jstemovie - Kommentare

Alle Kommentare von jstemovie

  • 7
    jstemovie 23.03.2016, 04:31 Geändert 07.05.2016, 22:11

    "Bitter Moon" wirkt ein wenig wie die cinematographische Variante eines abgründigen, bitterbösen aber doch philosophischen Schmuddelromans. Ganz Polanskis Terrain.
    Der zynische Krüppel Peter Coyote erzählt dem jungen Hugh Grant auf einer Schiffsreise nach Indien die Geschichte seiner von Perversionen durchzogenen Beziehung zu der als "Femme fatale" erscheinenden Emmanuelle Seigner, die auch auf ihn ein Auge geworfen hat... (Spoiler): Was zunächst als Story um eine ins Obsessive hinein gesteigerte Liebe beginnt, voller Begehren und sexueller Erfüllung, wird schnell zum Schreckgespenst: Es dauert nicht allzu lange, da wird aus Leidenschaft Gleichgültigkeit, aus triebhafter Spannung Langeweile. Der gescheiterte Autor beginnt sich seines evolutionären Erbes zu besinnen und dementsprechend für frisches Frauenfleisch zu interessieren, und seine ehemals heiß Begehrte "Mimi", eine einfache, kellnernde Tänzerin ohne intellektuelle Allüren, wird ihm nicht zuletzt aufgrund ihrer würdelosen Abhängigkeit unerträglich...
    Was folgt, ist ein Strudel aus emotionaler Grausamkeit, Erniedrigung und Sadismus, der schließlich in Hass und Rache kulminiert. Lässt sich Hugh Grant da mit reinziehen? - Eine Parabel über die Ehe.

    2
    • jstemovie 21.03.2016, 16:18 Geändert 21.03.2016, 16:22

      Da haben wir`s! Unser generisches Drehbuch von der Stange. Ohne Herzblut und Kreativität. Aber das werden die Scriptdoktoren schon wieder hinbiegen! XD Fail.

      2
      • jstemovie 16.03.2016, 16:44 Geändert 16.03.2016, 17:14

        Meint ihr etwa, Lincoln und Bridge of Spies waren annehmbare Filme, weil Spielberg wie zu besten Zeiten Regie geführt hat, oder war das doch eher den überdurchschnittlich starken Drehbüchern zu verdanken...?

        1
        • jstemovie 16.03.2016, 00:49 Geändert 18.04.2016, 23:18

          "Raiders of the Lost Youth" starring Harrison Ford & Steven Spielberg
          --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
          Ich war immer ein Fan von Fords Schauspielcharisma. Inzwischen ist er allerdings viel zu alt, das hat man schon im lieblosen "Crystal Skull" gesehen. Und jetzt, 8 Jahre später - wtf?! Sean Connery war als "Opa"-Vater in seinen späten 50ern anno 1989, als mit dem "Letzten Kreuzzug" auch der letzte gute Indy in die Kinos kam. Harrison Ford ist jetzt stolze 73 Jahre jung. Auch Spielberg hat seit Ewigkeiten keinen richtig guten Film mehr abgeliefert, die Magie, der Touch ist weg (2002 Catch Me If You Can, dann gings immer mehr bergab...). Im Sinne der Bond-Reihe sollte man wirklich über ein Reboot mit frischen Gesichtern nachdenken, aber bitte nicht wieder Kinder-Remakes ala Star Wars produzieren. Einfach an den ersten 3 Teilen orientieren, vielleicht etwas Düsteres ala "Temple Of Doom" ohne Shortie-Figur? Als Nachfolger geeignet wäre mit Abstrichen Bradley Cooper. Man könnte auch jemand Unbekanntes casten. Fate of Atlantis wäre eine erfolgsversprechende Vorlage. Das alles wird jedoch nicht eintreten, der Film wird sicher nicht an die ersten 3 heranreichen. Eine weitere Franchise-Gurke, mit viel medialem Klimbim gehypt, am Ende aber wieder nur Kinderkacke in der Seniorenwindel. So sicher wie das Amen in der Kirche. Ich glaub, ich bin zu alt für diesen Scheiß... XD

          1
          • jstemovie 07.03.2016, 00:46 Geändert 07.03.2016, 17:00

            Would you kindly make a Bioshock movie?

            Wird mal Zeit für eine Bioshock -Verfilmung! Über 11 Millionen verkaufte Exemplare allein von Infinite. Insgesamt 25 Millionen des ganzen Franchises.... Bei der Fanbase und Bekanntheit und vor allem dem inhaltlichen Potential sollte ein 150 Mio-Film drin sein.
            ------------------------------------------------------
            I am Andrew Ryan, and I'm here to ask you a question. Is a man not entitled to the sweat of his brow? 'No!' says the man in Washington, 'It belongs to the poor.' 'No!' says the man in the Vatican, 'It belongs to God.' 'No!' says the man in Moscow, 'It belongs to everyone.' I rejected those answers; instead, I chose something different. I chose the impossible. I chose... Rapture, a city where the artist would not fear the censor, where the scientist would not be bound by petty morality, Where the great would not be constrained by the small! And with the sweat of your brow, Rapture can become your city as well.
            ----------------------------------------------------------
            Für die Regie hätte ich gerne David Fincher...

            Nettes Video zur Philosophie Bioshocks:
            https://www.youtube.com/watch?v=sN8LgXsJJNA

            • 3
              jstemovie 06.03.2016, 02:31 Geändert 18.04.2016, 23:19

              Nach annehmbarem Beginn entpuppt sich der "Boy Next Door" schnell als psychopathisch-stalkiger kleiner Bruder des "Guests". Sozusagen ein trashiger Abklatsch eines Edeltrashfilms mit abgefucktem Ende. Dabei erinnert J.-Lo durchaus daran, dass sie schauspielern kann.

                • jstemovie 23.02.2016, 13:22 Geändert 23.02.2016, 13:56

                  Warum wird hier immer wieder Idris Elba gefordert? Ich als Medizinstudi diagnostiziere hiermit inoffiziell: PC-Zwangsneurose III. Grades. (Musste ich extra erfinden, googeln zwecklos XD )

                  • 6 .5
                    jstemovie 15.02.2016, 21:44 Geändert 11.10.2017, 16:04

                    Umwertung der "Kritiker"-Werte

                    "No Escape" ist in Wahrheit ein spannender fiktionaler Survival-"Purge", dem man ab und an sein geringes Budget ansieht.
                    Inspiriert wohl durch den historischen Fall der Roten Khmer in Kambodscha zeigt Dowdle (vielleicht überspitzt, aber im Wesen korrekt) eine entfesselt-totalitäre "Antifa"-Ideologie im Blutdurst niederer, anthropologisch konstanter Instinkte.

                    Die dem Film unterstellte Xenophobie kann sich somit höchstens auf eine "fremde" menschenfeindlichen Ideologie beziehen, deren Opfer im Falle der historischen Roten Khmer die Kambodschaner geworden sind.
                    An einer Stelle wird gar "selbst"-kritisch der entfesselte, globalisierte Turbokapitalismus als Provokateur dieser angesprochenen Anti-Ideologie kausal angeführt und verantwortlich gemacht. Es werden somit beide Extreme kritisch beurteilt. Die dargestellte Eskalation war und ist prinzipiell vielerorts Realität, ob in Afrika, Europa oder eben Asien. Den Vorwurf des Rassismus könnte man ebenso wenig einem Film gegenüber gelten lassen, der schwarze Boko-Haram-Milizionäre bei einem "Purge"-Exzess zeigt.

                    Man sieht (oder will nicht wahrhaben), eine überhastet reflexartige ideologisch-verblendete Betrachtung trägt der Komplexität der realen Welt und Historie nur unzureichend Rechnung. Ich würde daher manchen Kritikern ans Herz legen, ihre Gut-Böse-Vorurteile nicht in absurd niedrige Bewertungen zu pervertieren.

                    Damit hier kein falscher Eindruck aufkommt: "No Escape" ist ein puristischer, kleiner Survival-Actioner, kein politischer Dokumentafilm. Dem vordergründigen Realismus stehen einige die Plausibilität schwächende Deus-ex-machina-Szenen entgegen. Wer jedoch einmal cinematographisch beiwohnen will, wie erlösend es sein kann, als politisch Verfolgter und ums nackte Überleben Kämpfender in einem Nachbarland erlösendes Asyl gewährt zu bekommen, ohne dabei durch eine Reihe sicherer Drittstaaten hindurch zu migrieren, der kann das hier "erleben".

                    2
                    • jstemovie 13.02.2016, 16:11 Geändert 18.04.2016, 23:21

                      Von Kritikern gehatete Filme:
                      - "Nur mit Dir - A Walk to Remember" 9/10
                      - "Der Patriot" 8/10
                      Viel Besser als sein Ruf: "Die Neun Pforten" 8/10
                      - "Alexander: Final Cut" 8/10
                      - "Goyas Geister" 8/10
                      - "Pearl Harbor" 7,5/10
                      - "Die Insel" von Michael Bay 7,5/10
                      - "Fack ju Göhte" 7,5/10
                      - "Showgirls" - Irgendwie geiler Exploitationer... :D
                      -"Spectre" 7,5/10 : Viel besser als "Skyfall".

                      2
                      • jstemovie 30.01.2016, 15:15 Geändert 17.02.2016, 23:59

                        Diese Reihenfolge seht ihr sicher zum 1. Mal! ;)
                        1. Basterds - Interessantestes Setting - Waltz´ Mindblowing-Performance, geilstes deutsches Ensemble.
                        2. Django - Geschichtliche Relevanz - DiCaprio - Waltz, die 2te.
                        3. Kill Bill Vol. 2. Italo-Western-Style gefiel mir noch besser; dazu besseres Finale als Teil 1
                        4. True Romance (zählt für mich dazu, da Drehbuch in diesem Fall wichtiger als Regie. Tony Scott hat dem Film sicher nicht geschadet!)
                        5. Kill Bill Vol. 1.
                        6. Pulp Fiction
                        7. Jackie Brown (man merkt, dass das Drehbuch auf einer Romanvorlage basiert; insgesamt Quentins "normalster" Film)
                        8. Death Proof (schlechtestes aller Enden)
                        9. Reservoir Dogs
                        10. Hateful 8 (leider sehr belanglose Story und Auflösung, Tim Roth mit einem eher lächerlichen Waltz-Plagiatsversuch...Insgesamt noch okay)

                        • jstemovie 20.01.2016, 23:43 Geändert 22.09.2016, 01:07

                          Maßgeblich sollte die Qualität einer Schauspiel-Performance sein, nicht der Hintergrund einer Rassen- oder Minderheitenzugehörigkeit. Demnächst kommt man noch mit Schauspieler- und Oscar-Quoten, lächerlich... Es gibt genug Filme und Formate, die Idris Elba hätte sehen können, die den genannten Punkten nicht entsprechen. Sind sie in der Minderheit, dann, weil sie von Minderheiten handeln. (Nein, das ist kein naturalistischer Fehlschluss, sondern Angebot und Nachfrage...)

                          Hochklassige schwarze Schauspieler werden durchaus bei den Oscars angemessen berücksichtigt:

                          Morgan Freeman (Oscar), Denzel Washington (Oscar), Samuel L. Jackson (Oscar-Nominierung), Forest Whitaker (Oscar), Will Smith (Komiker, 2 mal nominiert), Jamie Foxx (Oscar), L. Fishburne (nominiert), Whoopi Goldberg (Oscar), Halle Berry (Oscar!!), Cuba Gooding Jr. (Oscar!!), einzig Idris Elba (noch jung, wird noch gewinnen) ging bisher leer aus etc. etc., man denke an die 12-Years-A-Slave-Gewinnerin...

                          Auf die Oscars als politisch korrekte Farce kann ich auch verzichten.

                          1
                          • jstemovie 14.01.2016, 16:29 Geändert 15.10.2017, 23:25

                            Ich hab da irgendwie zuerst an die 2. Hälfte von Titanic gedacht ;) ... Muss aufgrund der Zahl an Hatern ja nicht auf Platz 1, aber zumindest objektiv vor Mittelmaß wie The Grey eingeordnet werden. Wäre jetzt bei Gravity noch ne romantische Vorgeschichte auf der Erde dabei gewesen, wäre der Film auch scheiße, oder was?! :D Wer sich auf die Figuren in Titanic einlassen kann, erlebt ein emotional großartiges Survival-Drama. Gravity ist auch sehr gut, allerdings erzeugt der Film wenig Bindung zu seiner Hauptdarstellerin. Cast Away ist ein vertretbarer Platz 1.

                            • jstemovie 10.01.2016, 17:43 Geändert 10.01.2016, 17:48

                              Jaja, Star Wars 7 geht in Wahrheit aber eher in Richtung feministische Anbiederung... ;)

                              1
                              • 6

                                Die in "Philomena" angesprochene Thematik ist ein vereinzelter Schnipsel aus der großen Enzyklopädie der Kriminalgeschichte des Christentums. Der Film berührt emotional, reißt aber nicht mit. Er ist gut geschauspielert, aber kein großes Schauspiel: eine filmische Bagatelle. Trotzdem bleibt der Stoff relevant und wichtig und es kann nie genug aufklärerische Filme oder Bücher gegen das gewollte Vergessen und Vertuschen der Kirchen geben!

                                • 4
                                  jstemovie 22.12.2015, 18:47 Geändert 01.11.2016, 12:16

                                  Star Wars VII ist ein Disney-Produkt, das sich selbst in erster Linie als Fan-Service versteht. Narrativ aus Versatzstücken früherer Motive zusammenrecycelt, fehlt es dem Film an Originalität. Einige in der Star-Wars-immanenten Logik bestehende "Axiome" wurden scheinbar über Bord geworfen; prominentestes Beispiel: die jahrelange, prüfungsreiche Jedi-/ Sith-Ausbildung als einziger Zugang zur Macht.

                                  Dazu wird sich enorm an den feministischen Zeitgeist angebiedert, was in einer Szene fast schon selbstironisch kommentiert wird. Auf technischer Seite gibt es am Werk Abrams` & Co. so gut wie nichts auszusetzen, einzig die viel zitierten "plastischen" Sets und "organischen" Figuren sehen bei diesem Maß an Lobhudelei dann doch zu CGI-computerig aus: Ein Mischmasch aus der originalen und der Prequeltrilogie.

                                  Im Vergleich zu den früheren Episoden, die durch ihren opernhaften Einsatz der Stücke von John Williams enorm profitierten, spielt auch die bekannte Musik nur noch eine untergeordnete Rolle: Es finden sich kaum neue Motive. Statt kreativer Aufbruchsstimmung herrscht eine eifrige Aufbereitungs- und Wiederverwertungsmentalität in Disney-Hollywood.

                                  Dann wäre da noch die forcierte Kindergartenkomik, die mit ihren deplazierten Sprüchen jegliche Dramaturgie im Keim erstickt.
                                  Die Demontage der einst noch so starken Antagonisten (Imperator, Vader, Maul...) in Gestalt von Kylo Ren, der mehr an einen verwirrten Teenager erinnert als an einen echten Sithlord ist in meinen Augen allerdings der größte und unverzeihlichste Fehler.

                                  Insgesamt wirkt der Film wie ein gescheiterter Versuch - doch bei Meister Yoda heißt es bekanntermaßen:

                                  "Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen." - Ist die Macht noch mit Star Wars?

                                  5
                                  • 2 .5
                                    jstemovie 31.10.2015, 15:28 Geändert 10.06.2017, 21:08

                                    Notbremse gezogen nach 1:17 h. Hirnerweichung pur.
                                    Der erste Film, den ich nicht zu Ende geschaut habe* und trotzdem bewerten muss, da er sinnbildlich dafür steht, was in diesen Zeiten falsch läuft in der Blockbusterindustrie. Kinderkacke - ohne wahren Stil, Logik, Realismus, Spannung. Stattdessen mit dahinblödelnden Witzchen in unpassenden Situationen... Da sträuben sich die Nackenhaare und man klatscht sich unweigerlich vor die Stirn, damit das Frontalhirn nicht vollständig abstürzt.

                                    Ich empfehle den Produzenten / Autoren einen Realitätscheck, nicht zuletzt den (neuen) Fans des Franchises, die diesen Müll auch noch mit hohen Einspielergebnissen rechtfertigen. Der Film hat einige annehmbare Ansätze, die werden jedoch konsequent zerstört und ins Idiotische gezogen.
                                    Bitte auch mal Blockbuster für ein erwachsenes Publikum jenseits der Infantilität drehen, vielen Dank schon mal! ;)

                                    1
                                    • jstemovie 19.05.2015, 00:25 Geändert 25.01.2016, 13:19

                                      Ein eigener, "freier" Wille ist ohne Bewusstsein nicht denkbar, und selbst dessen Existenz beweist nicht die Nichtexistenz von Determinismus in der Willensbildung. Beim Menschen entsteht das Bewusstsein über eine Entscheidung interessanterweise erst nachdem sich das Gehirn bereits entschieden hat, diese auszuführen (Libet-Experiment und auch neuere Studienansätze). Kann eine K.I ein Bewusstsein erzeugen, bzw. wird durch eine immer komplexere Verschaltung und Integration der interagierenden Einheiten (Mensch: Neuronen/Synapsen; Computer: Halbleiter/Codes (?) ) automatisch eines erzeugt, quasi als Emergenz? Wir wissen es nicht, wir kennen keine Conditio-sine-qua-non der Bewusstseinsentstehung, wir wissen nicht, wie und wo und durch was es erzeugt wird. Auch Hawking ist ahnungslos auf diesem Gebiet. Was er meint, ist, dass die Aktionen einer K.I. irgendwann schlicht und einfach so komplex werden, dass man sie als Normalsterblicher nicht mehr vorhersagen kann. Und dann können auch gefährliche Dinge entstehen. Aber das ist nichts, was man nicht kontrollieren könnte, einfach indem man Sicherheiten in die Codes einbaut.

                                      2
                                      • 2

                                        Blutleeres, realitätsfernes CGI-Machwerk im unpassenden Comicstil. Einmal wieder auf 90 Minuten herunterkalkuliert, um unsere Aufmerksamkeitsspanne nicht überzustrapazieren...

                                        2
                                        • 5 .5
                                          jstemovie 15.03.2015, 12:43 Geändert 11.10.2017, 16:09

                                          Ich hoffe im Allgemeinen, dass sich wiederum niemand erhofft, anhand eines Hollywoodblockbusters eine komplexe politische Meinung prägen zu müssen. In diesem Sinne ein Film für aufgeklärte Menschen, die sich durch die vorhandene Selektivität der Betrachtungsweise nicht irritieren lassen. Denn diese ist bei "American Sniper" immanent (es handelt sich um die Memoiren von Chris Kyle). Die Bewertung bezieht sich daher rein auf die dramaturgische und filmische Qualität.

                                          2
                                          • 7
                                            jstemovie 04.03.2015, 03:42 Geändert 27.02.2016, 00:52

                                            "Die Seelen im Feuer" beschränkt sich auf das Wesentliche, und genau darin liegt seine Stärke. Sicher, Motive und Charaktere sind ein wenig fernseh-plakativ ausstaffiert, beherbergen aber psychologische Wahrheit. Besonders die edle Botschaft zählt: Für mich ist das ein Prädikat "besonders wertvoll" ;)

                                            Anbei sei noch an folgende Worte erinnert:

                                            "Selbst bei dem bescheidensten Anspruch auf Rechtschaffenheit muß man heute wissen, daß ein Theologe, ein Priester, ein Papst mit jedem Satz, den er spricht, nicht nur irrt, sondern lügt, – daß es ihm nicht mehr freisteht, aus »Unschuld«, aus »Unwissenheit« zu lügen. Auch der Priester weiß, so gut es Jedermann weiß, daß es keinen »Gott« mehr giebt, keinen »Sünder«, keinen »Erlöser«, – daß »freier Wille«, »sittliche Weltordnung« Lügen sind: – der Ernst, die tiefe Selbstüberwindung des Geistes erlaubt Niemandem mehr, hierüber nicht zu wissen... Alle Begriffe der Kirche sind erkannt als Das, was sie sind, als die bösartigste Falschmünzerei, die es giebt, zum Zweck, die Natur, die Natur-Werthe zu entwerthen; der Priester selbst ist erkannt als Das, was er ist, als die gefährlichste Art Parasit, als die eigentliche Giftspinne des Lebens... Wir wissen, unser Gewissen weiß es heute –, was überhaupt jene unheimlichen Erfindungen der Priester und der Kirche werth sind, wozu sie dienten, mit denen jener Zustand von Selbstschändung der Menschheit erreicht worden ist, der Ekel vor ihrem Anblick machen kann – die Begriffe »Jenseits«, »jüngstes Gericht«, »Unsterblichkeit der Seele«, die »Seele« selbst: es sind Folter-Instrumente, es sind Systeme von Grausamkeiten, vermöge deren der Priester Herr wurde, Herr blieb... Jedermann weiß das: und trotzdem bleibt Alles beim Alten."
                                            - Friedrich Nietzsche, 1888.

                                            2
                                            • 6 .5
                                              jstemovie 11.02.2015, 15:30 Geändert 06.03.2017, 20:19

                                              Handwerklich astrein und knallhart präsentiert sich "The Salvation" als puristischer Rachewestern mit ruhigem Narrativ. Unglücklicherweise mit einem auf 90 Minuten ausgehungerten Story-Gerippe. Allegorisch für die Dialogfülle des Scripts steht dabei Eva Green, der man die Zunge herausgeschnitten hat. Man füge noch eine Prise vom alten Tarantino, eine Nuance Coen-Brothers hinzu und heraus käme ein toller Western. Ich warte!

                                              • 9
                                                jstemovie 09.02.2015, 17:55 Geändert 01.11.2016, 12:19

                                                Endlich mal eine Romanverfilmung, bei der alles stimmt: Angefangen bei dem großartigen Darsteller-Ensemble (jenseits der Oscar-Academy: Rosamund Pike!) - über die Regie Finchers, die den Zuschauer ohne inszenatorischen Ballast mitten ins Geschehen versetzt, bis zu dem perfekten Drehbuch, von Gillian Flynn höchstselbst verfasst (tolle Dialoge!). Zum Glück hatte keiner dieser schrecklichen Studio-Massenschreiberlinge die Gelegenheit, den Roman durch den Fleischwolf jagen zu können... Auch der Film-Score wusste sich sehr gut einzufügen.

                                                No Spoiler: Für alle, die das Ende nicht verstehen / akzeptieren wollen: "Gone Girl" ist eine zynische Parabel über die Ehe, die unter die Oberfläche blickt und scheinbar Absurdes auf ironische Art plausibel macht. Hier schließt sich der Kreis zu einem gesellschaftsrelevanten Meisterwerk, das ist inhaltlicher Tiefgang. 150 Minuten erwachsene, nahezu perfekte Filmkunst, sehr wohltuend bei all den Teenie-Dumpfbacken-Blockbustern der heutigen Zeit.

                                                1
                                                • 5 .5
                                                  jstemovie 16.12.2014, 01:48 Geändert 06.03.2017, 20:18

                                                  Hahaha. Bryan Mills ist ein lahmer Opa gegen den Equalizer und James Bond nur noch am Sabbern ob dieser überlegenen Zeitlupen-Coolness! Man errät, sonderlich realistisch ist dieser Into-The-Face-Film nicht. Will er aber auch nicht sein, denn Fuqua steht für reine Unterhaltung. Sicherlich nichts für Realismussüchtige, aber hey! Endlich räumt mal eine Ein-Mann-Armee mit dieser verdammten Russenmafia auf!

                                                  • 3 .5
                                                    jstemovie 07.12.2014, 01:26 Geändert 21.02.2018, 00:47

                                                    Die biedere deutsche Variante von "The Ring": Das Drehbuch ziemlich einfallslos, die Schockeffekte mau. Die Grundkonstellation hätte dabei durchaus Potential für mehr gehabt. Es werden doch nur wenige deutsche Genrebeiträge abgefilmt, da fragt man sich, warum nicht auf ein spannenderes Drehbuch gewartet wird. So ist es kein Wunder, dass die deutschen Filme abseits von Schweiger, Schweighöfer (schrecklich) oder Bora Dagtekin (zunehmend schrecklicher) nicht nur finanziell abkacken.