Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
[...]134 Minuten hält David O. Russell den Zuschauer mit seinem neuesten Werk im Kinosessel. In dieser überlangen Zeit wird viel geredet, viel geschnitten, viel gemacht und getan. Nur wirklich überzeugt wird nicht. Darsteller auf erschreckendem Niveau rezitieren lieblos Dialogzeilen, die höchstens unfreiwillig komisch wirken. Verpackt wird all dies in ein Präsentationspaket, das unausgereifter kaum sein könnte. Keine visuelle Idee ist durchkonzipiert, wirkliche Regiearbeit scheint nicht stattgefunden zu haben. Heraus kommt ein Werk, das gerne an die Gebrüder Coen erinnern möchte, aber selbst an deren B-Ware weder in Humor noch technischer Finesse heranreicht. Nicht einmal das auf dem Papier beeindruckende Personal kann hier irgendetwas retten; Amsterdam ist ein Fehlschlag auf ganzer Linie und ein potenzielles Todesurteil für die Karriere seines Regisseurs.
[...]Wendell & Wild beweist ein weiteres Mal das meisterhafte Handwerk Henry Selicks im Stop-Motion-Animationsfilm. Das Netflix-Original überzeugt durch originelle Ideen, kreative Bilder und seine Herangehensweise an ernstere Themen. Es leidet aber streckenweise an einem Überhang an Subplots. Dadurch bleibt die Entwicklung und Vertiefung der Charaktere etwas auf der Strecke.
[...]The Stranger ist ein extrem zäher, aber absurderweise doch interessanter Thriller. Psychodrama-Elemente treffen auf eine Tristesse, wie man sie kaum in Filmen gesehen hat. Die beiden Hauptdarsteller Edgerton und Harris sind extraklasse. Nur leider ist zu befürchten, dass viele Zuschauer gar nicht bis zum starken Ende bei Laune gehalten werden.
[...]Ein sensationeller Eddie Redmayne und eine starke, weil überzeugend bemitleidenswerte Jessica Chastain machen das Thriller-Drama zu einer Empfehlung für Fans des Genres. Wer beispielsweise die Serien The Act oder auch Dopesick mochte, wird mit der nüchternen Erzählweise sicherlich auch hier warm werden. Wer hingegen in solchen Geschichten näher an den Ermittlungen dran sein möchte, der wird auch aufgrund der leichten Überlänge von The Good Nurse enttäuscht werden.
[...]Mit Vera Cruz liegt einer der großen klassischen US-Western in einer ansprechenden Veröffentlichung vor. Indem der Film seine Spannung aus der psychologischen Konstellation seiner beiden gegensätzlichen Protagonisten zieht, ist er ein Vorreiter des amerikanischen Spätwesterns aber auch des Italowesterns. Diese unterschiedlichen Charaktere werden perfekt von Gary Cooper und Burt Lancaster verkörpert. Auch wenn das Sujet der Revolution gegen Maximilian etwas gewöhnungsbedürftig sein könnte und gelegentlich mit Kaiser, Gräfin und Marquis samt Kürassieren fast an einen Mantel- und Degenfilm erinnern mag, ist Vera Cruz ein auch heute noch begeisternder Westernklassiker.
[...]Black Panther: Wakanda Forever ist bei allen Kritikpunkten und der über zweieinhalb Stunden Laufzeit ein kurzweiliges, unterhaltsames Kinoabenteuer. Die politischen Botschaften darf man auf keinen Fall für bare Münze nehmen, denn derer war man sich mit Sicherheit selbst nicht bewusst. Und dass das Erbe von Chadwick Boseman schwer wäre auszufüllen, dessen war sich auch jeder Fan im Klaren. Letitia Wright versucht ihr Bestes, aber kann die übermenschliche Verantwortung nicht schultern. Dem Film fehlt es nicht an Herz, aber an den ganz klaren Protagonisten und ein weiteres Mal auch an einem starken Antagonisten. Für Kostüm-Porno-Fans ist Teil 2 dieser Reihe wahrlich ein Fest – für Fans übersichtlicher Action weniger. Und wer die MCU-Projekte wegen der Selbstironie schätzt, der wird diesmal auch nicht auf seine Kosten kommen, denn ernster war bislang kaum ein Beitrag.
1899 hätte aufgrund der hohen Erwartungen leicht Schiffbruch erleiden können, doch nach zwei Drittel der Überfahrt in Staffel eins, lässt sich festhalten, dass die Dark-Showrunner mit leichten Veränderungen an ihrer Erfolgsformel eine der spannendsten Serien 2022 abgeliefert haben. Von Beginn an fesselt die Atmosphäre mit Krimi- und Horrorelementen und setzt das Geisterschiff-Setting mit Bravour in Szene. Der Produktionswert ist verglichen mit anderen deutschen Serien schlicht atemberaubend, die Darsteller fantastisch und der Miträtsel-Faktor sehr hoch. Einzig das Risiko, dass eine unbefriedigende Auflösung hier noch das Gebilde zum Einsturz bringen kann, verhindert (vorläufig) eine noch bessere Bewertung. Eine Empfehlung ist 1899 aber nicht nur, aber speziell für die, die nach Dark sehnsüchtig auf adäquaten Ersatz gewartet haben.
[...]Fakt ist: reale Verbrechen mit fiktionalen Elementen zu einem Film oder einer Serie zu kombinieren, fasziniert das Publikum und ist nahezu eine Erfolgsgarantie. Erst kürzlich begeisterte Netflix mit der Produktion Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer die Massen und kreierte eine der meistgesehenen True-Crime-Serie überhaupt.
Disney+ schwimmt mit Candy – Tod in Texas im Fahrwasser dieses Trends. Allerdings liegt das Augenmerk hier vor allem auf den Figuren sowie deren Umfeld und weniger auf dem Verbrechen an sich. Es wird sich übermäßig viel Zeit genommen, die Tat vorzubereiten. Das könnte dazu führen, dass Einige schnell die Lust an der Miniserie verlieren. Jedoch lohnt sich das Dranbleiben: Die letzten drei Folgen zeigen deutlich mehr Dynamik und werden dem Genre gerecht. Genre-Fans können getrost einen Blick wagen.
...]Elvis Mitchell nimmt die Zuschauer:innen bei der Hand und begleitet sie mit auf einer Reise in ein Kino, das gerade Freunden des Mainstream-Kinos eine neue Welt offenbart. Is That Black Enough for You?!? bietet Geschichtsunterricht, Kontext, spannende Stimmen und interessante Empfehlungen. Ist er in seiner Erzählung manchmal zu detailliert, zu ausschweifend? Wahrscheinlich. Der Kritik, einer doch sehr ausufernden Länge für seine Erzählung, muss er sich stellen. Wer dennoch das Interesse an dieser Epoche der Hollywoodgeschichte hat und klassische Dokumentationen bevorzugt, wird viel Neues entdecken und seinen filmhistorischen Horizont erweitern.
[...]Spirited ist ein Paradebeispiel für eine halb ausgereifte Filmidee, die im Rahmen der alljährlichen Weihnachtsflut auf das Publikum abgelassen werden. Dabei möchte der Film zu Beginn einen neuen Weg einschlagen und überrascht unter anderem mit Musicalelementen. Obwohl sehr gewollt besitzen diese noch eine gewisse Originalität. Mit zunehmender Laufzeit verliert sich Spirited jedoch in einem unerträglichen Mix aus plumper Gesellschaftskritik, alten Rom-Com-Mustern und nervtötender Buddy-Comedy. Darüber hinaus überzeugen die Hauptdarsteller Ryan Reynolds und Will Ferrell auch nicht. Spirited zwingt sein Publikum förmlich, weihnachtlich gestimmt zu sein, anstatt es mit allgemein gültigen Aussagen abzuholen. Wer sich in dieser Stimmung befindet und die eklatanten Schwächen übersehen kann, könnte sich mit dem Film anfreunden. Ohne diesen sehr speziellen Gemütszustands sollte man jedoch einen großen Bogen um den Film machen.
Zur vollständigen Kritik auf:
www.filmtoast.de/spirited/[...]Spirited ist ein Paradebeispiel für eine halb ausgereifte Filmidee, die im Rahmen der alljährlichen Weihnachtsflut auf das Publikum abgelassen werden. Dabei möchte der Film zu Beginn einen neuen Weg einschlagen und überrascht unter anderem mit Musicalelementen. Obwohl sehr gewollt besitzen diese noch eine gewisse Originalität. Mit zunehmender Laufzeit verliert sich Spirited jedoch in einem unerträglichen Mix aus plumper Gesellschaftskritik, alten Rom-Com-Mustern und nervtötender Buddy-Comedy. Darüber hinaus überzeugen die Hauptdarsteller Ryan Reynolds und Will Ferrell auch nicht. Spirited zwingt sein Publikum förmlich, weihnachtlich gestimmt zu sein, anstatt es mit allgemein gültigen Aussagen abzuholen. Wer sich in dieser Stimmung befindet und die eklatanten Schwächen übersehen kann, könnte sich mit dem Film anfreunden. Ohne diesen sehr speziellen Gemütszustands sollte man jedoch einen großen Bogen um den Film machen.
[...]Mit viel Humor, einer passenden Moral und viel Einfallsreichtum erzählt der Regisseur Johannes Schmid eine tolle Geschichte rund um den kleinen Franz. Dass die alltäglichen Probleme und Lösungsansätze der 3 Freunde dabei frei von Klischees sind, ist umso bemerkenswerter.
[...]Sam Macaroni ist mit seinem Film Blackout – Im Netz des Kartells definitiv kein Meilenstein des Actiongenres gelungen, dafür bietet der Film im Ganzen zu viele Schwächen. Und doch kann man dem Film mit Josh Duhamel einen gewissen Unterhaltungsfaktor nicht absprechen. Für Action-Allesseher und Fans.
[...]Das Wunder stellt große Fragen des Glaubens im kleinen Rahmen. Die Spannung kommt nicht zu kurz und Florence Pugh führt die Riege namhafter Darsteller mit Bravour an. Mit Sicherheit wird nur ein Bruchteil der Netflix-Kunden überhaupt von dieser Produktion Kenntnis nehmen. Die, die jedoch dem neuen Film von Sebastián Lelio ihre Aufmerksamkeit für zwei Stunden schenken, werden es nicht bereuen. Das historische Drama regt zudem auch zum Nachdenken an und hat dadurch – trotz der zeitlichen und räumlichen Platzierung – einige Aussagen, die man auch im Hier und Heute in Debatten regelmäßig antrifft. Kein Film für Zwischendurch und den leichten Filmabend mit Freunden, aber genau der richtige, wenn man nun in der kalten Jahreszeit sich mal etwas tiefer mit einem Streamingtitel auseinander setzen will.
[...]FX-Serien sind das Premium-Label innerhalb der Disney-Produktionen. Daran lässt auch The Patient nicht den geringsten Zweifel. Die zehn kompakten Folgen schauen sich in Windeseile weg und fesseln von der ersten Folge an. Das Duell zwischen Carrell und Gleeson ist ein Highlight in diesem Serienjahr. Aus einem recht kleinen Setting holt diese Miniserie sehr viel raus und ist damit eine glasklare Empfehlung.
[...]Viele Horrorfilme wären besser ein Kurzfilm geblieben, weil sie auf Spielfilmlänge nicht genug zu erzählen haben. Piggy ist leider ein weiteres Beispiel dafür. Denn zwischen dem spannenden Auftakt, dem eigentlichen Kurzfilm, und dem blutigen Finale dreht sich der Film erzählerisch im Kreis.
Die wichtigen Themen Mobbing und Bodyshaming werden nur oberflächlich und altbekannt abgehandelt. Der moralische Konflikt der Hauptfigur trägt den ereignisarmen Mittelteil nur bedingt. Piggy ist damit höchstens engagierten Genre-Fans zu empfehlen, die sich auf der Suche nach Film-Perlen auch gerne durch viel Mittelmaß wühlen.
[...]Für Deutschrap- und Apache-207-Fans ist die Doku in jedem Fall empfehlenswert. Aber auch, wer allgemein gern Musik-Dokus schaut, wird hier kurzweilig bestens unterhalten. Der Countdown zum Auftritt bringt gleichermaßen Struktur und ein bisschen Spannung in den Film und es fällt leicht mit dem Protagonisten mitzufiebern, der sehr offen und authentisch über Chancen und Herausforderungen spricht. Die ohnehin schon breite Zielgruppe des talentierten Künstlers wird sich nach dieser Doku wahrscheinlich noch mehr ausweiten.
[...]Auch wenn Moloch als Folk-Horror nicht ganz an seine großen Vorbilder heranreicht, ist Nico van den Brink ein beachtliches Debüt gelungen. Die Zusammenarbeit von Erzählung, Kamera und Musik ist vielleicht nicht virtuos, aber doch sehr wirkungsvoll. Wer sich für eher leise Horrorfilme, für düsterne Tristesse und eine unheimliche Grundstimmung begeistern kann und nicht dem nächsten Jump-Scare entgegen fiebert, kann sicher seine Freude an diesem kleinen, feinen Film aus den Niederlanden haben.
[...]Vesper ist ein kleines, aber liebevolles Science-Fiction-Abenteuer, das ohne große finanzielle Mittel eine stimmige Postapokalypse aufzuziehen weiß. Die Jungdarsteller sind fantastisch gecastet und optisch, wie atmosphärisch können sich einige deutlich teurere Produktionen hiervon ein Scheibe abschneiden. Wer ein Faible für Young-Adult-Fantasy hat, sollte diese Indie-Perle genauso auf dem Zettel haben, wie Fans von Lovecraft’schen Welten und Tim-Burton-Filmen.
Keine Frage: die Neuauflage des Klassikers ist Netflix geglückt. Schauwerte für die Kinoleinwand und eine zeitlose Antikriegsbotschaft treffen auf einen stark aufspielenden Newcomer und ein solides Kriegsdrama. Im internationalen Vergleich braucht sich diese deutsche Produktion nicht zu verstecken und ist auch nicht von ungefähr der deutsche Beitrag für die kommende Oscarverleihung. Lediglich die langsame Erzählweise und die Tatsache, dass dem Genre per se nichts hinzugefügt wird, was man nicht schon etliche Male sehen konnte, mindern den Gesamteindruck ein wenig. Als zeitgemäße Umsetzung eines knapp hundertjährigen Buches ist Im Westen nichts Neues aber mehr als gelungen. Und daher gibt es mit entsprechender Geduld eine klare Empfehlung.
The Black Phone statt Dr. Strange: Scott Derrickson kehrt in sein Stammgenre zurück und liefert einen weiteren atmosphärisch dichten sowie optisch hervorragenden Horror-Thriller ab. Die schmale Vorlage aus der Feder von Stephen Kings Sohn Joe Hill wird dabei spürbar aufgebläht und besonders im Mittelteil sackt die Spannung im tristen Kellersetting etwas ab. Auch die verschiedenen Motive aus hellseherischer Begabung, Familiendrama und Coming-of-Age-Geschichte sind alle für sich genommen interessant, wirken am Ende aber etwas wie Stückwerk. Wer generell etwas für die King-Verfilmungen der letzten Jahre übrig hat, dem sei Derricksons neuester Horrorfilm auf jeden Fall empfohlen.
Andor wird insgesamt 24 Folgen haben, aufgeteilt auf zwei Staffeln, und dann in den Handlungen von Rogue One münden. Der Plan ist also eindeutig vorgezeichnet. Ob er so aufgeht, wie sich Tony Gilroy und seine Kollegen das denken, wird sich zeigen. Die Anfänge sind vielversprechend, aber auch noch in vielen Punkten von Fallstricken begleitet. Über den Produktionswert braucht man ebensowenig besorgt sein wie über die darstellerische Güte. Schon in den ersten Folgen gibt es Bilder, die man als Poster an die Wand hängen könnte. Und der Score tut sein übriges, damit man sich gerne in diese Welt entführen lässt.
Fraglich ist hingegen, ob es gelingt, ein Tempo aufzubauen, bei dem man später mal nicht das Fazit ziehen muss, dass es die Hälfte der Folgen auch getan hätten. Da der Optimismus und das Vertrauen in die Macher nach dem Beginn überwiegen, gibt es auch – mit Vorbehalt – eine mehr als überdurchschnittliche Wertung.
Jeepers Creepers: Reborn ist ein Film, nach dem niemand gefragt hat und der wohl auch niemanden glücklich zurücklässt. Das Production-Value ist, außerhalb des tollen Creeper-Designs, sehr schwach auf der Brust, die Figuren sind uninteressant geschrieben und die Kills verpuffen im CGI-Matsch.
Zwei gut aufgelegte Hauptdarsteller und ein mühelos wiedererkennbarer Stil tragen diese interessante Meta-Erzählung und machen sie mehr als sehenswert. Ähnlichen Nervenkitzel wie in Millers Vorgängerwerk bekommen wir nicht geboten, allerdings konnte man diesen auch schwerlich erwarten. Vielmehr sind die weitestgehend ungewöhnliche Struktur und der meditative Ansatz, die für diesen Film gewählt wurden, angenehm erfrischend. Eine passendere Atmosphäre hätte man für eine Geschichte über das Erzählen von Geschichten kaum finden können. Ein allzu gehetzter dritter Akt und visuelle Unstimmigkeiten verhindern jedoch, dass Three Thousand Years of Longing vollkommen seine Wirkung entfalten kann. Bisweilen kann es schon frustrierend sein, wie unfokussiert sich das Drehbuch entwickelt, sobald ihm die Fabeln ausgehen. Bis dahin sorgen die ausgeklügelte Ausstattung und einzigartige Stimmung aber für gute Unterhaltung.
Das “Klassentreffen” der Serienstars ist eine gelungene bissige Komödie und trotz aller Vorhersehbarkeit auch ein stimmiger Kommentar zu aktuellen Entwicklungen an Schulen und deren Parallelwelt im Netz. An der ein oder anderen Stelle ist Do Revenge vielleicht etwas langatmig geraten. Aber wenn man die Schlusspointe nicht zu verkrampft versucht moralisch einzuordnen, dann hat man auf alle Fälle eine gute Zeit und im Nachhinein auch etwas zum Diskutieren.
Das Auffälligste an Fallen Angels bleibt der visuelle Stil, der in der fragmentierten Erzählweise, die Atmosphäre über eine klar definierte Struktur und Narrative setzt. Nichtsdestotrotz sind es ebenso die Geschichten um die gefallenen Engel – welche in Erinnerungen schwelgen und Illusionen stecken – die den Film zu so einer nahegehenden Erfahrungen werden lässt. Fallen Angels’ absorbierende Wirkung hinterlässt eine Stimmung, die man tagelang nicht abschütteln kann – klaustrophobisch, chaotisch, melancholisch. Im Kern bleibt aber eine bewegende Studie über die Liebe, die Leere und den Verlust.