HeartOnFire - Kommentare

Alle Kommentare von HeartOnFire

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    Heute wird der dem Lieblingsfilm-Test unterzogen. In der Kinofassung natürlich. Fick den "Directors Cut".
    Bin echt schon gespannt, ob er mir immer noch genauso gut gefällt.

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      JORAH SCHAUT TARANTINO #1
      RESERVOIR DOGS

      Damit ein Film bei meinen Lieblingsfilmen landet muss ich ihn eigentlich mindestens zwei Mal gesehen haben. Das ist so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz von mir. Der einzige Film, der das Herz schon nach der Erstsichtung bekommen hat ist Pans Labyrinth.
      Und nun auch RESERVOIR DOGS.

      Ich ging tatsächlich mit etwas gedämpften Erwartungen an den Film ran. Es heißt ja allgemein Pulp Fiction wäre der beste Gangsterfilm von Tarantino. DOGS hat meine Erwartungen aber sowas von übertroffen. Er ist erst um mein dritter Tarantino nach Django Unchained und Pulp Fiction und bis jetzt ist er eindeutig der beste. Bei DOGS handelt es sich auch um einen der wenigen Filme von denen ich wirklich sage dass er "perfekt" ist, denn es gibt nichts, wirklich nichts, was ich anders gemacht oder verbessert hätte. Das fängt an bei den perfekt besetzten Schauspielern (besonders Harvey Keitel und Michael Madson stechen für mich heraus. Madsons Tanzszene ist legendär cool) und endet bei einem der besten Soundtracks der Filmgeschichte. Echt jetzt, "Little Green Bag" hör ich grad schon die ganze Zeit rauf und runter.
      Es wird ja oft angeprangert, dass Tarantinos Filme zu dialoglastig und somit für viele "langweilig" wären. Hier handelt es sich aber um reinstes "Dialog-Gold". Selten besseres gesehen/gehört.

      "Warum bin ich Mr. Pink?" - "Weil du ne Schwuchtel bist, darum!"

      "Hast du jemanden getötet?" - "Auch ein paar Bullen." - "Keine richtigen Menschen?" - "Nur Bullen."

      "Weisst du was das ist? Das ist die kleinste Violine der Welt. Die spielt nur für die Kellnerin."(Hierbei stellt sich mir unweigerlich die Frage: Hat Spongebob wirklich Tarantino zitiert? o_O)

      Das ganze ist eine riesige Quelle an endgenialen Zitaten, die mindestens genauso kultig sind wie der "Big Kahuna-Burger" oder "Say what Again" aus Pulp Fiction.
      Herr Tarantino hat mit RESERVOIR DOGS schon am Anfang seiner Karriere ein echtes Meisterwerk geschaffen. Das meiner Meinung nach ultimative Heist-Movie.

      Ich bin ja jetzt stolzer Besitzer der TARANTINO XX-Box auf Blu-Ray (mit allen seinen Filmen + True Romance) deswegen werden ab sofort regelmäßig Kommentare zu seinen Filmen von mir kommen. Als nächstes kommt dann True Romance wenn ich ihn gesehen habe, oder auch erst Pulp Fiction, schließlich ist ersterer ja kein offizieller Tarantino-Film. Freu mich schon drauf das ganze nachzuholen.

      "Yeah, Lookin' back on the track for a little green bag..."

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        HeartOnFire 06.10.2015, 19:12 Geändert 06.10.2015, 23:20

        Horrorctober 2015 #3 -
        ALIEN

        (SPOILER)

        Da ich schon einen (klitzekleinen niedlichen) Kommentar zu "Alien" geschrieben habe, versuch ich mich hier möglichst kurz zu halten und mich auf mein Erlebnis bei der Zweitsichtung und Sachen, die ich beim alten Kommentar vergessen habe zu konzentrieren.

        Ums gleich mal festzuhalten: Das Teil gefällt mir jetzt noch besser! Hatte ich den Film schon anfangs mit übernatürlich guten 9 Punkten bewertet (was sich später auf 9,5 erhöht hat) bekommt er jetzt offiziell das Prädikat "Lieblingsfilm" von mir. Das hat er sowas von verdient.
        Seht euch nur mal diesen genialen Aufbau an. So taucht der eigentliche Xenomorph erst nach über der Hälfte(!) des Films auf (was mir bei der Erstsichtung irgendwie gar nicht aufgefallen ist), alles bis dahin ist langsamer, ruhiger, und gerade deswegen so effektiver, Spannungsaufbau.

        Was mich allerdings mal wieder besonders aus den Socken gehauen hat, ist die endgeile Optik des Films. Ridley Scott, i salute to you. Für einen Film dieses Alters ist das echt ein Augenschmaus, da können selbst die meisten heutigen Filme nicht mithalten.

        Achja, und was mir bei meiner Erstsichtung auch irgendwie nicht aufgefallen ist, ist, dass der Film wohl extra dafür gemacht wurde möglichst viele Epileptiker umzulegen. Diese letzte halbe Stunde, was da an Alarmlichtern durch die Gegend blinkt, hab ich bis jetzt noch in keinem anderen Film gesehen. Großartig :D

        So, jetzt wurde das ganze tatsächlich länger und ausführlicher als mein alter Kommentar. Spricht nicht gerade für meine damaligen Schreibkünste^^

        P.s.: Muss jetzt endlich mal Blade Runner anschauen, ich werd langsam zu einem riesigen Scott-Fan (der Ridley, nicht der Tony). Find den aber zurzeit nirgendwo im Laden, dabei hab ich ihn früher so oft in irgendwelchen Regalen rumstehen gesehen.
        Das Leben ist schon grausam :(

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          HeartOnFire 08.01.2018, 00:41 Geändert 08.01.2018, 11:50

          Wer Netflix hat, tut sich jetzt sofort selbst einen Gefallen und lässt alles stehen und liegen um Devilman: Crybaby anzuschauen.

          Das erste richtig große Ding in 2018.

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            HeartOnFire 28.01.2017, 16:48 Geändert 28.01.2017, 23:41

            "Lost Highway" bekommt nun nach der Zweitsichtung (vor der ich mich verdammt lange gedrückt habe) eine Aufwertung von 8,0 auf glatte 10,0. Denn was Lynch hier abgeliefert hat grenzt an Perfektion.

            - Ich hatte keine Ahnung mehr wie verdammt creepy dieser Film ist. Die ersten 50 Minuten gehören definitiv zum unheimlichsten und verstörendsten, das ich je gesehen habe. Was nicht einmal unbedingt mit dem zusammenhängt, was im Film passiert, sondern größtenteils mit Lynchs endgeiler Inszenierung.

            - Der Soundtrack! Mit David Bowie, Marilyn Manson und Rammstein ist sowieso ein Eargasm garantiert, aber wäre das nicht schon genug, schafft es Lynch auch noch die Musik mit den jeweiligen Szenen zu einem absolut brillanten hypnotisierenden Gemisch audiovisueller Perfektion verschmelzen zu lassen.

            Und last but not least:

            - Diese Szene: https://m.youtube.com/watch?v=J_Bxap-wzxw

            Never fucking tailgate!

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              HeartOnFire 29.11.2015, 13:50 Geändert 29.11.2015, 14:05

              Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2015 für thekyotoguy.

              Quentin Tarantinos "Django Unchained" ist und wird wahrscheinlich immer ein ganz besonderer Film für mich sein. Denn nicht nur ist er der beste von Tarantino, sondern auch war er mein aller erster Kontakt mit ihm. Durch diesen Film habe ich damals meinen zukünftigen Lieblingsregisseur kennengelernt und auch wenn es danach erstmal eine Weile gedauert hat, bis ich dazu gekommen bin weitere von ihm anzuschauen, war es Django Unchained wegen dem ich mir schlussendlich eine Box mit allen anderen Tarantino-Filmen kaufte. Denn ich war davon überzeugt, dass jemand, der so ein großartiges Meisterwerk drehen kann doch auch sonst gute Filme drehen muss. Recht hatte ich. Aber keiner davon kommt für mich an die Abenteuer von Django Freeman und Dr. King Schultz heran.
              Dieser Film ist Kino in Perfektion. Ich erinnere mich noch wie ich mit meinen 14 Jahren damals total geflasht vor dem Fernseher saß. Ich hatte noch nie etwas so spannendes und gleichzeitig so cooles gesehen. Wenn es einen Film gibt, von dem ich sagen würde, dass er meine Filmleidenschaft geweckt hat, dann ist das Django Unchained.

              Zwar handelt sich hierbei um Tarantinos Hommage an den Western, trotzdem vergisst er vor lauter Huldigung aber auch nicht eine eigene Geschichte zu erzählen. Und die ist eigentlich so gar nicht Western-typisch. Denn bei Django Unchained geht es nicht um einfache Rache und Banditen spielen auch nur eine Nebenrolle. Hier geht es um Freiheit und den Kampf um jene. Mit einem schwarzen in der Hauptrolle. Und mit Anspielungen auf die deutsche Sagenwelt. Fans des klassischen "Django" mit Franco Nero sollten sich die Hoffnung auf einen ähnlichen Film also lieber schnell aus dem Kopf schlagen, denn bis auf den Namen haben diese beiden Djangos nichts gemeinsam.

              Der erste Punkt worüber immer gesprochen wird, wenn es um Django Unchained geht, sind die Schauspieler. Besonders über Christoph Waltz, der für die Rolle des Dr. King Schultz ja seinen zweiten Oscar gewann. Diesen hat er sich definitiv verdient, sein Schauspiel ist mal wieder großartig, doch gibt es im Cast genau eine Person, der ich den Goldjungen doch noch etwas mehr gegönnt hätte. Na, wer ist es wohl?
              Überraschung: Leonardo DiCaprio. Diese "Leo-soll-einen-Oscar-gewinnen"-Nummer ist zwar inzwischen fast schon ein bisschen ausgelutscht, aber ich komm nicht drum herum: DiCaprio als Calvin Candie ist gottgleich. Meine absolute Lieblings-Performance von meinem aktuellen Lieblingsschauspieler und einer der fiesesten Antagonisten aller Zeiten, den man einfach liebt zu hassen. Legendär ist die Szene in der DiCaprio sich beim drehen in die Hand schneidet und trotzdem einfach weiterspielt, das Blut auf seiner Hand sogar noch dazu nutzt um der armen Kerry Washington einen Schrecken einzujagen. Ich muss mich korrigieren: DiCaprio IST Gott.

              Typisch Tarantino ist auch in Django Unchained wieder eine Menge Gewalt vorhanden, die er aber dieses Mal in zwei verschiedene Arten unterteilt: Zum einen wäre da Gewalt gegen die Sklavenhalter und Unterdrücker, welche komplett übertrieben und comichaft wirkt, fast schon zelebriert wird. Zum anderen Gewalt gegen die schwarzen Sklaven. Diese ist komplett realistisch gehalten, brutal und schmerzhaft anzusehen. Wir als Zuschauer leiden mit den Sklaven mit. Und freuen uns dann genauso wenn den Besitzern ihre gerechte Strafe widerfährt. Tarantino verwendet hier Gewalt mehr denn je als Stilmittel.

              Und zu den wichtigsten Bestandteilen eines Tarantino-Films zählt auch der Soundtrack, welcher natürlich wieder grandios geworden ist. Ich würde sogar sagen, dass der von Django Unchained mit zu Tarantinos besten gehört. Nur Kill Bill und Reservoir Dogs würde ich noch höher einordnen (beides übrigens auch Lieblingsfilme). Sei es das klassische Django-Theme im Vorspann, oder das düstere "Nicaragua" während der Ankunft auf Candyland, die Musik passt immer perfekt zur jeweiligen Szene. Ein persönlicher Favorit von mir ist auch "Who Did That To You" von John Legend.

              Was soll ich noch zu Django Unchained sagen? Ich hab jetzt schon so viel geschrieben und trotzdem das Gefühl ihm kein bisschen gerecht zu werden. Dieser Film ist einfach ein absolutes Meisterwerk. Der Gipfel der Coolness. Witziger als die meisten Komödien und trotzdem manchmal so herzzerreißend wie ein Drama.
              Ein Western, der eigentlich keiner ist.
              Ein echter Tarantino.

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                HeartOnFire 16.01.2015, 22:58 Geändert 02.03.2015, 22:38

                Die Alien-Reihe als Revolutionäre des Sci-Fi-Films war etwas, dass ich schon lange nachholen wollte. Also hab ich mir mal die Box mit allen Filmen besorgt und den ersten eingeworfen. Und wurde begeistert. So ein dichte und faszinierende Athmosphäre gibt es heute in fast keinem Film mehr. Und für die damalige Zeit sind die Effekte einfach nur grandios. Besser als jeder CGI-Quark (*hust* George Lucas *hust*). Auch dass man das Alien eine lange Zeit nicht zu gesicht bekommt und dann auch nur Teilweise um langsam Spannung aufzubauen gefällt mir sehr gut.
                Absolute Empfehlung an jeden. Bisher bei mir noch auf 9, hat aber auf jeden Fall das Potenzial nach der (auf jeden Fall kommenden) Zweit- oder Drittsichtung in die Riege meiner Lieblingsfilme aufzusteigen.

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                  HeartOnFire 17.03.2015, 15:59 Geändert 17.03.2015, 16:43

                  (Ich hab den Rat vom guten Martin Canine (sei gegrüßt!) befolgt und mir beide Volumes hintereinander gegeben. Ich bewerte sie als einen Film, deswegen gibt es auch nur einen Kommentar zu beiden.)

                  JORAH SCHAUT TARANTINO #4
                  KILL BILL
                  ODER (TARANTINOS ODE AN FRAUENFÜSSE UND UMA THURMANS AUGEN)

                  KILL BILL ist ein Film der mich... verwirrt hat. Denn er hat mir unter anderem aufgezeigt wie schwer es sein kann einen Film in Punkten zu bewerten. So ist das Rache-Epos um die Braut (Uma Thurman) die sich an Bill (David Carradine) rächen will, zwar eindeutig der bisher "am wenigsten grandiose" Tarantino, den ich gesehen habe, liegt also unter Pulp Fiction (9,0). Aber gleichzeitig ist er besser als manche Filme, die ich mit 8,5 bewertet habe.
                  Dieses Dilemma liegt wohl darin begründet dass die beiden Volumes dann doch vollkommen unterschiedliche Filme sind, die sich nur schwer unter einen Hut bringen lassen. Aber irgendwie doch. Ich versuche das ganze mal hier zu erklären:

                  VOL.1:
                  Stellt die Fragen. Ist eine abgedrehte bunte Hommage an japanische Samurai-Filme.
                  Natürlich haben wir auch wieder die typische unchronologische Tarantino-Erzählweise (die aber erst in VOL.2 auf die Spitze getrieben wird) und ein gehöriges Maß an Gewalt, sowie einen klasse Soundtrack ("Bang Bang" von Nancy Sinatra ist einer der besten Songs der Musikgeschichte und das gepfiffene "Twisted Nerve" ein gigantischer Ohrwurm).
                  Was ihn aber von Tarantinos anderen Filmen abgrenzt, ist die totale Überstilisierung. Sei es die knallbunte amerikanische Nachbarschaft, die comicartigen Charaktere (ich sag nur: Gogo) oder die Hektoliter an Blut, die in den Kämpfen zuhauf verschüttet werden.
                  Alles ist gewollt übertrieben. Somit hat VOL.1 vor allem eine große Stärke: Er macht verdammt nochmal Spaß. In diesen nicht einmal zwei Stunden wird einem mehr an Inszenierung um die Ohren geworfen als in Tarantinos vorherigen Filmen zusammen. Dabei bleibt natürlich die eigentliche Story etwas auf der Strecke, was jedoch auch nicht der Zweck des Films ist. VOL.1 liefert das Set-Up. Die Welt, in der wir uns befinden wird vorgestellt und wir bekommen ein Gefühl für sie. Und die eigentliche Story wird dann erzählt in...

                  VOL.2:
                  Liefert die Antworten. Unterscheidet sich grundlegend von VOL.1, da wir uns diesmal in einer Hommage an den guten alten Spaghetti-Western befinden. Alles ist weniger abgedreht, ruhiger und vor allem gewaltärmer als im Vorgänger. Da wir nun das Set-Up haben, kann der Film sich Zeit nehmen eine Geschichte zu erzählen. Außerdem ist er viel dialoglastiger und Dialoge sind wie wir wissen Tarantinos Stärke.
                  Während VOL.1 größtenteils aus Kämpfen bestand, agieren hier die Charaktere richtig miteinander. Wir erfahren etwas über sie und ihre Backgroundstory.
                  Trotz dem Wüstensetting wird aber auch nicht das asiatische Element außen vor gelassen. Die Rückblende über die Ausbildungszeit der Braut bei Meister Pai Mei ist wahrscheinlich das beste am gesamten Film.
                  Durch die Storylastigkeit ist VOL.2 aber auch ungewöhnlich langatmig für einen Tarantino. Die schlussendliche Konfrontation mit "Bill" allerdings überzeugt dafür umso mehr.

                  Zwar wirken KILL BILL VOL.1+2 wie komplett unterschiedliche Filme, ergänzen sie sich doch zu einem großen Gesamtbild. Ein Film kann nicht existieren ohne den anderen.
                  Sie sind wie Yin und Yang:
                  Komplett verschieden, doch gehören zusammen.
                  So haben wir am Schluss ein 4-Stündiges monumentales Epos, das zwar sehr gut unterhält, aber doch etwas unter seiner Länge zu leiden hat. Besonders in VOL.2 hätte man die eine oder andere Szene ohne Probleme wegkürzen können (z.B. Budds Streit mit seinem Arbeitgeber).
                  Trotzdem wurde ich nicht enttäuscht. Tarantino beweist mal wieder, was für ein fähiger Regisseur er ist und legt auch außerhalb des Gangster-Filmes einen echten Klassiker hin.

                  ,,Rache ist ein Gericht, dass am besten kalt serviert wird."
                  - altes klingonisches Sprichwort

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                    Epischste mp-Inhaltsangabe ever
                    (Eventuell Spoiler):

                    ,,Aang muss das Feuerbändigen erlernen um den Feuerlord zu besiegen. Wird es ihm gelingen und wer kann Aang das Feuerbändigen lehren? vielleicht zuko oder oder onkel iroh man weis es nicht"

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                      HeartOnFire 20.06.2015, 01:31 Geändert 20.06.2015, 01:32

                      Was für ein fucking Meisterwerk!
                      Fand ich sogar besser als Oldboy (ist das normal?^^).
                      Grandioses Psychoduell mit zwei unglaublich guten Darstellern. Fand Lee Byung-Hun ja schon in RED 2 ziemlich cool aber jetzt hat er definitiv einen neuen Fan. Der Typ rockt!
                      Und Choi Min-Sik natürlich wieder gewohnt Klasse.
                      Also das Koreanische Kino sagt mir immer mehr zu :)

                      (Ausführlicher Kommentar folgt noch.)

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                        HeartOnFire 02.12.2015, 16:39 Geändert 02.12.2015, 16:39

                        Hab den Film am Wochenende gesehen und trau mich immer noch nicht ihn zu bewerten. Der hat mich irgendwie total Verwirrt :D
                        Ich denke die nächsten Tage steht dann gleich mal eine Zweitsichtung an.

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                          HeartOnFire 09.04.2016, 02:15 Geändert 09.04.2016, 02:18

                          Ich hatte nach der Zweitsichtung gerade zwei Möglichkeiten:

                          1. Ich bewerte den Film objektiv und gehe demnach ein bisschen mit der Wertung runter, da mir nun doch noch ein Paar dramaturgische Patzer aufgefallen sind, die bei einem 9er-Film eigentlich nicht vorkommen sollten.

                          2. Ich scheiß drauf und geb ihm vollkommen subjektiv die 10 mit Herz.

                          Hab drauf geschissen.


                          I, I will be king
                          And you, you will be queen
                          Though nothing, will drive them away
                          We can beat them, just for one day
                          We can be heroes, just for one day

                          ❤️❤️❤️

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                            HeartOnFire 14.05.2018, 23:49 Geändert 14.05.2018, 23:51

                            Diese Staffel wird einfach mit jeder Folge immer besser. Wohin soll das nur führen? Legion ist ja jetzt schon zusammen mit Twin Peaks und Mr. Robot ganz oben auf dem Serien-Olymp.

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                              HeartOnFire 28.10.2017, 20:42 Geändert 28.10.2017, 20:47

                              Da hat man gar nicht mal so viele Erwartungen und dann kommt einfach Wunderkind Denis Villeneuve daher und haut mehr als 30 Jahre nach Ridley Scott's "Blade Runner" ein Science-Fiction Meisterwerk heraus, das sogar seinen bereits großartigen Vorgänger mit Leichtigkeit in die Tasche steckt. Ja, "Blade Runner 2049" ist besser als das Original und zwar deutlich, holt die Mistgabeln raus, Klassiker-Verfechter! Und wäre das noch nicht genug, gelingt es ihm zudem auch dem Vorgängerfilm im Nachhinein noch neue Facetten abzugewinnen.

                              Absolut orgasmische, sich in die Netzhaut einbrennende, Visuals, hypnotisierender Sound und eine sowohl emotional als auch intellektuell ergreifende Story: Wenn das nicht der beste Film dieses Jahres ist, weiß ich auch nicht.

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                                HeartOnFire 06.01.2016, 13:23 Geändert 06.01.2016, 13:27

                                Hab ihn gestern zum zweiten Mal angesehen und da ist mir erst klar geworden:
                                Das ist vielleicht einer der besten Action-Filme aller Zeiten.
                                So eine Wucht, so eine perfekte Inszenierung... Ich wurde einfach sprachlos zurückgelassen.
                                Mad Max: Fury Road ist kein Film mehr, er ist ein Erlebnis.
                                Für zwei größenwahnsinnige Stunden wird man in einen Strudel aus Blut und Benzin hineingezogen.
                                In diesem Film gehen Wunderschön und Abstoßend Hand in Hand und ficken dein Gehirn von allen Seiten.
                                Wer das nicht als Kunst erkennt, dem ist nicht mehr zu helfen.

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                                  HeartOnFire 11.10.2014, 22:44 Geändert 12.12.2014, 17:20

                                  Zufällig bin auf 3Sat (einem Sender den ich eigentlich sonst eher meide) auf diesen Film gestoßen. Hatte im Vorfeld schon sehr viel gutes gehört und mich deshalb entschieden mal reinzuschauen. Wird bestimmt so ähnlich wie "Blow" mit Johnny Depp, ein nettes aber kurzweiliges Drogendrama.
                                  Ich hab mich selten so getäuscht...
                                  Auch wenn am Anfang noch alles danach aussah: Die erste Szene in der Harry (Jared Leto) den Fernseher seiner Mutter Sara (Ellen Burstyn) verkauft und diese ihn sich kurz darauf wieder zurückholt, wirkt eigentlich fast komödiantisch. Alle 4 Hauptcharaktere scheinen Glücklich, erleben ihren "Sommer". Harry, sein Freund Tyrone und seine Freundin Marion (Jennifer Connelly) machen ein Heidengeld im Drogengeschäft und ziehen eine Nase nach der anderen. Währenddessen bekommt Sara ihren größten Wunsch erfüllt: sie darf in ihrer Lieblingstalkshow auftreten und Beginnt deshalb abzunehmen.
                                  Doch dann kommt der "Herbst" (im englischen passender: "Fall"). Langsam aber deutlich kommt der Absturz, den 3 Jugendlichen geht das Geld aus und sie würden alles tun um an neuen Stoff zu kommen und Sara wird abhängig von den Diätpillen, die ihr der Arzt verschrieben hat, gepaart mit unheimlichen Halluzinationen.
                                  Im "Winter" dann, kommt der absolute Tiefpunkt. Der Film trampelt sowas von auf seinen Protagonisten rum, dass es wehtut. Und es TUT weh!
                                  Wer diesen Film anschaut und danach nicht die Hände von harten Drogen lässt ist, dem ist nicht zu helfen. Dabei sind es nichteinmal nur die harten Drogen, die im Film zur Katastrophe führen. Für Sara sind es "nur" Diätpillen. Und überraschenderweise ist gerade ihrer Handlungstrang der Interessanteste. Junkiegeschichten kennt man schon, doch hier wird die Frage gestellt: Was ist überhaupt eine Droge? Und besonders ist es Ellen Burstyns Schauspiel das einen umhaut. Sie schafft des den Verfall von der netten alten Frau zum psychischen Wrack komplett überzeugend und vollkommen ohne Kitsch rüberzubringen. Aber auch die anderen Schauspieler überzeugen vollkommen. Jennifer Connellys Marion ist ausnahmsweise nicht nur die brave aber charakterlose Freundin des hauptprotagonisten und auch Marlon Wayans, den ich davor nur aus Scary Movie kannte zeigt, dass er mehr drauf hat.
                                  Eine weitere Besonderheit des Films ist die Inszenierung. Die schnelle bildabfolge bei der drogeneinnahme und im tragischen Finale schafft eine Intensität, die ihresgleichen sucht.
                                  Alles in allem ist Aronofskys "Requiem for a Dream" wirklich ein Meisterwerk. Zwar ist die eine oder andere Aussage die der Film treffen will etwas zu plakativ und klischeehaft (,,Nimm keine Drogen, Kind, sonst bekommst einen Dildo in den Po") aber das starke Spiel und die krassen Bilder gleichen das wieder aus. Ich kann wirklich jedem empfehlen sich dieses Kunstwerk anzuschauen. Allerdings sollte man wissen worauf man sich einlässt...

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                                    HeartOnFire 06.12.2015, 19:24 Geändert 07.12.2015, 21:37

                                    Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2015 für den guten alten moviesforlife, Profi für Horrorfilme (nur nicht für die guten ;D) und Sergio Leone-Fanboy.

                                    ...

                                    ,,Gott ist nicht mit uns, weil er mit Idioten keine Gnade kennt."

                                    ...

                                    "Zwei glorreiche Halunken" bzw. "The Good, the Bad and the Ugly" ist der letzte Film der Dollar-Trilogie von Sergio Leone, allerdings mein allererster Leone-Film. Trotzdem kannte ich natürlich davor schon seinen Ruf und meine Erwartungen waren dementsprechend groß. Dann auch noch die ganzen Versprechungen eines gewissen Users hier (*ähem* sein Name steht oben) ala "totales Übermeisterwerk", ja da war schon eine gewisse Erwartungshaltung. Tja, und was kann ich sagen außer "Zwei glorreiche Halunken" hat sie von vorne bis hinten erfüllt. Ihr hattet alle recht! Glückwunsch.

                                    Bei "Zwei glorreiche Halunken" handelt es sich um drei Stunden pures Film-Gold. Und es ist erstaunlich wie Leone es geschafft hat, eine eigentlich ziemlich simple Story (drei Typen suchen einen Schatz) in einen Film mit solch einer Laufzeit zu packen ohne, dass er auch nur zu irgendeinem Zeitpunkt langweilig wird. Ohne, dass einem auch nur eine einzige Szene unnötig vorkommt. Vor allem liegt das wahrscheinlich an den Charakteren, bei denen man es einfach genießt ihnen bei ihrem Abenteuer zuzuschauen. Das Duo Eastwood-Wallach harmoniert perfekt miteinander. Als das ungleiche Pärchen, welches sich zu Anfang gegenseitig hasst, jedoch gezwungenermaßen zusammenarbeiten muss sind sie größtenteils für den Humor zuständig, welcher hier auch überraschend viel vorhanden ist. Besonders Eli Wallachs Tuco haut manchmal One-Liner im Minutentakt raus, ohne dabei allerdings zum Slapstick zu verkommen.
                                    Nicht wirklich zum Spaßen aufgelegt ist dagegen Lee van Cleef als Kopfgeldjäger Sentenza. Van Cleef (von dem das übrigens ebenfalls mein erster Film ist) liefert einen großartigen sadistischen Bösewicht ab. Sehr interessant: Obwohl er "The Bad" ist, hat er den niedrigsten Kill-Count. Er tötet im gesamten Film nur drei Menschen, im Gegensatz zu Clint Eastwoods "gutem" Charakter mit neun. Das wirft die Frage auf: Wer ist hier eigentlich "der Böse". Gibt es den überhaupt? Eigentlich handeln ja alle Charaktere moralisch sehr verwerflich. Macht die Einteilung des Titels in Kategorien überhaupt Sinn? Oder will er das vielleicht gar nicht? Denn jeder der Charaktere hat seine guten, seine schlechten und seine hässlichen Seiten.

                                    Besonders hervorzuheben ist auch noch der grandiose Soundtrack von Ennio Morricone. Kannte ich ihn zuvor nur durch einzelne Lieder aus diversen Tarantino-Filmen und hab mich schon ein bisschen gefragt, was alle an diesem Western-Gedudel so toll finden (sorry), weiß ich jetzt: Der Mann ist ein Genie. Schon allein die Titelmelodie ist sowas von kultig (ich erinnere mich da z.B. an die Szene, in der Clint Eastwood zum ersten Mal auftritt und begleitet von den ersten paar Tönen des Leitmotivs zigarrerauchend hinter einer Wand hervortritt). Wo mir aber wirklich der Unterkiefer "gedropped" ist, das war als am Ende "The Ecstasy of Gold" einsetzte, während Tuco über den Friedhof rannte. Das war pure Kunst. Die perfekte Symbiose von Film und Musik.

                                    So, das ganze ist jetzt ein klein wenig kürzer geworden als mein Kommentar von letzter Woche, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich mich mit dem Western-Genre noch nicht ganz so gut auskenne wie etwa mit Tarantino-Filmen, ich hoffe aber ich hab den Film trotzdem angemessen gewürdigt. Bock auf weitere Western hat er mir definitiv gemacht und auf die von Sergio Leone erst recht. "Für eine Handvoll Dollar" wartet bereits auf seine Sichtung ;)

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                                      HeartOnFire 26.01.2015, 21:14 Geändert 26.01.2015, 21:15

                                      Schrecklich. Absolut amateurhaft und grauenvoll.
                                      Nein, damit meine ich nicht den Film sondern meinen ersten Kommentar dazu. Gott war das eine wirre gequirlte Scheiße.
                                      Um einen meiner absoluten Lieblingsfilme hier mal angemessen zu würdigen, fang ich jetzt halt nochmal komplett von vorne an.

                                      Das erste was mir zu "Watchmen" einfällt ist: Dieser Film ist ein gottverdammtes Meisterwerk!
                                      Und im Genre Comic-Verfilmungen meine absolute Nr1. Ja, sogar besser als The Dark Knight. Es gibt meiner Meinung nach in Sachen Athmospäre, Inszenierung und Charaktere nichts was an die Wächter herankommt.
                                      Außerdem war Watchmen mein erster Film von Zack Snyder und hat mich somit zu einem meiner absoluten Lieblingsregisseure geführt. Der Mann weiß einfach wie man Szenen episch inszeniert. Er schafft es sogar brutalste Gewaltszenen wunderschön aussehen zu lassen. Zack Snyder ist ein Künstler und dies ist sein Glanzstück.
                                      Natürlich ist das ganze nicht komplett auf seinen Mist gewachsen. Story und Charaktere sind natürlich aus der Graphic-Novel von Alan Moore (die ich zu meiner Schande noch nicht gelesen habe, wird aber so schnell wie möglich nachgeholt, genauso wie der Directors Cut und die Verfilmung von "Tales of the Black Freighter"). Trotzdem hätte es wahrscheinlich kein anderer Regisseur geschafft das ganze so Werkgetreu und liebevoll umzusetzen. In jeder einzelnen Szene ist die Liebe spürbar, die Snyder hier reingesteckt hat. Er ist ein totaler Comic-Fan und das merkt man ihm an. Nicht nur hier, sondern auch in seinen ganzen anderen Filmen (bei 300 wurden ja teilweise komplette Einstellungen aus dem Comic übernommen). Filme von einem Comic-Fan für Comic-Fans. Seht das hier weniger als eine objektive Review zum Film sondern als Lobpreisung an Zack Snyder und sein Werk. Denn beim besten Willen würde mir kein negativer Aspekt von diesem Film einfallen.
                                      Etwas das ich noch besonders hervorheben möchte, und woran sich viele andere Superhelden-Filme ein Beispiel nehmen sollten, sind die kompromisslosen Grauzonen. Wahre Helden gibt es hier genauso wenig wie einen klaren Antagonisten. Jeder hat auf irgeneine Art und Weise Leichen im Keller aber gleichzeitig auch nachvollziehbare Motivationen und Beweggründe. Und kein Charakter ist langweilig. Rorschach, ein gewalttätiger Psychopath aber gleichzeitig die letzte Verkörperung von Gerechtigkeit in diesem Morast aus Korruption, Der Comedian, ein frauenfeindlicher Anarchist, aber doch irgendwie der einzige, der die Natur der Gesellschaft wirklich erkannt hat, Dr. Mannhattan, ein unbesiegbarer übernatürlicher Nationalheld der langsam seine Menschlichkeit verliert sowie Ozymandias (zusammen mit Rorschach mein klarer Favorit), der klügste Mann der Welt und einziger der Truppe, der mit seiner geheimen Identität an die Öffentlichkeit gegangen ist (und sich ein Imperium mit seiner Lizenz und Merchandise-Artikeln aufgebaut hat).

                                      Was bleibt mir jetzt als Schlusswort noch zu sagen?
                                      Danke.
                                      Danke an Zack Snyder und Alan Moore für dieses Meisterwerk.
                                      Ihr seid die wahren Superhelden.

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                                        Hahaha.
                                        Sehe gerade, dass die TV Movie den mit einem blassen "durchschnittlich" Stern bewertet hat.
                                        Wieso haben wir die Zeitung nochmal?

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                                          HeartOnFire 25.04.2015, 11:26 Geändert 25.04.2015, 11:31

                                          Der gute Jorah wirft zur Zeit ziemlich
                                          mit hohen Wertungen um sich. Zuerst hat Only God Forgives eine 9 von mir bekommen und nun auch noch Interstellar.

                                          ,,Aber Jorah, warst du nicht der Typ der dem selben Film letztens nur 7,5 Punkte gegeben hat?"

                                          Ja das stimmt. Und hätte ich diesen Kommentar vor ein paar Tagen geschrieben, wäre er wahrscheinlich komplett anders ausgefallen. Ich hätte die Länge sowie das komplett versaute Ende bemängelt und außerdem hätte ich geschrieben, dass der Soundtrack von Hans Zimmer eines seiner schlechtesten Werke ist.
                                          Doch jetzt, nach der Zweitsichtung, kann ich nur noch sagen: Der Film ist ein gottverdammtes Meisterwerk.

                                          Interstellar stellt für mich eine Art geistigen Nachfolger von Inception im Nolanschen Universum dar. Jetzt könnte man natürlich sagen: ,,Die beiden kann man gar nicht vergleichen, es handelt sich um komplett verschiedene Filme!"
                                          Doch das sehe ich anders.
                                          Meiner Meinung nach gibt es dreierlei Arten Filme von Nolan:
                                          Die düsteren Thriller, wie The Dark Knight oder Insomnia.
                                          Die totalen Mindfuck-Filme wie Memento oder The Prestige.
                                          Und dann wären da noch seine emotionalen Werke: Inception und Interstellar.

                                          Inception ist auf den ersten Blick ein klassischer Nolan-Film. Ein düsterer actionreicher Thriller. Doch für mich gehört Inception zu den emotionalsten Filmen, die ich kenne. Ja, mir kamen hier die Tränen ("Time" schafft es jedes Mal). Viel trägt natürlich der Soundtrack dazu bei. Hans Zimmer hat den Score zu Inception komponiert nachdem er nur einen frühen Drehbuchentwurf gesehen hatte, interpretierte ihn als Liebesfilm. Und genau das ist er meiner Meinung nach auch.

                                          Interstellar ist für mich genau das selbe. Doch haben wir diesmal keine klassische Mann-Frau-Liebesgeschichte. Der Film ist Nolans Ode an die Nächstenliebe. Er stellt sich die Frage: Wenn ein Mann vor die Wahl gestellt wird, eine ganze Rasse zu retten, oder seine Kinder, für was würde er sich entscheiden? Kann man die Verantwortung für seine Nächsten über die für die gesamte Menschheit stellen? Ein gigantisches moralisches Dilemma. Und Nolan macht daraus ein wunderschönes Space-Drama. Den wohl emotionalsten und berührendensten Film den ich dieses Jahr sehen durfte.

                                          Viel dazu trägt auch hier wieder der bereits erwähnte Score von Hans Zimmer bei. Empfand ich ihn bei der Erstsichtung im Gegensatz zu Zimmers anderen noch recht langweilig, war es ihm bei der Zweitsichtung geschuldet, dass ich fast die vollen 169 Minuten Gänsehaut hatte. Inzwischen würde ich ihn sogar als Zimmers zweitbesten Score (hinter Inception) bezeichnen. Das besondere an ihm ist dass diesmal größtenteils auf das typisch zimmersche Bass-Dröhnen verzichtet wird und der Maestro Orgelmelodien in den Vordergrund stellt. Viele haben sich darüber beschwert dass die Musik bei Interstellar oft viel zu laut sei und die Dialoge übertöne. Doch in diesen Szenen ist es klar die Musik die herausstechen MUSS. Sie ist es die die Emotionen vermittelt, die gesprochenen Sätze der Charaktere werden unwichtig. Der Film kommuniziert durch die Musik mit uns.

                                          Auch der Cast von Interstellar ist von vorne bis hinten ausgezeichnet gewählt. Allen voran der gute Matthew McConaughey, der meiner Meinung nach für seine Perfomance hier den Oscar viel mehr verdient hätte als 2014 für Dallas Buyers Club. Anne Hathaway zeigt einmal mehr, dass sie das Märchenprinzessinen-Image nun endgültig abgelegt hat und Michael Caine spielt seine Standart-Rolle, allerdings mit einem etwas düsteren Twist. Besonders überrascht hat mich übrigens auch das plötzliche Auftauchen eines bestimmten Schauspielers im dritten Akt, möchte das allerdings niemandem vorwegnehmen. Da saß ich aber erstmal mit sehr weit geöffnetem Mund da^^

                                          Nach all diesen Lobhudeleien komme ich nun zur entscheidenden Frage: Hat Interstellar denn auch Schwächen?
                                          Und ja das hat er. Besonders im überlangen dritten Akt zieht er sich schon ziemlich und die schlussendliche Auflösung des ganzen fand ich anfangs mehr als unbefriedigend. Hier hat sich Nolan auf dünnes Eis gewagt und ein Ende gewählt, das mit Sicherheit nicht jedem gefallen wird. Inzwischen konnte ich mich aber auch damit sehr gut anfreunden. Außerdem gibt es am Ende noch ein paar winzige Logikfehler, die das Gesamtbild aber nicht schmälern.

                                          Man kann nun also sehen, ich finde Interstellar großartig. Ein Meisterwerk. Woran liegt es also, dass ich bei der Erstsichtung so enttäuscht war und ihn jetzt in den Himmel lobe? Ich kann es nicht erklären. Irgendwie hat es auf einmal "Klick" gemacht und der Film hatte mich komplett in seinen Bann gezogen. Ein großartiges Stück Filmkunst, dass zwar doch nicht ganz an Nolans Inception und The Dark Knight herankommt, doch auf jeden Fall ganz knapp davor steht.
                                          Schlussendlich bleibt es aber jedem selbst überlassen ob er Interstellar gut findet oder nicht. Ich kann nur sagen: Selbst falls euch der Film enttäuscht hat, gebt ihm eine zweite Chance. Ich habe es getan und ihn lieben gelernt.

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                                            HeartOnFire 11.04.2015, 00:47 Geändert 11.04.2015, 00:54

                                            Hab grade die erste Folge gesehen, sieht sehr interessant aus.
                                            Was ich aber sehr Fragwürdig finde ist die Altersfreigabe ab 12. Ich bin eigentlich niemand der über so etwas meckert, aber auf Sky Go können die Serie damit Kinder allen Alters schauen ohne den Jugendschutzpin eingeben zu müssen. Bei einer Serie die so blutig ist, dass selbst mir mulmig wird (und ich hab normalerweise selbst mit Splatter-Filmen ala Braindead keine Probleme) ist das echt krass.

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                                              HeartOnFire 21.08.2016, 22:42 Geändert 21.08.2016, 23:01

                                              Das besondere an Inception war für mich nie die ach so komplexe Story, die Action oder die Zeitlupeneffekte. Was Inception in meinen Augen zu einem herausragenden Film macht, ist sein psychologischer und emotionaler Kern. Denn all die Sci-Fi-Elemente und die verschiedenen Traumebenen sind eigentlich nur Beiwerk. Ein Setting in dessen Rahmen eine tragische Story rund um Verlust und Trauerbewältigung erzählt wird.
                                              Dom Cobb macht sich selbst für den Tod seiner Frau verantwortlich und wünscht sich nichts sehnlicher als wieder bei ihr zu sein. Diese Ängste und Komplexe werden in seinem Unterbewusstsein dargestellt durch Mal. Im Grunde ist Cobb selbst sein eigener Antagonist. Und erst als es ihm dann schließlich gelingt loszulassen, ist er frei. Frei von Schuldgefühlen und Trauer. Er kann endlich wieder richtig leben.

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                                              "You said you dreamt that we'd grow old together."

                                              "But we did. We did. You don't remember?... I miss you more than I can bear, but... we had our time together. And I have to let go... I have to let you go."

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                                                HeartOnFire 26.07.2016, 11:41 Geändert 02.09.2016, 16:00

                                                Dieser Text ist Teil des Kevin Spacey Geburtstagsartikels von Amarawish <3
                                                www.moviepilot.de/news/ein-textlicher-geburtstagskuchen-fur-kevin-spacey-174623

                                                "I feel like I've been in a coma for the past 20 years and I'm just now waking up."

                                                Um ehrlich zu sein war ich lange Zeit nie wirklich ein Fan von Kevin Spacey. Im Gegenteil, er kam mir sogar meist ziemlich unsympathisch vor, kannte ich ihn doch nur als egoistischen, schleimigen Badguy in Filmen wie Superman Returns aus Kindertagen. (Dass er genau diesen Rollentypus damals schon perfektioniert hatte wusste ich natürlich noch nicht, schließlich war mir seine großartige Darstellung des John Doe in Sieben ebenfalls unbekannt). Ich würde nicht sagen, dass ich damals Filme mit Spacey gemieden habe, es war mir schlicht und einfach egal ob er mitspielte. Er war nur irgendein Name auf dem Cover mit dem ich nicht wirklich viel verband.

                                                Doch dann sah ich einen Film, der Mr. Spacey wohl für immer in den Olymp meiner absoluten Lieblingsschauspieler emporheben würde. Und das, obwohl er eigentlich nichts weiter spielte als einen ganz normalen Familienvater, der von einem Rosenregen träumte.

                                                Nicht nur ist der Charakter des Lester Burnham aus Sam Mendes' American Beauty meine Lieblingsrolle von Spacey, nein er ist meiner Meinung nach sogar einer der sympathischsten und liebenswürdigsten Film-Charaktere aller Zeiten. Es ist quasi unmöglich nicht mit ihm mitzufühlen und als er uns am Anfang des Films erzählt, dass er von nun an in weniger als einem Jahr tot sein wird, wissen wir noch nicht wie sehr uns das schlussendlich mitnehmen wird. Dabei ist Lester doch eigentlich das, was man im englischen Sprachgebrauch als "creep" bezeichnen würde. Ein vierzigjähriger notgeiler Kerl, der sich auf die beste Freundin seiner Tochter im Ehebett einen runterholt. Doch mit der Zeit verstehen wir die Hintergründe dieser Figur und erkennen schlussendlich die Tragik hinter Lester Burnham. Denn eigentlich hat er doch gar nichts falsch gemacht. Im Gegenteil: Er hat genau das Richtige getan. Und muss am Ende trotzdem die Leichen im Keller anderer mit seinem Leben bezahlen.

                                                American Beauty ist definitiv ein lustiger Film, einer bei dem man wohl sogar mehr lacht als bei den meisten Komödien. Doch als Spacey schlussendlich seinen Abschlussmonolog hält stiegen mir, und das gebe ich vollkommen ohne Scham zu, heftig die Tränen in die Augen.

                                                "I guess I could be pretty pissed off about what happened to me. But it's hard to stay mad when there is so much beauty in the world. Sometimes I feel like I am seeing it all at once, and it is too much. My heart fills up like a balloon that is about to burst. And then I remember to relax. And stop trying to hold on to it. And then it flows through me like rain. And I can feel anything but gratitude for every moment of my stupid little life. You have no idea what I'm talking about do you? But don't worry you will someday."

                                                Mir ist klar, dass ich hier wohl nur ein Bruchstück dessen anreiße, was American Beauty ausmacht, behandelt er doch so viele wichtige Themen, die man unmöglich alle in so einen kleinen Text wie diesen pressen könnte. Das will ich aber auch gar nicht versuchen. Schließlich soll es hier doch eigentlich gar nicht um den Film an sich gehen, sondern um eine ganz gewisse Person. Eine Person, die es geschafft hat sich mit totaler Durchschnittlichkeit im Zusammenhang mit ganz großer Schauspielkunst in unsere Herzen zu spielen.

                                                Happy Birthday Kevin, du geile Sau.

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                                                  HeartOnFire 08.03.2015, 23:09 Geändert 08.03.2015, 23:12

                                                  Obwohl ich bereits vor über einer Woche im Kino war, hab ich den Kommentar zu BIRDMAN ziemlich lange vor mir hinausgezögert, da es einfach schwierig ist, etwas über einen Film zu schreiben, über den schon fast alles gesagt wurde. Deshalb halte ich mich kurz:

                                                  Es war eine Pein im Arsch, darauf zu warten bis dieser Film endlich in einem Kino in meiner Nähe läuft.
                                                  Als ich es dann aber endlich geschafft hatte und in der Vorstellung saß, prasselte ein wahrer Regen an Genialität auf mich herab. "Birdman" hat meine Erwartung vollkommen erfüllt.

                                                  Das Schauspiel ist genial und ich hasse die Academy immer noch ein wenig dafür, dass sie Michael Keaton dafür nicht seinen Goldjungen überreicht hat. Was ich in Bezug auf Matthew McConaughey und "Dallas Buyers Club" angezweifelt hab, stimmt hier genau: Keaton spielt in "Birdman" die Rolle seines Lebens!
                                                  Außer Edward Norton und Emma Stone, ist da auch noch Zach Galifianakis anzumerken, der sich endlich von seinem Hangover-Klischee entfernt. Eine grandiose Besetzung.

                                                  Die Regie und Kameraarbeit ist pervers. Inarritú hat kein bisschen zu viel versprochen als er sagte, er würde den gesamten Film ohne erkennbare Schnitte drehen. Natürlich sind hier Special-Effects im Einsatz, die mir aber eigentlich nicht aufgefallen sind.

                                                  So, das wurde jetzt doch nicht so kurz wie gedacht^^
                                                  "Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" ist der beste Film den ich dieses Jahr (2014 eingeschlossen) im Kino erleben durfte und macht mir sehr viel Bock auf die anderen Filme Inarritús. Mal sehen, vielleicht geb ich mir demnächst mal einen davon ;)

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                                                    HeartOnFire 02.04.2016, 00:19 Geändert 02.04.2016, 00:19

                                                    Verkanntes Meisterwerk.

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