maxim.braun.3 - Kommentare

Alle Kommentare von maxim.braun.3

  • 8

    Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

    Wenn es je einen Film gegeben hat, dem man ohne Zweifel den Titel "Badass" verleihen konnte, dann ist das Sin City! Alle Hauptcharaktere des Films sind brutale und kompromisslose Helden, wie sie im Buche stehen. Mit einer harten Vergangenheit und einem festen Ziel, von dem sie sich von niemandem abhalten lassen, kämpfen sie dafür, was sie für richtig halten und schrecken vor nichts zurück, dass sich ihnen in den Weg stellen will. Dabei sind alle drei Geschichten toll geschrieben und aufgebaut, und man fiebert mit den Antihelden, die sich gegen das Gesetz und für die Gerechtigkeit einsetzen, während sie den fiesen Killern und Vergewaltigern den Arsch versohlen.

    Der Film ist unglaublich stilsicher und erschafft durch seinen comichaften Schwarz-Weiß-Look eine einzigartige Atmosphäre, wie man sie so noch nie bekommen hat. Wenn dann noch die Charaktere ihre bitteren und dunklen Monologe über diese dreckige Welt halten, während sie in ihren heißen Schlitten über die Straßen brettern, ist die Stimmung perfekt und der Film zieht uns hinein in seinen Sumpf, seine finstere und doch so reale Hülle und lässt uns so schnell nicht mehr los. Man kann die Charaktere als noch so stumpf und kalt beschreiben, in jeden einzelnen unserer Protagonisten kann man schneller hineinfühlen, als einem lieb ist und man will, dass sie ihre Mission erfüllen, ihr Ziel erreichen. Vielleicht ist es auch hier gerade das unperfekte, das düstere an unseren Helden, was uns sie als so zerbrechliche und emotionale Helden sehen lässt.

    Diese Helden und auch ihre Gegner werden von einem außergewöhnlich starken und vielfältigen Cast dargestellt, das an vielen Stellen perfekt besetzt wurde. Niemand anderes als Mickey Rourke hätte einem Marv diesen gleichzeitig so positiven und doch räudigen und harten Look verpassen können und auch Bruce Willis funktioniert fantastisch als der letzte ehrliche Polizist auf seiner endgültigen großen Mission. Zudem tut es sehr gut, den talentierten und doch oft in der Masse untergehenden, Clive Owen in einer tollen Rolle zu sehen, in der er es schafft zu begeistern.

    Ich habe mich lang bemüht, eine gepflogene Ausdrucksweise für das folgende Fazit zu finden: Sin City ballert so richtig hart auf den Latz! Eine einzigartig bestechende Optik, viele tolle Darsteller, und die toll geschriebenen und wendungsreichen Storys machen die Comicverfilmung zu einem der besten Episodenfilme aller Zeiten und lassen sie unsterblich werden. Über Sin City wird man auch noch reden, wenn weitere 10 Jahre vergangen sind, denn der Film hat Biss und schlägt gewaltig ein.

    • 7

      Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

      Auch wenn der Plot von Edge of Tomorrow noch so trashig klingen mag und man auch nie wirklich weiß, was man von Tom Cruise zu erwarten hat, dieser Film rockt! Doug Liman liefert uns hier einen actionreichen und sehr unterhaltsamen Sci-Fi-Kracher, der sehr kurzweilig daherkommt und die volle Laufzeit lang Spaß macht. Dabei ist der Film voller toll aussehender Schusswechsel und Spezialeffekte, die dem Film eine hervorragende Optik verleihen.

      Zudem wagt der Streifen hier etwas, in dem er es schafft, einen sehr starken Humor passend zur Action zu etablieren, von der sich viele andere Filme des Genres eine Scheibe abschneiden können. Edge of Tomorrow schafft es, gleichzeitig einige klasse Lacher zu erzeugen, was vor allem den beiden sehr sympathisch agierenden Hauptdarstellern zu verdanken ist, und dann wieder Momente zu erzeugen, die einfach klasse geschrieben sind und einem einen Funken Gänsehaut verpassen, sodass der Film spannend und stets auch charmant bleibt.

      Wie schon erwähnt machen Tom Cruise und Emily Blunt das Herzstück des Films aus. Die beiden Schauspieler kommen überraschend vielschichtig daher und bauen eine so gute Chemie auf, wie man sie in vielen Filmen mit einer komplexeren Handlung nicht finden kann. Vielleicht ist es gerade jene Beziehung der beiden Charaktere, die diesen Streifen so unglaublich sympathisch und unterhaltsam machen. Zum Schluss weiß der Streifen dann sogar noch einmal für ein bisschen Verwirrung zu sorgen und lässt den Zuschauer mit einem perfekten Endcut zurück.

      Edge of Tomorrow setzt nicht auf große Handlung, schafft es aber durch die tollen Hauptcharaktere und ein interessantes Konzept ein sehr unterhaltsamer Film zu sein. Durch tolle Bilder, Actionszenen und zündende Gags ist der Streifen einer der besten Actionfilme der letzten Jahre und weiß den wenig erwartenden Zuschauer an sehr vielen Stellen zu überraschen und zu begeistern.

      1
      • 8

        Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

        Es ist schon eigenartig, aber immer wenn man den Namen Tom Hanks als Hauptdarsteller hört, scheint man einen tollen Film vor sich zu haben, zumindest kommt mir das in letzter Zeit immer öfter so vor. So ist der US-Star schon längst einer der beliebtesten Schauspieler in Hollywood und hat für seine überragenden Performances in Forrest Gump und Philadelphia beide Male den Oskar als Bester Hauptdarsteller gewonnen. Auch hier in Cast Away - Verschollen beweist er ein weiteres Mal, dass er eine unglaublich sympathische und unterhaltende Art des Schauspiels auf die Leinwand bringt, und zeigt sich von seiner besten Seite.

        So schafft er es in einem Film, der mehr als zwei Drittel seiner Laufzeit auf Dialoge verzichtet trotzdem nicht die Spur von Langeweile aufkommen zu lassen und den Zuschauer am Ball bleiben zu lassen. Das ist auch Regie-Größe Robert Zemeckis Werk, der schon mit der Zurück-in-die-Zukunft-Trilogie und Forrest Gump bewiesen hat, dass er ein hervorragendes Gespür für Filme hat und seinen Stil durch viele verschiedene Werke beibehält und damit unterhaltsame und durchweg gute Streifen abliefert. Auch Cast Away ist wieder filmisch gesehen super und harmoniert mit einem stimmigen Soundtrack und einer toll geschriebenen Geschichte.

        Allerdings ist der ausschlaggebende Faktor des Films im normalen Leben nichts als ein lebloses Objekt: Der Volleyball Wilson! Chuck findet den Volleyball in einem FedEx-Paket und malt ihm bald ein Gesicht auf um jemanden zu haben mit dem Er sich in einsamen Stunden unterhalten kann. Nie zuvor schaffte es ein Objekt sich so in das Herz der Zuschauer zu schließen und in einigen Momenten sogar Gänsehaut zu erzeugen, hier muss man vor allen Beteiligten wirklich den Hut ziehen, denn Wilson "Leben" einzuhauchen ist eine Meisterleistung.

        Cast Away - Verschollen weiß trotz eintönigem Setting und einem Hauptcharakter der mit einem Stoffball redet unglaublich schnell zu vergehen und verdammt viel Spaß zu machen. Eine tolle und schmerzhafte Geschichte inszeniert zu einer Odyssee eines einsamen Mannes mit dem sympathischsten Volleyball aller Zeiten erschaffen einen Film, der einfach wunderbar ist und den man sich zu jeder Begebenheit ansehen kann. Ein fantastischer Tom Hanks und ein überragender Wilson schaffen für mich die perfekte Robinson-Crusoe-Hommage.

        • 6
          maxim.braun.3 06.01.2015, 01:40 Geändert 06.01.2015, 01:42

          Mehr lesen auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

          Herz aus Stahl liefert schöne Bilder, die authentisch und zutiefst bedrückend die Stimmung der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs einfangen sollen. Das schafft der Film zu großen Teilen auch, indem er uns aufwendige Panzergefechte zeigt, die man so noch nie zuvor gesehen hat. Sehr auffällig dabei sind zunächst die seltsam farbig anmutenden Schüsse, die auf den ersten Blick an Lasergeschosse aus Star Wars oder ähnlichen Sci-Fi-Streifen erinnern, aber realistisch darstellen sollen, wie tatsächlich damals sogenannte Tracer-Munition im Einsatz ausgesehen hat. So hat man das in noch keinem mir bekannten Kriegsfilm sehen können und es ist schön zu sehen, dass sich hier getraut wurde, neue Fakten einzubauen, die auf den ersten Blick vielleicht unwirklich erscheinen.

          Genau diese Innovation und der Drang zu Neuem fehlt allerdings weitestgehend in einer Story, welche leider keinen Bogen um Fettnäpfchen macht, viel zu hollywoodklassisch daherkommt und uns altbekannte Bilder von Helden und Feinden vorzeichnet, die zwar nicht unnötig patriotisch dargestellt werden, allerdings auch nicht weiter hinterfragt werden. So ist es sehr schade, dass Soldaten nur als Tötungsorgane angesehen werden und der Film einem kaum die Chance lässt, eine vernünftige Grauzone zu erschaffen, welche das Kriegsgeschehen allgemein mehr kritisiert. Mehr wird Fury zu einem Actionfilm rund um eine Gruppe von Soldaten, die verzweifelt ihre Mission bestreiten und ihren Panzer wie ihre letzte Heimat verteidigen.

          Das macht auch das Herzstück des Films aus: Die Chemie zwischen den Charakteren, der ständige Druck und die Angespanntheit, gepaart sowohl mit der menschlichen als auch der unmenschlichen Seite des Krieges. So geraten unsere Protagonisten natürlich hin und wieder in Streitsituationen, genauso, wie sie sich manchmal wieder zusammenraffen und sich ihrer Aufgabe stellen müssen. Das scheint nichts Ungewöhnliches für einen Kriegsfilm zu sein, doch hier sticht schon deutlich hervor, dass man den Fokus auf die Kampfpanzer legt, welche in den meisten Filmen ja eher nebensächlich behandelt wurden, und man hier erst einen Eindruck davon bekommt, wie stark so eine Gruppe durch die von Allen bediente Maschine zusammengeschweißt wird.

          Blickfang ist ein stark agierender Brad Pitt, dessen Charakter zwar nie wirkliche Tiefe erlangt, allerdings facettenreich ist und uns im Verlaufe des Films mehrere interessante Seiten präsentiert. Die eigentliche Hauptperson Norman, gespielt von Logan Lerman, ist leider zum Großteil unstabil und wenig nachvollziehbar geschrieben, was sich auch nicht durch einen soliden Lerman verdecken lässt. Das kreiert in einigen Szenen einen deutlichen Schwachpunkt des Films. Viel mehr überrascht ein Jon Bernthal positiv, da er seiner Figur die nötigen Charakterzüge verleiht und eine zum Teil widerliche und doch fabelhafte Performance abliefert. Auch Shia LaBeouf schafft es seine Rolle auszufüllen, ohne zu stören - was bei ihm nicht selbstverständlich ist.

          Herz aus Stahl ist einen solider Actionfilm, der an vielen Stellen leider von einem zu klischeebetuchten Drehbuch heruntergezogen wird. Vor allem eine gute Kamera und einige tolle Darsteller machen noch das Beste aus dem Film und schaffen es am Ende doch, den Film trotz seiner vielen kleinen Mängel und Lücken interessant zu gestalten und an keiner Stelle langatmig wirken zu lassen. Somit bleibt der Streifen ein durchaus akzeptabler Kriegsfilm, der mit der Panzeroptik viele neue Eindrücke liefert, aber in Sachen Handlung und Substanz deutlich mehr hätte vertragen können.

          • 8

            Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

            Snowpiercer ist ein wahrer Überraschungshit! So habe ich nicht damit gerechnet, welch unglaublich skurrilen und doch tiefsinnigen Streifen uns Joon-Ho Bong hiermit präsentiert und bin überrumpelt davon, wie eigenartig gut der Film doch ist. Zweifellos besitzt er einen Touch, der ihn nicht bei jedem Zuschauer beliebt machen wird, der aber so gekonnt vielen Klischees, die wir aus Hollywood kennen, den Rücken kehrt und es beherrscht, an den richtigen Stellen für tolle Überraschungsmomente zu sorgen. Das liegt vor allem an einer tollen Drehbucharbeit, bei der man sicherlich auch die Comicbuch-Vorlage honorieren muss, die hier ein Szenario erschafft, dass zwar Logik an vielen Stellen vermissen lässt, aber auf einer anderen Ebene, auf eine sozialkritische und metaphorische Weise, eine tolle Geschichte auf die Leinwand zaubert.

            So ist Snowpiercer weder Arthouse noch Blockbuster, sondern bewegt sich gekonnt dazwischen auf einer Schiene, die ihm einen ganz eigenen Stil und auch einen sehr speziellen Look verleiht. Sicherlich spielt hier der starke Einfluss der asiatischen Filmwelt eine überaus große Rolle und führt den Film durch für den durchschnittlichen Kinogänger neues und erfrischendes Gebiet. Dafür muss man sich natürlich erst mal genug öffnen können, um jene markante Darstellung ins Herz zu schließen, doch wenn einem dies gelingt, kann man Snowpiercer nur gut finden. Und dabei sieht er auch noch super aus! Der Film kommt mit vielen tollen Kameraeinstellungen und Szenen, die man so schnell nicht vergessen wird. Zwar merkt man immer wieder, dass die Visual Effects nicht auf dem allerneuesten Stand sind, doch kann man da getrost drüber hinwegsehen.

            Auch schauspielerisch ist der Film Spitzenklasse, so liefert Tilda Swinton eine wahnsinnig gute Performance ab und auch Leute wie, Ed Harris und Chris Evans, von dem ich als Nicht-Captain-America-Fan wirklich nicht viel erwartet habe, zeigen, dass sie fabelhafte Schauspieler sind. Hinzu kommen zahlreiche bekannte Gesichter, die in kleineren Rollen großen Spaß machen, und auch einige bei uns eher unbekannte südkoreanische Schauspieler wie Kang-Ho Song, die sich hier einen Namen machen. Einzig und allein das Ende stört etwas, dadurch, dass es sich etwas zu lang zieht und der Abschluss meiner Meinung nach nicht perfekt ist.

            Snowpiercer stellt sich somit als vielschichtiges und toll inszeniertes Endzeitszenario heraus, welches man keinesfalls abschreiben darf, wenn man an die Academy-Awards denkt. So schafft es der Film, an vielen Stellen zu überraschen und mit seinem Stil eine merkwürdige und doch stimmungsvolle Atmosphäre zu erschaffen. Für jeden ist das hier sicherlich nichts, aber wer sich nicht von seiner Art abschrecken lässt, und offen für den Film ist, bei dem wird Snowpiercer fabelhaft ankommen.

            1
            • 9 .5

              Fataler Beschreibungsfehler, Mr. Moore wird natürlich nicht von James Cameron gespielt sondern von James Cromwell!!!

              • Oh goooott, das sieht so grottig schlecht aus, ich glaube nicht, dass das was wird, allein schon weils nichma in die Kinos kommt, da scheint das Studio auch nicht viel Vertrauen reinzustecken

                • 4

                  Mehr von mir zu lesen gibts auf: http://filmtastisch.blogspot.de

                  "Planet der Affen: Prevolution" stellt den Anfang der "Planet der Affen"-Geschichte dar und ist somit die Vorgeschichte zum Sci-Fi-Klassiker, in dem zwei Astronauten auf einem vermeintlich unbekannten Planeten landen, der von intelligenten Affen beherrscht wird. Dabei dreht sich die Geschichte um den jungen Wissenschaftler Will Rodman (James Franco), der an einem Mittel arbeitet um seinen alzheimerkranken Vater (John Lithgow) zu heilen und die Menschheit ein für alle Mal von dieser Krankheit zu befreien. Dabei gibt es einen gewaltigen Fehlschlag in Form eines ausbrechenden Affen und Will steht erst einmal alleine da, nur noch mit einem Schimpansenbaby, dass er beschliesst großzuziehen. Allerdings merkt Will erst als der junge Caesar (Andy Serkis) heranwächst, was für ein Potenzial wirklich in dem Primaten steckt, denn er scheint die Intelligenz seiner Artgenossen bei Weitem zu übertreffen und wächst zu einem extrem cleveren, wenn auch launischen Charakter heran. Es dauert nicht lange und Caesar bekommt aufgrund seiner Neugier die ersten Probleme mit seiner Umwelt...

                  Was für ein Chaos! Das ist der Gedanke der nach "Planet der Affen: Prevolution" wohl als Erster im Kopf bleibt. Und damit sei nicht nur das Chaos gemeint, dass die Affen am Ende in New York anrichten, nein auch filmisch ist das hier ein sehr wirres und fahriges Werk, das man hier zu sehen bekommt. Zunächst einmal besitzt der Film eines der schlechtesten Drehbücher, die ich in letzter Zeit zu einer ja eigentlich wirklich interessanten und so kreativ offenen Story gesehen habe. Er ist einfach voll von Momenten, die zwar etliche Fragen aufwerfen, doch nicht den Hauch eines Versuches machen, diese auch zu beantworten. Dabei lege ich mich natürlich nicht mit der Logik der Thematik an, die bei einem solch irrealen Film ja sowieso nicht oberste Priorität hat, sondern mit einer schieren Masse an weit hergeholten Entscheidungen um den Verlauf der Handlung zu lenken.

                  So bleiben einerseits Momente in Erinnerung in denen uns simple Verbindungen fehlen, um die Figuren nachvollziehen zu können, und andererseits Szenen in denen versucht wird diese Verbindungen herzustellen, allerdings auf so stupide Weise, dass es durchaus schmerzhaft. Da blutet das Filmherz schon einmal, wenn die Charaktere ohne den Vorgang des Erstellens realistischer Herleitungen einfach immer genau wissen, was eigentlich vorgeht und man das als Zuschauer dann einfach vorgekaut schlucken soll, doch das geht gewaltig nach hinten los. So bleibt der Plot von "Planet der Affen: Prevolution" durchgehend interessant und der Film ist auch nicht wirklich langatmig oder gar fad, doch immer wenn man gerade versucht ihn wieder gerne zu haben, tritt er leider ins nächste Fettnäpfchen.

                  Dabei sei angemerkt, dass der Sci-Fi-Streifen einige von Regisseur Rupert Wyatt wirklich sehr gut umgesetzte Szenen besitzt, sowie auch welche, die tatsächlich mit guten Einfällen und Originalität punkten, aber eben andauernd durch das Skript überschattet werden. So entstehen zwar imposante Bilder und actiongeladene Szenen, die sich toll ansehen lassen, aber eben leider vom Gesamtbild des Streifens heruntergezogen werden. So auch eine grandiose Performance von Andy Serkis, der hier mit Hilfe von Motion-Capturing dem Affen Caesar ein gewaltiges und beeindruckend gespieltes Leben einhaucht und den Protagonisten somit zur eindeutigen Augenweide des Films macht. Die anderen Darsteller, wie James Franco und Freida Pinto, wirken leider an vielen Stellen dafür zu platt und einseitig gezeichnet und machen zudem seltsam konstruierte Charakterwandlungen durch, die auch nie wirklich weiter erklärt oder angesprochen werden.

                  Ach ist das ärgerlich! Wo ich immer wieder versuche mich von "Planet der Affen: Prevolution" abholen und begeistern zu lassen, schafft es der Film leider nur, mich in der Hinsicht zu beeindrucken, wie viele Fehler man doch in einem Drehbuch machen kann, obwohl der Rest doch teilweise wirklich stimmig wirkt. Zu viel Klischee, zu viel schlecht gekünstelte Storyverknüpfungen und zu wenig Überraschung erschaffen für mich leider am Ende einen Film, von dem ich nicht sagen kann, dass er meinem Geschmack entspricht. Für Sci-Fi-Fans oder Leute, die einfach auf die Story der Affen-Apokalypse stehen, mag hier möglicherweise noch was dabei sein, aber ich sehe hier nur ein ziemliches Durcheinander aus Ideen, die bedauerlicherweise relativ schlecht umgesetzt wurden.

                  2
                  • 7

                    Mehr zu lesen auf: filmtastisch.blogspot.de

                    Im Jahr 2029 haben intelligente Maschinen die Herrschaft über den Planeten erlangt und die Menschheit versucht, vereint zu kleinen Widerstandgruppierungen, dem Roboter-Regiment standzuhalten. Um den letzten Widerstand um den starken Anführer John Connor zu brechen, entwickeln die Maschinen einen genialen Plan: Sie schicken einen Terminator (Arnold Schwarzenegger) zurück in die Zeit um Sarah Connor (Linda Hamilton) zu töten, bevor sie John Connor überhaupt zur Welt bringen kann. Dabei rechnen sie allerdings nicht mit dem Widerstandskämpfer Kyle Reese (Michael Biehn), welcher dem Terminator in die Vergangenheit folgt, um Sarah vor ihm zu finden und zu beschützen.

                    Terminator ist ein Film, der im Grunde sehr simpel gehalten ist. So gibt es weder eine große Handlung, noch wirklich viele Dialoge, was vor allem bei Schwarzenegger auffällt, der so gut wie gar nichts zu sagen hat, und meistens nur mit einem fiesen Gesicht durch die Gegend läuft und auf Leute schießt, die Connor heißen. So stupide das auch klingen mag, so macht es doch Spaß den Film zu sehen, eben vorrangig jene Szenen, in denen wir den Terminator in Aktion sehen und coole Schussgefechte und Kampfszenen zu sehen bekommen.

                    In der ersten Stunde nimmt der Film ziemlich schnell Fahrt auf und begeistert mit seinem interessanten Setting, leider hält sich das aber nicht über seine 108 Minuten und wenn Terminator versucht uns eine Liebesszene aufzutischen, welche zwar im Zusammenhang der Geschichte sehr interessant ist, allerdings doch schon sehr gekünstelt wirkt, erreicht der Film dann doch durchaus seine Längen. Auch anmerken kann man ihm inzwischen leider sein Alter, denn die Stop-Motion-Animationen gegen Ende des Films sehen... naja ehrlich gesagt schon ziemlich lächerlich aus.

                    Das soll einen aber keinesfalls davon abhalten seinen Spaß mit Terminator zu haben, welcher eben dann, wenn er mal auf Action-Sequenzen zurückgreift, wirklich innovativ ist und gut funktioniert. Dabei ist Schwarzenegger die Rolle natürlich auch auf den Leib geschrieben und er brilliert mit einzigartiger Coolness. Allerdings fehlen einem hier dann eben jene Sprüche für die die Action-Ikone bekannt wurde und auch in Sachen Spannungskurve ist Terminator weit von perfekt entfernt, so ist da insgesamt zu viel Rumgeheule und man merkt, dass der Film durch einige Szenen nur in die Länge gestreckt werden soll, um die dürftige Handlung zu erweitern.

                    Am Ende bleibt James Camerons Auftakt der Terminator-Reihe ein sehenswerter Action-Film mit einem gewohnt kaltschnauzigen Schwarzenegger, aber leider auch nicht mehr. An einigen Stellen merkt man dem Streifen sein Alter an, und dass wohl nicht ganz so viel Arbeit im Skript stekte, doch für einen unterhaltsamen Abend reicht das hier Dargebotene allemal. Den Klassikerstatus hat der Film durch seinen einzigartigen Stil sicher verdient, als Meisterwerk würde ich ihn jetzt aber doch nicht bezeichnen.

                    • 8

                      Mehr von mir auf: filmtastisch.blogspot.de

                      Seit Sarah Connor (Linda Hamilton) den ersten Terminator zerstören konnte, sind inzwischen 10 Jahre vergangen. Durch ihre unglaubliche Geschichte kam jene aber leider in die Psychiatrie und sitzt in der Klinik fest, während ihr Sohn John Connor (Edward Furlong) bei einer Pflegefamilie untergekommen ist. Die Maschinen haben unterdessen ihren Plan, John Connor davor aufzuhalten die menschliche Rebellion in der Zukunft anzuführen, nicht aufgegeben und schicken einen neuen Terminator des Modells T-1000 (Robert Patrick) zurück durch die Zeit um John als Kind zu eliminieren. Doch auch der zukünftige Connor kann wieder jemanden zurückschicken und programmiert einen Terminator des selben Models der schon damals Sarah umbringen sollte (Arnold Schwarzenegger) dazu um, John zu beschützen. Eine rasante Jagd nach John Connor und der Rettung der Zukunft der Menschheit beginnt.

                      Terminator 2 - Tag der Abrechnung setzt an vielen guten Stellen an, die man am ersten Teil noch bemängeln konnte. Eine noch interessantere Story mit noch mehr coolen Charakteren und vor allem endlich einem fantastischen Arnold Schwarzenegger, der fette Sprüche klopft und von Fall zu Fall einfach durch die Wand bricht, wenn mal wieder jemand sagt "Aber da gibt es doch keinen Durchgang!". Arnie ist hier in Höchstform und ich hab noch nie mehr Spaß dabei gehabt ihn vor der Kamera zu sehen als in diesem Film.

                      Gerade das macht den besonderen Humor des Films aus, der unbeschreiblich gut den damaligen Stil mit allerlei Coolness und Geballer verbindet. Die Action-Szenen sind alle brachial gut und immer, wenn Arnie eine Waffe in die Hand bekommt bahnt sich schon das Grinsen an, dass die darauf folgenden Szenen begleitet. Mit Robert Patrick ist außerdem ein Bösewicht an Bord, der so metallisch und kalt wirkt, aber gleichzeitig durch seine neuen Terminator-Fähigkeiten, mit denen er sein flüssiges Metall in allerlei Formen verwandeln kann, ein extrem gut inszenierter Gegner ist. Zwar sind die Special Effects vielleicht nicht mehr auf dem aller neusten Stand, doch bleiben sie schön anzusehen und stören nicht ein bisschen den Unterhaltungswert des Streifens.

                      Einen großen Anteil daran, dass dieser Film so viel besser ist als Teil 1, ist dann eben sicher auch, dass Schwarzenegger hier als "der Gute" dargestellt wird und seine Chemie zu Edward Furlong als junger John Connor einfach perfekt ist. Bis zum Ende bleibt auch die emotionale Komponente nicht aus und der Film schafft es sehr gut Humor und Ernst in Gleichgewicht zu halten. Somit bleibt er im Gegensatz zum Vorgänger einfach durchgehend spannend und fesselnd eben einschließlich jenem einfach perfekten Ende.

                      Hiermit kann ich also getrost sagen, dass Terminator 2 - Tag der Abrechnung einer der coolsten Action-Filme aller Zeiten ist und einem beim Schauen einfach unglaublich viel Spaß macht. Vor allem Schwarzenegger ist einfach der Sympathisant des Films und dadurch, dass er hier mehr Freiheiten bekommt, sowie der ganze Film auch an sich, ist der Streifen deutlich unterhaltsamer und sehenswerter als der erste Teil, sogar noch viel mehr als das. Dafür ein dickes Lob an James Cameron!

                      • 6
                        über Boyhood

                        Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de

                        In Boyhood dreht sich alles um den jungen Mason (Ellar Coltrane) und seine Familie. Während es zwischen seiner Mutter (Patricia Arquette) und seinem Vater (Ethan Hawke) ziemlich kracht, müssen er und seine Schwester (Lorelei Linklater) mit den daraus resultierenden Veränderungen in ihrem Leben klarkommen und wachsen schnell heran. Der Film verfolgt Masons Altern und seine Erfahrungen, die er mit der Schule, Freunden und seiner Familie macht, sowie die Beziehungen, welche er mit jenen Personen einschlägt und auch wieder beendet. Dabei wird der Zeitraum vom gerade eingeschulten Kind, bis zum von zu Hause ausziehenden Erwachsenen dargestellt.

                        Viel mehr kann man über Boyhoods Story eigentlich auch nicht schreiben, denn dieser Film lebt nicht von einer durchgehenden Handlung, sondern von seiner Veränderung und seinen Dialogen. Während also jegliche Spannung, Dramatik oder eine sich durchziehende Geschichte auszubleiben scheinen, schafft der Film es vor allem durch emotionale und authentische Bilder, sowie tolle Gedankengänge zu überzeugen. So sieht sich Boyhood an vielen Stellen, vor allem wenn es dann doch gegen Ende geht, auch nicht so ohne dass auch einige Längen entstehen, doch die sind eben der massiven Produktion an Bildmaterial zu verdanken und sollten dadurch entschuldigt werden können, denn was hier an Arbeit reingesteckt wurde schreibt Filmgeschichte.

                        Wir erleben mit diesem Film die Geschichte von nicht nur einem Menschen, sondern von einer ganzen Gruppe von Personen und es gibt so viele realistische und sich so nah anfühlende Szenen und Charaktere, dass Boyhood es schafft beim Zuschauer eine wahrlich melancholische Atmosphäre aufzubauen und eine Thematik einzuführen, welche sich mit der Problematik des Wachsens und der Frage darum, welchen Platz man in der Welt einnimmt, beschäftigt. Dabei scheint der Film so viele wichtige Sachen anzusprechen, die einen selbst schon beschäftigten, dass es an einigen Stellen beinahe gruselig ist und man sich sehr gut in die Situationen hineinversetzen kann, die einem hier präsentiert werden.

                        Auch darstellerisch ist Boyhood mehr als gelungen. Wo man sich wahrscheinlich überhaupt freuen durfte, einen jungen Schauspieler an Bord holen zu können, der gewillt war fast 12 Jahre an einem Film mitzuwirken, so hat man mit Ellar Coltrane zudem einen wirklich begabten jungen Mann bekommen. Auch die anderen Darsteller sind super in Szene gesetzt und passen zu ihren Rollen und vor allem Ethan Hawke macht hier einen glänzenden Job. Hawke, der ja auch in der "Before-Reihe" von Richard Linklater alle 9 Jahre in denselben Charakter schlüpft, schafft es hier unglaublich sympathisch zu sein und es ist toll, seine Wandlung sowohl äußerlich als auch im Inneren über die Jahre beobachten zu dürfen. Ich würde mich nicht wundern, wenn es dafür eine Oskarnominierung als bester Nebendarsteller geben würde.

                        Überhaupt muss man sagen, dass Linklaters filmisches Riesenprojekt wohl einer der ganz großen Oskarfavoriten für die Verleihung 2015 ist und das sicher auch zurecht. Zwar sehe ich am Ende dann doch zu viele Längen und zu wenig Handlung in Boyhood, als dass ich ihm den Preis des besten Films überreichen würde, doch für Drehbuchautor und Regisseur Richard Linklater sollte hier sicherlich die Nominierung drin sein, denn sowohl Zuschauer als auch Kritiker sind weitestgehend begeistert von seinem Engagement an diesem Langzeit-Film und schließlich ist auch ein wirklich sehenswertes Werk dabei herausgekommen, das vor allem für Fans von ruhigeren Filmen geeignet ist, die sich nicht so schnell von wenig Geschehnissen vor der Kamera langweilen lassen.

                        • 6

                          Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

                          Eine der größten Urängste der Menschheit: Du wachst auf, du weißt nicht wo du bist, alles ist verlassen und du kannst keine andere Menschenseele entdecken. Die Straßen sind verlassen und egal wie laut du rufst, deine Worte hallen immer nur einsam gegen Wände und kehren zu dir zurück. Genauso ergeht es Jim (Cilian Murphy), welcher, gerade frisch aus dem Koma erwacht, feststellen muss, dass er anscheinend die Apokalypse verschlafen hat und London inzwischen nicht mehr als ein karger und verlassener Haufen von Ruinen ist. Es dauert allerdings nicht lange, bis Jim merkt, dass er gar nicht so allein ist wie zuerst angenommen und während er nach Antworten sucht, bekommt er diese schneller als ihm lieb ist, als er von den ersten Infizierten angegriffen wird. Zum Glück stößt er auch auf die mysteriöse und kampferprobte Selina (Naomie Harris) und der Anfang einer Suche nach der Rettung aus dieser aussichtslosen Situation beginnt.

                          "28 Days Later" profitiert von seiner starken Besetzung. Ein sehr guter Cilian Murphy, welchen ich sowieso für einen weitestgehend unterschätzten Schauspieler halte, eine tolle Naomie Harris und auch die in kleineren Nebenrollen überzeugenden Brendan Gleeson und Christopher Ecclestone (Doctor Who-Fans werden ihn kennen) machen einen super Job und viel Spaß im Film. Auch die Optik ist gut gelungen und vor allem in der ersten Hälfte des Films noch weitestgehend ruhig und auf die Darstellung der Einsamkeit fokussiert, während gegen Ende des Streifens bis schließlich zum Finale immer mehr Hektik in die Bilder kommt und dem ganzen einen experimentelleren Horror-Charakter verleiht.

                          Dabei stehen im Film weniger die sowieso nur in wirklich geringen Zahlen auftauchenden Infizierten (welche man hier wohl eigentlich nicht als Zombies bezeichnen dürfte, da sie nicht untot sind) im Mittelpunkt, sondern mehr die menschlichen Beziehungen zwischen den Charakteren und auch gewisse ethische Fragen nach dem Sinn der Menschlichkeit und des Überlebenstriebes. Leider schafft es Boyle aber hier nie wirklich mehr in die Thematik einzusteigen, sondern bleibt oberflächlich und relativ banal. Hier hätte ich mir an manchen Stellen schon mehr Dialoge gewünscht, die sich mit der Gesamtsituation der Charaktere befassen.

                          Nichtsdestotrotz bleibt "28 Days Later" über 112 Minuten Laufzeit spannend und vergeht sehr schnell ohne einen Hauch von Langeweile. Das Setting ist interessant gewählt, wenn auch nicht zu hundert Prozent neu, und die Charaktere allesamt interessant gestaltet. Insgesamt sehe ich einen kleinen Abfall im Film gegen Ende, wenn er versucht, uns die Abgründe des menschlichen Überlebenstriebes darzustellen und auch sozialkritisch sein will, so hätte ich mir mehr von den anfänglichen Szenen gewünscht, in denen unsere Protagonisten noch durch verlassen Gebäudeblöcke spazieren und die Welt entdecken, da diese Roadtrips durchs leere England einfach super aussehen. So entwickelt sich zwar ein actiongeladenes und spannendes Finale, jedoch auch eines, dass dann doch irgendwie ziemlich deplatziert daherkommt und auch mit einem etwas zu plötzlichen Umschwung des Hauptcharakters agiert.

                          "28 Days Later" bleibt auf jeden Fall ein relativ starker Zombie-Film und für Fans des Genres wirklich empfehlenswert, doch schafft er es nicht ganz mehr aus dem starken Konzept zu machen. Viele Ansätze sind gut und wirken auch durchdacht, allerdings einfach nicht vollends ausgeführt und das Ende kommt dann leider doch einfach zu flott und actionreich, als dass es wirklich zum Rest des Films passen möchte, der eben vor allem an seinen ruhigeren Stellen eine tolle Atmosphäre erzeugt. Trotzdem ist "28 Days Later" ein sehr interessanter Film, den man keineswegs als 08/15-Horrorstreifen abklatschen kann, sondern der kreativ aus der Masse hervorsticht.

                          • 4

                            Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de

                            Eine Raumschiffflotte treibt seit einigen Jahren durchs Sonnensystem, an Bord die letzten Pflanzen und Tiere der Erde, welche in einigen gewaltigen Glaskuppeln herangezüchtet werden. Diese konnten nämlich auf dem Blauen Planeten der von der Menschheit übel zugerichtet wurde, nicht mehr länger überleben. Freeman Lowell (Bruce Dern) widmet sich voll und ganz der Aufgabe die Biotope zu erhalten und träumt von einer Erde, auf der es wieder Wälder gibt, die blühen und gedeihen können. Von seinen Kollegen kann man das nicht sagen. Sie hoffen auf einen baldigen Abbruch der sinnlos scheinenden Mission, damit sie wieder zurück nach Hause kehren dürfen. Als die Crew dann von ihren Vorgesetzten den Befehl erhält, das Projekt aufzugeben sieht sich Lowell in einer schwierigen Lage: Kann er verhindern, dass die Kuppeln abgesprengt werden und mit ihnen die letzten Vegetationsräume der ehemaligen Erde im All detonieren?

                            "Lautlos im Weltraum" schafft es trotz seiner sehr interessanten Thematik, welche auch heute noch für Diskussionsstoff sorgen sollte, und seiner knappen Laufzeit von nicht einmal 90 Minuten, einfach nicht den Zuschauer zu fesseln und ist vor allem ab dem zweiten Drittel sehr langatmig. Das liegt vor allem daran, dass wir es hauptsächlich nur mit einem Charakter zu tun haben, der vor der Kamera mit ein paar Robotern und Pflanzen interagiert, welche nicht gerade gesprächig sind, und auch nicht groß zur Handlung beitragen.

                            Dabei wünscht man sich bei einem makellosen Bruce Dern, welcher hier das Beste aus der sehr monotonen Rolle herausholt, und einer Geschichte, die futuristisch und sehr relevant für die Zukunft der Menschheit scheint, den ganzen Film über, dass er es doch schaffen möge in die Gänge zu kommen. Doch anstatt je wirklich gesellschaftskritisch zu werden oder Spannung zu erzeugen, kreiert der Film nichts außer Löcher in seiner Geschichte: Warum werden Raumschiffe mit Biotopkuppeln ins All geschickt, anstatt auf der Erde oder dem Mond, oder sonst auf einem festen Körper, welche zu bauen? Wo kommen alle Ressourcen her, die verwendet werden? Wer stellt eine Crew zusammen, die zu drei Vierteln aus Menschen besteht, die völlig unqualifiziert für so gut wie jede Art von Arbeit auf dem Raumschiff sind?

                            Diese und viele weitere Fragen werden vom Film leider nie beantwortet und ein Film, der aufrütteln will, und der einem die Augen öffnen soll, muss mehr können als nur eine Thematik behandeln, er muss sie gut verarbeiten. Genau in diesem Aspekt ist "Lautlos im Weltraum" komplett unbedeutend und bleibt bis zum Schluss in einer banalen Schwarz-Weiß-Färbung, in der niemand die eigenen Taten oder überhaupt irgendetwas zu hinterfragen scheint. So kommt nicht einmal der Befehl die Biotopkapseln zu zerstören mit irgendeiner Begründung daher, sondern wird einfach so wie er ist hingenommen. Größtes Highlight der idiotischen Orgie an Blödsinn bleibt das Ende, in dem ein langjähriger Botaniker und Pflanzenexperte plötzlich Tage braucht, um zu bemerken, dass Pflanzen Licht benötigen.

                            Der Film wird einzig und allein durch für sein Alter tolle Bilder, einen überaus starken Bruce Dern und einen sehr stimmig zusammengestellten Soundtrack gerettet. Zudem gibt es ein paar Bonuspunkte für das sehr witzige Design der Roboter, die einem quasi automatisch ans Herz wachsen. Ansonsten bleibt "Lautlos im Weltraum" wie schon gesagt leider weitaus enttäuschend, da er aus einer sehr erschreckenden und anregenden Materie einfach nichts macht, sondern banal und sehr langweilig bleibt. Der Klassiker-Faktor bleibt wegen der einzigartigen Idee vielleicht einigermaßen nachvollziehbar, macht aber das löchrige und kaum erklärtes Szenario nicht wett.

                            Wertung: 4/10

                            4
                            • 5

                              Mehr von mir zu lesen auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

                              Dan Evans (Christian Bale) wohnt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen auf einer Ranch in Arizona. Da er seinen Fuß im Kriegsdienst verloren hat und kaum genug Geld zum Leben verdient, hat er große Probleme mit seinen Gläubigern zurechtzukommen, die ihm sein Land wegnehmen wollen. Eines unheilvollen Tages wird er Zeuge eines Überfalls auf eine Kutsche der Bahngesellschaft, bei der einige Männer ihr Leben verlieren und der gerissene Ganove Ben Wade (Russell Crowe) und seine Bande eine Menge Geld stehlen. Später in der Stadt erkennen sich beide wieder und Evans bietet bei Wades Verhaftung an, die Eskorte im Austausch für 200 Dollar zu begleiten. Eine lange und beschwerliche Reise zur Bahnstation beginnt, an der Wade mit dem nächsten Zug um 3:10 Uhr ins Gefängnis nach Yuma transportiert werden soll, doch seine Kollegen heften sich schon bald an die Versen der Eskorte...

                              Zuerst sei gesagt, ich kenne das Original "Zähl bis drei und bete" aus dem Jahre 1957 nicht und kann deswegen leider auch derzeit noch keinen Vergleich mit dem Remake anbieten. Dennoch betrachte und bewerte ich den Film hier natürlich sowieso als ganz eigenen Film und einfach als das, was er ist. "Todeszug nach Yuma" profitiert sehr stark von seinen beiden Hauptdarstellern Christian Bale und Russell Crowe. Beide spielen hier toll und vor allem Crowe schafft es, seiner Figur einen tollen Charakter durch sein Spiel zu verleihen und durch seine Performance zu begeistern.

                              Umso mehr ärgert es mich, wie unfassbar schlecht hier an der Entwicklung der Charaktere gearbeitet wurde. So ist es eben auch wieder vor allem Crowes Charakter, der gegen Ende einfach komplett aus der Rolle fällt. Manche mögen dies einer plötzlichen Sinneswandlung zuschreiben, Andere stören sich daran nicht oder finden es sogar gelungen, für mich ist es fast unerträglich wie unangekündigt und wie unnötig hier die Charaktere einfach komplett unnatürlich zu handeln scheinen und dadurch große Teile der Geschichte einfach vor die Hunde gehen. Und dabei handelt es sich hier um eine durchaus spannende Geschichte, die mit einem guten Drehbuch und einem guten Regisseur wirklich ein Highlight hätte werden können. Doch stattdessen schafft der Streifen es kaum Atmosphäre zu schaffen und dabei hilft auch ein Soundtrack, der so gut wie kaum vorhanden ist, und dessen Oskarnominierung ich unmöglich nachvollziehen kann, nicht aus.

                              Vor allem gegen Anfang des Films scheint nämlich James Mangold einiges nicht so recht durchdacht zu haben, so kommen mir viele der Anfangsszenen sehr unvorteilhaft gedreht oder geschnitten vor und wollen mich einfach nicht eintauchen lassen, in die Welt, die mir hier angeboten wird. Dabei macht es stets Spaß Bale und Crow zusammen im Bild zu sehen und auch die Dialoge des Films sind zum Teil wirklich gelungen, doch die richtige Chemie kommt einfach nicht auf, eben weil die Charaktere sich so unglaublich irrational und seltsam verhalten. Und bevor mir vorgeworfen wird, ich würde hier unnötig herummeckern, ohne Beispiele zu liefern, will ich das nachholen: Ich bin nicht in der Lage verstehen zu wollen, warum mit einem der meistgesuchtesten Gangster im Wilden Westen umgegangen wird, wie mit einem Kleinverbrecher - vor Allem nachdem er einige Male Anlass dazu gibt, ihm einfach mal den Mund zu schließen, oder doch wenigstens mal seine Handschellen auf den Rücken zu binden, damit er nicht ständig über seine Eskorte herfällt.

                              Wie schon gesagt, ist das Ende des Films der Teil, der am wenigsten solide daherkommt. So ergibt weder die besagte Charakterentwicklung Sinn, noch wie Ben Wade damit umgeht. Anstatt seinen Leuten irgendwie mitzuteilen, dass er langsam anfängt mit Evans zu sympathisieren und dass beide gerade zum Zug rennen, lässt er sich munter weiterlaufend von den eigenen Männern beschießen, welche auch nie auf die Idee kommen, den alleine kämpfenden Evans auch nur einmal einzukreisen oder irgendeinen Versuch machen sich ihm zu nähern. Am Ende macht der Film dann noch ein paar viel zu hastige Versuche, irgendwie Authentizität hinter die Handlungen der beiden Hauptakteure zu zaubern und kommt mit einem enttäuschend idiotischen Finale daher, welches uns außerdem die vollkommene Sinnlosigkeit dieser Reise nach Yuma klarmacht und somit den Film selbst bloßstellt.

                              "Todeszug nach Yuma" sieht gut aus und hat zwei tolle Hauptdarsteller, ist aber in meinen Augen einfach nicht ausgereift genug geschrieben. So schafft er es einfach nicht, sich so interessant zu gestalten, wie er sein sollte und bleibt an vielen Stellen nicht nachvollziehbar und seltsam konstruiert wirkend. Vor Allem schlägt mir hier eben ein sehr verkorkstes Ende auf den Magen, bei dem irgendwie noch mal alles zusammengepresst werden soll, was man hätte im ganzen Film langfristig entwickeln können. So bleibt er möglicherweise sehenswert für Western-Fans oder Freunde von Bale und Crowe, auch, weil er es trotz seiner deutlichen Defizite schafft, nicht langweilig zu werden, doch insgesamt erreicht "Todeszug nach Yuma" viel weniger, als er hätte sein können und bleibt für mich am Ende enttäuschend.

                              Wertung: 5/10

                              3
                              • 8
                                maxim.braun.3 20.11.2014, 00:46 Geändert 26.03.2015, 22:03

                                Mehr von mir gibts auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

                                "Bei Anruf Mord" schafft es, bis zum Ende Überraschungen aufzutischen. Die Handlung, die auf dem gleichnamigen Theaterstück von Frederick Knott basiert, beschränkt sich weitestgehend auf einen Schauplatz, so wie es bei Hitchcock ja des Öfteren der Fall ist. Überhaupt ist die Geschichte des Films schnell erzählt, doch bleibt ihre Ausführung trotzdem äußerst aufgefächert. So folgt eine komplexe Idee nach der anderen und es entwickelt sich ein herrlich ausgefeiltes und verwirrendes Szenario, bei dem man als Zuschauer aufmerksam dabei sein muss, um es im vollen Umfang nachvollziehen zu können.

                                Auch schafft es, der von vielen als "Meister der Spannung" gefeierte Top-Regisseur, seinem Ruf mal wieder gerecht zu werden und kreiert einige intensiv dramatische Szenen, welche vor allem von einem stimmungsgeladenen Soundtrack und einer gewohnt markanten Kameraarbeit profitieren, was aufgrund der geringen Location-Wechsel nicht als Selbstverständlichkeit gelten darf. So schaffen es gekonnte Schnitte und auch experimentierfreudige Perspektiven, dass diesem Film Hitchcocks Stil deutlich anzumerken ist. Des Weiteren zieht er einen Vorteil aus den vielen Kleinigkeiten, die oft gar nicht weiter erläutert werden, dies aber auch nicht nötig haben, da sie einfach zeigen, dass hier auf jedes Detail Wert gelegt wurde (zum Beispiel das Entfernen der Fingerabdrücke am Anfang).

                                Auch schauspieltechnisch ist dieser Streifen äußerst überzeugend, vor allem die Hauptdarsteller Ray Milland und Grace Kelly agieren hier sehr charakterbetont und verkörpern ihre Figuren vor der Kamera sehr gut. Der gewohnte Cameo-Auftritt des Großmeisters selbst bleibt leider bis auf ein eingerahmtes Foto an der Wand aus, doch trotz alledem bleibt "Bei Anruf Mord" ein wirklich guter Hitchcockfilm, der seine Stärken vor allem eben in der Entfaltung des komplexen Szenarios und den überraschenden Wendungen in der Handlung zeigt und er bleibt dabei stets kurzweilig und unterhaltend.

                                Hier haben wir es also mit einem Klassiker zu tun, der inzwischen schon mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat und trotzdem noch ausgezeichnet funktioniert. Dieser Film kann mit seinem komplexen Handlungsstrang auch heute noch für einige Verwirrungsmomente sorgen und ist dem Zuschauer scheinbar ständig voraus. Für Fans von Hitchcock sicher ein Muss, doch auch für Leute, denen interessante Kammerspiele oder generell ältere Filme gefallen, ist "Bei Anruf Mord" sicherlich sehenswert.

                                • Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

                                  In der neuen Folge von "The Walking Dead" verfolgen Daryl und Carol eines der Autos der Krankenhaus-Gruppe bis nach Atlanta um herauszufinden, was Beth passiert ist. Dabei kommt es wieder zu einigen gefährlichen Situationen:

                                  Wieder sehen wir eine etwas ruhigere Folge in der sich der Fokus auf wenige Personen beschränkt und während sich alle Fans von Rick Grimes ärgern, werden diejenigen, die schon immer von der Chemie zwischen Daryl und Carol (die scherzhaft von Fans auch manchmal Caryl oder Darol genannt werden) überzeugt waren mit einer relativ stillen und doch aussagekräftigen Folge bedient. Die Gespräche zwischen den beiden Charakteren halten sich weitestgehend zurück, sowie auch andere soziale Interaktionen ausfallen und doch ist es schön, dieses ruhige Verständnis zu spüren, welches die beiden füreinander haben. Noch besser ist es zu sehen, dass sie aber auch eine Meinungsverschiedenheit haben können, als Daryl den weglaufenden Noah verschont, nachdem jener mit ihren Waffen verschwindet.

                                  Jene Szene, die für die Chemie gut ist, schlägt mir trotzdem insofern auf den Magen, dass ich es dem gerade weggelaufenen Noah, der sich wohl ungefähr ein Jahr lang nicht einmal getraut hat zu versuchen aus dem Krankenhaus auszubrechen, einfach nicht abkaufen will, dass er zwei der stärksten Killermaschinen der Serie einfach die Waffen abnimmt und in einer gewitzten Bewegung noch das Zelt aufschlitzt. Noch weniger finde ich es glaubhaft, dass er natürlich später auch noch in genau demselben Haus wie Daryl und Carol ist und sich von diesen wieder die Waffen abnehmen lässt. Das Ganze wirkt einfach zu gestellt.

                                  Auch nicht weniger stört mich die Szene mit dem Auto und der Brücke, so hätte man als erfahrener Zombie-Killer auch mal daran denken können, etwas darauf zu achten, dass man eben nicht direkt eingekesselt wird und der Sprung von der Brücke war einfach viel zu riskant inszeniert, um dann doch ohne Folge zu bleiben. Zudem frage ich mich außerdem, warum sie dem Auto am Anfang bis vor die Tür gefolgt sind, ohne dann am nächsten Morgen zurückzukehren und zu sehen wo sich das Lager befindet. Warum tut man das nicht, sondern sucht ein Auto, das von der Brücke stürzt, um das Krankenhaus zu finden? Klingt für mich nach sehr erzwungener Action.

                                  Trotzdem darf ich der Folge ihre positiven Punkte natürlich nicht absprechen. Ich finde es schön, erneut ein zerstörtes und inzwischen sehr leergefegtes Atlanta zu sehen und die Folge schafft es, einige wirklich schöne Szenen zu kreieren. Zudem bin ich ja großer Flashback-Fan und deshalb auch diesmal wieder froh, dass wir etwas aus Carols Vergangenheit zu der Zeit in der sie von der Gruppe getrennt war, mitbekommen. Vor allem auch das Intro ist mit einem tollen Song wieder sehr stimmig und stark anzusehen. Wie aber schon erläutert hat mich die Folge nicht aus den Socken gehauen und ich frage mich manchmal warum "The Walking Dead" es nötig hat solche Szenen, wie die mit der Brücke, einzubauen. Gibt es Leute die diese Serie nur wegen dem Nervenkitzel schauen? Ich selbst bin mehr an einer authentischen Serie interessiert, die sich auf guter Erzählung und interessanten Charakteren aufbaut und könnte auch ohne idiotische Action (nichts gegen Action, aber gegen Idiotik ;) ) sehr gut auskommen. Insgesamt finde ich die Folge also nur ganz gut, sie macht einiges richtig, aber einfach zu viel falsch für meinen Geschmack und meine Hoffnungen auf ein gutes Halbfinale sinken leider immer weiter...

                                  Wertung: 6/10

                                  • 9

                                    Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

                                    Eine harte Strafe erwartet den Bankier Andy Dufresne (Tim Robbins), der trotz Beteuerung seiner Unschuld für den Mord an seiner Frau und deren Liebhaber gleich zweimal lebenslänglich verbüßen muss. Dafür kommt er in das berüchtigte Shawshank-Gefängnis, welches bekannt für seine sadistischen Wärter und den selbstherrlichen und strikt gläubigen Direktor (Bob Gunton) ist, die die Gefangenen schikanieren. Dort gerät Andy schnell ins Visier zwielichtiger Insassen, die ihm nichts Gutes wollen und ihm das Leben schwer machen. Einzig und allein die Freundschaft zu Mithäftling Red (Morgan Freeman), welcher ein Experte im Beschaffen von allerlei Dingen ist, scheint ein Lichtblick für ihn zu sein im unbarmherzigen Gefängnis-Alltag. Doch als Andy beschließt, nicht mehr nur schweigend zuzuschauen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, schafft er es, sich für alle Gefangenen unvergesslich zu machen.

                                    Und genau das schafft "Die Verurteilten" auch für den Zuschauer zu werden: unvergesslich. Dieser Film ist einzigartig und glänzt in jeder Kategorie, nichts gibt es, was ich an ihm wirklich kritisieren mag. So fangen wir bei einem erstklassigen Cast an, bei dem vor allem die beiden Hauptdarsteller Robins und Freeman besonders herausstechen. Tim Robins schafft es hier zu beweisen, dass ihm viel mehr Aufmerksamkeit in der Branche zukommen sollte, denn er ist einfach grandios und ich würde ihn sehr gerne in so vielen weiteren starken Rollen sehen. Morgan Freeman bestätigt einmal mehr, dass auch er nicht zu Unrecht zu den Größen der Charakterdarsteller in Hollywood gehört, und geht perfekt in seiner Rolle auf. Auch Bob Gunton und andere Nebendarsteller, wie zum Beispiel der verstorbene James Whitmore, welcher hier die Rolle des "Knast-Urgesteins" Brooks verkörpert, geben eine fabelhafte Performance ab, der es an nichts mangelt.

                                    Durch solch atemberaubende Leistungen baut der Film eine fantastische Atmosphäre auf, begleitet von einem gefühlvollen und stimmigen Soundtrack, komponiert von Thomas Newman, der ja auch schon oft beweisen konnte, dass er zu den besten Komponisten für Filmmusik gehört (so liebe ich zum Beispiel auch die Soundtracks von American Beauty und Road To Perdition). Der Film schafft wenige wirklich bombastische Bilder, aber er kreiert mit exzellenter Kameraführung auf kleinem Raum viele gute und bemerkenswerte Szenen, die glaubhaft das Leben im Gefängnis verdeutlichen. Um authentisch zu bleiben, kommt "Die Verurteilten" ohne überspitzte Gewaltdarstellungen aus, lässt den Zuschauer aber zu jeder Zeit wissen, was passiert und versucht nichts zu vertuschen. So wird Andy oft verprügelt, während die Kamera langsam wegfährt und ihn seinem Schicksal überlässt.

                                    Die wahre Brutalität des Films aber ist die Darstellung der ewigen Routine und der psychischen Probleme, die bei einem jahrzehntelangen Aufenthalt hinter Gittern natürlich im Vordergrund stehen. Dabei stellt der Film all dies stets interessant dar, ohne das sich Szenen repetitiv zu wiederholen scheinen. Wir freunden uns immer mehr mit unseren beiden Hauptdarstellern an, scheinbar einfach ignorierend, dass die beiden des Mordes bezichtigte Strafgefangene sind. Dies ist wohl vor allem auch der Chemie zwischen den Charakteren zu verdanken, die einen Großteil der Stimmung des Filmes ausmacht.

                                    Der Aufbau dieser Sympathie zu den Hauptdarstellern liegt natürlich auch am Szenario. So werden für uns Andy und Red immer interessanter, desto mehr wir über sie erfahren und umso mehr wir merken, wie trist und unfair das Leben als Gefangener doch ist und wie sie doch alles hinnehmen, sich eingestehend, dass sie dies ja vielleicht verdient haben. Der Film baut vor allem auch viele interessante Gedankengänge auf, wie das Infragestellen des Wortes Resozialisierung, oder die Rolle der Hoffnung in einer scheinbar aussichtslosen Situation. Viele der tollen Dialoge und eben auch die ganze Geschichte an sich stammen ja letzten Endes aus Stephen Kings Novelle "Rita Hayworth and Shawshank Redemption", die als Vorlage für den Film diente, und hier toll verfilmt wurde. Ich als großer King-Fan bin wirklich erstaunt, wie viel der Film hier doch schafft aus der nur knapp 150 Seiten langen Erzählung herauszuholen.

                                    Als Fazit steht fest, "Die Verurteilten" ist für mich ein zeitloses Meisterwerk! Dieser Film darf in der Top 10 meiner Lieblingsfilme auf keinen Fall fehlen und überrascht mich jedes Mal erneut. So schafft er es, mich mit seinen sympathischen Hauptcharakteren mitfühlen zu lassen und ihre Freundschaft zu genießen, gleichzeitig aber auch, an gewissen Stellen einen Kloß in meinen Hals zu zaubern und verdammt bitter zu sein. Der Film vermittelt eine wunderbare Botschaft und baut ein fabelhaftes Finale auf, welches zwar große Überraschungen weitestgehend ausspart, aber einfach so rührend ist, dass die Freudentränen noch nach dem Anfang der Credits in den Augen schwimmen. Ich kann diesen Film somit wirklich nur jedem sehr ans Herz legen, da er zu meinen absoluten Favoriten gehört und sich diese Stellung auch redlich verdient hat.

                                    1
                                    • The Walking Dead - Staffel 5 Folge 6: "Consumed" - Review:

                                      Vorsicht, dieses Review beinhaltet Spoiler! Sollten sie die Serie "The Walking Dead (2010)" nicht bis Folge 5.6 verfolgt haben, sollten sie dieses Review vielleicht lieber nicht lesen!

                                      In der neuen Folge von "The Walking Dead" verfolgen Daryl und Carol eines der Autos der Krankenhaus-Gruppe bis nach Atlanta um herauszufinden, was Beth passiert ist. Dabei kommt es wieder zu einigen gefährlichen Situationen:

                                      http://filmtastisch.blogspot.de/2014/11/the-walking-dead-staffel-5-folge-6.html

                                      • 7
                                        maxim.braun.3 16.11.2014, 14:20 Geändert 16.11.2014, 14:21

                                        Mehr Kritiken von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de

                                        Andrew Largeman (Zach Braff) weiß nicht wirklich wo er steht und wo er hin will. Seit 9 Jahren ist er von Zuhause weg um in Los Angeles Schauspieler zu werden und hat seine Eltern seitdem nicht mehr gesehen. Dabei läuft seine Karriere eher weniger erfolgreich, so bleibt seine bekannteste Rolle die eines behinderten Footballspielers und er jobbt mehr in Restaurants, als dass er bei Castings viel Erfolg hat. Eines Morgens erhält er von seinem Vater (Ian Holm) einen Anruf, in dem dieser ihm mitteilt, dass seine Mutter gestorben ist und er ihn nach Hause bittet. Andrew macht sich also auf den Weg und kehrt in den lange verlassenen Ort seiner Jugend zurück, trifft alte Bekannte und versucht mit seinem Vater klar zu kommen, doch irgendwie fühlt er bei all dem rein gar nichts. Das ändert sich rasch, als er der aufgedrehten Samantha (Natalie Portman) begegnet, die im schnell ans Herz wächst, und Andrew muss sich fragen, was er eigentlich will.

                                        "Garden State" ist ein sehr charmanter Film. Vor allem im ersten Drittel kommt er mit einem sehr leisen Humor daher, der gerade durch allbekannt erzwungene Gespräche und Situationen sehr authentisch bleibt. Das mag seltsam klingen, aber der Film zeigt so viel realistische Dialoge, die wir wohl alle aus langweiligen Familienfeiern und dem Treffen von alten Bekannten kennen, dass er genau den Ton trifft. So bringt Zach Braff das Gefühl, der Entfremdung der eigenen Vergangenheit sehr gut rüber und tischt hier einen Film auf, der einem selbst auch einige Fragen aufwirft.

                                        Das ganze ist weder eine Komödie noch ein Drama, sondern einfach irgendetwas dazwischen, irgendwie eine Art Selbstfindungstripp der den Zuschauer weniger mitreißt oder berührt, dabei aber umso mehr gebannt dem Geschehen folgen lässt. Seinem Stil ist es zu verdanken, dass "Garden State" einfach anders ist, zwar keine wirklich originelle Geschichte hat, aber durch seine so alltäglichen und doch so charismatischen Bilder es einfach schafft, über 102 Minuten komplett kurzweilig und doch im Gedächtnis zu bleiben. So braucht man keine großen Gefühle zu erwarten, auch keine verzwickte Geschichte die sich langsam auflöst, oder überhaupt irgendwie eine wirkliche Überraschung, doch genau dadurch, dass er irgendwie so klein und unscheinbar bleibt brennt sich der Film umso mehr ins Herz.

                                        Ehren muss man hier vor allem die beiden Hauptdarsteller Zach Braff, der ja hier auch gleichzeitig sein Regiedebüt gibt und am Drehbuch mitwirkte, und eine fantastische Natalie Portman. Beide sind hier wirklich toll und bauen eine super Chemie zueinander auf. Braff hat diese Rolle im Gesicht stehen und es würde mich nicht wundern, wenn hier auch einiges an autobiographischem Material in den Film mit einfloss, doch vor allem Portman weiß mich durch ihre so einfache und doch wundervolle Performance zu beeindrucken. So gibt es kaum Szenen in denen hier irgendwie die schauspielerische Glanzleistung hervorsticht, mehr wirkt eben einfach der ganze Film stimmig und an keiner Stelle sehe ich wirklich störende Kanten. Desweiteren hat Braff hier einen tollen Soundtrack zusammengestellt aus vielen Künstlern die dann auch in der Serie "Scrubs", mit der er ja seinen großen Durchbruch schaffte, oft verwendet wurden und die einfach toll in die Atmosphäre des Streifens passen, in dieses melancholisch Fremde, der zurückgelassenen Vergangenheit.

                                        "Garden State" revolutioniert überhaupt nichts, hat wenig herausstechenden Szenen, Schauspieler oder Dialoge, ist aber einfach so stimmig und atmosphärisch, dass er all das auch gar nicht nötig hat. Mehr begeistert dieser Film eben genau durch jenen Minimalismus und seine kleinstädtische Art, die uns alle wohl irgendwie bekannt ist und wirft auch im Zuschauer die Frage auf, wie das mit dem Glücklichsein funktioniert. Dabei ist es etwas schade mitanzusehen, dass die Geschichte gegen Ende doch ein wenig zu sehr Richtung Hollywoodkitsch abdriftet. Der Film bleibt die ganze Zeit über sehr ruhig, ziemlich langsam und doch äußerst situationskomisch, ist also vielleicht nichts für den, der hier eine Komödie voller Lacher erwartet, sondern eher für die, die einen kleinen und doch nachdenklichen Film genießen können und wollen. Für mich ist "Garden State" ein kleiner Stern am Filmhimmel.

                                        • 8

                                          Mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de

                                          Jean-Dominique Bauby war französischer Journalist, Autor und Chefredakteur des französischen Magazins Elle, bevor er am 8. Dezember 1995 einen Schlaganfall erleidet und ins Koma fällt. Nach seinem Erwachen kann der 43-jährige nicht mehr sprechen und ist überall am Körper gelähmt, mit Ausnahme seines linken Auges. Dies ist so tatsächlich passiert und von Bauby, der hier von Mathieu Amalric gespielt wird, in einen Roman verarbeitet worden. Der Film erzählt den Prozess nach seinem Aufwachen, die Probleme mit denen er leben muss und das "Diktieren" des Buches, was er durch eine Art Zeichensprache durch sein Blinzeln vollbrachte, als Verfilmung eben jenes Romans von Bauby.

                                          "Schmetterling und Taucherglocke" ist ein gewaltiger Film. Er begibt sich thematisch in eine so dermaßen schreckliches Szenario und das, aus erster Hand der Person erzählt, die das alles wirklich erlebt hat. Allein dieser Fakt verleiht dem ganzen ein so hohes Level an Authentizität und erschreckender Ehrlichkeit, das man so leider nur allzu selten in Dramen geboten bekommt. Der Film wirkt dadurch an keiner einzigen Stelle auch nur irgendwie klischeemäßig und versucht sich gar nicht erst irgendwo einzuordnen. Man tut hier nicht Unrecht, dies als ernsthaftes Kunstwerk zu bezeichnen, als ein bewegendes Erlebnis voller toller Bilder und Monologe, die einen zum Nachdenken anregen.

                                          So zeigt uns Regisseur Julian Schnabel auf der einen Seite immer wieder schockierende Bilder aus der Realität - wie die aus Bauby's Perspektive gefilmte Szene, in dem ihm sein Auge zugenäht wird - und auf der anderen Seite tolle Fantasiewelten, die sich der gelähmte in seinem inneren Exil aufbaut. Bildgewaltig kommt "Schmetterling und Taucherglocke" somit daher und versucht auf groteske Weise irgendwie zu übermitteln, wie es sich anfühlen muss in Bauby's Haut zu stecken. So ist überhaupt ein Großteil der Szenen sozusagen aus seinen Augen Beobachter des Geschehens.

                                          Doch beobachtet er nicht nur, nein er kommentiert auch alles was passiert mit einer inneren Erzählerstimme, die gekonnt mit solch einer selbstironischen Distanz agiert, dass alles einfach so echt wirkt und man diese Person, die man überhaupt nicht kennt und die nichtmal sprechen kann, die nicht einmal auch nur einen Funken von Mimik zeigen kann, lieb gewinnt und sich mit ihr anfreundet. Immer wieder werden wir zudem ruckartig in Bauby's Vergangenheit entrissen, in sein Leben vor dem Unfall, und lernen diesen Menschen kennen, der doch so unperfekt ist wie wir alle, bevor wir wieder ohne Vorwarnung in der bitteren Realität sind. Fantastisch wird das ganze von einem leisen aber deutlichen Klaviersoundtrack umhüllt, der zu den richtigen Stellen hinzukommt und hin und wieder sind auch einige populäre Lieder, vor allem auf französisch, zu hören, die die Szenen beschmücken.

                                          Es handelt sich hier um einen durchaus anspruchsvollen Film, der der Thematik und der Geschichte gerecht wird und einem die Augen öffnet. Ein so tiefer Blick in eine noch nie gesehene Perspektive ist noch niemandem so gut gelungen, zumindest nicht dass ich wüsste. Dieser Film ist ein Film, in dem es um die Gefühle geht, um die Bilder und die Worte die so schön melancholisch, so traurig und so erfrischend aufrichtig sind. So konnte ich in manchen Szenen ein Lachen nicht unterdrücken, in anderen musste ich mich zusammenreißen um nicht in Tränen auszubrechen. So wenig man auch von Mathieu Amalric zu sehen bekommt, was gezeigt wird macht er großartig. Auch sehr positiv hervorzuheben sind die weiblichen Nebendarsteller, die sich hier mit Bauby befassen, bestehend aus seinen Ärztinnen, seiner Ex-Frau und der Reporterin, die sein Buch niederschreibt, denn sie alle sind toll anzusehen und geben super Performances ab.

                                          "Schmetterling und Taucherglocke" ist ein atemberaubendes Werk, ein Film der noch lange in den Gedanken nachhallt, der einen nachdenklich macht und der sich auch stark verpackt. Ohne Angst sich der schwierigen Thematik zu stellen und mit Mut zu Experimentellem und Innovativem ist dies ein Film, der für mich etwas ganz eigenes darstellt. Vielleicht nicht unbedingt etwas für jedermann, doch für alle Filmfans die da draußen etwas an nachdenklichem, realistischen und tragischem Stoff Gefallen finden, sollte dieser Film genau das Richtige sein. Für mich war er auf jeden Fall ein wunderschönes Erlebnis.

                                          2
                                          • 6

                                            Mehr von mir zu lesen gibts auf: http://filmtastisch.blogspot.de

                                            Oskar Schell (Thomas Horn) ist kein gewöhnlicher Junge, das merken wir schon ziemlich früh im Film. Er ist intelligent, fürchtet sich allerdings vor vielen Dingen, zum Beispiel vor dem Überqueren von Brücken, oder auch davor sich auf eine Schaukel zu setzen. Sein Vater Thomas (Tom Hanks) war für ihn immer sein bester Freund, bis dieser beim Anschlag auf das Worl Trade Center am 11. September 2001 ums Leben kam. Das Hobby von Oskars Vater war es, ihm Rätsel zu stellen und ihn auf eine Art Schnitzeljagd zu schicken, bei der er viel kombinieren musste, um an sein Ziel zu gelangen. Als Oskar ein Jahr nach dem tragischen Ereignis einen Hinweis in Form eines Schlüssels findet, beginnt eine lange Suche nach dem passenden Schloss und möglicherweise auch nach der Lösung des letzten Rätsels seines Vaters und nach etwas, dass Oskar nach dessen Tod bleibt.

                                            "Extrem laut und unglaublich nah" erzählt die bewegende Geschichte eines Jungen, der merkt, dass er seinen toten Vater immer mehr verliert und der nach einer Möglichkeit sucht, ihm wieder näher zu kommen. Die Story ist sehr interessant und baut einige schöne Ideen, sowie auch einige tolle Storywendungen auf. Die Dialoge sind zum großteil gut geschrieben und beinhalten auch einige bedeutend gute Gedanken und Metaphern - wie Oskars Vergleich der letzten Strahlen der gestorbenen Sonne mit der Erinnerung an seinen Vater - welche dem Film gut tun und ihn ernsthafter machen. Der Soundtrack drängt sich nicht näher auf, bleibt aber stimmig und die Bilder sind zum Großteil gut gefilmt und stimmig, doch schafft der Film es leider nicht, auf ganzer Linie die richtige Stimmung zu erzeugen.

                                            Vor allem im ersten Drittel des Films wirken die Charaktere und ihre Handlungen und Gespräche zu wenig menschlich, zu sehr gekünstelt und unehrlich. So ist viel zu wenig Chemie zwischen Thomas Han, Tom Hanks und Sandra Bullock, und was als glückliche, wenn auch schräge Familie dargestellt werden soll, wirkt sehr unbeholfen abgefilmt und unauthentisch. So hätten mir allgemein mehr Szenen in denen Sandra Bullock auch mal im Familienleben auftaucht gefallen, oder auch weniger affige und ernstere Szenen zwischen Vater und Sohn. Desweiteren verstehe ich nicht, warum man ein ganzes Jahr nach dem 11. September einfach aus dem Film schneidet, anstatt mehr auf die Beziehung zwischen Mutter und Sohn einzugehen und wie beide mit dem Verlust umgehen. Oft wirkt das Zusammenspiel hier aber leider kitschig und aufgesetzt und Chancen den Figuren mehr Tiefe zu verleihen werden ausgelassen.

                                            Was mir an Chemie zwischen Sohn und Eltern fehlt, sehe ich perfekt umgesetzt ab dem Mittelteil des Films, als Max von Sydow - welcher für seine Rolle hier für den Oskar nominiert wurde - als stummer Untermieter von Oskars Großmutter die Leinwand betritt und jenen bei seiner Suche unterstützt. Die Szenen mit den beiden funktionieren sehr gut und machen einige vorige Fehler des Films wieder gut. Es macht viel Spaß die beiden tollen Schauspieler als so unterschiedliches Gespann zusammen vor der Kamera zu sehen, in einem Wechsel aus rührenden und lustigen Momenten, mit harten und realistischeren Szenen, die dem ganzen Film etwas von seiner Harmonie nehmen, was auch notwendig ist. So kommt einem der Film in diesem Teil endlich mal echter und greifbarer vor als zu Beginn, und das tut ihm sehr gut.

                                            Gegen Ende schafft der Film es sogar noch einige Male Gänsehaut bei mir auszulösen und zündet emotional ziemlich gut, dennoch wäre auch hier mehr drinnen gewesen. Wie schon gesagt hätte mehr Chemie zu einer deutlichen Steigerung der Qualität des Streifens beigetragen. Unter anderem muss ich auch manche Entscheidungen des Regisseurs oder der Drehbuch-Adapteure der Buchvorlage hinterfragen, so finde ich, dass Oskars Off-Komentare, die den ganzen Film begleiten an vielen Stellen nicht nötig wären und nicht positiv zum Film beitragen. Trotz allem schafft es "Extrem laut und unglaublich nah" mehr als zwei Stunden zu unterhalten und hat einige schöne Momente, die diesen Film durchaus interessant machen, vor allem eben für alle, die sich für seine Thematik interessieren.

                                            • Mehr von mir lest ihr auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

                                              In dieser Folge von The Walking Dead steht die Gruppe rund um Abraham im Mittelpunkt, die versucht nach Washington zu fahren um ein Mittel zu finden, dass die Zombieapokalypse beenden soll. Dabei kommt es zu einigen überaschenden Enthüllungen:

                                              Ich hielt den Wechsel zu Abrahams Fahrgemeinschaft anfangs für keine gute Idee, da ich von der Krankenhaus-Nebenstory nicht begeistert bin und will, dass sie möglichst schnell wieder beendet wird, doch die Folge konnte meine Meinung zum Glück ändern. Wir erfahren in dieser Folge in einigen Flashbacks etwas über Abrahams Vergangenheit, Ausschnitte die uns eine Ahnung geben, uns aber nicht vollkommen aufklären und das komt verdammt gut an. Abraham war für mich schon seit er in der vierten Staffel das erste Mal erschien einer der interessantesten Charaktere der Serie und ich bin froh, dass er hier im Fokus stehen darf. Mal wieder kommt es einige Male zur Diskussion zwischen ihm, der unbedingt so schnell wie möglich nach D.C. will, und der Gruppe die hin und wieder meint, eine Pause täte ihnen gut. Dabei macht die Folge einem erstmals wirklich klar, was das ganze für ihn bedeutet.

                                              Ein paar gute Gags und Zombieszenen sind auch dabei (War eigentlich sonst noch jemand so begeistert von dem Reifen, der aus der Tür rollte und hat direkt geschrien "Wolfgang pass auf!"?). Ich war außerdem sehr amüsiert von Alanna Masterson, die die Rolle der Tara Chambler spielt, die einige schöne Sprüche, wie "Maybe we can find some bikes. Bikes don't burn." nachdem der Bus abbrennt und "Welcome to the human race, asshole!" als Eugene zugibt, dass er den Bus sabotiert hat, ablassen durfte. Und ja somit kommen wir also zu Eugene...

                                              Pluspunkt: Eine super Idee, die Zombies mit dem Wasserstrahl des Feuerwehrautos mal etwas sauber zu machen, nein im Ernst mir gefiel die Szene, und sie war nichts womit ich gerechnet hatte.
                                              Minuspunkt: Immer wieder hat mich der Gedanke gepackt, Eugene könnte das ganze doch nur vortäuschen und irgendwann rückt er damit heraus, doch ich hatte die Hoffnung, das würde erst in Washington geschehen. So bleibt leider die Aussicht, dass diese Staffel sich weiter wieder mehr vom coolen Roadtrip entfernen und auf das Krankenhaus fokussieren wird.

                                              So, letztenendes war das für mich wirklich die bis jetzt beste Folge der fünften Staffel und ich war wirklich positiv überrascht, vor allem eben von Abrahams Charakterentwicklung. Im letzten Flashback, in dem er sich fast umbringt und dann Eugene aufkreuzt und ihn um Hilfe bittet hatte ich tatsächlich sogar Gänsehaut und ich kann mich nicht mehr daran erinnern wann ich das das letzte Mal bei "The Walking Dead" erleben durfte. Ich hätte gerne mehr Folgen wie diese, bleibe aber mit meinen Erwartungen vorsichtig, weil ich denke, dass wir leider bald wieder mehr vom Krankenhaus zu sehen bekommen werden. Trotzdem eine erfrischend gute Folge!

                                              Wertung: 7/10

                                              • 4

                                                Lest mehr von mir auf: http://filmtastisch.blogspot.de/

                                                Der Film beginnt mit einer einfachen, und doch verhängnisvollen Idee: Warum nicht einen Roboter schaffen, der nicht nur ein lebloses Spielzeug ist, sondern der fähig ist wahre Liebe zu spüren? Der Gedanke wird verwirklicht, und es entsteht David (Hayley Joel Osment), ein kindlicher Roboter, der einmal geprägt, für immer nach der Liebe seiner Mutter strebt. Die ideale Testfamilie für den ersten Versuch ist schnell gefunden: Monica (Frances O'Connor) und Henry Swinton (Sam Robards) haben einen Sohn, der seit 5 Jahren im Koma liegt und dessen Chancen auf Heilung Tag für Tag schlechter werden. Da es seiner Frau immer schlechter geht beschließt Henry, es könne nicht schaden es zumindest auszuprobieren, und nimmt das Angebot an, worauf beide David behalten und schließlich auch prägen. Dummerweise erwacht bald darauf der Sohn der beiden wieder und es kommt zu einigen Missgeschicken, die die Familie dazu veranlasst David wieder loswerden zu wollen. Jener begibt sich darauf auf eine lange Reise, um herauszufinden, wie aus einem Roboter ein Mensch werden kann, um zurück zu seiner Familie zu gelangen.

                                                Ich finde es mutig was Spielberg hier versucht hat. Man kann ja viel sagen, doch dieser Versuch ein Märchen mit einem futuristischen Szenario zu kombinieren, und das ganze einerseits kinderfreundlich zu gestalten und auf der anderen Seite auch irgendwie realistisch und emotional zu bleiben, ist schwer und ihm hier zumindest einigermaßen gelungen. Er hat es wirklich versucht einer alten Geschichte hier neues Leben einzuhauchen, indem er sie mit einer interessanten und irgendwie beängstigenden Thematik verbindet und hat dadurch einen sehr verrückten und ungewöhnlichen Film geschaffen. Leider kann ich nicht behaupten, dass er mir gut gefällt.

                                                Wie gesagt ist der Grundplot wirklich interessant und man darf gar nicht versuchen bei diesem Film viel zu hinterfragen, da er eben mit einem sehr märchenhaften Charakter daherkommt, doch allein der Anfang ist mir schon viel zu voll an kitschigen Klischees, nicht nachvollziehbaren Handlungen der Charaktere und zu vorhersehbaren Geschehenissen. So ist es zwar wirklich nett anzusehen, wie sich eine Mutter versucht an ein Roboterkind zu gewöhnen, doch so fehlen mir hier entweder mehr Szenen, in denen sie um ihren vermeintlich verlorenen Sohn trauert, oder eben welche, in denen man ihr tatsächlich anmerkt wie langsam eine Beziehung zwischen ihr und David entsteht, um die Charaktere mehr verstehen zu können. Auch der Vater bleibt in keinem Moment nachvollziehbar, so scheint ihm sowieso alles einfach nur egal zu sein.

                                                Wirklich Spaß machte der Film mir erst, als Jude Law das erste Mal den Bildschirm betrat. Er liefert hier eine tolle Performance als ein ausgestoßener und von der Polizei gesuchter Liebesroboter ab, der ständig verrückt herumspringt und versucht David zu helfen. Überhaupt ist die Chemie zwischen Law und Osment, welcher auch eine tolle Performance zeigt, wirklich toll anzusehen und ich hätte mir mehr davon gewünscht. So nimmt der Film in der Mitte etwas Fahrt auf und ist an einigen Stellen wirklich gut, bis dann ein wirklich ernüchternd schlechtes Finale kommt. Ich werde natürlich jetzt nicht im Detail spoilern was genau passiert, doch ist es so dermaßen aus dem Kontext gegriffen und passt meiner Meinung nach überhaupt nicht in den Film, dass ich nicht nachvollziehen kann, was Spielberg sich hierbei gedacht hat. Zudem dauert das eigentliche Ende einfach viel zu lang und während man schon mit dem Film abgeschlossen hat will er einfach nicht Schluss machen.

                                                Als Fazit muss ich letzenendes sagen, dass mich "A.I. - Künstliche Intelligenz" enttäuscht hat. Zwar spielen hier zwei tolle Schauspieler zusammen und der Film macht im Mittelteil teilweise wirklich Spaß, doch sowohl Anfang, als auch vor allem das Ende machen mir wirklich Probleme dabei, diesen Film zu mögen. Schließlich fand ich Spielbergs Idee, die er von Stanley Kubrik - dem er den Film auch widmete - kurz vor dessen Tod übergeben bekam, wirklich interessant, aber den Film der daraus wurde leider nicht. Er hat hier versucht ein modernes Märchen zu erschaffen, und wäre er nicht mit diesem aus meiner Sicht total verhunzten Ende angekommen, wäre das vielleicht auch ansatzweise annehmbar geworden. Tja, wems gefällt dem solls gerne gefallen, mein Film war das hier nicht.

                                                • The Walking Dead - Staffel 5 Folge 5: "Self Help" - Review:

                                                  Vorsicht, dieses Review beinhaltet Spoiler! Sollten sie die Serie "The Walking Dead (2010)" nicht bis Folge 5.5 verfolgt haben, sollten sie dieses Review vielleicht lieber nicht lesen!

                                                  In dieser Folge von The Walking Dead steht die Gruppe rund um Abraham im Mittelpunkt, die versucht nach Washington zu fahren um ein Mittel zu finden, dass die Zombieapokalypse beenden soll. Dabei kommt es zu einigen überaschenden Enthüllungen:

                                                  http://filmtastisch.blogspot.de/2014/11/the-walking-dead-staffel-5-folge-5-self.html

                                                  • 5

                                                    Colin Farrell bangt in einer Telefonzelle um sein Leben und das derer die ihm lieb sind, in einem Film, der sich auf eine Location beschränkt. Schafft der Film es trotzdem spannend genug zu sein, dass der Zuschauer in der Leitung bleibt?

                                                    Im Thriller "Nicht auflegen!" steht Stu Shepard (Colin Farrell) im Mittelpunkt der Geschehnisse. Der ambitionierte und egoistische Geschäftsmann manipuliert den ganzen Tag über seine Kunden, Partner und auch seine Ehefrau (Radha Mitchell) mit Halbwahrheiten und leeren Versprechen, nur um sich selber einen Vorteil dadurch zu verschaffen. In der letzten öffentlichen Telefonzelle der 53. Straße in Manhattan führt er zudem seit Tagen Gespräche mit seiner heimlichen Geliebten Pamela (Katie Holmes), damit ihre Unterhaltungen nicht auf seiner Handyrechnung auftauchen. Als das Telefon nach einem jener Gespräche klingelt, nimmt Stu aus Gewohnheit den Hörer ab, doch nun ist nicht Pamela an der anderen Seite der Leitung, sondern ein Mann, der alles über Stu und seine Intrigen zu wissen scheint und der ihm damit droht ihn zu erschießen, sollte er den Hörer auflegen. Ein psychopathisches Katz und Maus-Spiel beginnt, dass bald seinen ersten Tribut zollt.

                                                    Larry Cohen, der hier als Screenwriter tätig war, hat seine Idee eines Filmes, der die ganze Laufzeit in einer Telefonzelle spielt, schon seit den 60er Jahren, als er sie Alfred Hitchcock mitteilte. Auch dieser war begeistert von der Idee, doch kam keinem der beiden der Entscheidende Gedanke für die Umsetzung des Szenarios, welches den Aufenthalt in der Telefonzelle interessant gestalten würde. 30 Jahre später hatte Cohen die Idee des Scharfschützen, brachte sie schnell zu Papier in Form eines Drehbuchs und ein Film wurde in bahnbrechenden 12 Tagen zu ende gedreht und kam mit einem Minimum an Produktionskosten in die Kinos. Man merkt "Nicht auflegen!" in seiner Kürze von nur 81 Minuten natürlich sofort an, dass nicht viel Aufwand hinter dem Streifen steckt und dass das ganze auf einen möglichst kurzweiligen Spannungskracher herauslaufen soll, doch leider funktioniert nicht alles wie geplant.

                                                    Dem Film gelingt es, durch einige gute Ideen und Wendungen durchaus ein gewisses Maß an Spannung aufzubauen, vor allem gegen Ende funktioniert das wirklich gut. So gibt es einige interessante Überraschungen, von denen man auch manche wirklich nicht kommen sieht. Allerdings bleibt der "Haupt-Twist" am Ende relativ fade und löst sich so schnell selbst auf, dass die Frage im Raum bleibt, ob er überhaupt notwendig ist. Insgesamt hinterließ der Film bei mir auch den Eindruck, dass er viele tolle Konzepte hat, diese aber so schnell und oberflächlich abarbeitet, dass kaum Zeit bleibt länger über irgendetwas nachzudenken. Man sieht ihn sich kurz an und ist irgendwie genauso schlau wie vorher.

                                                    Im Gegensatz dazu kommt einem der Film selbst zu lange vor. Die Verantwortlichen wussten genau, warum sie den Film auf so eine Kürze schnitten, denn länger würde man dieses Kammerspiel in der Telefonzelle wohl kaum aushalten. Ich selbst war ungefähr ab dem zweiten Drittel des Films schon langsam gelangweilt von "Nicht auflegen!". Dabei haben schon andere Filme wie eben von jenem Alfred Hitchcock "Das Fenster zum Hof" oder "Die 12 Geschworenen" von Sidney Lumet bewiesen, dass solche Kammerspiele durchaus gut funktionieren können, auch wenn sie fast zwei Stunden dauern. Bei "Nicht auflegen" war für mich leider kurz vor Schluss schon langsam die Luft raus und ich fragte mich, wie lange es noch dauern möge, bis die Credits über den Bildschirm rollen.

                                                    All diese Fehler sind wirklich schade, da sie einige gute Ideen und Konzepte eben leider herunterziehen. So ist das Szenario ja äußerst interessant und lässt viele Möglichkeiten offen, an denen ich Cohen gerne mehr Zeit gegeben hätte, sich ausführlicher mit dem Thema zu befassen, anstatt eine schnelle Idee endlich zu verwerten, damit sie nicht mehr in seinen Gedanken herumspukt. So kommt es für mich nämlich herüber. Der Film wird aufgewertet durch einen wirklich guten Cast, vor allem will ich hier einen super Colin Farrell hervorheben und Kiefer Sutherlands tolles Voice-Acting, dass man natürlich nur in der Original-Fassung des Filmes hört. Zudem mag ich eben das Konzept selbst ziemlich gerne und fand auch einige Entwicklungen ziemlich interessant. Letztenendes ist "Nicht auflegen!" also wirklich kein schlechter Film, verschenkt aber einfach zu viel von seinem Potential.

                                                    weitere Kritiken auf: http://filmtastisch.blogspot.de