Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Carpenter hat sich hier für sein Comeback einen simplen Schocker ausgesucht, durchaus eine seiner Stärken. Doch während seine Klassiker wie HALLOWEEN und THE FOG gerade ihrer vordergündigen Einfachheit wegen Carpenter zu Hochform antrieben, möchte THE WARD mehr: Er will, ganz zeitgemäß, die große Wendung, das Geheimnis, den Twist. Und das liegt Carpenter offenbar nicht. Was hier am Ende als große Auflösung präsentiert wird, verrät Carpenter nicht zuletzt mit seiner Inszenierung schon nach einer halben Stunde. Wer James Mangolds IDENTITY gesehen hat, wird sich zusätzlich auf ein gehöriges Déjà Vu einstellen müssen. Die etwas hilflosen Versuche, sich mit Torture Porn-Einwürfen dem Zeitgeist anzubiedern, können auch nicht verschleiern, daß diese Story als TWILIGHT ZONE-Episode bequem hätte auserzählt werden können.
Überhaupt ist es Stathams Rolle, die einem gehörig auf den Sack geht. Brant ist mit seinem asozialen Verhalten Frauen, Ausländern und Dienstleistern gegenüber einfach nur ätzend und keineswegs die coole Sau, als die der Film ihn aufputzen will. Statham rüpelt sich ohne Zwischentöne stoisch von einer Szene in die nächste, in der deutschen Fassung völlig unerträglich synchronisiert von Leon Boden, der jeden Satz aufgesetzt männlich rauspresst wie eine Parodie auf den Bale'schen Hüstel-Batman. Daß Statham mit Paddy Considine und David Morrissey (als Boulevardreporter) die größten Langweiler der Insel zur Seite gestellt werden, läßt ihn noch wüster und eindimensionaler aussehen.
Beklemmend düsterer Thriller mit hübsch verschachtelter Erzählstruktur und großen Stars in Top-Form. Inszenatorisch nicht der ganz große Wurf und im endlosen Kirchenbeben zu sehr dem Produzenten Sir Lew "Low" Grade verpflichtet, aber dank Richard Burton als dunklem Propheten und Lino Ventura als französischem Austauschbullen durchweg sehenswert. Gibt sich unversöhnlich und in seinen Katastrophenszenarien beängstigend vorausschauend.
Nach den Titeln ist der Shadow bereits als Crime Fighter tätig - im Amerika der 40er Jahre nämlich, was die Ausstatter zu ähnlichen kindischen Übertreibungen hingerissen hat wie zuvor Anton Furst bei BATMAN. Noch alberner ist nur The Shadow selbst, denn sobald sich der ölige Baldwin in sein geheimes Alter Ego verwandelt, werden seine Gesichtszüge zu denen eines kantigen Schlägers mit mehrjähriger Knasterfahrung, während seine Nase zu einem absurden Zinken heranwächst, hinter dem sich Nick Knatterton mühelos komplett verstecken könnte. The Shadow hat also die Sexiness einer der grotesken, unter Latexmasken begrabenen Gangstervisagen aus DICK TRACY - damit aber nicht genug: Bevor er seine Gegner konfrontiert, lacht er sie erstmal aus dem Dunkel heraus aus, was man sich als "Hehehehohohohihihi" in Stereo vorstellen darf.
Seine Theaterherkunft kann Terence Youngs Film nicht verleugnen. Das muß er aber auch gar nicht. Audrey Hepburn liefert die unaffektierteste Darstellung eines blinden Menschen, die es überhaupt je im Kino zu sehen gab, und auf der Gegenseite stehen ein sehr präsenter Richard Crenna und vor allem der ausgemacht böse Alan Arkin mit einer so exzentrischen wie paßgenauen Über-Performance. Mit dem legendären Showdown kann auch Young noch einmal so richtig punkten - das Finale von WAIT UNTIL DARK war stilbildend für alles, was danach kam und sorgt noch heute für in die Lehnen gekrallte Finger.
Lassen wir mal die attraktiven Reißbrettfiguren und die unspannenden Kriminalfälle beseite, bleibt vor allem eins: Seagal. Steven, der alte Tausendsassa, hat produziert und (mit Joe Halpin) auch die Stories geschrieben; das merkt man wie immer vor allem daran, daß der dicke Knuddelfighter nach Dienstschluß von heißen Bitches sehnsüchtig erwartet wird und sich Frau#1 heimlich ebenfalls die Finger nach ihm leckt. Die Kampftonne hat aber auch gut aufgepaßt: Steven darf man nur draufsichtig filmen (guter Trick wegen Doppelkinn und so, sieht allerdings bei Umschnitten auf das frontal gefilmte Gegenüber merkwürdig aus) und bei lebensgefährlichen Dialogszenen läßt er sich sicherheitshalber doublen, sobald sein Gesicht nicht im Bild ist. Überhaupt macht er nur das Nötigste; manchmal hört man ne Weile nur seine Stimme, weil man doch auch so versteht, daß er in der Nähe ist, oder?
Lassen wir mal die attraktiven Reißbrettfiguren und die unspannenden Kriminalfälle beseite, bleibt vor allem eins: Seagal. Steven, der alte Tausendsassa, hat produziert und (mit Joe Halpin) auch die Stories geschrieben; das merkt man wie immer vor allem daran, daß der dicke Knuddelfighter nach Dienstschluß von heißen Bitches sehnsüchtig erwartet wird und sich Frau#1 heimlich ebenfalls die Finger nach ihm leckt. Die Kampftonne hat aber auch gut aufgepaßt: Steven darf man nur draufsichtig filmen (guter Trick wegen Doppelkinn und so, sieht allerdings bei Umschnitten auf das frontal gefilmte Gegenüber merkwürdig aus) und bei lebensgefährlichen Dialogszenen läßt er sich sicherheitshalber doublen, sobald sein Gesicht nicht im Bild ist. Überhaupt macht er nur das Nötigste; manchmal hört man ne Weile nur seine Stimme, weil man doch auch so versteht, daß er in der Nähe ist, oder?
Tropfnasser, aufwendiger Actioner mit einem fähigen Ensemble, in dem ausgerechnet ein ungewohnt schlapper Morgan Freeman etwas abfällt; die erfahrene Wasserratte Mikael Salomon findet mit Kameramann Peter Menzies aber erstklassige Bilder in den Fluten und setzt auf fast pausenlose Knalleraction. Der Plot mag dünn sein, die Wendungen erwartbar; das Setting aber ist ein Killer.
Anfangs ausgesprochen vielversprechender SciFi-Thriller mit viel Fantasie und Aktionsmomenten - hat man alles schon mal viel schlechter gesehen, hieß damals DAS FÜNFTE ELEMENT. Im letzten Drittel aber ergibt überhaupt nichts mehr Sinn und am Ende fällt alles total zusammenhanglos ins Nichts. Warum die entscheidende (und recht knallige) Autoverfolgungsjagd aus dem Film entfernt wurde, ist ein völliges Rätsel; so bleibt zum Schluß nur noch Kopfschütteln und Achselzucken. Immerhin, Diesel macht seine Sache gut.
Ein weiterer Volltreffer der bisher durchgängig zuverlässigen SNIPER-Franchise. Dieses Mal zieht es Beckett (spielt wunderbar das stoisch-verbitterte Relikt: Tom Berenger) zurück nach Vietnam. Das wiederkehrende Element der Zusammenführung Becketts mit einem jungen Heißsporn (dieses Mal: Byron Mann) trägt erneut spannende Früchte, und Regisseur P.J. Pesce hat nicht nur ein Gespür für knallige, gut gemachte Action, sondern auch für schöne, farbsatte Bilder. Bringt sich leider um einen halben Punkt mit einem etwas sämigen Finale.
Typisch Larry Cohen: Originelle Idee (Profikiller heuert schriftstellernden Ex-Cop als Autor seiner Biografie an), unausgegorenes Drehbuch (Löcher noch und nöcher). Der fähige Regisseur John Flynn macht das Beste draus und hat mit dem mal wieder schön verschlagenen James Woods und dem Kraftwerk Brian Dennehy das beste denkbare Schauspielergespann zur Verfügung. Der Film ist nicht subtil, hat aber clevere Momente und macht einfach Spaß; gut gedreht ist er obendrein.
Unauffälliger, aber gut gemachter Anwaltskrimi mit fähigen Darstellern - allen voran natürlich James Woods in einer weiteren Paraderolle, dieses Mal als Alt-68er mit falschem Zopf und großem Sympathiewert. Gute, nicht unspannende Unterhaltung mit Witz. Einer der nicht wenigen kleinen Genreperlen von Joseph Ruben (siehe auch THE STEPFATHER oder THE GOOD SON).
Leider zeigt sich erneut, daß Regisseur Peter Hunts meisterhafter James Bond IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT ein Zufallstreffer war. Im Gegensatz zu seinem Schnee-Abenteuer mit 007 fällt Hunt nichts zu den weißen Weiten am Yukon ein, nur selten werden Landschaft und Umgebung zum Vorteil des Films eingesetzt (etwa in der schönen Szene, in der Bronson sich mit einem beherzten Sprung auf eine Tanne aus der Gefahr rettet). Der mitunter recht erstaunlichen Blutrunst wird nicht die Intensität entgegengesetzt, die etwa RAMBO in einer ähnlichen Idee fand. So schön altmodisch dieser fast schon klassische Quasi-Western anmutet, so blaß sähe er doch ohne seine Stars aus. Aber die sind auch wirklich, wirklich gut.
SNIPER 2 war einer der ersten Beweise dafür, daß DTV-Sequels bei weitem nicht so schlecht sein müssen wir ihr Ruf. Regisseur Craig R. Baxley kriegt halt auch mit moderatem Budget recht dicke Action hin; Berenger spielt den Beckett erneut stoisch und verloren; und die Story ist vielleicht nur zweckmäßig, aber auch nicht blöde. Erheblichen Anteil am Gelingen dieses feinen, kleinen Actioners hat der sträflich unterschätzte Komponist Gary Chang, der nach SNIPER auch dieses Sequel mit Intensität versieht.
SNIPER: RELOADED weiß nämlich nicht nur mit seiner ausgezeichnet eingesetzten exotischen Location zu gefallen, sondern bietet neben einnehmender Action auch noch angemessen ausgearbeitete Figuren und einen recht spannenden Plot. Als wäre dies nicht genug - und HOLLOW MAN 2-Regisseur Claudio Fäh weiß hier wahrlich zu überraschen - bietet der Film neben zahlreichen recht blutrünstigen Shoot-Outs auch noch einen exzellent platzierten Gore-Effekt: Wenn Zane mit seiner Superwumme plötzlich durch eine Mauerecke schießt und die Rübe eines Böswatzes damit zum Platzen bringt, entweicht dem geneigten Ballerfreund ein staunendes Jauchzen. SNIPER: RELOADED ist ein echtes Geschoß.
Unzerstörbarer SciFi-Klassiker voller Fantasie und memorabler Momente. Obwohl George Pals Adaption die Romanvorlage von H.G. Wells letztlich auf geradezu cartooneskes Niveau runterbricht, bleibt das Faszinosum Zeitreise und die Dystopie zweier degenerierter Gesellschaftssysteme so spannend wie bedenkenswert. Wer sich an den alten Spezialeffekten und Kostümen stört, ist mit dem Klammerbeutel gepudert.
Spannender U-Boot-Thriller, vom unterschätzten Mostow gekonnt in Szene gesetzt: Die handelsüblichen Unterwassersequenzen kommen recht frisch daher, und ab einem bestimmten Zeitpunkt läßt der Film auch nicht mehr los. Ein gewisser Hang zum Hurra-Patriotismus, die entsprechende Tätärä-Musik und allzu blasse Charaktere ziehen den Film allerdings - pardon - nach unten.
HELLRAISER im All - dumm wie Holz, aber von Anfang an den Fuß auf dem Gaspedal. Was EVENT HORIZON an Intelligenz fehlt, macht er mit einem Wahnsinnstempo, tollen Bildern, guten Schauspielern wieder wett. Sehenswert ist der Film vom ewig unterschätzten Anderson aber vor allem wegen seiner sagenhaften Set Designs, bei denen einem immer wieder die Augen übergehen. Style over substance, hier funktioniert's.
Sensibel inszenierter Coming of Age-Film mit viel Humor und einem mehr als bemerkenswerten Kinderquartett in den Hauptrollen. Rob Reiner verzichtet auf Übertreibungen und platte Gags, nicht aber auf Humor und hält darüber hinaus als einer der wenigen Regisseure den typischen Stephen King-Spirit am Leben. Allenfalls die oft etwas theaterhafte Positionierung der vier Jungs macht das Ganze mitunter etwas steif.
THE RITE ist handzahmer PG-13-Horror, dessen Altersfreigabe den Besessenen noch nicht mal das gewohnt vulgäre Tourette-Gebrabbel gönnt (hier lutscht keine Mutter "Schwänze in der Hölle"). Die Story ist extrem unterversorgt mit dramatischen Wendungen oder überhaupt sowas wie Höhepunkten und lümmelt schließlich in ein ausgesprochen sparsames Finale hinein, von Hopkins immerhin einigermaßen engagiert gespielt. Außer einigen sehr schönen Bildern der Stadt Rom und der willkommenen Gelegenheit, Rutger Hauer endlich einmal wieder in einer ansprechenden Rolle zu sehen, ist in diesem faulen Zauber nichts zu holen. Dann doch lieber mal wieder MAGDALENA - VOM TEUFEL BESESSEN.
Was die Jugend letztlich braucht, ist ein Arschtritt vom Anti-Establishment. Das ist vielleicht eine Moral dieses wunderbaren, auch wunderschön anzusehenden Films; das Scheitern der 68er war 1974 schon zu spüren, und die letzten idealistischen harten Knochen zeigen noch einmal, wo der Hammer hängt. Robert Aldrich erzählt all das, ohne die Schauwerte des Genres aus dem Auge zu verlieren - die Stunts sind halsbrecherisch und echt - oder die Ausstrahlung seiner Starpower nicht auszunutzen, wobei insbesondere Marvin mit einer überaus sympathischen und virilen Vorstellung punkten kann. So schön darf ein existenzialistischer Actionfilm sein.
Einen hübschen SAUSTALL hat Tavernier da nach Louisiana gebracht. Dabei zeigt er sich mehr an den inneren Kämpfen seiner Hauptfigur als am Kriminalfall interessiert, was für den Film nicht von Nachteil ist - nicht zuletzt wegen Tommy Lee Jones, der hier endlich mal wieder einen echten Menschen spielen darf und keinen Blockbuster-Knurrhahn. Wer sich Antworten erwartet, die das Verbrechen angehen, versteht diesen Film nicht: Es geht nur um die Antworten, die Jones für sich selbst findet.
Leider ein ziemlich lausiger Nachzügler des ersten Katastrophenfilmbooms, den insbesondere die eigene Besetzung schon zum Kinostart zu dissen begann. Eine gewisse Bocklosigkeit ist vor allem Sean Connery anzumerken, während Karl Malden gewohnt treudoof daneben steht und Martin Landau total gaga daherkommt. Die Spezialeffekte rangieren von anfangs ganz hübsch bis "kann ja wohl nicht Euer Ernst sein". Macht als Krawumms-Starvehikel trotzdem noch hier und da Spaß, aber nur ein bißchen. Immerhin darf Sybil Danning mal "Guten Morgen" sagen.
Sicher, die POV-Kamera mit Verfremdungseffekten rechnet man heute eher PREDATOR zu. Klar, die sozialkritische/ökologische Botschaft mag heute naiv anmuten. Unbenommen, WOLFEN hat kleine dramaturgische Schwächen. Aber was dichte Atmosphäre und bedrohliche Stimmung angeht, hat diese sagenhaft unheimliche Wolfsmär die Nase meilenweit vorn. In den - kaum zu glauben - authentischen Kulissen der South Bronx, wie sie nach dem urbanen Verfall Anfang der 80er aussah, entspinnt sich ein harter, hervorragend gefilmter Horrorthriller, der sein Anliegen ernsthaft und ohne falsche Scham auf die Leinwand transportiert. Albert Finney ist super, aber Gregory Hines stiehlt ihm als Leichenbeschauer die Show. Ein Klassiker.
Temporeiche Flugzeugaction, welche, dem moderaten Budget geschuldet, ohne die ganz großen Schauwerte auskommen muß. Dafür hängt aber auch wirklich kein Gramm Fett dran. Snipes und Payne stehlen die Show, wenn auch Wesley etwas zu sehr auf dicke Hose macht. Flottes Entertainment.