Hartigan85 - Kommentare

Alle Kommentare von Hartigan85

  • 10
    über RoboCop

    Wenn manch ein Ahnungsloser den Filmtitel „Robocop“ liest, könnte er eventuell denken: Was ist das denn für ein Schwachsinn? Muss bestimmt ganz übler Trash sein…
    Dabei hat der Niederländer Paul Verhoeven 1987 mit seinem US-Debütfilm „Robocop“ mal eben einen der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten und einen der besten Filme der 80er Jahre inszeniert. Verhoeven hat eine grandiose Filmographie vorzuweisen und ist bekannt dafür, schon vielen verschiedenen Genres seinen Stempel aufgedrückt zu haben: Erotikthiller (Basic Instinct), Ritterfilm (Flesh & Blood), Kriegsdrama (Black Book), ein kolossal unterschätztes „Tittenspektakel“ (Showgirls) sowie mit „Starship Troopers“ und „Total Recall“ zwei weitere fantastische Science-Fiction-Filme. Verhoeven pfeift auf gängige Hollywood-Standards und packt für seine Filme gerne mal den Vorschlaghammer aus.
    „Robocop“ ist hervorragend inszeniert und gespielt, bietet krachende Action, bitterböse Ironie und wird perfekt untermalt vom heroischen und epischen Soundtrack von Basil Poledouris. Nebenbei ist „Robocop“ eine zynische Satire (beherrscht Verhoeven wie kaum ein anderer) und der vielleicht bis heute brutalste „Mainstream-Film“ überhaupt. Der Streifen ist stellenweise wirklich ultrabrutal und bietet einige sehr explizite und blutige Szenen. Die Uncut-Fassung ist bis heute immer noch indiziert. Man kann nur hoffen, dass dieser moderne Klassiker eines Tages mal vom Index runtergenommen wird, obwohl ich es kaum glaube.
    Mit „Robocop“ ist Meisterregisseur Paul Verhoeven ein echter Kultfilm gelungen, eine großartige Satire, welche ich mir immer wieder ansehen kann. Man sollte sich den Film allerdings unbedingt im ungekürzten Director´s Cut zulegen. Es gibt auch einige stark verstümmelte Fassungen, welche man allesamt getrost in die Tonne stampfen kann. Den Film kann ich jedenfalls bedenkenlos weiterempfehlen, ein echter 80er Top-Film, ein zynisch-kompromissloses Meisterwerk!

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    • Mir würde da "Pleasantville" einfallen, ein schöner Film. Und "Besser geht´s nicht", der Wandel vom Menschenhasser Jack Nichsolson zu einem besseren Menschen :-)

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      • 8

        Ich kann immer noch kaum einen klaren Gedanke darüber fassen, was ich da gestern Abend für einen Film gesehen habe. Über diesen japanischen Film von Shion Sono aus dem Jahr 2008 hatte ich erstmals vor Monaten hier bei Moviepilot gehört. Seitdem immer mal wieder, meist nur sehr positives. Hab ihn mir dann zugelegt und gestern angesehen. Was für ein filmischer Rausch, ein 4-stündiges Mammutwerk, ein wilder Genre-Mix, eine großartige Lovestory, ein episches Erlebnis. Man muss sich auf den Film einlassen, sonst scheitert man möglicherweise sehr schnell an der langen Laufzeit oder der seltsamen Erzählweise oder, oder, oder…
        Wirklich schwer in Worte zu fassen, was einem hier 4 Stunden lang für Bilder in den Schädel gehämmert werden. Der extrem komplexe Streifen ist total schräg, skurril, blutig, pervers, geschmacklos, romantisch, emotional, tieftraurig und enorm bildgewaltig!
        Die Darsteller können überzeugen, vor allem die süße Hikari Mitsushima in der weiblichen Hauptrolle als Yoko agiert wirklich grandios. Besonders in Erinnerung bleibt hier eine überragend gespielte Szene am Strand, ganz starke Leistung! Der grandiose Soundtrack sollte unbedingt noch erwähnt werden, der hier äußerst passend eingesetzt wird.
        „Love Exposure“ ist ein sehr spezieller Film, der definitiv nicht jedem zusagen wird, von dem sich dennoch jeder ein Bild machen sollte, sonst verpasst man möglicherweise einen neuen Lieblingsfilm. Denn eines ist scheinbar sicher: Diese etwas andere Liebesgeschichte wird man entweder lieben oder hassen. Sie wird einen entweder verzaubern oder abstoßen. Mich hat sie verzaubert…

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        • Mir würde da noch Bruce Willis in "Last Boy Scout" einfallen, geniale Szene!
          http://www.youtube.com/watch?v=GmOcZiE6e_U

          Und natürlich Robert de Niro in "GoodFellas"!
          http://www.youtube.com/watch?v=yDSAieOq4AE

          In "Bad Boys Never Die" von Robert Rodriguez vergeht wohl keine Minute, in der nicht geraucht wird. Hier eine Szene davon...
          http://www.youtube.com/watch?v=xm5IH76lKsk

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          • 6
            über Orgazmo

            In dieser Komödie / Porno-Parodie von den Machern von South Park ist der Titel Programm! Was für ein total bescheuerter und dämlicher Film. Schlechte Darsteller, miese Effekte, Kostüme, usw. Eigentlich spricht aber auch überhaupt nix für den Film. Dennoch ist das eine ziemlich spaßige Angelegenheit. Wer nach dem Durchlesen der Inhaltsangabe noch Lust darauf hat, dem kann ich diesen hirnlosen Spaß definitiv empfehlen, am besten in geselliger Runde mit reichlich Bier. Hier bekommt Trash eine neue Bedeutung, sozusagen eine Trashperle deluxe. Garantiert geschmacklos und jenseits von Gut und Böse...:)
            http://www.youtube.com/watch?v=Z-CbobtQp_w

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            • 9 .5

              "Eins steht doch fest, Anderson, wir haben hier im Süden zwei Kulturen: Eine weiße Kultur und 'ne schwarze Kultur. So ist es hier immer gewesen und so wird es immer bleiben."
              "Der Rest von Amerika sieht das anders, Herr Bürgermeister."
              "Der Rest von Amerika kümmert uns 'nen Scheißdreck. Sie sind hier in Mississippi."
              Sir Alan Parkers „Mississippi Burning“ ist ein perfekt inszeniertes, erstklassiges Rassismus-Drama, welches im Süden der USA in den 60er Jahren mitten in den schlimmen Rassenunruhen spielt.
              Hatte kürzlich in einer Diskussion mit meiner MP-Kollegin Sigrun die Rede über Kultfilme der 80er Jahre. Dabei habe ich diesen ihr noch unbekannten Film erwähnt und gleichzeitig nochmal große Lust bekommen ihn mir wieder anzusehen. Gestern Abend nach dem Relegationsspiel zur ersten Liga und dem leider verpassten Aufstieg vom 1. FC Kaiserslautern war es dann soweit. Film aus dem Regal genommen und angesehen. Was soll ich sagen, „Mississippi Burning“ ist einer jener Filme, die wohl mit jeder Sichtung besser werden. So hab ich ihn jetzt von einer 9 auf 9,5 Points hochgestuft. Warum? Weil der Film im Grunde fast perfekt ist, ich kann keine nennenswerten Schwächen erkennen und wüsste auf Anhieb auch keinen besseren Film zum schwierigen Thema Rassismus. Doch, halt: „American History X“ spielt in der gleichen Liga, kann man mit diesem hier aber nicht wirklich vergleichen.
              Der Film überzeugt mit einer dichten, beklemmenden Südstaaten-Atmosphäre und ist knallhart, schonungslos realistisch und überragend gespielt. Man muss sich mal die Besetzung auf der Zunge zergehen lassen: Gene Hackman (grandiose Leistung als rauhbeiniger Ermittler!), Willem Dafoe, die wunderbare Frances McDormand, sowie Michael Rooker, Brad Dourif und R. Lee Ermey als widerliche Rassisten. Hier können wirklich alle restlos überzeugen. Die Handlung folgt zwei völlig gegensätzlichen FBI-Agenten (Hackman, Dafoe) welche das Verschwinden von 3 Bürgerrechtlern, die offensichtlich vom Ku-Klux-Klan ermordet wurden, aufklären wollen. Dabei geraten sie in einen unfassbaren Strudel aus purem Rassenhass und sinnlos-brutaler Gewalt…
              Dieses bedrückende Plädoyer gegen Rassismus, welches auf wahren Begebenheiten basiert, war für 7 Oscars nominiert, konnte allerdings nur einen gewinnen für die beste Kamera.
              „Mississippi Burning“ ist ein brillant besetztes, packendes und aufrüttelndes Meisterwerk! Ein schockierender Film mit einem Thema, das unglaublich wütend macht. Ein unvergesslicher und sehr wichtiger Film und für mich ganz klar einer der Besten der 80er Jahre!

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              • "Die letzte Kriegerin" (OT: Once were Warriors), der Debütfilm von Lee Tamahori.
                Er hat zwar ca. 350 Bewertungen, wie ich finde aber noch deutlich zu wenig für einen solchen Ausnahmefilm. Ein sehr intensives neuseeländisches Drama über eine Großfamilie, deren Oberhaupt ein brutaler, versoffener Schläger ist. Seine Frau duldet dies jahrelang, bis eine schreckliche Tragödie sie ermutigt, sich und ihre Kinder aus dem Horroralltag zu befreien. Ein kleines, realistisches, sehr emotionales, berührendes und überragend gespieltes Drama mit Sozialkritik. Sollte jeder mal gesehen haben!

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                • 8

                  Hier mal zur Abwechslung eine äußerst positive Kritik, die deutlich Lust auf mehr macht. Mann, Mann, ich kann euch gar nicht sagen, wie scharf ich auf den Film bin...

                  http://www.filmstarts.de/kritiken/172433/kritik.html

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                  • 7 .5
                    über Exiled

                    Mit „Exiled“ hat Johnny To einen atemberaubenden und wendungsreichen Actionfilm inszeniert, der nicht an cool-kultigen Charakteren, jeder Menge Ballereien und auch Humor geizt. Der Streifen reicht zwar nicht an die alten Heroic Bloodshet-Klassiker von John Woo heran, ist dennoch ein sehr überzeugender Genrefilm, der mich von Beginn an in den Bann gezogen hat und mich bis zum grandiosen, blutig-melancholischen und Whiskey-getränkten Finale nicht mehr losgelassen hat! Die Hauptdarsteller sind äußerst sympathisch und an Coolness schwer zu überbieten, wenn sich einer zum Beispiel sogar bei Nacht nur schwer von seiner Sonnenbrille trennen kann und sie ihm erst aus dem Gesicht geprügelt werden muss. Oder wenn ein anderer bei einer Schießerei mit einer großen Überzahl an Gegnern überhaupt nicht daran denkt seine Zigarette wegzuwerfen. Nein, die bleibt schön im Maul, egal wie brenzlig die Lage ist...:-)
                    „Exiled“ ist ein extrem cooles und stylisches Todesballett mit furiosen, wunderschönen und elegant inszenierten Actionszenen, gerne mehr davon…!

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                    • Mir fehlen hier auch eindeutig Namen wie John Woo, Walter Hill, Sam Peckinpah, Richard Donner, Robert Rodriguez, John McTiernan, Renny Harlin, usw.
                      Da hier schon Tony Scott eine Erwähnung findet, wundert es mich, dass sein neben "True Romance" bester Film, "Last Boy Scout", nebenbei auch der vielleicht beste Actionfilm der 90er Jahre, keine Erwähnung findet...

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                      • 7 .5

                        „To Live and Die in L.A.“ ist ein starker Cop-Actionthriller aus den 80er Jahren von Regie-Veteran William Friedkin, welcher hervorragend besetzt und gespielt ist. Der Film ist äußerst spannend und bietet einige flotte Actionszenen. Das Highlight ist dabei eine längere Autoverfolgungsjagd inklusive Schusswaffengebrauch, die perfekt inszeniert ist und mit tollen Kameraeinstellungen und waghalsigen Manövern und Stunts zu begeistern weiß. Die Besetzung ist mit William Petersen (Mr. CSI !) in der Hauptrolle als Cop, Willem Dafoe als skrupellos-schmieriger Falschgeldhändler und Mörder, John Turturro und Dean Stockwell ebenfalls sehr gelungen. Der Streifen ist einfach typisch 80er, angefangen von den neon-bunten Schrifteinblendungen zu Beginn, über die Musik, die Dialoge, die Optik usw...
                        Man merkt hier auch einfach jederzeit, dass ein Top-Mann wie Friedkin das Regiezepter geschwungen hat. Der Mann hat in seiner Karriere so einige Klassiker gedreht und auch „To Live and Die in L.A.“ gehört zu den stärksten Genrevertretern der 80er Jahre. Zudem gibt es auch ein paar Wendungen, die ziemlich überraschend sind, vor allem am Ende gibt es einen Moment, der den Zuschauer so ziemlich vor den Kopf stößt. Des Weiteren gibt es auch einige härtere Momente (Die FSK 16 ist nach heutigen Maßstäben ok) sowie etwas nackte Haut von Männlein und Weiblein (auch Willem Dafoe darf hier mal wieder seine exhibitionistische Ader ausleben :-D ). Ganz ohne Längen kommt der Film zwar nicht aus, aber dennoch ist die wendungsreiche Story stets interessant und man bleibt gerne am Ball…
                        „To Live and Die in L.A.“ ist ein äußerst gelungener, rasanter, knallharter und stark gespielter 80er Jahre Copfilm!

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                        • 2
                          • "Exiled" hab ich mir zufällig bei meinem letzten Kaufrausch zugelegt, den wollte ich die Tage sowieso anschauen. Jetzt bin ich noch mehr gespannt! ;)

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                            • 9

                              "Für unsere Songs kommen wir alle in die Hölle."
                              „Walk the Line“ von James Mangold aus dem Jahr 2005 ist eine grandiose Biographie über den legendären Sänger Johnny Cash. Der Film dreht sich um seine schwierige Kindheit, seinen Aufstieg zum Star, seine schwere Drogensucht und über den viele Jahre dauernden Kampf um die Gunst seiner großen Liebe June Carter. Es ist eine absolut gelungene Mischung aus Musikfilm, Drama und Lovestory. Cash wird hier perfekt verkörpert von Joaquin Phoenix, der einmal mehr eine absolute Spitzenleistung abruft und alle Facetten des schwierigen Charakters, inklusive seines tollen Gesangs, phänomenal gut wiedergibt. Er verschmilzt regelrecht mit seiner Rolle, an Intensität ist das Schauspiel von Phoenix wirklich kaum zu toppen. Hier wäre ein Oscar mehr als verdient gewesen, leider hat es nur zur Nominierung gereicht, aber immerhin hat er für seine famose Leistung einen Golden Globe abgestaubt. Über einen Oscar freuen durfte sich dagegen Reese Witherspoon für ihre Darstellung der June Carter und das gar nicht mal so unverdient. Beide Darsteller haben alle ihre Songs selber gesungen und so maßgeblich zum starken Soundtrack des Films beigetragen.
                              Die echten Johnny und June waren übrigens bis zu ihrem Tod 2003 beim Schreiben des Drehbuchs mitinvolviert und haben auch noch der Auswahl der beiden Hauptdarsteller zugestimmt.
                              „Walk the Line“ ist eine erstklassige Verfilmung über das Leben des „Man in Black“, welche nicht nur für Fans von Johnny Cash interessant ist. Habe den tollen Film mittlerweile schon drei Mal gesehen und habe mich immer noch nicht sattgesehen an den tollen Bildern, der interessanten Story und dem klasse Sound. Jedem, der nur im Entferntesten an Musik interessiert ist und natürlich allgemein jedem Filmliebhaber kann ich diese Genreperle von James Mangold nur ans Herz legen!

                              http://www.youtube.com/watch?v=UXTlNSPubOk

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                              • 7

                                „Roadracers“ von 1994, dessen Titel in Deutschland in „Bad Boys Never Die“ geändert wurde, ist der zweite Film von Robert Rodriguez, einem meiner Lieblingsregisseure. Der Film war mir bis vor kurzem völlig unbekannt und ist eine nette, sehr sympathische, kleine Hommage an die 50er Jahre.
                                Es geht um den musikalischen Rebell Dude (!), gespielt von David Arquette, der in einer US-Kleinstadt immer wieder mit einigen anderen ständig pöbelnden Gleichaltrigen, sowie dem örtlichen Sheriff aneckt.
                                Der Streifen stellt wohl einen neuen Rekord auf: Noch nie habe ich Darsteller in einem Film so viele Zigaretten rauchen sehen. Hier hat wirklich jeder permanent eine Fluppe im Maul. Wenn diese dann mal weggeschnippt wird, kommt natürlich sofort die nächste Kippe zum Einsatz. Auch Gel kommt hier tonnenweise zum Einsatz, wenn der Hauptdarsteller sich fürs nächste Date die Haare nach hinten kämmt. Jede Menge Klischees werden einem hier mit voller Absicht um die Ohren gehauen. Klares Highlight ist hier die Musik, permanent wird ein alter Rock-Song an den anderen gereiht. Das geringe Budget sieht man dem Film natürlich an und auch die Story ist nicht der Hit, aber er hat einen unübersehbaren kultigen Charme und ist ziemlich kurzweilig. Wenn man den Namen Robert Rodriguez hört, denkt man automatisch an viel Action und Gewalt. Von beidem gibt es aber hier so gut wie nichts zu sehen, lediglich zum Finale gibt ein wenig Waffengewalt.
                                Der Film ist wie von Rodriguez gewohnt mit viel Liebe zum Detail inszeniert und kann wie bereits erwähnt mit einem sehr geilen Soundtrack (teilweise identisch mit dem von „Pulp Fiction“, welcher sein Kumpel Quentin im gleichen Jahr gedreht hat), einem rebellischen und megacoolen David Arquette, Salma Hayek in ihrem US-Debüt und einem echt fiesen William Sadler punkten.
                                „Bad Boys Never Die“ ist ein zu Unrecht so unbekannter Film, der eindeutig mehr Bekanntheit verdient. Nie war David Arquette cooler und selten wurde in einem Film mehr gepost. Einfach ein durch und durch cooler kleiner Film, der Spaß macht. Rock 'n' Roll !

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                                • 8

                                  Der junge Regisseur Fede Alvarez hat gleich mit seinem Langfilmdebüt, dem Remake des Horrorklassikers „Evil Dead“ ein blutiges Horrorbrett abgeliefert, wie man es auf der Kinoleinwand in dieser Form wohl noch nicht zu sehen bekommen hat. An das Original, dass vor allem durch eine perfekte, durchgehend schaurig-bedrohliche Atmosphäre sowie harte Splattereinlagen und Bruce Campbell in seiner Paraderolle als Ash überzeugen konnte, reicht dieses Remake nicht heran. Das war mir aber schon vorher klar. Dennoch ist „Evil Dead“ ein mehr als gelungenes Remake, das dem Publikum genau das liefert, was es erwartet. Humor sucht man hier vergeblich, der Film kommt sehr ernst und kompromisslos daher. Eine außergewöhnlich gute Story bekommt man hier ebenso wie in der originalen Film-Reihe nicht geboten. Dafür aber einen handwerklich erstklassigen Terrorfilm mit einer starken Soundkulisse und extrem blutrünstigen Splatterszenen. Diese 90-minütige verdammt blutige Sauerei ist ein Fest für Gorehounds, so manch einer wird hier wohl ein feuchtes Höschen bekommen. Die Effekte sind erfreulicherweise so gut wie alle schön handgemacht, das Kunstblut fließt in Strömen. Hier werden diverse Handwerksgeräte von den Protagonisten zweckentfremdet um alle möglichen Gliedmaßen abzutrennen. Die Indizierung des Films in den nächsten Monaten, spätestens nach DVD / Blu-ray Veröffentlichung, wenn er denn überhaupt ungekürzt in Deutschland erscheint, ist wohl so sicher wie das Amen in der Kirche.
                                  Die Darsteller zeigen solide Leistungen, auch wenn sie austauschbar erscheinen. Sehr gefallen haben mir auch einige Anspielungen auf das Original. Ich kann auch jedem empfehlen, unbedingt bis nach dem Abspann sitzen zu bleiben, hier gibt es noch eine kleine (kurz, aber gut) Zugabe.
                                  Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass der Streifen ordentlich gerockt hat. Für mich eines der stärksten Remakes und auch ein Horrorhighlight der letzten paar Jahre. Von mir aus können die Teufel in Zukunft auch noch ein wenig weitertanzen. Da tanze ich gerne mit, auch wenn es schwer wird, auf dem blutverschmierten Boden nicht auszurutschen :-)

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                                  • 9

                                    Ein äußerst treffender Titel für ein weiteres Meisterwerk in der grandiosen Filmographie von Regie-Genie David Cronenberg.
                                    „A History of Violence“ ist ein überragendes Drama über einen verheirateten Familienvater, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird und sich ihr stellen muss. Der Film beginnt ziemlich ruhig und idyllisch, ab einem gewissen Punkt (ein Wendepunkt im Leben der bisherigen Vorzeigefamilie) ändern sich Ton und Gangart und eine unvermeidliche Spirale der Gewalt wird in Gang gesetzt…
                                    Wenn Cronenberg dann mal die im Filmtitel erwähnte Gewalt sprechen lässt, wird es richtig hart. Die Gewalteruptionen werden äußerst drastisch, aber auch verdammt realistisch dargestellt. Seine Freigabe ab 18 trägt der Film jedenfalls zu Recht, auch wenn die blutig-brutalen Szenen über den Film verteilt eher spärlich eingesetzt werden. Wer den Regisseur kennt, der dürfte bereits erahnen, dass auch auf (ruppige!) Sexszenen nicht verzichtet wird.
                                    Die Darsteller können durch die Bank überzeugen. Absolut brillante Leistungen zeigen hier Hauptdarsteller Viggo Mortensen sowie Maria Bello als dessen Ehefrau. Ebenfalls stark sind William Hurt und Ed Harris als skrupellose Gangster. Die beiden Schauspielveteranen und auch der junge Ashton Holmes holen aus ihren Nebenrollen alles heraus und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
                                    Als kleiner Tipp für alle, die den Film noch nicht in ihrer Sammlung haben: Am 24. Mai wird er erstmals hierzulande auf Blu-ray veröffentlicht!
                                    Cronenbergs Streifen war verdientermaßen für viele Preise nominiert, unter anderem auch für 2 Oscars (Bestes Drehbuch + William Hurt als bester Nebendarsteller).
                                    „A History of Violence“ ist ein packendes und meisterhaftes Drama über Gewalt und ihre Auswirkungen. Handwerklich perfekt, sehr eindringlich, bedrückend, radikal, klasse gespielt und mit einer großartigen Schlussszene. Bravo, Mr. Cronenberg!

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                                    • 3

                                      Unfassbar, dass derselbe Regisseur dem wir den überragenden Actionthriller und modernen Klassiker „Heat“ zu verdanken haben, diesen in allen Belangen durchschnittlichen und völlig belanglosen Streifen fabriziert hat.
                                      Positiv hervorheben kann man hier noch die Leistung von Tom Cruise, der ungewohnter weise mal den Bösewicht gibt und durchaus zu überzeugen weiß.
                                      Das Tempo des Filmes ist zumeist sehr schleppend, irgendwie will der Film nie so richtig in Fahrt kommen. Erst gegen Ende wird das Tempo dann mal angezogen. Hinzu kommt eine nervige Wackelkamera, wie sie heutzutage besonders bei Actionfilmen leider fast schon zum traurigen Standard geworden ist. Auch wird man hier permanent mit ausgesprochen dummen Verhaltensweisen der Protagonisten bombardiert, wenn Jamie Foxx zum Beispiel mehrfach vorhandene Fluchtmöglichkeiten nicht nutzt, sitzt man irgendwann nur noch kopfschüttelnd vor dem Fernseher. Überraschungen sucht man hier ebenfalls vergeblich, wenn Jada Pinkett-Smith nach ihrem kurzen Auftritt zu Beginn des Filmes zum Showdown nochmal auftaucht um eine entscheidende Rolle zu spielen, dann ist das so vorhersehbar wie der nächste Vollmond.
                                      Die 3 Punkte ergeben sich aus der guten Leistung von Tom Cruise sowie der stellenweisen echt stylischen Optik. Die Lobpreisungen hier auf diesen völlig blassen Film kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. „Collateral“ ist für mich wohl einer der am meisten überbewerteten Filme hier bei MP. Ich brauche nur mal die Bewertungen meiner MP-Freunde anzusehen, da hagelt es 8 oder 9 Punkte Wertungen.
                                      Kann man sich mal ansehen, aber man verpasst auch absolut nichts, wenn man es nicht tut. Michael Mann hat kurz danach sogar noch das Kunststück vollbracht, mit „Miami Vice“ diesen Film noch zu unterbieten, meine Gratulation. So, jetzt geh´ ich mal besser in Deckung…

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                                      • 8 .5
                                        über Martyrs

                                        Der ebenso verschrien wie gefeierte Skandalfilm „Martyrs“ vom französischen Genrehoffnungsträger Pascal Laugier aus dem Jahr 2008 ist ein Grenzen auslotender Psycho-Horrorschocker der Spitzenklasse!
                                        Die erste Stunde des Films ist an Intensität, Atmosphäre und Grausamkeit kaum zu überbieten und gehört wohl mit zum Besten, was man jemals in diesem Genre zu sehen bekommen hat. Nach diesem großartigen Beginn und Mittelteil lässt der Film leider gegen Ende etwas nach. Vor allem die mir unendlich lange vorkommende Folterszene schien mir unnötig in die Länge gezogen und in ihrer ausufernden Brutalität etwas zu viel des Guten, auch wenn der Regisseur sicher genau dies beim Publikum erreichen wollte. Seine „Schlag in die Fresse – Wirkung“ verfehlt der Film jedenfalls zu keinem Zeitpunkt. Genau genommen packt Laugier den Vorschlaghammer schon direkt zu Beginn aus und legt ihn danach bis zum Abspann nicht mehr zur Seite. Man fragt sich permanent „Warum? Warum nur?“ Schlussendlich ist die Antwort darauf ebenso erschütternd und sinnlos wie eine Folter im Allgemeinen.
                                        „Martyrs“ wurde von Laugier grandios inszeniert und spielt auch handwerklich in der ersten Liga mit. Es ist ein sehr polarisierender Film, den ich mittlerweile schon 3 Mal gesehen habe. Nach der ersten Sichtung vor 4 Jahren direkt nach Veröffentlichung konnte ich dem Streifen anfangs noch nicht so viel abgewinnen. Doch ich gab ihm noch eine Chance und mit jeder Sichtung hat er dazu gewonnen. Für mich knapp vor „Inside“ und „High Tension“ der stärkste Vertreter der in den letzten paar Jahren verstärkt aufkommenden und äußerst kompromisslosen Terrorfilm-Welle aus Frankreich.
                                        Zartbesaitete sollten jedoch definitiv die Finger von dem grausamen und beängstigenden „Martyrs“ lassen. Denn „Martyrs“ ist ein sehr, sehr böser Film. Hier gibt es keine Hoffnung, Schmerz und unfassbares Leid bestimmen dieses Biest von Film. Allen anderen, vor allem Genreliebhabern kann ich diesen Film nur empfehlen, auch wenn er wie bereits erwähnt, extrem polarisiert. Gesehen haben sollte man ihn dennoch, danach kann jeder für sich selbst entscheiden, ob dieser blutig-brillante Schocker etwas taugt oder ein Fall für die Tonne ist…

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                                        • 8

                                          Seit einigen Monaten hatte ich die Blu-ray von „Legends of the Fall“ jetzt bei mir rumliegen. Ich hatte den Film immer wieder vor mir hergeschoben, weil ich nicht sicher war, dass er mir immer noch so gut wie bei der letzten Sichtung vor einigen Jahren gefällt. Ich muss sagen, meine Zweifel waren völlig unbegründet.
                                          Edward Zwick ist es 1994 gelungen, ein großartiges, emotionales, blutiges, extrem bildgewaltiges und von einem starken Cast getragenes Epos auf die Leinwand zu zaubern. Sein für mich nach „Blood Diamond“ bester Film! In den Hauptrollen können Brad Pitt, der brillante Sir Anthony Hopkins, Julia Ormond und Aidan Quinn überzeugen. Ebenfalls überzeugen können die fantastischen Landschaftsaufnahmen Montanas (Oscargewinn für die beste Kamera), sowie der tolle Score von James Horner (Ohrwurm prädestiniert !).
                                          „Legends of the Fall“ ist eine epische Familiensaga um Krieg, Liebe, Hass und bittere Schicksalsschläge. Dabei ist das Drama über 3 Brüder, welche alle dieselbe Frau lieben, stellenweise auch etwas kitschig geraten. Es überwiegen aber deutlich die positiven Aspekte dieses tragisch-bewegenden und bildgewaltigen Leinwandepos. Wenn schon eine „Schnulze“, dann bitte so…

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                                          • 9

                                            Köstlicher Film, wundervoller britischer Humor und eine grandiose Besetzung! Da schaue ich mir lieber diesen hier zum x-ten Mal an, als 99 % der heutigen sogenannten Komödien. Ein echtes Genrehighlight, dass mit einer cleveren Story punkten kann und einfach unerhört witzig ist. Beide Daumen nach oben für diesen Klassiker! <3
                                            http://www.youtube.com/watch?v=tBas6MGQRmw

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                                            • Also von den 10 Filmen kenne ich 8. Zwei davon finde ich doof, die anderen 6 finde ich alle gut bis sehr gut. Das Like bekommst du trotzdem, weil es eine mutige Liste ist und du alles gut begründest!^^

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                                              • 7

                                                Für mich war der Vorgängerfilm „The Collector“ schon einer der besseren Genrevertreter der letzten paar Jahre. Hier hatte ein sadistischer, maskierter Killer ein Haus mit tödlichen Fallen präpariert und Menschen erst gequält und dann ermordet. Der brutale Maskenmann ist nun mit „The Collection“ zurückgekehrt, fieser und erbarmungsloser als je zuvor…
                                                Wusste schon der Vorgänger durch eine spannende und gruselig-düstere Atmosphäre zu überzeugen, kann der Nachfolger da nahtlos anknüpfen. Getreu dem Motto der Fortsetzungen höher, schneller und weiter, wurde hier der Bodycount gewaltig erhöht und auch das Gore-Level erreicht ungeahnte Höhen. Allein die erste Viertelstunde ist ein wahres Schlachtfest, wie ich es so noch nicht oft gesehen habe. Der Film ist zwar nicht immer logisch und einige Charaktere handeln wieder höchst dämlich, er kann dennoch über die knackige Laufzeit von 79 Minuten durchgehend wunderbar unterhalten. Für Horrorfans, die auf die härtere Gangart stehen, kann ich eine klare Empfehlung aussprechen. Der Film hat aber neben Literweise Blut noch mehr zu bieten. Die Haupt-Location ist dieses Mal ein verlassenes Hotel, welches jede Menge Platz für äußerst einfallsreiche und kreative Todesfallen bietet. Sogar Zombiefilm-Fans kommen kurzzeitig auf ihre Kosten. Wer den Film gesehen hat, weiß wovon ich spreche :-) Mir gefällt dieser mystische maskierte Killer, der ein Faible für Insekten hat. Er ist wohl einer der kompromisslosesten und gestörtesten Serienkiller der Filmgeschichte.
                                                Die Darsteller können überzeugen, allen voran Hauptdarstellerin Emma Fitzpatrick, sowie der aus dem ersten Teil bekannte Josh Stewart und auch der gesichtslose Killer mit seiner schaurigen Präsenz.
                                                Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Film neben der ungekürzten SPIO /JK-Fassung auch in einer gekürzten FSK 18 Fassung erhältlich ist!
                                                Fans des ersten Teils werden bei diesem blutig-fiesen Slasher wohl auf ihre Kosten kommen. Ein dritter Teil namens „The Collected“ ist auch schon angekündigt, ich bin dabei!

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                                                • Toller Typ, sehe ihn immer gerne in Filmen. Seine starke Nebenrolle als durchgeknallter und sensationsgeiler Fernsehreporter Wayne Gale im Kultfilm "Natural Born Killers" gehört für mich unbedingt in diese Liste!

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                                                  • 5 .5

                                                    86 (!) von meinen Facebook-Freunden gefällt „The Hangover“. Nun ja, mir nicht. Jedenfalls nicht besonders gut.
                                                    Klar, der Film hat einige witzige und absurde Szenen zu bieten, aber letztlich kann ich über den Großteil der zumeist platten Gags nicht mehr lachen, spätestens nach dem ich den Film ein zweites Mal gesehen habe. Eine wirklich gute Komödie kann man sich halt immer wieder reinschrauben, davon ist "Hangover" aber in meinen Augen weit entfernt. Immerhin ist der Streifen ziemlich kurzweilig, es passiert eigentlich ständig etwas. Die von einem Schlamassel in den Nächsten stürzenden Darsteller sind ebenfalls alle ok, ohne dabei wirklich zu glänzen. Den gigantischen Hype, den der Film nach seinem Erscheinen ausgelöst hat, werde ich wohl nie verstehen. Dennoch werde ich mir auch Teil 3 ansehen. Letztendlich ist „The Hangover“ nichts weiter als eine extrem überbewertete, nette Komödie für zwischendurch.
                                                    Die eindeutig bessere, extrem schwarzhumorige „Junggesellenabschied endet in Desaster-Alternative“ ist der Film „Very Bad Things“, für mich schon viel eher ein Kultfilm!

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