flimmy - Kommentare
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Alle Kommentare von flimmy
Wow! .....ich wollte schon immer mal den schlechtesten aller möglichen Filme sehen. Scheint ein tauglicher Kandidat zu sein.
Im öffentlich-politischem Geschehen und den entsprechenden Debatten in welche Richtung sich unser Land entwickeln sollte sind die zwei prägnantesten Pole von links und rechts wohl jedem Menschen dauerhaft präsent. Viel wichtiger aber, als die politische Ausrichtungsdiskussionen zwischen links und rechts, scheint mir immer häufiger die persönliche Austarierung zwischen den Polen von hedonistischen und/oder asketischen Stellungnahmen in deren vielgestaltigen Formen. Eine öffentliche Diskussion politischer Dimension zwischen Hedonisten und Asketismus findet nicht statt, jeder Mensch positioniert sich aber mehr oder weniger bewußt innerhalb dieses Spannungsfeldes.
....und nun kommt Hermann Hesse. Für mich ist diese Geschichte genau die Gegenüberstellung dieser beider Lebensantworten. Das macht die Geschichte wertvoll.
Und leider trotz nur mittelprächtiger schauspielerischer Ausführung (deutscher Film eben), dafür wiederum ganz ordentlicher Kulisse, ist es die Geschichte selbst, die einiges wieder gutmachen kann. Ich fand ihn insgesamt sehenswert, aber ich habe ja auch meinen eigenen spezifischen Fokus auf den Inhalt.
Diese sehr unterhaltsam zusammengestellte 7-teilige Dokumentation ist unter anderem auch die Dokumentation einer geradezu Parallelwelt zum deutschen Hitler-Faschismus, der aus unserer Sicht für die Zeit von 1933 bis 1945 absolut geschichtsdominierend war und vielleicht deshalb vieles andere Geschehen der Welt dieser Zeit außerhalb meines Fokus geraten lies. Die Zeiten der Regentschaften von A.H. und Franklin D. Roosevelt und deren Sterbemomente verliefen zeitlich nahezu parallel.
Mich erstaunt es, dass ich die Person, die Amtszeit und das Wirken von Franklin Roosevelt und auch von Eleanor Roosevelt, die federführend die Verabschiedung der Charta der Menschenrechte der Vereinten Nationen initiiert hat, bislang noch nie in mein politisches Denken hineingelassen hatte.
Zum Glück konnte ich das nun nachholen.
....vielleicht ist diese Dokuserie aktuell immernoch in der Arte-Mediathek auffindbar. Ich empfehle sie jedem politisch interessiertem Menschen.
Danke für diese wertvollen Recherchearbeiten. Da ich sehr viele Filme und Dokus aus den Mediatheken der öffentlich-gerechten ziehe, vor allem Dokus, aber eben auch mindestens überdurchschnittlich MP-bewertete Filme, ist die Arte-Mediathek fast automatisch die erste Ansprechadresse. Deine Aufstellung bietet gleich den Querverweis zur MP-Bewertung, der für mich eine Art von Referenzstandard geworden ist. Deine Liste ist für mich eine absolut wertvolle Fundgrube und ich hoffe, dass sie auch von weiteren Nutzern ähnlich geschätzt werden kann. Vielen Dank!
2,5- ärgerlich! Das positivste "ärgerlich", das ich anklicken konnte. Was für ein furioser bullshit in Hochglanzfassade. Selbst für Fantasy eine selten blöde Story weshalb es wohl gleich in die Zukunft verlegt wurde. Aber dort sollte man besser gar nicht erst anfangen, irgendwelche faktischen Plausibilitäten zu hinterfragen... Also wohl doch nur ein reines Technikmärchen, in dem sich alle nach dem Guten Imperator sehnen...
Ne, ernsthaft, brauch ich nicht...Demokratie finde ich besser.
Eigentlich ist dieser Film gar keine Komödie sondern ein Drama über zwei Menschen, die als +/- dreißigjährige auf dem Albernheitsniveau von 10-jährigen steckengeblieben sind und die sozialen Schäden, die daraus resultieren.
Ach, war der Film angenehm!
Eine Art von Ponyhoffilm für Erwachsene. Erwachsene deshalb, weil es dort auch um eine Erbschaft geht und damit kann man Kinder ja noch nicht belasten.
Also, die Handlung: Die Nette soll eine Farm erben, aber der Böse behauptet, dass diese eigentlich deutlich weniger ertragreich ist, als erwünscht.... Dann gib es noch weitere Nette und auch richtig Böse, aber keine Sorge, das erkennt der geübte Filmrezipient auf den ersten Blick.
...und (Vorsicht Spoiler!) alle Probleme des Filmes werden zum Ende gelöst, die Bösen vertrieben oder verhaftet, der eine, der früher mal böse war, geläutert und alle Guten beschließen zusammen zu ziehen.
Anschließend lässt es sich unbelastet gut einschlafen. Was soll man mehr erwarten können von solch einem Film, denn trotz allem schafft er es,
NICHT einfach nur ärgerlich blöde zu sein.
Das ist doch schon mal eine herausragende Leistung und entsprechend erkenne ich das mit der hohen Punktzahl positiv an. Gute Nacht!
Ne, das war wohl eher nur fast ruhmreich! Alle sind hier ganz hübsch und nett und modern (und auch alle fast berühmt), aber eigentlich weiß man gar nicht so genau worum es da gehen soll, und auch das Ende wirkt dann ziemlich aufgesetzt.
Und wenn diese ganzen mehr oder weniger Sympathen im Film auch noch moderne Amerikanische Patrioten sein sollen, dann reicht es eigentlich, bzw. es reicht nicht mehr für eine Bewertung oberhalb von "geht so".
Lieber Herr Crowe, drehen Sie doch besser weitere ruhmbringende Filme wie "Almost famous" oder "Singles". Nur deshalb habe ich mir überhaupt Ihren Namen gemerkt und viele Ihrer bisherigen Filme angeschaut. Bitte davon mehr...
WOW!
Platz 2 der besten Neowestern aus Deutschland!!!!
Fast möchte ich diesem Film einen Bonus von einem halben Punkt zukommen lassen, weil es ein deutscher Film ist, der sich nicht von der ersten Sekunde an auch deutsch anfühlt. Also ungefähr so, wie die gesammelten Überwachungskamera-Aufzeichnungen der Eingangspassage einer Einkaufsmeile oder des Parkplatzes, zu deren Beschaffung und Sichtung mir irgendwie der innere Antrieb fehlt.
Immerhin stimmt der Hintergrund: Tatsächliche boreale Nadelwälder und nicht die Kieskuhle von nebenan, wie sonst üblich. Das lässt diesen Film im Ranking wohl auf den 2-ten Platz vorrücken, jedenfalls innerhalb der Vergleichsgruppe.
Schade eigentlich: Schauspielerisch gut umgesetzt hätte diese kleine Geschichte etwas hergeben können. Leider bleibt sie in ihrem guten Ansatz stecken.
Mich erinnert dieser Film in seinem Grundthema ein wenig an Captain Fantastic, dem er aber nicht annähernd das Wasser reichen kann. Trotzdem: Ein dezent sozialkritischer französischer Roadmovie - warum nicht?
... ich war doch +- positiv überrascht, dass dieses Kulturwerk nicht komplett schlecht war. Anna Kendrick im Taxi ohne Bargeld war sogar recht taugliche Comedy. Fast als positives Qualitätsmerkmal muß ich inzwischen wohl auch einstufen, wenn auf vorpubertären Fäkal"humor" verzichtet wird... immerhin: seichteste Unterhaltung ohne fortdauernde Fremdschämattacken.
Mehr Ambitionismus als Story oder besonders sehenswerte schauspielerische Leistung...und die Dauerwackelkamera ging mir dann doch ziemlich auf die Nerven, sie verhindert einen festen Bezugspunkt zum Geschehen. Und sie verhindert es, den Figuren gegenüber einen rein zwischenmenschlichen Annäherungspunkt zu entwickeln. Sie bleiben so politische und wirtschaftliche Objekte, für die es aus einer übergeordneten Position heraus zu planen gilt. Spaß ist was anderes.
Für reine Unterhaltungszwecke also, um die nötige Bettschwere zu erreichen, viel zu realistisch.
Und trotzdem die Frage: Hätte eine Dokumentation gleichen Themas mehr Zuschauer vor die Abspielflächen locken können? Ich behaupte nein und sehe genau hierin die besondere Aussagekraft dieses Filmes.
Der Film wird der Zivilcourage dieses Mannes nicht wirklich gerecht, aber er trägt zumindest dazu bei, diesen einen Namen zur Ikone werden zu lassen.
Am 11. September 2001 schalteten viele Privatmenschen ihre Kameras ein, liefen durch die Straßen von New York und dokumentierten so zunächst einmal rein privat das Geschehen im Bereich Ihres persönlichen Focuses. Die Schwäche und gleichzeitig die Stärke dieser zusammengeschnittenen Filmaufnahmen liegt genau in diesem Bereich.
Einerseits können sie keinen Überblick über das Gesamtgeschehen abbilden, die Aufnahmen bleiben unzählige Momentaufnahmen im persönlichen Sichtbereich und dokumentieren damit hauptsächlich die dystopische Situation der Übersichtslosigkeit des Einzelnen an diesemTag. Die Aufnahmen wurden für den Zusammenschnitt nahezu nur chronologisch sortiert.
Die weitere Einordnung muß vom Zuschauer selbst erfolgen. Und das hat er bereits vor dem Sehen getan. Politisch längst in seinem Weltbild verortet wird er eher selektiv nach den Details suchen wollen, die seine Voreinordnung bestätigen. An jeden einzelnen Augenzeugen wird er fast nur noch die private Frage nach dem persönlichen Erleben dieses Tages richten wollen.
Aber in dem Nebeneinanderlegen des auf einzelne Beobachtungsorte verteilte und isolierte Erleben der vielen Augenzeugen liegt für mich die übergeordnete Bedeutung. Wer immer zu diesem Tag seine Einschätzung der Welt gegenüber anbieten möchte, muß wissen, es kann für jeden Winkel New Yorks und für jede mögliche postfaktische Behauptung etliche - vielleicht tausende - Menschen geben, die sie als falsch bezeugen könnten. Das betrifft wohl zunächst alle Verschwörungstheoretiker, die die Zerstörungen dieses Tages als von amerikanischen Geheimdiensten inzeniert betrachten wollen, damit eine Legitimitätsbasis für Militäreinsätze gegen die islamische Welt faktisch gesetzt werden konnte (oder in Abwandelungen ähnlichen Inhalts).
Das kann aber auch den Präsidenten im "land of the free and the home of the brave" betreffen, der momentan auch nur all zu selbstdienlich postfaktische Erklärungsmuster anbietet.
Ein Film, dessen eigentliche Hintergrundsgeschichte aus heutiger Sicht kaum noch einer Nacherzählung interessant genug wäre und in diesem Bereich auch nicht wirklich punkten kann. Sehr sehenswert ist die hohe Präsenz der unausgesprochen Geschichtsanteile, die trotz aller Sparsamkeit in der Darstellung, vorallem von Rooney Mara, die Kraft entfalten, vollständig den Vordergrund auszufüllen.
Warum kann ein so unprätentiöses Konglomerat aus Alltagsgeschichten neben all den Serien bestehen, die im Konkurrenzkampf immer spektakulärere Sensationen anbieten und mit immer absurderen Figuren aufwarten müssen? Die Handlung wird nahezu rein erzählerisch vorangeschoben und besondere sensationistische Elemente fehlen fast vollständig, auf die die meisten Serien aufbauen müssen, um einen besonderen Unterhaltungswert anbieten zu können.
Ich habe diese Serie inzwischen 4 mal vollständig durchgesehen und die Bewertung nun von 9 auf 10 Bewertungspunkte hochgestuft. (Das hat noch kein Film oder eine Serie nach dem vierten Durchlauf schaffen können.)
Schlicht und einfach: Es ist die beste Serie der Welt und ich werde sie wohl noch mindestens ein weiteres mal sehen müssen, um zu verstehen warum es so ist.
Eine Einteilung der Menschheit in 5 grundlegende Berufsgruppen, die entsprechend fast vollkommen voneinander getrennt lebende Kasten ausbilden, aber in dieser Geschichtswirklichkeit eine gesamte Gesellschaft funktionieren lassen, fand ich zu Beginn des Filmes noch ganz interessant. Ich dachte diese Konstellation hätte mehr, vor allem mehr zwischenmenschliches Erzählpotential. Letztlich wurde daraus dann das übliche dystopische "Ich rette die Welt vor der Future-Dikatur" Haudrauf und Rennweg hyperaktive Endlosgeballerere, ohne jede erkennbare schauspielerische Qualität, die nicht allein durch die Kulisse und die Maske bereits erledigt wurde. Mag sein, dass das Buch eine ernstzunehmende und durchdenkenswerte Symbolik transportieren konnte, die Verfilmung ist bestenfalls langweilig.
Es wurde einige Kommentare weiter unten fast schon gesagt: Ein Film, von dem ich mehr erwartet habe, den ich gerne geliebt hätte und der sich in seinem Independent-Modus zunächst auch angemessen unaufgeregt präsentiert. Nur leider ist in der Gesamtheit die Geschichte so flach und zeitlich gedehnt erzählt, dass es mir schwer fiel, die wenigen zwischenmenschlich authentischen Momente noch genießen zu können. Für mich ein Film und eine Thematik aus der eine sehr sehenswerte kleine Indieperle hätte produziert werden können. Leider wurde diese Möglichkeit verschenkt.
Trotz der vielen bisher überdurchschnittlichen Bewertungen erlaube ich mir diese Pseudo-Dokumentation richtig ärgerlich zu finden. Um den eigentlichen und sehr dünnen Nachrichtenwert des Geschehens zu transportieren hätte es gereicht, ein 2-minütiges Selfie-Video auf den entsprechenden Seiten zu veröffentlichlichen. Und auch für diese Plattformen bin ich mir sicher, dass es dann nicht signifikant häufig angeklickt werden würde.
Hier also der Nachrichtengehalt:
(Ach ja: VORSICHT SPOILER)
Eine junge Schauspielerin aus einer Schauspielerfamilie erfährt, dass sie ein Kuckuckskind ist, das aus einer Affäre ihrer Mutter (Schauspielerin) mit einem Film-Produzenten hervorgegangen ist. Unwissend darüber wuchs die junge Schauspielerin jedoch im Hause des Ehemanns (Schauspieler) ihrer Mutter auf, von dem sie glaubte, er wäre ihr biologischer Vater.
----Ende des Spoilers---
WOW! Wie das Leben so spielt...da hat man ja schon Stoff für 2 Minuten Telenovela!
Mehr Ironie brauche ich nicht, um meine Verärgerung zum Ausdruch zu bringen. Selbstverständlich ist es aus einer jeweils persönlichen Perspektive der Beteilgten heraus von besonderem Eigengewicht, aber warum sollte das Geschehen um diesen singulären dysfunktionalen Aspekt einer Familie irgend jemanden da draußen interessieren können? Mir fehlt die symbolische Strahlkraft in die Gesellschaft hinein, das was über diese rein private Selbstinszenierung und Selbstbeweihräucherung hinausgehend Wirkung entfalten könnte. Die später aufgesetzte Botschaft für den Film, dass jeder Beteiligte dieses Geschehen nur aus der persönlichen Blase heraus betrachtet und sich diese nur begrenzt überschneiden, ist wohl eher ein verzweifelter Versuch, überhaupt irgend eine erkennbare Gesamtaussage zu finden. Die Schublade rein privater z. B. "Ich und meine Katze"-Videos wird nicht verlassen.
Frau Polley scheint wohl irgendwie schmerzfrei zu sein, sie überläßt dem Zuschauer unfreiwillig das Fremdschämen, wenn sie die Zusammenstellung des Filmmaterials mit zusammengecasteten Schauspielern zeitlich streckt. Sie addiert Aufnahmen, die in künstlich schlecht gefilmten und nachgespielten Familienszenen im 8mm-Charakter familienprivates Geschehen nachstellen. An diesen Punkten wird die Ebene einer dokumentarischen Authenzität verlassen, und aus einem Privatgeschehen mit für den einzelnen Beteiligten evtl. schützenswerten Anteilen, eine Kitchgeschichte für die Öffentlichkeit zusammengestellt.
...und diese Geschichte ist nicht besonders spannend, nein sie ist belanglos. Jede Familie hat wohl ihre eigenen dysfunktionalen Aspekte und ganz sicher wird es für die meisten fruchtbarer sein, zu lernen, mit diesen umzugehen, als sich mit den nachinszenierten einer Schauspielerfamilie zu beschäftigen. Gerne würde ich diese Fake-Dokumentation nur uninteressant finden...uninteressant, wie irgendein Katzenvideo irgendwo im Netz.
Was diese Dokumentation an handwerklichen Fähigkeiten nur mittelmäßig anbieten kann, wird durch ihre inhaltliche Brisanz mehr als wieder ausgeglichen. Die Dokumentation über einen modernen Märtyrer. Einen Menschen, dessen Name bereits zu Lebzeiten geradezu zu einem Symbol geworden ist und der in allen Staaten dieser Erde Asyl erhalten sollte...aber dieserart Civilcourage scheint unter Staatsmännern nicht allzu verbreitet zu sein, sie überlassen Putin dieses Thema.
Ein Film, der einige Einblicke in das Leben von Edward Snowden geben kann, über eine Person von der man gehört haben muß.
Aus einer letztlich recht klischeehaften Vorlage, die mit dem falschen Cast wohl stark absturzgefährdet gewesen wäre, konnte Meryl Streep dann doch einige Tiefendimensionen ihrer Figur ausleuchten, die diesen Film vor der drohenden Belanglosigkeit gerettet haben.
Ich fand Meryl Streep oder wohl eher die Figuren, der sie Gestalt gab, nie wirklich sympathisch aber dieses unglaubliche schauspielerische Ausnahmetalent, ihre große Wandlungsfähigkeit, die scheinbare Leichtigkeit ihrer Performence und ihre starke Präsenz kann ich nur bewundern.
Ich liebe sie einfach, ich liebe diese philosophischen Clownereien, die Woody Allen immer wieder aufs Neue anbieten kann und es versteht, sie in gleichzeitig seicht unterhaltenden aber eben auch ausreichend anspruchsvollen Geschichtchen zu verdichten. Auch wenn dieser Film, verglichen mit den vielen aus gleicher Feder, deutlich unterdurchschnittlich bleibt: Ich fühle mich mehr als nur durchschnittlich unterhalten!
Und auch wenn ich charakterlich nicht dazu neige, von irgendwem Fan werden zu können, mein Respekt vor dem Lebenswerk von Woody Allen steigt von Film zu Film, das können auch einzelne Ausrutscher nicht mehr verändern.
....nur soviel: Was ich nach Sam Mendes "American Beauty" dachte - einer der ganz großen Filme der letzten 20 Jahre - könnte ich mit dem anderen Zitat aus "Casablanca" zusammenfassen: "Machs noch einmal Sam." Und ich dachte damals noch, insgesamt könnte alles so etwas wie der Beginn einer großen Freundschaft werden.
Aber nach dem Kunstgenuß der Product-Placement-Präsentation "James Bond 007 - Spectre" und deren gerade noch irgendwie zusammengebastelten Begleithandlung nach vorgegeben Musterbögen kann ich nur noch zusammenfassen: "Machs nie wieder Sam!"
Gerne würde ich diesen Film einfach nur mit "uninteressant" bewerten, aber dieses pseudodivenhafte Getue der Frau Jolie ist dermaßen geistlos affig und selbstverliebt, dass ich mich Frage, wieso sie überhaupt noch als Schauspielerin durchgeht. Wahrscheinlich wird für sie diese Berufsbezeichnung nur noch von irgendwelchen Paparazzis aufrecht erhalten, weil das ja schließlich deren Ernährungsgrundlage bildet. (In "girl, interrupted" war sie dereinst wirklich erstklassig!) Selbst Johnny schläft während der Arbeit fast ein, weil ihm offensichtlich ein inspirierendes Gegenüber fehlt. Insgesamt ein seelenloser Film von klischeehaften Charakteren bevölkert und so vorhersehbar, dass es fast schon einer mentalen Geduldsschulung entspricht, die einzelnen Szenen ohne Vorspringen und ohne Einschlafen anzusehen...und dann folgt die nächste Szene...
Ziemlich mäßiger Klamauk ohne besonderen humoristischen Geist, den man nicht kennen muß.
Interessant ist, dass anscheinend, je nach Schwere der Schuld, dann wohl doch selbst Jugendsünden, wie das Mitspielen in diesem Film, irgendwann mal verziehen werden. Steve Buscemi mit, zwar interessanter Haarpracht, aber ganz sicher nicht in einer seiner besten Rollen...Zumindest die Tatsache, dass er heute ca. 1,5 mal so viele Fans hier auf MP hat wie Adam Sandler, scheint ein Hinweis darauf zu sein, dass eine Hauptrolle in solch einem Film nicht den vollkommenen Karrieretod bedeuten muß.