Hartigan85 - Kommentare
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Alle Kommentare von Hartigan85
Es gibt wenige Filme, für die das Wort 'episch' erfunden worden zu sein scheint. "Dances with Wolves" gehört auf jeden Fall dazu. Den Film zu schauen erfordert viel Geduld, immerhin geht er im Director's Cut fast 4 Stunden lang. Eben der perfekte Film für einen Sonntagnachmittag, wenn man sonst nichts besseres zu tun hat. Die ein oder andere Länge ist hier natürlich unvermeidbar, aber die positiven Aspekte überwiegen bei diesem Western-Epos ganz klar. Unfassbar, was Kevin Costner hier für ein Regiedebüt aus dem Boden gestampft hat. Der Film wirkt wie das Alterswerk eines sehr guten Regisseurs, der seit 50 Jahren Filme dreht und noch nichts anderes gemacht hat. Als Dank konnte er für sein Drama gleich 7 Oscars bei 12 Nominierungen abräumen.
"Dances with Wolves" ist ein erstklassiger Spät-Western, der danach nur noch von Clint Eastwoods "Unforgiven" übertrumpft wurde. Er ist wunderschön fotografiert, toll gespielt, sehr bewegend, sowie emotional und kann mit einem der besten Soundtracks der Filmgeschichte glänzen. So hat großes Kino auszusehen...!
http://www.youtube.com/watch?v=amwtHCJtsDs
Diesen Film hatte ich hier schon kommentiert, ich stelle ihn jetzt leicht verändert nochmal rein, da er einfach eine größere Bekanntheit verdient. Vor allem aber, um darauf hinzuweisen, dass er heute erstmals im TV kommt, um 0:15 Uhr auf Pro Sieben. Die späte Sendezeit für diesen großartigen Film ist dabei eine einzige Frechheit. Stattdessen wird direkt davor eine stark gekürzte Fassung von „Machete“ gezeigt, tzz…An alle Nachtschwärmer: Unbedingt ansehen! Oder einfach aufnehmen, oder am besten direkt kaufen, der gehört meiner Meinung nach ohnehin in jede gute Sammlung!
"Black Snake Moan" dreht sich um das junge, nymphomanisch veranlagtes Flittchen Rae, herausragend gespielt von Christina Ricci, welche hier die wohl beste Performance ihrer Karriere hinlegt. Sie wird, nachdem sie halbtot geschlagen und zum Sterben zurückgelassen wurde, vom streng gläubigen und zurück gezogen lebenden Blues-Musiker Lazarus (Samuel L. Jackson) gefunden, welcher sie in seinem Heim ankettet und auf den rechten Pfad führen will...
Auch Samuel L. Jackson legt hier eine absolut fantastische Leistung hin, sowohl schauspielerisch als auch gesanglich und hätte für diese Rolle mit Preisen überschüttet werden müssen. Zusammen mit seiner Rolle des Jules Winnfield aus „Pulp Fiction“ und seiner schräg-genialen Nebenrolle in Tarantinos „Django Unchained“ seine beste Performance überhaupt! Sogar Justin Timberlake wirkt hier nicht störend (ok er hat glücklicherweise eine eher kleine Rolle). Der Fokus liegt ganz klar auf den beiden Hauptprotagonisten, die sich hier die Seele aus dem Leib spielen. "Black Snake Moan" ist ein sehr emotionaler, berührender Film über Schmerz und seine Heilung. Ein erstklassiges Drama, bei dem ab und zu auch ein wenig Humor zum Vorschein kommt. Die grandiose Bluesmusik hat ebenfalls eine sehr wichtige Funktion und trägt ihres zum Gelingen dieses wunderbaren Filmes bei, ebenso wie der jederzeit spürbare Südstaatenflair, den ich bei vielen Filmen, welche in dieser Umgebung spielen, so sehr mag.
Craig Brewer hat mit "Black Snake Moan" einen brillanten Film in Szene gesetzt, welcher mich auch beim zweiten Anschauen noch extrem begeistert hat. Nach dem dritten Mal könnte der Film es zum Lieblingsfilm schaffen, wirklich ganz große Klasse!
„Die Passion Christi“ gilt als umstrittenster Film aller Zeiten. Für mich ist er zusätzlich auch einer der unterschätztesten Filme aller Zeiten! Mel Gibson hat es einfach drauf und fügte mit „Die Passion Christi“ ein weiteres bewegendes, mitreißendes und äußerst bildgewaltiges Stück Film zu seiner makellosen Filmographie als Regisseur hinzu. Er reicht zwar nicht an Gibsons Meisterwerke „Braveheart“ und „Apocalypto“ heran, ist aber dennoch mehr als sehenswert. Ein hervorragender Film, der aber auch unvorstellbar grausam und brutal ist. Es ist Gibsons mit Abstand schonungslosestes und radikalstes Werk. Er war sehr darum bemüht, den Leidensweg Christi so konsequent-krass und authentisch (Die Authentizität wird ebenfalls enorm verstärkt durch die Tatsache, dass der gesamte Film in lateinischer, aramäischer und hebräischer Sprache gehalten ist) wie nur möglich zu zeigen, um den Zuschauern ganz klar zu verdeutlichen, was für ein Opfer Jesus gebracht hat und welchen Schmerz er durchleiden musste. Viele Szenen und Bilder sind dabei in ihrer Grausamkeit nur schwer zu ertragen, von der 15-minütigen, ausführlichen Geißelung durch die römischen Folterknechte bis hin zur finalen Kreuzigung am Berg Golgota, hier wird nichts ausgespart.
Auch handwerklich ist der Streifen wie von einem Mel Gibson Film gewohnt, überragend. Vor allem die Ausstattung, der Schnitt, die Optik und der Soundtrack (die Filmmusik war neben der Kamera und dem Make-Up für einen Oscar nominiert) können hier punkten! Ein großes Lob auch an Hauptdarsteller Jim Caviezel, er zeigt eine eindrucksvolle Leistung in einer schwierigen Rolle. Wenn Jesus selbst in Momenten von größtem Schmerz noch für seine Peiniger betet, dann ist das tief bewegend und an Eindringlichkeit kaum zu überbieten. Sogar der Papst zeigte sich damals schwer begeistert von dem Film.
„Die Passion Christi“ ist ein unvergesslicher Film, den Mel Gibson dem Zuschauer unbarmherzig und mit voller Wucht um die Ohren haut, für so einige Leute war dies wohl zu viel des Guten. Ach ja, sowohl Community- als auch Kritikerschnitt hier bei MP klingen mal wieder nach einem schlechten Scherz…!
Die Jury!
Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen…
Meine nächste Reise führt mich ins weit entfernte und wunderschöne Neuseeland. Dort begegne ich in einer Kleinstadt einem Ladenbesitzer, dessen Laden ich nach meinem Einkauf als letzter Kunde verlasse, während er schließt. Der nette Mann fragt mich, ob ich nicht Lust hätte ihn auf ein Feierabendbier in seine Stammkneipe zu begleiten. Während wir also so dasitzen, beginnt er plötzlich eine unglaubliche Geschichte über seine Eltern zu erzählen. Die Geschichte beginnt in den 50er Jahren, als sich sein Vater Lionel und seine Mutter Paquita kennenlernten. Bevor die beiden allerdings ihr Glück fanden, mussten sie sich gegen Lionels herrische und mörderische Mutter, sowie eine blutige Invasion von Untoten erwehren. Ihre Wege kreuzten dabei unter anderem einen Martial Arts – Priester, ein Zombiebaby, Lionels durchgeknallten und geldgierigen Onkel (der dann im Showdown mit Hackebeil nochmal ordentlich die Sau rauslassen darf, inklusive Homer Simpson Synchronstimme, einfach herrlich :D) und noch einige andere schräge Figuren…
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Wenn nach dem besten Film des Peter Jackson gefragt wird, heißt es in der Regel sofort: Der Herr der Ringe, jedenfalls ein Teil der Reihe. Doch für mich ist und bleibt Jacksons bester Film immer noch der vor über 20 Jahren in seiner neuseeländischen Heimat gedrehte „Braindead“. Einfach unglaublich, wie der damals unbekannte Regisseur aus dem geringen Budget diesen originellen, vor verrückten Ideen nur so strotzenden, mega-blutigen und völlig absurd-spaßigen Genre-Meilenstein erschaffen hat. Dabei ist der Film nicht nur sehr brutal, blutig (hier werden Hektoliter vergossen) und auch eklig, er ist gleichzeitig auch unheimlich lustig und hat jede Menge schräg-liebenswerte Charaktere zu bieten. Man spürt zu jeder Sekunde, mit wie viel Leidenschaft und Liebe zum Detail Peter Jackson seinen „Braindead“ inszeniert hat, eine echte Herzensangelegenheit!
Leider ist der Streifen in seiner ungekürzten Fassung nach wie vor in Deutschland beschlagnahmt. Ein Witz, wenn man trotz aller (total überzeichneten) Brutalität die vielen offensichtlichen humoristischen Elemente beachtet. Ansonsten gibt es noch einige stark gekürzte Fassungen, aber auch hier gilt wie immer ---> Nur Uncut wirklich genießbar!!
Nach diesem Film sieht man seinen Rasenmäher möglicherweise mit anderen Augen...:-)
Dieser geniale Splatter-Spaß war damals das Sprungbrett für Jackson (er hat für den Streifen auch einige Preise abgeräumt) nach Hollywood und der Beginn seiner steilen Karriere, das kann man diesem Film nicht hoch genug anrechnen. „Braindead“ ist ein Meisterwerk, welches wohl im Subgenre der Splatter-Komödie auf ewig unerreicht bleiben wird. Absolut kultig von vorne bis hinten, garantiert geschmacklos und ein Mordsspaß, den ich mir nicht oft genug ansehen kann! \m/
Nun ist es für mich nach all dem Blutmatsch und den umherfliegenden Körperteilen an der Zeit die Heimreise anzutreten und meine Weltreise zu beenden…ciao
Zweifellos ein guter Film, der viel bessere Tagestipp läuft jedoch um 22:25 Uhr auf 3sat, "Mississippi Burning"!!!
Der englische Gangsterfilm „The Long Good Friday“ von 1980 hat hier weniger als 100 Bewertungen. Eine echte Schande, denn der Film ist sooo großartig! Echt unverständlich, dass diese kleine Genreperle so unbekannt ist, dabei ist sie doch mit Bob Hoskins (absolut überragend als cholerischer Gangsterboss!), der wunderbaren Helen Mirren und unter anderem einem jungen Pierce Brosnan in einer Nebenrolle als Auftragskiller stark besetzt. Auch die wendungsreiche und komplexe Story, Inszenierung, Soundtrack, Spannung, die nötige Härte und ein grandioses Ende passen perfekt.
„The Long Good Friday“ ist ein packender, großartig gespielter und harter britischer Gangster-Thriller, der mehr Bekanntheit verdient, ein Spitzenfilm!
Teil 2 meiner verlorenen Wette (---> nachzulesen unter dem Kommentar zu „Walhalla Rising“ von Moviepilotin Jenny von T) hat mir schon wesentlich besser gefallen.
„Das weiße Band“ ist ein Drama, welches konsequent und äußerst realistisch inszeniert ist und eine Reihe von unheimlichen Vorfällen in einem Dorf in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts thematisiert. Gewalt erzeugt Gegengewalt! Der Film ist durchgehend humorlos und behandelt Themen wie Inzucht, Misshandlung, usw. Die Erzählweise ist hier fast durchgehend ruhig und behäbig, seine Wirkung verfehlt der Streifen dennoch zu keinem Zeitpunkt, was zum großen Teil auch der durch die Bank weg großartig aufspielenden Darstellerriege (Auch die Kinderdarsteller kann man nur loben) zu verdanken ist. In Erinnerung bleiben ein paar erstklassige Szenen, wie etwa das Gespräch eines kleinen Jungen (Souli, jetzt weiß ich auch, wer der Kleine von deinem alten Profilbild ist :D) mit seiner älteren Schwester über den Tod.
„Das weiße Band“ überzeugt durch eine interessante und auch erschütternde Geschichte, hervorragende Darstellerleistungen, eine hohe Authentizität, sowie eine detailverliebte und starke Inszenierung Michael Hanekes. Dem Regisseur ist ein sehr gutes Psycho-Drama gelungen, das zu Recht gefeiert wurde und für mich zu den besten deutschen Filmen zählt, die ich kenne!
In „Lohn der Angst“, einem französischen Abenteuerfilm von Henri-Georges Clouzot geht es um eine Gruppe von 4 Männern in Venezuela, die sich aus purer Verzweiflung und Geldnot bereit erklären, eine lebensgefährliche Mission anzunehmen. Sie müssen nach einem Ölunfall mit anschließendem Großbrand zwei Fahrzeuge, welche vollgeladen sind mit hochexplosivem Nitroglyzerin zum viele Meilen entfernten Unfallort fahren. Ein Himmelfahrtskommando, denn die Strecke ist eine regelrechte Zumutung und birgt jede Menge Hindernisse. Eine brenzlige Situation reiht sich an die andere und jede Straßenunebenheit kann das Todesurteil der mutigen Männer bedeuten…
Der Film lässt sich viel Zeit um seine Charaktere angemessen vorzustellen, was das spätere Mitfiebern mit ihnen noch enorm verstärkt. Nachdem dann die Mission startet, zieht der Streifen die Spannungskurve ungemein an. Der mittlerweile 60 Jahre alte Film entwickelt in der Folge eine Suspense und Intensivität, von der die meisten heutigen Filme nur träumen. Die Darsteller machen während ihres Höllentrips eine Wandlung durch und liefern eine tolle Vorstellung ab. Sie spielen sehr emotional und man kann ihnen den Schrecken von ihren vom Angstschweiß gezeichneten Gesichtern ablesen…
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, „Lohn der Angst“ ist ein hochklassiger, beklemmender und mega-spannender Klassiker mit einem konsequent-unvergesslichem Ende!
"Wenn ich schon ne Leiche abgeben soll, dann soll sie einigermaßen sauber sein. Man hat seinen Ehrgeiz…"
Teil 1 meiner verlorenen Wette (---> nachzulesen unter dem Kommentar zu „Wallhala Rising“ von Moviepilotin Jenny von T) wird hiermit eingelöst. Als ersten von den drei zu schauenden Filmen habe ich mir „Stalker“ von Andrei Tarkowsky angesehen. Ich hatte von dem Film schon viel gehört, vor allem hier bei MP, doch so richtig etwas darunter vorstellen konnte ich mir nicht. Nur leider muss ich sagen, dass Jenny mit ihrer Prophezeiung, dass mir der Film nicht gefallen würde, Recht behalten hat. Für den Film benötigt man viel Ruhe und Geduld, seeeeehr viel Geduld. Nach knapp 10 Minuten wird dann mal das erste Wort gesprochen. Ok, das muss noch nicht negativ sein, beim grandiosen „There Will Be Blood“ hat das auch perfekt funktioniert, eben weil diese Anfangssequenz extrem mitreißend gefilmt war, was bei „Stalker“ allerdings nicht zutrifft. Es geht um einen Stalker, eine Art Pfadfinder, der einen Schriftsteller und einen Professor in eine verbotene Zone begleitet. Der Weg dorthin soll gefährlich und voller Fallen und Gefahren sein. Das war es auch schon fast. Sonst passiert eigentlich so gut wie nichts. Alle paar Minuten zucken die Darsteller mal vor Angst zusammen, nur warum? Es passiert einfach nix, von Anfang bis Ende. Zwischen den ermüdend langen Szenen wird dann über Gott und die Welt gefaselt, das war es aber dann auch schon…
Da werden dann sinnloserweise minutenlang hinunterprasselnde Regentropfen gefilmt, nur frage ich mich warum? Um den ohnehin schon extrem zähen und langatmigen Film noch weiter künstlich in die Länge zu ziehen? Fragen über Fragen…Nur Antworten bietet der Film leider nicht wirklich. Wäre lieb, wenn mir jemand den Meilenstein-Status, bzw. irgendeinen Sinn hinter diesem Film plausibel erklärt. Für mich war der Film leider nur verschwendete Lebenszeit, ich werde mir den Film definitiv nie wieder anschauen! Wenn ich mein Dashboard herunterscrolle, hagelt es hier 9er und 10er Wertungen. Was macht dieses fast 3-stündige Nichts von Film so bemerkenswert? Ich würde es echt gerne wissen. Immerhin habe ich ganz tapfer bis zum bitteren Ende durchgehalten. Erstens war ich das Jenny und auch Souli (SoulReaver) auf Grund der Wette schuldig und Zweitens wollte ich tatsächlich gerne wissen, wie der Film ausgeht, bzw. ob noch irgendein Knalleffekt oder ein Twist oder sonst etwas kommt, was den Film eventuell noch halbwegs lohnend hätte machen können. Es hat auch nichts mit fehlendem Verständnis zu tun. Den Dialogen, oder vielleicht sollte ich besser sagen, dem Geschwafel der Protagonisten konnte ich durchaus folgen, doch hat mir all das nichts gegeben. Positiv anmerken kann ich noch, dass „Stalker“ in seiner Machart wohl einmalig ist und mit keinem anderen Film vergleichbar ist. Was aber bleibt sind viele Fragezeichen, die größte Frage für mich lautet: Warum sehen so viele Leute in diesem Streifen ein Meisterwerk, was bitte soll hier meisterlich sein, die Kameraarbeit, welche mit sehr wenigen Schnitten auskommt, mal ausgenommen? Und bevor jetzt wieder alle mit Wörtern wie „Ultrakunst“ um die Ecke geflogen gekommen, möchte ich noch anmerken, dass wohl jeder zweite dahergelaufene Amateurfilmer diesen Film genauso hinbekommen hätte. Den cineastischen Orgasmus habe ich hier im Gegensatz zu vielen anderen nicht verspürt…
So, jetzt bin ich aber mal richtig gespannt, ob mir die beiden anderen Filme meiner verlorenen Wette auch so eine Freude bereiten… :-)))
Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen...
Nachdem ich für ein Wochenende ein Musik-Festival in Belgien besucht habe, welches mir sehr gut gefallen hat, dachte ich, wenn ich schon in Belgien bin, kann ich auch noch einen Abstecher nach Brügge machen. Vom Hörensagen soll Brügge eine der schönsten Städte Europas sein, wovon ich mich natürlich selbst überzeugen möchte. In Brügge angekommen, checke ich also in einer Pension ein, die von einer sehr netten und charmanten Frau geführt wird. Nachdem ich ein paar Runden durch die Stadt gedreht habe, möchte ich mir dann am ersten Abend ein Bier in einer Kneipe genehmigen. Ich treffe dort zufällig auf einen meiner beiden Zimmernachbarn in der Pension. Er heißt Ray, ist ziemlich cool und trinkfest, aber auch „leicht“ genervt von Brügge. Er erzählt mir, während wir ein paar Bierchen (belgisches Bier ist übrigens nicht der Hit) schlürfen, dass er nicht ganz freiwillig in dieser schönen Stadt verweilt, sondern er von seinem Boss zusammen mit seinem Arbeitskollegen für ein paar Tage hier her versetzt wurde. Er möchte allerdings nicht von seiner Arbeit sprechen, sein Ziel ist es, sich zu besaufen und eventuell eine Frau abzuschleppen. Nach einem feucht-fröhlichen Abend verabschiede ich mich dann von dem Kerl, den ich nie wieder sehen werde. Ein paar Tage später erzählt mir die Besitzerin der Pension eine tragische und kaum zu glaubende Geschichte über meine beiden Zimmernachbarn…
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„Vielleicht ist genau das die Hölle…Den Rest der Ewigkeit im beschissenen Brügge zu verbringen…“
„In Bruges“ ist eine geniale Mischung aus Gangsterfilm und schwarzer Komödie, getragen von zwei wunderbaren Hauptdarstellern. Namentlich sind das Colin Farrell und Brendan Gleeson (Den muss man einfach lieb haben), welche zwei Auftragskiller spielen, die vermeintlich ein paar Tage in Brügge untertauchen sollen, weil einer der beiden einen Auftrag versaut hat. Auch die Nebendarsteller, wie der cholerische und prinzipientreue Gangsterboss Harry Walters, großartig verkörpert von Ralph Fieness, die süße Chloe (Clémence Poésy) und auch der kleinwüchsige und den Drogen nicht abgeneigte Schauspieler Jimmy (Jordan Prentice), holen alles aus ihren vom originellen Drehbuch auf den Leib geschriebenen Rollen heraus!
„In Bruges“ ist ein schräger und absolut toller Film, der nebenbei kräftig die Werbetrommel für die Stadt Brügge rührt und prädestiniert ist zum mehrfach ansehen. Er ist amüsant und witzig, tragisch, melancholisch, blutig und gespickt mit erstklassigen und schlagfertigen Dialogen, sowie schräg-sympathischen Figuren. Dieser in allen Belangen grandiose Film ist ein absolutes Muss für jeden Filmfan! Martin McDonagh, der für das Drehbuch und die Regie verantwortlich ist, hat mit seinem Langfilmdebüt gleich einen Volltreffer gelandet, der Lust auf mehr macht, auch wenn sein Nachfolgefilm diesem hier nicht das Wasser reichen konnte.
Nachdem ich mich nun leider von Brügge verabschieden muss, geht meine Reise weiter…
Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen...
Nachdem sich mein Amerika-Aufenthalt zu einem sehr turbulenten und hochgefährlichen Trip entwickelte hatte und ich und meine Begleiter Clarence und Alabama unsere Köpfe gerade so aus der Schlinge ziehen konnten, setze ich meine Reise durch die Welt nun alleine fort. Ich reise in ein tropisches Gebiet, genauer gesagt nach Zentralamerika, wo ich mich durch einen Dschungel kämpfen möchte. Bereits nach einigen Stunden treffe ich auf ein 6-köpfiges Söldnerteam, welches auf einer Rettungsmission ist. Abenteuerlustig wie ich bin, überrede ich den Anführer der Gruppe, einen riesigen, österreichischen Schrank von einem Kerl, Major „Dutch´“ Schaefer, die Gruppe zu begleiten. Er weist mich allerdings auch noch auf die Gefahren dieser Mission hin und sagt, dass es kein Spaziergang werden wird und ich im Ernstfall selbst auf meinen Arsch aufpassen soll. Ich beruhige ihn, indem ich ihm erzähle, dass ich selbst schon Soldat war für 4 Jahre bei der deutschen Bundeswehr und nicht ungeübt an Waffen bin…
Wir entdecken nach einigen Stunden ein Lager von Rebellen, welches wir nach der Ermordung einer Geisel stürmen. Die Erstürmung endet in einer wüsten Ballerorgie und vielen toten Rebellen. Die einzig überlebende weibliche Geisel nehmen wir mit auf unserem Rückweg durch den Dschungel zum abgemachten Treffpunkt. Doch leider hat jemand andere Pläne mit uns. Ein außerirdischer Jäger, der sich perfekt tarnen und unsichtbar machen kann und einige ebenso moderne wie tödliche Waffen sein Eigen nennt, hat uns als sein Jagdziel auserkoren. Er schlägt präzise und lautlos zu, einer nach dem anderen wird dezimiert. Um zu überleben, müssen wir über uns hinauswachsen…
„Predator“ist 80er Jahre Action-Kino vom Feinsten. Eine vor Testosteron nur so strotzende Truppe von Söldnern, ein großartiger, extrem fieser und nahezu unverwüstlicher Gegner, ein mit geballter Feuerkraft niedergemähter Dschungel, ein cooler Soundtrack (http://www.youtube.com/watch?v=52BueI-tEwg), knackige Onliner satt, Blut, Schweiß, dicke Wummen und jede Menge Arnie-Äktschn! Der Streifen bietet von all dem reichlich, ein Freudenfest für Fans des Genres. Eine tiefgründige Story bekommt man hier natürlich nicht serviert. Kümmert mich aber bei Filmen dieser Art auch nicht, solange es an allen Ecken knallt und scheppert und Arnie und seine Kumpanen einen Macho-Spruch nach dem anderen vom Stapel lassen, bevor sie dann heldenhaft ins Gras beißen…Auch die Special Effects und die Maske, insbesondere die vom außerirdischen Superkiller („You’re one ugly motherfucker!“) sind sehr gelungen!
Regisseur John McTiernan hat mit „Predator“ und „Stirb Langsam“ gleich 2 Action-Klassiker der 80er Jahre gedreht, für die ich ihm ewig dankbar sein werde! Der Predator ist neben dem Alien mein Lieblingsmonster aus dem Weltall, knapp vor dem „Ding“ und dem Blob.
Nach diesem aufregenden Dschungeltrip, den ich wieder mal nur hauchdünn überlebt habe, geht meine Reise nun weiter. Ich werde nach Belgien auf ein Festival reisen, wo ich unter anderem Iron Maiden live sehen werde. Bin also von Donnerstag früh bis Montag offline und werde euch dann nach diesem verlängerten WE berichten, was ich sonst noch so im verfickten Belgien erlebt habe…
http://www.youtube.com/watch?v=yMMQgVDrwOU
Ganz klar die Rolle des Bud White im wohl besten Film der 90er, L.A. Confidential !
Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen...
Ich begebe mich also auf den Weg zum Trierer HBF. Von dort aus geht es mit dem Zug zum nächsten Flughafen. Ich reise nach Amerika, genauer gesagt in die Stadt Detroit. Dort treffe ich direkt am ersten Abend ein nettes und frisch verheiratetes Pärchen namens Clarence und Alabama. Wir verstehen uns auf Anhieb super und teilen viele Gemeinsamkeiten. Die beiden scheinen sehr glücklich zu sein, verschweigen mir aber anfangs, dass sie in große Schwierigkeiten geraten sind. Sie müssen die Stadt umgehend verlassen, weil Clarence den ehemaligen Zuhälter von Alabama (sie haben mir ebenfalls verschwiegen, dass sie bis vor kurzem ne Nutte war) nach einem Streit weggepustet hat und mit einem Koffer Koks statt ihrer geliebten Klamotten verduftet ist.
Ich begleite die beiden auf ihrer Flucht ins sonnige L.A., die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Wir haben vor, dort den Stoff zu verticken und es uns ein wenig gut gehen zu lassen. Doch der Ärger ist noch längst nicht vorbei, der Schlamassel fängt gerade erst so richtig an. Unsere Reise wird ziemlich turbulent, abenteuerlich und auch blutig. Denn die Mafia ist hinter uns her, sie möchten ihren Koffer voller „Schnee“ wieder haben und das um jeden Preis. Das Problem ist, Sizillianer sind sehr hartnäckig und geben nicht auf bis sie haben, wonach sie suchen…
„True Romance“ ist ein mega-stargespickter (Christian Slater, Patricia Arquette, Gary Oldman, Christopher Walken, Dennis Hopper, Brad Pitt, James Gandolfini, Chris Penn, Val Kilmer, Samuel L. Jackson, Tom Sizemore uvm.!!!) Action-Thriller-Road-Movie. Der Film glänzt mit erstklassigen Dialogen und unvergesslichen Wortgefechten (kein Wunder, das Drehbuch ist auf Tarantinos Mist gewachsen), starken Actionszenen, vielen Querverweisungen an das Asia-Kino, inklusive Hommage an John Woo beim finalen Shootout. Der Film bietet so viele unvergessliche Szenen, doch zwei Szenen haben es mir besonders angetan. Zum einen eine brillant gespielte Szene zwischen dem leider gerade erst viel zu früh gestorbenen Ausnahmedarsteller James Gandolfini (R.I.P.) und der zuckersüßen Patricia Arquette. Diese besagte Szene ist an Intensität, Brutalität, Härte und nervenzerrender Spannung nur schwer zu überbieten. Die zweite Szene ist ein ca.10 minütiges Wortgefecht zwischen Christopher Walken und Dennis Hopper, welches für einen der beiden Protagonisten weniger gut endet. Die Genialität dieses Dialoges kann auch nur aus dem Hirn Quentin Tarantinos entsprungen sein, danke dafür Dude.
Der Soundtrack des Films ist im Übrigen auch Weltklasse und hat jede Menge Ohrwurmpotential. Schwächen kann ich bei dieser Mega-Über-Atomperle irgendwie keine ausmachen und wer welche findet, darf sie gerne behalten...:-))
Regisseur Tony Scott (R.I.P. #2) hatte Anfang der 90er definitiv die beste Phase seiner Karriere, als er kurz nacheinander „Last Boy Scout“ <3 und eben „True Romance“ inszeniert hat.
„True Romance“ ist eine packende, furios-blutig und bleihaltige Lovestory, die dank der grandiosen Besetzung, der unvergesslichen Dialoge und den kultverdächtigen Charakteren unglaublich unterhaltsam ist und mein Herz damals wie heute im Sturm erobert hat. Nachdem sich Clarence und Alabama in die verdienten Flitterwochen verabschiedet haben, wird das nächste Ziel meiner Reise etwas tropischer werden…
Topregissseur und super cooler Typ. Robert Rodriguez ist extrem kreativ, ein sympathischer Kerl und einer meiner absoluten Lieblingsregisseure. Es gibt nicht viele Filmemacher, welche in ihrer Filmographie so eine Dichte an einfallsreich-genialen Filmen vorweisen können. Er dreht wirklich ziemlich konstant sehr gute Filme mit coolen Charakteren, tollen Dialogen und mit seiner eigenen unverkennbaren Handschrift.
Meine persönliche Rangliste seiner Filme:
1. From Dusk till Dawn (10 Punkte)
2. Sin City (10 Punkte)
3. Planet Terror (9,5 Punkte)
4. Desperad (9 Punkte)
5. Machete (8,5 Punkte)
6. The Faculty (7,5 Punkte)
7. Irgendwann in Mexico (7,5 Punkte)
8. Bad Boys Never Die (7 Punkte)
Über die Spy Kids-Filme hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens, die hat er sowieso nur seinen Kindern zuliebe gemacht. Ich bin mir sicher, dass auch "Machete Kills" und "Sin City: A Dame to Kill For" herausragende Filme werden !!
"13" ist das Remake eines französischen Films und wohl ein klassischer Fall von "Idee gut, Ausführung mies". Aber so richtig mies...Dabei war durch die Story um ein Russisch-Roulette-Turnier durchaus Potential für einen fesselnden Film vorhanden, dieses bleibt jedoch völlig ungenutzt. Der Streifen langweilt von Minute Eins an bis zum bitteren Ende.
Dabei ist sogar die Besetzung hier vielversprechend, allerdings spielen alle Darsteller dermaßen ohne Elan und leiern lustlos ihre vom lausigen Drehbuch in den Mund gelegten, schwachen Dialoge herunter. Mit Mickey Rourke, Michael Shannon, Ray Winston, Jason Statham, Alexander Skarsgard, Ben Gazzara und Sam Riley sind sogar einige sehr namhafte Stars dabei. Und 50 Cent spielt mit, den wollte ich nur nicht in einem Satz mit den anderen nennen.
Action und Spannung (außer vielleicht in einer Szene) gibt es hier auch kaum. Was bleibt überhaupt noch positives zu sagen? Richtig, nix...
"13" ist ein Film zum Vergessen, ein filmischer Offenbarungseid und wohl der absolute Tiefpunkt in den Karrieren aller Beteiligten!
Ziemlich schockierend finde ich ja die Tatsache, dass in der kompletten Top 100-Aufzählung oft gerade die schwächsten Werke der jeweiligen Regisseure deren erfolgreichsten Filme geworden sind. Echt traurig...
Die bezaubernde und engelsgleiche Audrey Hephburn hebt diesen Film deutlich über andere, ähnliche Genrefilme und macht ihn zu etwas Besonderem. In Erinnerung bleiben eine wunderbare Audrey Hephburn, ein sympathischer George Peppard, ein grandioser Soundtrack, eine namenlose Katze und eines der schönsten Happy Ends der Filmgeschichte! Und ´nen Ohrwurm hab ich jetzt auch, Moon River sei Dank!
Robert de Niro in "Cape Fear"!
http://celebrityfitnesstraining.com/wp-content/uploads/2011/08/denio030410.jpg
und
http://2.bp.blogspot.com/-pVvB_mdxJsQ/UEY4C0qHmWI/AAAAAAAAAfE/WH2xwWHEzPg/s1600/ca.jpg
"Die Frage ist nicht, ob du paranoid bist, die Frage ist: Bist du paranoid genug?“
Nach über 10 Jahren habe ich jetzt Kathryn Bigelows (Near Dark, The Hurt Locker, Gefährliche Brandung,…) Science Fiction-Actionthriller „Strange Days“ mal wieder gesehen und er hat mich noch genauso begeistert wie damals. Was die Frau macht, hatte schon damals Hand und Fuß, der Film ist top inszeniert und auch besetzt. Schon die Eröffnungsszene, bei der ein Überfall komplett aus der Sicht eines der Verbrecher gezeigt wird, ist ziemlich genial gefilmt und setzt eine erste Duftmarke.
In der Hauptrolle ist Ralph Fienness (starke Leistung!) als Lenny Nero zu sehen, ein Ex-Cop, der mittlerweile mit verbotenen Clips dealt, welche reale Erlebnisse von Personen aufzeichnen. Über ein Headset kann man diese dann „erleben“. Lenny ist der Beste in seinem Fach, doch eines Tages stolpert er in ein Mordkomplott. Als er einen Snuff-Clip zugespielt bekommt, welcher die Vergewaltigung und Ermordung einer befreundeten Nutte zeigt, fangen seine Probleme erst so richtig an…
In einer weiteren Rolle ist die tolle und vielseitige Juliette Lewis als Lennys Ex-Geliebte und Rocksängerin Faith zu sehen. Sie überzeugt nicht nur darstellerisch, auch gesanglich kann sie punkten, sie singt alle Songs selbst. Juliette Lewis ist eine Ikone der 90er Jahre, sie hat in diesem Jahrzehnt in einer ganzen Reihe Kultfilme mitgespielt (From Dusk till Dawn, Natural Born Killers, Cape Fear, Kalifornia, Jim Carroll, Romeo is Bleeding). Schade, dass es danach deutlich ruhiger um sie wurde. Mit Angela Bassett, Tom Sizemore, Michael Wincott (hier wieder ähnlich genial wie in „The Crow“ als fies-schmieriger Bösewicht besetzt), Vincent D`Onofrio (den meisten hier wahrscheinlich noch bestens bekannt als Private Paula / Pyle aus Kubricks Meisterwerk), William Fichtner und Glen Plummer sind noch einige weitere namhafte Darsteller am Start.
Trotz einer stattlichen Laufzeit von 140 Minuten kommt hier keine Langeweile auf, weil die Story und deren Verlauf extrem packend und hochspannend sind. Vereinzelt gibt es auch Actionszenen, die ebenfalls top anzusehen sind, schließlich war Frau Bigelow mal die Ehefrau von Action-Spezi James Cameron (Wie hat sie das bloß 2 lange Jahre ausgehalten? :D). James Cameron ist übrigens hier für das Drehbuch mitverantwortlich gewesen. Wenn ich da an die meisten Drehbücher für seine eigenen Regiearbeiten denke, ist das eigentlich kein so gutes Zeichen. Doch mit dem Drehbuch für „Strange Days“ hat er wahrscheinlich sein Opus Magnum abgeliefert. Denn der Film ist sehr einfallsreich und bietet gute und intelligente Dialoge, sowie eine fesselnde Handlung mit überraschenden Wendungen.
Mit „Strange Days“ ist Regisseurin Bigelow ein grandioser Film gelungen, der durch seine starken Darsteller, den guten Soundtrack, die apokalyptische Atmosphäre, sowie eine originelle und knallhart umgesetzte Story voll überzeugen kann, ein Genre-Highlight der 90er Jahre!
Falls Serien auch erlaubt sein sollten, würde ich Dennis Haysbert in "24" als President David Palmer nehmen...
„Streets of Fire“ ist ein schriller, ziemlich durchwachsener und lahmer 80er Actioner. Hier dominieren dämliche Dialoge, overactende Darsteller (herrlich: Willem Dafoe als psychopathischer Bösewicht mit grauenhafter Frisur und in peinlichen Latexklamotten), ein guter Soundtrack, sowie etwas (harmlose) Action und ein paar Explosionen. Logik und Realismus sind dem wilden Streifen völlig fremd und interessieren ihn nicht die Bohne. Spannung kommt hier leider auch zu keiner Zeit auf, relativ viel Leerlauf beherrscht das Geschehen. Der Film ist mit Michael Paré (obercooler Poser), Willem Dafoe (durchgeknallt), Diane Lane (hölzern, aber hübsch), Rick Moranis (zur Abwechslung mal als Unsympath) und Bill Paxton (nur kleine Nebenrolle) noch namhaft besetzt, wirklich überzeugen kann aber niemand, am ehesten noch Dafoe.
„Streets of Fire“ zählt ganz klar zu Walter Hills schwächsten Filmen, aber für Freunde von 80er Actionfilmen (wobei der Film im Prinzip nur 3 Actionszenen zu bieten hat und diese einigermaßen kurz ausfallen) und vor allem Fans von Rock N Roll ist der Film einen Blick wert. Wenn man weiß was der Regisseur, dem wir so einige Genrehighlights zu verdanken haben, alles draufhat, ist der Film dann aber ziemlich enttäuschend. Das alles hat mich jetzt nicht umgehauen und wird wohl auch nicht lange im Gedächtnis bleiben…
"Druck? Lassen Sie mich nur eins sagen: Rambo ist der beste Frontveteran den ich kenne. Eine fehlerfreie Kampfmaschine mit nur einem Gedanken: Einen Krieg zu gewinnen, den andere schon verloren haben. Und wenn gewinnen Sterben heißt, dann würde er auch das ohne Nachzudenken und ohne Angst......Ach so, nur eine Sache: Was Sie vorhin Hölle nannten, nennt er sein zu Hause.“
Oh Gott, was habe ich diesen Film früher zusammen mit meinem Bruder rauf- und runtergeschaut. Solange, bis die Videokassette total abgenudelt war…Auch heute kann ich dem Film sowie der kompletten Reihe noch sehr viel abgewinnen. Der Film hat nicht den besten Ruf, aber das ist mir so was von egal. „Rambo 2“ ist ein No-Brain-Actionspektakel der Spitzenklasse. Der Streifen hat kaum Längen, kann mit herrlich übertriebenen Dialogen, einem sehr guten Soundtrack, extrem viel Geballer, einem undefinierbarem Bodycount und einem Sly in Hochform punkten. 80er Actiongewaltkino mit einer Ein-Mann-Armee wie es typischer nicht sein kann. Da lacht mein Action-Herz! Der Streifen ist zwar grundsätzlich hohl, bietet aber einen Unterhaltungsfaktor, den über 90 Prozent der heutigen Filme nicht mehr im Ansatz erreichen. Dämliche CGI-Effekte und ärgerlich-hektische Wackelkamerasequenzen, wie sie heutzutage leider bei Genrefilmen schon fast Standard sind, findet man hier (80er sei Dank) ebenfalls nicht vor!
"Was Sie die Hölle nennen, nennt er sein Zuhause."
„Rambo 2“ ist 80er Jahre Krawallkino in Reinform, hier wird geschwitzt, hier wird geblutet, hier wird gestorben und zusätzlich der Dschungel einmal gratis umgepflügt. Die bösen Kritiker und Moralapostel, die dem Film alles Mögliche (Reaktionär blablabla…) vorwerfen, tun mir in ihrer Verklemmtheit irgendwie auch leid. Genrefans erkennen halt den Unterschied und den Film als das was er ist: Ein politisch zwar fragwürdiger, aber sehr, sehr, sehr unterhaltsamer Actionreißer! Natürlich kommt diese Fortsetzung niemals nicht an das erstklassige Original heran. Tiefgang, ein brillantes Drehbuch oder oscarreife Darsteller darf man hier natürlich ebenfalls nicht erwarten. Serviert bekommt man hier lediglich einen starken, verdammt kurzweiligen Actioner mit einem Sly in Topform. Nicht mehr, aber auch kein Stück weniger!
http://www.youtube.com/watch?v=4nVbs2y-fEg
In "Das Schweigen der Lämmer" sitzt Hannibal Lecter (Anthony Hopkins) den Großteil des Films in einer Hochsicherheitszelle. Auch wenn du dich vor dem Film fürchtest, wie du mir mal gesagt hast, der passt gut in die Liste :)
"American History X" mit Eward Norton als Nazi, der nach einem Mord einen Großteil des Films im Gefängnis einsitzt.
In "Bronson" von Nicolas Winding Refn ist Tom Hardy der größte Schwerverbrecher Englands und wandert von einem Gefängnis ins andere...
In "Dead Man Walking" wartet Sean Penn als zum Tode Verurteilter auf seine Hinrichtung.
"Blood In Blood Out", starkes Gangster-Drama, das auch zu großen Teilen im Gefängnis spielt...
In "Lock Up" sitzt Sylvester Stallone im Gefängnis und versucht zu fliehen, guter Film!
In "Alien³" muss Sigourney Weaver zusammen mit Häftlingen auf einem Gefängnisplaneten gegen das fiese Alien kämpfen!
"Mit stählerner Faust", ein mittelmäßiger Actionfilm mit Jean-Claude van Damme, der sich als Polizist undercover in ein Gefängnis einschleust, um einen Fall zu lösen.
"Fortress - Die Festung" mit Christopher Lambert, der in einem Zukunftsgefängnis sitzt und fliehen möchte.
So, das wäre es dann mal fürs Erste, liebe Marie :-)
„Secretary“ ist eine humorvolle, etwas andere Liebesgeschichte, die sich um die Tabuthemen Selbstverletzung und Sadomasochismus dreht.
Es geht um die gerade aus einer Anstalt entlassene Lee (Maggie Gyllehaal), welche eigentlich noch nicht so wirklich geheilt ist und sich gerne mal diverse Körperteile aufritzt. Als sie versucht, ein einigermaßen normales Leben zu beginnen und einen Job beim Anwalt Mr. Grey (James Spader) beginnt, der selbst nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, fangen die Dinge an etwas aus dem Ruder zu laufen…
Der Film ist einfach köstlich und kann mit einer innovativen Story, welche man so ganz sicher noch nicht gesehen hat, punkten. Dazu agieren die beiden Hauptdarsteller wirklich grandios in ihren schräg-abgedrehten, aber dennoch irgendwie sympathisch-bekloppten Rollen. Vor allem Maggie Gyllenhaal kann durch ihre Mimik und Gestik hervorstechen, eine großartige Leistung, ich habe sie nie besser gesehen. „Secretary“ ist eine RomCom, welche mit den gängigen Regeln dieses Genres bricht. Filme solcher Art dürfte es gerne mehr geben, neben all den grottig-peinlichen Klamotten mit Schweiger, Kutcher und wie sie alle heißen…
„Secretary“ ist eine durchgeknallte, stark gespielte, tragisch-kuriose und bezaubernde Liebeskomödie über seltsame sexuelle Neigungen. Einfach schräg und (schmerzhaft :D) gut!