Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 1

    Der ist mal wirklich quasi unansehbar. Die fähigen Komödiantinnen müssen extrem schwaches Material vergolden und scheitern kläglich, selbst Johanssen leistet den Offenbarungseid. Irgendwie kommt da ne extrem unangenehme Mischung aus HANGOVER und WEEKEND AT BERNIE'S raus, aber in ganz schlecht; also ne Mischung aus HANGOVER 2 und WEEKEND AT BERNIE'S 2. Musste nur schmunzeln über die Darstellung der Bachelors als dröge Pussies. Ansonsten quasi unerträglich.

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    • 4 .5

      In der Tonlage extrem unentschlossener Rape 'n' Revenge-Exploiter, der sich nie so recht zwischen Ausschlachtung und Gesellschaftskritik entscheiden kann und sich den Frauenrollen sehr ungeschickt nähert; letztlich wollen ja doch alle nur ans große Geld. Der später zum Helfer mutierende Cop rüpelt das Opfer auch erstmal böse an und verlegt sich dann aufs Bumsen. Dann hört der Film einfach auf und man will duschen.

      • 8

        Sehr starker Film, der unromantisch und unverklärt den unaufhaltsamen Abstieg Deutschlands in den Faschismus zeichnet. Ein junger Jimmy Stewart begeistert mit einer Darstellung, die Zweifel und Angst in die Aufrichtigkeit kriechen lässt. Gegenwärtige politische Strömungen und ihre Auswirkungen in Deutschland sowie die damit verbundene steigende Aggression werden hier prophetisch vorhergesehen. Daher fröstelt einen das Ansehen immer noch/wieder.

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        • 3 .5

          Langweiliger, an Plot stark unterversorgter Neo-Noir, der mit unsympathischen Figuren und allzu verspielter Regie nervt. Am Ende ist wieder nichts passiert.

          1
          • 6 .5

            In Vergessenheit geratener Actioner aus dem Fahrwasser von THE FUGITIVE, mit Voight, Sorvino, Roberts und Culp in den Nebenrollen ausgesprochen kantig besetzt. Die kommenden Serienstars Jill Hennessy und Simon Baker bewerben sich schon mal für Größeres. Nur Keenan Ivory Wayans scheint nicht die beste Wahl gewesen zu sein, so richtig Bock hat er nicht. Macht aber nichts, der Film hat Biß und Wumms und macht Spaß.

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            • 4

              Leider schon sehr doofe, mitunter märchenhafte FBI-Imagepolitur. Ich rede nur sehr ungern schlecht über den großen James Cagney, aber wie er hier Cowboy spielt wie ein kleiner Junge im Sandkasten, das geht schon hart auf die Nüsse, schlimmer ist nur noch seine Balz bei den Girls. Der Film hat recht zünftige Action, das muß man schon sagen, aber sie verpufft zwischen den Albernheiten. Eine Durchhalteprobe.

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              • 3

                Sehr langweiliger Krimi mit zu vielen betont "schrägen" Momenten und einem unfassbar nervigen Trötenscore. Der Twist ist okay und Spader natürlich auch, aber beides too little too late.

                • 4

                  Schon fast ne Unverschämtheit. Am Flipchart zusammengecastete Rund-um-die-Welt-Besetzung, die sich mit der englischen Sprache schwer abmüht (Frau Deepika ist das reinste Ärgernis mit ihrem Lautschrift-Gestammel) oder gleich ganz verheizt wird (Yen und besonders Jaa, der mir bis zum Abspann gar nicht auffiel). Der Film bemüht die ranzigsten Klischees und "Gags" aus Willi Schwabes Rumpelkammer! Am härtesten ist das Modell "bebrillte Schreibtischtäterin", die allen Ernstes das Maschinengewehr trottelig fallen läßt, welches dann natürlich beim Aufprall wie von Zauberhand die Bösen erledigt. Awesome! Überhaupt wird hier für einen derartig bekloppten Ulk ziemlich viel und oft gestorben, ohne daß es wen juckt. Geil allerdings Diesel, der hier offenbar die time of his life hatte: Ständig breit grinsend zählt er innerlich wohl die Dollars und fragt sich, wer blöd genug war, ein TripleX-Sequel durchzuwinken.

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                  • 6 .5

                    Mochte den. Wohlfühliges Oldschool-Kino für den verregneten Sonntagnachmittag, in den kulinarischen Momenten (Bäckerei in Istanbul, eindecken der Tische im Servicewagen) berückend schön gedreht. Gut ist der Film aber trotzdem nicht. Branagh gefällt zwar als Poirot, spielt sich aber zu sehr in den Vordergrund und verrät die Figur an einen völlig unpassenden Pathos-Moment im Finale. In den Nebenrollen wird dementsprechend oft hemmungslos chargiert (Depp?!), die unauffälligeren Darstellungen haben mir besser gefallen (insbesondere Josh Gad). Die lensflare-süchtigen Computerlandschaften reißen einen völlig aus dem Film raus. So richtig traut sich Branagh hier nicht an die psychologischen Untiefen heran, was schade ist. Dennoch, klassische Kintopp-Unterhaltung, die sich gern am Nil fortsetzen darf.

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                    • 6 .5

                      Im Grunde passiert gar nichts. 30 Minuten kündigt Seagal großspurig einen mörderischen Heist an, dann latscht er in ne Tiefgarage und holt ne Tasche aus dem Kofferraum. Eine heiße Biene (früher bei den Sugababes) guckt ihn mit großen Augen an oder offeriert ihm Sex (lehnt er zunächst ab). Äktschn gibt's kaum, Stevie (bzw. sein Double) verbiegt ein paar Arme und feuert wie immer schneller als die anderen. Die Handlung würde knapp die 45 Minuten füllen, die eine Vorabend-Krimiserie in der ARD beansprucht. Selbst da würden die beknackten Split Screens und der pseudofunky Score (Heist halt wa?) völlig überholt wirken. Bukarest ist in der Rolle als Paris auch stark überfordert. Die 82 Minuten Laufzeit werden mit Müh und Not erreicht, das geht nur mit ellenlangen Dialogen (drehen sich im Kreis), ausgedehnten Autofahrten und Stock Footage vom echten Paris.
                      Aber trotzdem! Stevie spielt hier richtig. Hat Bock. Nimmt sich nicht so ernst, findet sich aber megageil und spricht "Police" immer noch "POU-lice" aus, als wäre er Gründungsmitglied bei NWA. Seine Äußerungen haben manchmal Witz und klingen manchmal wie Trump ("I told you I will be back. I have a plan. I have a good plan. You'll see what I got"). Der Film ist irgendwie sympathisch in seinem Nichts und so relaxed wie Stevie. Hat mir gefallen. Hab mich wohlgefühlt.

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                      • 6

                        Hat mir etwas besser gefallen als der Vorgänger. Beckinsale ist jetzt so richtig in die Rolle reingewachsen. Der Film hat trotz immergleicher Fights und Konflikte wenigstens ein paar ganz gute Set Pieces (Kampf auf dem Eis, Waffenkammer) und kommt einigermaßen flott über die Runden. Dieses Mal hat man sich in Sachen monochromer Farbgebung übrigens nicht für blau, sondern für dunkelblau entschieden, so daß man praktisch gar nichts mehr sieht!

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                        • 6 .5

                          Streng unsentimentales Weltraum-Drama mit dokumentarisch-schlichtem Anstrich, das seine Spannung lange Zeit sehr geschickt aus der Frage "Retten oder nicht?" bezieht. Leider gerät ausgerechnet die eigentlich Rettungsaktion zur sagenhaft zähen Qual. Die Schauspieler sieht man gerne; Crenna, Franciscus und ein früher Hackman sind ein schön hemdsärmeliges Trio, Gregory Peck brodelt mit Unentschlossenheit und David Janssen steckt wie immer trotzig die Hände in die Hosentaschen. Schön!

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                          • 7

                            Dank einer in jeder Hinsicht berückend schönen Gestaltung immer noch sehenswerte Neuinterpretation des alten Tourneur-Films, in der Meister Schrader seinen Figuren gewohnt frostig begegnet. Der gelegentlich auftretende schwarze Humor bildet ein Gegengewicht zu den wenigen, mitunter aber recht heftigen Horrorszenen. Kinski und McDowell sind ziemlich ideal besetzt und finden in Heard und O'Toole schön gewöhnliche Widerparts. Ein im besten Sinne eigensinniger, manchmal befremdlicher, aber schlicht sehr schöner Film voller feuchtschwerer Sinnlichkeit. Da passt sogar Moroders Fummelscore.

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                            • 5 .5

                              Schmuddelige Spläddah-SciFi aus dem Hause Corman, die entgegen aller Behauptungen mit ALIEN allenfalls das Weltall gemeinsam hat. Es gibt ein paar sehr hübsche Bauten und Paintings und eine generelle Dringlichkeit beim Rumeiern im Space-Berg, aber das Geschmadder ist aufgesetzt und das eigentliche Geschehen bis zum erfrischend philosophischen Finish weitestgehend uninteressant. Die zur kleinen B-Movie-Legende avancierten Rape-Szene mit dem Ekelwurm darf als Exploitation-Tiefpunkt verbucht werden.

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                              • 6

                                Schöne Schwarzweißfotografie, gut eingesetzte San-Francisco-Locations und ein stimmiger Mancini-Score. Trotzdem zündet EXPERIMENT IN TERROR nicht so richtig, und zwar aus zwei Gründen: Aus der Identität des Killers/Erpressers wird ewig ein Geheimnis gemacht, obwohl sie sich als völlig gleichgültig herausstellt; und der Film ist ne halbe Stunde zu lang. Ein aufregendes Finish macht wieder Boden wett.

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                                • 5

                                  Recht fade Knastschnulze, die aus der Geschichte von Waffenbauer Williams viel mehr machen will, als eigentlich da ist. Jimmy Stewart weiß auch nicht so recht, was er tun soll. Das kann man ihm auch nicht verdenken!

                                  • 5

                                    Überraschenderweise kein Sportfilm, sondern ein Drama um die Ausweglosigkeit in US-amerikanischen Steeltowns. Als solches fühlt sich der Film über weite Strecken recht authentisch an, wäre da nicht ein vollkommen unglaubwürdiges Ende ausm Märchen. Cruise lässt schon mal die Zähne blitzen, der Focus stimmt. Ohne Craig T. Nelson wär das aber letztlich doch nur strunzfade Arbeiterromantik.

                                    • 6

                                      Schon irgendwie frech: Wenn man nichts zu erzählen hat, lässt man sich auch nichts einfallen und hört nach 75 Minuten einfach auf! Ist natürlich auch konsequent auf ne Art. Beckinsale hat sich mittlerweile ans Lack-Outift gewöhnt und kommt als Fighterin mitunter überzeugender als die immer leicht heulige Kollegin Jovovich. Der Rest? Blaue Bilder und dodgy Special Effects, keine besonderen Höhe- oder Tiefpunkte, einfach nur ne recht flotte Hatz mit dem Splatterflair der frühen 90er. Keine Empfehlung, aber auch kein Warnzeichen.

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                                      • 7 .5

                                        Sieht absolut hinreißend aus und hat sich dementsprechend das fast schon meditative Erzähltempo auch verdient. Ein Film mit intensiv gespielten, tollen (insbesondere Frauen-)Figuren, der sich mehr noch als der Vorgänger fragt, ob Androiden von elektrischen Schafen träumen. Kurz vor Schluß wird es dann leider arg banal und viel zu konkret. Sonst könnte man noch in 20 Jahren mit glasigen Augen davon erzählen, wie man einst dieses merkwürdige Wunderwerk im Kino sah. So bleibt irgendwie Albert Pyun Deluxe. Aber doppelt Deluxe.

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                                        • 6 .5
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                                          Schon okay. Kings schönstes Buch lebte vorrangig von seinem Gefühl für die Kids und deren Welt, und das kriegt auch der Film ganz gut hin. Erwachsene treten nur als unnahbare, groteske oder gleich gefährliche Wesen auf, die man nur aus der Untersicht zu sehen kriegt. Dank des R-Rating setzt auch der Film die kleine Loser-Bande ziemlich erwachsenem Horror aus. Leider ist die Inszenierung wie befürchtet allzu brav geraten. Grusel oder Schrecken kommen nie wirklich auf, Muschietti bleibt weiterhin fernsehtauglichem Einheitsbrei verhaftet. Unterm Strich ein ordentlicher Unterhaltungsfilm.

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                                          • 6 .5

                                            Starke Idee für einen Actionfilm, mit Gusto und so mancher Gewaltspitze realisiert und dank räudiger Kulissen auch schön authentisch. Und dann darf Ray Parker Jr auch noch gegen den Candyman antreten! Eine kleine Perle im an kleinen Perlen nicht eben armen 80s-Actionkosmos aus der Videothek. Schön!

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                                            • 7 .5

                                              Sehr atmosphärischer, teils ausgesprochen spannender Thriller im Serienkiller-Fahrwasser der frühen 90er. Erstaunt mit ästhetischer Bildsprache und einigen guten Darstellungen, wobei Ally Walkers nervöses Spiel und der stets etwas dümmlich geöffnete Mund schon Geschmackssache sind. Der Vorteil dieses Krimis gegenüber seiner Konkurrenz ist am Ende auch sein Nachteil: Nichts wird auserzählt, vieles nur angedeutet (etwa das Trauma der Hauptfigur); das bedeutet am Ende aber auch, daß man mit der ebenfalls nicht recht auserzählten Auflösung ziemlich im Regen stehen gelassen wird. Ich mag den Film aber einfach immer noch.

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                                              • 6 .5

                                                Cagney ist die ganze Show in diesem Westerndrama: Als verbitterter Pferderancher mit Hängsucht zieht er mal wieder alle Register. Ansonsten ist Robert Wises Film mit Drama ein wenig unterversorgt, was vor allem am fehlenden Gegenspieler liegt. Die Landschaftsaufnahmen sind toll!

                                                • 7

                                                  Anfangs nervt Cagney als übereifrig-geschniegelter Superreporter ganz erheblich. Das ergibt aber alles Sinn, wenn der Knast ihn durch sämtliche Emotionen beutelt: Trotzig, aufrüherisch, verletzt, mutlos, leer, gebrochen. Da zeigt Cagney sein ganzes Können und vermittelt das langsame innerliche Sterben eines Menschen. Großartig! Trotz enormer Unglaubwürdigkeiten im letzten Drittel kann der Film noch punkten, zum Beispiel mit einem recht knalligen Ausbruch.

                                                  • 8

                                                    Unfaßbar großartig gedrehter Film, der sich in quasi jeder Sekunde "echt" anfühlt und mitunter beträchtliche Sogwirkung entwickelt. Einziger Wermutstropfen ist die Unentschiedenheit im Storytelling - daß der Film in der zweiten Hälfte fast vollständig auf Haing S. Ngors Schultern lastet, kündigt sich zunächst überhaupt nicht an. Als müsste es unbedingt eine Hauptfigur aus dem Westen geben. Dementsprechend verwundern die Auszeichnungen Ngors als Nebendarsteller doppelt - der Mann hat definitiv die meiste Screentime! An der rohen Kraft dieses erstaunlichen Films ändert dies aber nur wenig.

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