Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
Arnold is back. Zunächst einmal steht „The Last Stand“ für nichts anderes und wird dieser frohen Botschaft tatsächlich auch gerecht. Nebst dem einen oder anderen selbstironischen Gastauftritt ist es für den österreichischen Ex-Gouverneur die erste Kinohauptrolle seit zehn Jahren. Unterdessen feiert der südkoreanische Regisseur Kim Jee-woon („I Saw The Devil“) mit „The Last Stand“ seinen Hollywood-Einstand und inszeniert den zum Zeitpunkt des Drehs 65jährigen Schwarzenegger glaubhaft-angemessen: als gealterten, erfahrenen Helden, der seine größten Abenteuer bereits bestritten, sich seine Fähigkeiten aber bewahrt hat – ohne dabei allzu viele Rentnerwitze bemühen zu müssen. [...]
Den Artikel habt ihr neu aufgelegt, ne? Ich dachte neulich schon, dass es dafür noch zu früh ist.
Nimoy kann es sich also vorstellen. Ich kann mir auch vieles vorstellen.
Haha, wie recht er vor allem mit der Einleitung hat! Ich fühlte mich im Kinosaal geradezu spießig und intellektuell.
„Another Earth“ lebt von einer faszinierenden Grundidee, und Spielfilmdebütant Mike Cahill macht schnell klar, dass er diese Idee nicht unter dem Science-Fiction-Aspekt, sondern ohne sonderlichen Anspruch auf wissenschaftliche Plausibilität als philosophische Metapher betrachtet. Er erzählt ein klassisches und doch originelles Schuld-und-Sühne-Drama rund um eine Hauptfigur, glänzend gespielt von Brit Marling. Die Form ist experimentell, heterogen und verwackelt, zum Teil wie man es von Independent-Projekten kennt. In anderen Filmen würden diese Spielereien alsbald auf die Nerven gehen, doch in „Another Earth“ unterstreichen sie perfekt das aufgewühlte Innenleben der Protagonistin, sodass man immer ganz nah bei ihr ist. [...]
Wie kommt denn bitte so ein Publikum zustande? Da muss es ja strenge Einlasskontrollen geben. :D
[...] „Hangover 3“ schwankt bei den Rückbezügen zu Teil 1 und 2 zwischen schönen Momenten (Sonnenbrille) und verschenktem Potential. Es ist der teuerste, spektakulärste und dennoch nicht der rasanteste Teil der Reihe. Gefühlvolle Einschübe und flotte Action stimmen auf das Finale ein, münden dann aber in ein eher unmotiviertes, ungelenkes Ende. Einige Lacher für Fans bleiben, einige Witze zünden nicht, im hoffentlich wirklich letzten Trip des Chaos-Trios.
Hübscher Artikel, und trotzdem finde ich den Film langweilig und wundere mich, warum ich damit so allein dastehe.
Viel verheißt uns die rauschhaft inszenierte Exposition von „Der große Gatsby“ 2013 – zu viel. Der 1925 erschienene Romanklassiker von F. Scott Fitzgerald nimmt offenbar ein relativ banales Liebesdrama als Mittel zum Zweck, um den kurzsichtigen, exzessiven Lebensstil seiner Zeit zu kritisieren und vor der Missdeutung des Amerikanischen Traums zu warnen. Die Adaption von Regisseur/Autor Baz Lurmann („Moulin Rouge“, „Australia“) hingegen fällt zwischen zelebriertem Pomp in der einen und Gefühlsduselei mit Seifenoperncharakter in der anderen Hälfte auseinander. [...]
[...] Die Charaktere in „Texas Chainsaw 3D“ – mit Fokus auf aufgeknöpfte Damen und muskelbepackte Herren – sind so naiv, dass es schmerzt und bringen der Glaubwürdigkeit der Handlung gefährliche Strapazen. Ähnlich blauäugig sind die Drehbuchschreiberlinge, möchte man meinen, zumal sie sich tief vor dem Original verbeugen, dann aber bewusst die Angabe von Jahreszahlen verweigern, damit niemand merkt, dass die Protagonistin eigentlich etwa 40 sein müsste, statt Mitte 20. Nette Detail-Verweise auf den alten Klassiker vermischen sich mit platten Genremätzchen und skurrilen Ideen für die Legendenschändung, was ein unbefriedigendes Gesamtbild hinterlässt. [...]
[...] Die Geschichte ist betont böse, aber man leidet nicht mit. Dass Leatherface im fortgeschrittenen Verlauf mit seiner neuen Maske aussieht, als trüge er einen Vokuhila, erzielt leider nicht jene Art von Schaudern, die man sich wünscht. Hübsch ist die Anlehnung an die berühmt-berüchtigte Abendmahlszene des Originals „Blutgericht in Texas“, führt dabei aber auch schmerzlich vor Augen, welche Stärken diese neue Variante vermissen lässt. „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ füllt die Laufzeit mit enttäuschend egalem Gemetzel sowie einem völlig irrelevanten Nebenplot über innere Konflikte angehender Vietnamkrieger, da wir ja 1969 haben. Ein formal gelungenes, größtenteils lahm gespieltes, insgesamt sinnloses Prequel.
[...] Kreative, ruhige Handkamerabilder und stilvolle Musikuntermalung fördern die Sogwirkung von „Compliance“. Zobel gibt dem Publikum gegenüber den ahnungslosen Charakteren im Schnellrestaurant nur einen kleinen Vorsprung, was zu einem sehr aktiven Filmgenuss einlädt – erst herrlich zwielichtig, dann empörend. Mit beachtlich simplen Mitteln zieht die Geschichte einen in den Bann und tischt irgendwann derart haarsträubende Entwicklungen auf, dass man unter Umständen völlig aussteigt. Großes ‚aber‘: „Compliance“ hat immer das dicke Ass der Faktentreue im Ärmel, denn alle zu sehenden Schandtaten sind nicht wesentlich anders tatsächlich passiert. [...]
[...] Leatherface, der nicht nur gerne eine Kettensäge, sondern auch Masken aus menschlicher Haut trägt, ist für die Maskenmörder im Horrorfilm das Vorbild schlechthin. Während die jugendlichen Reisenden die Zivilisation verkörpern, verkörpert er alles, was die Zivilisation verdrängt und verstoßen hat – eine schöne, schön unbequeme Metapher. Heute mögen manche seiner Handlungen auf junges Publikum, das bei Masken-Horrorfilmen nur eiskalte Killermaschinen gewohnt ist, befremdlich wirken. Doch darf man dabei nicht vergessen, dass es sich bei ihm um einen geistig Zurückgebliebenen, vielleicht ein Inzestprodukt handelt. Darin liegt auch die spannende Unberechenbarkeit der Figur. Auf der Gegenseite hat „Blutgericht in Texas“ noch dazu das genretypische ‚Final Girl‘ – die letzte Überlebende – eingeführt. Ein kleiner Film mit großer Wirkung.
[...] Leider können weder der wirklich coole Besetzungscoup von R. Lee Ermey („Full Metal Jacket“) als zweifelhafter Sheriff noch das gleich mehrfache Durchnässen von Jessica Biels umwerfenden Körper vergessen machen, dass „Michale Bay’s Texas Chainsaw Massacre“ nur eine recht blasse Figurenauswahl zu bieten hat, die dem Publikum ein versöhnliches Ende gönnt. Der Subtext von Tobe Hoopers Urversion geht dabei flöten. Was bleibt, ist ein durchaus gutaussehendes und hübsch düsteres, nur seelenloses Aufpolieren eines wegweisenden Klassikers. Mag das Original auch nicht mehr heutigen Sehgewohnheiten entsprechen, so erschließt sich einem seine Wirkung bei genauerer Beschäftigung doch immer mehr, wohingegen das blutigere – doch nicht mutigere – Remake dazu tendiert, immer beliebiger zu wirken.
[...] Gerade weil „God Bless America“ vor allem von einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt und sich mit deren zarter Beziehungsstudie beschäftigt, entpuppt sich der Film als im Kern bescheidene Ode an Höflichkeit und Respekt im Miteinander, nur eben verpackt in eine augenzwinkernd brutale, wachrüttelnde Form. Das hat geradezu etwas Romantisches, besitzt einen gewissen Charme und ist auf alle Fälle schräg. Spätestens im großen, aber eben doch nicht allzu großen Finale merkt man, dass dieser Produktion ein Stück weit die angemessenen Mittel fehlten. Weil die Bildsprache jedoch kreativ und gut durchdacht ist, fällt das offenbar recht kleine Budget sonst kaum auf. Gut gemacht. [...]
Sehr interessant, dass ihr den Look von „Iron Man 3“ ansprecht (und cool findet). Ich konnte es nie so recht in Worte fassen, aber für mich sah es einfach aus wie eine amerikanische TV-Serie, was mich gestört hat. Versteht das jemand? Besser als Teil 2 finde ich ihn nicht, weil zu unrund, aber sonst teile ich eure Meinung weitestgehend.
OMG, dieser „Birdemic“-Trailer, dieser Film! Danke, bin jetzt ziemlich neugierig! Aber der deutsche Onlinehandel scheint den gar nicht zu führen...
Und gute Besserung, Batz!
[...] In vielen Momenten arbeitet „Evil Dead“ durchaus mit inzwischen nur allzu bekannten Genreklischees, bettet diese aber dramaturgisch so geschickt in die Geschichte ein, dass man sich an ihnen eigentlich nicht stören kann. Die enge Hütte im Wald wird zum tatsächlich beengenden Schauplatz und das Leid der Figuren ist hautnah. Dadurch, dass „Evil Dead“ eine durch und durch ungemütliche Atmosphäre zeichnet und beinahe komplett auf Humor verzichtet, ist das Grauen so konsequent. Dabei sind diverse Gewaltszenen sicherlich das Härteste, was je in (deutschen) Multiplex-Lichtspielhäusern gezeigt werden durfte und machen „Evil Dead“ somit zu einem kleinen Meilenstein der Kinounterhaltung. [...]
Habe während des zweiten Teils der Reihe aufgegeben.
[...] Zwar schimpft ein Großteil des Publikums wieder über Vorhersehbarkeit, doch gibt es durchaus mehrere Optionen der Figurenentwicklung, die im Kontext der Handlung realistisch sind, sodass man bis kurz vor Schluss nicht sicher sein kann, welche Entscheidung nun getroffen wird. Das eigentliche Problem ist ein anderes: Nach einer Stunde lässt der wirklich spaßige „Das hält kein Jahr..!“ etwas nach und verfällt wie befürchtet in bekannte Mechanismen der Romantikkomödie. Weil Mazer jene dann aber doch auch auf den Kopf stellen will, entsteht letztlich ein selbst für einen solchen Film albernes und irritierendes Finale, bei dem die Botschaft verpufft. Und das Ende hat leider keinen Pfiff mehr. [...]
[...] Rémy Belvaux (eigentlich aus der Werbebranche, Suizid im Jahre 2006) sowie seine Mitstreiter André Bonzel und Benoît Poelvoorde legen mit „Mann beißt Hund“ eine hintersinnige Satire über Gewalt in den Medien vor, treiben die Provokation auf die Spitze, indem das Filmteam bei den Verbrechen aktive Mithilfe leistet und entlarven das Publikum schließlich als gnadenlos voyeuristisch. Durch den herrlich makabren Grundton steht die Unterhaltung immer im Vordergrund, und doch stellt der Film hintenherum viele interessante Ethikfragen. Die Wackelkamera ist authentisch und stört nicht; Hauptdarsteller Benoît Poelvoorde trägt das Projekt mit seinem wunderbar passionierten Spiel. [...]
Mal wieder übertrieben, aber nicht unwahr.
[...] „Iron Man 3“ erfreut selbstredend mit ein paar großartigen Actionmomenten, gut aufgelegter Besetzung und ist, wie schon seine Vorgänger, stets temporeich und kurzweilig. Der Film versucht, sich sowohl als Fortsetzung der ersten beiden Teile als auch als Fortsetzung von „Marvel’s The Avengers“ einzuordnen und hat dabei so seine Schwierigkeiten, weil die beiden Lager eben doch recht eigen sind. Daher kommt zwischen Charakterstudie, Selbstironie, Klischees und Kitsch keine echte Balance zustande. Es ist ein solider Versuch von Shane Black, der wuchtigste Teil der Trilogie und auch ein hübscher Abschluss der selbigen, nur auch der schwierigste, weil er so viel zumutet. Hier fehlt die Stringenz einer Arbeit von Joss Whedon („Marvel’s The Avengers“, „The Cabin in the Woods“). Bombastisches, leicht zerstreutes Popcornkino mit etwas schalem Nachgeschmack.
[...] Auch wenn die Charaktere blass und die Grundhandlung abgedroschen bleiben, gefällt „Haus der 1000 Leichen“ als regelrecht visionär inszenierte und wunderbar detailverliebte Verbeugung vor dem Horrorkino. Weil der Terror obendrein auf Halloween fällt, verwandelt Zombie seine Geschichte in ein unvergleichlich surreales Albtraumszenario mit einem bemerkenswert verrückten Showdown, der sich immer weiter hochschaukelt. Dieser kreative, losgelöste und dabei stets handgemachte Stil ist inmitten des Schlächter-Einerleis eine Wohltat – aber bitte nur ungekürzt!
Wenn „Haus der 1000 Leichen“ ein bizarrer Albtraum ist, stellt „The Devil’s Rejects“ das böse Erwachen dar. Eine derart konsequent andersartige Fortsetzung muss Rob Zombie erst einmal jemand nachmachen. „The Devil’s Rejects“ mischt die Karten trotz gleicher Hauptfiguren völlig neu und wird somit zu einem der interessantesten zweiten Teile der Horrorfilmgeschichte. Wie der Regisseur und Autor seine psychopathischen Charaktere plötzlich in einen bodenständigen, ernsthafteren Grundton einbettet und vermenschlicht, ist ein bemerkenswert mutiges wie authentisch geratenes Experiment. [...]
Die Frage ist doch: Wie viele Jahre ist die letzte Parodie her, die so richtig zum Lachen war?