Kotelette - Kommentare

Alle Kommentare von Kotelette

  • 9

    Waffenhandel hat immer Konjunktur, an Aktualität hat das pointierte und satirische Drama nichts eingebüßt. An realen Vorbildern für nur notdürftig als fiktiv kaschierte Figuren mangelt es nicht. (...) „Lord of War – Händler des Todes“ gehört zu den Perlen in Nicolas Cages ausufernder Filmografie, die mit Dutzendware bis hin zu Stinkern leider gut gefüllt ist. (...) Einen großen und großartigen Film hat Cage schon lange nicht mehr als Hauptdarsteller getragen. „Lord of War“ gehört zu den letzten dieser Art, ist dafür dann aber auch von ganz besonderer Qualität.

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    • 6 .5

      Die Saurierattacken der Vorgänger reichten offenbar nicht mehr, nun muss also ein Vulkan als zusätzliches Spannungsmoment herhalten. Das funktioniert erstaunlich gut, sobald das Saurier-Rettungsteam sein Ziel erreicht hat, geht es in atemraubender Weise rund. (...) Mitreißend ist das allemal, und da man sich nie ganz sicher sein kann, ob einer der Protagonisten nicht doch frühzeitig das Zeitliche segnet, mangelt es nicht an Armlehnenkraller-Sequenzen. (...) Wie die gesamte Reihe kann auch „Jurassic World – Das gefallene Königreich“ als mahnender Zeigefinger gegen menschliche Hybris und ungezügelten Forscherdrang gesehen werden. (...) Die moralische Botschaft ist klar verständlich, wird den Zuschauerinnen und Zuschauern aber nicht mit dem Holzhammer serviert, denn in erster Linie geht es um Entertainment. Und davon gibt es reichlich. Wenn dann der Abspann einsetzt, ist das geradezu bedauerlich, denn der Ausblick, den „Jurassic World – Das gefallene Königreich“ auf kommende Ereignisse bietet, macht Lust auf mehr.

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      • 6 .5

        Mit ruhigem, phasenweise komplett verstummendem Score hat Dominique Rocher ein minimalistisches Endzeit-Drama inszeniert, das über weite Strecken ohne Dialoge und auch Monologe Sams auskommt. Was richtet totale Isolation mit uns an? Diese Frage interessiert den Regisseur offenbar mehr als die Frage, wie wir in einer von Zombies bevölkerten Welt überleben. (...) Dass es Rocher gelingt, das fantastische Zombie-Sujet auf diese Weise in die Realität zu übertragen, ist ein großer Pluspunkt des Films. Und so wird „The Night Eats the World“ vielleicht all jene eher langweilen, die sich vom nächsten Zombiefilm die übliche Untoten-Action versprechen, wer etwas über diesen Tellerrand hinausschauen kann, bekommt dafür einen originellen Genrebeitrag zu sehen, der auf weitere Regiearbeiten von Dominique Rocher hoffen lässt.

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        • 6

          „Die Fahrten des Odysseus“ wird manchen heutigen Zuschauer moderner Abenteuerfilme aufgrund vieler Dialoge womöglich etwas langatmig vorkommen. Actionszenen sind rar gesät, aber die Faszination des klassischen Stoffs und die aufwendige Ausstattung gleichen das aus. Kirk Douglas kann in der Titelrolle sein viriles Charisma voll ausspielen. (...) Die italienisch-französisch-US-amerikanische Koproduktion erreicht nicht den Rang anderer klassischer Abenteuer mit antikem oder biblischem Stoff wie „Quo Vadis“ (1951), „Die zehn Gebote“ (1956), „Ben Hur“ (1959) und „Spartacus“ (1960), dennoch hat sich „Die Fahrten des Odysseus“ das Attribut Klassiker verdient.

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          • 7

            Schon der ansprechend gestaltete Vorspann mit seinem Neo-Western-Stimmung erzeugenden Score von Charles Bernstein („Der Tiger hetzt die Meute“) versetzt uns in die Zeit seiner Entstehung, und diese wunderbare Seventies-Atmosphäre mit reichlich abgebrühtem New-Hollywood-Flair und ein paar Gewaltspitzen hält sich bis zum Ende. (...) Die Handlung schlägt ein paar Haken, und der vom versierten Nebendarsteller Al Lettieri („Der Pate“) verkörperte Killer Renda entpuppt sich in der Folge als so großspuriger wie rachsüchtiger Zeitgenosse, der einen prächtigen Antagonisten abgibt. (...) „Das Gesetz bin ich“ – wer würde Charles Bronson schon widersprechen wollen? Mit seinem „Mr. Majestyk“ liefert er eine Paraderolle ab. Regisseur Fleischer nimmt mal das Tempo etwas heraus, mal zieht er die Action gehörig an, und er verliert dabei niemals die Spannung aus den Augen. Auch heute noch sehenswert und in dieser Veröffentlichung Pflichtprogramm für Freunde gepflegter 70er-Action – für Charles-Bronson-Fans sowieso.

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            • 9 .5
              über Platoon

              Der Sogwirkung (...) ikonischer Motive konnte sich Olvier Stone offenbar nicht entziehen. Er wollte es wohl auch nicht. Vielleicht ist es diese gewisse Ambivalenz, die die Klasse von „Platoon“ ausmacht. Einerseits setzt er zumindest den anständigen oder vermeintlich anständigen US-Soldaten in Vietnam ein Denkmal – etwas, das jede Antikriegsbotschaft konterkariert, zumal die feindlichen nordvietnamesischen Truppen komplett gesichtslos bleiben (und sie hatten weitaus mehr Opfer zu beklagen als die US-Streitkräfte). (...) Andererseits zeigt Stone schonungslos und brutal die Verrohung, die der Krieg für die Menschen in ihm mit sich bringt, eine Verrohung, der einige von ihnen nur zu gern nachgeben. (...) Mit Michael Ciminos „Die durch die Hölle gehen“ („The Deer Hunter“, 1978), Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ (1979) und Stanley Kubricks „Full Metal Jacket“ (1987) bildet „Platoon“ das große Quartett der Vietnamkriegsdramen. Während die beiden Ende der 1970er-Jahre entstandenen Vorgänger eher mythischen Trips ähneln, zeigt Stone den Dschungelkampf authentischer, als schmutziges Sterben mitten im Urwald und fern der Heimat.

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              • 8

                ... zeigt sich „In den Gängen“ mit viel Einfühlungsvermögen für seine Figuren. (...) Besonders viel Gefühl gibt Stuber der zarten Romanze zwischen Christian und Marion mit. (...) Wir haben es mit einem Ensemblefilm zu tun, in dem jede einzelne Figur treffend porträtiert ist, und doch stechen Peter Kurth, Sandra Hüller und Franz Rogowski heraus – verständlich, da auf ihnen der Fokus liegt. ... feinfühliges und lakonisches Kleinod des deutschen Kinos ...

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                • 6 .5

                  Der konsequente Mix aus Survival-Abenteuer und Entführungs-Thriller kommt mit guten Darstellern daher, die glaubwürdige Figuren verkörpern. (...) Wer dieser Art moderner Menschenjagd-Filme etwas abgewinnen kann, bekommt mit „A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands“ einen grimmigen Überlebenskampf mit einigen originellen Einschüben geboten

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                  • 5 .5

                    Gibt es zu Beginn auch einen Thriller-Plot zur Einführung der Figuren, so geht es später in erster Linie um kernige Survival-Action im Schlauch des U-Boots. (...) Das Action-Rad erfindet „Black Water“ nicht neu, aber Spaß macht das Ganze. Van-Damme-Fans kommen etwas mehr auf ihre Kosten als Lundgren-Fans, dennoch immer wieder schön, die beiden gemeinsam in Aktion zu sehen. (...) Wer Old-School-Action ohne Firlefanz etwas abgewinnen kann, macht nichts falsch.

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                    • 6

                      Regisseur Brian Smrz hat sich zuvor als Stunt-Koordinator, „Second Unit Director“ und assistierender Regisseur für viele, auch große Produktionen einen Namen gemacht. (...) Seine Erfahrung mit actionlastigen Stoffen kommt seiner zweiten Regiearbeit nach „Hero Wanted“ (2008) sehr zugute, die diversen Schießereien und Explosionen von „24 Hours to Live“ sind knackig und blutig inszeniert und als Pluspunkt zu werten. Die Handlung hinkt da erwartungsgemäß etwas hinterher, was aber nicht groß ins Gewicht fällt. Ethan Hawke wird schauspielerisch nicht arg gefordert, den gebrochenen Mann nehmen wir ihm problemlos ab.

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                      • 4 .5

                        Wie so oft in deutschen Kinderfilmen fungieren auch bei „Liliane Susewind – Ein tierisches Abenteuer“ die meisten erwachsenen Figuren in erster Linie als Staffage, ohne glaubwürdig angelegt zu sein. (...) Die von Meret Becker und Christoph Maria Herbst verkörperten Oberst Essig und Tierpfleger Toni erscheinen von vornherein als Karikaturen. Das kann man so machen, aber ich wünsche mir endlich mal glaubwürdige Erwachsene in Kinderfilmen. (...) Ganz gelungen ist die Charakterzeichnung der jungen Protagonisten. (...) Das Abenteuer um die verschwundenen Tiere schließlich verläuft in vorhersehbaren Bahnen. (...) So bleibt von Liliane Susewinds erstem Kinoausflug leider nicht viel Positives haften. Zumindest bei mir, denn ich erinnere an meine vier jungen Begleiterinnen, die allesamt sehr angetan waren. Und sie bilden ja die Zielgruppe, aus der ich bereits vor langer Zeit herausgewachsen bin. Vielleicht ist Liliane Susewinds erster Kinoausflug doch zielgruppengerechter als ich denke.

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                        • 4
                          über Zombies

                          Die Effekte von Kopfschüssen und Lukes Machetenhieben sind am Computer entstanden und sehen so aus, wie billiges CGI nun mal aussieht. Ein paar vereinzelte Make-up-Effekte gefallen da schon besser. (...) Die Zombies sind in diesem Fall Traditionalisten – sie schlurfen eher. (...) Am Ende will Torabpour seiner Geschichte mit einer überraschenden Wendung eine Tiefe geben, die leider überhaupt nicht zum vorher Gesehenen passt. Schade eigentlich, diese Wendung ist tatsächlich originell, wirkt aber wie ein Fremdkörper, da der Film bis dahin an der Oberfläche geblieben war. (...) Schade um eine verschenkte Idee. So geht „Zombies! Überlebe die Untoten“ als einer von vielen 08/15-Zombiefilmen ins Ziel, den man sich als anspruchsloser Allesgucker schon anschauen kann, der aber zügig der Vergessenheit anheimfallen wird.

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                          • 5

                            Wer am Erstling Gefallen fand, wird auch das Sequel mit Genuss schauen, obwohl dort alles ein klein wenig schwächer ausfällt. Die Auseinandersetzungen zwischen den modernen Eindringlingen und ihren eingeborenen Feinden nehmen diesmal noch größeren Raum ein als zuvor. (...) „Caprona 2 – Menschen, die die Zeit vergaß“ nimmt sich gegenüber der Vorlage von Edgar Rice Burroughs einige Freiheiten, die aber nicht weiter von Belang sind. Sicher nicht der spaßigste Beitrag zur „Creature Feature“-Reihe von Koch Films, aber da das Label dort schon den ebenso nostalgischen Vorgänger platziert hat, ist es nur recht und billig, mit dem Sequel ebenso zu verfahren.

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                            • 5

                              Wie im Genre üblich, dient die Handlung lediglich als Aufhänger für ausgiebig zelebrierte Kampfeinlagen. Und die haben es in sich. Die Besetzung ist gespickt mit Kampfsport-erfahrenen Athleten. (...) Der aus dem Stuntman-Sektor kommende Hauptdarsteller Alain Moussi kann da glücklicherweise durchaus bestehen. Die spektakulären Kampfszenen sind erwartungsgemäß ansprechend und ideenreich choreografiert – Fans des Genres kommen voll auf ihre Kosten. Und für die ist „Kickboxer – Die Abrechnung“ schließlich auch gemacht.

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                              • 7

                                „Die Letzten beißen die Hunde“ gibt sich phasenweise wie ein zielloses Roadmovie, was aber sehr gut zu seinen orientierungslosen Figuren vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Spannungen nach Ende des Vietnamkriegs passt. Am Ende wirkt die actionreiche Krimikomödie dann auch rund.

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                                  John Cusack trägt die Handlung zu weiten Teilen allein auf seinen Schultern. (...) Hier zeigt er, dass er auch andere Charaktere mit Leben erfüllen kann, denn „Zimmer 1408“ ist weit mehr als eine simple Geistergeschichte. Der Spuk führt geradewegs zum Schmerz und zur Trauer, die Mike tief in seinem Innern vergraben glaubt. (...) Regisseur Mikael Håfström („Escape Plan“) setzt visuelle Spezialeffekte nicht im Übermaß, sondern der Handlung dienend ein. Kubricks „Shining“ bleibt unerreicht, auch wenn Stephen King anderer Meinung sein mag. Aber „Zimmer 1408“ überzeugt doch auch, weil er beängstigende Atmosphäre auch mit kleinen Mitteln erschafft und nicht mit effekthascherischen Monströsitäten.

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                                  • 5

                                    „Die Seuche“ hat ihre Momente und lässt das Publikum zu Beginn einige Male frösteln – etwa wenn die Minderjährigen alle im selben Moment ihre Anfälle kriegen. (...) Mehr und mehr macht sich ein Gefühl der Ausweglosigkeit Raum, das ist auf der Habenseite zu verbuchen. (...) „The Plague“, so der Originaltitel von „Die Seuche“, ist seinerzeit offenbar von den Produzenten gegen den Willen des Regisseurs umgeschnitten worden. (...) Es wäre ihm und uns Horrorfans zu gönnen, dass er beizeiten doch noch die Gelegenheit zu einem Director’s Cut erhält. „Die Seuche“ hat ein paar dramaturgische Mängel und Lücken im Handlungsbogen, zeigt aber Potenzial und ist als beklemmende Endzeitvision ansehnlich genug geraten. So ganz übel verschnitten wirkte er auf mich gar nicht, aber verständlich, dass Hal Masonberg das anders sieht. Ich bin jedenfalls neugierig auf den Director’s Cut.

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                                    • 5

                                      Klar, tricktechnisch kann „Caprona – Das vergessene Land“ dem „Jurassic Park“-Franchise nicht das Wasser reichen. Wer nur mit modernen Effekten aus dem Computer etwas anfangen kann, wird angesichts der Saurier-Animatronics womöglich müde lächeln. Aber ihre Schöpfer haben zweifellos ähnlich viel Mühe und Leidenschaft investiert wie es heutzutage die Programmierer am Computer tun – wenn nicht mehr. Das macht das Fantasy-Abenteuer zu einem charmanten und jederzeit spannenden Vergnügen, das neben Ray Harryhausen und den japanischen „Godzilla“-Abenteuern bestehen kann. (...) Die Schauspieler und ihre Leistungen geraten da etwas zur Nebensache. (...) Der fantasievolle „Caprona – Das vergessene Land“ hingegen sei Monsterfilm-Nostalgikern ans Herz gelegt.

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                                      • 6

                                        Low-Budget ist Programm! Das sieht man „Dance of the Dead“ in jedem Moment an, beginnend mit der Besetzung aus völligen No-Names, die auch seitdem nicht mit herausragenden Rollen auf sich aufmerksam gemacht haben. Zu den Rollen der unbedarften Highschool-Provinzler passen die unbekannten Gesichter aber gut. (...) Die Zombies sind zwar aggressiv und schnell, ihr in Verwesung begriffenes Gewebe ist aber empfindlich. Ein Arm oder Bein ist da schnell herausgerissen und ins Maul gestopft. Es braucht eben nicht viel Geld, um viel Kunstblut anzurühren, klaffende Wunden zu erschaffen und gesunde Gesichter zu grauen Zombiefratzen zu schminken. Es zahlt sich bei Splatter doch immer wieder aus, CGI außen vor zu lassen und ganz auf Make-up-Effekte zu setzen. Das ist auch das große Plus von „Dance of the Dead“, der sich zum großen und blutigen Spektakel entwickelt – nicht unbedingt dialogstark, dafür albern. Ein Film muss nicht zu den besten Genrevertretern aller Zeiten gehören, um Freude zu bereiten. „Dance of the Dead“ tut das.

                                        Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.

                                        • 6

                                          Der raue Western überzeugt mit seiner actionreichen Darstellung der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Soldaten und Indianern. Das inszeniert Nelson spannungsgeladen. Auch den Fokus auf Ellen Grange und ihre Demütigungen durch Ehemann und Kleinstädter bringt der Regisseur gut zur Geltung – wir fühlen mit der zwischen Weißen und Indianern hin und her gerissenen Frau. James „Rockford“ Garner spielt den Scout Remsberg zudem vielschichtiger und weniger glatt, als ich es vermutet hätte. (...) Insgesamt ergibt das einen sehenswerten Western.

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                                          • 5 .5

                                            Hommage? Kopie? Plagiat? Egal, wenn es mit so viel Liebe zum Detail inszeniert worden ist wie in diesem Fall. Auch wenn der Härtegrad von „Evil Dead“ (2013) nicht erreicht wird, geizt „The Evil Ones – Die Verfluchten“ doch nicht mit blutigen Details, die aber meist nur kurz ins Bild gesetzt werden. (...) Wer nur mit eigenständigen Produktionen etwas anfangen kann, sollte um „The Evil Ones – Die Verfluchten“ einen Bogen machen. Aber da der gemeine Horrorfan Wiederholungen und Bewährtem stets zugetan ist, wird das Werk wohl seine Freunde finden. Das hat es auch verdient.

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                                            • 5

                                              Der unspektakuläre „Nightmare – Schlaf nicht ein!“ lebt stark von einer sich kontinuierlich aufbauenden dräuenden Atmosphäre, die nicht zuletzt durch gutes Sounddesign und gezielt eingesetzten Score entsteht. Die Story kann da nicht ganz mithalten, folgt sie doch recht bekannten Pfaden solcher Heimsuchungs-Plots. Regisseur Hopkins setzt Perspektive, Licht und Schatten aber clever ein und hilft der Handlung so über ein paar Vorhersehbarkeits-Untiefen hinweg. Auch ein paar uns allen bekannte Albtraum-Momente visualisiert er gekonnt, ohne auf Effekthascherei zu setzen. Die zweite Hälfte und das Finale halten nicht ganz ein, was sich zuvor aufgebaut hat, dennoch dürfen Freunde gepflegten Grusels ein Auge riskieren, wenn sie ihre Erwartungen nicht überstrapazieren.

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                                                Klaus Kinski verleiht seinem Dracula mit dämonischer Ruhe eine fast ebenso furchterregende Präsenz wie weiland Max Schreck dem Grafen Orlok bei Murnau. Böse Zungen könnten versucht sein, Kinskis Verkörperung des Vampirs als Kopie zu interpretieren, dabei ist es doch tatsächlich eine große Hommage an Graf Orlok. (...) Herzog findet mit so sparsamer wie pointierter musikalischer Untermalung im Doppelsinne unheimlich stimmungsvolle Bilder für seine vampirische Schauermär. (...) Murnau oder Herzog? Schreck oder Kinski? Manche heutigen Filmgucker mögen keine Stummfilme oder Schwarz-Weiß-Bilder mehr schauen, ihnen fällt die Wahl leicht – dafür entgeht ihnen aber auch einiges.

                                                Für mich ist „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ nach wie vor das Maß aller Dinge im Vampirsektor und ein unerreichtes Meisterwerk – siehe auch meine Rangliste der besten Vampirfilme (https://dienachtderlebendentexte.wordpress.com/vampire/). Umso bemerkenswerter, dass es Herzog gelungen ist, den Geist beider Vorlagen – Stokers literarischer und Murnaus filmischer – einzufangen und daraus sein ganz eigenes, sehr romantisches Werk zu machen. Wer „Nosferatu – Phantom der Nacht“ als großes Vampirdrama anpreist, tut das völlig zu Recht.

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                                                  Vom Militär- zum Kriegsdrama wird „Verdammt in alle Ewigkeit“ erst zum Finale mit dem Angriff auf Pearl Harbor, der Attacke der Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte auf die US-Pazifikflotte am 7. Dezember 1941. Bis dahin gestaltet sich der Film als Beziehungsdrama mit psychologischer Tiefe und großer Schauspielkunst aller Beteiligten. (...) Eine Aussage über den Zweiten Weltkrieg im Allgemeinen und den Konflikt zwischen den USA und Japan im Besonderen ist in „Verdammt in alle Ewigkeit“ nicht zu finden. Auch Kritik an Militarismus muss man mit der Lupe suchen. (...) Es ändert nichts an der Größe dieses mächtigen Militärdramas, das mit etlichen bewegenden Momenten aufwartet, auch heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat und die Strahlkraft des klassischen Hollywoods in seiner ganzen Pracht präsentiert.

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                                                    Wie überraschend viele Italo-Exploitation-Streifen weist auch „Antropophagus“, so der Originaltitel, einen stimmungsvollen Synthie-Score auf, der Spannung bringt, die es ansonsten nicht gegeben hätte. Obendrein fängt der Regisseur einige – wenn auch nicht alle – Settings gekonnt ein und schafft so immerhin ein paar faszinierende Bilder.(...) Das täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass die Kameraführung über weite Strecken des Films Optimierungspotenzial gehabt hätte. Auch das Timing lässt zu wünschen übrig. Ohne den erwähnten Soundtrack wäre überhaupt keine Spannung aufgekommen, da Joe D’Amato anscheinend keinen Wert auf einen ausgearbeiteten Spannungsbogen legte oder es nicht besser drauf hatte. (...) Ohne die beiden Tabubrüche würde heute kein Hahn mehr nach „Man-Eater – Der Menschenfresser“ krähen. (...) Letztlich lässt „Man-Eater – Der Menschenfresser“ alles vermissen, was einen guten Film ausmacht.

                                                    Ausführlich bei DIE NACHT DER LEBENDEN TEXTE.