Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • Ich muss gestehen, da das handwerklich ziemlich gut aussieht, anders als die ganze überzogene Welle von Riesenmonster-Trash, weicht da der Cineast dem Kind in mir. :-)

    • 6

      [...] Regisseur Danny Leiner geht ganz ähnlich vor wie bei seinem Vorgänger „Ey Mann, wo is‘ mein Auto?“, doch haben die Hauptfiguren mehr Potential, sind sie doch weniger Dumm und Dümmer als sympathische Identifikationsfiguren. Der Film liefert eine Menge flacher, oft geklauter Witze mit reichlich Fäkalhumor, ist leicht frauen- und schwulenfeindlich, billig getrickst und weist einen etwas holprigen Rhythmus auf. Im Grunde geht es um überhaupt nichts. Doch genau das ist das Erfolgsrezept, welches die Kinokassen klingeln ließ: „Harold & Kumar“ ist ein absolut federleichtes Erlebnis, perfekt zum Abschalten, und obendrein so behämmert, dass man einfach lachen muss. [...]

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      • 5 .5

        [...] Der Hauch von Handlung lässt ausreichend Platz für ein Potpourri flacher Gags unter der Gürtellinie. Eine ordentliche Portion Geschlechtsteile wiegt fehlende Logik auf. Die vielen sinnfreien Einschübe von komplett absurden Begebenheiten in die ohnehin schon behämmerte Geschichte machen endgültig klar, dass es sich um eine Nonsens Kiffer-Komödie für heitere Runden handelt – jetzt erst recht. Die meist alles andere als feinfühlig getimten Dialoge bieten immerhin einige saukomische Zeilen. Einen weiteren Lichtblick bildet die herrliche Parodie auf den arroganten Officer des Polizeifilms. Die sich durch den gesamten Film ziehende witzige Auseinandersetzung mit dem Thema Rassendiskriminierung gaukelt Anspruch vor, lässt dank durchgehend derber Zoten aber nicht vergessen, woran man hier ist. [...]

        • 6 .5

          [...] In knallbunten Weihnachtsfarben, untermalt von herrlich schwelgender Musik, jagt ein kreativer Einfall den nächsten und macht sich die angesagte 3D-Technologie auf liebevoll ausgearbeitete sowie wunderbar selbstironische Weise zu Eigen. Wenn es bei einem Film legitim ist, die dritte Dimension schamlos plakativ auf das Publikum zu feuern, dann bei „Harold & Kumar“, ist doch logisch. Was Spaß am 3D-Effekt betrifft, ist „Harold & Kumar – Alle Jahre wieder“ zweifellos eines der besten Produkte auf dem Markt. Nirgends lässt man sich lieber Rauch ins Gesicht blasen. [...]

          • 6 .5

            [...] Die Vorsätze, komplexer und tiefer als je zuvor zu sein, gehen nicht ganz auf, zumal frühere Pixar-Werke auch in einfacheren Bildern genauso viel zu sagen hatten und weil gerade die Fantasy-Komponenten doch so manches überrollen, was zuvor an Ernsthaftigkeit aufgebaut wurde. „Merida“ ist an sich eine schöne Coming-of-Age-Geschichte und Familienstudie. Die ganze Sache mit den Bären verhält sich dazu dann aber irgendwie albern und ist eine Metapher, die in dieser Form etwas deplatziert wirkt. Und andersherum: Um ein homogenes Märchen zu sein, fängt der Film zu lebensnah an. [...]

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            • 1
              • 8

                [...] Die Handlung ist so simpel wie effektiv, von virtuoser Montage in Echtzeit erzählt – was insbesondere damals eine sehr clevere Idee war und geschickt für Spannung sorgt. Fast mechanisch reiht Regisseur Fred Zinnemann präzise Einstellungen aneinander – selten sah man besser, wofür das gute alte 4:3-Format (hier genaugenommen 1,37:1) gut war. Die Kadrierung rahmt die Personen formvollendet ein. Es ist eben kein Western der satten Panoramen, sondern ein Western der Dialoge, also der Menschen. [...]

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                • 5 .5

                  [...] Zwischen den Zeilen mag sich einiges verbergen, doch das Problem besteht darin, dass sich der jahrelange Ritt der Hauptfiguren in Wiederholungen und unmotivierten Überblendungen erschöpft, denn vordergründig geht es trotz allem nur um die Suche nach Entführungsopfern, welche aufgrund mangelhafter Anhaltspunkte nicht selten etwas planlos ist. Sich dabei an der Schönheit des Monument Valley zu laben, ist leider kein Ersatz für Spannung. „Der schwarze Falke“ ist prächtig und durchdacht, aber die Kombination aus inszenatorischer Ausschweifung und fragmentarischen Hintergründen darf als unbefriedigend bezeichnet werden.

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                  • 6

                    [...] Vortreffliche Schauspielleistungen und flotte Dialoge trösten leicht darüber hinweg, dass man lange auf einen abenteuerlichen Ausritt à la „Der schwarze Falke“ wartet, aber nie einer kommt. Der Film genügt sich mit dem Mikrokosmos Rio Bravo, in welchem sich die Charaktere miteinander weiterentwickeln dürfen. Nicht nur zufällig erinnert die Prämisse des Sheriffs, der in seiner Stadt bleiben muss, um sie zu retten an „Zwölf Uhr mittags“, denn „Rio Bravo“ ist eine Art Gegenentwurf zu selbigem, nachdem Hawks und Wayne das Verhalten des Sheriffs in „Zwölf Uhr mittags“ als überaus unamerikanisch empfanden. Da dies aber reaktionäre Geschmackssache ist, fällt „Rio Bravo“ als Neuverfilmung durch, ist allerdings als eigenständiges Werk betrachtet sympathisch. [...]

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                    • Wichtig wäre es jetzt noch gewesen, zu wissen, welches Wort Homer im Originalton für „Freund“ verwendet hat.

                      • Meinetwegen wahren die Frauen ihr Gesicht in diesem Film. Ganz davon abgesehen war ich selten so fassungslos darüber, wie gut ein Film bei einer überwältigenden Mehrheit abschneidet. Wenn der Klischee-Bösewicht mal eine Frau ist und die Heldin eine Trantüte, dann hilft das alles auch nichts. Für mich ein grässlich hohler Film, der eine fade Stimmung versprüht.

                        • 3 .5
                          Flibbo: Wie ist der Film? 20.11.2012, 21:55 Geändert 13.03.2018, 04:01
                          über Dredd

                          [...] Begleitet von monoton wabernder Elektromusik arbeitet ein kaum vorhandener Spannungsbogen auf Höhepunkte hin, die gar keine sind, um am Ende fast schon schulterzuckend festzustellen, dass die Welt immer noch ein Dreckloch ist, nur um einige Leichen reicher. Ja, die ‚Slo-Mo‘-Sequenzen inklusive unappetitlicher Verletzungsakte zeugen von einer gewissen Faszination sowie makabrem Humor und rufen ins Gedächtnis, warum man 3D-Zuschlag bezahlt hat, doch ein Film kann sich nicht ernsthaft darauf stützen. Das muss „Dredd“, denn darüber hinaus leidet dieses Sparpaket-Remake unter einer selten hohlen, lieblos erklärten, vor sich hin dümpelnden Handlung und mal mehr, mal weniger wortwörtlich gesichtslosen Charakteren. [...]

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                          • 7 .5

                            [...] Die Musik, auch von Tykwer, ist emotional, aber angenehm dezent, weil man sich ja konzentrieren muss. Das, worauf man sich da konzentriert, sind prächtige Exempel und Veranschaulichung für einige hübsche kleine Ideen. Eine jeweils eigene erzählerische Kraft bleibt bei den einzelnen Episoden etwas auf der Strecke. Das zeigt auch das verpuffende, kaum abzuschätzende Ende, welches einen mit sich selbst zurücklässt. „Cloud Atlas“ ist eben ein großes, mal übermütiges, mal revolutionäres Projekt, das zu viel ausprobiert, um tief bewegen zu können. Trotzdem kann man in diesem radikalen Genremix durchaus Spaß haben, sich verzaubern lassen und zum Nachdenken angeregt werden – insofern hat diese Auslotung der Möglichkeiten und Grenzen des Kinos funktioniert.

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                            • Naja, so einen Artikel könnte ich auch über Ridley Scott und Tim Burton schreiben, Rajko. :-P

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                                [...] Nach „Machete“ ist „Hobo with a Shotgun“ schon der zweite Grindhouse-Fake-Trailer, der im Nachhinein zum richtigen Spielfilm mutierte, doch während ersterer mit einer langen Liste berühmter Namen und viel schwarzem Humor zum Massenerfolg wurde, erreicht letzterer auf ganz andere Weise ein stattliches Niveau. „Hobo with a Shotgun“ ist viel grimmiger und als Hommage an die alten Exploitationfilme der 70er und 80er weitaus konsequenter. So kompromisslos, bewusst überzogen, brutal, ein Zugeständnis an den B- und Trashfilm und trotzdem ernsthaft und geschickt inszeniert – das muss erst einmal jemand nachmachen, das tut der Szene gut. [...]

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                                  • 5 .5

                                    [...] Inszenatorisch wirkt „Mutter muss weg“ zwar etwas aufgesetzt, aber elegant, mit ein paar hübschen Ideen. Pastewka versammelt ein durch die Bank gutes Ensemble um sich, allen voran die zurückgekehrte Judy Winter („Club Las Piranjas“). Problematisch ist die Handlung, denn zwischen Slapstick, schwarzem Humor und tragischer Charakterstudie im fliegenden Wechsel bleibt Verunsicherung zurück. Welche Töne der Film anschlagen will, wird nie ganz klar. Es sind viele verschiedene, aber damit kann man sich nicht einfach abfinden. [...]

                                    • Ja was denn nun, die besten/lustigsten oder die glaubwürdigsten Mockumentarys!? Überschrift und Vorwort vertragen sich mit der eigentlichen Liste nicht.

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                                      • Das sind Erkenntnisse, die so viele Leute schon so viel früher hätten haben sollen. Immer noch wird das Pornogenre wie selbstverständlich aus dem Cineasmus ausgeklammert, was ich für schlichtweg falsch und kurzsichtig halte.

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                                        • Sehr schön, kommt bei mir diesmal fast gar nicht provokativ an. Da fühle ich mich verstanden. Wenn man ein gewisses Alter hat, oder eben gerade noch nicht hat, erlaubt das so einen (fast diplomatischen) Blick auf die Materie. Gut zu wissen, dass es nicht unbedingt an mir liegt, dass ich dieses ganze Politikgedöns in Star Wars bislang nicht so richtig verstanden habe. Und meine Güte ja, Jar Jar Binks ist NICHT soooo schlimm! Wenn man mit der neuen Trilogie aufgewachsen ist, statt mit der alten, ist man eben nicht gleich ein Noob oder Banause, sondern eher weniger festgefahren als die Fans der alten Schule.

                                          • 8

                                            Im Anschluss an die obligatorische Eröffnungs-Action und eine schöne, etwas unschlüssige Titelsequenz mit angenehm klassischem Bond-Song liefert „Skyfall“ dem Publikum hingebungsvoll das, was bei „Ein Quantum Trost“ gefehlt hatte. Das 23. Abenteuer von 007 (diesmal übrigens ohne inhaltlichen Bezug zum Vorgänger) steht für das Kennenlernen der Figuren, denen man nun schon eine ganze Zeit lang bei der Arbeit zugesehen hatte, setzt mal ganz eigene Schwerpunkte, ist gleichzeitig aber auch stets darum bemüht, dem Bond-Label gerecht zu werden. Ein Spagat, der zwangsläufig nicht immer aufgeht, letztlich aber einen tiefsinnigen, erfrischenden, eleganten und mehr als würdigen Eintrag in die am längsten laufendende Filmreihe der Kinogeschichte darstellt. [...]

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                                            • 6

                                              Daniel Craig ist der neue Bond, ein hundsgemeiner Killer. Daran hat man sich nun gewöhnt und der Frischebonus ist Erwartungsdruck gewichen. Diesem hält „Ein Quantum Trost“ letztlich nicht stand, denn auch die coole Zocker-Sequenz im Casino und die tragische Liebesepisode, die den gefeierten Vorgänger und Bond-Neustart „Casino Royale“ zusätzlich attraktiv machten, finden in der Fortsetzung keine Entsprechung. Stattdessen gibt es eine glatte, etwas seelenlose Bond-Geschichte, die darum bemüht ist, im wahrsten Sinne des Wortes zu Wasser, an Land und in der Luft mit Action en masse aufzutrumpfen, der Reihe aber nichts Neues mehr hinzufügt, abgesehen davon, dass 007 mehr Mist denn je baut, weil seine Motive gefährlich persönlich sind. [...]

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                                              • 6 .5

                                                [...] Lange passiert im Grunde fast nichts, aber Polanski hält mit subtilen Andeutungen, hypnotischer Musik, schrägen Traumsequenzen und guter Besetzung bei der Stange. Schließlich, nach der sanften Wiege der Ungewissheit, eine schön böse Pointe, die konsequent ist, weil sie Befürchtungen wahr werden lässt, und gerade weil sie eigentlich zu nichts führt, fragmentarisch bleibt, vor den Kopf stößt und keine bestimmte Botschaft verfolgt, auch wenn man im Anschluss über Religions- und Gesellschaftskritik diskutieren kann. Ein hübscher Paranoia-Thriller mit Gruseleinschlag und eine Freude für alle, die nicht dauernd alles ausformuliert und visualisiert haben möchten, weil es unnötig ist; für das andere Extrem unter Umständen langweilig.

                                                • 7 .5

                                                  [...] „Carrie“ lässt sich als überspitzte Metapher auf jugendliche sowie elterliche Befindlichkeiten lesen, als finstere „Aschenputtel“-Umkehr, oder auch als schwarze Satire auf den Coming-of-Age-Film, lange bevor dieser überhaupt richtig populär wurde. Es steckt also viel drin, wenn man erst einmal den dümmlichen deutschen Titelzusatz überwunden hat. Leider unzureichend herausgearbeitet ist die Entwicklung der Schlüsselfigur Sue Snell, sodass ihre Gedankengänge und Sinneswandel nur schwer nachzuvollziehen sind. Abgesehen von diesem Abstrich ist „Carrie“ ein intensives Horrorerlebnis und sicherlich eine der besten King-Verfilmungen, obwohl es im Buch noch deutlich mehr kracht. [...]

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                                                  • Die Faktenflut, bei der ich am wenigsten dazu gelernt habe. ;-)
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