Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Grindhouse-Classic, den man immer wieder sehen kann. Warum? Weil er einen so richtig in den Grit und Sleaze des Hollywood Boulevard der frühen Eighties stürzt. Authentisch und trotzdem stylish, so geil war Kino mal. Natürlich obendrauf auch gut gespielt, wobei der zuverlässige Wings Hauser hier als both-ends-burning-Psychopimp den Vogel abschießt. Hauser als Ramrod - das muß man gesehen haben.
Grotesk überlange Simmel-Plotte, die nie den geringsten Grip entwickelt - vor allem, weil Vohrer sich viel lieber mit Edith Heerdegens verwirrter Psycho-Odyssee durch Hamburg aufhält. Da kann er zwar ein bißchen rumflashen, für den Fortgang der Story hat die Bekloppte allerdings kaum Bewandnis. Paul Neuhaus ist ein fader Held. Richtig Dampf macht hier nur der tolle Herbert Fleischmann als rasender Fotoreporter - der tut auch was für sein Geld, während sein Partner lieber mit der hübschen Elsner flirtet. Das Ende ist angesichts der Lauflänge des Endlosfilms geradezu absurd.
Flache Charaktere, teils nicht allzu überzeugend gespielt - aber das Mikrobudget von 75.000 Dollar kommt Tausendsassa Arch Oboler zugute, sein Film hat Atmosphäre und wirkt mitunter ganz schön modern. FIVE tritt mittig ein wenig Wasser, aber dann kommen die letzten 20 Minuten - und die haben es wahrlich in sich.
Die ersten 90 Minuten ist das ein durch und durch fernsehmäßiges Borefest. Die Zweiteiler-Lauflänge von grandiosen 180 wird tatsächlich auch nur mittels komplett überflüssiger Handlungsstränge erreicht oder eben durch Aufnahmen von James Mason, wie er einparkt oder seine Sachen aus dem Auto holt usw. Im zweiten Teil wird's dann aber doch recht unterhaltsam und mitunter sogar creepy. Reggie Nalder ist ein toller blauer Nosferatu und Tobe Hooper klaut frech die Arbogast-Szene aus "Psycho". Am Ende alles auch ganz schön apokalyptisch.
Film ist toll. Text nich so.
Arbeitet sich ausschließlich an den ausgenudeltsten Klischees ab und will noch nicht mal Spaß dran haben, was die schnulzige Melo-Musik vom Gruselduo Cave/Ellis nachdrücklich unterstützt. Foster nervt mit seiner patentierten Psycho-Tour und Bridges kann man mit seinem seit True Grit pathologischen Gemurmel leider nicht mehr ernst nehmen. Positiv im Gedächtnis bleiben die gute Leistung von Pine und ein beherztes Macho-Ende.
Schade, dieser südkoreanische Kassenknüller ist ja wirklich in jeder Hinsicht blutleer. Zombies ohne Gore sind nun mal schwierig, aber in so ein kontrastarm und bildschwach gedrehtes Ambiente wirken die wilden Beißer wie reingestellt. Für Spannung oder gar Grusel interessiert sich der Film so gar nicht, das untote Rehkitz am Anfang bleibt ein einsames Highlight. Dafür muß man sich mit Figuren rumschlagen, die selbst für handelsübliches Katastrophenfilmpersonal zu hohl sind (und sich mit sinnlosem bis absurden Verhalten auch nicht gerade ins Herz spielen). Die Szene mit der Lok und der Menschenkette ist geil. Ansonsten leider Borefest.
Versteh die haßerfüllten Kritiken kein bißchen. Der ist geil. Gibt sich so asozial wie alte R-Rated-Comedies und singt ein Hohelied auf den Hedonismus. Saufen, Ficken, Drogen, Freiheit. Free spirits. Klare Absage an Konformität und Prosperität, also das Gegenteil von Apatow, Feig und Konsorten. Hat im Gegensatz zu praktisch allen gegenwärtigen US-Komödien ein Riesenarsenal toller Nebenfiguren und beste Running Gags. Daß mit Efron da ein Stud steht und nicht der dicke Rogen, gibt der Sache Pfeffer. De Niro war in den letzten Jahren selten so geil wie hier, da kommt nochmal richtig der Gangsta raus. Songs knallen auch. Ein echtes Highlight, superlustig und Arschlecken.
Cage ist hier gar nicht so irre. Der beißt zwar mal überdreht in den Sellerie seiner Bloody Mary und spielt die letzten zehn Minuten unvermittelt (und gar nicht schlecht) als Bogart-Kopie, hält sich sonst aber zurück. Richtig crazy ist hier nur einer, Paul Schrader nämlich. Der ballert NBK-mäßig aus allen Rohren und wechselt Erzählstil und Filmmaterial wie die Socken. Dieses Wirrwarr eiert auf dem schmalen Grat zwischen "Das soll so" und Amateurfilm und fällt mitunter auch richtig auf die Schnauze. Aber immerhin hat Schrader, der hier auch noch in ner größeren Nebenrolle seinen S-Fehler präsentieren darf, die Eier für so nen crazy Shit. Das sieht teils aus wie bei Refn, aber eben ohne die unerträgliche Self-Seriousness. Schrader dreht einfach am Rad. Das geht schon im Asi-Irrsinn der ersten 5 Minuten schief, erholt sich aber mittig und bietet vor allem Christopher Matthew Cook als "Diesel" einige schöne Momente. Doch doch, der hat was. Oder nix. Weiß auch nich. Ausm Sack aufn Tisch. Mensch Paule.
Fand den ganz gut. Terror-Thrill in Paris ohne echte Highlights, dafür aber zügig und angenehm geerdet. Elba macht sich als gut als schlecht gelaunter Watschenverteiler. Auch den Abspannsong legt er lässig hin. In Sachen Actionsnack ne angenehme Geschichte.
Alvarez hat ja doch was drauf, hätte ich nach dem total vergeigten Remake von EVIL DEAD gar nicht gedacht. Das hier ist ja wirklich sensationell gut inszeniert und gestaltet. Smartes Setting (Detroit), gut gecastete Darsteller (Lang ist die Obersau) und Thrills ohne Ende. Wird auch mitunter ungehörig fies (Spermaspritze?!) und bleibt immer auf Zack, bis am Ende eine Schleife zuviel kommt. Auf jeden Fall ein Highlight des Jahres.
Jau, die Digitaleffekte und die Greenscreens sind wirklich abartig. Das kann man doch keinem mehr im Kino anbieten! Die Story ist natürlich auch fürn Arsch, mit dem grandiosen Vorgänger hat das hier alles gar nichts mehr zu tun; wirkt eher wie ein ganz eigener Film, dem man noch schnell den bekannten Titel draufgeklatscht hat. Aber ne Gurke ist der trotzdem nicht, grundsätzlich kann unser Gansel das mit der Äktschn und die Sause rauscht flott vorbei. Alba ist wie immer ein Totalausfall und Yeoh wird komplett verheizt. Klar. Aber das ist doch alles so herrlich drüber, besonders der Pool-Kill ist ne Gaudi. Fand den ok.
Schöner Film, originell erzählt, aber vor allem originell inszeniert. Da muß schon jemand was können, um so einen Ideenreichtum, so viele Stimmungswechsel und so viel Unsinn zusammenzuhalten. Und Taika Waittit kann was. Natürlich hat er auch ein tolles Hauptdarstellerduo zur Verfügung, das man einfach nicht aus den Augen lassen will. Soundtrack ist auch gut.
Um Himmels Willen. Also "Film" würde ich das gar nicht nennen. Das fühlt sich an wie ein völlig zusammenhangloser Zusammenschnitt aus fanmade YouTube-Videos zum Thema Phantasm. Die Stilistik wechselt ständig, anfangs wirkt der Film wie ein sehr schlechter 90er-Porno, dann wieder wie eine Endzeit-Gurke von Full Moon Entertainment. Das Acting spottet jeder Beschreibung; Bannister knallchargiert wieder bis zum Getno und Baldwin hat bis heute nichts dazugelernt. Nur Angus Scrimm bringt Gravitas rein, muß aber mit Bannister dreimal denselben Dialog führen ("Ich will meine Freunde zurück!" - "Du kriegst Deine Familie, wenn Du willst." - "Ich will meine Freunde!" - "Die kriegst Du nich!"). Man kann kaum was dazu sagen, das Ganze ist wirklich ein totaler Reinfall. Die Resterampe von Phantasms Gnaden, wo alles nur 1 Euro kosten darf.
Dank eindrucksvoller Besetzung schon vergnüglicher Fulci, der allerdings entschieden zu wenig Abenteuer bietet und eher auf alberne Kloppe setzt.
Ziemlich fader Boston-Krimi, unansehnlich inszeniert, haarsträubend unglaubwürdig erzählt und gespielt von sediert (Affleck/Monaghan) bis Overdrive (Adams/Harris). Der Schluß wirft immerhin ein interessantes moralisches Dilemma auf, das Affleck für sich richtig entscheidet.
Ricky Gervais schickt seine wohl genialste Figur auf Mini-Tour durchs Umland und produziert damit eine leichte Enttäuschung: Der Film mäandert recht ziellos und redundant herum, zusammengehalten von den erwartbaren Fremdschamszenen. Die Doku-Ebene wird filmisch gesehen völlig inkonsequent umgesetzt. Aber daß Gervais seinen David Brent als tragische Figur präsentiert und sich bewußt gegen "Comedy" entscheidet, geht zu Herzen. Letztlich ist das ein zutiefst humaner Film, was irgendwie froh macht. So schön wie das Viral Video "Lady Gypsy" wird er leider nie.
Hammerharte Polizieschi-Sause, die alles ausreizt, was dieses Subgenre so toll macht. Menschenleben sind keinen Pfifferling wert und Lynchjustiz das Fanal der gebeutelten Gesellschaft. Silva pflügt durch Rom wie eine Abrißbirne, aber am Ende war alles umsonst.
Simmel-Edelschnulze mit guten Schauspielern und einer bemerkenswert fatalistischen Weltsicht: Außer den zwei verzweifelt Liebenden ist jede Figur nur von Mißgunst und Habgier angetrieben. Vohrer überreizt den Fischaugen-Look mitunter, erfreut aber auch mit quasi-surrealen Montagen. Hat was.
Ein Text wie ein Blumenbeet. <3
Es macht schon durchaus Spaß, Patrick Wilson beim Absturz zuzusehen und bei der erfolgreichen Selbstdemontage bis hin zum dauergeilen verheulten Wrack. Dabei wird er auch ansprechend sekundiert von einigen talentierten Kollegen. Aber am Ende darf man sich schon fragen, was das alles soll. Was ist Thema des Films? Bezahlter Sex macht süchtig? Politik ist ein korruptes Geschäft? Männer sind Schweine? Hmpf!
Das endlos ausufernde Figurenpersonal aus korrupten Cops und hitzigen Gangstern (999, also Triple 9, ist der Notrufcode für verletzte Polizisten) beharkt sich in diesem vorgeblich komplexen Polizeifilm so lange, bis es einem herzlich egal ist, wer da wen warum abknallt. Der Name des Regisseurs sollte einem Warnung genug sein: John Hillcoat hat bereits Cormac McCarthys The Road zur Endzeitschnulze runtergekocht und mit der unsäglichen Räuberpistole Lawless für lange Gesichter gesorgt. In Triple 9 lässt er einen Haufen berüchtigter Knalltüten (Clifton Collins, Norman Reedus, Woody Harrelson, Aaron Paul usw) die Würmer aus dem Holz chargieren und verbrämt liebgewonnene Genreklischees zu vermeintlich profundem Kunsthandwerk – das ist nicht nur zäh, sondern auch sterbenslangweilig. Da macht nur Kate Winslet Spaß, die in einem mutigen Fall von Stunt Casting als hochtoupierte russische Gangstermutti dem Affen Zucker gibt.
Nicht unbedingt hochspannender, aber angenehm geerdeter Cold-War-Krimi, den vor allem ein verschmitzter Michael Caine und der eindrucksvoll kalte Brosnan als russischer Agent mit Eis in den Adern über Wasser halten. Lalo Schifrin begleitet das Ganze recht hübsch mit seiner Spannungsmusik. Mag den.
Fängt gut an, mit einem spielfreudigen namhaften Ensemble und einer offenkundigen Liebe zum Essen und dessen Zubereitung. Favreau ist schlau genug, Fat Jokes über seine enorme Leibesfülle zu machen, schreibt sich aber andererseits eine Affäre mit Scarlett Johansson ins Drehbuch. Naja. Obwohl es im Folgenden zwar weiterhin recht launig zugeht und man CHEF nicht absprechen kann, sympathisch zu bleiben, entpuppt sich das Unterfangen am Ende als kaum verhohlenes Produkt unambitionierter Eitelkeit und märchenhaften Wish Fulfillments. Die angeblich "kubanische" Küche bringt einfach nur Fast Food aus Miami auf den Teller und wird enttäuschend wenig gepimpt, trotzdem ist alles für den Gastro-Kritiker total "off the hook". Trotzdem, wickelt einen schon ganz gut ein, während er läuft, und einige Zubereitungsszenen sind schon sexy.
Knochenhart, staubtrocken, eindrücklich inszeniert und von Woodkids geil noisigem Soundtrack auf Overdrive gehämmert. Top! Für Hunde-Haters gibts dazu nen fetten Cumshot.