Florian_mon - Kommentare
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Alle Kommentare von Florian_mon
Die Wichtigkeit der Selbstbestimmung. Der Wilde Roboter erzählt die Geschichte eines Hilfs Roboters, welcher auf einer Insel strandet und daraufhin anfängt immer mehr Teil der Natürlichen Umgebung zu werden. Es ist einer dieser Familien Filme, die sich tatsächlich wieder an die ganze Familie richten und sowohl für Groß und Klein etwas bietet. Es ist ein farbenfroher, Witziger und Charmanter Film, der sich aber durchaus traut überaus viele düstere Thematiken aufzuarbeiten, sowohl in seiner Comedy, als auch in seinem allgemeinen Inhalt. So ist dies ein Film der sich überraschend feinfühlig mit Sozialen Themen wie Isolation durch Gesellschaftliche Ausgrenzung, dem Einfluss von Erziehung und Umfeld auf das Individuum, das Unterdrücken Natürlicher Urinstinkte für ein Friedliches Soziales zusammenleben, sowie generelle Konzepte über Leben & Tod aufarbeitet. All diese Themen werden überaus ehrlich und Respektvoll angegangen, so dass die Themen für Kinder zumutbar gestaltet sind ohne ihre Wirkung und Aussagekraft zu verlieren. Aber ein Problem was der Film, sowie viele andere Familien Filme der letzten Jahre haben ist sein Pacing und die Angst die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu verlieren. So besitzt der Film kaum eine ruhige Minute ohne das etwas passieren muss, was gerade den Emotionalen Szenen durchaus die Kraft nehmen kann. Nichtsdestotrotz ein Starker Beitrag vom Hause Dreamworks mit einer wundervollen Message über das gemeinsame Leben in der Gesellschaft.
Man kann in jedem Alter lernen sich zu bessern. Die Ironie des Lebens ist ein Deutsches Drama über einen Alten Comedian der versucht nach der Krebs Diagnose seiner Ex Frau wieder eine Verbindung zu seiner Familie aufzubauen. Es ist ein Film der Kategorie "Genieße jede Minute deines Lebens, bevor es zu spät ist" was eine Art von Film ist, bei der es in meinen Augen echt schwer ist nicht zumindest Solide zu sein. Schließlich sind diese Werke die das Leben in seiner Allgemeinheit Wertschätzen in ihrer Grundformel äußerst berührend. Und das ist auch dieser Film. Man hat nicht nur einen überaus charmanten Cast bestehend aus Uwe Ochsenknecht, Corinna Harfouch, Emilia Schüle, Robert Gwisdeck, Henning Peker und Co. Es ist ist auch ein Film der es schafft das überaus Kahle Deutschland immer wieder in überaus bleichen aber schönen Winkeln einzufangen. Der Film ist Bittersüß und schafft es Kitschig und Schwermütig zugleich zu sein. Da ist es schade das der Film nicht noch länger ging, denn wenn der Film ein Problem hat, dann das er zu sehr von Moment zu Moment springt. Es gibt sehr wenige Szenen in denen sich die Charaktere einfach mal mit sich selber beschäftigen können und wo der Film ein bisschen Reflektieren kann. So kommen die vorhandenen Konflikte aber auch die berührenden Erkenntnisse etwas kurz und die ganz großen Emotionen bleiben dann doch etwas auf der Strecke stehen, auch wenn mir am Ende natürlich trotzden die ein oder andere Träne runtergekullert ist. Aber das liegt wie gesagt an dem Geschichtlichen Kern, der für sich stehend einfach berührt. Zwar nicht das Beste Werk der Lebens bejahenden Filme, aber ein schöner kleiner Beitrag zu diesen.
Halts Maul du höflicher Gut Mensch!! Speak No Evil ist das gleichnamige US Remake zum 2022 erschienenden Dänischen Film von Christian Tafdrup und erzählt von dem zusammen treffen zweier sehr kleiner Familien, welche ihre Differenzen und die vorherrschenden Roten Flaggen aufgrund Sozialer Höflichkeits Formen versuchen zu ignorieren, bis es schlussendlich zur Eskalation kommt. Was ich von Anfang an klar stellen muss, ist die Tatsache das ich den original Film noch nicht gesehen habe. Dieser war bereits auf meiner Watchlist und ich wollte ihn eigentlich noch vor dem Remake sehen, aber aufgrund einer Sneak Preview habe ich nun die Amerikanische Version vorher sehen können. Das einzige was ich weiß ist das die ersten 2 Äkte sehr Original Getreu sein sollen und nur der letzte Akt vollkommen umgeschrieben wurde. Und was ich auf jeden Fall sagen kann, ist das mein Interesse am original nun noch stärker geworden ist als sowieso schon. Denn die ersten 2 Äkte sind in ihrer unangenehmen Aura wirklich unglaublich faszinierend gewesen. Zu sehen wie die Missbräuchlichen Verhältnisse von James McAvoys Familie im Laufe des Filmes immer klarer zu erkennen sind und wie sich unsere Protagonisten Familie trotz all dieser Anzeichen aufgrund Sozialer Normen und Höflichkeits Floskeln nicht von dieser Familie los lösen können oder besser gesagt los lösen wollen, ist nicht nur Frustrierend mit anzusehen sondern auch unheimlich Verstörend. Es ist ein Film welcher Emotionalen und Sozialen Missbrauch, gerade auch gegen Kinder, in einer so beklemmenden Atmosphäre einfangen kann, dass einem die Wut packt.
Doch leider verschenkt es der Film dann in seinem letzten Akt. Die beklemmende Atmosphäre wird durch einen Klassisch Inszenierten Hollywood Thriller ersetzt und enttäuscht leider vollkommen. Wie schon gesagt dass Original hab ich nicht gesehen und doch konnte ich erkennen ab wann Hollywood wieder Hollywood war. Nichts desto trotz ist es ein spannender Psycho Thriller, der in seiner US Fassung wahrscheinlich mehr Leute erreichen wird als im Dänischen Original. Ich bin jetzt auf jeden Fall gespannt wie der Dänische Film endet, denn wenn das Ende so stark umgeschrieben ist, könnte es sich bei dem Original vielleicht um ein absolutes Meisterwerk des Psycho Terrors handeln.
Können wir das Leben in seiner Gesamtheit vielleicht niemals verstehen? Spaceman ist ein Philosophischer Science Fiction Film von Johan Renck in welchem Adam Sandler anfängt mit einer Großen Weltraum Spinne über Konzepte des Lebens zu Philosophieren. Klingt abgedrehter als der Film am Ende wirklich ist. Spaceman ist in aller erster Linie ein Einfühlsames Charakter Drama, welches eine beinahe Meditative Aura umgibt. In engsten Raum eingesperrt in einer Schwerelosigkeit, wo selbst die Kamera scheinbar vollkommen unzentriert durch die Räumlichkeiten hindurch schwebt, wird hier ein Szenario geschaffen aus welchem man nicht fliehen kann. Sowohl Physisch als auch auf einer Mentalen Ebene. Was könnten die Ursachen für Einsamkeit sein? Wie kann der Mensch das große Ganze erkennen, wenn er nicht mal die kleinen Dinge im Leben Wertschätzen kann? Gibt es einen Platz für das Individuum in seiner Bedeutsamkeit, im direkten Vergleich zur Unendlichkeit allen Lebens? Es sind große Fragen die hier gestellt werden, welche von einer kleinen Sichtweise des Menschen betrachtet werden, all das unterstrichen von einem Ambient Sound der einen gar nicht mehr loslässt. Der Film meistert einen Spagat zwischen einer Transzendenten, Göttlich Anmutenden Erfahrung, sowie einer Bodenständigen, Freundschaftlichen Diskussionsrunde über das was wir im Alltäglichen übersehen. Dieser Film ist die Künstlerische Aufarbeitung jener Abende in denen du das Gefühl hast deine Bedeutung im Leben zu verlieren. Ein Atmosphärisch sowohl beklemmender als auch Hoffnungsvoller Film, auf den man sich einlassen muss.
Der Juice dreht Frei!! Beetlejuice Beetlejuice ist die Fortsetzung des 80er Jahre Klassikers Beetlejuice und war eine Beweisprobe für Tim Burton, ob er seine Alte Magie tatsächlich verloren hat oder ob er es immernoch drauf hat wie damals. Das Original glänzte mit sehr durchgeknallten verrückten Inszenierungen, welche mit einer unglaublichen Liebe fürs Detail aufgearbeitet wurden und dahingehend schafft es auch dieser Teil hier endlich wieder die Groteske Schönheit von damals einzufangen. Neben vereinzelten etwas unglücklich aussehenden Digitalen Effekten, ist das wieder eine Meisterleistung was Praktische Effekte und Kostüme angeht. Und diese Burton Energie überträgt sich Glücklicherweise auch auf die Darsteller und das ganz besonders auf Michael Keaton. Keaton ist genauso Energiegeladen und Kraftvoll wie in den Achtzigern und sein Beetlejuice bleibt auch wie schon damals das absolute Highlight des Filmes. Immer wenn er On Screen war, war es das Unterhaltsamste und Witzigste was man sich vorstellen konnte. Die Beetlejuice Szenen sind ein genialer Mix aus Überzeichneten Kitsch, Durchgeknallter Inszenierung und Ekelhafter Morbidität, denn auch hier Großes Lob, der Film ist in seinem Humor teils Herrlich Bösartig und Düster. In diesen Momenten hat man wirklich den Spaß seines Lebens. Doch der Film hat ein ganz großes Problem: er hat einen Plot. Klingt komisch, aber wenn man den Vorgänger gesehen hat versteht man glaub ich was ich meine. Der Erste Teil hatte eine Witzige Grundprämisse von einem Geisterpaar, welches versucht einen Anti Exorzismus durchzuführen um die Menschen aus ihrem Haus zu vertreiben und bekommen dabei mal mehr und mal weniger Hilfe. Diese Prämisse war zu großen Teilen aber nur das Gerüst um eine Weirde Szene an die nächste zu packen und das hat dem Film halt seinen so hohen Unterhaltungswert gegeben. Alles war auf Unterhaltung ausgelegt. Und der Neue Teil will mehr als das erzählen. So ist dies eine Geschichte über Traumaverarbeitung, über eine Gebrochene Familien Beziehung, nebenbei gibt es noch einen Rache Plot, ein Satanischer Wiederbelebungs Plot und Willem Dafoe darf auch noch Rum Albern. Der Film ist mit so vielen Plots überhäuft das man sich nicht wundert, dass keine davon wirklich gescheit aufgearbeitet und aufgelöst werden kann. Und da zeigte sich leider der Burton der letzten Jahre wieder, der keinerlei Gefühl mehr für seine Geschichten hatte. Diese Szenen sind unbeschreiblich Oberflächlich und lenken immer wieder von dem ab was Burton tatsächlich kann. So ist dieser Film ein Abbild seiner alten Stärken und neuen Schwächen. Zum Glück mit größerem Anteil der Stärken.
Die Kamera muss bis zum Schluss drauf halten. Civil War ist Alex Garlands Versuch, einen neuen Blickwinkel des Anti Kriegs Filmes zu erkunden. Und zwar eine die sich nicht direkt mit dem Krieg beschäftigt, sondern von den Menschen erzählt, welche die Archiv Aufnahmen für die nicht Involvierten konstruieren. Dieser Film verfolgt eine kleine Gruppe von Reportern und Kriegs Fotografen, welche versuchen Einblicke in die Grausamkeiten des in Amerika herrschenden Bürger Krieges des Filmes einzufangen. Wie Texas und Kalifornien zusammengekommen sind um den Präsidenten zu stürzen? Das interessiert diesen Film nicht. Ja ist die Begründung für den Beginn eines Krieges überhaupt von Nöten? Der Film ist der klaren Ansicht, das es dies nicht ist. So beschäftigt sich der Film stattdessen mit der Philosophie und das Moralische Dilemma der Kriegs Fotografie. Denn was wir in den Medien immer wieder aufs Neue vergessen, wenn wir die Aufnahmen des Leides vieler Unschuldiger Menschen sehen, ist das die Fotografen dieser Szenerien tatsächlich vor Ort sind. Sie sind zwischen den Soldaten und verfolgen sie auf Schritt und Tritt, doch anstatt dem gerade angezündeten Menschen zu retten, halten sie die Distanz zum Geschehen und versuchen das Bild so Polarisierend wie Möglich zu schießen. Wir erleben diese Kaltherzige und Verstörende Arbeit nun aus erster Nähe und trotz allem was man weiß, wie wichtig es ist die Informationen einzutragen und zu veröffentlichen um den Ausmaß des Krieges nachempfinden zu können, stellt sich am Ende dennoch die Frage ob dies wirklich Wichtiger ist als vor Ort zur Hilfe zu eilen. Ja ist es vielleicht nötig ein Schlechter und Unmoralischer Mensch zu sein um einen Job auszuüben, der so eine Relevanz besitzt? Warum ist das überhaupt ein Job der existiert? Ist es Moralisch nicht vollkommen verwerflich dass die von der Presse, dafür bezahlt werden, das Grausamste und provizierendste Bild zu erwischen? Und wie Neutral können diese Bilder den Krieg tatsächlich einfangen? Zwar wird im Film von Politischer Neutralität geredet, aber am Ende sind all diese Bilder die wir zu Gesicht bekommen in ihrem Kern Politisch. Es ist ein Werk welches in einem Dilemma steckt, dessen wahrhaftige Antwort wahrscheinlich nie gefunden werden kann. Was der Film aber glaubt, ist dass auch in den Kaltherzigen Journalisten ein Herz steckt und so verliert sich der Film gerade im letzten Akt hin und wieder doch zu sehr in Sentimentalitäten, die versuchen sich von der Moralischen Grauzone doch etwas mehr zu entfernen. Nichtsdestotrotz ist es ein in seiner Gesamtheit überaus spannender Film, der es auf jeden Fall schafft mehr zu erzählen als das reine "Krieg ist Schlecht" Thema wieder aufzuzeigen.
Die Liebe zum Blockbuster kann auch eine Liebe zur Stunt Arbeit sein. The Fall Guy ist das Film Remake zur gleichnamigen 80er
Kult Serie, wenn auch nur lose darauf basierend. Denn in erster Linie verarbeitet David Leitch hier die Liebe für seine Vergangenheit als Stuntman und Stunt Koordinator. Es sind einige sehr schöne Einlagen im Film zu sehen, welche das Handwerk hinter der Action nicht nur klar ersichtlich macht, sondern voralem überaus unterhaltsam ausfällt. Dabei nutzt der Film auch seine Gelegenheit um die Übertriebene und Teils Moralisch verwerfliche Nutzung von CGI (Deepfake Nutzung etc.) in Hollywood zu kritisieren, ohne dabei die harte Arbeit von VFX Künstlern zu untergraben. Die Kombination aus Stunt und Digitaler Effekt Nutzung wird sogar begrüßt. Wobei ich nicht ganz verstehen kann weshalb ein paar der Stunt Szenen doch nochmal Digital überarbeitet wurden. Diese Szenen verlieren leider ihre Ausdruckskraft und reißen doch immer wieder von der an sich schönen Machart der Action raus. Nichtsdestotrotz ein überaus Unterhaltsames Spektakel, welches bis zum Schluss durchaus Spaß gemacht hat.
Der längste Prolog der Film Geschichte!! Horizon An American Saga Chapter 1 ist der Beginn einer geplanten Quadrilogie, dessen erste Fortsetzung ebenfalls schon fertig gedreht wurde und wo teil drei und vier noch darauf warten grünes Licht zu bekommen. Kevin Costner will mit diesen Werken das große Western Epos zurück in die Kinos bringen und dass muss man ihm lassen, größe besitzt es. Dieser Film ist ein klassischer Western der alten Schule mit den Möglichkeiten der Moderne. Es sind unglaublich Imposante Bilder welche sowohl Landschaften als auch Darsteller in herrlich Erdigen, natürlichen Farben einfängt. Verbunden werden diese Bilder mit einer Lauten, Eindringlichen Soundkulisse welche nicht nur im Schusswechsel sondern auch mit der Musikalischen Komposition den Raum zum beben bringen. Einfach alles in diesem Film ist Gewaltig. Und doch fragt man sich am Ende "Was nun?". Denn Inhaltlich wird hier bislang sehr an der Oberfläche gekratzt. Es ist beispielsweise noch nicht klar wie der Film zu bestimmten Ereignissen und Themen steht. So werden die Morde vieler Familien, die sich neues Land zum Wohnen versprachen, durch die Apachen in unglaublich Langen, Gewaltsamen Exzessen ausgeschlachtet, während die Gewaltsamen Genozide der Kolonialisten erst sehr spät und nicht ansatzweise so lang und ausschweifend in Szene gesetzt werden. Dabei versucht der Film in ersten Dialogen bereits über den Unterschied zwischen der Gewalt für das Recht der eigenen Herkunft und der Gewalt für Kapitalistischen Wachstum zu unterscheiden, welches jedoch durch die in Pathos & Kitsch getränkten Bilder keine klare Stimme erhalten. Das Konzept von Macht und Gewalt wird fürs erste nur in den Raum geworfen, was bei einer Länge von 3 Stunden wahrlich eine Kunst für sich ist. Aber genau hier wird sich zeigen was die Zukunft so bringen wird. Denn diese 3 Stunden existieren tatsächlich nur um 8 - 10 Handlungstränge für die Zukünftigen Filme vorzubereiten. So sind die letzten 2 Minuten des Filmes ebenfalls nur ein Trailer für den zweiten Teil, was ich so in dieser Form bislang nur in Serien gesehen habe wo schon mal in der Vorschau gezeigt wird was in der nächsten Folge vorkommen wird um den Zuschauer an zu heizen, weiter zu gucken. Es ist quasi eine auschweifende Pilot Folge, bei der die Zukunft zeigen wird ob es sich tatsächlich um ein großes Werk für die Ewigkeit handeln wird oder ob es am Ende nichts anderes als eine schön gestaltete Oberfläche ist. So gemischt meine Gefühle auch sind, kann ich aber nicht leugnen durchaus gespannt zu sein was da noch alles kommen könnte, denn Potenzial hat dieses Mammut Projekt auf jeden Fall.
Spoiler Warnung:
Zu viele Fehlentscheidungen bei so einem wichtigen Thema. It Ends With Us ist die Verfilmung von Colleen Hoovers Bestseller Roman und versucht zwischen dem Grad der Romantischen Komödie und dem Drama eine Geschichte zu erzählen, welche sich kritisch mit dem Thema Häusliche Gewalt & Emotionalem Missbrauch beschäftigt. Dieser Film hatte dabei wirklich das Potenzial gehabt sich aus der Masse Toxischer Romanzen aller Fifty Shades of Grey und After Passion abzuheben. Das Intro fängt dabei mit einer sehr starken Beerdigungs Szene an, welche das Fundament für den Restlichen Film hätte abbilden sollen. Doch leider passiert das was der Film vermeiden wollte. Denn der Film selber verliebt sich zu sehr in diesen Grausamen Mann. Ist die Dramaturgische Struktur für sich stehend interessant, wie man die Romantische Komödie die ersten 2 Äkte des Filmes nutzt um das Verblendete Bild der Protagonistin einzufangen die keinerlei rote Flaggen in ihrem Traum Mann sieht um im letzten Akt mit dem harten Drama zuzuschlagen, ist die Umsetzung nicht wirklich gelungen. Der Film nutzt nämlich zu viele Optionen um die Taten des Mannes irgendwie entschärfen zu können, ja teilweise zu entschuldigen. So gibt es natürlich den Trope des Ex Freundes, mit dem sie wieder anfängt eine Bindung aufzubauen. In Rückblenden wird immer wieder die "Tolle" Beziehung der beiden vorgestellt, dessen Ursprung auch nur aus Trauma entstand, welche den Zuschauer schon drauf einstellen sollen, dass es sich bei ihm um den richtigen für sie handelt. Durch diese Dritte Person alleine, welche nebenbei selber eine große Redflag ist, werden viele seiner Agressiveren Ausbrüche in den Augen von Tätern dieser Art abgeschwächt. Schließlich hat er ja nur diese eine Bitte gehabt mit dem Mann, der sie zuvor wegen einer Vermutung dazu gedrängt hat ihn zu verlassen und ihm, nachdem sie nein sagte, einfach die Fresse einschlug, nicht mehr zu reden und sie einfach weiter anfing sein "Vertrauen zu Missbrauchen". Es hilft auch nicht dass man die ersten Gewalt Momente in Szenarien vorstellt, die auch gut Unfälle gewesen sein könnten. Der Film versucht später zwar diesen Fehler zu revidieren scheitert dabei aber leider kläglich. Einzig der letzte Gewalt Akt ist der, den man in keinster Weise falsch Interpretieren kann. Doch leider ist das auch der Punkt wo der Film den Schwanz einzieht. Es wird noch mal eine Erklärung für sein Fehlverhalten gefunden um es wieder einmal abzuschwächen und damit hat es sich. Nach diesem Akt werden wir nicht mehr viel von ihm sehen, der Ausweg aus der Beziehung wirkt so Einfach & Seicht, dass es fast schon eine Beleidigung für echte Opfer ist. Die Romantische Komödie umrahmt mit ihrer Schlichtheit am Ende das Drama. Alles wird auf der Stelle gut und niemand kommt am Ende mehr zu Schaden. Der Film traut sich nicht nochmal nach zu treten, denn dafür haben sie dieses Arschloch schon zu sehr ins Herz geschlossen. Und das spürte man auch im Publikum meines Saales, welche sich beim Ausgang des Filmes nicht gefreut haben, sondern enttäuscht von den Umständen waren warum diese Beziehung nicht halten durfte. Das war die beste Erkenntnis die ich hier ziehen konnte, dass man auch schlechte Filme im Kino sehen kann, denn wenn die Zielgruppe des Filmes mit falschen Gefühlen und Gedanken den Saal verlassen, kann man das große Ganze besser beurteilen. Das Potenzial war da, leider wurde es nicht genutzt. Die beste Szene neben dem Intro war eine spätere Liebes Szene welche Musikalisch mit dem Song Nothing's Gonna Hurt You Baby von Cigarette after Sex begleitet wurde. Es war die Perfekte Ironie welche nicht nur die Charaktere im Film sondern auch den Zuschauer ansprach.
Alien kehrt zu seinen Ursprüngen zurück!! Alien Romulus ist der neueste Eintrag im Alien Franchise und schafft es nach so vielen Jahren in die Fußstapfen des Originals zu treten. Romulus ist ein Klaustrophobischer Horror Thriller, welcher nicht nur mit einer wahnsinnig starken Atmosphäre aufwartet, sondern auch im Bereich Body Horror viele wiederwärtig Ästhetische Bilder findet. Der Xenomorph sowie seine verschiedenen Stadien sehen unbeschreiblich gut aus und schaffen es die Verstörend Sexuellen Untertöne von HR Gigers Ursprungs Designs noch betonter hervor zu bringen, ohne dass es ins Lächerliche abdriftet. So ist es ebenfalls wieder ein Film der sich mit dem Konzept der Evolution außeinander setzt und wie der Mensch durch die Kapitalistische Selbstzerstörung der Jahrzehnte versucht sich vom vergangenen Bild der ausgebeuteten Arbeiterklasse abzusetzen, ohne dabei diese Arbeitskräfte, die das ganze ermöglichen, dran teilhaben zu lassen. Man kann sich darüber streiten das sich der Film am Ende vielleicht zu sehr an das Original orientiert und zu selten eigene Ideen entwickelt. Ich für meinen Teil sehe die wieder Entdeckung all der Facetten die Ridley Scotts Kultfilm bereits hervorgebracht hat als Sinnvoll an, da so auch die Zeitlosigkeit der Geschichte noch einmal unterstrichen wird. Das erste Mal funktioniert es noch, sollte der nächste Film schlussendlich nicht mehr aus dieser Formel herausbrechen wird es schon Schwieriger. Aber im Falle von Romulus kann man fürs erste begeistert sein.
Hail Satan!! Longlegs ist ein Manhut Movie welcher sich mit der Jagd nach dem Mysteriösen Serien Killer Longlegs beschäftigt. Zwischen das Schweigen der Lämmer und Ari Aster wird hier ein Technisch überaus Hochwertiger Horror Thriller geboten, welcher mit einer einnehmenden Atmosphäre den Zuschauer in seinen Bann ziehen kann. Schauspielerisch ist das ganze überaus Solide, mit Nicolas Cage als absoluten Scenestealer, der hier mal wieder wunderbar aufdrehen darf. Auch Visuel kann der Film durchaus beeindruckende Bilder erschaffen, welche die Räumlichkeiten noch enger erscheinen lassen als sie sowieso schon sind. Bis dato würde ich von einem unglaublich gelungenen Film reden, wäre da nicht das große Arthouse Problem. Denn Longlegs versucht am Ende wieder so unglaublich Tiefgründig und bedeutsam zu sein, dass dem Film gar nicht auffällt dass er sich für intelligenter hält als er am Ende wirklich ist. Der Film entscheidet sich für interessante Kontraste zwischen Geschichte und Technik. Während die Technische Seite dieses Filmes mehr als nur Kompetent in Szene gesetzt ist, kann man das gleiche für die Charaktere nicht behaupten. Die Charaktere wirken zu großen Teilen vollkommen inkompetent in dem was sie tun. Viel zu über Emotionale FBI Agenten, Psychiater die nicht Kontrollieren was für Gestalten ihre Patienten besuchen, Verkäufer welche nicht wissen wie sie mit schwierigen Kunden umgehen müssen und allen voran die fehlenden Sozialen Kompetenzen zwischen den Personen. Jeder in diesem Film ist Socialy Akward und verhält sich im Dialog und Auftreten sehr ungeschickt mit dem gegenüber. Inhaltlich ist das einzige was ansatzweise zu funktionieren weiß die Technische Handarbeit von Longlegs. Dieser Kontrast zur Perfekten Technischen Seite des Filmes hätte ein sehr interessantes Bild über die fehlenden Qualifizierungen vieler Menschen im Beruflichen & Sozialen Umfeld zeichnen können, in einer Welt die den Anspruch solcher Qualifikationen verlangt. Leider will der Film am Ende mehr sein, Kleistert im letzten Akt alles nochmal mit Symbolik und Surrealen Konzepten voll, das es zu nicht viel mehr verkommt als eine Farce. Was Ari Aster in einem Hereditary geglückt ist wird hier ebenfalls versucht, jedoch ohne großen Erfolg. So bleibt die gruseligste und Effektivste Szene des gesamten Filmes am Ende das wahnsinnig unheimliche Intro. Ich mag den Film immernoch ganz gerne, Inszenatorisch liebe ich nunmal solche Arthouse Slow Burner, aber am Ende kommt man nicht drum rum, dass der Film am Ende mehr hätte sein können, als er es schlussendlich wurde.
Ich hatte auch mal einen imaginären Freund, sein Name fällt mir aber gar nicht mehr ein. Ich habe mit ihm damals auf jeden Fall Schach in der Schach AG gespielt weil niemand dort mit mir spielen wollte. Klingt Trauriger als es war. "Der Imaginäre " ist ein Süßer Coming Of Age Film, welcher sich mit der Heilenden Wirkung der Kreativität & Fantasie beschäftigt. Es ist ein unglaublich Bunter und zu ganz großen Teilen auch sehr schön anzusehender Film, der die Atmosphäre von wunderbaren Kinderfilm Klassikern wie Laura Stern angenehm einfängt. Die Reisen durch die Imaginären Welten werden atemberaubend animiert und schaffen es immer wieder eine wahnsinnige Bildgewalt zu erschaffen, welche sowohl verzaubern als auch Herausfordern kann. Denn so süß vieles in diesem Film auch ist verbirgt sich hinter diesem Film auch eine überaus Ernste Seite, welche sich mit der Kreativität als Trauma Therapeutische Ausgangslage befasst und auch die Verstörenden Facetten beleuchtet, wie Erwachsene diese Kindlich Fantasievollen Perspektiven nutzen können um Kindern großen Schaden zuzufügen. Nichts davon wird wirklich Explizit, es ist am Ende immernoch ein relativ leichtfüßiger Film, allerdings Besitz der Film durchaus eine gewisse Schwermütigkeit, welche allerdings nie zu zynisch und deprimierend wird. Es ist eben wieder ein Film für die gesamte Familie, wo die kleinen Spaß und die großen was zum nachdenken haben werden.
Die Anti these zu King Richard!! The Iron Claw basiert auf das Tragische Leben der "Von Erich" Familie welche zu den bekanntesten Wrestler Familien der Welt gehören. Zac Efron verkörpert Kevin Von Erich, den zweit ältesten Sohn der Familie und liefert hier vielleicht die beste Schauspielerische Performance seines Lebens ab. Es ist nicht nur eine Physisch überaus herausfordernde Rolle, sondern auch auf einer Emotionalen Ebene ein Komplexes Bild das hier eingefangen werden muss und was auch vollkommen geglückt ist. So erleben wir nicht nur die Geschichte eines Menschen, dessen Liebe zu seinen Brüdern ihm Stärke verlieh, sondern auch das Abbild eines im Kern verrotteten Familien Bildes aufgrund der Infernalischen Erziehung eines Vaters, den man mit Fug und Recht als Menschlichen Abschaum bezeichnen kann. Es geht um die Emotionale Misshandlung von Eltern, welche ihre gesamten Niederlagen & Rückschläge die sie über das Leben gesammelt haben, auf ihre Kinder projizieren und diesen damit nicht nur Physischen sondern vor allem Psychen Schmerzen aussetzen. Diese Erzieherische Gewalt wird dabei voralem in ihrer Dialogreichen Macht gezeigt. Sie ist Subtiler als rein Körperliche Schäden und nistet sich unauffällig im Alltag ein. Es breitet sich so unglaublich viel Hass in einem aus während man sich diese Tragödie ansieht, aber es ist ein gerechfertigter und wichtiger Hass der nicht totgeschwiegen werden darf. Man kann sich vielleicht über einige Historische Ungenauigkeiten streiten, so wurde ein gesamter Bruder in diesem Film beispielsweise vollkommen aus dem Drehbuch entfernt, allerdings ist dies wahrscheinlich der Fluch eines Filmes, welcher eben nur auf Wahren Begebenheiten "basiert ". So oder so ist dies ein Emotional Aufwühlender Film, der in meinen Augen nicht nur Wrestling Fans erreichen darf. Es geht um so viel mehr als Wrestling. Um viel, viel mehr.
Hat die Hingabe der Sexuellen Triebe ohne Liebe überhaupt eine Bedeutung? White River verfolgt das Leben eines jungen Paares während der Quarantäne Zeit der Corona Pandemie. Während die Frau sich Sehnsüchtig nach einem Sexpartner sehnt ist der Mann gefangen in seinen Voyeuristischen Gelüsten. Dieser Film zeigt auf, wie Sex & Porno Sucht das Verlangen nach zwischen Menschlichen Beziehungen zerstören kann und wie dies zu Isolation und Einsamkeit führt. Es ist ein unglaublich kaltes Erotik Drama in der die Leidenschaft beinahe Ausgestorben wirkt. Dem Sex fehlt jegliche Erotik, man merkt kaum das unsere Protagonisten überhaupt zusammen leben und beinahe der gesamte Film wirkt wie das abarbeiten einer Liste, in der die Begierde zum Sterilen Akt verkommt. Die Abwesenheit jeglicher Gefühle wird in einer Eindringlichen Atmosphäre eingefangen, welche leider hin und wieder von Pseudo Philosophischen Monologen aus dem Off unterbrochen werden. Die Momente in denen nicht geredet wird sind die, welche am meisten zu erzählen haben und immer dann wenn nichts gesagt wird verspürt man diese unsägliche Sehnsucht nach Menschlichen Kontakt.
In der Pubertät wird alles komplizierter. Alles steht Kopf 2 ist die Fortsetzung von Pixars großen Emotionen Abenteuer von 2015 und beschäftigt sich mit Rileys Wunsch Anerkennung zu finden. Es ist wieder einmal ein buntes, Kreatives und Unterhaltsames Abenteuer, welcher Kind Gerecht Komplexe Hirn Aktivitäten bespricht. Dabei gibt es im Vergleich zum Vorgänger auch nochmal eine neue schöne Ebene, den nun wird uns endlich das System des eigenen Ichs näher gebracht. Gedanken und Selbstbestimmung sind nun endlich ein Teil dieser Geschichte und offenbart eine Komplexität welche über die Emotionen hinausgeht. Nichts desto trotz wird auch wieder aufgezeigt, wie wir uns von unseren Emotionen lenken lassen können und wie gerade Extrem Ausbrüche unser Handeln beeinflussen kann. Dabei geht es in aller erster Linie um die Anxiety (welche sehr beschissen mit Zweifel übersetzt wurde). Und wie diese dem Zuschauer näher gebracht wird ist unglaublich Effektiv und verständlich. Als jemand der selber ziemlich häufig mit solchen Anxiety Zuständen zu kämpfen hat, bin ich froh hier einen Film zu haben der es so Simpel & Greifbar aufzeigt, ohne dabei die Komplexität dieser Gefühle zu untermauern. Sehr schöner Beitrag von Pixar der richtig vorgestellt alles Spannender Lehrfilm genutzt werden kann.
Geld ist gedruckte Freiheit. Zwei zu Eins ist eine Kapitalismus Satire, basierend auf einen Wahren Vorfall, in der eine kleine Nachbarschaft versucht mit einem Haufen geklauter D-Mark ein großes Kapital Geschäft zu gewinnen. Dieser Film ist eine absolut Angenehme Abwechslung zu all den Vulgären Fäkal Komödien aus Deutschland und schafft es sein Thema überaus Unterhaltsam aufzuarbeiten. Dabei ist es kein Pointen Film, welche ununterbrochen mit Witzigen Sprüchen und Slapstick um die Ecke kommt, sondern dessen Humor sich durch den Umgang der Charaktere über das Thema erschließt. Lachend zu Boden fallen wird man hier dabei nie, aber der ein oder andere Schmunzler wird dabei doch schon über die Lippen kommen. Das alles wird mit einem wunderbaren Empfinden für Räumlichkeit bebildert und gespielt. Die Einführung der Charaktere hätte etwas runder erzählt werden können und die Dreiecksbeziehung die immer wieder aufblitzt ganz raus geladen werden können, aber ansonsten ist es ein gelungener Film über den schwindenden Wert von Ware & Kapital, der Ausbeutung von Sozial Arbeiten und wie der Kapitalismus auch die größten Kritiker des Systemes einnehmen kann.
Was ist die Wahrheit, was ist gelogen und wo wurde die Wahrheit so ausgeschmückt, dass sie wie eine Fälschung wurde? To The Moon ist eine Romantische Komödie, welche während des Wettlaufs ins All zwischen der USA und der Sowjetunion in den 1960er Jahren spielt, in der sich eine Beziehung zwischen dem NASA-Direktor, der für den Start von Apollo 11 verantwortlich ist, und einer Marketing-Spezialistin, die das öffentliche Image der NASA aufpolieren und eine gefälschte Mondlandung inszenieren soll, entwickelt. To The Moon nimmt dabei die Besten Elemente klassischer Rom-Com's, kombiniert diese mit Wunderbarer Satire und schafft es so einen perfekten Spagat zwischen Charmanter Feelgood Comedy und Bissiger Sozialkritik. So kann man den Film für die wunderbare Chemie der Darsteller und der Angenehmen 60er Atmosphäre genießen, als auch für eine kleine Diskussions Runde über die Vermarktung Nationaler Ideologien und wie wir versuchen das Spektakuläre durch Verfälschung noch Spektakulärer zu gestalten nutzen. Zwar wird alles in diesem Film relativ sicher gespielt, was den Kern der Geschichte über eine Sichere Vermarktungs Strategie aber durchaus unterstützt. Vielleicht fehlen hinter den ganzen Dialogen über die großen Sensationen der Raumfahrt hin und wieder tatsächlich die Spektakulären Bilder welche diese unterstreichen würden, aber im großen und ganzen ist es ein Film den man quasi allen Seiten zeigen könnte. Nur zum Diskurs über Verschwörungstheorien taugt dieser Film nichts. Aber hey, das muss er auch nicht.
Die Absurdität Menschlicher Moral!! The Zone Of Interest ist die wohl Skurillste Sichtung eines Holocaust Dramas die ich je gehabt hatte. Normalerweise bin ich nach einem solchen Film vollkommen Aufgelöst und mein Gesicht ist hinter einer Wand von Tränen verschwunden. Nicht aber bei diesem Film. In diesem Biopic über Rudolf Höß, sehen wir den Alltag dieses Mannes und seiner Familie. Direkt neben den Mauern von Auschwitz. Während uns normalerweise die Grausamkeit der Nazis in solchen Werken auf mal mehr oder weniger Explizite Art & Weise aufgezeigt werden, erleben wir hier Quasi 2 Filme in einem. Während man im Hintergrund immermal wieder mitbekommt, wie Soldaten durch die Gegend laufen und die Architektur der Konzentrationslager empor steigt, bekommt man im Vordergrund ein Einfaches Familien Drama zu sehen. Der Vater, der versucht seinen Posten zu behalten, die Mutter welche es sich vor Ort gemütlich macht und die Kinder die im Garten spielen. All das vor der Szenerie einer der größten Menscheitsverbrechen Aller Zeiten. Das Leid mehrerer Millionen Menschen erfassen wir nur auf Akustischer Ebene. Beinahe die Gesamte Sound Kulisse besteht nur aus dem Weinen gefolteter Menschen, den Agressiven Kommandos der Nationalsozialisten und den Waffen und Gaskammern mit denen die Menschen ermordet werden. Genau hier ist der große Unterschied zu anderen Filmen über dieses Thema. Normalerweise verfolgen wir die Menschen die durch die Hölle gehen, was zu den anfangs erwähnten Emotionalen Ausbrüchen führt. Doch wie soll man sich fühlen, wenn die Menschen die man verfolgt die Übeltäter sind? Und wie soll man sich erst fühlen, wenn wir die Momente für die wir diese Menschen erst verurteilen können nie zu Gesicht bekommen? Es ist eine unglaubliche Banalität mit anzusehen, das solche Monster neben den Gräueltaten ein normales Leben geführt haben. Das sie nicht 24 Stunden am Tag damit beschäftigt waren über das was den Menschen in den Lagern angetan wird nachzudenken. Das sie einen vollkommen normalen Alltag besaßen den sie verfolgten. Ja, dass diese Monster tatsächlich Menschen waren. Das ist die Erkenntnis die man sich am Ende dieses Filmes eingestehen muss. Es sind keine Dämonen gewesen die für das Leid von Millionen verantwortlich waren, keine Teufel die es nur aus Spaß getan haben. Es waren ganz normale Menschen für die es ein ganz normaler Tag in einer Zeit war, in der sie das was sie Taten einfach als das Richtige empfanden. Und sobald der Film an dem Punkt angelangt ist, wo die Grausame Sound Kulisse verschwindet und man das Gefühl hat, die Normalität des Alltags dieser Familie verlassen zu haben, erst da wird der wahre Horror einem wirklich klar. Ich habe am Ende keine Tränen Während dem Film vergossen, ich habe mit keinem Opfer dieser Zeit mitgelitten. Ich habe am Ende wie Höß, einfach nichts gefühlt. Und die Apathie dieser Menschen im Augenblick des Schreckens zu fühlen, ist glaub ich das furchteregendste was einem passieren kann. Hier wird die Gefühlswelt vom wahrhaftig Bösen wiedergespiegelt. Hier wird wahrer Horror eingefangen.
Warum sollte eine Person die geliebt wird Selbstmord begehen? Diese Frage stellt sich der Film My broken Mariko, basierend auf dem gleichnamigen Manga, in der eine Junge Frau versucht die Asche ihrer verstorbenen Freundin am Meer zu verstreuen. Zu Beginn sollte wohl eine kleine Trigger Warnung ausgesprochen werden. Neben dem am Anfang erwähnten Selbstmord geht der
Film auch auf weitere Themen wie dem Missbrauch und die Vergewaltigung von Kindern ein. Es ist ein Zutiefst Trauriger Film, welcher von einer Unglaublich
bedrückenden Melancholie eingenommen wird. Es geht um die Frage des Warum. Warum begeht ein Mensch Selbstmord? Ist es ihm egal was die Menschen die ihn lieben für ein schweres Leben nach dem Verlust führen
werden? Warum konnte man es denn nicht verhindern? Als das wird Eindringlich von den Schauspielern eingefangen, welche die Gefühlswelten von Frust, Verrat, Trauer, Zweifel und vollkommener Ratlosigkeit
virtuos auf die Leinwand bannen. Dabei wird aber nicht nur eine einfache Opfer Rolle wiedergespiegelt, vielmehr offenbart die Geschichte, wie Trauma und Depressionen den Charakter eines Menschen verkorksten können und wie die Opfer ihren Mitmenschen dadurch schaden können. Dabei sollte es überraschen wie Bittersüß der Film all diesen Schmerz am Ende auflöst. Eine Suche nach Hoffnung in der Situation der absoluten Hoffnungslosigkeit.
Bin verwirrt, aber leider nicht weil die Story Kompliziert ist. They See you ist ein Mystery Horror Thriller in der eine kleine Personen Gruppe herausfinden muss, wie sie aus einem Scheinbar nicht enden wollenden Wald heraus kommen können, ohne die Wesen die Nachts herum lungern an sie ran zu lassen. Worum es sich genau handelt will ich natürlich nicht verraten, aber tatsächlich kann man eigentlich ziemlich schnell drauf kommen was das Mysterium des ganzen ist. Denn wirkliches Feingefühl dabei, wie sich der ganze Plot aufrollt, besitzt der Film nicht. Generell besitzt der Film in keinem Aspekt wirkliches Feingefühl. Der Horror kann sich nie wirklich entfalten weil der Film zu schnell von A nach B kommen will und auch die Charaktere können keine wirkliche Tiefe entfalten, da sowohl Drehbuch als auch Schauspiel, zu sehr an der Oberfläche bleiben. Man merkt dem Film an das es auf einem Buch basiert, denn während der Sichtung sieht man quasi bei jedem gesagten Dialog, wie sich der Text des Romans wahrscheinlich lesen muss. Zum Ende hin weiß der Film dabei auch gar nicht mehr was er nun genau erzählen möchte. Ist es eine Geschichte über das Konzept von Identität? Soll es doch um Trauma Bewältigung gehen? Als diese Themen versucht der Film aufeinander aufzubauen, obwohl sie vom Kontext nicht wirklich zusammen passen. Wirklich langweilen tut der Film dabei aber zum Glück nicht. Es gibt die ein oder anderen guten Ansätze, der Film hat eine angenehme Länge und für ein Debüt Werk gibt es durch aus nette Visuelle Einfälle. Vielleicht ein netter Einstieg ins Genre, wenn man sich mal hinein wagt.
Bitte Film, mach Ultraman endlich für den Westlichen Markt beliebt!! Ultraman Rising ist eine Unglaublich Charmante Neu Interpretation des Tokusatsu Helden, welcher eine Perfekte Balance zwischen Amerikanischen und Japanischen Stil findet. Es ist ein Film bei dem man die Liebe zur Vorlage spürt, welcher aber auch wenn man nicht mit dieser vertraut ist als Eigenständiger Film super funktioniert. Neben schönen Animationen (auch wenn die Charakter Designs etwas gewöhnungsbedürftig sind) ist es voralem eine sehr schöne Geschichte über Elternschaft und der Kraft, die eigene Leidenschaft und das richtige für die Welt und die Menschen die man liebt zu tun, unter einem Hut zu bringen. Die Geschichte ist natürlich relativ vorhersehbar, aber wenn man sich drauf ein lässt bekommt man einen sehr schönen Film für die ganze Familie zu sehen. Ein kleines Überraschungs Highlight aus diesem Jahr!!
"You're not the only one suffering in sadness. There are people everywhere who are dealing with their own sadnesses. Hongo-kun, you're the only one who can decide how you deal with yours."
Tobei Tachibana, Shin Kamen Rider
"Shin Kamen Rider" ist der Letzte Film der Shin Trilogie, welche sich mit der Neu Interpretation altbekannter Tokusatsu Werke auseinander setzte. Während der erste Film "Shin Godzilla " eine vollkommen neue Eigen Interpretation des Original Stoffes war, hat sich "Shin Ultraman " schon näher an seiner Vorlage gehalten und viele Folgen nur mit kleinen Änderungen nach Erzählt. Und eigentlich könnte ich alles was ich schon zu meiner "Shin Ultraman " Kritik gesagt habe auch eins zu eins zu "Shin Kamen Rider " sagen. Nur das "Shin Kamen Rider " noch Radikaler und Extremer damit umgeht als noch der Vorgänger Film. Die erste Hälfte besteht aus Bild und Handlungs Schnipsel, bei denen man anfängt vollkommen die Orientierung zu verlieren. Man erkennt gerade in den Action Szenen absolut gar nichts, es wird Wild hin und her geschnitten, die Location ändert sich plötzlich mitten im Kampf und wenn alles vorbei ist geht es sofort mit der nächsten Mission weiter. Was jetzt erstmal nach einer Grauenvollen Film Erfahrung klingt, wird wie schon in "Shin Ultraman " als große Inhaltliche Stärke genutzt. Denn der zuständige Kamen Rider in diesem Film ist als Waffe Konzipiert. Von Beginn an wird uns vermittelt, dass unser Protagonist selber gar nichts wahrnimmt, wenn er zum Gewalttätigen Berserker wird. Es ist ein Charakter welcher durch das aufsetzten der Kamen Rider Maske seine Menschlichkeit verlor und versucht eben diese zu ergründen und wiederzuerlangen. Dieser Wandel vom Orientierungslosen Monster zum Selbst Entscheidenen Helden, wird Inszenatorisch also durch die Anfänglich Katastrophale Action und dem Unglaublich überhasteten Pacing, welche später immer durchsichtiger und Ruhiger wird, Perfekt eingefangen und sorgt so für eine Intime Charakter Studie, welche so in dieser Form nur im Film möglich ist. Nun ist es eben genau wie bei "Shin Ultraman ", entweder sieht man in diesem Film nichts weiteres als Fanservice für die große Leinwand, ein Trash Film mit Seltsamen Effekten oder aber eine Charakter Geschichte über die Menschlichkeit, wie die Beziehungen zu anderen unsere Größte Stärke, wie auch Schwäche sein kann und wie wir mit dem Verlust der Menschen die wir lieben umgehen um entweder ein besserer Mensch oder ein grauenvolles Monster werden. Ich für meinen Teil sehe das letztere und kann zumindest für mich sprechen, dass es sich hier also nun zum dritten mal um ein Meisterwerk des Tokusatsu handelt.
"Shin Kamen Rider " ist nicht für jeden was. Sein Inszenierungs Stil ist unglaublich gewöhnungsbedürftig, Objektiv Richtige Film Regeln wie Schnitt, Pacing & die Kamera bei Action Szenen werden vollkommen ignoriert und im großen und ganzen kann dieser Film als reines Durcheinander betrachtet werden. Doch ich sehe hier eine unglaublich berührende und Tragische Geschichte, welche sich mit dem Thema Menschlichkeit so auseinander setzt, wie ich es so noch nie zuvor erlebt habe. Einfach eine wahnsinnige Film Erfahrung, die man so vielleicht zu Selten zu Gesicht bekommt.
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"Sie sagten:
er ist ein Traumtänzer
ich sagte:
ich bin kein Traumtänzer
ich bin ein…?
ich bin -
ich."
Ein Gedicht von Elmar Kupke und Hans-Christoph Neuert
Fanfic ist ein Polnisches Coming of Age Drama über Tosia, welche sich in ihrer Umgebung, den Geschichten die sie schreibt und ihrem eigenen Körper nicht wohl fühlt. Das alles ändert sich nachdem sie dem neuen Klassenkameraden Leon näher kommt und durch seine Hilfe erkennt, dass sie eigentlich ein Junge ist. Nach und nach ändert sich der Charakter und aus Tosia wird schlussendlich Tosiek. Fanfic begleitet die Schwierige Selbstsuche mehrerer Jugendlicher in einem Land, welches noch von Konservatistischen Weltbildern dominiert ist. Während es in Deutschland langsam aber sicher akzeptiert ist, sich als Transsexuelle oder Homosexuelle Person auszuleben, ist dieses Verständnis in Polen noch nicht soweit ausgeprägt. So konnte ich als jemand, welcher selber Polnische Wurzeln besitzt, durchaus Parallelen zur Polnischen Seite meiner Familie ausfindig machen. Dabei ist es überaus Faszinierend zu sehen dass der Film nicht versucht auf eine Plakative Art und Weise dieses Thema in die Köpfe der Polnischen Zuschauer zu pressen. Ja es ist ein Rebellischer Film, aber es ist ein Film welcher wunderbar herausarbeitet wie sich ein Mensch fühlt, welcher aufgrund seiner Sexualität von der Außenwelt unterdrückt wird. Es ist ein Authentisches Bild das hier geschaffen wird, welches ein Verständnis für die Gefühlswelten der Jugendlichen schafft. Die gleiche Sorgfalt besitzt der Film auch bei seiner Kritischen Auseinandersetzung mit dem Polnischen Schulsystem. Es ist ein lauter Film, welcher aber nie versucht plumpe Schwarz / Weiß Malerei zu betreiben sondern immer die Ursachen für all die Negativen Gefühle anpackt. Gepaart mit einem tollen Cast, ausdrucksstarker Cinematography und einem wunderschönen Soundtrack, wird hier ein fabelhafter kleiner Film zusammen gewoben. Am Ende ist zwar nicht alles perfekt, die Off Sprecher im Hintergrund können durchaus etwas zu viel des guten sein und auch das Ende ist etwas zu Simpel geraten. Nichts desto trotz ist das hier wieder mal ein kleiner Geheimtipp, den man durchaus mal auf Netflix nachholen kann.
Fanfic ist ein Authentisches Jugend Drama über die Probleme der Selbstfindung und den Einflüssen unseres Umfeldes. Charmant, Herzlich und Ehrlich. Netflix hat hin und wieder halt doch mal einen guten Film.
Das Tōhoku-Erdbeben 2011 war ein großes Seebeben vor der Sanriku-Küste der japanischen Region Tōhoku. Es ereignete sich am 11. März 2011 um 14:46:23 Uhr Ortszeit (06:46:23 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag vor der Küste der Präfektur Miyagi etwa 370 Kilometer nordöstlich von Tokio und 130 km östlich von Sendai und löste Tsunami-Flutwellen aus, die eine Fläche von über 500 km² der japanischen Pazifikküste überfluteten. In Bezug auf die Ausdehnung der betroffenen Fläche handelt es sich um das größte bekannte Tsunami-Ereignis der japanischen Geschichte. Von den rund 600.000 durch den Tsunami betroffenen Einwohnern wurden etwa 3,5 % getötet.
Suzume ist der neue Film von Makoto Shinkai und erzählt die Geschichte der gleichnamigen Protagonistin und ihre Abenteuerliche Reise durch ganz Japan, um verschiedene Türen zu finden, welche Chaos in der Welt anrichten. Es ist ein Road Trip Movie, dessen Formel sich wieder ein wenig von den Vorgänger Filmen abhebt und sich mehr an seinen Klassiker "Die Reise nach Agartha" Orientiert. Es ist also in erster Linie ein Fantasy, Abenteuer Film, anstelle eines Dramas mit Fantasy Elementen. Dies wird auch sofort in der ersten Szene Deutlich gemacht, denn dieser Film geht sofort los. Wir jagen hier von Action Set-Piece zu Action Set-Piece, mit ruhigen Passagen dazwischen in welchen wir das Leben in Japan von verschiedenen Perspektiven erleben dürfen. Wir lernen verschiedene Menschen, in verschiedenen Lebenslagen & Ortsteilen kennen. Das ganze ist mit einer großartigen Beobachtungs Gabe eingefangen und auf die Leinwand gezaubert worden. Shinkai versteht es das Alltägliche Leben der Menschen mit seinen Fantastischen Elementen zu verbinden um einen in eine Gefühls Welt zu werfen, in der jede Emotion aus einem heraus gekitzelt werden kann. Die Wage von Charmant und bitter Melancholisch wird dabei perfekt gehalten, was bei den Themen die der Film umreißt wirklich bemerkenswert ist. Denn dieser Film beschäftigt sich unter der Oberfläche voralem mit den Realen Natur Katastrophen, welche Japan im Laufe der Jahre immer wieder mit erleben musste. Dem Zuschauer wird mit unglaublich viel Respekt und Fein Gefühl offenbart mit welchen Schicksalen das Land geprägt wurde, dass die Wunden dieser Zeiten noch nicht geschlossen sind und wie die Menschen lernten mit diesen Narben weiter zu leben. Es ist ein unbeschreiblich Hoffnungsvoller Film, welcher das Trauma der Menschen glücklicherweise nie Ausbeutet, sondern einen unbeschreiblich Respektvollen Ton findet, der so in dieser Form schwer zu treffen ist. Die größte Kritik an diesem Film, findet sich dabei nur in der Charakter Gestaltung unserer Protagonisten wieder, welche häufig von null auf hundert einen Wandel durchmachen, welcher schlicht und ergreifend keinen Sinn macht und auch über einige CGI Shots könnte man sich bei diesem ansonsten wunderschönen Film durchaus beschweren. Das fällt aber in meinen Augen nicht wirklich ins Gewicht, da es gerade der Umgang mit den Realen Themen ist, welcher den Film für mich so faszinierend macht. Ich glaube nämlich so feinfühlig über all diese Krisen zu erzählen ist eine Kunst, die wirklich nicht jeder beherrscht und den Film zu einem nicht ganz einfachen, aber überaus sehenswerten Werk macht.
Suzume kommt nicht an die Klasse einiger Vorangegangener Werke von Shinkai an, kann aber aufgrund seines Respektvollen Umgangs für die Gesellschaft und den Menschen, welche im Laufe der Zeit so viele Verluste erlitten haben immernoch begeistern. Von großer Tragik, zu Hoffnungsvoll Melancholisch, wird hier ein Werk geliefert, welches einen in all seinen Facetten aufrütteln und berühren kann. Ein aufwühlendes und zugleich wunderbar aufbauendes Werk.