Kubrick_obscura - Kommentare

Alle Kommentare von Kubrick_obscura

  • Ein aparter Filmgeschmack! Man konnte ihm anmerken, dass er ganz schön danach lechzt auch mal nach Hollywood zu kommen. Do Genre Dennis, do Genre!

    • 9 .5

      Im Gedächtnis an eine untergegangene (Kino)Kultur: 100 Jahre Babelsberg und die Berlinale eröffnet eine gleichnamige Reihe mit dem "letzten Mann" von F.W. Murnau, einem Film, der immer ein wenig hinter den Filmen "Nosferatu" und "Sunrise" steht, dabei doch klar macht, dass das Vokabular des Kinos bereits 1924 zuende buchstabiert wurde. Murnau ist/war schon immer größer als Lang oder Eisenstein, sogar größer als Griffith und Melies zusammen. 100 Jahre Babelsberg und es wird einem klar, dass wir nur schlechter werden können, dass man niemals mehr einen Film drehen kann ohne an Murnau und den "letzten Mann" erinnert zu werden.

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      • 9
        über Faust

        [...] "Frei nach Johann Wolfgang von Goethe" trifft es wohl sehr gut. Es ist mehr ein Sokurov-Faust geworden, ein Faust der Finanzkrise und Weltuntergangsstimmung. Der Zynismus wird wohl nicht jedem gefallen, die langsame Erzählweise ebenso. Trotzdem kann man den Film als turning point bezeichnen, als die wahrscheinlich wichtigste Literaturverfilmung der letzten Jahre, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet, Politik und Kunst verführt, Traum und Wirklichkeit verschmilzt, sowie Philosophie und Wissenschaft verheiratet. [...]

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        • Den Film werde ich mir definitv ansehen. Wnendt hat drei Jahre in der Szene recherchiert und seine weibliche Perspektive ist auch sehr interessant. Das kann doch nur was werden.

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          • 8 .5

            [...] Als Preis für sein Heldenleben nimmt Bruce Wayne ein asoziales Leben in Kauf, mit seinem Butler Alfred als einzigen Freund. Selina Kyle geht es ebenso. Kein Wunder, dass Burton, die zwei zusammen führt. Das dichte Netz der Figuren, ihre Konflikte und Gemeinsamkeiten, für all das lässt der Film genügend Raum und scheut sich nicht die Action dafür zu vernachlässigen. „Batman Returns“ schöpft seine Spannung nur aus den Figuren und ihren ungelüfteten Geheimnissen [...]

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            • Obwohl der Gedanke romantisch ist, dass man am letzten Abend in der Kurbel nochmal "Vom Winde verweht" schauen kann, die Kurbel darf nicht schließen!

              • http://bitcast-a-sm.bitgravity.com/slashfilm/wp/wp-content/images/bayhem_internets.jpg

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                • 7

                  [...] Johnny, ergreifend gespielt von Christopher Walken, ist nach seinem Unfall ein gebrechlicher Mann, körperlich verkümmert und schwach, doch im Gegenzug beschenkte ihn das Schicksal mit medialen Fähigkeiten. Quit pro quo [...] Der Fluch hat sogar noch größere Auswirkungen. Je öfter Johnny von seiner neuen Kraft Gebrauch macht, desto mehr nähert er sich dem körperlichen Zerfall, bis zum Tod. Im Kern wird die Frage nach einem gewissenhaften Leben gestellt. Johnny kann sich entweder isolieren und weiterleben oder er kann seine Gabe verantwortungsvoll nutzen und zugrunde gehen, Einsamkeit oder Tod? [...]

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                  • 9

                    [...] "Sisters" ist letztendlich ein einzigartiger Thriller, der ganz auf die Kraft des Kinos vertraut, der manchmal eine saubere Geschichte nur des Effekts wegen vernachlässigt. Allein darin erscheint die Essenz großer Frühwerke. Da ist ein Filmemacher, der etwas zu sagen hat, aber niemand hört auf ihn. Er baut sich ein kleines Podest um die Massen zu überragen. Was bliebe ihm anderes übrig als laut zu brüllen? Für die einen laut genug, damit sie ihn gerade hören können, andere dagegen müssen sich bei dem Lärm die Ohren zu halten.

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                    • 9

                      Das ist perfekte Unterhaltung ohne Anbiederung an ein Massenpublikum, sondern eine persönliche Liebeserklärung an den schönsten Ort der Welt: Das Kino. "The Purple Rose of Cairo" ist voller Anspielungen und voller tiefer Gedanken zum Film, seiner Wirkung und seiner Bedeutung. Man kommt schon fast dazu die großartige Handlung zu übersehen oder die wundervollen Dialoge. Hier stimmt wirklich mal alles, die Decors, die Atmosphäre, Mia Farrow, Jeff Daniels. Es gibt nichts auszusetzen. Ich bin sprachlos, einfach liebenswert ...

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                      • 8 .5

                        Otto Preminger schuf mit "Carmen Jones" eines der ungewöhnlichsten Musicals überhaupt. Die Filmversion verwandelt die Romawelt aus Hammersteins Bizet-Adaption in die Südstaaten der USA. Zudem hatte Preminger die grandiose Idee seinen Film nur mit afroamerikanischen Schauspieler_innen zu besetzen. Der Erfolg blieb zum Glück nicht aus. Dorothy Dandrigde wurde die erste Schwarze Frau, die für einen Oscar nominiert wurde. Abseits des Oscar-Ruhms ist zudem Premingers Regie erstaunlich modern. Die breiten Cinemascope-Bilder eigneten sich hervorragend um die Schauspieler darin anzuordnen und agieren zu lassen, vornehmlich ohne Schnitte und mit einem feinen Gefühl für die Inszenierung. "Carmen Jones" ist einzigartig, bildschön und ein aufregendes politisches Statement seines Regisseurs.

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                        • 10

                          [...] "Apocalypse Now", wie auch "Hearts of Darkness" sind durchzogen von der Dialektik zwischen Leben und Tod, oder Tod und Wiedergeburt. Die Sonne geht zwar unter, sie geht aber auch wieder auf. Wenn man die Dreharbeiten eines Films als Zerstörung begreift, dann ist doch die Projektion im Kino nichts anderes als eine Wiedergeburt, ja sogar eine unendliche. [...]

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                          • 6

                            [...] Die gelungenste Figur des Films ist allerdings Tommy, der von Garfield mit großer Verwandlungsfreude gespielt wird. Wer ihn in "The Social Network gesehen hat, weiß was ich meine. Tommy ist impulsiv und überraschend, zart und aggresiv, eine Vermengung wunderbarer Gegensätze. Abseits seiner Zuneigung zu Kathy, wird er zudem von großen Dämonen geplagt. Er sucht seine Seele. "Never Let Me Go" stellt nämlich auf fast vermessene Weise die Frage, ob Klone überhaupt eine Seele haben und den echten Menchen ebenbürtig seien. Umso verwirrender ist die Stärke des Films diese Frage unbeanwortet zu lassen. [...]

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                            • 8
                              über Hostel

                              [...] Die Möglichkeiten der Angst scheinen nach einem Film wie „Hostel“ sowieso grenzenlos, denn Eli Roth gelingt es das Genre auf eine neue Ebene des Terrors zu heben. Weder ein Jason, noch ein Freddy müssen hier vorbeischauen um zu filetieren. Gewalt und Angst lauern nun überall, fest verankert in der Gesellschaft. Das Geld zwingt Engel wie Teufel zu Kooperation. Dein bester Freund, dein Nachbar, die Zugbekanntschaft, der Rezeptionist, die Hotelbegegnung, alle sind in Roths Film Kollabolateure. Die Welt ist böse. [...]

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                              • 5 .5

                                [...] "I love you Phillip Morris" ist bis zur Hälfte eine rasante und intelligente Komödie, die mit ihrer hohen visuellen Brillianz begeistert, aber leider, besonders im letzten Drittel, den Sprung zum biografischen Drama nicht schafft und an seiner künstlichen Ernsthaftigkeit und seinem Nacherzählanspruch letztendlich scheitert.

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                                • Was denn für ne Box? Wollt ihr hier etwa geschnittenen Ramsch verschenken?

                                  • 10

                                    [...] "Sehen heißt Glauben!" spricht John Baxter zu sich, doch was ist, wenn man mehr sieht, als man glauben könnte? "Don't Look Now" zeigt uns wie kein zweiter Film, wie abhängig wir von unseren Vorstellungen und Vorurteilen sind. Keiner von uns geht mit offenen Augen durch die Welt. Wir glauben nur das, was wir glauben wollen. Roegs Film, getarnt als psycholgischer Horror-Thriller, ist somit viel eher eine philosophische Aufarbeitung der Erkenntnistheorie und ebenso eine Abrechnung mit dem kritischen Rationalismus. Die Moderne, mit all ihrer Wissenschaft, die Aufklärung, mit seiner angeblichen Unmündigkeit, sie alle werden hier zur Schlachtbank geführt und zerschmettert mit dem vollen Einsatz von Kamera, Schnitt und Musik. [...]

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                                    • 6
                                      über Tomboy

                                      [...] Sciamma erzählt ihren Film stilistisch fernab großer Vorbilder. Die Kamera ist stets nah an den Figuren und wagt es selten sich weiter als Halb-Total zu positionieren. Ohnehin sind die Kadragen so smooth, alles gleitet, vom Schnitt bis zur Farbpalette, nichts sticht ins Auge, will provozieren, keine Innovation, keine Risiken, aber auch keine Fehler, denn abgesehen von dem Hauch Fernsehfilmatmosphäre, die "Tomboy" stets umgibt, macht Sciamma letztendlich alles richtig. Sie lenkt nicht ab von ihrer Geschichte, hält den Zuschauerblick fest im Griff. [...]

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                                      • 10

                                        [...] "A sick film made by sick people for sick people." [...]

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                                        • Das war eindeutig der beste Film, den ich letztes jahr gesehen habe (FantasyFilmFest). Ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen.

                                          • 6 .5

                                            [...] "The Duellists" ist ein kraftvoller Debütfilm, mit einem Reichtum an Referenzen, von Roeg bis "Barry Lyndon", und zwei starken Hauptdarstellern, der trotz einiger Drehbuchschwächen keinen Zweifel an den kommenen Großtaten Ridley Scotts aufkommen lässt.

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                                            • 7 .5

                                              [...] „Taken“ ist in erster Linie Kinetik und somit fulminantes Kino. Liam Neeson ist großartig und auch wenn sich Pierre Morels Kamera etwas zu sehr am unübersichtlichen Action-Kino der Neuzeit anlehnt, seine Montage ist dagegen rasant und pfiffig. Große Innovationen darf man in diesem „Guilty Pleasure“ nicht erwarten, dafür aber viele Überraschungen.

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                                              • 7
                                                über Tron

                                                Natürlich ist das ein lächerlich sehenswerter Film, der so outdated ist, dass es in den Augen schmerzt. Wer einigermaßen Ahnung von Computern hat, würde nicht im Traum darauf kommen, sich diese Handlung zusammenzuspinnen. Allerdings ist "Tron" auch ein seltenes Beispiel für die Gestaltungsfreiheit des Kinomediums. Als Wissenschaftler, Informatiker und PC-Nerd ist man halt einfach nicht im Stande so etwas auf die Beine zu stellen. Es braucht die Naivität eines Künstlers und Filmemachers, um die technischen und wissenschaftlichen Neuheiten seiner Zeit in Bilder zu gießen. Da bleiben nur zwei Möglichkeiten, der Weg der realitätsnahen Dokumentation oder der des Spielfilms. Im fiktiven geht es ebenso wenig um Fakten, wie um Realitätstreue, wichtig ist, dass die Umsetzung stimmt. Nun kann man "Tron" als Zeitbild lesen oder als Utopie. Ich entscheide mich für letzteres. Denn letztendlich ist der Film ein Sci-Fi-Film, ein Abbild einer Welt der Gleichschaltung aller Realitäten, der Vermischung von natürlicher und künstlicher Intelligenz. "Tron" stellt zwei sich visuell stark unterscheidende Welten nebeneinander und erkundet die Gleichnisse und während man über die grandiosen Matte-Paintings und frühzeitlichen CGI-Bilder staunt, fällt einem garnicht so leicht auf, dass die Gefängnisszellen der Programme und das Büro-Labyrinth der Angestellten von Encom sich frappierend ähneln.

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                                                • 6 .5

                                                  [...] Edgar Ramirez verkörpert Carlos mit vollem Körpereinsatz, lässt sich Zeit für seinen Körperkult, seine Blicke und Eroberungen. Dennoch lässt uns Assayas auf Distanz. Wir erfahren über Carlos immer nur so viel wie es der historische Kontext zulässt. Der Film folgt einer unaufhaltsamen Geschichtsbuch-Chronologie. [...]

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                                                  • 8 .5

                                                    [...] Unterm Strich ist „Scott Pilgrim“ einer der besten Filme des Jahres, der leider zu wenig gehypet wurde, um kommerziell in der Liga eines „Inception“ zu spielen, obwohl Wright den besseren Film gemacht hat. So einen Film hat es noch nicht gegeben. Er ist wirklich originell und gleichzeitig ein herrlicher Kommentar zu Hollywoods Adaptionsterrorismus. Zugleich ist es auch feuriges Plädoyer zur Rehabilitation der Videospielkunst, die zuletzt dank „WoW“ und „Killerspielen“ öffentlich geächtet wurde. Es wird nochmal an die Ursprünge erinnert, an das NES, Super Mario Bros., Amiga, Atari, C64, Pac-Man, GameBoy, Space Invaders, Dance Dance Revolution, Zelda, Tetris, Pong und viele viele mehr.

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