Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 5

    Angel wird auch immer hübscher! Dieses Mal wird sie nämlich von Mitzi Kapture gespielt. Außerdem ist sie nun auf einmal keine Anwältin mehr, sondern Fotoreporterin in New York! Verrückte Welt. Zurück auf den Hollywood Blvd geht's nur, weil Angels bis dato nicht in Erscheinung getretene Schwester dort in die Fänge eines Callgirlrings geraten ist. Leider ist beim dritten Mal die Luft raus: Obwohl es dieses Mal ins Porno- und Mädchenhandelmilieu geht und Tom De Simone erheblich mehr Titten auspackt als seine Vorgänger, ist ANGEL 3 der biederste und langweiligste Teil der Babystrich-Trilogie. Schade um Mark Blankfield, der als Angels schwuler Mitstreiter eine gute Figur macht, und um Maud Adams als böse Edelnutten-Madame. Den Abspannsong gibt Lou Rawls zum Besten!

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    • 6 .5

      Leider kann Hyams' inszenatorische Finesse schlußendlich nicht die zwei großen Probleme von DRAGON EYES verschleiern. Das erste Problem ist der Plot. Der ist nämlich praktisch keiner. DRAGON EYES sieht aus wie eine Kollektion von nicht immer stimmig aufeinanderfolgenden Einzelvignetten, aus denen die beeindruckend realisierten Fights zwar herausragen, aber auch recht einsam im luftleeren Raum herumhängen. Mitunter sieht man dem Film dementsprechend deutlich an, daß Hyams am Drehbuch verzweifelt und sich hier und da, vom Sujet gelangweilt, in Manierismen verliert. Das zweite große Problem heißt Cung Le, der in Kampfszenen zwar kräftig punkten kann, als Hauptdarsteller jedoch weder die mimischen Fähigkeiten noch das Charisma besitzt, um den Zuschauer an die grob gestrickte Story zu fesseln.

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      • 6

        Die hübsche Betsy Russell, mittlerweile mit der SAW-Serie zu spätem Ruhm gekommen, geht dieses Mal als Angel auf Mörderjagd - zurück auf dem Hollywood Boulevard, denn dort meuchelt man ihren alten Cop-Kumpel! Selbiger fährt erst einmal zur endlos (und schlecht) geloopten Maxi-Version von Bronski Beats "Why?" durch LA und gerät dann in einen ausgesprochen saftigen Shootout (immer noch zu "Why?"). Damit legt der Film ganz schön vor! Leider ist die Quasi-Authentizität des ersten Babystrich-Krimis einem eher karikaturesken Abbild der bunten Rotlichtszene gewichen, selbst die vertrauten Figuren sind nur noch Clowns und Spinner. Zuviel Comic Relief also, aber immerhin einiges an Action und schlußendlich ein ordentliches Finale im tollen Bradbury Building, Filmfreunden auch bekannt aus BLADE RUNNER, MURPHY'S LAW, WOLF, DISCLOSURE, LETHAL WEAPON 4, THE ARTIST usw usw.... Und wenn ein Film mit Blancmanges "Blind Vision" schließt, kann er nicht ganz schlecht gewesen sein!

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        • 6

          Haut einem schon nach einer Viertelstunde eine exquisite Autoverfolgungsjagd über die Dächer Chicagos (hier gespielt von Montreal) um die Ohren und kann dieses Versprechen leider nicht einlösen: Im Folgenden wird zu viel vor Monitoren und Tastaturen gesessen oder durch das schmucklose Interieur eines Raketensilos gerannt. Und musste es wirklich ausgerechnet Talkshowmoderator Montel Williams als Sidekick sein? Dennoch ein passabler Actionfilm, der sich selbst nicht zu ernst nimmt und einen wieder mal gut aufgelegten Lundgren zu bieten hat.

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          • 9

            Ein erschütterndes Bild eines verlorenen Landes, mit einer Hauptfigur, wie es sie noch nie und nie wieder gab: Der großartige Tomas Milian spielt sich unter Drogen- und Alkoholeinfluss um sein Leben und schenkt der Filmgeschichte den unfaßbar asozialen Giulio Sacchi, einen unkontrollierten Idioten mit einem Rest Bauernschläue, zerfressen von Selbstmitleid und (Selbst-)Hass, völlig frei von Empathie und einer Idee vom "Wert" eines Menschenlebens. Umberto Lenzi inszeniert den Gewalttrip dieses Unmenschlichen mutig und voller Verve, ohne sich selbst Grenzen zu setzen; Ennio Morricone bespielt das niederträchtige Geschehen mit nervösem, treibenden Beat und melancholischer Sehnsucht nach einer besseren Welt. Ein Fanal.

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            • 7 .5
              über Getaway

              Ein Remake wie ein Dance Mix: Der Song ist verflacht, aber der Beat ist satter und man kann einfach gut dazu tanzen. Donaldsons GETAWAY bietet neben routinierten Darstellern (Baldwin, Woods) auch ein paar inspirierte (Madsen, Tilly) und ein paar frische (David Morse, Philip Seymour Hoffman). Die Action kommt gut und dick, die Hatz ist spannend und der Showdown so, wie man ihn sich wünscht: Verschwitzt, laut und mit Pump Guns.

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              • 8

                Fernando Di Leo findet im Rahmen des typischen italienischen 70er-Reißers eine tragische Bestandsaufnahme zur Wertlosigkeit der Arbeiterschicht. Die erste Hälfte des Films, von so manchem als zu dialoglastig verdammt, ist dabei die Stärkere; die Szene im Leichenschauhhaus dürfte auch den härtesten Knochen erschüttern. Apropos harter Knochen: Auch Luc Merenda darf hier endlich mal richtig glänzen und sogar den etwas zu routinierten James Mason an die Wand spielen. In der zweiten Hälfte dann gerät AUGE UM AUGE zum straighten, ausgesprochen saftigen Rachefeldzug, an dessen Ende die Moral so vieler toller Italoknaller aus den bleiernen Jahren steht: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt.

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                • 7

                  LA POLIZIA RINGRAZIA ist kein Actionfilm wie die späteren Polizeireißer mit ihrer entgrenzten Wildheit, tatsächlich kommt der Film unter der Regie von PLATTFUSS-Macher Steno mitunter recht behäbig daher. Zum Leben erwacht der Film vor allem dann, wenn Jürgen Drews als Kleinkrimineller auf den Plan tritt und seine schöne Geisel Laura Belli drangsaliert. Dem unverschämt gutaussehenden Drews gelingt hier mit schauspielerischer Unbedarftheit das Porträt eines jungen Mannes auf der schiefen Bahn, bei dem man lange nicht sicher sein kann, ob hier nicht doch ein guter Junge nur mal die falsche Ausfahrt genommen hat. Bis er sein wahres Gesicht zeigt.

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                  • 6

                    Luc Merenda und die berückend schöne Senta Berger geben ein wunderbares Leinwandpaar ab in Duccio Tessaris Thriller, der allerdings nur sehr gediegene Krimiunterhaltung für den späten Sonntagabend-Sendeplatz beim ZDF bietet. Selten - zu selten - leistet sich Tessari psychotronische Kapriolen, auch ein galliges Motorsägenfinale kann die Schlichtheit des Gesehenen nicht verschleiern: Die Story ist unterentwickelt, die Inszenierung im schlechten Sinne unauffällig. Synchronfans kennen die Identität des mysteriösen Bösen übrigens dank prägnanter Stimmbesetzung schon nach ca. 50 Minuten und gucken fortan in die Röhre.

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                    • 8

                      Der Gute ist nicht der Gute und der Böse nicht der Böse: Dante Lam achsenspringt sich sowohl formal als auch figurativ durch einen Thriller der Extraklasse, dessen Stars in Hochform einen Haufen seelisch Versehrter zu spielen haben. Hochspannendes HK-Kino, voller Emotionen und Ambivalenzen, bei dem man von ganzem Herzen mit einem ausnehmend süßen Kind zu bangen bereit ist.

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                      • 7 .5

                        Ein kugelsicherers Gangsterkommando verwandelt die Straßen von Los Angeles in eine War Zone; ein übler Geselle liefert sich auf dem Motorrad eine Verfolgungsjagd mit der Ploizei durch und über Palettenberge in einer Lagerhalle, und als das Ende der Halle erreicht ist, macht man das alles nochmal von vorn, aber dieses Mal mit Handgranaten; Autos explodieren auf offener Straße in voller Fahrt und reißen im Todesflug noch die funkensprühende Ampel mit. Das sind die ERSTEN ZWANZIG MINUTEN dieses unglaublichen Wall to Wall-Actioners, der selbst die hohen PM Entertainment-Standards nochmal nach oben schraubt. Der Stuntexperte Spiro Razatos nimmt Art Camacho gottlob die Actionregie ab und versucht später so manches Mal, den Auftakt zu toppen; einmal, bei einem Crash samt Explosion auf einer Brücke, gelingt es ihm sogar. B-Action vom Allerfeinsten mit der zuverlässigen UK-Kampfmaschine Gary Daniels.

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                        • 8

                          Krudes, aber verstörendes und faszinierendes Psychogramm eines Soziopathen, der sich seine Identität am Klavier erspielen will; eine schauspielerische Tour de Force von Harvey Keitel; noch dazu Tisa Farrow und besonders Jim Brown in den besten Auftritten ihrer Karrieren; vor allem aber ist FINGERS ein wunderbarer New York-Film aus der Zeit, in der New York eine zugemüllte, brutale Stadt am Rande des Wahnsinns war. Um so bemerkenswerter ist es, daß Toback die maximale Anspannung und Intensität nicht in den - wenigen -Gewaltszenen erreicht, sondern bei Keitels Vorspielen neben der Carnegie Hall. So sah amerikanischer Independent Film mal aus.

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                          • 3

                            Drei verdiente Altstars (Ned Beatty, Hal Holbrook, Trevor Howard) stehen verlegen in der Ecke, während der steinerne Ben Cross ausgesucht bocklos den verführten Priester gibt - ein bodenlos schlecht inszenierter Horrorquark, in dessen weichgezeichneten Pastellbildern lange Zeit gar nichts passiert. Im Finale dürfen dann nochmal alberne Gummimonster ran und öffnen das Tor zu blitzartigen Horrorvisionen, die den Gorebauern anteasen: Fingernagel aufgeklappt, Auge kaputtgenagelt und einer vollbusigen Blondine wird am Arsch gefummelt. Das hab ich damals also im Kino verpasst, weil ich den Film zwecks Erreichen eines Zuges vorzeitig verlassen musste. Es war nicht die falsche Entscheidung.

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                            • 7 .5

                              Stark unterschätztes Kuriosum aus dem Hause Disney, mit dem sich das ins Schleudern geratene Studio im angesagten SciFi-Genre versuchte, aber den Spagat zwischen kinderfreundlichem Roboterulk und abgründiger Zukunftsvision so gar nicht hinbekam. Sicher, die Spezialeffekte reichen von wunderbar bis wunderlich und die engagierten Stars befinden sich, von Schell mal abgesehen, im Gehaltsscheck-Modus, aber dieser nur vermeintliche, tatsächlich recht grausame Familienfilm hat eine ganz eigene Poesie, nicht zuletzt dank John Barrys schönem Score. Das surreale Ende haut noch heute den Schalter raus.

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                              • 6

                                "You really don't like women, do you?" - "I do not." Roger Moore hat sichtlich Spaß an seiner Rolle als misanthroper Katzenliebhaber und Wassersöldner ffolkes, wenn er auch mal wieder einmal zu oft stolz die Augenbrauen hochzieht. Der deutsche Titel suggeriert Altherrenaction im Geiste der seligen Wildgänse, aber hier gibt es herzlich wenig Bumbum und mittig auch ziemlich wenig Moore. Ein genießerisch böser Anthony Perkins und sein absurd bebrillter Adjutant Michael Parks haben den Film als Homo-Geiselgangsterduo derweil gut im Griff. Im Finale wird's dann gar noch richtig spannend, wenn der ausgezeichnete James Mason Zigaretten anbietet. Ein unterhaltsamer Jungsfilm der ganz ganz alten Schule.

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                                • 7

                                  Einer der besten Post-SEVEN-Killerthriller: Obwohl Regisseur Caruso nie wieder die Intensität des gloriosen Intros erreicht, hat sein böser Film einen doch permanent fest am Sack - und kommt dabei lange Zeit komplett ohne Mord aus. Keine Frau spielt kontrollierte Profis so gut wie Jolie, und nur wenige Männer können so nervös-ambivalent dahereiern wie Ethan Hawke. Daß sich Philip Glass mit seiner Bernard Herrmann-Hommage ein ums andere Mal im Tüdletü-Ton vergreift, fällt nicht weiter ins Gewicht. Ausnahmsweise mal dringend vorzuziehen: der marginal unterschiedliche, aber um so intensivere Director's Cut.

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                                  • 8

                                    Nur ein genialer Visualist wie Saul Bass könnte den so fremdartigen wie faszinierenden Makroaufnahmen der Ameisen noch Bilder entgegensetzen, die Konstrukte und Gefährte von Menschenhand ebenso beunruhigend ablichten. Und das macht auch den Reiz dieses - leider einzigen - Films aus der Hand von Designer Bass aus, der vielleicht dramaturgisch so manch konservativen Zuschauer enttäuschen mag, als merkwürdige Melange aus apokalyptischem Tierhorror und New Age-Konzeptalbum aber einfach nur seinesgleichen sucht.

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                                    • 6 .5

                                      Fast wie "Gala" lesen: Schöne Menschen auf schönen Bildern erzählen schönen Quatsch, und man kann sie einfach nicht weglegen. Ein beeindruckendes Ensemble hängt sich richtig rein, aber niemand hat eine Chance gegen einen bestgelaunten James Woods, der sich den Film mit einer aufgedrehten Vorstellung greift und damit davonläuft. Und der Film hat nichts dagegen. John Barry verschenkt einen seiner schönsten Scores an diesen so doofen wie schönen Film, der einem einfach immer wieder Freude schenkt.

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                                      • 6

                                        Richard Gere blinzelt sich abwesend durch einen stylishen und unterhaltsamen Thriller, der sich mit seinen Anbiederungen an Altmeister Hitch keinen Gefallen tut. Ansprechende San Francisco-Locations und ein gewohnt abstoßender Eric Roberts als eitler Gangster halten das Ganze jedoch locker über Wasser. 90er-Krimikino aus der Welt der Reichen und Schönen.

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                                        • 8

                                          Ausgezeichneter Neo Noir-Thriller aus der an spannenden Filmen ohnehin nicht armen Vita John Dahls. Die Twists und Turns werden so trocken wie schadenfreudig serviert, wie eben auch das endlose Rein und Raus aus Red Rock zum tragikomischen Running Gag wird. Cage legt seinen Antihelden dabei ideal zwischen Macker und machtlos an. Auch Lara Flynn Boyles 40er Jahre-Garderobe kann natürlich nicht verschleiern, wie tief RED ROCK WEST im Kino der Neunziger verhaftet ist, aber das macht nichts; erst der generische Showdown fühlt sich etwas abgestanden an.

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                                          • 6 .5

                                            Über lange Strecken ausgesprochen lustige Slapstick-Komödie, in der Routinier Richard Benjamin Gespür für sight gags zeigt und seinem hervorragenden Hauptdarstellerduo den nötigen Freiraum lässt. Tom Hanks gestattet insbesondere in der unvergeßlichen Badewannenszene schon einmal einen Ausblick auf den Wahnsinn von THE BURBS, und Shelley Long erinnert einen selig an die Zeiten, als Frauen in US-Konmödien nicht nur hübsch in Adam Sandlers Küche standen. Da THE MONEY PIT auch noch starke Nebenfiguren (Mantegna, Godunov, Maureen Stapleton) aufweisen kann, macht der Film eigentlich alles richtig - und überreizt im letzten Drittel dann doch noch sein Blatt.

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                                            • 6

                                              Klassischer Invasionsfilm der - guten - alten Schule in originellem Setting, der ein gerüttelt Maß an paranoider Stimmung aufzubauen versteht - nicht zuletzt, weil sich die Bedrohung in elektrischen Entladungen manifestiert und nicht als Gummimonster auf den Plan tritt. Erst im Finale geht dem Film das Geld, die Spannung und vor allem die Puste aus.

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                                              • 6
                                                über Arena

                                                Was an ARENA vom Fleck weg überrascht, ist die absolute Gnadenlosigkeit des Gezeigten, wie hier die Gefangenen mit irren Soundgewittern und Waterboarding gefoltert werden und sich eine nachgerade existenzialistische Hoffnungslosigkeit ins düstere Geschehen schleicht. Wie fertig der Held von Anfang an ist, wie sehr er gebeutelt wird und wie hier alles salzig nach Blut und Schorf schmeckt und modrig nach vollgeschissenen Gefängniszellen stinkt. Die Fights finden auf einem Greenscreen-Areal statt, die Hintergründe sind Zerrbilder archaischer Kriegsschauplätze, so daß der Film die eigene Künstlichkeit auf eine Meta-Ebene zwingt.

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                                                • 6

                                                  Eine dieser typischen Standgas-Ideen aus der kreativ gesehen etwas dünnen Schaffensphase Stephen Kings, die Horrorkenner Mick Garris klugerweise mit viel Witz inszeniert und damit überraschend unterhaltsam auf die Leinwand bringt. Brian Krause und Alice Krige sind dabei ein vorzüglich perverses Sohn/Mutter-Gespann; er hat sichtlich Spaß als doppelbödiger Sonnyboy, und die schöne Krige ist eh die ultimative Übermutter des Bösen. Die etwas exzentrische 90er-Schönheit Mädchen Amick bildet einen sehr ansehnlichen Gegenpol zum Splattergeschmadder, das Garris hier mitunter auf den Zuschauer loslässt. Ein typischer, in goldbraune Spätsommerfarben getauchter Horrorfilm aus dem Bronze Age des Genres, einer Zeit also, als im Horror noch alles ging - Sex, wildes Gemorphe, gebrochene Arme und explodierende Autos. Hübsche Cameos von Tobe Hooper, Clive Barker, John Landis, Joe Dante und King selbst machen Laune, und Enyas "Boedica" (später das Sample für "Ready Or Not" von den Fugees) wird zum stimmungsvollen Theme Song. Kann mich noch gut erinnern, wie ich mich damals im Kino über einen rappelvollen Saal wunderte... und die Tatsache, daß sich SLEEPWALKERS in Deutschland zum veritablen Hit entwickelte. Heute muß ich sagen: Nicht unverdient.

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                                                  • 6

                                                    Wie viele Leute hat Tommy Lee Jones in seiner Karriere seit THE FUGITIVE eigentlich schon gejagt? Als Möchtegern-Indianer fährtensucht er sich gewohnt knurrig durch das Niemandsland von New Mexico, was man überraschenderweise immer wieder ganz gerne von ihm sieht; ganz sicher lieber als Cate Blanchetts verbissenes Overacting. THE MISSING lässt sich so spannend wie düster an und arbeitet konsequent auf einen vielversprechenden Höhepunkt hin, verliert jedoch schon den Faden, lange bevor es soweit ist - und den Höhepunkt vergeigt Ron Howard leider völlig. Action ist seine Sache nicht, bei Schießereien verliert er die Übersicht komplett und der dramatische Impact ist längst in der Wüste zurückgelassen worden. Mit unsensiblem Getute trägt James Horner seinen Teil zur Gesamtschuld bei.