Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 7 .5

    Sehr sorgfältig, aber auch sehr zurückhaltend und bodenständig setzt Thomas Vinterberg, der mit dem Dogmafilm „Das Fest“ (1998) berühmt wurde, „Die Jagd“ in Szene, sodass nichts als die Geschichte selbst so gut wie möglich das Publikum an- und für sich selbst sprechen kann. Genau das kann sich „Die Jagd“ eben auch leisten, denn das Drehbuch ist fesselnd, authentisch und ohne Längen. [...]

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    • Hemsworth ist einleuchtend, nur dass ich ihn mir noch nicht mit Wasserstoff-Rotzbremse vorstellen kann.

      • 6 .5
        über Elysium

        [...] Was „Elysium“ zwischen den Zeilen erzählt, hat George A. Romero in „Land of the Dead“ als Horrorvariante ebenso gut mit geringeren Mitteln hinbekommen. Die Gesellschaftskritik in „Elysium“ bleibt an der Oberfläche und ist schlichtweg ein hübsches Beiwerk. Daneben bleibt flotte Sci-Fi-Action, die man aber auch schon besser gesehen hat – befriedigendes Popcornkino.

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        • 7

          [...] Die regelrecht absurde Anzahl von Menschen, die hier ein einzelner Held auf seiner Mission eliminiert, prägte das amerikanische Actionkino merklich. Hinter diesem vordergründig makaberen Fakt verbirgt sich das Erfolgsrezept des Films: eine Überspitzung, die sich ihrer selbst durchaus bewusst und daher sympathisch ist, aber ernsthaft genug vorgetragen wird, um sie je nach Belieben als Trash, Ironie oder einfach nur pure Actionunterhaltung entschlüsseln zu können. Und wen es glücklich macht, der darf sich dank des Hauptbösewichts sogar an einem angeblichen Subtext voller Homoerotik erfreuen. Ein Film also, an dem man auf viele verschiedene Weisen Spaß haben kann. [...]

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            • 7

              [...] Angelehnt an die realen Abenteuer von Ed und Lorraine Warren, die zahlreiche paranormale Phänomene untersuchten, erweist sich „Conjuring“ als überdurchschnittlich wirksame Gruselerfahrung, die im schön altmodischen Stil den Puls zu beschleunigen weiß. Damit hat sich Regisseur James Wan beim dritten Ausflug in die Spukhaus-Sparte erneut selbst übertroffen. Ohne Frage ist das ganze Spektakel, das nicht einmal vor fürchterlich abgedroschenen Symbolen wie der Spieluhr zurückschreckt, nur eine Variation von Altbekanntem – allerdings eine sehr gekonnte.

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              • Wie immer interessant, aber diesmal ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt, finde ich. Vor allem fehlt mir der Vergleich mit „Insidious“. Hat ihn der Analytiker überhaupt gesehen; würde sich das dann auf die Analyse auswirken?

                • 5

                  [...] Eingerahmt von einer Fernsehreporterin als Moderatorin beziehungsweise roter Faden und ergänzt von unzähligen weiteren Videoquellen von Smartphone bis Überwachungskamera liefert „The Bay“ prinzipiell eine abwechslungsreiche Erzählweise und ein gutes -tempo. Als sich die Lage zugespitzt hat, gibt es ein paar durchaus unheimliche, eindringliche Momente. Grundsätzlich krankt der Film aber an dem Problem, dass er schlichtweg auseinanderfällt, weil das Konzept sich selbst die Chance darauf verbaut, eine Grundspannung dauerhaft zu halten. Zu oft fühlt man sich beim Gucken wieder ein paar Schritte zurückgeworfen, als es gerade interessanter geworden war. [...]

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                  • 7

                    [...] Würde „Only God Forgives“ die angenehm bodenständige Laufzeit von 89 Minuten deutlich überschreiten, geriete der Film zu anstrengend, doch so bleibt er in seiner Langsamkeit spannend, merklich spannender als der gleichlange, aber schwerer auszuhaltende „Walhalla Rising“ (2009). Die Gewaltspitzen – auch wieder ein wichtiges Markenzeichen – sind wunderbar roh, glaubhaft in den Kontext eingebettet und daher wirkungsstark. Die Gewalt liegt permanent in der Luft, bis sie passiert. „Only God Forgives“ ist sexy, brutal und bannt dank großartiger Lichtsetzung, Kameraarbeit und Musikuntermalung mit einem faszinierenden Hang zum Surrealismus. Mindestens eine gelungene cineastische Selbstbefriedigung, und mehr muss es eigentlich auch gar nicht sein.

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                    • 6

                      [...] Sozialkritische Andeutungen ertrinken in Melodram und einer kühlen, fragmentarischen Liebesgeschichte über auf unterschiedliche Weise kaputte Menschen. Es bleibt ein wenig aussagekräftiger, gekonnt bebilderter Film mit unsichtbaren und damit perfekten visuellen Effekten, die uns von der Behinderung der Protagonistin überzeugen. Schwierig. In seiner schrulligen Art mit viel Spielraum für eigene Gedanken wirkt „Der Geschmack von Rost und Knochen“ für die einen ungeheuer intensiv, für die anderen lahm.

                      • Von der Auswahl hier entscheide ich mich ganz klar für Anson Mount, auch wenn ich ihn noch überhaupt nicht kannte. Er sieht für mich nach einem Batman aus, wenn man sich seine wohl typische Haarpracht wegdenkt (was die meisten scheinbar nicht können). Er ist unverbraucht, was ich für die Rolle wichtig finde, kein zu typischer Schönling bzw. Teenieschwarm, was in einem enervierenden Geschmachte ausarten würde, und er hat ein gutes Alter, um einen kernigen, erfahrenen Helden zu spielen, als den ich Batman heute sehe.
                        Die Nummer mit Keaton als Opa-Wayne hat auch was, doch er passt nicht zu Henry Cavill.

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                        • 7 .5

                          [...] „Pacific Rim“ sollte unbedingt auf der großen Leinwand genossen werden, für die er gemacht wurde. Nicht unbedingt in 3D, aber die zusätzliche Tiefe im Bild weiß die grimmige, authentische Optik durchaus zu unterstützen. Egal ob stumpfe Glorifizierung der Menschheit oder sogar doch Denkanstoß über das Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Maschine sowie die begangenen Fehler in dieser Beziehung – „Pacific Rim“ ist ein lupenreiner Sommerblockbuster und kann sogar noch einen draufsetzen, als man denkt, größer geht’s nicht. Vom erzählerischen Standpunkt aus ist das solide Stangenware mit üblichem Heldentum, setzt dafür aber neue Technikmaßstäbe im modernen Popcornkino. Monsterexperte Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) gelingt es nach langer Regie-Abstinenz, uns davon zu überzeugen, dass die Größe manchmal doch entscheidend ist.

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                          • Cool.
                            Geht's bei der Comic Con eigentlich auch manchmal um Comics?

                            • Wohin genau gehört denn die Logovariante, die dieser Artikel als Titelbild verwendet? Sieht nämlich besser aus als das neulich auf der Leinwand gezeigte.

                              • Das einzige mit Horror assoziierte Subgenre, das ich schlichtweg nicht ertrage.

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                                • 7

                                  [...] Ein paar unschöne Wiederholungen (etwa die häufige Toiletten-Thematik oder das ‚Der Film handelt vom Regisseur, der nicht weiß, wovon der Film handeln soll‘-Klischee) hätten durch Absprache vermieden werden können, doch auch in dieser Unberechenbarkeit liegt der Reiz eines solchen Experiments. Ein entscheidendes Markenzeichen dabei ist auch, dass die Episoden ihre Titel erst am Schluss, quasi als Pointe enthüllen, sodass das Publikum stets ins kalte Wasser geworfen wird – 26 Mal. Benotet man alle Episoden als Einzelwerk und errechnet dann streng den Durchschnittsquotienten, erreicht das ganze Spektakel kaum mehr als Mittelmaß. Doch seine Kraft schöpft „The ABCs of Death“ eben aus der fantastisch bunten Mixtur, aus dem Feuerwerk der Ideen und Sinneseindrücke. [...]

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                                  • Och joa, warum nicht. Der erste war schon kein Brüller, aber das könnte nochmal ein solider Grusel werden.

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                                      [...] Das Problemchen bei „Mission To Lars“ ist, dass der Film sich weder allzu detailliert mit dem Fragiles-X-Syndrom beschäftigt, noch die Band Metallica und Toms Lars-Ulrich-Obsession näher beleuchtet. Es bleibt ein eher seichtes Mittelding, das dafür immerhin stets angenehm zu gucken und dramaturgisch solide gelöst ist. Trotz diverser Tücken und viel Herumtelefoniererei erscheint die titelgebende Mission letzten Endes sogar fast zu einfach, was sich ungünstig auf den Spannungsbogen auswirkt, aber sie scheint wenigstens echt zu sein. [...]

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                                      • Funktioniert allein durch die geile Besetzung, was nicht unbedingt was Schlechtes ist.

                                        • 8

                                          [...] Einige Plot-Ungereimtheiten zugunsten von mehr Opulenz gilt es, zu verschmerzen. Das effektgeladene letzte Drittel grenzt an Reizüberflutung, sodass die Frage bleibt, was zur Hölle denn im zweiten Teil noch kommen soll. Darüber hinaus ist „Man of Steel“ aber ein sehr stimmiger, visuell hervorragender und feinfühlig erzählter Sommerblockbuster, der den Superman-Mythos gründlicher erforscht als je zuvor, ohne ihn zu beschädigen.

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                                          • 7 .5

                                            Am Ort bei den Pinien – so die ungefähre Bedeutung des Namens der New Yorker Stadt Schenectady, wo am häufigsten gedreht wurde – erzählt Regisseur Derek Cianfrance ein faszinierendes Triptychon. Es ist eine viel größere Geschichte als sein starker, ähnliche Themen aufgreifender Vorgänger „Blue Valentine“, daher nicht ganz so eindringlich, dafür aber auf ihre Weise beeindruckender. Es sind ja genaugenommen auch mehrere Geschichten, sodass „The Place Beyond the Pines“ trotz gemächlichem Erzähltempo und fürstlicher Laufzeit unterhaltsam bleibt. [...]

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                                            • Peter Jackson hat wieder zugenommen. :-)
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                                              • Danke, das ist effizienter als die Sendung tatsächlich zu gucken. :-)

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                                                • 7

                                                  Arnold is back. Zunächst einmal steht „The Last Stand“ für nichts anderes und wird dieser frohen Botschaft tatsächlich auch gerecht. Nebst dem einen oder anderen selbstironischen Gastauftritt ist es für den österreichischen Ex-Gouverneur die erste Kinohauptrolle seit zehn Jahren. Unterdessen feiert der südkoreanische Regisseur Kim Jee-woon („I Saw The Devil“) mit „The Last Stand“ seinen Hollywood-Einstand und inszeniert den zum Zeitpunkt des Drehs 65jährigen Schwarzenegger glaubhaft-angemessen: als gealterten, erfahrenen Helden, der seine größten Abenteuer bereits bestritten, sich seine Fähigkeiten aber bewahrt hat – ohne dabei allzu viele Rentnerwitze bemühen zu müssen. [...]

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                                                  • Den Artikel habt ihr neu aufgelegt, ne? Ich dachte neulich schon, dass es dafür noch zu früh ist.