Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 5 .5

    Um einiges besser als das Peinlon-Original, was aber auch nicht viel heißt. Diese Version ist sexier, besser gespielt und irgendwo auch etwas glaubwürdiger, aber die Zigarre bleibt trotzdem in der Kiste: Visuell sind die Todestrips einfach furzlangweilig umgesetzt und die Reinwaschung der Sünden ist zu easy und zu profan.

    • 3

      Die titelgebenden Zero Boys erweisen sich tatsächlich ziemlich schnell als unerträgliche Nulpentruppe, die immer einen auf dicke Hose macht, aber weder im Bett noch im Krieg irgendwas auf der Pfanne hat. Diese Luschen geraten nun in ein frühes Torture-Porn-Szenario, verbringen aber viel zu viel Zeit damit, sich vor und mit ihren Ladies wie Rotz am Ärmel zu benehmen. Ein ziemlicher Stinker.

      • 7

        Fängt recht launig an, langweilt dann aber mittig ausgerechnet beim Rekrutierungspart, also eigentlich dem Teil, der in jeder bekannten Variante des "Glorreiche 7"-Topos besonders viel Spaß macht. Dann aber wird vor pittoresker Kulisse ein Blumenstrauß unterschiedlichster Kampfszenen präsentiert, die der Hero allesamt erlernen muß. um am Ende dem Böswatz erfolgreich die Glocken austreten zu können. Und das ist schon echt richtig tolles Handkantenkino.

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        • 5 .5

          Räudig inszenierter Actionfilm, der seinen häßlichen Bildern mit unterdurchschnittlicher Schauspielerführung begegnet. Das Ganze soll allen Ernstes unser aller Lieblingsmuffelkopp Michael Jai White zum seriellen Klopperhero aufbauen. Nach jeder Menge spulwürdigem Gelaber kommt allerdings erstaunlicherweise ein saftiges Finale, das nochmal so richtig die Kohlen aus dem Feuer holt.

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          • 5 .5

            Blutrünstiger Brutalo-Western, in dem die sturen Testosteron-Galgenvögel Coburn und Heston eher die letzten der tumben Männer spielen. Leider ist dies einer jener zwiespältigen Filme, die ihre zweifelhafte Spannung aus der Frage beziehen, wann und von wem die hübsche Hauptdarstellerin denn nun vergewaltigt wird. Als es dann passiert, weidet McLaglen sich auch ordentlich an der Grausamkeit und reduziert Barbara Hershey endgültig zum Mittel zum Zweck - nicht nur für Obergauner Coburn.

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            • 7 .5

              Hat mir außerordentlich gut gefallen. Da staune ich selbst! Das liegt nicht zuletzt an den Bildern von Kamera-As Mauro Fiore, die sich stark von der faden Serienästhetik der Disney-Marvels absetzen. Regie-Debütant Kinberg inszeniert die Sause mit pragmatisch tightem Style, das erinnert an große Routiniers wie Badham, Donaldson oder Hyams. Die X-MEN-Franchise hat sich schon oft vom "Wischiwaschi-Kino-für-alle"-Konzept der restlichen Marvel-Abrißbirnen distanziert und bringt das in DARK PHOENIX zur Vollendung: Comicverfilmung für Comic-Fans. Hier geht es allen mies, jeder hinterfragt sich, die Mutanten sind so gestresst und zerrissen wie zu besten Claremont-Zeiten, denen ja auch die Dark-Phoenix-Storyline entstammt. Die wurde hier erwartungsgemäß etwas gekürzt und vereinfacht, außerdem fehlt natürlich völlig der emotionale Build-Up, weil Jean Grey in den vorherigen Filmen nicht stattgefunden hat.
              Aber der Rest passt: Glorreiche Actionszenen, die nicht völlig überkandideln und so jeder Figur mal einen starken Auftritt gönnen (besonders Nightcrawler darf hier einige Kabinettstückchen abliefern); dabei wird mehr aufgespießt und gepfählt als in einem handelsüblichen SAW-Teil. Dieser Sado-Fetisch mischt sich wunderbar mit halbsteifen bis desinteressieren Schauspielern sowie dem sehr effektiven Alien-Auftritt der unvermeidlichen Jessica Chastain. Der Film ist irgendwie kalt, unnachgiebig, gnadenlos und brutal; selbst Hans Zimmer schnulzt nicht rum, sondern dudelt pausenlos im Hintergrund das Unheil herbei. Der vermutlich letzte Kino-Ausflug der X-Men - nach den vernichtenden Kritiken ist ein laues Einspiel zu erwarten - hat die Serie zurück in die Nische geholt, wo sie gut aufgehoben ist. Großes Kinoglück für mich.

              Der Auftritt der ebenfalls unvermeidlichen Jennifer Lawrence - "Maybe you should call us the X-Women instead of X-Men" ist allerdings ein absoluter Groaner.

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              • 5 .5

                Die Affäre Gary Hart schien mir als Jugendlichem eine besonders pikante Schnurre aus dem amerikanischen Polit-Betrieb zu sein, Futter für zahllose Late-Night-Jokes und der Fall eines frühen Neoliberalen. In Wahrheit war es der Urknall der Trivalisierung des amerikanischen Wahlkampfs und der Beginn des kompletten Verlusts der Privatsphäre. Das hat wohl auch Jason Reitman an der Geschichte gereizt, sein Film wirkt wie eine Warnung an heutige Media Outlets; haltet Euch an die Fakten und lasst die Menschen in Ruhe. Letztlich macht er aber denselben Fehler wie die Boulevard-Journaille von einst, er zieht den Fall komplett ins Private und informiert mit einer Schlußtafel den Zuschauer darüber, daß die Harts immer noch verheiratet sind - als wäre das die einzig relevante Info. Der Film wirkt nicht nur deshalb zu flach, zu wenig fokussiert; die fiktiven Figuren, die er der Geschichte andichtet, scheinen der in der eigentlichen Geschichte fehlenden Diversität verpflichtet. So geht es ja nun auch nicht. Schauspielerisch okay (Jackman, Farmiga, Simmons, Pollak), aber nicht berühmt.

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                • 5

                  Auch in seiner mittlerweile vierten Verfilmung bietet dieser Stoff Hochglanzkitsch, der sich hier allerdings recht nah an der Streisand-Version der 70er bewegt und nie die Sphären der ersten zwei Filme erreicht. Coopers Regie ist verblüffend bildstark und sicher, der Schnitt mitunter regelrecht kreativ; ein wirklich schön anzusehender Film. Wieder ist die männliche Hauptfigur erheblich interessanter als die weibliche, Cooper muß sich aber nicht wie einst Kristofferson von seinem Co-Star an die Wand drängen lassen und kostet seine Vorstellung als Rockstar-Beau auf dem absteigenden Ast voll aus. Da darf man ihm schon "Scene Hog" an den Kopp werfen, die Kamera ist meistens auf ihm.
                  Aber nicht nur deshalb wirkt Gaga blass: Stimmlich ist sie Lichtjahre von ihren Vorgängern entfernt, optisch macht sie ohne den ganzen Kostüm-Klimbim nichts her, was anfangs hilfreich, bei der im Film behaupteten Blitzkarriere als Global Superstar aber eher merkwürdig ist. Da verliert der Film dann auch jeglichen Grip, der extrem starke Supporting Cast mit Sam Elliott, David Chappelle und Andrew Dice Clay (!) tritt immer seltener auf und der Film schleppt sich auf die monströse 136-Minuten-Marke zu. Mein Hauptproblem war aber die Musik. Gagas kreuzüble Powerballaden klingen gruselig nach 90er-Pink und der spätere Pop, zu dem sie merkwürdig ungelenk herumhüpft, ist völlig gesichtslos. Von Coopers Breitarsch-Country will ich gar nicht erst anfangen. Auf seine nächste Regiearbeit bin ich aber gespannt.

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                  • 6

                    Jacques Deray auf Melvilles Spuren. Leider findet er nicht sein Ziel. Die dem Film zugrunde liegende Begebenheit trug sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren zu, hier wirkt das wie ein paar Tage. Delon darf wirklich nur Starpräsenz zeigen, mit steinerner Miene begegnet er allen Leuten gleich. Trintignant hingegen ist ein sehr intensives Scheusal gelungen, dem Fiesling wünscht man wirklich nur das Schlimmste. Warum der Inspektor am Ende in dieser frühen Ahnung von HEAT eine Art Seelenverwandtschaft mit dem Killer zu entdecken glaubt, bleibt sein Geheimnis. Hochspannung fühlt sich anders an.

                    • 8 .5

                      Schneider und Montand auf der Höhe ihrer Kunst. CLAIRE DE FEMME ist ein seinen Figuren gegenüber unbarmherziger, tieftrauriger Film über Tod und Verlust, angesiedelt in einem nachtschwarzen Paris, das selbst bei Tag dunkel und abweisend wirkt. Die Selbstaufgabe dieser zwei Verlorenen, die sich so verzweifelt wie zerrissen aneinander klammern in der Hoffnung auf Erlösung, ist mitunter schwer zu ertragen. Aber Costa-Gavras gelingt das Kunststück, die geistreichen Dialoge immer wieder in vorzüglichem Wortwitz aufgehen zu lassen, besonders, wenn Montand auch noch der absurdesten Situation mit Galgenhumor begegnet. So fühlt sich der Film mitunter an wie eine Screwball-Comedy mit Todessehnsucht. Am Ende bricht die Sonne doch noch verzagt durch die Wolken, vielleicht hat diese gnadenlose Therapie den Irrlichtern der Nacht geholfen. Ein fantastischer Film.

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                      • 7 .5
                        Julio Sacchi: Das Manifest 30.05.2019, 09:38 Geändert 31.05.2019, 11:32

                        Die Vergleiche mit dem unsäglichen BOHEMIAN RHAPSODY sind unvermeidlich. Aber wo jener beherzt in die Biopic-Falle tappte und sich Fakten für den maximalen dramatischen Effekt zurechtbog und -log, stellt ROCKETMAN erst gar keinen Realitätsanspruch und bedient sich einer der potenziell schönsten Kinoformen: des Musicals.

                        Elton's Greatest Hits werden nicht chronologisch abgeklappert, sondern quer über seine Vita verstreut - immer genau da hin, wo sie dem Storytelling dienen. So platzt plötzlich mit "Saturday Night's Alright for Fighting" der Rock 'n' Roll aus dem kleinen Reggie; die Einsamkeit von Kindheit und Ehe beklagen gleich mehrere Figuren mit dem 2001er-Hit "I Want Love" und zum schmissigen "Honky Cat" tanzen sich Elton und Manager John Reid durch die Absurditäten des Reichtums. Das funktioniert wunderbar, oft sogar berührend. Da geht sogar "I'm Still Standing" als Rehab-Hymne (in Wirklichkeit im absoluten Cocaine-Inferno entstanden) in Ordnung.

                        Im Gegensatz zu Rami Maleks groteskem Mimikry-Overdrive versucht sich Taron Egerton erst gar nicht an einer Kopie des Vorbilds, er macht sich Elton John zu eigen und singt auch die Songs wie er selbst und nicht wie das Original. Eine gute Entscheidung. So ergibt die Kombination aus den notwendigen biografischen Eckpunkten (der Selbstmordversuch im Pool, die Freundschaft zu Bernie Taupin, die kurze Ehe mit Renate Blauel) und den irrealen Tanz- und Gesangsmontagen eine sehr stimmige Mischung.

                        Ein wunderbarer Film, auch wenn es nicht der ganz große Wurf geworden ist: Wie in so vielen Musikerfilmen wird der Künstler nie in seine Zeit eingeordnet, man sieht keinen Lennon, keinen Jagger, keinen Punk oder Duran Duran; man erlebt Elton nie wirklich als bissige Cunt und so richtig wird auch der unfassbare Erfolg Eltons nie spürbar. Die Musicalnummern hätten ruhig wilder und surrealer sein können, die Arrangements ziehen den Hits oft die Zähne.

                        Ein Hardcore-Fan wie ich vermisst natürlich Lieblingssongs, kein "Madman Across the Water", kein "Levon", kein "Dirty Litle Girl" und nichts aus der von mir heißgeliebten Phase ohne Bernie um 1980 herum. Aber das war klar, letztlich ist der Film wie ein Konzert, wie ein Musical eben. Ein Schönes.

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                        • 7 .5

                          GARÇON gilt im an großen Würfen nicht eben armen Schaffen Claude Sautets sicherlich als Nebenwerk. Es ist ein heiteres, leichtes Stück, einige Wochen im Leben eines alternden Charmeurs. Superstar Montand schien die Rolle des Servieronkels nicht statusgerecht, sie musste mit Frauengeschichten und einer Vergangenheit als Tänzer angereichert werden. Das spielt dem Film durchaus in die Hände, die fantastisch choreografierten Szenen in der Brasserie wirken um so glaubwürdiger.

                          Montand wirkt dabei nicht einmal sonderlich sympathisch, er hat eine Affäre mit einer fast halb so alten Frau - diese Franzosen! - und betrügt sie bei der erstbesten Gelegenheit. Sautet weiß das. Mittig darf Kellnerkumpel Villeret den Bonvivant entzaubern: "Du interessierst für niemanden, nur für Dich selbst."
                          Eine tolle Szene in einem schönen Film. Besonders gefiel mir, daß Montand - ganz anders als Filmfiguren von heute, die im Vakuum aus bestem Freund, Love Interest und Mutter existieren - ein buntes, lebendiges Umfeld aus Freunden, Kollegen, Frauen und Bekannten hat und sich in einem lauten, lebenslustigen Paris bewegt.
                          Ein Film, der mich froh stimmt.

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                          • 6

                            Von Donner anfangs sehr nervös und angespannt, fast unkonzentriert inszeniert. Das Drehbuch der Wachowski Sisters - oder dessen Bearbeitung durch Brian Helgeland - glänzt mit ausgesuchten Idiotien. Dazu kommt ein total aufgespulter Banderas, der sich schon mal für EX3 warmzappelt. Unglaublich nervig! Der Film fängt sich aber in der zweiten Hälfte, da entsteht sogar Chemistry zwischen Sly und Moore. Unterm Strich ok.

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                            • 7

                              Natürlich ist es völlig okay, ein Remake von Suspiria zu machen; Argentos Film ist nur Stilistik, also kann sich jeder Stilist auf dem dünnen Setting genauso austoben.
                              Der neue Film ist dann auch Spielwiese eines Filmemachers, der sich nach Lust und Laune austobt; Achsensprünge, Schnitte von links nach rechts in derselben Einstellungsgröße, gute alte Italo-Wackelzooms und ein kontrastarmes Grading zum Weglaufen - alles, was man nicht macht und alles so weit weg von Argento wie möglich. Das ist, gepaart mit der fantastisch-genialen Besetzung von Fassbinder-, Schlöndorff- und Verhoeven-Diven, alles für fast zwei Stunden auch wirklich einfach nur grossartig. Viel intelligenter gemacht als das Original - und genau da liegt das Problem.

                              Die RAF-Bezüge wirken aufgepropft und sinnlos, Tilda Swinton als alter Mann einfach nur wie ein irritierender Stunt. Guadagnino will unbedingt irgendwas Wichtiges verhandeln, er weiß aber offenbar gar nicht, was, und verschenkt den dann doch viel zu langen Film an ein total beklopptes Lovecraft-Finale. Da geht ihm dann auch die inszenatorische Sicherheit verloren, der Epilog ist eine einzige Peinlichkeit.
                              Schade um mindestens anderthalb wirklich unheimliche Stunden. Aber diese Art Horror muss aus Bauch und Sack kommen, nicht aus der Schlaui-Birne. 1:0 für Dario.

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                              • 5
                                über Glass

                                Unglaublich geschwätziger Erklärbär-Film, der gern total meta über Comics labern will, von Comics aber ganz offensichtlich nicht das Geringste versteht. M. Night ist leider immer noch total verschossen in McAvoys Schmierenkomödie aus SHIT und lässt ihn ungehindert frei drehen. Das zähe Kammerspiel dreht sich im Kreis bis zur langgezogenen Antiklimax auf dem Krankenhausparkplatz. Die Auflösung ist ein Groaner aus dem Hause Ranz.
                                Irgendwie hab ich aber Respekt vor Night - der stellt all diese Filme ganz alleine auf und zieht sein Ding durch. Das ist halt seine Vision. Feddich. Last of the independents.

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                                • 7 .5

                                  Guck ich immer wieder gerne. Nein, der Film ist nicht perfekt. Nicht mal in herkömmlichem Sinne "gut". Dazu ist die Regie viel zu unentschlossen und fahrig, der Humor mitunter zu angespannt bis albern - die völlig danebengegangene Slapstick-Sequenz mit der Polizei würde ich vor jeder Sichtung gerne rausschneiden - und die Nebenfiguren viel zu freaky. Aber Dreyfuss spielt das fantastisch, die Kamera ist toll und ein Großteil der Gags einfach nur exzellent. Was ich an dem Film so gern mag, ist diese konsequente Verweigerung jeglicher Moral; er ist so frei von Vernunft und Spießigkeit, daß es eine reine Freude ist. Sein Herz schlägt für die Verlierer, aber verdammt, geht aufs Ganze, setzt alles aufs Spiel, Euer Geld, die Freundschaften, die Ehe - because you never know, And even if you know, you never know!

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                                  • 6

                                    Fühlt sich an wie ein Theaterstück, das zunehmend in den Boulevard wegkippt: Überspannte Klischeefiguren und gestresster Overdrive geben sich die Bühnenklinke in die Hand. Trotzdem, Hackman macht das souverän wie immer und hält den Quatsch irgendwie halbwegs zusammen. Außerdem verweigert sich der Film jeglichen Anflugs von Glitz und Glamour - Leute ohne Geld in einem Kaff ohne Charme.

                                    • 5 .5

                                      Fängt stark an. Weiß, genau wie der Vorgänger, die Einsamkeit vorm Monitor extrem gut zu nutzen und macht aus Ungewißheit und Anonymität echten Grusel. Dann wird's aber schnell konkret und albern, die Spannung wird nicht gehalten. Da war der übernatürliche Budenzauber des ersten Films wirkungsvoller. Am Ende nur noch ludicrous.

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                                      • 3
                                        über The Nun

                                        Kann gar nix. Billig gedreht. schraubige Kulissen, blaß gespielt. Das rumänische Schloß wird häufiger umkreist als das Traumschiff in sechs Folgen und etwa genauso einfallsreich in Szene gesetzt. Fühlt sich insgesamt an wie ein schlecht zusammengeklautes Zitatenragout, in dem jede Szene schwächer ist als die jeweilige Quelle. Nie unheimlich, nie wirkungsvoll und dazu auch noch erschreckend bildarm. Kann gar nix. NIX.

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                                        • 0

                                          Man kann mir ja viel erzählen. Wandelnde Tote, Riesenaffen, fliegende Menschen, John Wick. Pflanzen, die Leute in den Selbstmord treiben, okay. Aber Jennifer Garner als Killing Machine? Fuck no.
                                          Verheult und piepsig wie immer überzeugt sie nicht mal als spießige Mutti in Strickjacke so richtig, aber die tödliche Lederbraut mit Maschinengewehr nimmt man noch eher Woody Allen ab. Der langweilige und redundante Quatschfilm zur Fehlbesetzung bemüht sich auch null, diese Wandlung nur ein Schamhaar breit plausibel erscheinen zu lassen. Mördermutti ballert die Druglords so wahl- wie problemlos über den Haufen, dabei gibt es nichts, wirklich absolut gar nichts, was irgendwie neu, anders oder interessant wäre, nur Klischees, schlecht gealterte Standardszenen und strunzfades Einerlei. Ein Film wie Stillstand, mit schlaffer Äktschn und komplett uninteressanten Settings und Shootouts.
                                          Schrott für Leute, die den Fraß von McDoof freiwillig schlabbern, weil sie ihr Essen wollen wie ihre Filme: Pappig, künstlich, ohne Charakter und ohne Geschmack.

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                                          • 8

                                            Mel Gibson und Vince Vaughn sind gewalttätige Cops, unterbezahlt, untergegangen, vielleicht etwas unterbelichtet. Sie sind Männer, an denen die Zeit vorüberging; der soziokulturelle Staffelstab ist an die nächste Generation abgetreten worden - und so sehen diejenigen aus, die zurückbleiben. Die Männer in dieser Welt sagen zu ihren Frauen und Müttern "I'll handle this" und fahren dann direkt zur Hölle.
                                            Mittig streut Zahler falsche Köder für die PC Crowd aus, mit der hysterischen Hypermutter Jennifer Carpenter etwa, aber dann lässt er sich wieder viel Zeit: Über zweieinhalb Stunden streckt er diesen smarten Pulp, von denen Gibson und Vaughn eine Stunde lang nonstop im Auto sitzen.
                                            Das ist trotzdem tight, ohne Musik (bis auf ein paar geile Songs, die Zahler den grossen O'Jays auf den Leib schrieb), extrem gut gespielt, geil besetzt - weniger Märchen als die Vorgänger, aber immer noch strange inszeniert wie Horror. Die zahllosen Tiermetaphern, der Haifisch Don Johnson in seinem Büro, die extreme Distanz zu den Hauptfiguren - eine Kellnerin spricht mit Gibson und Vaughn wie zu kilometerweit entfernten Geistern.
                                            Beklemmend, brutal, aber auch urkomisch. Ein Wahnsinnsfilm.

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                                            • 5
                                              über Ballon

                                              Nicht richtig schlecht, aber eben auch nicht gut, irgendwo gefangen in diesem Niemandsland der Biederkeit. Glatt, gemütlich, bekömmlich, mit nur wenigen erwähnenswerten inszenatorischen Einfällen (die Flucht im Alptraum) und Figuren so flach wie Flundern. Das Schlimmste ist aber diese dauerpräsente, total generische Filmmusik, die alles komplett zukleistert und einem ausbuchstabiert, was man zu denken hat. Und tatsächlich muß ich auch sagen: Dadurch, daß man den Ausgang kennt, wird es hinten raus recht fad.

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                                              • 5

                                                "Vermerkelung" (DIE ZEIT) des französischen Bühnenstücks oder vielmehr dessen Verfilmung. Ansprechend und durchaus komödien-kompetent, aber auch sehr lapidar gedreht. Der originalen Sozialsatire wurde die Trennschärfe genommen, die Konflikte finden hier letztlich nur auf persönlicher Ebene statt. Für eine Weile dennoch recht unterhaltsam, da gut gespielt, besonders von Herbst. Dohnanyi agiert etwas zu breit, was durchaus erwähnenswert ist, da er zum Ziel sehr antiquiert wirkender Homo-Jokes wird. Irritierend. Zum Ende fasert der Film aus und lässt mit einem ungenießbaren Neolib-Schlußmonolog die Hosen runter. Bäh.

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                                                • 7

                                                  Polizisten und Verbrecher, im französischen Flic Film oft eine symbiotische Beziehung. In Pialats Film kann man sie irgendwann gar nicht mehr unterscheiden, so unangenehm ist der Bulle Mangin, so brutal, so ungeduldig und durch und durch frauenfeindlich. Die neue Kollegin wird ständig düpiert, soll aber doch wie selbstverständlich als Sexualproviant herhalten. Depardieu spielt das angemessen abstoßend, aber eben auch mit der ihm gegebenen Sensibilität. Sophie Marceau, nie ausreichend gewürdigt als Schauspielerin, scheint ihm als kleines Gangsterliebchen unterlegen. Tatsächlich weiß sie ganz genau, daß die Typen um sie herum nur nach Geborgenheit suchen, daß sie nur irgendwer mit irgendwem sein wollen. Das weiß sie zu nutzen, für echte Gefühlee hat sie in dieser Welt sowieso keinen Platz.
                                                  POLICE moralisiert nie, ist nicht mal zynisch, auch nicht sonderlich spannend, aber eben auch nie langweilig; der Film bleibt.

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                                                    Der totale Bore-out. Möchte, maximal einfallslos, gleichzeitig BACK TO THE FUTURE II und STAR TREK IV sein. Ist aber nur eine langweilig erzählte und langweilig gedrehte SitCom. Zweieinhalb Stunden bleiernes Gelaber, das absurd einen auf bedeutungsschwanger macht. Dazu partymüde Gags, halbherzig von teuren Darstellern vorgetragen, die alle wirken, als hätten sie ne Erkältung oder Krebs. Dann eine halbe Stunde Computertrash. Laut.
                                                    Im doch ganz patenten Vorgänger CELEBRITY WAR war Thanos ein Faschist mit good intentions, hier ist er plötzlich nur ein weiterer Kaputtmacher. Lame. Kaum gibt es keine Comicvorlage, lassen die Autoren eben achselzuckend die Hosen runter. Regie gibt es in dem Sinne auch keine, die Russo Brothers dürfen nur organisieren, jeder Star muss mal was sagen dürfen. Ein 350-Millionen-Dollar-Event ohne auch nur ein erwähnenswertes Bild. Auch ne Leistung.

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