Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
Westworld Staffel 4 ist insgesamt sehr schwer zu beurteilen. Einerseits möchte ich den Versuch anerkennen, dass die Showrunner bemüht sind, die Fans der ersten Stunde weiter an den Bildschirm zu fesseln. Dies gelingt auf die ein oder andere Weise. Es hilft sehr, dass sie sich an neueren Themen versuchen, die visuell auch sehr formidabel umgesetzt werden. Ebenso gefällt es, dass sie sich wieder mit den Mystery-Elementen der Serie befassen. Gerade Handlungsstränge wie der von Christina wecken das Interesse und heben die Vorfreude auf eine mögliche finale Staffel.
Andererseits löst sich die Serie nicht von alten Figuren, die überhaupt kein erzählerisches Potenzial mehr bieten. Und die immer wiederkehrenden Action-Szenen, die lediglich aus Verfolgungen und Schießereien bestehen, beeindrucken mittlerweile keinen mehr. Beide Kritikpunkte drosseln das Tempo der Erzählung zeitweise immens.
Es lässt sich abschließend schon sagen, dass eine Verbesserung zu erkennen ist. Man muss nun aber endgültig versuchen, zum Ursprung zurückzukehren, sonst nimmt die Entwicklung noch fatale Züge an. Man darf vielleicht auf einen befriedigenden Abschluss hoffen.
Kleo ist eine kleine Trash-Perle, die wahrscheinlich gar nicht als solche gemeint war. Ob freiwillig oder unfreiwillig komisch, ist jedoch irrelevant, wenn man sich auf die Absurditäten und die hemmungslos überzeichneten Figuren einlassen kann. Völlig unbedarft von alledem kann man jedoch festhalten, dass es den Machern auf alle Fälle gelungen ist, das Berlin kurz nach der Wende authentisch zum Leben zu erwecken.
Regisseur Rigoberto Castañeda verhebt sich in seinem Versuch, mit Enemy Unknown einen interessanten Genre-Bastard zu erschaffen, leider gewaltig. Er schielte offensichtlich zu großen Vorbildern, die als Klassiker gelten. Doch im Vergleich mit diesen geht Enemy Unknown unweigerlich baden, zu vorhersehbar gestaltet sich die Handlung. Es gelingt dem Film nie, auf eigenen Füßen zu stehen. Zudem versagt der Drama-Part auf ganzer Linie, wirkt wie ein Fremdkörper zwischen den eh schon durchwachsenen Action-Szenen. Ambitioniert, ja, aber leider auch misslungen.
Mit poetischer Melancholie entspinnt sich ein komplexes, erotisches Dreiecksspiel, welches vor brillanter Schauspielkunst nur so strotzt. Kleinere Längen in der Narrative sind bei dieser ruhigen Arthouse-Kost nicht von der Hand zu weisen. Diese werden durch die fein ausgearbeiteten, ambivalenten Charaktere, der hervorragend inszenierten Kulisse sowie allen voran der Gänsehaut erzeugenden Kompositionen mehr als ausgeglichen.
Die Macher:innen riskieren wenig, bieten Wohlbekanntes und haben dennoch einen unterhaltsamen Film geschaffen. Natürlich sind Neulinge aufgrund der Vielzahl an Figuren im Hintertreffen, doch selbst für sie gibt es dank des leicht meta angehauchten Handlungsstrangs um die Filmcrew auf Downton einige Spitzen gegen das Filmbusiness. Und somit ist Downton Abbey 2: Eine neue Ära durchaus einen Blick wert. Wer im Anschluss das Bedürfnis hat, das gesamte Downton-„Universum“ kennenzulernen, kann ja die Serie als eine Art Prequel nachholen und den etwas besseren ersten Teil ebenso.
The Contractor ist ein solider Action-Thriller, der zwar an der Kinokasse floppte, sich aber im Vergleich mit ähnlichen Film- und Serienproduktionen nicht verstecken braucht. Das liegt vor allem an Chris Pine, der in der Rolle des Elitesoldaten James Harper eine sehr gute Performance abliefert.
Im Vergleich zum ein Jahr zuvor entstandenen Dr. Who und die Daleks ist der kurzweilige Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr. eindeutig ein Schritt nach vorne. Er ist zwar sicherlich keine große Neuentdeckung für das große Publikum, öffnet sich, dank seiner ernsthafteren Ausrichtung, aber einem größeren Kreis von Interessenten:innen. Primär werden natürlich Fans des Doktors und Nostalgiker angesprochen, doch die Alien Invasion-Thematik dürfte für Neueinsteiger definitiv reizvoller sein als ein seichtes Familienabenteuer. Bild und Ton befinden sich auf dem Niveau des Vorgängers, reichlich Bonus-Material ist genauso vorhanden. Zumal ist das Steelbook, das den Film auf UHD und Blu-ray enthält, wieder sehr schnieke anzusehen. Für Fans definitiv eine Empfehlung!
Nope ist ein Blockbuster, der sein Publikum nicht für dumm verkauft. Er zitiert sich fröhlich durch die Filmgeschichte, bedient unterschiedlichste Genres und findet dabei doch scheinbar spielend seine eigene Nische und Identität. Selten hat ein Film, der bewusst die Erwartungshaltung der Zuschauerschaft unterwandert, so sehr begeistert. Nope ist ein Film fürs Kino, eine perfekte Balance aus Verneigung vor und Kritik am Filmbusiness und reiht sich qualitativ problemlos in Jordan Peeles herausragendes Œuvre ein.
Mit Day Shift macht Netflix wenig Neues, aber vor allem auch wenig falsch und viel auf routinierte Art und Weise richtig. Die Actionkomödie im Vampir-Setting ist zwar zu blutig, um als Familienfilm durchzugehen, aber für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es eine ganz klare Empfehlung. „Snoop Dogg, Scott Adkins und Oliver Masucci in einem Film über eine Vampirjäger-Firma in den Hinterzimmern von Hollywood“ – das klingt vermutlich eher nach einem schlechten Kneipenwitz, ist aber doch erstaunlicherweise Teil der Beschreibung dieses grundsoliden, abgefahrenen und doch auch warmherzigen Sommerblockbusters des Streamingservice Netflix. Natürlich wird am Ende des Jahres keiner mehr über diesen Film sprechen, denn dafür macht man schlicht und einfach zu wenig neu oder anders. Aber in der Reihe von Netflix-Ärgernissen mit großen Namen im Cast ist Day Shift mit dem hier bestens aufgelegten Jamie Foxx zum Glück auch kein weiterer Eintrag.
Neue Fans wird Dr. Who und die Daleks auch in der wunderschönen Erstveröffentlichung sicherlich nicht gewinnen. Zu naiv und altbacken ist er doch für ein junges Publikum. Aber diese liebevoll umgesetzte Edition richtet sich ehedem eher an die Nostalgiker und alten Fans. Und diese sind damit sicherlich auch gut bedient.
Carter ist ein schwacher, weil seelenloser Versuch von Netflix einen Actionfilm über ein Gimmick, hier die Suggestion eines One Takes, zu verkaufen. Die Action ist zu künstlich, was Look and Feel betrifft. Das ruiniert das ansatzweise erkennbare Know-How für ausdrucksstarke Choreografie mit einem Wimpernschlag. Ein “One Trick Pony”, das selbst an seinem einzige Trick stolpert, ist leider nur bemitleidenswert. Und da man mit Sicherheit bei der Masse an Content nicht in die Verlegenheit kommt, aus Mitleid einen Netflixfilm schauen zu wollen, kann man diesen vergessenswerten Neuzugang im Streamingkatalog getrost skippen.
Wie auch auf das Glück muss man bei Luck warten, um belohnt zu werden. Während die erste Stunde des Films sich zäh anfühlt, begeistern die letzten 25 Minuten. Dort treten auch die kreativen Einfälle in den Vordergrund, die man sich für den gesamten Film gewünscht hätte. Leider gelingt es Skydance hier nicht, visuell überwältigend zu sein. Im Vergleich zu anderen Filmen aus gleichem Hause wirkt der Film etwas lieblos animiert. Wer mit der etwas schleppend erzählten Handlung etwas anfangen kann, wird besonders in der Originalversion von einem tollen Voice Cast überzeugt werden. Wer allerdings einen Film der Güteklasse Alles steht Kopf oder eine Indieperle wie Wolfwalkers erwartet, den wird die animierte Glückssuche wohl enttäuschen.
Stranger Things-Beau Joe Keery schafft es auch allein, einen Film zu tragen. Seine Interpretation des bemitleidenswerten Kurt Kunkle in Spree – Alles für die Klicks weiß zu beeindrucken, auch wenn der Film zwischenzeitlich in etwas Beliebigkeit versinkt, bekommt er im Finale noch ein paar nette Wendungen spendiert und entlässt mit einem diabolischen Grinsen auf dem Gesicht.
Das große Problem des Films besteht darin, dass Buba keine nennenswerte Geschichte erzählt. Weder der Handlungsstrang der kriminellen Aktivitäten noch Bubas Jugendliebe sind besonders gut auserzählt. Beide Handlungsstränge wirken auf 90 Minuten komprimiert und können ihre Kraft nicht entfalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Buba nie die Erwartungen eines Publikums, welches die Figur aus der ersten Staffel How to Sell Drugs Online (Fast) lieben gelernt hat, erfüllen kann. Bis auf die tollen Performances von Bjarne Mädel und Georg Friedrich bietet der Film zu wenig, um Interesse wecken zu können. Persönlich ist der Film eine Enttäuschung, dennoch könnten Fans der Originalserie ein wenig Freude an Buba finden.
DC League of Super-Pets trägt sich hauptsächlich über seine Idee, die süßen Tiere und die Running Gags, die sich über den Film verteilen. Während seiner Laufzeit macht der Film durchaus Spaß, ist allerdings etwas zu lang geraten und wird über den Kinobesuch hinaus nicht lange in Erinnerung bleiben. Gerade im großen Pool der mittelmäßig bis großartigen Animationsfilme der letzten Jahre gibt es abseits der Markenrechte kaum etwas, was DC League of Super-Pets herausstechen lässt. Wer einen Kinobesuch mit Kindern plant, kann dennoch bedenkenlos bleiben. Diese werden, trotz etwas längerer Laufzeit, auf ihre Kosten kommen und ihren Spaß haben.
Nie war die Bezeichnung streckenweise sehr unterhaltsam so passend wie bei Bullet Train. So lange die Fahrt andauert, macht das Gerangel um einen Koffer und das Aufdecken unterschiedlichster Motivationen richtig Laune, aber gerade gegen Ende schleichten sich einige Längen ein und der Zug erreicht mit etwas zu großer Verspätung den Zielbahnhof. Doch aufgrund der Spiellaune seines Ensembles, des passenden Härtegrades und eines guten Mixes aus Action, Lachern und treffenden Dialogen verzeiht man das leichte Stottern im Erzählfluss und die verspätete Ankunft am Ziel. Somit lohnt sich das Lösen einer Fahrkarte am Ende durchaus.
Sandman ist ambitioniert und wird deswegen nicht allen schmecken. Am langen Weg bis die Haupthandlung richtig Fahrt aufnimmt werden sich ebenso die Geister scheiden, wie an der stoischen Hauptfigur. Doch die visuelle Gestaltung passt exzellent zur Traumwelt-Thematik, der Cast ist gespickt mit talentierten Schauspieler:innen und die philosophischen Fragen, die schon die Vorlage so herausragend gemacht haben, werden auch hier im Verlauf auf innovative Art verhandelt. Die erste Staffel macht Lust auf mehr, lässt einen beim Schauen selbst in Traumwelten versinken und gibt der ein oder anderen mythologischen oder historischen Erzählungen eine neue Perspektive. Gaimans Comics sind schwer ins Bewegtbild-Medium zu übertragen. Das haben schon American Gods oder Good Omens gezeigt. Aber allen Befürchtungen zum Trotz ist das, was man hier aus der Vorlage gemacht hat, eine der interessantesten Fantasyserien der letzten Jahre geworden, die ihr Potenzial womöglich erst in den nächsten Staffel voll ausspielen kann.
Großartig fotografiert und mit allen Ingredenzien für einen erstklassigen Thriller ausgestattet, verzettelt sich Cliff Walkers nach dem ersten Drittel in seinem eingestreuten Melodram. Anstatt die Figurenkonstellation dazu zu nutzen, die Atmosphäre des Films zu verdichten, verschleppt Zhang Yimou leider immer wieder das Tempo. Das führt dann unweigerlich zu Längen, weil er die Spannung einfach nicht auf konstant hohem Level halten kann. Ganz im Gegenteil, zeitweise bricht diese sogar komplett ein. Damit bleibt Cliff Walkers immer hinter seinen Möglichkeiten, verspielt großzügig Chancen für mitreißende Momente. Es ist ein Film, an dem man sich satt sehen kann. Und ist man gesättigt, wird er mitunter zur Geduldsprobe. Wer Zhang Yimous Filme mag, kann gerne ein Auge riskieren, aber eine klare Empfehlung für jeden Cineasten mag ich nicht aussprechen.
Nicht originell, aber sympathisch – The Lost City erfindet das Genre nicht neu, hat allerdings alles, was wir von einer Abenteuer-Komödie erwarten: eine Schatzsuche, eine Dschungelkulisse, einige Schießereien. Er präsentiert eine perfekte Mischung aus Abenteuer, Romantik sowie Humor, der sich vor allem aus der Fish-out-of-water Situation und der Persiflage des Genres ergibt. Die Kreativität z.B. der Eröffnungssequenz fehlt merklich in der zweiten Hälfte, welche die Gagdichte herunterfährt.
Der Film ist schablonenhaft, vermittelt andererseits den Eindruck, als wenn alle Beteiligten eine Menge Spaß an dem Projekt hatten. Das färbt auf das Gesamtergebnis ab. Beide Hauptdarsteller:innen harmonieren so gut miteinander, dass man wirklich Lust auf mehr von dem Duo hätte. Der Humor ist einfach, aber nicht dumm, und auch wenn manche Pointen nicht zünden, sind die flappsigen Sprüche nie peinlich oder anstrengend. The Lost City ist ein harmloses, seichtes Comedy-Adventure, das funktioniert für das, was es ist. Bullock sprach davon, schlicht eine Prise Abenteuer-Eskapismus für das Publikum schaffen zu wollen… . Der Plan ist definitiv aufgegangen!
Firestarter macht zwar viel richtig, scheitert aber an dem vollkommen vergessenswerten und langweiligen Drehbuch und dem sehr inkonsistenten dritten Akt. Highlights sind neben dem grandiosen Score von John und Cody Carpenter vor allem die vielen praktischen Effekte und das echte Feuer, mit dem diese gemacht wurden. Doch das Niveau der Arbeit des Effekt-Teams kann die mangelhafte Erzählung leider nicht tragen, weshalb man als ZuschauerIn zum Schluss mit einem unterdurchschnittlichen Film zurückbleibt, der sehr viel mehr hätte sein können.
The Medium startet als realistisch inszenierte Dokumentation über den Schamanismus in der Isan-Region, um immer tiefer in ein Familiendrama einzutauchen. Die scheinbar echte Berichterstattung über Besessenheit, gute oder böse Götter und die Bürde als Schamanin lässt die Zuschauer:innen lange im Unklaren, welche Richtung der Film genau einschlagen möchte. Bekannte Versatzstücke aus Exorzismus-, Found-Footage- und Geisterfilmen werden dabei munter zusammengeworfen, ehe das Geschehen sich in der letzten halben Stunde endgültig voll und ganz in einen wunderbar schaurig inszenierten Alptraum verwandelt.
Durch seine üppige Laufzeit von 130 Minuten ist Pisanthanakuns neuer Film alles andere als ein unkomplizierter Horrorsnack, zumal er viele bekannte Motive aus westlichen Horrorfilmen zitiert. Wer aber bereits mit The Wailing von Na Hong-jin bestens unterhalten wurde, kann hier bedenkenlos reinschauen.
Im Grunde genommen soll der düstere Rachefeldzug des gebrochenen Elitesoldaten wohl das pervertierte Äquivalent eines zermürbenden Fronteinsatzes darstellen. Doch dazu weiß The Terminal List spätestens ab der Hälfte nicht mehr viel mit seiner Hauptfigur anzufangen. Auch beackert die Geschichte von da an allzu bekanntes Terrain des Polit- und Actionthriller-Genres, ohne sich großartig daraus hervor zu tun. The Terminal List wiederholt im Folgenden gebetsmühlenartig die immer gleichen Rückblenden, die die Motivation von James Reece verdeutlichen sollen. Das hat dann leider zur Folge, dass das ansonsten hohe Tempo, was die Miniserie nach drei Folgen aufnimmt, andauernd ausgebremst wird. Außerdem dominiert das reaktionäre Auge-um-Auge-Prinzip, das nur alibihaft hinterfragt wird. Wer sich daran nicht stört, bekommt eine technisch kompetent in Szene gesetzte, wie auch gut gespielte, Thriller-Serie geboten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Alex Garland ist mit Men erneut ein solider, einzigartiger Film gelungen, der beim Zuschauer lange nachwirkt und letzten Endes die Beziehung zwischen Frau und Mann provokant hinterfragt. Rory Kinnear begeistert in sämtlichen Männerrollen, Jessie Buckley gibt eine kampfeslustige Marlowe ab. Trotz des übertriebenen Finales eine klare Empfehlung!
Auch In with the Devil setzt den 2022er Lauf von Apple im Streamingbereich fort. Das düstere Charakterdrama, das die Wartezeit für alle, die sehnlichst einer Fortsetzung von Mindhunter entgegenfiebern, könnte kaum packender inszeniert sein. Das Highlight ist das Spiel von Paul Walter Hauser, der den ebenfalls starken Taron Egerton als Psychopath noch in den Schatten stellt. Ähnlich wie bei Ptolemy Grey hat man die perfekte Länge für diese Geschichte gefunden.
In Anbetracht der Namen auf dem Poster, dem kolportierten Budget und dem Ruf der Action-Regisseure Joe und Anthony Russo ist The Gray Man einmal mehr eine herbe Enttäuschung. Die großen Prestigeproduktionen von Netflix gleichen sich mehr und mehr in ihrem Kalkül auf den Start einer Reihe hinarbeiten zu müssen. Sie lassen kaum innovative Plotelemente zu und verlassen sich auf Versatzstücke erfolgreicher Reihen, wobei die Zusammenstellung alles andere als stimmig ist.
Ryan Goslings Comeback ist mitunter trotzdem als geglückt einzuordnen, weil er einerseits seiner Figur noch etwas an Charaktertiefe verleihen kann und andererseits durch die weltweiten Aufrufe sofort wieder im Gespräch ist. Sein Kollege Evans hingegen passt hier leider nicht wirklich in seine Rolle. Damit eine Fortsetzung hier auch ihre Zuschauer findet, muss man endlich etwas mutiger sein und Experimente auch auf inhaltlicher Ebene zulassen. Das Verhältnis von Army of the Dead und Army of Thieves hat gezeigt, dass dies durchaus möglich ist – ganz unabhängig davon, wie man diese beiden Filme letztendlich fand.