Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Ausgesprochen fragwürdiger Exploiter, der sich mit derselben Verve an den Vergewaltigungen delektiert, mit der er sich für die Rechte der Frauen einzusetzen vorgibt; kurze Röcke, Hotpants und nacktes Planschen im Whirlpool gehen hier kaum als feministische Statements durch. Wenn die Girls als "Rape Squad" zurückschlagen, macht das durchaus Freude, hat aber absolut nicht genug Druck, um den allgemein ganz schön schmierlappigen Eindruck zu entkräften. Ein weiterer unausgegorener Drive In-Heuler von American International.
Seagal hält weiter sein demographisch abgestimmtes Team zusammen, arbeitet aber am liebsten allein. Damit meine ich Seagal, nicht seine Rolle; denn ganz offensichtlich nimmt Stevie auch Dialogszenen gern alleine auf, ohne störende Schauspieler im Sichtfeld. Für den Over Shoulder-Shot reicht selbstredend ein Double für Stevie, der Mann verausgabt sich auch dieses Mal nicht. Am Ende des Tages wartet eh eine heiße Bitch am Ausgang des Hauptquartiers, und Steven, der dieses Mal sogar seine unwiderstehliche Lache auspackt, informiert: "This girl's stalking me!"
THE GREY nimmt sich vielleicht zu ernst und übertreibt hier und da mit der Dämonisierung des Wolfsrudels, verweigert sich aber ausgesprochen mutig, dem Multiplex-Mob die gewohnten Plot Points zu geben - sogar das große Finale wird einem versagt. Ein mitunter intensiver Männerfilm, der einen lebensmüden Neeson eine austauschbare Jungsgruppe anführen lässt: Hier geht es nicht um Menschlichkeit, sondern nur ums Überleben.
Unfaßbar asozialer Polizei-Ulk um zwei total verantwortungslose Cops, die San Francisco und seine Bewohner auf der Jagd nach einem Mafiaboss schwer in Mitleidenschaft ziehen. Die Unausgewogenheit des wirren, eigentlich kaum vorhandenen Plots, die Frauenfeindlichkeit und der viehische Schwulenhaß (der dem Film verdientermaßen einen Ehrenplatz in der Doku THE CELLULOID CLOSET bescherte) machen den albern-brutalen Film auf perverse Art eigensinnig und beinahe zur US-Variante des Deodato-Fetzers UOMINI SI NASCE. Die Action ist erstklassig.
Alter Mann und junge Frau: Was eine simple, seichte Schnulze sein könnte, wird unter der matter of fact-Regie Eastwoods zur grundehrlichen, geradezu profunden Romanze. Früher musste Clint noch nicht so fürchterlich dick auftragen wie in den letzten Jahren, um Gefühle auf die Leinwand zu zaubern, und so gibt er seinen herausragenden Hauptdarstellern Gelegenheit zum unaufdringlichen, aber umso strahlenderen Glänzen. Vielleicht nicht sein bester Film, ganz sicher aber sein schönster.
Vinnie schraubt das Moviepilot-Niveau in ungeahnte Höhen. Schon allein dafür gebührt ihm unser Dank.
Eastwoods zweiterfolgreichster Kassenschlager ist kein Stück smarter als der Vorgänger; es passiert zwar irgendwie mehr, aber dafür noch weniger Amüsantes. Dieses Mal spielt ein anderer Affe die Rolle des Clyde und überspannt prompt den Bogen (ist ja auch noch zwei Monate nach dem Dreh krepiert, das arme Vieh). Das Hauptproblem des Film ist aber Eastwood selber, der im Duett mit Ray Charles (Vorspann) noch gut gelaunt klingt, danach den Philo aber so stoisch spielt wie Harry Callahan. Keine Spur mehr vom entspannten Clint aus Teil 1. Schade, so macht die Sause nämlich keinen Spaß.
NIGHTHAWKS bedient sich effizient und effektiv einer aufs Wesentliche reduzierten Struktur (Cop gegen Terrorist) und bereichert diese mit scharf gezeichneten Figuren. Der sensible Polizist (Stallone, von Thomas Danneberg in der DF unpassend auf cool synchronisiert), der hitzige Partner (Billy Dee Williams), der abgeklärte Terrorexperte (Nigel Davenport), der angespannte Chef (Joe Spinnell) und auf der anderen Seite der Verführer des Bösen (Rutger Hauer) und seine gefühlskalte Komplizin (Persis Khambatta). Spannend und temporeich inszeniert von Bruce HARD TO KILL Malmuth - ein packender Genrefilm, der keine saure Note spielt.
Nach einem reduziert, aber um so effektiver inszenierten Intro, in dem die Hauptfigur John Talbot (Barry Newman) an einem Funkgerät den Absturz eines Flugzeugs mitverfolgt, geht der Fuß auch schon direkt aufs Gaspedal. Talbot ist nämlich auf der Suche nach Ärger. Und was für eine miese Drecksau das ist! Wie er hier in den ersten Minuten praktisch jedem vor den Koffer scheißt, der ihm dumm kommt oder ihn in der falschen Tonlage anspricht, sucht seinesgleichen. Wenn er zu genervt ist, schießt er auch schon mal einen unbewaffneten Cop über den Haufen! Da muß aber selbst er einsehen, daß es Zeit zum Abhauen ist, und mit Suzy Kendall als Geisel geht es durch die Rabatten. Nach ca. einer Viertelstunde kommt man dann auch schon in den Genuß einer knapp zwanzigminütigen Verfolgungsjagd zu Roy GET CARTER Budds funky Klängen. Wie immer gibt es aber für jede Drecksau eine noch größere Drecksau, und schon bald guckt Talbot selber in die Röhre.
Wie hier Barry "Petrocelli" Newman in den ersten vierzig Minuten des Films knallhart sein Ding durchzieht, kann man irgendwann nicht mehr fassen. So ein rücksichtsloser Sack als Hauptfigur, das verwundert selbst bei einem Film aus den goldenen 70ern. Doch dann nimmt der Film eine so erstaunliche Wendung, deren Bedeutung sich komplett in Newmans Gesicht abspielt - ein wunderbarer Moment - daß man sich erstmal wieder neu ordnen muß. Und selbst danach kann man sich nie sicher sein, wohin die Reise geht. Toll. Spannend vor allem!
Als leckere Garnitur darf sich der zuverlässige Schmierlappen John Vernon mal wieder als ganz fieser Geselle zeigen, an seiner Seite übrigens Ben Kingsley als Handlanger in seiner ersten - und bis GHANDI einzigen! - Filmrolle.
Enzo G. Castellari empfiehlt sich mit seinem effizienten, intensiven Stil als großer Peckinpah-Epigone. Wenn Polizist Fabio Testi gleich zu Anfang mit seinem Auto einen Abhang runterrollt, dürfen wir mit ihm im Wagen sitzen, während die Scherben sich im Wirbel drehen. Wie in diesem Genre üblich, kapituliert der Polizist vor der Allmacht des organisierten Verbrechens. Neu aber, daß er einen Haufen von Opfern und somit eine recht ruppige Vigilante-Truppe um sich schart - um in einem explosiven Finale den bösen Jungs heimzuleuchten...
Mit Szenen ultrabrutaler Gewalt und einem gnadenlosen Gespür für die Verzweiflung der Gebeutelten baut Castellari die emotionale Fallhöhe auf, die seinen Film schon fast zur existenziellen Studie der Violenza macht. Die Vergewaltigungsszenen sind allerdings über Gebühr ausgespielt, besonders die zweite, in der er sich an der Scham der armen Frau delektiert und die bösen Jungs sie auch noch anpinkeln läßt.
Semiklassiker unter den Auffe Fresse-Streifen von dunnemals, und zwar hauptsächlich, weil hier das Gekicke und Gehaue mit ordentlich Geschmadder angereichert wird. Da wird schon mal ein Kehlkopf rausgerissen, oder auch mal ne Lunge!
Weiterhin von Interesse, weil Hackfresse Bolo Yeung mal den Guten mimt. Das Drehbuch spricht ihn von Dialogen frei, Bolo tut Meinungsäußerung durch kurzes Blinzeln oder leichtes Verziehen der dicken Lippe kund. Zwei strunzdoofe Arschlöcher, die sich sonst in Bolos Schule rumtreiben, wollen ein paar Dollar bei illegalen Kämpfen in Tijuana verdienen. In Tijuana kann man in Donkey Bars aber auch Eseln beim Begatten bedauernswerter Nutten zusehen, also sind die Fights auch nen Schlag härter: Es geht um Leben und Tod. Damit haben der Zopfträger und sein blonder Kumpel nicht gerechnet.
Astreine Unterhaltung auf beinahe allerunterstem Niveau. Dumm wie Brot, aber spitze, z.B. weil
- Bondgirl Maryam D'Abo den Weg von X-TRO zu 007 zwar absolviert hat, aber auch wieder zurückgegangen ist
- Der blonde Typ in potthäßlichen grauen 80er-Jogginghosen trainiert, für die man sich auch im Männerheim in Neukölln nicht zu schade wäre
- James Pax mit seinen Achselhaaren rapunzelartige Zöpfe flechten könnte
- Ein Typ dem Blonden ans Leder will und extra dafür eine unvergleichliche Wolfgang Petry-Fanperücke aufgesetzt hat
- Martin Kove bei seinem ersten Mexiko-Auftritt glatt als zweiter Gottschalk durchgehen könnte
- Die James Pax zugedachte Schnalle sich offensiv rumräkelt, aber leider so schön ist wie Nachbars Klepper
- undundund
Ein geiler Scheißfilm, muß ich schon sagen. Aufs Maul mit Gore - nicht die schlechteste Kombination. Aber: Kein Sex! Was soll denn das?!
Ich mag Gary Daniels ja gerne, aber hier geht gar nichts: Mit seiner grausamen Fönwelle sieht er aus, als würde er sich gleich das Netzhemd überwerfen und "Catch the fox" anstimmen. Wenn er hier nicht gerade jemand aufs Maul haut (selten), stakst er tranig durch die Szenerie mit einer Ausdrucksstärke, die ihm jedes Daily Soap-Casting versauen würde.
Mit dabei: Halb Japan, was ewiges Gequatsche rund um Ehre und Vergeltung bedeutet sowie komplett unblutiges Schwertgefuchtel. Eine unterdurchschnittliche Autojagd endet in der einizigen einsamen Explosion des Films, der Rest ist Gesabbel. Endlos langweiliger Japan/USA-Koproduktionspudding gänzlich ohne Meriten.
Ruggero Deodatos Film gilt als der härteste Polizeireißer der Goldgräberphase in Italiens 70ern, und das auch zu Recht. Klar gibts in Lenzis Knallern auch jede Menge saftige Szenen, aber bei Deodato findet sich ein asoziales Verhalten wie sonst eigentlich nur noch in Cat III-Filmen aus Hongkong. Die Asozialen sind nämlich die "Guten"!
Gleich am Anfang weiß man schon, worauf man sich eingelassen hat, wenn eine bedauernswerte junge Frau an ihrer Handtasche gezogen von einem Motorrad gegen einen Hydranten geschleift wird. Das macht auch die Polizisten Ray Lovelock und Marc Porel sauer, die den Räubern hinterhetzen. Wer dabei nicht von selber draufgeht, bekommt akute Sterbehilfe: Porel dreht dem verletzten Kriminellen den Hals um!
Neben weiteren extremen Gewaltakten darf man dann noch eine dralles junges Ding begutachten, das erst richtig scharf wird, als Porel ihr saftig eine ballert. Ganz Kumpel läßt er Lovelock auch nochmal rüber. Und am Ende, als der Plan der beiden Bullen nicht aufgeht und der Oberfiesling nicht zu finden ist, wird kurzerhand dessen schwedische Freundin vergewaltigt! Na gut, zum Vollzug kommt's nicht, weil Chef Adolfo Celi draußen den Selbstjustizler mimt, aber die Klamotten werden schon mal nonchalant runtergerissen und Skandinavien flachgelegt.
Ein richtig fieser Film, extrem unterhaltsam. Deodato brüstet sich damit, dem Film eine gewisse Leichtigkeit gegeben zu haben, um die Gewalt zu entkräften. Dadurch wirkt diese aber noch übler! Außerdem wurden zwar die homosexuellen Untertöne in Fernando Di Leos Drehbuch eliminiert, aber Lovelock und Porel kommen immer noch sensationell schwul rüber, besonders Porel mit seinem Halstuch.
Bei diesem Knaller legt man das Strickzeug weg - politisch inkorrektes Schweinekino, das in Italien damals an der Kinokasse nur noch von Milians MONEZZA übertroffen wurde! Schluck...
Lamberto Bavas Erstling ist eine ziemlich schräge Nummer, soviel muß gesagt werden. Frau (Bernice Stegers) poppt Liebhaber, kleine Tochter kommt dahinter und ersäuft als Strafe den kleinen Bruder. Auf dem Weg zur Badewanne wird der Liebhaber enthauptet. Als die gute Jane aus der Anstalt nach Hause kommt, benimmt sie sich merkwürdig. Der Gag: Sie hat den Kopp des Lovers im Kühlschrank und beschläft ihn jede Nacht!
Das war's dann auch schon, der Gag kommt erst gegen Ende. Bis dahin wird viel gelatscht und gestöhnt, und die fiese Tochter (ein häßliches Kind!) will man tot sehen. Ein Blinder kommt schließlich hinter Janes Geheimnis, und dann gibt's noch einen superalbernen Buh!-Effekt.
Bava hat ein paar gute Bilder in petto, aber natürlich ist das alles totaler Quark. Man ist aber immerhin beeindruckt von Stegers, die sich nicht zu schade ist, den Kopp zu befummeln.
Hinter all den Mysterien versteckt sich selbstverständlich ein scheußliches Geheimnis und ein gemeiner Plan, der sich nach einem bravourösen Axt-Finale erst in Gänze erschließt. Die Stilsicherheit Law Chi Leungs erinnert tatsächlich an den Meister DePalma, die Story und deren Auflösung allerdings eher an die oft unfreiwillig komischen vulgärpsychologischen Konstrukte eines Dario Argento. Auch die ständig betonte Organspender-Drohkulisse ("Ich komm und hol mir Deine Niere", "Nur ich krieg Deine Niere") reizt irgendwann eher zum Abwinken.
Macht aber nix. Der Film hat sauber gesetzte Schocks (einer passiert auf der Straße und hat richtig Druck), tolle Hauptdarstellerinnen und erzählt seinen Irrsinn gekonnt und spannend.
Der Film suhlt sich nach einem starken Anfang etwas zu schleppend in seiner zynischen Story rund um ein kleines Kaff und seine goldgeilen Bewohner, gestört vom taktierenden Banditen Milian. Zu Beginn rückt der Film in - bei Italowestern nicht unübliche - Horrornähe, als sanft der Eindruck entsteht, Milian sei ein Wiedergänger. Ständig wäscht er sich die Hände, als sei er selbst nicht von sich überzeugt. Aber das wird dann auch aus den Augen verloren.
Die Gewaltszenen sind heftigst, wirken aber doch recht selbstzweckhaft, so sporadisch und deplaziert sie über den Film hereinbrechen (eine Skalpierung wirft schon ihre Schatten Richtung MANIAC, hallo die Enten!). Das Titelthema beginnt irgendwann zu nerven, und dann ist der Film mit einem recht zünftigen Höhepunkt nach zwei zu langen Stunden auch vorbei...
Passabler Katastrophenfilm, der mit seiner endlosen Riege an bekannten Männergesichtern schwer punkten kann: Heston, Ronny Cox, Stacy Keach, Carradine, Ned Beatty, Chris Reeve... Trotzdem gerät die Rettungsaktion etwas zäh, so wird z.B. zu viel Zeit auf die Frage verschwendet, ob der dicke Beatty jetzt mit ins U-Boot darf oder nicht. Generell aber ein durchaus gelungener 70er-Thriller.
Eastwoods bis heute größter Kassenschlager ist so doof, so holprig inszeniert, so frei von Sinn und Verstand und derartig flach, daß man sich die Augen reibt. Clint wollte wohl damals - entgegen den Empfehlungen seiner Berater - das Redneck-Publikum abgreifen, das sich normalerweise Burt Reynolds mit seinen Autojagden krallte. Und das ist ihm mit diesem Country & Western-Loblied auf den einfachen Mann ja auch gelungen. Der Film ist so hohl, daß man sich irgendwann dabei erwischt, doch noch über den Affen zu schmunzeln. Oder sich einfach an Eastwoods sehr entspannter Darstellung zu erfreuen. Aber meine Güte, ist das Teil doof!
Ach ja, von wegen "directed by James Fargo": Der Film hat so viele typische Elemente von Clints Regie (ziellose Handkamera, die Fäuste werden auf die Linse zu geschwungen), daß der Mann doch allenfalls Strohpuppe war, oder?
Schlimm verkannter Kassenflop, der sich - insbesondere für eine Produktion dieser Grösse - so mutig wie konsequent an den Zuschauererwartungen vorbeitraut. Die viehischen Abschlachtorgien der Piraten werden mit Strauss' "Ein Heldenleben" unterlegt, ein Kind tötet einen Unschuldigen und in Caines Gesicht steht irgendwann nur noch Hass geschrieben - ein Hass, den man teilt, und der sich in einem sensationellen Befreiungsschlag glorios entlädt. Die Würde bringen zwei grosse Männer in diesen nominellen Hochglanz-Trash: Michael Caine natürlich, und der unvergleichliche Ennio Morricone, der wieder einmal ein schmutziges Treiben auf eine fast poetische Ebene hinaufmusiziert.
Die aufgedunsene Liz kreischt sich in Wallewalle-Gewändern durch einen auf den ersten Blick recht abgenudelten Plot, bekommt aber saftige Verstärkung von surrealen Flashbacks und einer toll aufspielenden Billie Whitelaw als blonde Versuchung. Ein heftig-irres Finish entschädigt in diesem Hag Horror für gelegentliche Durchhänger und theaterhaftes Ambiente. Wohliger Grusel für späte Stunden.
Wie verzweifelt wird die Suche nach den neuesten Ausschnitten von irgendwas eigentlich noch? Jetzt werden schon Teaser für Fernsehbeiträge abgefeiert. Naja. So oder so: Sieht aus wie DIE NACKTE KANONE 4: JETZT IM WILDEN WESTEN.
Ausgesprochen durchschnittliche Krachmandel, die nie richtig zündet. In der ersten halben Stunde versucht der Film, die verschiedenen Parteien zu etablieren und verwechselt dabei "komplex" mit "kompliziert" - irgendwann ist der Motor überdreht. Als es dann doch noch losgeht, bekommt man zappelige, CGI-lastige Action zu sehen, so unspektakulär wie sparsam dosiert. Ein Finale spart sich SAFE gleich ganz (und bietet immerhin eine ulkige Alternative zum Mano a mano-Endkampf-Klischee). An Stathams Rolle arbeitet sich das Drehbuch tot: Er ist nicht nur Ex-Cagefighter, der einen Mann totgekloppt hat. Nein, man hat auch seine Frau umgebracht. Und er ist übrigens auch noch Ex-Cop. Der Beste. Und nicht nur Ex-Cop, sondern auch noch Ex-Spezialeinheit bei der Antiterror-Truppe usw usw. Ein Plus sind die New York-Locations, der Shootout in einem Casino in Chinatown und altgediente Recken in Nebenrollen; der lange nicht mehr gesehene Robert Burke gibt hier als korrupter Cop eine Galavorstellung. Das Problem von SAFE ist übrigens nicht, daß man das Ganze schon als MERCURY RISING gesehen hat; das Problem ist, daß MERCURY RISING besser war.
Und sowas verstopft die Kinos, während Genreknaller wie TRANSIT auf DVD rumhängen...
Auch das blindeste Huhn findet einmal ein Korn: Der notorische Langweiler Peter Yates kann der Killermischung aus Tiefseethrill, Jacqueline Bissets nassem T-Shirt und John Barrys feinem Score nichts anhaben und liefert ein spannendes, erwachsenes Abenteuer ab. Die ausgesucht schönen Locations tragen ihr Übriges zu zwei Stunden buntem Eskapismus bei. Am Ende gibt's dann noch Barrys Discoversion seines Themas, mit der Donna Summer in England einen Top 5-Hit landen konnte!
(...) RIDE IN THE WHIRLWIND steht immer im Schatten von THE SHOOTING, obwohl der Film sich ähnlich verschlüsselt den Genrekonventionen verweigert. (...) Der Film wirkt zunächst offensichtlicher und stringenter, gibt sich im letzten Drittel jedoch auch recht rätselhaft, wenn Cameron Mitchells kurze Flashbacks eine tiefere Wahrheit in sich zu tragen scheinen.
(...) Faszinierend, irritierend, verstörend - das sind die Adjektive, die einem bei THE SHOOTING sofort in den Sinn kommen, und natürlich das Label "Anti-Western". Aber tatsächlich, in diesem Film gibt es keine strahlenden Helden und kein weites Land. Der Westen in Hellmans Film ist eine vergessene, verlassene Todeszone, steinig, unwirtlich, praktisch unbewohnbar. Es gibt kaum noch Menschen, und jene, die sich hier zusammengerottet haben, enden in einer Art Marslandschaft, die für Menschen nicht gemacht ist. Kameramann Gregory Sandor hat diese Welt aus Kostengründen ausschließlich mit natürlicher Lichtstimmung abbilden können, was dem Film nur zugute kommt. (...)