Luke_92 - Kommentare

Alle Kommentare von Luke_92

  • 5 .5

    Wie ich hörte, soll dies die Verfilmung eines Fantasy-Romans sein, der als einer der besten seines Genre gilt. An einigen Stellen ist dies auch zu spüren. Da wäre beispielsweise die innovative Story, welche keine Analogie kennt und herausragendes Potenzial in sich birgt. Ebenfalls überzeugt der Film optisch, gespickt mit Oscar prämierten Spezialeffekten. Doch viel mehr Gutes gibt es nicht zu sagen. Der Film ist zu kurz, die Handlung wirkt zeitweise verworren und die schauspielerische Leistung ist durch die Bank sehr dürftig.
    Fazit: Der Film ist ganz nett, aber schafft es nicht mich zu fesseln.

    • 10

      Dieser Film verdient den Platz an der Spitze der IMDb-Liste der besten Filme aller Zeiten. Stephen King ist ein Meister des Erzählens und Frank Darabont gelingt eine geniale Verfilmung der Novelle: „Rita Hayworth and the Shawshank Redemption“.
      Die karge und nüchterne Erzählweise, die völlig ohne stilistische Besonderheiten auskommt und so an die triste Monotonie des Gefängnisalltags angelehnt ist, erzeugt eine einzigartig mitreißende Atmosphäre. Die Verurteilten schafft den bemerkenswerten Spagat zwischen einer Darstellung, die der literarischen Vorlage treu bleibt und filmischer Eigendynamik. So sind viele Dialoge wortwörtlich übernommen und trotzdem entfernt sich der Film an einigen Stellen von der Novelle, um diese für die Leinwand nutzbar zu machen. Bei einigen Büchern würde mich so etwas stören, doch hier ist dem nicht so. Das Werk liefert ein Drehbuch, das einfach sitzt und griffig ist. Nichts wirkt zu lang, oder fehl am Platz.
      Weiterhin zeichnet sich der Film durch tolle Musik aus, die ihren Höhepunkt in der Szene findet, in der Andy Dufresne Mozart über die Lautsprecher des Gefängnishofes ertönen lässt. Tim Robbins spielt den Protagonisten auf perfekte Weise und auch Morgan Freeman präsentiert eine gute Leistung.
      Fazit: Der Zuschauer erlebt eine wundervoll berührende Geschichte über die schlichte und traurige Wahrheit des Gefängnislebens, eine tiefe Freundschaft, die sich darin entwickelt und die unzerstörbare Hoffnung auf echte Freiheit.

      Legendäre Zitate:
      "Wir saßen da während uns die Sonne auf den Buckel schien und fühlten uns wie freie Männer. Wir hatten das Gefühl, das Dach unseres eigenen Hauses geteert zu haben. Wir waren die Herren der Schöpfung. Was Andy betraf, so verbrachte er seine Pause zusammengekauert im Schatten, mit einem seltsamen Lächeln im Gesicht und sah zu, wie wir sein Bier tranken.“

      "Ich sage Ihnen, diese Stimmen sind höher gestiegen, als man je an einem so trostlosen Ort zu träumen gewagt hätte. Man hatte den Eindruck als wäre ein wunderschöner Vogel in unseren freudlosen Käfig gefallen und hätte die Mauern zum Einstürzen gebracht. Im Bruchteil einer Sekunde hatte jeder hier in Shawshank das Gefühl frei zu sein."

      "Ich glaube man muss eine Entscheidung treffen, Red. Entweder man entscheidet sich zu leben, oder man entscheidet sich zu sterben."

      „Denk immer daran, Red. Hoffnung ist eine gute Sache. Vielleicht sogar die Beste. Und gute Dinge können nicht sterben.“

      5
      • 8 .5

        Kein Film für schwache Nerven. Verwirrend, grotesk und bitter-böse sind Prädikate, die auf diesen „Lynch“ zutreffen.
        Lost Highway ist durchgehend atmosphärisch, assoziationsreich und transportiert dabei keine billigen Schockmomente, sondern einen echten, spannenden, manchmal nicht auszuhalten Grusel-Faktor. Die Rolle des Mephisto ähnlichem Mystery Man trägt dazu ein beträchtlichen Teil bei. Robert Blake verkörpert hier einen der schaurigsten Filmcharaktere aller Zeiten und ist damit leider der einzige auffallende Schauspieler.
        Weiterhin finden sich beim Betrachten unkonventionelle Kameraeinstellungen, intensive Farbgebung und die rar angebrachten Dialoge, welche eine unangenehme Ruhe erzeugen, der jeder Zeit durch die stimmungsvolle Musik ein Ende bereitet werden kann. Die Komposition dieser Stilmittel sind Kennzeichen der cineastischen Kunst mit der David Lynch den Eindruck hinterlässt, dass einfach alles in diesem Film von Bedeutung für die Interpretation der Handlung sein könnte.Er schafft die Initialzündung für ein unglaublich hohes Maß an Aufmerksamkeit.
        Einige Kritikpunkte lassen es allerdings nicht zu, dass ich mehr als 8.5 Pkt. vergebe. SPOILER Zunächst bringt es Lynch nicht nur in Mulholland Drive, sondern eben auch in Lost Highway fertig Liebe und Leidenschaft allein auf die Sexualität der Menschen zu reduzieren. Diese einseitige Darstellung sieht ihm eigentlich gar nicht ähnlich. Beim Stichwort Mulholland Drive sind wir auch bereits bei einem weiteren Problem angelangt. Mir missfällt es nämlich, dass sich das Thema der beiden Filme so sehr ähnelt.
        Und dennoch gefällt mir das bizarre Spiel, welches Lynch mit der Realität treibt. Damit wird eine Interpretationslust geweckt, die einfach Spaß bereitet.
        Lost Highway ist eine verstörende Überforderung für alle Sinne und deshalb einzigartig.

        Legendäre Zitate:
        "Wir sind uns schon mal begegnet, nicht wahr?" - "Nicht, dass ich wüsste. Wo sollen wir uns denn begegnet sein?" - "In ihrem Haus, erinnern Sie sich nicht mehr?" - "Nein, nein, wirklich nicht. Sind Sie sicher?" - "Aber, ja. Um genau zu sein, ich bin jetzt gerade dort."

        "Ich erinnere mich an die Dinge lieber auf meine Art." - "Wie meinen Sie das?" - "Wie ich mich erinnere, nicht unbedingt wie´s passiert ist."

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        • 9
          über Heat

          Michael Mann beschenkt uns mit dem Parade-Beispiel eines Cop-gegen-Gangster-Thrillers.
          Heat ist ein hervorragendes Werk, das von der ersten Sekunde bis zum letzten Atemzug Spannung erzeugt. Während den 164 Minuten Laufzeit entsteht in keinem Moment Langeweile, sondern viel mehr das Gegenteil ist der Fall. Als der Abspann beginnt, frage ich mich jedes Mal, wie die Geschichte noch weitergehen könnte.
          Ansonsten bringt der Film alles mit, was ein guter Thriller aufweisen muss: unterhaltsame Action-Szenen, spritzige Dialoge im derb-vulgären Stil und ein investigativer Polizeifall.
          Hinter dem Krimi spielt sich allerdings eine ebenso interessante Geschichte ab, nämlich die der beiden Hauptcharakter Vincent Henna und Neil McCauley. Beide verbindet die zerstörerische Obsession des Verbrechens. Lediglich ihr Beruf unterscheidet sie. Der eine Cop, der andere Gangster. Sie hinterlassen zerrüttete Beziehungen und werden durch ihre Leidenschaft einsame Männer. Besonders die Ambivalenz der Charaktere gefällt mir. In einem Moment kolerisch, Adrenalin geladen, wütend, in der darauffolgenden Szene weich, fürsorglich, reflektiert. Beide treten, ihrer Pflicht bewusst, skrupellos auf und entpuppen sich gleichzeitig als Denker. Natürlich beglücken Al Pacino und Robert De Niro den Zuschauer mit Meisterleistungen der Leinwandkultur.
          Auch Val Kilmer überzeugt in seiner Rolle als verliebt-naiver Spieler.
          Das Finale ist so genial inszeniert wie der restliche Film. Ein Meilenstein des Films.

          Legendäres Zitat:
          "Irgendwer hat mir mal gesagt, Du darfst dich niemals an was hängen, das Du nicht innerhalb von 30 Sekunden problemlos wieder vergessen kannst, wenn Du merkst, daß Dir der Boden unter den Füßen zu heiß wird."

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          • 8

            SPOILER
            Die Namen Ryan Gosling, Bradley Cooper und Eva Mendes lassen nur zu einfach auf einen gängigen Blockbuster schließen. Ein herzzerreißendes Drama der Mainstream-Kategorie könnte sich hinter dem Vorhang verbergen. Doch all das ist The Place beyond the Pines eben nicht.
            Der Zuschauer bekommt eine durchdachte, glaubwürdige und vor allem bewegende Story vorgesetzt, die, gewürzt mit schönen Naturaufnahmen und einem guten Soundtrack, mitreißend erzählt wird. Das melancholisches Paket besteht aus einem dramaturgischen Triptychon, welches zunächst die Geschichte von Luke, danach die von Avery erzählt und schließlich die vorangegangen Handlungsstränge mit dem Teenager-Leben der beiden Söhne Jason und AJ zusammenschnürt.
            Gosling und Cooper machen einen ordentlichen Job, besonders zu würdigen ist allerdings Dane DeHaan als verstörter 17-jähriger.
            Weiterhin ist der Film mit innovativer Kameratechnik gespickt, die besonders während der Verfolgungsjagd im ersten Teil und des Intros auf dem Jahrmarkt auffällt.
            Leider wirkt die Handlung während der 140 Minuten Laufzeit manchmal etwas zerfahren.
            Auf jeden Fall liefert der Film Diskussionsstoff und regt zum Nachdenken an über die Glorifizierung eines amerikanischen Polizisten für die Ermordung eines Bankräubers, über die schwerwiegenden Folgen zerrütteter Vater-Sohn-Beziehungen und über falsche Freundschaft.
            Die filmische Umsetzung solcher Probleme gelingt richtig gut und macht The Place beyond the Pines ebenso berührend wie sehenswert.

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            • 8

              Darren Aronofsky hat durch sein Werk „Requiem for a Dream“ meine Begeisterung gewonnen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an Black Swan. Zu Beginn wurde ich deshalb etwas enttäuscht. Der Film läuft langsam und zeitweise sogar langweilig an. Er kommt nicht so richtig in Fahrt. Ab und an ein Schockmoment, aber nichts Besonderes ist zu sehen. Meine Kritik daran darf allerdings nicht falsch verstanden werden, denn dramaturgisch baut Aronofsky alles perfekt auf. Das Ruhige passt ja eben genau zu der kindlichen, naiven Nina, die sich wie eine unsichere Teenagerin gibt. Ihr Perfektionismus lässt das Gefühl und die Leidenschaft nicht zum Zuge kommen. Trotzdem hat mich der erste Teil nicht gepackt. Mila Kunis macht es mit ihrer etwas dürftigen Schauspielleistung nicht besser.
              Doch mit der gemeinsamen Partynacht von Nina und Lily entsteht plötzlich eine völlig andere Atmosphäre. Der Film wird mit jeder Szene intensiver, verrückter, hektischer und interessanter. Die letzten 45 Minuten sind ein glänzendes Meisterwerk. Alles stimmt. Schaurige Horrormomente mischen sich mit der Verfilmung vom Ballett „Schwanensee“ selbst mit all seinen Vorzügen: nämlich hinreißender Musik, wundervollen Kostümen, verzauberndem Tanz.
              Außerdem gelingt Black Swan eine bemerkenswerte Synthese aus Erzählstruktur und Entwicklung der Protagonistin. Natalie Portman brilliert darin als verdiente Oscar-Gewinnerin.
              Die Idee des verwirrenden Alptraums den Nina durchlebt, getrieben von Erfolgsdruck, Begierde und Neid, entpuppt sich als ansehnliches Kinospektakel.

              • Man. Was können Franc Miller und Zack Snyder dafür, was die Spartaner so verzapft haben. Dieser Film spiegelt eine Legende des Alten Griechenlands wieder, da steckt keine faschistische Wertung drin. Das ist absoluter Quatsch. Dann könnte man Filme wie Gladiator und Alexanders auch gleich wegwerfen. Das die damalige Realität dem Film ähnlich zukommt, ist nicht zu verschweigen.

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                • 7

                  Roger Kumble erzählt gekonnt ein romantisches Drama, das zu einem unterhaltsamen Herz-Schmerz-Filmabend einlädt. Die starke Darbietung der beiden Protagonisten Kathryn und Sebastian durch Sarah Michelle Gellar und Ryan Phillippe macht den Film empfehlenswert und besonders. Beide überzeugen als „eiskalte“ Egoisten, die sich daran aufgeilen Gott zu spielen. Obwohl Phillippe in der Rolle des herzlosen Snobs aufgeht, schafft er dennoch die reumütige Wende zum wahrhaft Liebenden. Eine Szene für die Ewigkeit ist das Finale perfekt untermalt von „Bitter Sweet Symphony“. Auch ansonsten wird die melancholische Musik toll eingesetzt. Für mehr als 7.0 Pkt. reicht es leider trotzdem nicht, da der Film einfach zu schnell zu Ende ist, um eine vielfältigere, ausgefeiltere Handlung zu bieten.

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                  • 2 .5

                    Nachdem ich den Fantasy-Epos von Christopher Paolini verschlungen hatte, wartete ich erwartungsvoll und euphorisch auf die Verfilmung. So ein geniales Buch muss doch auf die Leinwand gebracht werden. Gleich am ersten Tag der Laufzeit drängte ich mich mit Popcorn und Pepsi in den roten Saal. Nach 105 Minuten stieg ich geknickt ins Auto und suchte nach Gründen dieses filmische Debakel schön zu reden. Mir kamen allerdings kaum welche in den Sinn. Diese Adaption eines Romanes von dem Autor, der als "der neue Tolkien" betitelt wurde, ist eine Enttäuschung auf ganzer Linie und Vergewaltigung jedes Lesers. Entgegen manchen anderen Kritikern möchte ich einwenden, dass es natürlich wichtig ist, wie ein Film dem Buch entspricht. Das ist untrennbar. Ich freue mich für die Augen und Ohren derjenigen, die den Kinoabend genießen konnten, ohne das Meisterwerk Paolinis im Hinterkopf zu haben, aber ein Film, der seine Buchvorlage verkennt und das noch nicht einmal aus absichtlich kunstvollen Erwägungen tut, muss dahingehend stark kritisiert werden. Die Verfilmung einer Biographie bewerte ich ja auch danach, ob sie dem Leben der realen Vorlage gerecht wird.
                    Nun denn, dieser Unfall eines Films lässt die wichtigsten Passagen des Buches aus, vergisst einen relevanten Teil des Finales (Eragons Narbe, Verkrüppelung am Rücken) und macht somit die sinnvolle Fortsetzung bereits unmöglich. Es wirkt so, als habe man Regisseur und Drehbuchautor die Geschichte irgendwann einmal zum Einschlafen erzählt und diese hätten sie Jahre später aus dem Gedächtnis aufgeschrieben.
                    Weiterhin werden die Vorstellung der Leser über bestimmte Charaktere so gemein übergangen, dass mir das Würgen kommt. Beispielsweise sind die Urgals einfach irgendwelche fetten Menschen mit Rüstungen und Kriegsbemalung, im Buch sind sie aber riesenhafte Wesen mit Hörnern und einer eigenen Sprache und Kultur. Die Razac tauchen als von Mehlwürmern besetzte Mumien in schwarz auf, werden aber in der belletristischen Vorlage als geheimnisvolle Wesen mit Schnabel beschrieben. Nenas Synchronstimme für Saphira setzt dem ganzen die Krone auf. Diese weiche, leicht nervige Piepsstimme passt überhaupt nicht zu Saphiras kämpferischem Charakter. Ach ja und Ed Speelers ist ein miserabler Schauspieler. Zudem ist der Film einfach viel zu kurz, 105 Minuten können einem Fantasy-Werk überhaupt nicht die Ehre erweisen, die es verdient hat. Rein als Film betrachtet, ist Eragon tatsächlich in gewisser Weise unterhaltsam, aber weit vom Prädikat "außergewöhnlich" oder "sehenswert "entfernt. Dennoch gebe ich deshalb 2.0 Pkt. Die anderen 0.5 Pkt. bekommt Jeremy Irons, weil ich ihn mag.

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                    • 9

                      Das Filmdebüt von Richard Kelly weiß auf vielen Ebenen zu überzeugen. Ein super Soundtrack, der die unterschiedlichen Stimmungen toll begleitet, bleibt im Gedächtnis, vor allem der Einsatz des Titels „Mad World“ zum Ende hin. Genauso zu würdigen ist die schauspielerische Leistung von Jake Gyllenhaal exemplarisch für den gesamten Cast. Sein Bandbreite an verschiedenster Gefühle ist enorm. Er besticht als verstörter Träumer ungemein.
                      Gyllenhaal durchläuft als Teenager Donald Darko eine Story mit bekannten Coming-Age-Highschool-Movie-Elementen, die überhaupt nicht störend sind und allenfalls einen Teil der komplexen, innovativen Erzählung ausmachen, die so keine Analogie kennt. Es ist einfach etwas Neues, Unbekanntes in der Handlung, das einem in diesem Werk begegnet. Außerdem gefällt es mir sehr, dass der Zuschauer kein glatt gebügeltes, fertig präsentiertes Finale vorgesetzt bekommt, sondern der Film zum Grübeln über Realität und Sinn der Geschichte zwingt.
                      Prädikat: Außergewöhnlich, Pflicht für jeden Cineasten.

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                      • 9

                        Dieser Film, der als „Alice im Wunderland mit Maschinengewehren“ (-Zack Snyder 2007) charakterisiert wird, hat mich über die Maße begeistert.
                        Im Genre des Actionfilms müsste man Sucker Punch 10.0 Punkte geben. Modern, altmodisch (Samuraischwert), abwechslungsreich, wiederholend, filigran, grob, Zeitlupe, Zeitraffer – mit diesen Begriffen könnte man die Gegenteil-vereinende Actionkomponente beschreiben.
                        Ansonsten beschenkt der Regisseur von „300“ und „Watchmen“ uns mit einem bildgewaltigen Amazonen-Epos der Extraklasse, der einem ästhetischen Feuerwerk gleichkommt.
                        Emily Browning, die als Schauspielerin weniger überzeugt, hat dem Film trotzdem ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt und zwar in Form der hervorragenden Musik. Sie wirkt mit ihrer tranceartigen Stimme, die perfekt zur Atmosphäre des Films passt an drei Titeln des Soundtracks mit, unter anderem an dem Cover des berühmten Songs „Sweet Dreams“, der das Intro untermalt, welches unzweifelhaft zu den Besten der Filmgeschichte gehört.
                        Leider gibt es doch einen Wermutstropfen zu verzeichnen und an dem ist Warner Bros. Entertainment Schuld, weil sie Snyder dazu gebracht haben eine der wichtigsten Szenen des Films aus der Kino- und DVD-Fassung auszuradieren. *** SPOILER *** Besagt Szene zeigt den Highroller und Babydoll im Gespräch, das eine geniale übertragende Brücke zwischen der Traumwelt und der Realität schlägt. (Der High Roller ist in der Realität der Arzt, der die Logotomie durchführt.)
                        Es ist also ein Muss Sucker Punch im Extended Cut zu genießen, denn nur in diesem enthält dieses Meisterwerk seine vollkommene Tiefe und Botschaft.
                        Fazit: Einer meiner Lieblingsregisseure liefert hiermit einen Kracher, bei dem auf den Punkt alles stimmt und der in einem die Frage aufwirft, ob unsere eigentliche Freiheit nicht vielleicht außerhalb unserer fleischlichen Hülle liegt, nämlich in dem was uns zu Menschen macht, in der Kraft unserer Seele und unseres Geistes.

                        Legendäre Zitate:
                        „Jeder von uns hat einen Engel, einen Beschützer der über uns wacht. Wir wissen nicht welche Gestalt sie annehmen. Heute ist es ein alter Mann, morgen ein kleines Mädchen. Aber lasst euch nicht durch ihre Erscheinung täuschen, sie können gewaltig sein, wie ein wütender Drachen.“

                        „Wenn du für nichts kämpfst, wird dich alles besiegen!“

                        „Und am Ende bleibt die Frage. Das Rätsel wessen Geschichte ist das? Wer hebt den Vorhang? Wer bestimmt unsere Schritte wenn wir tanzen? Wer treibt uns in den Wahnsinn? Straft uns mit peitschen und krönt uns mit dem Sieg wenn wir das unmögliche überleben? Wer ist es der all das tut? Wer ehrt die die wir lieben durch das leben das wir führen? Wer schickt Monster um uns zu töten und besingt gleichzeitig unsere Unsterblichkeit? Wer lehrt uns was real ist und wie man über lügen lacht? Wer entscheidet warum wir leben und wofür wir sterben? Wer legt uns in Ketten und wer besitzt den Schlüssel, der uns befreien kann? Du allein! Du hast alle Waffen die du brauchst! Jetzt kämpfe!“

                        High Roller: „I'm willing to give you freedom. Pure and total freedom. Freedom from the drudgery of everyday life. Freedom as abstract ideal. Freedom from pain. Freedom from responsibility. Freedom from guilt. From regret. Freedom from sadness. Freedom from loss. The freedom to be happy. Don't close your eyes; I need you to look at me. The freedom to love.“

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                        • 8 .5

                          Ein bizarres Meisterwerk, dass durch musikalische Kontrapunktierung und mit einer nachdenklichen Story heraussticht.
                          Zu loben ist die schauspielerische Variable Malcolm McDowell: wandelbar, wahnsinnig, reumütig, fröhlich, aggressiv, traurig, dankbar, intellektuell, unterwürfig, vorlaut – all das vereint er virtuos in seinem Repertoire.
                          Leider wird kaum auf die Ursachen der exzesshaften Gewaltliebe der Droogs eingegangen, was mir sehr gefallen hätte, aber wahrscheinlich war das einfach nicht Ziel des Films.

                          Kulisse:
                          Auch wenn ein Film, der über 40 Jahre alt ist, die Zukunft nicht so abbilden kann, wie wir es uns jetzt vorstellen, ist es Kubrik doch kreativ gelungen eine futuristische Stilistik zu erschaffen. Der pathetische Sprechstil des Alex kombiniert mit der russisch-englischen Jugendsprache versprüht Charme. Ebenfalls gefallen mir die Hauseinrichtung, besonders die des Schriftstellers Alexander und der liebevoll gestaltete Schallplattenladen. Die sexualisierte Gesellschaft wird in der Milchbar bereits zu Beginn des Films verdeutlicht, „Milch plus“ als neuer Alkohol ist noch eine coole Idee.

                          Dramatik:
                          Gegenüber dem ersten Teil des Films, wirkt der restliche Film, der mit der Inhaftierung beginnt verdächtig ruhig und teilweise auch etwas langatmig.
                          Allerdings lässt die konträre Zweiteilung der Erzählung den Zuschauen letztendlich nachdenklich zurück. Ein Prädikat, dass einen kunstvollen Film wie diesen noch besser macht. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Unrecht und der Gewalt, die Alex selbst sät. (Ich finde es übrigens nicht bedenklich, dass Kubrick das Gangverhalten unkommentiert und teilweise ästhetisiert darstellt. Zum einen verdeutlicht das die verquere Wahrnehmung des Protagonisten. Außerdem muss jeder vernünftige Mensch vernimmt die grotestke und zerstörerische Atmosphäte, die währenddessen herrscht, man manchmal auch selbst nachdenken, was er nun davon halten soll)
                          Im zweiten Teil wird thematisiert, was der eigentlich „geheilte“Alex an Gewalt erntet.

                          Botschaft:
                          Stanley Kubrick macht seiner Abneigung gegenüber dem Establishment Luft und erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der mit seinem Leben von der Politik instrumentalisiert wird und das von beiden Seiten, die sogar seinen Tod billigend in Kauf nehmen.
                          Der Film weckt in mir eine erneute Wachsamkeit, zu beobachten, ob unsere Zukunft eventuell wirklich so aussieht, dass in jeder Familie, in jedem Haus, die Wände und Kunst voller Obszönitäten ist, und die Sexualisierung und Normalität von Gewalt die Jugendlichen von innen heraus zerstört.
                          Die Ambivalenz der menschlichen Freiheit bleibt aber das Hauptthema des Films, der ein unverfrorenes, unangenehmes, aber durchaus zustimmungswertes Plädoyer dafür ist, dass ein Mensch auch die Entscheidung treffen dürfen muss, Schlechtes zu tun, und kein moralistisches Ideal dazu führen darf, dass aus dem Individuum ein willenloses, aber reines Wesen wird. Dem Menschen die Unmenschlichkeit gewaltsam abzutrainieren, stellt sich in Uhrwerk Orange als eigentliche Unmenschlichkeit heraus.

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                          • 7

                            Ein Film dem Einiges fehlt um ein Meisterwerk zu sein, der aber doch zu gut ist, um außer Acht gelassen zu werden. Road to Perdition überzeugt mit schönen Bildern, die den 30er-Jahre-Flair gut einfangen, ansehnlicher Schauspielleistung von Jude Law und wundervoller Musik, die in den seltenen, aber guten Actionszenen, doch vor allem im bewegenden Finale auffällt.

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                            • 7 .5

                              Ein wunderbarer Klassiker, ein Drama, dass Betroffenheit einfordert und den schmalen Grad zwischen weltverbesserndem Geist und idealistischen Wahnsinn abbildet. Taxi Driver thematisiert den moralischen Verfall einer Stadt, in der eine Mehrheit in Anonymität und Apathie versunken, wegsieht. Das Werk zeigt gleichzeitig das krankmachende Gift der Einsamkeit, und die ekelhaften Abgründe im menschlichen Wesen, an denen der Protagonist irre wird. Stilistisch ist der Film ganz anders, als das Cover und ein berühmtes Zitat ("Redest Du mit mir? Du laberst mich an? Du laberst MICH an?") erahnen lässt. Es beginnt mit einer klassischen Liebesgeschichte, in Motiven und in Musik. Diese wird dann durch das erste Date im Pornokino grotesk unterbrochen. Mit dem "Abschaum", der Travis in seinem Taxi begegnet, beginnt die Depression und der wahnsinnige Tatendrang. Die Aufrüstungszenen und das Training vor dem Spiegel sind cool dargestellt. Die zweite Begegnung mit der viel zu jungen Prostituierten Iris markiert und bestimmt den letzten Teil des Films. Dabei liefert Jodie Foster und Robert De Niro Topleistungen.
                              Fazit: Ein Film, der das Denken anregt und damit positiv überrascht. 30 Minuten mehr hätten Taxi Driver allerdings gut getan.

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                              • 6

                                Dieser Film hat seine Chance, in der oberen Liga der Gangsterfilme mitspielen zu dürfen, vertan. Gangster Squad hat gegen Klassiker wie American Gangster, L.A. Confidential, Heat oder Departed überhaupt keine Chance. Die Handlung ist nach der gängigen 0815-Hollywood-Cop-der-an-das-Gute-glaubt-gegen-stadtbeherrschenden-Mega-Gangster-Manier aufgezogen und obwohl ich selbst bemerke, dass ich gar nicht so viele Filme nennen kann auf die das zutrifft, kommt es mir aber so vor, als wäre diese Story schon tausendmal erzählt worden und ödet mich an. Beinahe jeder Szenenschritt ist absehbar. Auch wenn das nach einem überhartem Urteil klingt, hat der Film eben doch etwas für sich. Denn wenngleich mir Josh Brolin überhaupt nicht gefällt, spielt Sean Penn umso besser. Er hat die Rolle inhaliert und beweist sich erneut als hervorragender Charakterdarsteller, der Seinesgleichen sucht. Die ersten 1,5 Minuten mit ihm als Mickey Cohen am Boxsack sind genial dargestellt. Auch der 40er-Jahre-Flair, besonders in Chinatown oder im Nachtclub vermag mit starken Bilder über die fade Handlung hinwegzutrösten. Es bleibt noch die gut inszenierte Action, die allerdings mittlerweile auch bei einigen Filmen der Fall ist. Gangster Squad fehlt das Profil, das Besondere, eben genau das, weshalb man den Film ein zweites Mal sehen sollte.
                                Fazit: Ruben Fleischer sorgt mit seinem Kriminal- und Actionfilm für ein atmosphärisches Bild und eine sehenswerte Leistung von Sean Penn kommt dazu. Ansonsten Schmalspur-Unterhaltung, die man nicht noch einmal braucht.

                                • 8 .5

                                  Ein starker Film, der die Sinnlosigkeit und groteske Kulisse des Vietnamkriegs auf schaurige Art und Weise portraitiert. Das dieser Film bereits 34 Jahr alt ist, bemerkt man kaum, denn man ist abgelenkt von der großartigen Erzählweise und guter Schauspielkunst. Die Gedankenfetzen von Captain Willard begleiten die Handlung und verleihen ihr eine nachdenkliche und ernüchternd-hoffnungslose Stimmung. Die stoische Ruhe der Bootsodyssee auf dem Mekong wird immer wieder durch actiongeladene Szenen gebrochen, was mir sehr gefällt. Allerdings habe ich die Redux-Fassung gesehen und die ist mir eindeutig zu lang, die Spannung wird an einigen Stellen herausgenommen. Die erschütternden Szenen, wenn Lieutenant Colonel Kilgore einen sterbenden Mann für einen berühmten Surfer liegen lässt oder der junge Clean das Feuer auf drei unschuldige Vietnamesen eröffnet, lassen einen entrüstet verstummen.
                                  Das Finale im Tempel des Colonel Kurtz, toll gespielt von Marlon Brando, sind verstörend und unheimlich und das anschließende Ende ist hervorragend: "Das Grauen, das Grauen" ("The Horror, the Horror").
                                  Ein sehenswerter Klassiker mit unverkennbarer Anti-Kriegs-Botschaft.

                                  Legendäre Zitate:
                                  "Einen Mann an so einem Ort wegen Mordes Anzuklagen, ist wie eine Verwarnung wegen überhöhter Geschwindigkeit bei einem Autorennen."

                                  "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen. Es riecht irgendwie wie Sieg."

                                  "Wir bilden junge Männer aus, um auf Menschen Bomben zu werfen? Aber ihre Kommandeure wollen ihnen nicht erlauben, das Wort "Fuck? auf ihre Flugzeuge zu schreiben, weil das obszön ist?"

                                  "Wir hatten einen Weg gefunden wie wir uns keine Vorwürfe machen brauchten! Wir zerhackten sie mit Maschinengewehren und legten ihnen dann einen Verband an ... es war eine Lüge und je mehr ich davon sah desto mehr hasste ich Lügen!"

                                  "Das Grauen. Das Grauen hat ein Gesicht! Und man muss sich das Grauen zum Freund machen! Das Grauen und der moralische Terror sind deine Freunde! Falls es nicht so ist, sind sie deine gefürchteten Feinde."

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                                  • 7

                                    *Spoiler*
                                    Ein Film mit so vielen schauspielerischen Glanzleistungen, dass man es zunächst gar nicht glauben mag: Jack Nickolson, Christopher Lloyd, Sydney Lassick, Brad Dourif. Die Story hingegen ist sehr ruhig, was manchmal schon stören kann. Der Film ist sehr arm an stilistischen Mitteln und damit fehlt ihm etwas Besonderes. Das Ende ist dann sehr traurig und macht auch an psychatrischen Missbrauch aufmerksam, was mir wiederum gefällt. Ein Film, der Jack Nicholson zum Durchbruch verhalf. Deshalb sollte man "Einer flog über das Kuckucksnest" einmal gesehen haben.

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                                    • 8

                                      Bei diesem Prequel von "Das Schweigen der Lämmer" läuft es einem eiskalt den Rücken herunter. Die Geschichte ist ähnlich aufgebaut wie der Vorgänger, was am Anfang etwas langweilig wirkt, aber sich im Laufe der Handlung als kein Problem darstellt, sondern sogar als Deja Vu Erlebnis Atmosphäre erzeugt. Da es eine Buchvorlage hat, kann man die ähnliche Erzählweise dem Regiesseur ohnehin nicht vorwerfen, höchstens Thomas Harris.
                                      Edward Norton, einer meiner Lieblingsschauspieler liefert eine solide Leistung ab, genauso wie Anthony Hopkins, auch Philip Seymour Hoffman gut wie immer. Allerdings verblassen sie alle in gewisser Hinsicht im Angesicht des eindrucksvoll-gruseligen Ralph Fiennes. Er ist die Komponente an "Roter Drache", die den Film gegenüber "Das Schweigen der Lämmer" auszeichnet. Der Böse ist diesmal wesentlich schauriger, besser erzählt, ausführlicher erzählt. Ansonsten leidet das Werk von Brett Ratner etwas unter der Genialität seines Vorgängers. Trotzdem ist der Film spannend bis zum Ende und transportiert auf sehenswerte Weise, die üblichen Elemente eines Psycho-Thrillers.

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                                      • 8

                                        Nach dem Trailer war mir wirklich nicht klar, was dieser Film eigentlich sein möchte. Das hat diesen auf eine gewisse Weise geheimnisvoll darstellen lassen und es ist hoch anzurechnen, dass diese Stimmung die meiste Zeit der Story aufrecht erhalten wird. Was Gatsby meiner Meinung nach zu einem sehenswerten Werk macht ist allerdings nicht die Story, die ganz gut ist, aber das Potenzial nicht ausnutzt und Einzigartigkeit schuldig bleibt. Das Geniale ist die groß angelegte, wunderschöne, einfallsreiche Inszenierung. Die dargebotenen Bilder sind märchenhaft, vielleicht genauso wie das Märchen, das Jay Gatsby sich immer erträumte. Die Erzählweise ist innovativ und spielt mit dem Motiv des geschriebenen Buches auf ansehnliche Art und Weise. Besonders die Musik ist eindrucksvoll ausgewählt und überzeugt, obwohl sie normalerweise zeitlich gar nicht in das Setting passt. Leonardo Dicaprio beweist außerdem ein weiteres Mal, das er einer der besten Charakterdarsteller der Gegenwart ist. Für ein Liebesdrama ist es ein außergewöhnlich guter Film.

                                        Legendäres Zitat:
                                        “So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past.”

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                                        • 7 .5

                                          Nachdem ich von dem ersten Prequels von 2009 massiv enttäuscht war, hat mich dieser Nachfolger begeistert. Ich bin sonst total Star Trek unbewandert und deshalb haben wahrscheinlich einige alte Trekies ein Problem mit meiner Kritik.
                                          Dieser Film weiß es mit 3D und bildgewaltiger Darstellung zu überzeugen. Die Aufmachung des Films, sowohl in Bild als auch in Musik hat es damit geschafft bei mir das "Science-Fiction-Feeling" zu entfachen und mir Lust auf weitere Star Trek Werke gemacht. Ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt und möchte am liebsten mit Spock und Kirk selbst gegen die Finsternis kämpfen. So hat mich dieser opulente Blockbuster von J.J. Abrams gut unterhalten. Das Beste ist die genial inszenierte Action, wirklich deutlich besser als beim Vorgänger. Chris Pine sieht jetzt William Shatner echt ähnlich. Außerdem ist Benedict Cumberbatch ein cooler Bösewicht, dessen Geschichte zu wenig beleuchtet wird. Leider ist "Star Trek: Into Darkness" zu voll mit Heldenklischees und Hollywood-Plot, als das er mehr als 7,5 Pkt. verdient hätte, zu vorausschaubar. Allerdings bleibt dies während des Betrachtens auch ertragbar und deshalb wurden meine niedrigen Erwartungen übertroffen.

                                          Legendäres Zitat:
                                          Spock: "Das Wohl der Vielen wiegt mehr als das Wohl der Wenigen; oder des Einzelnen."

                                          • 8

                                            Einmal ein ganz anderer Film, von dem man am Anfang überhaupt nicht das Thema erwartet, das er nachher transportiert. Der Film ist interressant und hat eine geheimnisvolle Stimmung durch die stoische Ruhe von Schnitt, Musik, Szenerie. Das Ende des Films ist dann sehr gut. Trotzdem hat der Film mich leider nicht gepackt und deshalb kann ich nicht mehr als 7 Pkt. geben. Ich weiß nicht wirklich weshallb.

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                                            • 6
                                              über Monster

                                              Die schauspielerische Leistung von Charlize Theron ist mustergültig und nicht umsonst mit Oscar, Golden Globe und weiteren Preisen ausgezeichnet wurde. Beeindruckend.
                                              Das ist auch schon das Beste am Film. Auch Christina Ricci ist ganz gut. Der Film ist bewegend, so sehr, dass ich auch Mitgefühl für eine Serienmörderin entwickelt habe. Doch das widert mich nicht an, sondern beweist vielmehr, dass alle gesäte Gewalt sich an anderer Stelle wieder niederschlägt. Aileens Leben wurde erbarmungslos und systematisch zerstört. Darüber muss man zuerst entsetzt sein, und danach über ihre schrecklichen Taten. Man darf dies aber niemals voneinander trennen. Ansonsten bleibt der Film unter seinen Möglichkeiten. Es fehlt unter anderem das Außergewöhnliche an der filmischen Gestaltung.

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                                              • 9

                                                Ein bewegender Film, der die Spirale der Gewalt und die Tragweite der rechtsradikalen Ideologie intelligent beleuchtet. Beim Zuschauer wird nicht nur Hass auf die "Nazis" provoziert, sondern die Betrachtung der Lebensgeschichte eines Menschen gefordert, der durch die Ermordung seines Vaters nachhaltig geschädigt wird. Edward Norton beweist einmal mehr, was er für ein absolut grandioser Schauspieler ist. Erst gewaltätig, hasserfüllt, proletenhaft, trauernd, dann nachdenklich, reumütig, bußfertig, bewundernd, liebend, friedlich, entsetzt. Man nimmt ihm jede Stimmung ab.
                                                Die Entwicklung seines Charakters ist sehr gut verfilmt. Weiterhin gut gespielt ist auch die Rolle des Bruders Daniel Vinyard.
                                                Eine bemerkenswerte Gestalt stellt der Direktor der Venice Beach Highschool Dr. Sweeney dar. Manche mögen seinen Glauben an den rechtsradikalen Hassprediger und seinen indoktrinierten Bruder unrealistisch finden, aber ich will nicht aufhören zu hoffen und zu glauben, dass es solche Pädagogen und solche Menschen gibt, denen Schüler so am Herzen liegen, dass sie diese nicht aufgeben, sondern es auch bei einem Jungen der seinen Aufsatz "My Mein Kampf" betitelt noch schaffen liebevoll an das Gute zu glauben.
                                                Wunderbar macht American History X auf die Gefahr aufmerksam, die darin steckt, dass bereits kleinere Vorurteile und pauschalisierte Sichtweisen der Eltern das Potential haben ein gefährliches Gut im Kopf eines Teenagers zu säen.
                                                Das schreckliche Ende des Films macht den warnenden Zeigefinger noch größer und zeigt, wie schnell sich die Spirale der Gewalt verselbstständigt und kaum noch aufhaltbar ist. Tony Kaye verdanken wir einen sehr wichtigen, berührenden Film, den jeder Mensch gesehen haben sollte.

                                                Legendäres Zitat:
                                                Hass ist Ballast. Das Leben ist viel zu kurz dafür, dass man immer wütend ist. Das ist es einfach nicht wert.
                                                Wir sind keine Feinde, sondern Freunde - wir dürfen keine Feinde sein. Leidenschaft mag die Bande unserer Zuneigung anspannen, aber zerreissen darf sie sie nicht. Die mystischen Klänge der Erinnerung werden ertönen, wenn - und das ist sicher - die besseren Engel unserer Natur sie wieder berühren.

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                                                • 9 .5

                                                  Die Welt braucht mehr solcher Menschen wie Christopher McCandless, die Welt braucht mehr Verfilmung ihrer Geschichten wie Into the Wild. Ich habe großen Respekt vor der Familie, die das Recht hätte von ihrem Sohn in mancher Hinsicht enttäuscht zu sein, dass sie die Produktion dieses Films unterstützt hat. Es sieht so aus, als hätten sie die Botschaft von Chris verstanden.
                                                  Sean Penn weiß mit der filmischen Umsetzung dieser beeindruckenden Biographie zu überzeugen. Dieses Werk hat mich gekriegt und zwar in allen Belangen. Auf intellektuelle und auf emotionale Weise. Die Musik ist cool, Kombination aus orchestralen Elementen und den Hits der Zeit (wie bei Forrest Gump). Emile Hirsch beschenkt den Zuschauer mit einer liebevollen und vielseitigen Leistung, auch Vince Vaughn und Hal Holbrook bleiben positiv im Gedächtnis. Mir gefällt ebenso die Erzähltechnik des Films: Gegenwart am Magic-Bus, Flashbacks begleitet von der Schwester als Erzählerin (Jena Malone). Dadurch wurde auch deutlich die andere Seite der Medaille beleuchtet, nämlich die verlassene Familie, die beginnt mit sich zu hadern und zu bereuen. Weiterhin besticht der Film nicht nur durch besonderen Inhalt, sondern auch durch wundersame Bilder der Natur Amerkias und Mexikos. Das ist die gelungene Verbildlichungen der bestimmenden Motive Freiheit und Glück.
                                                  Fazit: Into the Wild erzählt vom radikalen Aussteigertum eines revolutionären Geistes, der zugleich ein wirklich guter, liebender Mensch war. Sean Penn regt zum Nachdenken und Hinterfragen an und berührt auch noch ungemein. Dieser Film ist genial.

                                                  Legendäres Zitat:
                                                  Chris/Alex: "Anstatt Liebe, Berühmtheit oder Geld oder Vertrauen oder Fairness...gebt mir Wahrheit"

                                                  Ron: "Wenn du vergibst, dann liebst du. Und wenn du liebst, scheint das Licht Gottes auf dich."

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                                                  • 4

                                                    Dieser Film will vom Genre her alles sein und ist dabei nichts wirklich.
                                                    Das einzig Gute ist ein interessanter Einsatz von Rock-Musik und die teilweise ansehnlichen Action. Das Ende ist auch in Ordnung. Aber ansonsten ist die Geschichte so wirr erzählt, dass es keine Freude ist sie zu erknobeln, sondern einfach nur nervt. Ansonsten habe ich keine Lust weiter zu schreiben, genauso wie ich am Ende keine Lust mehr hatte den Film weiter zu gucken. Über diesen Film zu sagen, dass er die russische Antwort auf "Der Herr der Ringe" sei, ist eine Beleidigung für Peter Jacksons Meisterwerk. Es ist so als würde man behaupten, der Grinch wäre Jim Carreys Antwort auf Charlize Theron, der Opel Astra wäre die deutsche Antwort auf den Bugatti Veron.

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