Kotelette - Kommentare
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Alle Kommentare von Kotelette
Mit seinem Erstling verarbeitete Ross auch Erfahrungen seines Vaters: Arthur Ross, selbst Drehbuchautor (darunter „Brubaker“), geriet als Liberaler in den 50er-Jahren in die Mühlen der Kommunistenhatz des republikanischen Senators Joseph McCarthy. „Ich wuchs mit dieser Erinnerung auf: Man kann in einer vermeintlich sicheren, offenen Umgebung leben und dennoch Repressalien zum Opfer fallen“, so Gary Ross.
„Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein“ ist famos besetzt, tricktechnisch perfekt, märchenhaft, komisch, satirisch, nachdenklich, bewegend – einfach ein wunderschöner Film.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Kontraste spielen eine große Rolle in „Das Glück an meiner Seite“ – in der ersten Hälfte des Films eine zu große. Da muss dann noch mal und noch mal drauf hingewiesen werden, wie groß die Unterschiede zwischen Kate und Evan auf der einen und Bec auf der anderen Seite sind – und sei es, weil Bec am Couchtisch der Eheleute keinen Getränkeuntersetzer verwendet.
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„Das Glück an meiner Seite“ erinnert etwas an „Ziemlich beste Freunde“ (2011), wobei der französischen Komödie mit Omar Sy die Tragik abgeht, dem ALS-Drama dafür die komödiantische Tonalität. Bisweilen schrammt „Das Glück an meiner Seite“ haarscharf an der Rührseligkeit vorbei. Großes Krankheitskino ist das nicht, aber gut gemeint und letztlich passabel. Taschentücher dürfen bereitgehalten werden.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Dass Roger Corman so nachdrücklich der Trash-Produktionsfirma „The Asylum“ Konkurrenz macht, hatte ich bislang gar nicht wahrgenommen, aber Titel wie „Dinocroc“, „Dinoshark“, „Dinocroc vs Supergator“ und „Piranhaconda“ aus seiner jüngeren Filmografie sprechen eine deutliche Sprache.
Wie bei den „The Asylum“-Produktionen „Sharknado“, „Sharknado 2 – The Second One“, „Sharknado 3 – Oh Hell No! “ und wie sie alle heißen sind auch „Sharktopus“ und „Sharktopus vs Pteracuda“ nicht mit herkömmlichen filmischen Maßstäben zu messen. Es ist eben klar umrissener Tierhorror-Trash in genau diesen Grenzen. Der Fan weiß exakt, was er bekommt, der Verächter ahnt vage, was ihm entgeht. Der Sharktopus ist einfach zum Liebhaben, überaus unterhaltsam und qualitativ in den oberen Regionen dieser gar sonderbaren Filmgattung anzusiedeln.
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Auf der Habenseite stehen die ebenso blutigen wie schmerzhaft anzuschauenden Splattereffekte. Der Film hat die FSK ungeschnitten passieren dürfen und geht im letzten Drittel sogar kurz mal in Bodyhorror-Gefilde, wenn zombifizierte Polizisten ihre Körper waffenmäßig operativ aufrüsten. Da schlägt das Herz des Gorehounds höher und sind die typischen Mängel des Billighorrors verziehen. Für Storytelling, Dialoge und schauspielerische Leistungen werden die Macher von „Army of the Damned – Willkommen in der Hölle“ keine Blumentöpfe gewinnen – sie können von Glück reden, wenn sie nicht mit welchen beworfen werden.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Polizistin und Psychopath in einem vielschichtigen Katz-und-Maus-Spiel – das ist etwas konstruiert, aber hoch spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Getragen von zwei großartigen Darstellern, funktioniert das Psychoduell hervorragend.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Ein Spukhaus, eine Séance, Besessenheit – daraus strickt Regisseur Will Canon in seinem zweiten Langfilm nach „Brotherhood“ einen phasenweise effektvollen Horrorschocker – in einer späten Phase, zuvor zieht sich die Handlung etwas. Als Produzent fungierte James Wan, der als Regisseur von „Saw“, „Conjuring – Die Heimsuchung“ und „Insidious – Chapter 2“ fungierte. Horror-Erfahrung ist also vorhanden. An die genannten Filme kommt „Demonic – Haus des Horrors“ nicht heran, dazu mangelt es ihm an originellen Horrorideen. Immerhin verfiel der Regisseur nicht darauf, sein Publikum mit inflationär eingesetzten Jump-Scares aufzuschrecken. Einige Gruselmomente sind fast subtil platziert. Auch Found Footage kommt zum Einsatz – die Studenten haben Kameras dabei. Die Technik wird aber nicht überstrapaziert.
Der Schocker lässt sich einmal wegschauen, ohne dass man sich ärgert, und fällt dann trotz einiger Wendungen zügig dem Vergessen anheim.
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Meine siebenjährigen Zwillingstöchter waren begeistert, das ist schon mal die halbe Miete. Und auch mir hat das Mittelalter-Abenteuer in den Grenzen des Kinderfilms ausgesprochen gut gefallen. Das Leibeigenen-Thema wird deutlich, Eltern können es ihren Kindern anschließend anschaulich erklären, ohne sie zu überfordern. Die Botschaft, dass jeder Mensch seines Glückes Schmied ist, wird ohne naive Übertreibung vermittelt.
Aber auch jenseits irgendeines erzieherischen Auftrags funktioniert „Ritter Trenk“ als turbulenter Kinderspaß sehr gut. Der Junge hat Identifikationspotenzial und zahlreiche liebenswerte – und einige weniger liebenswerte – Nebenfiguren an seiner Seite.
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Auch der Titelsong „Ritterlich“ der Hip-Hopper „Deine Freunde“ ist klasse. Der gemeinsame Kinogang als Familienereignis lohnt sich!
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... wenn man sich mit dem Fehlen von Michael Myers abfindet, entfaltet „Halloween III – Die Nacht der Entscheidung“ von Anfang an eine schauerliche und bedrohliche Atmosphäre, auch wenn der Film visuell sehr in den 80er-Jahren verhaftet ist. Schlechter als „Halloween 4“ und die weiteren Sequels ist das ganz sicher nicht.
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Die gefühllos agierenden Anzugträger vom Beginn des Films spielen auch weiterhin eine prägende, Furcht einflößende Rolle. Auch die ominösen Masken und ihr Zweck inklusive des rabenschwarzen Finales sind angetan, Erschrecken zu verbreiten, auch wenn die dahintersteckende Verschwörung arg selbstzweckhaft wirkt. Der passende Elektro-Score von John Carpenter und Alan Howarth unterstreicht das gut.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
(...) So weit, so schlecht. Es gibt weitere Protagonisten, keiner ist der Rede wert. Etwas nackige Haut ist auch zu betrachten, die hat meinen Hund aber auch nicht hinter dem Ofen hervorgelockt, was nur zum Teil damit zu tun haben mag, dass ich gar keinen Hund habe. Ein früherer deutscher Verleihtitel lautet übrigens „Der Abgrund der lebenden Toten“. Die Steilvorlage habe ich aber bereits in der Überschrift dieses Textes verbraucht. Tut es Not, „Oase der Zombies“ noch differenzierter zu bewerten? Handlung, Schauspieler, Dialoge, Logik, Atmosphäre, Maske, Spannung, Grusel – der Film hat das gewisse Nichts und ist in jeder Hinsicht ein stinklangweiliger Totalausfall.
Vollständig bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Die Geschichte um die in einem kalifornischen Wüstenkaff gestrandete bayrische Geschäftsfrau Jasmin Münchgstettner (Marianne Sägebrecht) und die meist übellaunige Motelbesitzerin Brenda (CCH Pounder) singt das Hohelied von Freundschaft und Wärme.
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Lass den Alltag hinter dir und fang neu an! Nur eine der Botschaften, die Percy Adlon den Zuschauern da auf eine warmherzige Weise vermittelt. Noch eine gefällig? Bitte schön: Blick hinter die erste Fassade, dahinter versteckt sich womöglich ein liebenswerter Mensch! Und: Lass dich nicht von irgendwelchen Widrigkeiten unterkriegen! „Out of Rosenheim“ ist skurril, charmant, witzig, berührend – eine Ode ans Leben und was so dazugehört. Ich empfehle die englische Fassung, in der sich Marianne Sägebrecht mit kurzen englischen Sätzen und unüberhörbarem Akzent durchschlägt. In der deutschen Synchronisation geht das vollständig verloren.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Der bedächtige Grusler vom recht unerfahrenen Regisseur L. Gustavo Cooper ist phasenweise etwas ungelenk inszeniert, zu sehr stehen einzelne Sequenzen für sich selbst ohne rechte Bindung an den roten Faden des Films. Interessanterweise ist Junes anfänglicher Aufenthalt bei den dem White Trash zuzuordnenden Pflegeeltern im Trailerpark spektakulärer als ihr bald darauf folgendes Dasein bei den Andersons, das anfangs ein klein wenig fade daherkommt.
Jenseits dieser Mängel tut sich jedoch ein fesselnder Dämonenspuk auf, der die Zuschauer in der zweiten Hälfte mit interessanten Wendungen bei der Stange hält. Eine Hintergrundgeschichte, über die zur Vermeidung von Spoilern nichts verraten werden soll, lässt zwar nach der Auflösung im Finale etwas ratlos zurück; dennoch hat Regisseur Cooper mit „June“ insgesamt gelungenen Besessenheits-Horror abgeliefert.
Zwar sind die trotz blutigen und ungekürzten Attacken der gar nicht so lieben Kleinen recht ansprechend und durchaus mit Biss inszeniert, doch beim Humor verlassen sich die beiden Regiedebütanten Jonathan Milott und Cary Murnion zu sehr auf das Ensemble der unterschiedlichen Lehrer. Und das besteht leider in erster Linie aus schablonenhaften Abziehbildern. Es mangelt bei den Interaktionen der Erzieher einfach an gelungener Situationskomik. Viele Gags sitzen einfach nicht. Hinzu kommen unpassende Wechsel in der Tonlage und ein Finale, das am Kopf kratzend zurücklässt.
Das Grundmotiv der Kinder, die zu rasenden Wüterichen werden, wird leider nicht ausgereizt. Weder freut man sich, wenn eins der Bälger endgültig in die ewigen Jagdgründe befördert wird, noch spürt man Mitgefühl oder überhaupt etwas. „Cooties“ – das Wort steht für eine fiktive Kinder-Infektionskrankheit – ist mit knapp unter anderthalb Stunden immerhin recht kompakt geraten, sodass wenigstens keine Langeweile aufkommt. Turbulent genug geht es ja zu. Insgesamt ist die Horrorkomödie leider belanglos und schnell vergessen.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Geballte Film- und Schauspielerfahrung hat sich nicht versammelt, vor und hinter der Kamera tummeln sich viele Debütanten. Ein paar andere haben einschlägige TV-Erfahrung. Stellvertretend genannt sei da Hauptdarsteller Bernhard Bozian, in dessen Filmografie sich Preziosen vom Schlag „Marienhof“, „Anna und die Liebe“, „Sturm der Liebe“ und „Verbotene Liebe“ finden – noch Fragen? Klar, dass der Dialogregie nicht unbedingt großes Augenmerk galt. Halt die Fresse, Bushido! und Flickt den Führer! (ihm läuft ein grüner Saft aus einem Loch im Gesicht) gehen noch als beste Oneliner durch.
Mühe haben sich die fürs Make-up zuständigen Crewmitglieder gegeben. Die Gesichter der Zombies sind zwar wenig beeindruckend, einige der ungeschnitten zu bewundernden Splattereffekte sehen aber ganz annehmbar aus.
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Macht der Film trotz seiner eklatanten Macken Spaß? Hm – mir nicht unbedingt, aber es soll da draußen in der Welt der Zombie-Komplettisten ja Filmgucker geben, die jedem Trash etwas abgewinnen können. Immerhin will „Caedes – Die Lichtung des Todes“ nicht mehr sein als ein durchgeknallter Spaß auf niedrigem Niveau. Dieser Anspruch wird erfüllt.
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Welch herrlicher „Double Take“: Ollie führt auf hoher See gerade das große Wort gegen den blinden Passagier Nick Grainger (Richard Cramer), als Stan ihm die Zeitung hinhält, die den Mann auf der Titelseite als gesuchten Mörder ausweist. Achtlos reicht Ollie seinem Kumpel das Blatt zurück, redet weiter auf Nick ein, bis ihm – Schluck! – ein Licht aufgeht. Dieses Wahrnehmen eines bedeutsamen Sachverhalts erst im zweiten Atemzug ist ein typisches Stilmittel des Genres Slapstick-Komödie und von Laurel und Hardy in ihren Filmen zur Perfektion getrieben worden.
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Es sind so viele göttliche Szenen, die ich anführen kann. Als Stan und Ollie ihr Auto besteigen, um nach Hause zu fahren, verklemmt sich – was sonst? – die Hupe, was zu einem Dauerton führt. Sogleich versammelt sich eine Menschenmenge samt Polizist. Stan behebt den Schaden, indem er mit einem Hammer auf den Motor klopft. Der Motor fällt daraufhin durch den Boden auf die Fahrbahn. Unter dem Gelächter der Passanten hievt Stan ihn auf den Rücksitz. Sonderbarerweise fährt das Auto immer noch, wenn auch rückwärts. Ollies Untersuchung durch den Arzt (wie immer herrlich grimassierend: James Finlayson) ist allein eine szenische Abhandlung wert, aber belassen wir es dabei.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.
Zugegeben: Da ich für „Die Nacht der lebenden Texte“ mittlerweile einige dieser Haifisch-Horror-Trashfilme rezensiert habe, fällt es schwer, neue Formulierungen zu finden, wenn es darum geht, den nächsten zu bewerten. Wie all die anderen Filme lebt auch „3-Headed Shark Attack“ davon, sich überhaupt nicht ernst zu nehmen. Die Produzenten von „The Asylum“ pfeifen auch drauf, dass die Computertricks übel aussehen, keine Schauspielerin und kein Schauspieler das Lee-Strasberg-Institut besucht hat, die Dialogregie jeder Beschreibung spottet und jedwede Logik einen großen Bogen um ihre Filme macht. Auch ein durchdachtes Storytelling hat keinerlei Priorität.
Wenn man sich mit diesen Umständen anfreunden mag und akzeptiert, dass es sich nicht um ernsthaften Horror handelt, sondern um mit Kleinstbudget heruntergekurbelte, parodistisch gefärbte Dutzendware, kann man daran aber seinen Spaß haben. Würde es nicht eine Fangemeinde für diese Art Film geben, wären „The Asylum“ und andere Trash-Studios längst pleite.
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Schweinemasken? Da war doch was?! Ah – Schon der Slasher „Madison County“ und der vorzügliche Home-Invasion-Terrorfilm „You’re Next“ (beide 2011) warteten mit Bösewichten in ähnlicher Kostümierung auf. Originalität ist also Mangelware. Die Handlung kennt ebenfalls keine eigenständigen Motive – außer, man will den Mobbing-Einstieg zu Beginn so nennen. Der hat aber mit den späteren Attacken gar nichts zu tun und lässt daher etwas ratlos zurück. Auch die Motive der Angreifer bleiben unklar. Ein Epilog mit offenem Ende deutet eine mögliche Fortsetzung an, die dann womöglich Aufklärung bringt. Die Lust darauf hält sich in Grenzen. Einige Sequenzen des Versteckspiels sind immerhin packend inszeniert. Das reicht aber nicht, um „Berkshire County“ aus der Masse der Slasher- und Home-Invasion-Filme herausragen zu lassen.
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Wer einen solchen Film in den Schacht des Players schiebt, weiß in der Regel, worauf er sich einlässt: eine hanebüchene Geschichte, die sich hoffentlich nicht ernst nimmt, dazu Computertricks auf Grasnarbenniveau. Das ist auch bei „Eissturm aus dem All“ zu beobachten, wobei zu dessen Verteidigung anzumerken ist, dass die Leistungen der Schauspieler nicht ganz so unterirdisch sind, wie es bei diesen am Fließband für Syfy produzierten Filmen oft der Fall ist.
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Um auf den zum Schmunzeln reizenden Originaltitel „Christmas Icetastrophe“ zurückzukommen: Bei der Suche im Netz stieß ich auf einen weiteren für Syfy produzierten Science-Fiction-Unfug: „Hölle aus Eis und Feuer“ von 2011, im Original – Trommelwirbel – „Snowmageddon“! Ich fürchte allerdings, dass ich den Lesern von „Die Nacht der lebenden Texte“ diesen Schmonzes vorenthalten muss. „Eissturm aus dem All“ reichte mir da schon. Aber keine Sorge: Die nächste Trash-Rezension kommt bestimmt.
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Der Film ist stark, wenn er sich auf das Schicksal der Frontsoldaten fokussiert, die – wie so oft im Krieg – ohne Rücksicht auf Verluste verheizt werden. Speziell ihr persönlicher Zwiespalt wird deutlich, dienen sie doch einem Land, das nicht das ihre ist – in der vagen, gar naiven Hoffnung, vielleicht auch ihrem Heimatland zu dienen. Die Ausstattung wirkt authentisch, wobei das mangels Kenntnis militärischer Rangabzeichen und Uniformen ein oberflächliches Urteil bleiben muss. Die Schlachtenszenen sind intensiv und aufwühlend, kommen allerdings mit vergleichsweise wenig Blut aus. Eine etwas drastischere Darstellung hätte die Schrecken des Krieges noch deutlicher herausgestellt.
Erfolg an den Kinokassen hin oder her – „Brüder – Feinde“ muss sich auch weitere Kritik gefallen lassen: Die eingangs erwähnte Zwangsrekrutierung durch das „Dritte Reich“ und die Sowjetunion ist das beherrschende Thema des Kriegsdramas. Zu kurz kommt, dass es auch estnische Freiwillige auf beiden Seiten gegeben hat. Am Anfang des Films wird mittels Stimme aus dem Off herausgestellt, dass es um Schuld geht, da hätte die Rolle estnischer Freiwilliger in der Waffen-SS auf jeden Fall Platz finden müssen.
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Zum Glück gibt es William Karels aufschlussreiche Doku „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ von 2002, für die der tunesische Filmemacher im Folgejahr einen verdienten Grimme-Preis erhalten hat. Die Interviews von Beteiligten und anderen Zeitzeugen sprechen eine deutliche Sprache. Es ist beispielsweise auszuschließen, dass die „Astronauten“ (von wegen) auf dem Mond derart hochwertige Fotos knipsen konnten.
(...)
Die Veröffentlichung von „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ in der Reihe Pidax Doku-Highlights kommt in anständiger Bildqualität ohne Bonusmaterial daher. (...) Ich wünsche mir, dass Karel eine ähnliche Doku über die Gefahren durch Chemtrails und die diesbezüglichen Vertuschungsaktionen der Mächtigen produziert. Aufklärung über die Illuminaten und Freimaurer tut ebenfalls dringend Not. Schlimm, das Ganze! Und erst die Feministinnen und Feministen! Kaninchenzüchter! St.-Pauli-Fans! Blogger! Weight Watchers! Urologen … (Rezensent von Männern in weißen Kitteln fortgebracht)
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Die beiden Nachwuchs-Regisseure Justin Benson und Aaron Moorhead hatten bereits 2012 mit „Resolution – Cabin of Death“ einen originellen, wenn auch noch etwas ungelenken Genrebeitrag vorgelegt. Mit „Spring – Love Is a Monster“ beweisen sie erneut eine eigene, ruhige Handschrift frei von Effekthascherei und zeigen sich obendrein deutlich gereifter.
Drama, Romanze und Horror gehen dabei eine anmutige Verbindung ein, die ein paar Mal durch Ausflüge in den Body-Horror und sogar in Lovecraftsche Gefilde gebrochen wird. Dem ungleichen Paar gönnt man die Momente des Glücks und wünscht man, dass sie ihre Unterschiede überwinden können. Das ist schön!
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Der Ehrenmann, der sich gegen kriminelle Machenschaften in seinem beruflichen Umfeld auflehnt – aus diesem Grundmotiv machte Jonathan Kaplan einen unbeschwerten Actionkrimi, der sehr in seiner Zeit steht. Integrität und Loyalität treffen auf Korruption und kriminelle Energie, das ist nonchalant und mit flottem Soundtrack inszeniert. Einen dem Film gut zu Gesicht stehenden Drama-Unterton bekommt „Straße der Gewalt“ mit der Figur von Carrol Jos Ehefrau Jerry, die einen inneren Konflikt durchlebt, der ihre Ehe belastet.
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Besondere Qualität weisen diejenigen Home-Invasion-Filme auf, die von Anfang bis Ende eine dermaßen ungehagliche Atmosphäre verströmen, dass man vom Gegenteil eines Wohlfühlfilms reden kann. Michael Hanekes „Funny Games“ steht – umstritten, wie er ist – in dieser Hinsicht zweifellos ganz weit vorn. Auch „In Their Skin – Sie wollen dein Leben“ geht trotz unterschiedlicher Figurenkonstellation in eine ähnliche Richtung. Hervorragende Schauspielkunst trifft auf ein stimmiges Bedrohungsszenario, das sich aus leichtem Unbehagen entwickelt und immer weiter steigert. Der hoch spannende Terrorfilm ist am Ende recht überraschend und unspektaulär vorüber. Dennoch: Kaum zu glauben, dass wir es bei Jeremy Power Regimbal mit einem Regiedebütanten zu tun haben. Merken wir uns den Namen!
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(...)
„Missing“ ist einer dieser Thriller, bei denen die Zuschauer ebenso im Dunkeln tappen wie die Protagonisten. Es geht um Terror und Krieg, so viel wird schnell deutlich. Nach und nach entwirrt sich für beide Gruppen das Rätsel. In diesem Fall ist das fesselnd geraten, als Zuschauer bin ich gern am Ball geblieben. Die Handlung verlässt zu keinem Zeitpunkt das beengte Flugzeuginnere. Dieses Kammerspiel-Szenario verstärkt auf gelungene Weise die beklemmende Ungewissheit, die die Insassen umfängt. Gepaart mit dem überzeugenden Schauspiel der weitgehend unbekannten Schauspielerinnen und Schauspieler funktioniert das sehr gut. Viel mehr sollte man vor Sichtung des Films gar nicht wissen.
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„The Tall Stranger“, so der Originaltitel, kann exemplarisch für manch einen Joel-McCrea-Western stehen. Der Film ist gut anzuschauen, bietet einige ansprechende Einstellungen fürs Auge, einen wackeren Helden und eine schöne Frau, hinterlässt insgesamt aber keinen bleibenden Eindruck. Das ist anständiges Westernkino, aber nicht viel mehr als Dutzendware. „Der große Fremde“ belegt, weshalb Joel McCrea nie auf einer Stufe mit Westernhelden wie James Stewart und John Wayne angesiedelt war.
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„Die Bande von Oss“, so die Übersetzung des Originaltitels, ist ein wenig Sittengemälde, ein wenig Gangsterdrama, ein wenig Historiendrama und ein wenig Ehedrama. Recht viel an sich, dennoch ziehen sich die 112 Minuten etwas dahin. Vielleicht hätte etwas mehr Gangsterdrama dem Film gutgetan.
Das Ensemble spielt anständig, die Farbgebung ist trist. In den Niederlanden und Belgien lief der Film im Kino, wirken tut er allerdings eher wie fürs Fernsehen gemacht. Das hätte auch gereicht, an große Gangsterepen reicht „The Gang – Auge um Auge“ nicht heran. Im Heimatland mag er als historische Rückschau auf größeres Interesse gestoßen sein, das geht dem Film hierzulande natürlich ab. So bleibt’s ein anständiges Epos, für uns eher ohne Tiefenwirkung.
Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.