Kotelette - Kommentare
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Alle Kommentare von Kotelette
Das Zombierad erfinden die beiden Australier nicht neu. Vom erwähnten „Mad Scientist“ bis hin zum Aussehen der Untoten und ihren Attacken hat man das alles schon mal gesehen. Zwei Ideen bringen aber doch Originalität in den Film: Zum einen machen es sich Barry und seine Mitstreiter zunutze, dass das Blut der Zombies brennbar ist und sich daher als Treibstoff eignet. Rein zufällig sind Benzin, Kerosin und andere Treibstoffe nämlich plötzlich nicht mehr brennbar. Hä?
Zum anderen haben die Experimente an Brooke den Effekt, dass die Gute auf einmal Untote mit Gedankenkraft steuern kann. Das hat mitten in einer Zombie-Apokalypse unschätzbare Vorteile, erst recht, wenn man sich mit schießwütigen Soldaten auseinandersetzen muss.
Einige schnelle Kamerafahrten gefallen mir nicht so gut, aber das mag Geschmackssache sein. „Wyrmwood“ hat ähnliche Vorschusslorbeeren erhalten wie zuletzt „It Follows“ und „Der Babadook“. Die kann der Zombie-Reißer nicht ganz einlösen. Im Bereich der billigen Untotenware ragt er aber weit heraus. Ein schöner Spaß.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Nicht kleckern, sondern klotzen! Mit einem Erdbeben beginnen und dann langsam steigern! Wir Deutschen lernen von Hollywood – und machen die gleichen Fehler, die aber bei uns noch bescheuerter aussehen. Dass sich mit der Naturwissenschaft trefflich fabulieren lässt, wissen wir nicht erst seit „Armageddon“. Macht nichts, wer kann schon beurteilen, was Schwarze Löcher wirklich anrichten? Ein RTL-Eventfilm ist ja kein Doku-Drama. Oder doch? Ich krieg’ Angst.
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Der Soundtrack wabert unablässig seine bedeutsamen Klänge aus den Lautsprechern, damit wir bloß nicht einschlafen und am Ende eine der vielen wichtigen Szenen verpassen, von denen sich eine an die andere reiht. Wenn schon die geballte deutsche Starpower mitwirkt, braucht ja jedes Mitglied seinen großen Auftritt.
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Um die Leistung seiner Schauspieler hat sich Regisseur Hansjörg Thun nicht geschert. Kein einziger Star erreicht ein Niveau, das als akzeptabel zu bezeichnen ist, dabei haben einige von ihnen schon anständige Schauspielkunst abgeliefert.
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Die Probleme des Films sind, dass er kein Trash sein will und dass er sich jederzeit ernst nimmt. Ob ihn seinerzeit bei der TV-Premiere am Tag der deutschen Einheit 2013 irgendein Zuschauer ernst genommen hat? Es steht zu befürchten, dass es ein paar gewesen sein werden.
Ausführlich verrissen bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Bereits 2012 entstand eine computeranimierte TV-Serie. Die und die australisch-deutsche Kino-Adaption orientieren sich im Aussehen der Figuren an denen der Zeichentrickserie – vermutlich, um bei heutigen Eltern nostalgische Erinnerungen an die Kindheit zu wecken. Die Gesichtszüge sind etwas simpel gehalten, dafür ist die Welt der Insekten und Kleintiere farbenfroh geraten.
Für die deutsche Synchronisierung von Majas Freund Willy mit seiner schon im 70er-Jahre-Original recht nasalen Stimme empfahl sich der Musiker Jan Delay. Als fiese Gunilla hören wir Nina Hagen, deren Tochter Cosma Shiva die freundliche Lehrerin Cassandra spricht. Majas Kino-Abenteuer frei nach Waldemar Bonsels macht Kindern Spaß, Eltern schauen geduldig mit.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
„Dead Rising – Watchtower“ macht vieles falsch. Das beginnt bei der Hauptfigur, die überhaupt kein Identifikationspotenzial bietet. Im Gegenteil: Chase geht recht hemmungslos vor, um an spektakuläre Bilder zu gelangen. Man möchte ihm den Biss eines Zombies gönnen. Im Nahkampf und auf der Flucht vor den Kreaturen stellt er sich auch noch eher dämlich an, manövriert sich selbst in Sackgassen oder steigt aus unerfindlichen Gründen in einen Bus ein, der von Zombies umringt und mit Zombies gefüllt ist. Klar, würde er sich einfach nur verziehen, förderte das nicht gerade die Spannung; aber etwas cleverer kann man Dramaturgie schon aufziehen.
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Die Make-up- und CGI-Effekte bewegen sich auf üblichem Niveau derartiger Zombie-Massenware – sie sind kein Ärgernis, beeindrucken aber auch niemanden. Fragwürdig erscheint, weshalb Regisseure von Videospielverfilmungen immer wieder Perspektiven aus den Spielen übernehmen, ohne sich über die Sinnhaftigkeit dessen Gedanken zu machen. Wenn in der First-Person-Perspektive eines Ego-Shooters die Waffe von vorn ins Bild ragt, mag das im Spiel fürs Handling erforderlich sein. Im Film ist das einfach dämlich, weil die subjektive Kamera den Eindruck entstehen lässt, die Figur halte sich die Waffe unmittelbar vors Gesicht. Lasst diese Einstellung doch einfach mal sein, liebe Videospielverfilmer!
Am traurigsten an dem Film ist die Tatsache, dass Virginia Madsen mitspielt. Tolle Schauspielerin, tolle Frau, die 1992 mit dem großartigen Horrorfilm „Candymans Fluch“ auf sich aufmerksam gemacht hat und 2004 in der wunderbaren Tragikomödie „Sideways“ an der Seite von Paul Giamatti zu sehen war. Kriegt die 1961 geborene Madsen keine anständigen Rollen mehr, weil sie aus Hollywoods Altersraster rausgefallen ist? Eine Schande! Als verzweifelte Mutter eines zombifizierten Mädchens adelt sie „Dead Rising – Watchtower“ etwas, aber im Alleingang retten kann Madsen den Film natürlich nicht.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Regisseur Pete Walker (...) „Das Haus der langen Schatten“ markiert seine 17. Regiearbeit und seinen letzten Film – vermutlich auch seinen besten. Der amüsante und herrlich altmodische Grusler überzeugt durch Doppelbödigkeit mit einigen schönen Sterbeszenen.
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Nach einem Roman von Earl Derr Biggers und dessen Bühnen-Umsetzung inszeniert, lässt sich „Das Haus der langen Schatten“ als liebevolle Hommage an die klassischen Filme der vier oben erwähnten Horror-Altmeister genießen. Nachhaltig beeindruckend ist das nicht, aber es ist schön, die Herren Price, Lee, Cushing und Carradine einmal gemeinsam in einem Film zu sehen.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
„Tom Däumling und der Zauberspiegel“ ist kunterbunt und für Kinder spannend und witzig geraten, wie schon die Erwähnung meiner Tochter zeigt. Bewerten wir das Fantasy-Abenteuer also wohlwollend: für Kinderherzen gut geeignet und mit einer Botschaft der Freundschaft.
Etwas Kritik muss aber auch sein: So halten die Computeranimationen internationalen Standards nicht stand. Das sieht alles nicht ganz nach State of the Art aus, sondern recht grob und etwas detailarm animiert. Auch ist die Geschichte nicht angetan, erwachsene Mitgucker mitzureißen. Von einem Film für die ganze Familie kann also keine Rede sein. Aber wenn die Tochter „Tom Däumling und der Zauberspiegel“ schon mag, hat er immerhin einiges richtig gemacht. Das ist doch was.
Das Lexikon des internationalen Films, ohnehin nicht unbedingt Horror-affin, urteilte seinerzeit: In der Nachfolge des „Weißen Hai“ und anderer Tierhorrorfilme angelegter Thriller, der Seitenhiebe auf arrogante Militärs und verantwortungslose Forscher mit massiven effekthascherischen Schocksequenzen zudeckt. Der damalige Rezensent meint „effekthascherisch“ durchaus kritisch, verkennt dabei aber, dass gewisse Effekte zum Tierhorror nun mal dazugehören. Tatsächlich sind die Piranha-Attacken effektvoll inszeniert und dienen klar dem Zweck, den Horror dieser niedlichen kleinen Fische spürbar zu machen. Das funktioniert – ich jedenfalls würde niemals in ein Becken mit Piranhas springen.
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Schauspielerisch ist das in „Piranhas“ recht belanglos geraten. Die eher unbeholfen agierende Maggie und ihr grummeliger Sidekick Paul als Hauptfiguren bieten kaum Identifikationspotenzial. Auch die zahlreichen Opfer sind nur als Fischfutter gut. Entscheidend sind ohnehin die Spannungsbögen und der Suspense im Vorfeld der Piranha-Attacken. Und die funktionieren ganz vorzüglich. Es wird anständig geschrien. Die Massenszenen lassen das Entsetzen gut nachempfinden. Nicht alle der aus zahlreichen Wunden blutenden Opfer werden das rettende Ufer erreichen.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Mit surrealen und albtraumhaften Sequenzen und fantastischen Elementen beweist „Fear Clinic“ visuell wie narrativ Originalität. Auch ist es schön, Robert Englund mal wieder in einer tragenden Rolle zu sehen, noch dazu in einer, die gut zu seinem etwas skurrilen Charisma passt. Auch Body Horror bekommen wir geboten, einige dosierte Härten würzen das Ganze.
Gelegentlich verliert Robert Hall etwas den erzählerischen Faden, lässt sich von seinen visuellen Einfällen mitreißen. Zum Klassiker wird die Zeit „Fear Clinic“ nicht machen, letztlich geht er aber als ambitionierter Horror-Autorenfilm ins Ziel.
Die Erweiterung der Kinofassung zum „Rogue Cut“ wird mitnichten nur durch die Lebenskraft absorbierende Rogue verursacht. Vielmehr besteht ein Gutteil der Szenen aus einem kurzen Austausch zwischen Beast (Nicholas Hoult) und Logan sowie einem Intermezzo zwischen Beast und Mystique (Jennifer Lawrence). Das fügt der Beziehung von Beast und Mystique etwas Tiefe hinzu, ohne die Haupthandlung entscheidend zu beeinflussen. Das tut auch die Rogue-Sequenz nicht, in der Magneto eine zentrale Rolle spielt. Weitere Mini-Ergänzungen hier und dort dürften nur eingefleischten Fans auffallen, die die Kinofassung bereits verinnerlicht haben. Fazit: Die zusätzlichen Szenen runden das Ganze etwas ab, und da sie nicht als Länge wahrgenommen werden, sind sie für „X-Men“-Fans positiv zu bewerten, zumal neues Bonusmaterial Mehrwert bringt.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Was für ein Filmjahr für Horrorfans! 1981 ist das Jahr von Sam Raimis „Tanz der Teufel“, John Landis’ „American Werewolf“, David Cronenbergs „Scanners – Ihre Gedanken können töten“, Joe Dantes The Howling – Das Tier“, Michael Wadleighs Wolfen“ und Lucio Fulcis Doppelschlag „Über dem Jenseits“ und „Das Haus an der Friedhofsmauer“. „Halloween 2 – Das Grauen kehrt zurück“ passt da sehr gut hinein, hat aber nie ganz zu den Topfilmen aufgeschlossen, was die kritische Rezeption angeht.
Das mag am schweren Erbe des Vorgängers liegen. „Halloween – Die Nacht des Grauens“ hat immerhin den modernen Slasherfilm definiert, da kann ein Sequel gar nicht mithalten. Dennoch hat mir die Fortsetzung bei meiner nun erfolgten erneuten Sichtung wieder sehr gut gefallen. Es mag das insgesamt dritte oder vierte Mal gewesen sein, dass ich sie schaue. Wie Michael Myers auf der Suche nach Laurie die düsteren und verlassen wirkenden Flure und Zimmer des Krankenhauses heimsucht und jeden umlegt, der ihm über den Weg läuft, das erzeugt nach wie vor Gänsehaut.
Myers’ Gnadenlosigkeit bürgt dabei für einige unbarmherzige Tötungsszenen.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Mit seinen sorgfältig zusammengestellten Kostümen und Kulissen hätte sich „From Hell“ durchaus einen Ausstattungs-Oscar verdient gehabt (Nominierungen gab’s aber keine). Einige Gassen in Prag fungierten bei den Dreharbeiten als Straßen von Whitechapel. Dank der vorzüglichen Besetzung zeigt der Film hervorragende Schauspielkunst. Obgleich ein Ensemble-Film, fokussiert „From Hell“ doch stark auf Inspector Abberline, den Johnny Depp als zerbrochenen Drogensüchtigen feinfühlig spielt. (...)
Zwar haben wir es nicht mit einem herkömmlichen „Wer war der Täter?“-Krimidrama zu tun, dennoch bleibt man allein schon deshalb gern dran, um zu erfahren, welche Verwicklungen und Verschwörungen zu den Whitechapel-Morden geführt haben. Alan Moore soll zwar nicht sehr erbaut von der filmischen Umsetzung seiner Story gewesen sein, das ändert aber nichts daran, dass „From Hell“ ein klasse gespieltes und formidabel ausgestattetes Schauerstück mit herrlicher viktorianischer Atmosphäre ist.
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So veraltet die Tricktechnik auch ist, den Miniaturmenschen in dem für ihn riesigen Haus umherirren zu sehen – die Attacke der Katze wirkt auch heute noch. Sie lässt die Panik von Scott Carey (Grant Williams) nachempfinden und verursacht schweißnasse Hände.
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Die 2006 von Universal veröffentlichte DVD ist im Handel noch erhältlich. Nun hat Koch Media den Film in sehr guter Qualität auf Blu-ray veröffentlicht. Fast zu gut vielleicht – die Unzulänglichkeiten der damaligen Tricktechnik treten überdeutlich hervor. Bei den Sequenzen mit dem auf Kindergröße geschrumpften Scott konnten sich die Trickspezialisten noch mit übergroßen Möbeln und anderen Kulissen behelfen. Problematisch sind die Szenen, in denen der geschrumpfe Scott mit anderen Lebewesen zusammengeschnitten worden ist – seiner Frau, anderen Menschen, der Katze, der Spinne. Das sieht man heute doch überdeutlich. Es macht aber nichts, denn siehe oben: Die Szenen, die uns Zuschauer mitreißen sollen, reißen uns auch heute noch mit.
Klasse gespielt ist das obendrein: Grant Williams bringt Scotts Verzweiflung und seinen irgendwann wiedererwachenden Überlebenswillen überzeugend auf die Leinwand beziehungsweise den Bildschirm. Einige Szenen mögen nach heutigen Maßstäben unfreiwillig komisch wirken, die Tragik von Scotts Schicksal schmälert das keineswegs. Und die dramatischen Sequenzen sind es auch heute noch – dramatisch.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
„Noch heute sollst du hängen“ kommt recht dialoglastig daher – es wird viel debattiert. Dadurch zieht sich der 80-Minüter etwas, wartet dafür aber mit ausgefeilten Beziehungen und sorgfältiger Psychologie der Figuren auf. Zwischenzeitlich darf sich der Sheriff zünftig mit zwei Kontrahenten gegenseitig den Kopf einhauen. Wenn sich der auf den Strick wartende Sam Hall zwischenzeitlich befreit und zum Showdown am Ende die verschiedenen Parteien aufeinandertreffen, stellt sich aber doch Spannung ein. Feines Western-Feeling hat der Film ohnehin.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Einen sehr sonderbaren Zombiefilm hat uns George Hickenlooper („Factory Girl“) da kredenzt. Der Regisseur mit dem klangvollen Namen zeigt sprechende Untote, die sich weiße Streifen ins Gesicht gemalt haben – warum auch immer, vielleicht Teil eines Voodoo-Rituals. Ihre Absichten sind unklar, vielleicht wollen sie nur spielen, Verzeihung: marodieren.
Damit der Zuschauer stets im Bilde bleibt, wendet sich ab und zu Adrian Pasdars Figur als Stimme aus dem Off erläuternd ans Publikum. Die visuelle Anmutung wirkt billig, wie ein zügig heruntergekurbelter Fernsehfilm der 90er-Jahre. Der Gore-Gehalt hält sich in Grenzen ...
Ob zusätzliche Szenen die Langfassung voranbringen, kann ich nicht abschließend bewerten – der Film war zu schlecht, als dass ich mir beide Versionen hätte ansehen wollen. Ob jemand auf diese Wiederveröffentlichung gewartet hat?
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Es mag (...) etwas verwundern, dass ein kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstandener Film über Antisemitismus den Holocaust in Europa mit keinem Wort thematisiert. Allerdings zielt „Tabu der Gerechten“ nicht darauf, offen gelebten Rassismus anzuprangern, vielmehr geht es darum, Vorurteile gebildeter Menschen zu entlarven – Menschen, die sich selbst für vorurteilsfrei halten. Insofern muss sich der Film auch nicht in die Niederungen offen judenfeindlicher Milieus begeben, so sie denn klar zu identifizieren wären.
In einer faszinierenden Szene kurz vor dem Finale zeigt sich Greens Sekretärin Elaine Wales (June Havoc), selbst Jüdin mit geändertem Namen, verwundert, als sie erfährt, dass der Journalist tatsächlich kein Jude ist. Offenkundiger kann die Absurdität dieser Vorurteile nicht zu Tage treten.
Acht Oscar-Nominierungen erhielt das meisterhafte Schwarz-Weiß-Drama 1948, für drei Kategorien gab’s die Trophäe dann auch: als bester Film, für Elia Kazans („Die Faust im Nacken“) feinfühlige Regie und Nebendarstellerin Celeste Holm – sie spielt die Chefredakteurin eines Modemagazins.
(...)
„Tabu der Gerechten“ war seinerzeit ein wichtiger Film – er ist es heute noch, wie sich auch bei uns an der unter dem Deckmantel der Israelkritik offenbarenden Judenfeindlichkeit zeigt.
Ausführlich bei VNICORNIS.
Was lässt sich Positives über „Play – Tödliches Spiel“ sagen? Der Showdown in Rot mit all den Luftballons und Luftschlangen ist nett. Auch ist es schön, mal einen Soundtrack aus wunderbarer klassischer Musik zu hören – auf die Idee sollten mehr Filmemacher kommen.
Das war’s aber auch. Nun gut, räumen wir ein, dass es noch den einen oder anderen gelungenen Moment gibt – etwa wenn ein Pärchen merkt, dass es kein Spaß mehr ist, weil ihnen ein Video belegt: Der Typ war im Haus, während wir schliefen. Darüber hinaus gibt’s aber nur wacklige Bilder, die in ihrer Unübersichtlichkeit schnell nerven. Wie die Geschichte weitergeht und weshalb sich der Psychopath an einer Tankstelle auch gern mal in die Eier treten lässt – kein Interesse, das herauszufinden.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
... entfaltet sich ein überaus atmosphärisches und formal wie narrativ eigenständiges Horror-Gemälde, das mit vielen statischen und durchkomponierten Einstellungen seinen ganz besonderen Reiz hat. Musikalische Begleitung unterbleibt bisweilen völlig, dann wiederum setzen elektronische Tonfolgen punktuelle Akzente, die an die Klangzaubereien eines John Carpenter erinnern. Klasse!
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Ist „It Follows“ die Rettung des Horrorfilms? Das ist hoch gegriffen. Ein einzelner Film kann das kaum leisten. Richtig ist, dass ein Genre wie Horror, das verlässlich wie am Fließband B- und C-Ware voller Macken auswirft, immer wieder herausragende Werke braucht. (...) „It Follows“ gehört jedenfalls zu den Werken, die das Genre voranbringen.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
„Backcountry – Gnadenlose Wildnis“ bietet schnörkellosen Survival-Horror. Lange Zeit bleibt unklar, worin die Bedrohung liegt. Regisseur Adam MacDonald hat in seinem Regiedebüt das Erscheinen von Brad hintergründig genug inszeniert, sodass auch eine menschliche Bedrohung möglich erscheint. Das Covermotiv der Blu-ray und DVD verrät aber schon, wohin die Reise geht, also belassen wir es dabei.
Die Spannungsschraube wird gut dosiert immer weiter angezogen, die Dramaturgie ist einfach, aber ungeheuer effektiv. Anfangs ist die Stimmung des sympathischen Paars ausgelassen. Als Alex gesteht, dass er nicht weiß, wo sie sich befinden, schlägt das schnell um. Die Ungewissheit der beiden überträgt sich sehr gut auf den Zuschauer.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Antworten darauf kann es nicht wirklich geben. „Für immer Adaline“ lässt immerhin in vielen Momenten den Hauch einer Ahnung aufkommen, was in der Gefühlswelt der Titelfigur vorgehen mag. Ihr Schmerz beim Tierarzt, wenn wieder einmal ein geliebter Hund eingeschläfert werden muss, ihre Entscheidung, nicht aus dem Taxi zu steigen, obwohl dort auf der Parkbank doch der Liebste wartet, der schon das Etui mit dem Ring in der Hand hat – das sind intensive Momente, in denen der Zuschauer dann doch ganz nah dran an der Prämisse ist.
Bisweilen gerät die getragene Atmosphäre zu sehr ins Besinnliche. Die Streichmusik im Score ist zwar sanft und zurückhaltend, trägt aber ihr Teil dazu bei. Das ist bedauernswert, zumal es gar nicht Not tut, Adalines Schicksal mittels äußerer Mittel wie eben Musik zu betonen. Trotz der erwähnten Schwierigkeiten, das Science-Fiction-Element nachzufühlen, verstehen wir ihre Qualen doch auch so.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Ein Herzensprojekt für Dolph Lundgren? Der schwedische Hüne schrieb am Drehbuch mit und produzierte den Film. Bei der Besetzung hatte er ein gutes Händchen: Ron Perlman als Schurke geht natürlich immer, und mit „Ong-bak“-Star Tony Jaa sowie Karate-Champion Michael Jai White („Spawn“) als Cassidys Kollege Reed hat er zwei Kampfkunst-Experten ins Boot geholt, die „Skin Trade“ mit furiosem Körpereinsatz adeln. Lundgren selbst wirft all sein brachiales Charisma in die Waagschaale. Auch Peter Weller („RoboCop“) sehen wir gern mal wieder – er spielt Cassidys Boss Costello.
Nachdem die Geschichte zu Beginn clever von guter und böser Seite aufgezogen wurde, legt der Film im Anschluss an die Ermordung von Cassidys Familie in puncto Action einen Zahn zu – und die Action war schon vorher nicht von schlechten Eltern.
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„Agenten sterben einsam“ lebt mit für damalige Verhältnisse ausufernden 1.472 Schnitten von seiner rasanten Action mit permanenten Schusswechseln und Detonationen. Obendrein gilt der Film als derjenige mit dem höchsten Body Count in Clint Eastwoods Karriere, auch wenn die genaue Zahl im Netz variiert (und ich beim Schauen zu faul zum Zählen war). Auf der Habenseite stehen darüber hinaus pittoreske Schauplätze, die beiden charismatischen Stars und die wendungsreiche Story, auch wenn man in puncto Logik ein paar Mal ein Auge zudrücken muss.
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Der Anfang ist sensationell. Das evolutionäre Bösewicht-Hopping von der Zeit der Einzeller bis in die Moderne sprüht vor Ideen und schreit geradezu nach einer Langfassung oder nicht verwendeten Szenen voller neuer Figuren für die Heimkino-Auswertung. Das hätte Gesicht. Wenn der Film mit dem Trip des Minion-Trios zur „Villain Con“ Fahrt aufnimmt, wird die Story allerdings etwas überladen. Wie in „Ich – einfach unverbesserlich 2“ gibt es auch diesmal Action wie bei James Bond. Das ist schön anzuschauen, dürfte inhaltlich wie visuell kleine Besucher aber etwas überfordern. Meine siebenjährigen Töchter jedenfalls waren diesmal nicht ganz so begeistert.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Liebenswerte Geschichte für die kleinen Zuschauer .. Die wahre Magie ist in deinem Herzen! So steht’s im Pressetext von „Rodencia und der Zahn der Prinzessin“, und das kann man auch so stehen lassen. Ausgesprochen beeindruckt haben sich meine Töchter allerdings nicht gezeigt, eben von einem netten Fantasy-Abenteuer angenehm unterhalten, mehr nicht.
Die Gut-gegen-Böse-Konfrontation ist bekannt, ein kleiner Held, der zu Großem berufen ist, ist ebenfalls nicht der Gipfel der Originalität. Visuell stehen auf der Habenseite farbenprächtige Bilder mit ein paar südamerikanischen Motiven, die insgesamt aber zu wenig detailliert ausgefallen sind – da fehlte wohl etwas Budget.
Filmkritikerguru Roger Ebert hielt „The Howling“ seinerzeit für den albernsten Film, den er seit einiger Zeit gesehen habe. Er empfahl ihn zur Sichtung, wenn man zwei Eintrittskarten zum Preis von einer kaufen könne. Ein derart ironisches Urteil haben Joe Dantes Werwölfe aber nicht verdient. Zwar haben sich die Drehbuchautoren gegenüber der ernsthaften Romanvorlage von Gary Brandner große Freiheiten genommen und etwas mehr Leichtigkeit hineingebracht, aber albern ist das keineswegs. Im Gegenteil: Schon Eddies Kontaktaufnahme mit Karen zu Beginn in der Filmkabine des Sexshops, in der ein Pornofilm mit einer Vergewaltigungsszene läuft, ist düster und bedrohlich inszeniert. Einige spätere Werwolfszenen würzt Dante mit schwarzem Hunor, insgesamt machen die Biester aber einen grimmigen Eindruck.
Sein Entstehungsjahr 1981 sieht man dem Film natürlich an. Für Conaisseure der derben und handgemachten Splatter-Effekte der 80er-Jahre ist „The Howling – Das Tier“ auch heute ein Leckerbissen, der sich mit großer Freude am Werwolf anschauen lässt.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Welch herrlich stimmungsvoller Einstieg: Ein fanatischer Mob zerrt im Jahr 1692 Elizabeth Selwyn (Patricia Jessel) aus ihrem Häuschen im Dorf Whitewood in Massachussetts, um sie als Hexe zu verbrennen. Auf dem Scheiterhaufen ruft sie Luzifer an …
Wunderbar, dieser ständig wabernde Bodennebel, die feindseligen Gestalten und die bedeutungsschwangere, düstere Musik. Nach der Hälfte erfährt der in Schwarz-Weiß inszenierte Film eine überraschende Wendung, die an einen großen Klassiker des Spannungskinos erinnert. Dessen Nennung ließe findige Geister aber am Ende darauf kommen, um was für eine Wendung es sich handelt. Also lasse ich es lieber und empfehle obendrein, sich nicht anderweitig kundig zu machen. Lasst euch lieber von der durchweg bedrohlichen Atmosphäre einfangen und durch die Handlung tragen, ohne sie allzu weit im Voraus zu kennen. Es lohnt sich!
Ausführlich (dennoch spoilerfrei) bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.