich sein könnte, mag ich den Aufwand nicht betreiben.
                                    Da ich nun einmal mit Amifilmen aufgewachsen bin, bin ich an die Art halt gewöhnt, was nicht heißt, dass ich Amifilme grundsätzlich gut finde. Wenn da zu viel Pathos und Vaterlandsidealisierung drin ist, nervt mich das auch. Spontan stellt sich bei mir keine Begeisterung für den russischen Film im Allgemeinen ein, auch wenn ich schon ein paar Werke gesehen habe, die ich sehr gut finde.
                                    Mit den russischen Charakteren im Film und den wenigen, mit denen ich in der Realität zu tun bekommen habe, werde ich nicht warm.

                                    Zurück zu "Spacewalker"; Als die Raumfähre (endlich) losfliegt ist Winter und als sie zurück kommen landen sie in einem weiß verschneiten Wald, das kommt gut, ab da hat mich der Film deutlich mehr interessiert und die beiden Kosmonauten taten mir leid. Da haben sie ihren Flug überlebt und dann sieht es so aus, als würden sie in den russischen Wäldern erfrieren. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Film für mich nochmal richtig spannend.

                                    https://boxd.it/3Maow

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                                      Das einzig Gute an dem Film ist der Schneesturm. Dafür die 3 Punkte.
                                      Ansonsten war mir einfach wahnsinnig langweilig.

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                                        EudoraFletcher68 27.10.2019, 06:36 Geändert 08.07.2022, 21:13

                                        Die Doku begleitet eine Gemeinschaft von Jägern an der Küste der Behringsee in Sibirien über ein Jahr. Witzig (aber natürlich logisch): Sie stehen in derselben gebeugten Haltung (wenn ich das sehe, tut kriege ich fast Rückenschmerzen!) über den kleinen Eislöchern, während sie darauf warten, dass ein Fisch anbeißt, wie die Eskimos wenn sie warten, dass eine Robbe zum Luftholen auftaucht. Man schaut den Leuten beim Versorgen ihrer Schlittenhunde, beim Zubereiten ihrer Mahlzeiten und beim Essen zu. Und man bekommt auch etwas von ihrem Familienleben mit.
                                        Sie jagen und erlegen dann einen Wal, was mir gemischte Gefühle machte. Diese Leute sind ja nicht dafür verantwortlich, dass Wale eine vom Aussterben bedrohte Spezies sind, sondern der industrielle Walfang Ende des 19. bis Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts. Es wurden im Grunde im Lauf der Zeit nur deshalb weniger gejagt, weil man kaum noch welche gefunden hat. Ich habe gelesen, dass noch in den 1960ern jährlich 40.000 Wale getötet wurden. Die Jäger hier wollen natürlich auch leben und würden es wahrscheinlich gar nicht nachvollziehen können, wenn jemand ihnen sagt, sie sollen keine Wale jagen. Schwieriges Thema.
                                        z.Z. kostenlos auf Vimeo.

                                        https://boxd.it/5mzAI
                                        https://boxd.it/bbGPi

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                                          EudoraFletcher68 27.10.2019, 06:31 Geändert 10.07.2022, 18:59

                                          Schöner Tierfilm für Jugendliche: Ein ungefähr 12jähriger Junge, dessen Mutter verreist ist, trifft auf einen kleinen Eisbären. Die Eisbärenmutter wird von den (mal wieder unsensiblen Erwachsenen) rücksichtslos eingefangen und per Hubschrauber in ein menschleeres Gebiet geflogen. Der Junge sucht nach Hilfe bei einigen Erwachsenen, aber keiner ist bereit dazu, den kleinen Eisbären zu seiner Mutter zu bringen, also zieht er auf eigene Faust los.
                                          Die Bilder der arktischen Landschaft sind wunderschön, das Eisbärbaby ist natürlich niedlich. Unterwegs kommt es, wie es kommen muss: Da das Eis schon am tauen ist, stürzt der Junge mit seinem Gefährt ins Wasser. Dann gibt es noch ein paar Wendungen, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte. Dann gibt es außerdem eine Szene, als der Junge ein Nest von Eiderenteneiern entdeckt, was so natürlich völlig blödsinnig ist: Kein Ei kann in diesen Temperaturen länger als wenige Sekunden ohne schützende Wärme überleben, aber es erinnerte mich an die wunderbare Doku „people of a feather“ und darüber habe ich mich gefreut.
                                          Als Teenager hätte ich „Midnight sun“ wahrscheinlich geliebt, jetzt finde ich ihn auf jeden Fall nett.
                                          https://boxd.it/3Maow
                                          https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                                          • Dieser Typ und seine Naturfilme fürs TV sind allerunterste Schublade für mich. Ein Schwachkopf, der durch die Gegend stolpert und dauernd effektheischerisch in die Kamera guckt und Banalitäten von sich gibt. Schlicht und ergreifend Grauenhaft. Ich ärgere mich über die € 3,99 die ich bei Amazon für eine der Pseudodokus gezahlt habe.

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                                              EudoraFletcher68 26.10.2019, 08:15 Geändert 09.07.2022, 07:22

                                              Eine verwitwete Bibliothekarin und ein verlorener Eskimojugendlicher, der so heißt, wie der Ort Kotzebue irgendwo in Alaska, begegnen sich. Der Film hat sehr schöne Landschaftsbilder. Überhaupt hat mich „Salmonberries“ visuell angesprochen (z.B. die Einmachgläser im Schlafzimmer der Frau aber eben auch die Außenaufnahmen). Als es dann um die DDR ging und ich die Erzählung der Frau über den Tod ihres Mannes so wahnsinnig schlecht synchronisiert fand, habe ich mich zwischendrin gefragt, worum geht´s hier eigentlich? Was ist das überhaupt für ein Film? Und dann habe ich mal kurz nachgegoogelt. Das hat mich dann zuerst noch mehr verwirrt, denn der Film ist eine deutsche Produktion. Kurz dachte ich hä? Wieso ist der dann synchronisiert? Oder spinn ich jetzt? Ah ok, OV in englischer Sprache, wie Werner Herzog das auch gerne macht.
                                              Leider habe ich dann noch eine vernichtende Kritik aus der „Zeit“ gelesen, die zudem den kompletten Film spoilert!! Die MP-Inhaltsangabe sollte man im Übrigen auch nicht vorher lesen! Wieso macht man sowas? Die Kenntnis des Inhalts hat es mir erschwert, „Salmonberries“ unbefangen weiter anzuschauen. Bei der Gelegenheit habe ich aber wenigstens erfahren, dass Adlon der Regisseur von „Out of Rosenheim“ ist, den ich recht gerne mochte.

                                              https://boxd.it/3Maow

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                                                EudoraFletcher68 26.10.2019, 06:59 Geändert 05.12.2021, 15:59

                                                Teilweise inszenierte Doku über die britische Expedition an der 1953 der junge Imker Edmund Hillary teilgenommen hat, der dann erstmals den Mount Everest bestieg. Der Neuseeländer wurde deshalb geadelt und hieß dann Sir Hillary. Es geht auch um den ebenfalls berühmt gewordenen Sherpa Tenzing Norgay, dessen Hauptmotiv es war, seinen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Dargestellt werden die extrem aufwändigen Vorbereitungen und die vielen Menschen, die an der Expedition beteiligt wurden, sowie abstruse Erfindungen, die den Bergsteigern helfen sollten, auf den Gipfel zu kommen. Man erfährt auch ein bisschen etwas über Hillarys Hintergrund. Und natürlich darüber, dass es zu dieser Zeit eine Sache der Nationen war, dass es gelingt als erster irgendwo zu sein. Für die Briten sei dies eine letzter kolonialer Akt gewesen, heißt es. Heutzutage geht es bei solchen Höchstleistungen ausschließlich um die Leistungen (und den Narzissmus) einzelner Individuen und nicht mehr um den nationalen Stolz.
                                                Die Szene am Gipfel oben finde ich doof nachgestellt, anders kann ich das nicht sagen, aber abgesehen davon, ist das eine durchaus sehenswerter Film.

                                                Vielen Dank an RoboMaus für die Empfehlung!

                                                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/mountaineers/
                                                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/snow-and-ice-movies/

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                                                    Die junge Frau aus Grönland reist durch die Welt und informiert sich über die Zerstörung der Umwelt durch Schadstoffe wie DDT in Afrika, Industrieabfälle in Indien (plus die Stadt Bhopal in der 1984 ein großer Chemieunfall passiert ist, der erstmal vertuscht wurde…), nach Costa Rica zu Bauern die giftige Pestizide benutzen…. Ich erinnere mich noch, dass ich vor 20,30 Jahren schon gehört habe, dass die Eierschalen mancher Vögel in der Arktis wegen DDT so dünn waren, dass sie beim Brüten zerbrachen. Die Wahl der Reiseziele und der Interviewpartner der jungen Grönländerin wirkt ziemlich beliebig, es sind halt Gegenden, in denen Menschen durch Industrie oder Pestizide, Luftverschmutzung etc. vergiftet werden. Solche Gegenden gibt es aber viele auf der Welt. Man könnte sagen, sie besucht zufällige Leidensgenossen, die sie bei ihrer Recherche kennen gelernt hat. Das ist jetzt nicht uninteressant, aber mir war das im Großen und Ganzen bekannt: Große Chemie-Konzerne produzieren Gifte hauptsächlich in Schwellenländern und vergiften damit die Umwelt, nicht nur regional, sondern global. Das ist scheiße. Angerissen wird auch kurz, wie man Landwirtschaft ohne Chemie betreiben kann. Dazu gibt´s aber weitaus bessere und informativere Dokus.
                                                    Wer von alldem nichts weiß, sollte sich das ruhig anschauen. Alle anderen können das natürlich auch tun, vor allem wenn sie auch an verschiedenen Kulturen Interesse haben.
                                                    Es gibt schöne Landschaftsaufnahmen aus der Arktis zu sehen, aber nur am Anfang und am Ende der Doku.

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