Luke_92 - Kommentare

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  • 5 .5

    Einleitung und Finale haben den Film gerade noch einmal über die 5er-Grenze gerettet. Trotzdem ist dieser Leinwandzauber einseitig, phasenweise sogar langweilig. Das Duell mit dem vergleichbaren >Prestige - Meister der Magie< verliert Neil Burgers Machwerk um Längen. Musik und Schauspielkunst funktionieren wohl ganz gut, aber ich komme nicht umhin zu behaupten, dass es Mittelmaß ist, was einem hier begegnet.
    Fazit: Wenn man abends erschöpft nach Hause kommt und noch ein bisschen Kino-Feeling vor dem Einschalfen spüren möchte, ist >The Illusionist< ganz nett.

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    • 4

      Meine Punktevergabe setzt sich wie folgt zusammen:
      - 1 Pkt vergebe ich dafür, dass Hans Zimmer einen Teil des Main-Themes aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ erkennbar, aber neu interpretiert in seinen Soundtrack eingebaut hat. Cool!
      - 1 Pkt vergebe ich für die überzeugende Performance von William Fichtner als Butch Cavendish. Er stellt einen wirklich guten Bösewicht dar. Lob an ihn und seinen Maskenbildner.
      - 1 Pkt vergebe ich für die Optik des Films. Bombastisches Kino in bekannter Blockbuster-Manier. Es fliegt alles mögliche durch die Gegend, besonders die Actionszenen auf, unter, vor und neben der Eisenbahn sind gut umgesetzt.
      - 1 Pkt vergebe ich für den grandios geschnittenen Trailer. Plötzlich hatte ich richtig Appetit auf den Film, wobei es auf diesem Hintergrund dann eine Frechheit ist, dass das Studio es geschafft hat mich zu verarschen. Denn Lone Ranger hat mich einfach enttäuscht.
      Das, was meinen Abend gerettet hat, war das Beisein meiner hübschen Freundin. So viel zum Positiven.

      Die Liste mit negativen Kritikpunkten ist leider wesentlich länger:
      - Der Dialog zwischen den Brüdern Reid als Dan im Sterben liegt, ist zum Augen verdrehen. Kann dieses: „Nein, ich lasse dich hier nicht zurück.“ - „Doch und kümmere dich um meine Frau.“ noch ausgelutschter sein?
      - Die coole Indiana-Mystik löst sich plötzlich und viel zu einfach auf. Zum Schluss wird solches dann wieder etwas relativiert, aber der reizvolle Zauber ist dann erloschen.
      - Der vorausschaubare Kuss zwischen Armie Hammer und Ruth Wilson ist unmöglich. Die Frau wurde keine Woche vorher durch eine Bande schießwütiger Banditen zur Witwe gemacht und der Typ, dem sie die Zunge in den Hals steckt, ist kein geringerer als ihr Schwager.
      - Es ist echt traurig, dass ich es sagen muss, aber Johnny Depp und Armie Hammer liefern schlechte Leistungen ab. Die Körpersprache schrecklich, schlechte Mimik. Man achte auf Hammer in der Szene als er nach seinem scheinbaren Tod erwacht. Dazu kommen unpassende deutschen Synchronstimmen (obwohl ich David Nathan mag, lässt der Tonfall jeden Satz aus Tontos Mund ulkig wirken). Neben William Fitchner gab es aber noch eine überzeugende Leistung, nämlich die des Seelenpferdes.^^
      - Schlechten Witze und unpassende Situationskomik nerven bereits von Beginn an. Ich habe nichts gegen kesse Sprüche, aber das, was in Lone Ranger stattfindet, ist anstrengender Klamauk, der so gar nicht zu der teilweise ernsten Handlung passen will.
      - Flache Charaktere, vorhersehbare Fake-Emotionen, keine überzeugenden Hintergründe oder Persönlichkeitsgeschichte. Es ist noch nicht einmal eine gute Geschichte. Und wenn das in der zugrunde liegende Serie auch so war, ist mir das vollkommen egal. Es ist einfach genauso langweilig wie unauthentisch.

      Fazit: Dieser Film hat mich zwei Stunden in gewisser Hinsicht unterhalten, aber wenn ich ehrlich bin, will ich so etwas nicht mehr sehen müssen. Eins ist klar: Jerry Bruckheimer nervt. Hoffentlich nimmt er seine unvorstellbaren Massen an Geld irgendwann einmal für etwas in die Hand, was wenigstens so tut als wäre es keine 0815-Klischee-Küche.
      Lone Ranger prägt ein neues Sprichwort. Zu viele geldgeile Hollywood-Größen verderben den Brei.

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      • 8

        Hätte ich gedacht, dass mir dieser Film so viel Spaß bereiten wird? Nein!
        Hätte ich ein Ticket für die Preview gekauft, wenn es kein Schnäppchen gewesen wäre? Nein!
        Glücklicherweise sorgt die Länge des Films dafür, dass die Kartenpreise niedrig sind, denn sonst hätte ich bis zum DVD-Start gewartet, um >Das ist das Ende< zu genießen. Dennoch bedauere ich im Nachhinein, dass der Film relativ kurz war. 20 Minuten mehr hätten ihn noch besser gemacht. Das Ende außerhalb der Villa von James Franco war dann doch sehr gerafft.
        Was mir da auf der Leinwand begegnete war ein Genre-Mix vom Feinsten. Da wäre einmal das actionreiche Endzeit-Szenario mit allerlei religiösen Elementen und unerwarteter Spannung, dann die Komödie mit Gags, welche natürlich selten nieveauvoll, aber zum ablachen komisch sind. Die Splatterelemente nicht vergessen. Dazu kommt noch die Hollywood-Star-Parodie, bei der jeder der Darsteller einen beträchtlichen Teil Selbstironie mitbringt. So etwas finde ich immer bewundernswert. Außerdem lassen die zahlreichen Anspielungen auf andere Filme das Herz eines Cineasten höher schlagen. Und ja...ich gebe es gerne zu: Der Auftritt der Backstreet Boys hat mir einen riesiges Grinsen auf die Lippen gezaubert.
        Womit ich ebenfalls nicht gerechnet habe, waren die guten Effekte und der ansehnliche Look des Films. Die Dämonen, Monster, Naturkatastrophen und das zerstörte L.A. stellen einen unterhaltsamen Augenschmaus dar, eigentlich zu gut für eine Komödie.

        Fazit: Lieber Seth Rogen, lieber Evan Goldberg! >Superbad< war richtig gut. Danke dafür. Aber >Das ist das Ende< ist nicht nur als Komödie total lustig, sondern darüber hinaus auch in allen anderen Belangen ein echt guter Film. Falls ihr das lest, ich bin ein neuer Fan.

        • 9 .5

          Dieser schizophrene Rollenwechsel der Filmgeschichte weckte in mir bei der ersten Sichtung echte Begeisterung. David Fincher erschafft einen Klassiker der ganz anderen Art. Wie schon bei >Se7en< gehen Soundtrack, Farbgebung der Bilder und Storyline eine perfekte Symbiose ein, die unverwechselbar düster daherkommt. Allerdings definiert sich Fight Club noch deutlicher durch seinen ganz eigenen Flair. Er ist irgendwie süffig und abgewetzt, grell und doch grün-gräulich, vermodert und explosiv, aber vor allem reich an zwielichtiger Freiheit und radikaler Anarchie. Die Erzählstruktur, getragen von den herrlich sarkastischen Beschreibungen des Protagonisten, gefällt mir außerordentlich gut. Weiterhin werfen Brad Pitt und Edward Norton mit legendären Zitaten nur so um sich. Gesellschaftskritik wird in poetische Weisheiten verpackt. Kann bitte jemand den Drehbuchautor von mir umarmen. Ich liebe so etwas einfach. Achja und Tyler Durden ist eine absolute Kultfigur des Kinos. Die letzten zehn Minuten dieses Leinwandkunststücks haben mich dann leider weniger überzeugt als das Vorherige. Dies bleibt aber das einzige Manko, was ich nennen kann.
          Fazit: 1. Regel – David Fincher ist ein geiler Typ; 2. Regel – David Fincher IST ein GEILER Typ; 3. Regel – Brad Pitt und Eddie Norton sind genauso geil. 4. Regel – Wer Fight Club nicht kennt, muss diesen Streifen sehen.

          Legendäre Zitate:
          „Die erste Regel des Fight Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Fight Club. Die zweite Regel des Fight Club lautet: Ihr verliert KEIN WORT über den Fight Club.“

          „Du bist nicht dein Job! Du bist nicht das Geld auf deinem Konto! Nicht das Auto, das du fährst! Nicht der Inhalt deiner Brieftasche! Und nicht deine blöde Cargo-Hose! Du bist der singende, tanzende Abschaum der Welt.“

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          • 8 .5

            Konsequente Satire, die alles dargestellte auf die Schippe nimmt. Zielscheibe sind Terroristen, Politiker, Hollywood-Stars genauso wie Patriotismus, Weltpolitik und das actionreiche, inhaltsleere Blockbuster-Kino. Auch wenn die Macher von South Park sicher nicht so verstanden werden wollen, finde ich Team America dennoch politisch und mutig. Und mal ganz ehrlich: Ich habe großen Respekt vor den Leuten, die diese detaillierten Kulissen im Puppenspielaufzug entworfen haben.
            Fazit: Netter Klamauk, der auf keinen Fall so niveaulos ist, wie es scheint.

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            • 9

              „Es steht geschrieben: Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mit uns!“
              Ein Episodenfilm vom Feinsten, in den ich mich spätestens bei der zweiten Sichtung verliebt habe. Es ist ein weiteres Meisterwerk mit dem Paul Thomas Anderson die Welt beschenkt. Einer dieser Filme, die es eben viel zu selten gibt. Der Hollywood-Cast lässt zunächst auf eine Standard-Blockbuster-Dramatik schließen und dann kommt es doch ganz anders. Der Zuschauer wird von Gefühlen überrollt, so authentisch und vielschichtig gezeichnet, dass man es im Nachhinein erst einmal verdauen muss, durch den wunderschönen Soundtrack und die grandiose schauspielerische Leistung aller Charaktere getragen. Aber Magnolia ist nicht nur handwerklich ein Hochgenuss, sondern auch darüber hinaus. Dieser Streifen beleuchtet die emotionale Achterbahn zwischen Schuld, Reue und Sühne gleichsam ambivalent und überzeugend. Ein szenischer Höhepunkt: Der vom Cast in melancholischer Einsamkeit besungene Titel „Wise Up“ treibt einem die Tränen in die Augen.
              Fazit: Magnolia ist ein Musterbeispiel des intelligenten Kinos, ein Themenfilm der seinesgleichen sucht und vielleicht das beste Drama der Filmgeschichte.

              • 9
                über Shining

                Es dürfte klar sein, dass jeder Horror-Thriller sich an diesem Meisterwerk messen muss. Denn, wie penibel ich auch suche, es finden sich einfach kaum Kritikpunkte. Zwei sollen dennoch nicht verschwiegen werden.
                1. Kubrick entfernt sich für meinen Geschmack etwas zu stark von Steven Kings genialer Romanvorlage. Die Mini-Serie „The Shining“ von Mick Garris aus dem Jahr 1997 bleibt wesentlich enger mit der ursprünglichen Geschichte verbunden. Allerdings ist diese Verfilmung auch doppelt so lang wie die von Kubrick.
                2. Das Finale, in dem Jack seinen Sohn verfolgt, leidet in gewisser Weise unter dem restlichen Film. Die zuvor aufgebaute Spannung kann nämlich nicht mehr getoppt werden. Das hätte dramaturgisch etwas besser laufen können.
                Jetzt aber genug mit den marginalen Meckereien. Shining ist ein Werk, welches mit Musik und Bild so schaurig jongliert, dass der Zuschauer die knisternd-bedrohliche Spannung manchmal kaum aushält und sich ein Ende dieser herbeiwünscht. Der Soundtrack trägt dabei den gesamten Film und führt während einiger Szene sogar in die Irre, wenn die Töne der Instrumente scheinbar bis ins Unermessliche steigen und dann nur ein tödlich-schwarzes Bild mit knochenbleichen Buchstaben auftaucht, die das Wort „Monday“ bilden.
                Einige ungewöhnliche Kameraeinstellungen und plötzliche Schnitte bzw. Blenden machen den Film auch handwerklich besonders.
                Nicht hoch genung zu loben ist Jack Nicholson. Er tritt hier mit der stärksten Leistung seiner Karriere auf und auch wenn man ja bekanntlich mit Superlativen vorsichtig sein soll, behaupte ich, dass wir in Shining die bemerkenswerteste Darbietung der Schauspielkunst überhaupt bewundern können. Jack Nicholson als Jack Torrance sitzt damit auf dem goldenen Thron von Kinotropolis, zusammen mit dem verstorbenen Heath Ledger als Joker.
                Fazit: Cinematischer Perfektionismus der Extraklasse. Gruselig und elektrisierend bis in die Haarspitzen.

                Legendäre Zitate:
                "Hier ist Jackie!"
                "Ich faß dich nicht an...Wendy, Schätzchen, du Licht meiner Lebensfreude, ich sag' doch, ich werd' dich nicht anfassen. Ich werde dir bloß den Schädel zertrümmern, ich werde dir bloß den Kopf abhacken."
                "All Work an no play makes Jack a dull boy"

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                • 9

                  SPOILER ALERT
                  Natürlich leidet der Abschluss von Nolans Batman-Trilogie unter seinem Vorgänger. Die Gestalt des Jokers und das rasante Tempo von The Dark Knight ist unerreicht und dennoch bietet The Dark Knight Rises Blockbuster-Kino vom Allerfeinsten.
                  Der Zuschauer erlebt einen überragenden Start und bombastische Töne aus Hans Zimmers Scoring-Repertoire, die vor allem bei Batmans Rückkehr Gänsehaut erzeugen und auch im Catwoman-Thema einzigartig gut sind.
                  Ein weiteres Mal ist das Drehbuch voll mit starken Dialoge und interessanten Ideen wie der Öko-Technologie, die zur Waffe wird und dem „Neustart“.
                  Zunächst empfand ich die Story wegen der vielen Handlungsstränge als zerfahren und überladen, doch bei der zweiten Sichtung bekam ich einen anderen Zugang und entdeckte darin eine unglaubliche Vielschichtigkeit, die kaum eine Analogie im Superhelden-Genre kennt.
                  In die düstere Atmosphäre Gothams treten auch gänzlich neue Charaktere wie Catwoman und Blake alias Robin. Seine Rolle hat mir sehr gefallen, da er in gewisser Weise das Pendant zu Bruce Wayne bildet und sich deshalb perfekt als Robin oder neuer Batman eignet. Blakes stark ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, der Frust über gesellschaftliche Strukturen und die Tatsache, dass er ein Waisenkind ist, machen ihn praktisch zum Bruce Wayne der armen Kinder.
                  Das der Joker allein auf weiter Flur steht, ist sicherlich allen klar und dennoch stellt auch Bane einen außergewöhnlich überzeugenden Bösewicht mit körperlicher Präsenz und coolem Look dar, auch wenn seine Stimme im englischen Original total nervt.
                  Der Plot-Twist mit Miranda Tate gehört sicherlich nicht zu den besten der Filmgeschichte und hat mir trotzdem zugesagt.
                  Fazit: Auch in Teil III bestätigt sich meine Annahme, dass Batman der beste Superheld aller Zeiten ist und Nolan die beste Verfilmung seiner Geschichte geleistet hat.

                  Legendäres Zitate:
                  You see, it's the slow knife... the knife that takes its time, the knife that waits years without forgetting, then slips quietly between the bones...that's the knife that cuts deepest.

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                  • 5 .5
                    über Krabat

                    Das Beste an diesem Film ist das verzaubernde Märchen, welches zugrunde liegt. Geprägt ist jenes deutsche Stück Kino von relativ schwacher schauspielerischer Leistung, die an manchen Stellen besser aufblitzt, dann aber viel zu kurz ist, sodass man sich mit den Charakteren nicht identifizieren kann. Schlecht gefilmte Action-Szenen und ein apathischer Erzähler kommen dazu. Lichtblicke sind beispielsweise die unerwartet guten Special-Effects oder der passende Soundtrack. Als Fan des Buches sollte man Krabat einmal gesehen haben, aber danach kann man die DVD auch getrost wieder verkaufen.

                    • 7 .5

                      Ein großartiger Trailer und der namenhafte Cast machten Lust auf diesen Blockbuster. Deshalb saß ich erwartungsvoll im Kino und wurde ich mit exzellenten Bildern beschenkt, die bereits in ihrer Darstellung die Schönheit und das Geheimnis der Magie transportieren. Ich fühlte mich zeitweise so, als säße ich tatsächlich in einer glamourösen Zaubershow. Die gesamte Schauspieler-Riege liefert ordentlich ab. Besonders gut gefallen haben mir Mark Ruffalo als grimmiger Cop mit dem gewissen Etwas und Jesse Eisenberg als arrogant-spritziger Daniel Atlas.
                      Weiterhin überzeugt dieser spannende Mix aus Inception, Prestige und Robin Hood mit einfalls-reichen Actionsequenzen und einem unvorhersehbaren Finale, dass begeistert.
                      Dennoch verbirgt sich ungenutztes Potential im Drehbuch. Einen Handlungsstrang, der die persönliche Vergangenheit der Four Horsemen erzählt, hätte sich gut gemacht, dem Film Tiefgang verliehen und eine flache Charakterzeichnung umgangen.
                      Fazit: Spektakuläre Unterhaltung, die in jeder Sekunde Spaß macht. Louis Leterrier erschafft mit Now You See Me den bisher coolsten Kinofilm des Jahres 2013.

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                      • 9

                        Dieser Mafia-Epos ist zurecht einer der bedeutsamsten Meilensteile in der Geschichte des Kinos. Marlon Brando und Al Pacino in Höchstform, traumhafte Musik zum Dahinschmelzen und starke Dialoge am Fließband verschmelzen zu einem Meistenwerk. Dennoch werde ich mit dem Mafia-Genre wohl nicht mehr warm werden.

                        • 9
                          über Ray

                          Ich durfte in den Genuss dieses Films kommen, nachdem ich eine Facharbeit über Leben und Musik von Ray Charles geschrieben habe und bin deshalb umso mehr begeistert.
                          Taylor Hackford und Jimmy White haben die spannende Biographie des Soul-Begründers mit herausragendem Erzählstil eingefangen. Sie zeigen seine virtuose Genialität genauso wie einige Schattenseiten seiner Persönlichkeit, die sich zumeist in zerrütteten Beziehungen niederschlagen. Dabei ist Ray viel mehr als ein Musik-Film. Es ist ein berührendes Drama, das Schuldkomplexe und die traumatisierende Erfahrung der Blindheit aufarbeitet und darüber hinaus den Weg eines Mannes nachzeichnet, der es auf beeindruckende Weise geschafft hat sein Talent trotz eines Handicaps leidenschaftlich zu perfektionieren.
                          Das absolute Bonbon des Films schwebt über allem: Jamie Foxx WIRD während der unterhaltsamen 152 Minuten zu Ray Charles. Er ahmt Bewegungen und Gesichtsausdrücke wundervoll nach, ebenso Sprechweise. Solche Detailtreue ist eine Seltenheit im Kinoprogramm und sollte das Lehrbuchexpempel eines jeden Charakterdarstellers sein. Leider hat Foxx diese Leistung bis heute nicht mehr erreichen können.
                          Fazit: Ray ist ein Meisterwerk der filmischen Biographie.

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                          • 9 .5
                            über Drive

                            Ein Werk, dass durch seinen oscarreifen Soundtrack und die stoische Ruhe der Bilder die melancholische Einsamkeit des Protagonisten auf der Gestaltungsebene ansehnlich porträtiert.
                            Zu dieser Atmosphäre passt auch die wortkarge Leistung von Ryan Gosling, der an den richtigen Stellen beeindruckend aus seiner sanften Gemächlichkeit ausbricht und vor Leidenschaft überschäumt.
                            Die Handlung ist zwar nicht überragend, aber intelligenter als sie zunächst scheint. Das erfrischend Andere manifestiert sich dabei in der Charakterzeichnung des Drivers. Es erfreut mich zu sehen, dass sich hier ein Mann aufrichtig verliebt, den kleinen Jungen seiner Liebe verehrt und nicht nach der zweiten Begegnung nur noch Sex im Sinn hat. Er will der benachbarten Familie aus der Bedrängnis helfen, versucht dabei kein einziges Mal den zurückgekehrten Standard Gabriel als potentiellen Konkurrenten auszustechen und ergreift nach dessen Tod nicht die erstbeste Chance Irene schamlos an sich zu reißen. Diese Selbstlosigkeit macht in zu dem „Real Hero“ als der er in dem besten Song des Films besungen wird.
                            Fazit: Drive ist ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit nonverbaler Kommunikation und Gestaltung, stimmungsvoll und stylisch von Beginn an, gewürzt mit coolen Action-Szenen.

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                            • 8

                              Ein Film über die Identitätssuche eines betrogenen Journalisten, der aus der Welt der Elite-universität Havard in den Hooliganismus der Londoner Vororte gelangt.
                              Dort findet „der Yankee“ bedingungslose Kameradschaft auf der einen Seite und den zerstörerischen Drang nach Ruf und Anerkennung auf der anderen.
                              Lexi Alexander hat es geschafft ein glaubwürdiges und gleichzeitig abschreckendes Bild der Hooligan-Szene zu zeichnen. Dabei unterstützen sie maßgeblich die starken Leistungen von Charlie Hunnam als ambivalenter Anführer der GSE, Leo Gregory als labile rechte Hand Bovver und Marc Warren als klassischer Aussteiger.
                              Faszination und Unheil der Gewaltspirale werden in den Actionszenen und Gedankenfetzen von Matt Buckner interessant beleuchtet. Außerdem erzeugt die letzte Kampfszene mit musikalischer Untermalung durch den Titel „One Blood“ Gänsehaut-Feeling.
                              Fragwürdig bleibt allerdings, dass Rache und fahrlässige Gewaltausübung bei diesem Ende nahezu glorifiziert werden und Buckner zuletzt nicht wirklich etwas gelernt zu haben scheint.
                              Weiterhin bedauere ich die schlechte Synchronisation der Fan-Gesängen. Die letzte negative Kritik gilt den deutschen Herausgebern. Es erschließt sich mir einfach nicht, warum man den Originaltitel Green Street, der durch hohen Wiedererkennungswert besticht, verwirft und durch das bloße Wort Hooligans ersetzt und damit riskiert, dass dieses Exemplar neben den anderen mit ähnlichem Thema im Kaufhausregal untergeht.
                              Fazit: Ein sehenswertes Szeneporträt, das spannend ist und zum Nachdenken anregt, aber dennoch nicht den Tiefgang entwickelt, um neben den großen Kalibern des Films genannt zu werden.

                              • 8 .5

                                Was Sam Mendes hier mit seinem Regie-Debüt auf die Kinoleinwand zaubert, ist bemerkenswert.
                                Er porträtiert in retrospektiver Erzählstruktur das Leben des Lester Burnham, der in seiner Midlife Crisis feststeckt, resigniert auf sein bisheriges Dasein blickt und angestoßen durch die Begegnung mit einer Highschool-Schönheit sein potentes Jugend-Ich wiederentdeckt. Kevin Spacey ist dafür eine grandiose Besetzung und wurde zurecht mit Oscar und BAFTA-Award ausgezeichnet.
                                Durch interessante Nebenhandlungen ausstaffiert, von erwartungsvoller Musik begleitet und mit einem talentierten Cast bestückt, lebt dieser Film von einem einfallsreichen Spiel mit gängigen Klischees: Die wunderschöne Schlampe und das alternative Mauerblümchen, der zugezogene Freak, der faschistische Marine, die heruntergekommene Ehe und die pubertäre Beziehungsstörung zwischen Eltern und Kind, der entlassene Mitvierziger, der aus dem Mittelmaß ausbrechen und seine revolutionäre Vergangenheit beleben will. Alles ist bereits da gewesen und trotzdem gelingt American Beauty eine einzigartige Komposition der bekannten Spannungsfelder.
                                Fazit: Zwischen Pädophilie und der Magie ungetrübter Schönheit, Voyeurismus und jugendlicher Leidenschaft, skrupellosem Militär-Drill und Homoerotik entwickelt dieses Drama eine vielschichtiges Handlung und ist ein provokativ-kontroverses Meisterwerk.

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                                • 1 .5
                                  über Machete

                                  Machete ist einer dieser Filme, die man als Teenie cool findet, weil er verboten wirkt und eben auch einer dieser Filme für den man sich später selbst verachtet, weil man ihn einmal cool fand.
                                  Robert Rodriguez präsentiert hier hohlen Splatter-Schund, ekelhafte Bilder, schlechte Dialoge und Lindsay Lohan (muss ich dazu noch etwas sagen?). Es zerreißt mir das Herz, dass so ein Regisseur, der ein Vollblut-Cineast und kein geldgeiler Hollywood-Sack ist, sein handwerkliches Potential an so einem idiotischen Film verschwendet.
                                  Als wäre das nicht bereits genug, möchte man Danny Trejo eigentlich dazu gratulieren, dass er es nach Jahrzehnten des filmischen Wirkens endlich geschafft hat eine Hauptrolle zu besetzten und dann bleibt einem der Glückwunsch im Halse stecken, weil die einzige Leistung sein steinaltes, zerfurchtes Gesicht vollbringt.
                                  Das einzig Lobenswerte bleibt das Engagement der Fans, die es mit ihrer Stimme geschafft haben, dass aus einem Fake-Trailer ein tatsächliches Filmprojekt wurde.
                                  Fazit: Ein Film zum Abgewöhnen, der die Leinwand-Kultur vergewaltigt.

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                                  • 7 .5

                                    Dieses innovative Cyber-Abenteuer bietet ein bombastisches Effektspektakel in gewaltigen Bildern untermalt mit stimmungsvollen Tönen von Daft Punk. Dadurch entsteht ein stylisches Flair, das für die ideenreiche, aber flache Handlung und den schwachen Hauptdarsteller entschädigt.
                                    Fazit: Tron Legacy ist keine anspruchsvolle Unterhaltung, aber macht wahnsinnigen Spaß beim Zusehen … und hallo … Der Dude spielt einen Software-Gott mit Jedi-Allüren. :-)
                                    Also sehenswert.

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                                    • 8

                                      The Town beweist vor allem, welches Potential in Jeremy Renner steckt, der den cholerischen Verbrecher und Adrenalinjunkie mit Herkunftskomplex glaubwürdig darstellt und dass Ben Affleck nun auch als Regisseur in höhere Sphären aufgestiegen ist, weil ihm mit diesem Film ein beachtlicher Spagat zwischen spannungsgeladener Action und melancholischem Liebesdrama gelingt. Diese dramaturgische Leistung wird von atmosphärischer Musik und einem coolen Gangster-Look begleitet. Ein großes Manko manifestiert sich in dem Charakter des Special Agent Frawley, der von Jon Hamm gut gespielt wird und dennoch nicht zulässt, dass sich der Zuschauer mit ihm identifizieren kann. Hier fehlt die tiefere Ambivalenz, die bekannte Leinwand-Cops wie Al Pacino als Vincent Hanna (Heat) und Russel Crow als Richie Roberts (American Gangster) verkörpern.
                                      Fazit: Ben Affleck präsentiert ein interessantes und spannendes Werk, dem leider irgendetwas Herausragendes fehlt, um unvergesslich zu bleiben.

                                      • 8 .5

                                        Paul Thomas Anderson ist ein Meister der intelligenten Kinomomente und bereitet in „There will be Blood“ mit einem interessanten Soundtrack und mächtigen Wüstenbilder den Nährboden für eine überragende Daniel-Day-Lewis-Show. Seine schauspielerische Leistung steht beinahe allein auf weiter Flur, eine der besten Performances der Leinwandgeschichte. Ebenfalls Paul Dano tut sich als gestörter Pfarrer positiv hervor.
                                        Fazit: Trotz einigen Längen begeistert dieses aufwühlende Portrait des Ölmanns Daniel Plainview, der aus Machthunger und Egoismus eine kompromisslose Spur der Zerstörung hinter sich herzieht. Außerordentlich sehenswert.

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                                        • 10

                                          Was als herrlich romantische Komödie mit zackigem Drehbuch und Herz erweichender Musik beginnt, entpuppt sich als intelligente Aufarbeitung des Holocaust mit all seiner Grausamkeit und Absurdität. Roberto Benigni schafft als Regisseur, Drehbuchautor und hervorragender Hauptdarsteller ein Meisterwerk, das die größte Tragödie der Neuzeit aus den einfältigen Augen eines Jungen und denen seines kreativen Vaters schildert. Eine parallele Realität, die der liebevolle Guido für seinen Sohn erfindet, hilft beiden das KZ-Trauma zu ertragen und regt den Zuschauer zum Nachdenken an.
                                          Fazit: „Das Leben ist schön“ hat dafür gesorgt, dass mir das Lachen im Halse stecken blieb und mich durch seine berührende Erzählung in Tränen versetzt.

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                                          • 7

                                            Danny Boyle beschenkt den Zuschauer mit einem schaurigen Zombie-Film, der trotz Splatter-Elementen und einer etwas kargen Story Spannung garantiert. Zwei Auffälligkeiten bleiben besonders positiv im Gedächtnis hängen. Zunächst begeistert die stoisch-düstere Musik, welche gepaart mit den schaurigen Bilder der leergefegten Kulisse Englands eine atmosphärische Glanzleistung darstellt. Außerdem sind die ersten 20 Minuten Spitzenklasse. Damit ist 28 Days Later ohne Zweifel einer der besseren Horror-Streifen.

                                            • 7

                                              SPOILER ALERT!
                                              Ein fulminanter Trailer und die Zusammenarbeit von zwei der größten Leinwand-Visionäre unserer Zeit trieben meine Erwartungen stark in die Höhe. Und tatsächlich packte mich die neu erzählte Geschichte von Superman über 142 Minuten hinweg, gespickt mit den guten Szenen aus Clarks Kindheit und ansehnlichen Ereignisse auf Krypton. Hans Zimmer trug mit seiner tollen Musik ein großes Stück zur Spannung bei. Gerade das Main Theme gefiel mir sehr.
                                              Der Look des Films ist einfach cool. Supermans Anzug wirkt nicht wie ein kindischer Schlafanzug, sondern ernst und heroisch, die Darstellung aller kryptonischer Elemente ist super gelungen und die zerstörerische Action-Darstellung macht Spaß beim Zusehen. Dazu passt eine geniale Szene des Films, in der sich General Zod mit dem Einspieler „You are not alone“ an die Erdbewohner wendet.
                                              Auch wenn ich es nicht gerne tue, muss ich allerdings feststellen, dass Man of Steel der bisher schwächste Film von Snyder und auch von Nolan ist, denn einige Mankos trüben den Filmgenuss.
                                              Da wäre zunächst die schlechte Kameraführung während der Actionszenen auf Krypton. Selbst in 2D stört das permanente Wackeln. Wenn wir gleich bei der Action bleiben, dann wurde auf dieser Ebene Potenzial eingebüßt. Die Kämpfe in der Luft sind cool, wiederholen sich aber zu oft. Ebenfalls hätte ich von Snyder hier eine innovativere Stilistik erwartet.
                                              Die nächste Kritik wendet sich an den Cast, denn auch wenn Zod ein toller Schurke ist und Superman allgemein überzeugen kann, sind die restlichen Charaktere meist flach und schwach gezeichnet. Die Journalisten und US-Soldaten liefern keine gute Leistung und den Dialogen fehlt es an Spritzigkeit. Als Superman mit sich ringt Zod zu töten, blitzt jene Ambivalenz auf, die ich von einem Superhelden erwarte und wird dennoch an vielen Stellen vermisst.

                                              Fazit: Auch wenn Man of Steel nicht in einer Liga mit Watchmen oder The Dark Knight spielt, ist dieser Film trotzdem ein besonders unterhaltsamer seines Genres, der Lust auf eine Fortsetzung macht.

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                                                Ein Film, der ganz ganz ganz weit von einem guten Film entfernt ist und dennoch längst nicht so trashig ist wie ich gedacht habe. Da ich gar keine Erwartungen an Iron Sky hatte, war ich überrascht, wie sehr mich einigen Szene zum Lachen brachten. Es werden nicht nur die Deutschen hochgenommen, sondern ebenfalls die Amerikaner und ohnehin einige Vorurteile verarbeitet.
                                                Etwas, das mich dann tatsächlich begeistert hat, war der Hintergrund der Produktion durch die Fan-Investoren.

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                                                  Dieser Hochgenuss der Leinwandkultur ist ein perfektes Paradebeispiel dafür, was es bedeutet ein Thema filmisch anspruchsvoll aufzuarbeiten. Paul Haggis spiegelt die Problematik des Rassismus zu allen Seiten, durchdenkt kritisch und liefert somit ein emotionales Gesamtbild. Unvergesslich ist das melancholische Finale, bei dem die nachdenklichen Bilder rührend durch den Song „In the Deep“ untermalt werden.
                                                  Wegen all dieser Faktoren regt L.A. Crash dazu an, sich zu hinterfragen und festzustellen, wo man selbst reflexartig in diskriminierende Denkmuster verfällt.
                                                  Fazit: Intelligent, brisant, herzergreifend, meisterhaft.

                                                  Legendäres Zitat:
                                                  "Es ist das Gefühl der Berührung. In einer normalen Stadt geht man zu Fuß, man berührt einander, rempelt sich an. In L.A. berührt dich nie jemand. Wir sind doch immer hinter Metall und Glas. Ich glaube, diese Berührung fehlt uns so sehr, dass wir miteinander kollidieren müssen, um überhaupt etwas zu spüren."

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