Kotelette - Kommentare

Alle Kommentare von Kotelette

  • 5 .5

    Zufall, Kopie, Inspiration? Die Parallelen zu „10 Cloverfield Lane“ sind in der Tat unübersehbar. Dennoch gelingt es Bogdana Vera Lorenz, „Lockdown – Die Stunde Null“ eine durchaus eigenständige Note zu verleihen – und Spannung zu erzeugen, wozu auch der zurückhaltende, aber dräuende Elektro-Score beiträgt. Das Kammerspiel lebt von der Ungewissheit. (...) Die eine oder andere Wendung bringt erfahrenen Thrillerguckern keine bahnbrechend verblüffenden Erkenntnisse, gestaltet sich aber gleichwohl interessant genug, sodass wir dranbleiben wollen, um zu erfahren, wo die Reise hingeht und wie sie endet. (...) Der mit schmalem Geldbeutel realisierte „Lockdown – Die Stunde Null“ schlägt sich wacker und geht letztlich als vielversprechender Erstling ins Ziel.

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    • 4 .5

      Auch die Fortsetzung gibt sich actionreich, bleihaltig und blutig, wobei die blutigen Effekte in erster Linie aus dem Computer kommen und Regisseur Reiné seiner Neigung zu Zeitlupen freien Lauf lässt. (...) Der mürrische Mexikaner Trejo spielt einmal mehr sein übel gelauntes Charisma aus und hat mit Gary Buseys blondem Sohn Jake einen angenehm gegensätzlichen Antagonisten. Die Handlung hingegen laviert recht unentschlossen von einer Actionszene zur nächsten, während sich dazwischen phasenweise recht wenig ereignet, was die Geschichte vorantreibt. (...) Fantasy-Elemente sind sparsam gestreut, zum Horrorfilm wird die Fortsetzung erst mit dem Showdown, der etwas trashig ausfällt. Unterhaltsam geraten ist das Gesamtpaket allemal, insofern hält „Dead in Tombstone 2“ das Niveau des Vorgängers. Nachhaltig beeindruckt hat mich das Sequel nicht, auch das hat es mit dem ersten Teil gemeinsam. Eine zweite Sichtung beider Filme werde ich mir sicher sparen. Wer „Dead in Tombstone“ mochte, kann bedenkenlos zugreifen – und auf Teil 3 hoffen.

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      1
      • 5

        Die Inspiration zweiter Folgen der ersten Staffel der amerikanischen Mystery-TV-Serie „The Twilight Zone – Unwahrscheinliche Geschichten“ von 1959 führte zu intelligenten Ideen, die „400 Days – The Last Mission“ zu einem sehenswerten Beitrag zum Genre machen, dem es aber etwas an Drive und Spannung mangelt. Auch wenn sich nicht alle Rätsel einfach entschlüsseln lassen und am Ende nicht alle Fragen bis ins Letzte beantwortet sind, gestaltet sich einiges doch recht vorhersehbar. Unterm Strich steht aber ein angenehmes Science-Fiction-Erlebnis.

        • 4 .5

          Dolph Lundgren erledigt einmal mehr das, was er kann, und was seine schauspielerischen Fähigkeiten nicht hergeben, übernimmt die Regie mehr oder minder subtil: Klar, dass der gebrochene Mann gern zum Alkohol greift. Derlei Stereotype durchziehen „The Sweeper“ wie so viele Actionstreifen der 80er und 90er, so etwa der alte Freund, der sich als Schurke entpuppt, aber ich mag diese klassischen, handgemachten Haudrauf-Sachen mit vielen Schießereien, Explosionen und durch die Gegend fliegenden Menschen nun mal. (...) Für mehr als die einmalige Sichtung reicht es bei mir aber nicht aus, der simple und vorhersehbare Plot gibt nicht viel her, und die Action ist zu wenig mitreißend inszeniert.

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          • 7 .5

            G. W. Pabst drehte in drei Gelsenkirchener Zechen und fand eindringliche Unter-Tage-Bilder. Das Auflodern der Flammen im Schacht lässt die Gefahr erahnen, der zusammenbrechende Schacht bringt Verwüstung und Tod. Die Bilder, die Pabst und seine Kameramänner Fritz Arno Wagner und Robert Baberske für diese Szenen erschufen, stehen mit präzise ausgeleuchtetem Licht- und Schattenspiel ganz im Zeichen des deutschen Expressionismus. Die realistische Anmutung verstärkt sich dadurch, dass die Franzosen tatsächlich Französisch sprechen – ihre Dialoge wurden deutsch untertitelt. (...) „Ich will einen menschlichen Film machen. Das vor allem!“ So begründete Pabst seine Motivation für „Kameradschaft“. Es ist ihm gelungen. Ein überaus bewegendes Werk, damals wie heute wichtig.

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            • 7 .5

              Das Setdesign des Hauses rückt den ansprechend fotografierten und versiert geschnittenen „Ghostland“ ein wenig in die Sphären der „Insidious“- und „Conjuring“-Franchises, und das nicht zuletzt dank der Puppen, die an eine gewisse „Annabelle“ erinnern und eine bedeutsame Rolle spielen. Aber der Drehbuchautor und Regisseur Pascal Laugier hat natürlich weit mehr zu bieten als Mainstream-Horror. Mit interessanten Finten und Wendungen hält der Terrorexperte („Martyrs“, 2008) sein Publikum bei der Stange, was allerdings Aufmerksamkeit erfordert. Mit ein paar Jump-Scares bereitet er den Terrorboden vor – das passt. Sogar eine Prise „The Texas Chainsaw Massacre“ fügt Laugier hinzu. Wenn sich Vergangenheit und Gegenwart verbinden, kann man sich als Zuschauer schon mal fragen, ob man da gerade Wahn oder Wirklichkeit zu sehen bekommt. Am Ende fügt sich das aber schlüssig zusammen.

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              • 6 .5

                Eine allzu tiefgründige Erforschung des Lebensgefühls einer Jugendgeneration oder zumindest einer jugendlichen Subkultur sollte niemand erwarten, aber immerhin verherrlicht Roger Corman das Dasein der Rocker auch nicht. Ihre Perspektivlosigkeit kommt gut zum Ausdruck, wenn auch ohne Ursachenforschung. Der Regisseur inszeniert den Trip der „Angels“, ihre Raufereien und Exzesse in realistischer Anmutung. (...) So mag „Die wilden Engel“ ein Abbild jugendlicher Gegenkultur jener Zeit sein, was sich meinem abschließenden Urteil aufgrund der Gnade der späten Geburt natürlich entzieht; es ist jedoch kein wirklich schönes Bild, das Roger Corman da zeichnet, was ich durchaus nicht als Kritik am Regisseur verstanden haben möchte. „Die wilden Engel“ trägt zwar Exploitation-Elemente, geht aber darüber hinaus.

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                1
                • 3

                  Schema F lässt grüßen. (...) Auch Zaroffs Hintergrundgeschichte erfahren wir, sie ist von ähnlich einfallsloser Qualität. (...) Die x-beliebigen Actionszenen und Kampfeinlagen locken keinen Hund hinter dem Ofen hervor, zumal es ohnehin eine ganze Weile dauert, bis der Jäger seiner Beute vermittelt, dass ihm der Sinn nach einer zünftigen Menschenjagd steht. (...) Der simple Plot von „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ eignet sich natürlich problemlos für eine Umsetzung in die heutige Zeit, etwas inspirierter könnte es aber schon sein. Viel Positives lässt sich nicht über das Remake schreiben.

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                  • 5 .5
                    über Latigo

                    „Support Your Local Sheriff“ und „Support Your Local Gunfighter“ – schon die ähnlichen Originaltitel von „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ (1969) und „Latigo“ (1971) legen die Verbindung zwischen ihnen nahe. Regisseur und Hauptdarsteller sind zudem in beiden Filmen dieselben. Letztgenannte Westernkomödie verfolgt dann auch das gleiche Erfolgsrezept wie der Vorgänger. (...) „Latigo“ bietet harmlose, amüsante Unterhaltung ohne Ecken oder Kanten und kommt gänzlich ohne Tote aus. Der Humor wirkt etwas altbacken, die satirische Zeichnung einiger ikonischer Westernfiguren – der Nichtsnutz der Stadt, der Glücksspieler, der Revolverheld – funktioniert nicht immer perfekt. Dennoch hat „Latigo“ seine Momente und geht als gepflegte Westernkomödie ins Ziel.

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                    • 7 .5

                      Das Ensemble funktioniert formidabel, die Anstrengungen und Spannungen der Überlebenden in der klaustrophobischen Enge der Schiffsgänge werden hautnah nachvollziehbar. Hackmans Prediger und Borgnines Polizist liefern sich dabei ein paar Alphatier-Auseinandersetzungen. Die Figurenkonstellation und ihre Beziehungen sind deutlich besser gezeichnet als in vielen heutigen Blockbustern. (...) „Poseidon Inferno – Die Höllenfahrt der Poseidon“ ist auch heute noch eins der großen Highlights des Katastrophenfilms.

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                      • 5 .5

                        Regisseur Pedring Lopez („Darkroom“) vermengt Elemente aus Action und Horror zu einem furiosen Ganzen, das auch nicht mit Blut und Splatter geizt – die FSK-16-Freigabe der ungeschnittenen Fassung geht aber in Ordnung. Mal kommen Säbel zum Einsatz, mal wird die Luft bleihaltig, immer wieder gibt es Martial-Arts-Fertigkeiten zu bestaunen. Geister und Samurai treten in Erscheinung – Abwechslung ist garantiert. Auch wenn man „Die Dämonenjäger“ das wohl nicht allzu hohe Budget ansieht, holt Lopez doch einiges heraus.

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                        • 8

                          „Westfront 1918 – Vier von der Infanterie“ liefert Protagonisten wie Publikum immer wieder ausgedehnte Unterbrechungen des dreckigen Sterbens in den Schützengräben, um die Figuren und uns dann unvermittelt ins tödliche Geschehen zu werfen. (...) Hautnah erleben wir die Auseinandersetzungen mit, das dürfte damals besonders auf die dem Militarismus huldigenden deutschen Kinogänger verstörenden Eindruck gemacht haben, sofern sie nicht der Propaganda des heroischen Opfers fürs Vaterland aufgesessen sind und empört den Saal verlassen haben. (...) Nun dürfen Kenner moderner Kriegsdramen von einem bald 90 Jahre alten Film keinen Gewaltexzess wie im Invasionsgemetzel von „Der Soldat James Ryan“ (1998) erwarten, dennoch hat G. W. Pabst auch damals schon eindringliche Bilder gefunden. (...) Pabsts erster Tonfilm „Westfront 1918 – Vier von der Infanterie“ steht auf einer Linie mit Lewis Milestones „Im Westen nichts Neues“ („All Quiet on the Western Front“ nach Erich Maria Remarques Roman) aus dem selben Jahr und hat zu Unrecht weniger Beachtung gefunden. (...) Herausragende Kriegsdramen gibt es eine ganze Menge, doch nicht allzu vielen kann man auch die Bezeichnung Antikriegsfilm zubilligen. „Westfront 1918 – Vier von der Infanterie“ gehört dazu.

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                          • 7

                            Wer Park Chan-wook („Stoker – Die Unschuld endet“) in erster Linie mit seiner Rachetrilogie um das fulminante Kernelement „Oldboy“ (2003) verbindet, wird sich wundern, welch sanfte Töne der koreanische Ausnahmeregisseur anschlagen kann. Sein mit bunten Bildern voll surrealer Extravaganz angereichertes Psychiatrie-Sujet ist ein Hohelied auf Empathie und Toleranz. (...) Park Chan-wook visualisiert die Einbildung seiner Protagonistin mit fantasievollen Motiven. (...) An Milos Formans Psychiatrie-Meisterwerk „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) kommt „I’m a Cyborg, But That’s OK“ nicht heran, aber der Ansatz ist auch ein anderer. Chan-wooks Inszenierung wirkt phasenweise leichtfüßig, dann wieder erhält der Film eine Schwere bis hin zu kurzzeitigem Schwermut, wobei der Regisseur existenzielle Fragen aufwirft, ohne eine Antwort mitzuliefern.

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                            • 6 .5

                              Wir haben es mit einer intelligenten Vision zu tun, deren Skizzierung der gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Zustände gar nicht so fern erscheint. (...) Der Regisseur setzt Actionelemente sparsam dosiert und dabei überzeugend ein. Zur Untermalung des düsteren Retro-Looks in den unterirdischen Räumen wählte Caradog W. James einen passenden Synthie-Sound, beides versetzt „The Machine“ ein wenig in die 80er. (...) „The Machine“ sei allen Freunden intelligenter Science-Fiction ans Herz gelegt.

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                              • 6

                                Von Anfang an wissen wir, dass der Ort Jerusalem’s Lot der Verdammnis geweiht ist. Wie das vonstatten geht, wird mit kontinuierlich anziehender Spannungsschraube fesselnd gezeigt. Das Kleinstadt-Setting überzeugt, die schönste Location stellt zweifellos das in Verrottung befindliche Marsten-Haus dar. Spätestens nach der Hälfte des Films – oder in Teil zwei, wenn man so will – legt sich die Atmosphäre der Ausweglosigkeit drückend über Salem’s Lot. Welcher der beiden Verfilmungen ist der Vorzug zu geben? Kaum zu beantworten. Bei mir gewinnt knapp die 1979er-Version die Oberhand, das mag aber daran liegen, dass ich sie mehrmals geschaut habe und länger kenne. Es gibt auch gute Gründe, die zweite Adaption zu favorisieren. Gekonnten Grusel bieten beide, in puncto harter Horror halten sich beide zurück, da wir es mit TV-Verfilmungen zu tun haben. (...) Mit „Salem’s Lot – Brennen muss Salem“ hat Regisseur Mikael Salomon („Hard Rain“) dem Vampir-Sujet zwar keine neuen Impulse gegeben, aber bewiesen, dass er die Blutsauger gekonnt in Szene setzen kann.

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                                • 6 .5

                                  „Devil’s Playground“ wird keine Preise für Originalität gewinnen, setzt die bekannten Handlungsstränge aber versiert und rasant in Szene – und das für einen englischen Genrefilm überraschend ironiefrei. Hier werden keine Gefangenen gemacht, und das, obwohl Regisseur Mark McQueen zuvor gar keine Genre-Erfahrung gesammelt hatte. (...) Die gesunde Härte hat in Deutschland die FSK ohne Schnittauflagen gemeistert, insofern liefert der Film gut ab – kernige Untoten-Action.

                                  • 6

                                    „He Never Died“ ist Independent-Kino der gehobenen Absurdität, wobei der Rückseitentext das Horrordrama als „der etwas andere Superheldenfilm“ einordnet, was den Kern nicht wirklich trifft. (...) Mit den Kostüm-Fraktionen aus den Häusern Marvel und DC hat Jack nicht das Geringste zu tun. Schon eher fühlte ich mich an Kevin Smiths „Dogma“ mit Ben Affleck und Matt Damon erinnert. Ausstattung und Setting von „He Never Died“ verströmen das Flair einer Low-Budget-Produktion, um die es sich ja auch handelt. Regisseur und Drehbuchautor Jason Krawczyk hatte Henry Rollins die Rolle auf den Leib geschrieben, „He Never Died“ lebt dann auch von dessen Charisma. (...) Krawczyk garniert das mit grimmigem Humor und derber Gewalt, die der ungeschnittenen Fassung hierzulande eine FSK-18-Freigabe beschert hat.

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                                    • 6 .5

                                      Seine TV-Herkunft kann „Salem’s Lot“ nicht verleugnen, was Bildgestaltung und Effekte angeht. Der Dauer und dem Alter sowie veränderten Sehgewohnheiten geschuldet werden manche heutigen Filmgucker vielleicht über die eine oder andere Länge hinwegsehen müssen. Dafür erhalten sie sich langsam, aber stetig aufbauende Spannung mit einigen sehr intensiven Szenen. Gegenüber seinem bahnbrechenden „The Texas Chainsaw Massacre“ (1974) wirkt Tobe Hoopers Miniserie um den Vampir, der das Unheil in eine kleine Stadt bringt, zwar handzahm, gleichwohl ist es mehr als ansehnlich, wie sich unerbittlich das Grauen auf Salem’s Lot legt. (...) Hoopers Version hat den fast 40-jährigen Alterungsprozess gut überstanden.

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                                      • 5 .5

                                        Das sparsame Setting und das kleine Ensemble ermöglichen trotz geringen Budgets einen wertigen Look, zumal sich Waldaufnahmen gut für stimmungsvolle Atmosphäre eignen. (...) Jason Zada inszenierte sein Langfilm-Regiedebüt als ruhigen, bisweilen bedächtigen Grusler, in welchem er schöne Naturaufnahmen einsetzt. Dabei sehen sich Sara und damit das Filmpublikum mit einigen Finten konfrontiert, die die Handlung schlägt. Ein paar Jump-Scares lassen hochschrecken, glücklicherweise setzt Zada sie nicht inflationär ein.

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                                        • 7

                                          Dass man die infizierten Wüteriche heilen kann, sie dann aber mit den Folgen ihres Tuns und der Ablehnung durch die Gesellschaft klarkommen müssen, ist neu, zumal wir es mit einem völlig ironiefreien Horrordrama zu tun haben. Dies bedingt, dass sich mit herkömmlicher Untoten-Action vertraute Horrorfans auf ein über weite Strecken ruhiges Gesellschafts- und Beziehungsdrama einstellen müssen. Bekannte und bewährte Horrorsequenzen kommen erst im letzten Drittel von „The Cured“ verstärkt zum Tragen. (...) Nichts gegen stumpfe Horror-Kost, auch sie hat ihre Existenzberechtigung. Aber wer es auch mal etwas intelligenter mag, ist hier an der richtigen Adresse. (...) Sehr erfreulich, dass es einem Zombiefilm gelingt, topaktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen.

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                                          • Das wachsende Ensemble dient natürlich der Streckung der Handlung auf Seriengröße, ist aber durchdacht genug ersonnen, um die Spannung und das Interesse des Publikums aufrechtzuerhalten. Die Entscheidung für eine kurze Staffel mit lediglich sechs Folgen ist aber auf jeden Fall positiv zu werten. (...) Greg McLean mag das Outback seiner Heimat, was man den wunderbaren Bildern des australischen Hinterlands jederzeit ansieht. So weit die Landschaft ist, so dicht und tief sind die Abgründe des Schreckens, in die sich immer wieder ahnungslose Touristen verirren, um in Mick Taylors schmutzige Fänge zu geraten. „Wolf Creek – Staffel 1“ ist angetan, die Zuschauer aufzusaugen. Der Härtegrad ist nicht von schlechten Eltern, dennoch hat auch hierzulande die Uncut-Fassung die FSK ohne Schnittauflagen passiert. (...) Wer die beiden Filme mag, kann jedenfalls bei „Wolf Creek – Staffel 1“ bedenkenlos zugreifen. Ein Backwoods-Slasher auf Serienlänge – Experiment geglückt.

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                                            • 4 .5

                                              Das Wünsch-dir-was-Konstrukt ist rechtschaffen albern, bringt aber einige originelle Ideen ans Tageslicht, die auf brutale bis blutige Weise umgesetzt werden. Die Story dient nur als Aufhänger und hangelt sich von einem Wunsch zum nächsten – bis zur abschließenden Konfrontation zwischen Morgana und dem Wishmaster. Sie reizt dann eher zum Schmunzeln und fällt unspektakulär aus.

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                                              • 7

                                                Stallones Johnny Kovak manövriert sich mit steigender Macht immer mehr in eine ausweglose Situation hinein. (...) Dieses Dilemma verkörpert Sylvester Stallone mit einer Mischung aus Coolness und Leidenschaft. Meist verfolgen wir das Geschehen aus Johnny Kovaks Perspektive, die dadurch entstehende Nähe zu ihm macht es phasenweise schmerzhaft, seinen Aufstieg und Fall über mehrere Jahre zu verfolgen. Die sorgfältige Ausstattung trägt dazu bei, ein authentisch wirkendes Bild einer maroden Gewerkschaftsbewegung zu zeichnen, die mit dem hehren und legitimen Ziel aufgebrochen war, der Arbeiterschaft würdige Bedingungen zu verschaffen. In Nebenrollen werten Rod Steiger als Senator und Brian Dennehy als Gewerkschafter die Besetzung auf.

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                                                • 6

                                                  Wes Craven fungierte als Executive Producer der zweiten Regiearbeit von Robert Kurtzman, der als Make-up-Spezialist (u. a. „From Dusk Till Dawn“) allerdings größere Bekanntheit erlangte. Auch bei „Wishmaster“ gehörte er zum Effektteam, das sich gehörig austoben durfte, um den grimmigen Dschinn zu entfesseln und ihm die Ausübung seiner Taten zu ermöglichen. (...) Leichen pflastern seinen Weg, darunter Kane „Jason Vorhees“ Hodder und Tony Todd („Candymans Fluch“). (...) Es dürfte nicht zuletzt diesem personellen Fan-Service zu danken sein, dass „Wishmaster“ in der Horrorgemeinde hohes Ansehen genießt. Auch Kurtzman selbst gab sich einen Cameo-Auftritt als Opfer. (...) Die Story will ihre Zuschauer immerhin nicht für dumm verkaufen. Die erneute Sichtung nach Jahren ließ bei mir aber das Gefühl aufkommen, das noch mehr drin gewesen wäre, das Szenario der sich auf bizarr-blutige Weise erfüllenden Wünsche mit Leben zu erfüllen. (...) „Wes Craven’s Wishmaster“ jedenfalls bringt effektvollen Horror ohne ironischen Firlefanz in die gute Stube.

                                                  Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.

                                                  • 6 .5

                                                    Wir haben es mit einer Produktion der berüchtigten Action-Schmiede Cannon Films zu tun. (...) Es geht also bisweilen etwas wüst zu, dafür aber nicht immer politisch korrekt. Logisch, wenn Charles Bronson als Gesetzeshüter am Start ist, sind Selbstjustiz und Rechtsbeugung nicht weit. Das möge kritisieren, wer will, es trägt jedenfalls zum Unterhaltungswert bei. Ein paar kleinen Albernheiten zum Trotz kommt „10 to Midnight“ als düsterer, brutaler Cop-Krimi um die Ecke. (...) Regisseur J. Lee Thompson („Murphys Gesetz“) garniert das Ganze sogar mit etwas Suspense und einer Prise Slasherfilm bis hin zum heftigen Finale, das den Schweiß aus den Handflächen treibt. Hinzu kommt prima Kameraarbeit von „Terminator“- und „Terminator 2“-Kameramann Adam Greenberg, der ein paar Mal sogar versiert Spiegel in Szene setzt. (...) Wer 80er-Action, Charles Bronson oder gar 80er-Action mit Charles Bronson etwas abgewinnen kann, sollte zugreifen.

                                                    Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.