Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • Ich verabscheue den klassischen Kannibalenfilm mehr als alle anderen Genres, aber das will ich sehen!

    • 8

      [...] In „Hot Fuzz“ sitzt jede Pointe, egal ob richtig clever oder sympathisch-infantil. Wrights kurioser Trip besticht durch straffes Tempo und perfektes Timing. Geniales Markenzeichen sind die ausgeklügelten, ironisierten Tricks der Montage und Musikuntermalung, welche die Handlung maßgeblich führen. Der britische Humor tut niemandem weh und zieht oft auch sehr treffend das Actiongenre mit seinen Stereotypen durch den Kakao. Besonders gut funktioniert „Hot Fuzz“ dank all der liebevoll gezeichneten, durch die Bank gut gespielten Charaktere, angeführt von Simon Pegg, der sich selbst übertrifft, und seinem urkomischen Stammassistenten Nick Frost. Besetzungscoups wie Ex-Bond Timothy Dalton (darauf muss man erst einmal kommen!) sind dann noch ein Sahnehäubchen oben drauf. [...]

      • 8

        Nach einem Auswärtsspiel begrüßt man in „Der Reichenbachfall“ gern wieder alle liebgewonnenen Nebenfiguren. Pünktlich zum Staffelende schlägt Sherlocks Erzfeind mit voller Wucht zurück. Superfiese falsche Fährten stürzen das Publikum in Zweifel und sorgen für rege Diskussionen. Das Finale geht wirklich unter die Haut und erzielt genau die richtige Wirkung: das sehnsüchtige Warten auf Staffel 3.

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        • 7

          Und wieder ist es die mittlere der drei Folgen, die nicht so recht mit dem Rest mithalten kann. Der Titel „Die Hunde von Baskerville“ weckt freudige Assoziationen mit Sherlock Holmes‘ wohl berühmtestem Abenteuer und damit Erwartungen, denen diese Füllfolge nicht standhalten kann. Leider verhältnismäßig vorhersehbar und mit bemühtem Twist, insgesamt aber immer noch ein guter, unterhaltsamer Krimi.

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          • 8 .5

            Eigentlich gehören die letzte Folge der ersten und die erste Folge der zweiten Staffel zusammen; ein armer Mensch, wer dazwischen warten musste. Und der Auftakt von Staffel 2 könnte furioser kaum sein. Auffallend viele überraschende Wendungen und ausgeklügelte visuelle Effekte dominieren „Ein Skandal in Belgravia“. Dazu eine Femme fatale, die der Charakterisierung der titelgebenden Hauptfigur völlig neue, packende und sehr unterhaltsame Dimensionen eröffnet. Ein genialer, emotionaler Höhepunkt der Serie.

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            • 6

              [...] „Bad Boys II“ ist mal wieder bezeichnend für das Krawall-Duo Michael Bay (Regie) und Jerry Bruckheimer (Produktion); noch rasanter, und eben auch überspitzter als Teil 1. Die etwas arg lang, aber immer noch nicht langweilig geratene Handlung ist gespickt mit beeindruckend harter Hochglanz-Action und einigen Geschmacklosigkeiten, für die man eine hohe Schmerzgrenze mitbringen muss. Fans des ersten Teils müssen bei diesem respektablen Nachfolger keine Bedenken haben; auf alle Fälle sollte man neben dem Anspruch aber auch die Moral mal kurz vergessen können.

              • 6 .5

                Der erste Kinofilm von Regisseur Michael Bay etabliert bereits die Markenzeichen, für die er noch heute bekannt ist – es geht um krachende Unterhaltung zum Abschalten, hier noch mit einem verhältnismäßig geringen, effizient eingesetzten Budget. „Bad Boys“ ist ein prolliger Polizeifilm über zwei prollig gekleidete Protagonisten und ihre prolligen Sprüche. Und weil er hochwertig produziert und mit deftiger Action versehen ist, lässt man sich das gefallen. [...]

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                • 7 .5

                  Das Staffelfinale „Das große Spiel“ liefert eine eher unspektakuläre Aufklärung einer Mordserie, konzentriert sich dafür aber auf einen wunderbar altmodischen Showdown mit einem coolen Auftritt des ultimativen Superbösewichts der Serie. Der Cliffhanger gibt dem Publikum den Rest. Sehr gut.

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                  • 7

                    Aus ungeklärten Gründen vermisst man in Folge 2, „Der blinde Banker“, den gewohnten Inspector Lestrade. Das China-Milieu erweist sich als weniger charmant als das sonstige Revier von Holmes und Watson. Die Geschichte ist recht verkopft, und dafür bleibt nach der mittelmäßigen Schlusspointe der gewisse Aha-Effekt aus. Der schwächelnde Mitteteil der Staffel; bei einer derartig hochwertigen Serie ist das aber auch nur Jammern auf hohem Niveau.

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                    • 8

                      Staffel 1 beginnt in „Ein Fall von Pink“ mit einer schönen, humorvollen Einführung der ambivalenten Hauptfiguren und liefert gleich einen ersten, spannenden Fall. Der Mörder ist im Kontext der Serie beliebig und hat noch nicht direkt mit dem später typischen Figuren-Netz zu tun, deutet allerdings schon einen späteren Schlüsselcharakter an. Eine erste Mörderjagd zum Warmwerden, dramaturgisch sehr rund, mit einem sehr gelungenen Schluss.

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                      • Krasse Infos. Man sollte mal Geld in Initiativen stecken, die das typische Multiplex-Publikum an nicht-amerikanische Filme heranführen. Denn wenn man nur als Cinephiler mitbekommt, was es da überhaupt alles gibt (die Til-Schweiger-Ecke ausgeschlossen), kann das Interesse ja gar nicht erst entstehen.

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                        • 2

                          [...] Die Kettensäge ist inzwischen zum überdeutlichen Phallussymbol gereift und untermalt das sexuelle Dilemma des Maskenmörders, das Slasherfilme wie „Halloween – Die Nacht des Grauens“ ohnehin schon herausstellten. Selbstzitate und Popkulturreferenzen (das originale Filmplakat spielt auf das Poster von „The Breakfast Club“ an) kreieren eine Metaebene, die ins Leere läuft, denn „Texas Chainsaw Massacre 2“ hat im Grunde nichts Neues zu erzählen. Auch wenn die Sawyers inzwischen einen Draht zur Zivilisation haben, sich infantiler denn je benehmen und ein Sohn aus Vietnam zurückgekehrt ist, stehen sie immer noch für den Auswurf der Gesellschaft, wenn man sie denn überhaupt analysieren will. Nicht einmal das Zugeständnis eines Subtexts und Selbstironie rechtfertigen dieses absurde Affentheater. [...]

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                          • 7 .5

                            Darauf hat die Krimiwelt gewartet: Hier versetzen detektivische Ermittlungen noch in Staunen, und hier verfallen optische Effekte nicht dem Selbstzweck à la „CSI“, sondern sind fester Bestandteil der Handlung. Gäbe es nur einen der beiden Protagonisten, wäre der Reiz dahin, daher ergänzen sich Benedict Cumberbatch („Star Trek Into Darkness“) als Exot Holmes und Martin Freeman („Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“) als Identifikationsfigur Watson so hervorragend. Das perfekt getimte Zusammenspiel raffinierter Rätselplots, spannend-gegensätzlicher Hauptfiguren, stilvoller Humoreinlagen und kreativ-hochwertiger Inszenierung macht „Sherlock“ schon jetzt zu einer der beliebtesten Serien aller Zeiten. Ein großer Wurf der BBC, der es locker mit den mächtigen US-Serien von HBO & Co aufnimmt.

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                            • 6

                              [...] Viele kleine Popkulturreferenzen, witzig verpackte Cameos und markante Sprüche, gewürzt mit coolem Soundtrack, erbringen „Wayne’s World“ einen nicht von der Hand zu weisenden Charme. Dieser Charme und der wiederkehrende Drang, Wayne und Garth zu zitieren erzwingen eine Versöhnung mit dem ansonsten entweder recht faden oder völlig irrsinnigen Drehbuch. Im Kern bleibt eine liebevolle Ode an die Heavy Metal-Kultur. Diesem clever kalkulierten Blödsinn kann man einfach nicht böse sein.

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                                • 6

                                  [...] Als Gegenentwurf zu geläufigen Highschool- und Coming-of-Age-Filmen ist „Excision“ prinzipiell eine gute Idee und im Umgang mit den in (Menstruations-) Blut getränkten Metaphern um jugendliche Verwirrung noch deutlich mutiger als „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ oder „Ginger Snaps – Das Biest in dir“. Doch so vor den Kopf gestoßen, wie „Excision“ einen zurücklässt, schießt der Film auch über das Ziel hinaus und ist schließlich einfach ein bemerkenswert perverses Kuriositätenkabinett für den alternativen Geschmack, stilvoll inszeniert, aber nicht wirklich spannend erzählt.

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                                  • 5 .5

                                    [...] Was fürs Auge ist Solanas Vision allemal, doch das Eintauchen fällt schwer. Die Grundidee hat ihren Reiz, Romantik liegt in der Luft und relativ sympathische Nebenfiguren wie die von Timothy Spall („The King’s Speech“) lockern die Szenerie auf, doch vor allem ist „Upside Down“ eine sowohl formal als auch inhaltlich völlig verkitschte Seifenblase mit einer Botschaft, die keine ist: Liebe kann alles überwinden, selbst die Physik. Wobei, eigentlich ja doch nicht. Oder? Wie auch immer. So wirklich Sinn ergibt das alles ohnehin nicht. Schade, diese theatralische Liebesgeschichte mit eher ungelenken Humoreinschüben ist ihren Aufwand nicht wert.

                                    • Das ist ZU schnell, ich hab noch nicht mal das (Hör)buch fertig. Die Hauptfiguren sind eigentlich gar nicht so wie im Buch beschrieben, und der Teaser geht völlig irreführend voll auf die „Feuchtgebiete“-Schiene, wo „Schoßgebete“ doch deutlich gesetzter ist...

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                                        • 7 .5

                                          Sehr sorgfältig, aber auch sehr zurückhaltend und bodenständig setzt Thomas Vinterberg, der mit dem Dogmafilm „Das Fest“ (1998) berühmt wurde, „Die Jagd“ in Szene, sodass nichts als die Geschichte selbst so gut wie möglich das Publikum an- und für sich selbst sprechen kann. Genau das kann sich „Die Jagd“ eben auch leisten, denn das Drehbuch ist fesselnd, authentisch und ohne Längen. [...]

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                                          • Hemsworth ist einleuchtend, nur dass ich ihn mir noch nicht mit Wasserstoff-Rotzbremse vorstellen kann.

                                            • 6 .5
                                              über Elysium

                                              [...] Was „Elysium“ zwischen den Zeilen erzählt, hat George A. Romero in „Land of the Dead“ als Horrorvariante ebenso gut mit geringeren Mitteln hinbekommen. Die Gesellschaftskritik in „Elysium“ bleibt an der Oberfläche und ist schlichtweg ein hübsches Beiwerk. Daneben bleibt flotte Sci-Fi-Action, die man aber auch schon besser gesehen hat – befriedigendes Popcornkino.

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                                              • 7

                                                [...] Die regelrecht absurde Anzahl von Menschen, die hier ein einzelner Held auf seiner Mission eliminiert, prägte das amerikanische Actionkino merklich. Hinter diesem vordergründig makaberen Fakt verbirgt sich das Erfolgsrezept des Films: eine Überspitzung, die sich ihrer selbst durchaus bewusst und daher sympathisch ist, aber ernsthaft genug vorgetragen wird, um sie je nach Belieben als Trash, Ironie oder einfach nur pure Actionunterhaltung entschlüsseln zu können. Und wen es glücklich macht, der darf sich dank des Hauptbösewichts sogar an einem angeblichen Subtext voller Homoerotik erfreuen. Ein Film also, an dem man auf viele verschiedene Weisen Spaß haben kann. [...]

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                                                  • 7

                                                    [...] Angelehnt an die realen Abenteuer von Ed und Lorraine Warren, die zahlreiche paranormale Phänomene untersuchten, erweist sich „Conjuring“ als überdurchschnittlich wirksame Gruselerfahrung, die im schön altmodischen Stil den Puls zu beschleunigen weiß. Damit hat sich Regisseur James Wan beim dritten Ausflug in die Spukhaus-Sparte erneut selbst übertroffen. Ohne Frage ist das ganze Spektakel, das nicht einmal vor fürchterlich abgedroschenen Symbolen wie der Spieluhr zurückschreckt, nur eine Variation von Altbekanntem – allerdings eine sehr gekonnte.

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