Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Ein Unterfangen, das eigentlich nicht hätte gut gehen dürfen, erweist sich als nicht nur herzlicher, sondern ehrlich rührender Tribut an eine große Leinwandfigur. Absoluter Trumpf ist Stallone selbst, der diese Story nicht an einen Nostalgietrip verrät, sondern modern und einfühlsam erzählt. Und ja, er spielt Rocky Balboa einfach großartig, schlüpft in jedem Teil der Reihe aufs Neue komplett in diese Rolle des schlichten, gutherzigen, melancholischen Stehaufmännchens.
Unseligerweise nicht nur Gene Hackmans letzter, sondern auch sein womöglich schlechtester Film (und das will selbst beim großen Gene was heißen). Die hier gebotene spießige Wohlfühlunterhaltung grenzt an Peinlichkeit, und zwar immer und immer wieder. Richtig unerträglich ist Sitcom-Held Ray Romano, der wirklich in keinerlei Hinsicht Leinwandpotenzial hat. Müll.
Natürlich ein an sich völlig überflüssiges Remake eines überlegenen Originals, das weit mehr zu erzählen hatte als nur Krimi und Plot Twist. Ein bißchen bemüht sich die Neuauflage aber auch, weniger um politische Implikationen (die Hiebe gegen den War on Terror könnten bissiger sein) als mehr um eine ungelöste Liebesgeschichte. Kidman und besonders Ejofor spielen das herausragend, so daß immerhin noch einnehmende Unterhaltung dabei herauskommt.
Ein Film über Männer, die Frauen hassen. Im Wilden Westen gibt es keine Helden, nur Grausamkeit. Auch Sex ist nur Gewalt. Will man auch zu Anfang glauben, der um Bildung bemühte Gauner (Oliver Reed) wäre wirklich besser als der monströse Viehtreiber (Gene Hackman), wird bald enttäuscht. Sie wollen Candice Bergen nur besitzen. Und mißbrauchen. Was folgt, ist das Stockholm Syndrom, und das wird mit literweise Filmblut bezahlt. In der Szene mit den Pfirsichen fliegt der Film böse vom Gleis und auch Riz Ortolani - der den Film sonst wunderbar bespielt - vergreift sich völlig im Ton. Aber er fängt sich nochmal. Niederdrückender und sinnloser war das Leben im Western selten. Ob das nun ein gesellschaftskritisches Pamphlet ist oder doch nur Exploitation - ich weiß es nicht. Danach ist man fertig mit der Welt. Und das ist ja manchmal ganz gut so.
Margheriti zeigt noch einmal, wo der Hammer hängt, und jagt Giancarlo Prete durch den Kriegsdschungel Vietnams. Der Gegner hat auch hier kein Gesicht, was man aber nicht als Rassismus mißverstehen darf: Das Böse lauert in den eigenen Reihen und geht über Leichen, ob Freund oder Feind. Die Odyssee des Helden gipfelt in der Rattenkammer und findet den Tod im Reisfeld. Der Film hat Saft, wie seine Action.
Sagenhaft schöner Weltraumgrusler, von Meister Bava in sündige Farben getaucht. Ausstattung und Kostüme sind eine Pracht, der fremde Planet fühlt sich an wie das Ende des Universums. Mit diesen preisgünstigen Kulissen können die modernsten CGI nicht mithalten, Atmosphäre liegt nun mal in den Händen eines fähigen Stilisten. Ob zufällig oder nicht, der Film nimmt ALIEN an mindestens einer Stelle vorweg und wirkt dabei kaum befremdlicher und intensiver. Ein irritierender Score erzählt von der Unausweichlichkeit des Todes. Und so kommt es dann auch.
Wie ein Donnergott aus dem Jenseits bringt Kinski den Sturm der Rache in dieses Dorf der Gesetzlosen. Der Könner Margheriti ist an Spaß und guter Laune überhaupt nicht interessiert, hier hagelt es nur Gefühlskälte, Niedertracht und blaue Bohnen. Ein Totentanz im Staub, bei dem ständig die Glocken läuten.
Megaflop mit ausführlich und genüßlich öffentlich ausgebreiteter Produktionsgeschichte. Der Film mit dem sagenhaften öden Titel (TOWN & COUNTRY, was zur Hölle) ist aber tatsächlich so schlecht, wie man annehmen möchte. Der Humor mäandert ziellos zwischen Romantic Comedy, Boulevardklamotte und Pipikacka, ab und zu wird's auch mal rassistisch und frauenfeindlich, aber garantiert nie lustig. Dank stinkreicher, nicht mal neurotischer Hauptfiguren ist das alles hier wie Woody Allen in blasiert. NOCH blasierter. Einzig die völlig deplatzierte Sequenz mit Andie MacDowell und Charlton Heston macht kurz wach, gehört aber fast genauso wenig in diesen Film wie das völlig absurde, nachgedrehte Finale. Als Katastrophe schon fast eine Kuriosität. Und warum darf Diane Keaton eigentlich immer ihre eigene bekloppte Garderobe auftragen?
Greller Atomangst-Thriller, dem seine (von George Miller inszenierten) Autojagden eher in die Quere kommen. Zuviel gewollt, aber in einigen intensiven Szenen und dank eines wahrlich eiskalten Bösewichts doch noch was bekommen. Mel Gibsons Cameo ist übrigens original 10 Sekunden lang.
Die erste Italo-Koproduktion im Rahmen der Wallace-Reihe von Rialto, dann auch noch die erste Hauptrolle Kinskis und Herr Freda am Ruder, na da geht doch die Hose auf! Von wegen. Stattdessen kommt der Gurkenlaster vorbei und lädt einen drömmeligen Psychokrimi ab, der selbst bei einer kurzfilmnahen Lauflänge von 75 Minuten beinahe ausschließlich auf der Stelle tritt. Das klingt dank Nora Orlandi natürlich ganz nett, sieht aber nur mittelprächtig aus und die Hupenschau ist auf die Dauer eher anstrengend. Am Ende war dann alles doch nur fürn Arsch und die lustigen Modellautotricks hätte Maestro Margheriti einfach besser gemacht. Man freut sich auf die grüne Stecknadel!
Von Altmeister Lumet zum Glück weitestgehend sicher inszenierte Krankenhaussatire, der es leider erheblich an Biß und Überraschung mangelt. Die Traumszenen mit Wallace Shawn sind ihm leider entglitten, wie auch manche der Schauspieler: Sedgwick überzieht wie in einem Boulevardstück und Helen Mirren hat wohl noch nie so absurd daneben gelegen wie hier. Das große Plus ist wieder mal James Spader, bei dem sich schon so langsam die ersten Merkwürdigkeiten andeuten; insbesondere seine Szenen mit dem unkenntlich maskierten Albert Brooks sorgen für zwischenzeitliche Glücksgefühle.
Entgegen landläufigen Angaben ein recht unterhaltsamer Krimi, schmissig bespielt von Peter Thomas und mit ständig freigelegten Hupen auf Touren gebracht. Eine ansehnliche Ansammlung deutscher Charakterköppe spielt das vergnüglich, auch Uschi Glas macht mit überzeugender Gehetztheit froh. Ausgerechnet Felmy, der geschätzte Haferkamp, wirkt hier wie sediert, was den Film als solches auch ein wenig nach unten zieht.
Ein Film voller Grausamkeiten. Nicht nur der Modus operandi des Mörders, auch der Umgang Testis mit seinem Mädchen oder sogar Fuchsberger rüde Art, die Eltern der Toten zu informieren. Dazu spielt Maestro Morricone sein bezaubernd melancholisches Thema oder fiedelt wie irre den Wahnsinn herbei. Mit der Edgar-Wallace-Reihe hat das nichts mehr zu tun, Blacky wirkt hier fast wie ein Fremdkörper (der auch kaum was zu tun hat). Dallamano und Massaccesi fahren diesen todtraurigen Krimi direkt ins Giallo-Land, inklusive einer Rückblende des Entsetzens. Zwischendurch fällt der Film mal in die dröge Wüste der Verhöre, aber am Ende steht das verstörte Gesicht Camille Keatons. Und bleibt.
Durchaus einnehmender Versuch, ein klassisches Hitchcock-Dilemma ins heutige Frankreich zu transportieren, gut gespielt und nicht durchgängig erwartbar. Hier hat man sich wohl mit vollen Händen für THE GIFT bedient! Leider, leider ist LE SERPENT einfach zu lang.
Der Film hat ja einen ausgesprochen schlechten Ruf. So ganz kann ich nicht verstehen, wieso - Hooper hat sich einiges bei Spielberg abgeschaut, zum Beispiel, wie man eine Geschichte aus Kinderperspektive erzählt. Und das macht er hier: Er erzählt konsequent die Fantasie (den Alptraum) eines kleinen Jungen mit allem Drum und Dran, mit Karikaturen von Erwachsenen (matronenhafte Lehrerin, hilfsbedürftige Polizei) und albernen Monstern. Das Konzept geht auf, auch wenn der Film letztlich nicht viel hergeben mag. Schlecht ist anders.
Sieht recht wertig aus, ackert sich aber mühsam an sämtlichen Klischeeszenen ab. Irgendwann merkt man, die wollen doch von irgendwas ablenken! Wollen sie auch, nämlich davon, daß der Film mal wieder nur für einen extra bescheuerten, also wirklich mal EXTRA bescheuerten Twist existiert. Skip it!
Sehr vergnüglicher, gut in Szene gesetzter Agentenkrimi mit treffsicheren Gags auf Kosten überkommener Geheimdienstklischees - bei weitem nicht so mies, wie der vertraglich verpflichtete, widerwillig agierende Gene Hackman oder der zermürbte Regisseur Nicholas Meyer sich daran erinnern. Was allerdings völlig in die Hose ging, ist das Ende. Der Film hört einfach auf! Was wird denn aus den Leuten?!
Travolta als Sozialarbeiter, der eine üble Drogengang infiltriert - zugegeben, das ist alles weder neu noch besonders auffällig. Aber Travolta spielt seine Figur so wunderbar beschränkt, sowohl in seinem Horizont als auch seinen Ambitionen, der will wirklich nur den Jungen retten, nicht im Alleingang ein Wespennest ausheben! Die Gnadenlosigkeit des Films seinen Figuren gegenüber zahlt sich aus - die letzte halbe Stunde, wenn Johnny dann doch in Aktion zu treten hat, macht dementsprechend richtig Druck.
Auf Castellaris spätere visuelle Grandezza muß man noch verzichten, einen satten Knaller bekommt man dennoch geboten. Toll ist sie, die ruchlose Gaunergang rund um Chuck Connors! Aber fieser ist eben nur noch Frank Wolff als intrigantes Goldmännchen - so richtig Zunder macht der Film, wenn sich dessen ganze Niedertracht offenbart. Hier prallt eine gute Story auf einen ebensolchen Regisseur, der Italowestern-Freund schnalzt mit der Zunge!
Junge Frau träumt von der Revuekarriere und macht sich auf von Los Angeles nach Las Vegas (den Job hat ihr Cameron Mitchell vermittelt, da war doch schon Vorsicht geboten). Ihre Karre verreckt irgendwo in der Pampa, wo sich sämtliche dickbauchigen Schmierlappen der Nachbarschaft vor Geilheit kaum halten können. Nur ein derangierter Vietnamveteran (inkl. Flashbacks, logisch) meint es ehrlich mit ihr. Eine halbe Stunde vergeht, dann passiert das Unausweichliche: Auf einem Schrottplatz machen sich die ortsansässigen Sabbermeister über die Arme her. Der Film ist hier an Details nicht interessiert, Unfallspanner müssen draußen bleiben. Zu
schauerlichen Midi-Klängen haut der Vietnamveteran den Unholden auf die Omme. Das hat deutschen Sittenwächtern teilweise nicht so gut gefallen, einmal hauts ne Hand ab und ein Auge fällt auch aus dem Schädel. Die Spezialeffekte dazu kommen aus Klein-Mäxchens Zauberkiste! Das Happy Ending macht das Licht aus: Bei einer schmierigen Revue fallen sich die Guten in die Arme. Trotzdem, in einer Szene mittendrin, als der Kloppstock das Opfer pflegt, kommt sowas wie echte Zärtlichkeit auf. Eine Blume im Dreck!
Ist ein Redo von Blacks Last Boy Scout, nur halt in den 70ern. Narrativ extrem holprig, wie ein ständiges Stop and go. Crowe sieht original aus wie Jürgen von der Lippe, Gosling ist hinreißend. Zusammen täuschen sie ganz vergnüglich darüber hinweg, daß das alles nur ne toll ausgestattete, fahrig erzählte Gagrevue ist. Manche zünden, manche nicht, die besten sind alle in den Trailern. Dafür kann der Film nichts.
Hat mir Spaß gemacht, allerdings hinterläßt Blacks Frauenfeindlichkeit und sein offensichtlicher Fetisch, 13jährige Mädchen Sex und Gewalt auszusetzen, einen unangenehmen Nachgeschmack.
Kein großes Werk im Köchelverzeichnis von Stanley Kramer, dazu weiß man einfach zu genau, worauf der Film hinaus will - bis man merkt, daß man es besser weiß als der Film selbst. Candice Bergen scheitert an der Rolle der häuslichen Geliebten und Richard Widmark schaut entschieden zu selten vorbei. Trotzdem, Hackman macht das natürlich gut. Und eine gewisse beengende Paranoiastimmung ist dem Film nicht abzusprechen. Man möge allerdings unbedingt zur 100-Minuten-Fassung greifen!
Nee, hier heisst keiner Sabata, auch wenn die deutsche Synchro ständig seinen Namen über den Titelsong zischelt. Yul Brynner trägt als Indio Black mal wieder die schwarze Klamotte aus den Glorreichen Sieben auf und kommt kaum weniger cool als sein, naja, eben nicht Namensvetter Lee Van Cleef. Gianfranco Parolini bietet hier eine tolle Westernkomödie mit viel Zoff und Krach und einem fröhlichen Dean Reed als Luftikus. Top!
Parolini hat die Sause gewohnt gut gelaunt und einfallsreich inszeniert, Langeweile dürfte eigentlich keine aufkommen. Aber das Ganze ist zu albern, zu verworren, zu fahrig erzählt; irgendwann isses auch egal, wer da wen übers Ohr haut. Das tolle Duo Lee Van Cleef + Reiner Schöne sowie ein großartiger Titelsong reissen einiges raus.
Tagebuch einer Bekloppten. Erst hab ich mich unsäglich gelangweilt, fand das alles gekünstelt und überzogen und war vom gestrigen Terranova-Soundtrack schwer genervt. Aber in der zweiten Hälfte bricht sich der archaische Irrsinn Bahn, da wird geleckt und gekackt und abgespritzt. Toll! Ein surrealer Traum/Alptraum, der mich mitunter an die erste Sichtung von Themroc erinnerte. Sehenswert. Mensch Coco! Aber der Terranova-Soundtrack, der nervt bis zum Ende.