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Alle Kommentare von MaxN91
Alfred Hitchcock Collection 5/14 - Immer Ärger mit Harry von 1955
Oha! Mit "Immer Ärger mit Harry" schlägt Alfred Hitchcock ein für ihn sehr untypisches Genre ein, nämlich die schwarze Komödie. Wie die meisten wissen ist die schwarze Komödie doch eher eine britische Spezialität und Hitchcock brauchte einige Überzeugungskraft damit Paramount Pictures ihn das Projekt in Hollywood angehen ließ.
Direkt als erstes sticht einem das beeindruckende Setting in Form einer wunderschönen, idyllischen Herbstlandschaft ins Auge. Im Zentrum genau dieser Idylle liegt mit Harrys Leiche ein Störfaktor, der einige Kuriositäten mit sich bringen wird. Natürlich ist aus heutiger Sicht nicht jeder Witz und jede Pointe on Point, da jede Generation andere Humorgewohnheiten besitzt, aber wenn eine Leiche zu einer solchen Nebensächlichkeit wird wie in diesem Fall ist das einfach nur genial. Aus diesem Grund muss man dieses schrullige Quintett (Ja, sogar das Nesthäkchen in diesem Dorf ist schrullig) einfach lieben. Jeder hat seine symphatischen Eigenheiten, die einfach perfekt zu der Stimmung des Films passen. Da verwundert es nicht, dass das Drehburch durch seine Wendungen und Fügungen einfach Spaß macht. Besonders hervorzuheben ist in meinen Augen wiedereinmal die Musik, die jede Szene perfekt untermalt.
So sollte jeder selbst herausfinden warum Harry erst etliche male ein- und wieder ausgebuddelt werden muss, bis man letztendlich versteht, dass die Wahrheit doch manchmal besser und einfacher ist es als scheint.
Alfred Hitchcock Collection 4/14 - Das Fenster zum Hof von 1954
Wieder ein Geniestreich vom Meister! "What are you, a window shopper?"
Jeff hat sich sein Bein gebrochen. 1954 kann man sich aber nicht vor den Fernseher hocken, oder mit dem Internet seine Schonzeit verbringen. Da schaut Jeff eben aus seinem Zimmer in den Hof, beobachtet seine Nachbarn und dabei auch einige ihrer privatesten Situationen, wobei sich ein Nachbar extrem auffällig verhält. Wenn man diese Inhaltsangabe liest, wird man diesen Voyeurismus vielleicht verurteilen. Sind wir ehrlich zu uns selbst entdecken wir den Voyeur auch in uns selbst. Denn auch Hitchcock wusste: Wenn sich ihre Nachbarin umzieht und leicht bekleidet durch das Haus läuft könnten sie auch einfach ihre Jalousien heruntermachen. 9 von 10 werden dies aber nicht tun, man kann einfach nicht wegsehen. Das geniale an Hitchcocks Inszenierung ist aber, dass sich genau dieser Sachverhalt ergibt, in dem wir (der Zuschauer) zu Jeffs Augen werden- also zum Voyeur selbst.
Das 3-Gespann in Form von Hauptdarsteller James Stewart, seiner Freundin Lisa (Grace Kelly) und der Pflegerin (Thelma Ritter) erweist sich dabei als Glücksgriff. Sie funktionieren in ihren Rollen alle perfekt und haben eine wunderbare Chemie. Gerade zu Beginn des Films ist das Tempo relativ überschaubar, denn der Nachbar ist zwar Verdächtiger aber noch lange kein Täter. Trotzdem gibt es einige interessante Einstellungen von Hitch, zB wenn Lisa ihren geliebten Jeff auf erotischste Weise versucht für sich zu gewinnen, möchte Jeff doch viel lieber mehr über seinen verdächtigen Nachbarn erfahren- wie auch der Zuschauer, der lieber den Plot voranschreiten sehen möchte. Gegen Ende zieht das Tempo doch extrem an und die Spannung ist in einigen Szenen kaum auszuhalten, denn wie der invalide Jeff können auch wir Zuschauer nur zusehen und hoffen. Auch wenn Hitch den Voyeurismus kritisch beleuchtet, wird doch ehrlich damit umgegangen, dass es nicht so einfach ist davon wegzukommen bzw Abstand zu gewinnen. So gibt uns Hitchcock noch einen kleinen Seitenhieb in Form einer offenen Frage ("Was war in der Kiste?") und unserer unbefriedigten Neugier.
Fazit: Bis auf den für mich etwas zu spannungsarmen Beginn ein wahres Meisterwerk, v.a wenn es darum geht dem Zuschauer den Spiegel vorzuhalten.
Alfred Hitchcock Collection 3/14 - Cocktail für eine Leiche ("Rope") von 1947
Was für ein genialer Film! Mit dem Kammerspiel "Cocktail für eine Leiche" hat Hitchcock mich völlig begeistert. 2 Studenten bringen ihren Kommilitonen um, weil sie davon überzeugt sind, dass sie das perfekte Verbrechen begehen können und in ihren Augen das Umbringen von minderwertigen Personen sowieso nicht als Straftat, sondern eher als Gefallen angesehen werden sollte. Dabei könnten die Mörder in ihrem Charakter nicht unterschiedlicher sein: Brandon ist nicht nur der Kopf der Angelegenheit, sondern auch eiskalt und besitzt eine exorbitante Überheblichkeit. Sein Komplize dagegeben ist eher der typische Mitläufer, der weder mit der Schuld noch dem folgenden Plan gut zurecht kommt. Das perfide ist nicht der Mord per se, sondern dass Brandon die Leiche in eine Kiste schmeisst und später im selben Raum eine Party veranstaltet. Dazu lädt er nicht nur die Eltern des Toten ein, sondern auch seine Freundin, deren Ex-Freund und Kumpel des Toten und sogar den zynischen Philosophen Rupert, der als geistige Inspiration diente. Hitchcock erzeugt so eine geniale Spannung, v.a wenn sich besagte Angehörige der Kiste nähern. In dem, nur so mit vor wunderbaren Dialogen strotzendem Drehbuch, geht Hitch sogar auf die Thematik des Übermenschen ein und spinnt dieses Szenario durch. Er nutzt ebenfalls eine Kameratechnik, die ich vorher noch nie gesehen habe. Er verwendet über lange Einstellungen keine Schnitte und täuscht dem Zuschauer anschließend durch geschicktes Zoomen auf den Rücken einer Person vor auch hier nicht zu schneiden. Da eine Filmrolle zu dieser Zeit nur 10 Minuten umfassen konnte und er deswegen schneiden musste, hält er trotzdem die Illusion aufrecht- genial! Unglaublich, dass dieser Film kurz nach dem zweiten Weltkrieg entstanden ist, denn er ist auch heute noch so interessant und spannend wie eh und je und könnte meines Erachtens auch heute im Kino laufen. Auch wenn James Stewart am Ende des Films die Blicke der Zuschauer auf sich zieht, ist die Performance von John Dall (Brandon) für mich noch viel spannender und stärker. Einzig die übertriebene Naivität und die Überheblichkeit der Hauptpersonen scheint mir etwas unglaubwürdig und ist mein einziger Kritikpunkt an dem Film.
Alfred Hitchcock Collection 2/14 - Im Schatten des Zweifels von 1943
Jawoll! Das war doch eine deutliche Steigerung zum ersten Film der Collection. In "Im Schatten des Zweifels" kommt der von allen Familienmitgliedern geliebte Onkel zu Besuch. Die Hoffnung der ältesten Tochter Charlie ist es, dass der gleichnamige Onkel Charlie endlich die von ihr verhasste Durchschnittlichkeit zerstört- das tut er auch, allerdings vermutet niemand auf welche Weise und mit welchem dunklen Geheimnis.
Im Schatten des Zweifels wird oft als Hitchcocks eigener Lieblingsfilm beschrieben, gerade weil er es als so intensiv empfand wenn sich die Gefahr aus dem eigenen Lager, in diesem Fall der Familie, anbahnt. Und genau das macht den Film so spannend, denn Hitchcock zeigt eindrucksvoll, dass das Leben nicht immer so einfach und schwarz/weiß ist wie es scheint. Der eiskalte Frauenmörder wird die komplette erste Hälfte des Films als charismatischer Mensch dargestellt, nur ab und zu merkt der Zuschauer wie seine Fassade bröckelt. Der Spannungsaufbau ist dabei wunderbar gelungen, denn man vermutet viel, wissen wird der Zuschauer allerdings erst recht spät im Film. Wunderbar stimmig ist dabei die Musikuntermalung, die an den Spannungspunkten perfekt zur Geltung kommt. Am meisten Spaß, in diesem Frühwerk Hitchcocks, hat mir Joseph Cotton als Onkel Charlie gemacht: eine klasse Performance! Das letzte Wort hat der Regisseur selbst, der trocken und humorvoll über seinen Film meinte, er habe "Mord und Gewalt zurück in die Familie gebracht, wo sie rechtmäßig hingehören."
Alfred Hitchcock Collection 1/14 - Saboteure von 1942
Der erste Film aus der neu erworbenen Collection ist absolut das, was man von Hitchcock erwartet. Ein Mann wird zu unrecht beschuldigt ein schweres Verbrechen begangen zu haben und muss sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Erst gegen Ende der Geschichte erfahren wir allerdings den Subtext des Frühwerkes von Hitchcock, denn es schwingen doch einige politische Überzeugungen mit.
Die Story ist durchaus gut erzählt und aufgebaut sowie an einigen Stellen durch Nebencharaktere oder flüchtige Begegnungen belebt, dennoch lassen sich erhebliche Längen in meinen Augen nicht leugnen. Schauspielerisch ist das ganze völlig in Ordnung ohne aber durch große Höhepunkte aufzufallen.
Fazit: Bestimmt nicht Hitchcocks bester Film, da geht definitiv noch mehr! Die nächsten Tage freue ich mich auf echte Klassiker vom "Master Of Suspence", v.a da ich die meisten noch nicht gesehen habe, und vielleicht sogar einige doch eher unbekannte Topfilme Hitchcocks.
Nach dem Teaser von P.T. Andersons neuem Film "The Master" war ich einfach nur gefesselt und gespannt was der komplette Film so kann. Wenn ich The Master mit einem Wort beschreiben müsste wäre das sperrig- ja sperrig, aber deswegen keinesfalls schlecht, ganz im Gegenteil.
Die Geschichte spielt in der Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges und hat ein detailverliebtes Setting zu bieten. Sie dreht sich um einen versoffenen, herumtreibenden Kriegsveteranen der nicht so Recht mit der Welt klarkommen kann und einen Intellektuellen, welcher die gegebene Weltansicht in Frage stellt und mit seinen umstrittenen "Fähigkeiten" eine Sekte aufbaut. Der Film beginnt unglaublich stark, gerade weil Bilder und Musik so wunderbar kooperieren. Vergesst alles was ihr seit langem gesehen habt, PTA zeigt mal wieder was für ein Talent in ihm steckt und was er daraus enstehen lassen kann. The Master lebt, gerade weil die Story im Mittelteil leider etwas verflacht, von Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman. Sie spielen mehr gegeneinander als sie es miteinander tun und erzeugen dadurch eine wunderbare Spannung. Beide Performances sind atemberaubend gut und deshalb absolut oscarwürdig. Auch wenn Phoenix und Hoffman in fast jeder Szene zu sehen sind, muss sich der Zuschauer doch am Ende des Films fragen wer diese Personen überhaupt sind. Glauben sie selbst daran was sie tun und was sie sagen? Haben sie sich über die 130 Minuten Laufzeit entwickelt und wenn ja wie? Allein daran erkennt man, dass man als Zuschauer mit der Interpretation und dem Gesehenen an sich schlicht und einfach allein gelassen wird- wer sich damit schwer tut sollte The Master doch eher meiden. Ich hätte es ebenfalls besser gefunden, hätte Anderson den Film im Mittelteil doch um ein paar Szenen gekürzt und damit den Film straffer gehalten.
Da bin ich nun wieder am Anfang angesprochen Adjektiv "sperrig" angekommen: The Master ist ein Arthaus Film und wird im Mainstreampublikum gnadenlos scheitern. Wer allerdings gut mit schwierigen Stoffen, über die man gut und gerne einige Stunden nachdenken kann, klarkommt, wird von The Master einfach begeistert sein. Kino auf einem anderen Level, genau wie man es von Paul Thomas Anderson gewohnt ist. Definitiv nicht sein bester Film, aber eine Erfahrung die ich nicht missen möchte. Dennoch, um ihn komplett zu erfassen wird es wohl mindestens noch eine Sichtung benötigen- eine Aufgabe, die ich mit Freude annehmen werde!
Nach den teilweise eher mittelmäßigen Kritiken für Robert Zemeckis neuen Film "Flight" hatte ich kaum Erwartungen an diesen, obwohl der Trailer wohl einer der coolsten der letzten Jahre war. Leider wurde ich mal wieder in der Meinung bestätigt einfach gar keine Trailer mehr zu schauen, denn er nimmt schon einiges an interessanten Informationen vorweg.
Die ersten 30 Minuten von Flight sind schlichtweg der Wahnsinn und Spannungskino vom allerfeinsten. Wer auch nur leichte Angst vorm Fliegen hat, wird sich mit aller Kraft in seinem Kinositz festkrallen. Es würde mich allerdings wundern, wenn nicht auch alle anderen fingernägelkauend auf den Bildschirm starren würden. Danach wird der Film ruhig, sehr ruhig, aber auch sehr intensiv. Es folgt für den Zuschauer das Miterleben einer Sucht, die oft unterschätzt wird und hier ihre ganze ekelhafte Fratze zeigt. Denzel Washington spielt eben diesen süchtigen Kapitän Whip Whitaker mit einer unglaublichen Zerrissenheit, die zum einen das Bewusstsein einer einmaligen Heldentat beinhaltet, aber leider ebenfalls ein Kartenhaus aus (Selbst-)Lügen, das immer mehr ins Schwanken gerät. Washington gelingt eine unglaubliche One-Man-Show, ohne die der Film einfach nicht funktionieren würde- für mich bisher die Beste Leistung seiner Karriere. Auch die Nebendarsteller Don Cheadle und John Goodman sind wunderbar aufgelegt.
Zemeckis verstrickt sich leider in der Mitte des Films zusehend in einen Nebenplot, der zwar nicht komplett überflüssig ist, allerdings viel zu viel Aufmerksamkeit erhält. Der Film hat mich auch über seine recht lange Laufzeit dennoch wunderbar unterhalten und hat wie oben in der Kritik angesprochen einige intensive Momente herausgearbeitet: Selten war eine Kameraeinstellung auf eine Vodkaflasche spannender. Gegen Ende trägt Zemeckis leider ein wenig zu dick auf, auch wenn die Auflösung der komplexen rechtlichen Situation für meinen Geschmack gut gelungen ist.
"Flight" ist ein starkes Drama, welches die tägliche Zerrissenheit eines Süchtigen wunderbar einfängt und dabei dennoch von Anfang bis Ende spannend bleibt. Der Film wäre für mich ganz große Klasse, wäre Zemeckis nicht zu weit vom Hauptplot abgewichen. Aber auch so ist Flight ein Streifen, den man gesehen haben sollte, allein aufgrund eines bärenstarken Denzel Washington.
Mit Zombieland gelang Rubin Fleischer vor einigen Jahren eine absolut überraschende Genre-Perle, sein neuer Film "Gangster Squad" konnte mit einem coolen Trailer und einem super Cast auch wieder schnell auf sich aufmerksam machen. Ob der Film hält was er verspricht, versuche ich in den nächsten Zeilen mal zu analysieren.
Allein der Name des Films, der Look und das Nachkriegssetting von L.A. lassen einen coolen Gangsterstreifen erwarten, ganz im Stile einer Serie wie Boardwalk Empire. So beginnt der Film direkt mit einer relativ blutigen Szene, in der direkt mal die ganze Gnadenlosigkeit von Antagonist Mickey Cohen (Sean Penn, mit viiiiiel Make-Up) aufgezeigt wird. Von dieser beharrlichen Bosheit und Gnadenlosigkeit weicht die Figur von Sean Penn auch den kompletten Film nicht mehr ab. Sein Charakter wirkt deshalb stark eindimensional, was weniger an Penns schauspielerischem Können liegt, sondern mehr an der fehlenden Tiefe der Figur. Josh Brolin mimt den Cop, der Cohen endlich das Handwerk legen soll und mithilfe seines Gangster Squads dessen Geschäfte versaut. Sowohl er als auch seine Mitstreiter (Gosling, Ribisi, Harris, Nolte und Pena) spielen sehr solide und es macht Spaß den Jungs zuzuschaun. Am besten Gefallen hat mir hierbei Ribisi, für den es Zeit wird endlich mal groß rauszukommen. Doch um mal an den Anfangsgedanken zu erinnern: Ich liebe Boardwalk Empire und Gangsterfilme grundsätzlich, doch Gangster Squad entwickelt sich innerhalb des Filmes immer Stärker zu einem Actionfeuerwerk, als zu einem echten Mafia-/Gangsterfilm. Es fehlen einfach die coolen Dialoge, noch mehr Informationen warum Personen handeln wie sie es tun, tiefere Einblicke in das Kartell und ebenfalls Sex und tiefe Abgründe. Vom Look hat Gangster Squad allerdings einiges zu bieten und es macht durchaus Spaß sich die Shoot-Outs in abfotographierten Bildern und Slow-Motion zu sehen. Generell hat der Film so seine Momente, die ihn wirklich hätten fantastisch werden lassen können. Leider hat er das Problem, dass seine Geschichte einfach ziemlich geradlinig erzählt ist und wenig echte Höhepunkte bietet.
Unterm Strich ist Gangster Squad ein Film, der eher Blockbuster und Actionfans gefallen wird, als eingefleischten Mafia- und Gangsterfanatikern. Der Cast reißt so einiges heraus und Rubin Fleischers moderne Looks machen den Film definitiv sehenswert. Sicherlich ist "Gangster Squad" nicht das durch den Cast erhoffte Meisterwerk, aber wenn man mal ehrlich ist wirklich unterhaltsam.
Wer in Kill Bill: Vol. 1 die langen Dialoge und die charakterliche Tiefe von Tarantino vermisst hat, kommt in "Kill Bill:Volume 2" voll auf seine Kosten. Der zweite Teil kommt völlig konträr zum Ersten daher und bietet einen wunderbaren Abschluss der Rachegeschichte um die Braut, die sich als Beatrix Kiddo entpuppt. Tolles Drehbuch, herausragende Darsteller, fantastische Dialoge- ein echter Tarantino eben.
Nach längerer Zeit widmete ich mich wieder einmal Quentin Tarantinos "Kill Bill" und selbst nach der gefühlt zehnten Sichtung bin ich immernoch so gebannt, fasziniert und einafach begeistert von diesem Film. Um ehrlich zu sein, war ich nie ein riesen Fan von Jackie Brown (und bin es bis heute nicht) und war deshalb nach der Sichtung der DVD umso erstaunter, wie stark Tarantino immernoch ist.
Perfekt auf Uma Thurman zugeschnitten präsentiert er, angelehnt an das asiatische Rache-Thema, eine weibliche (emanzipierte) Figur wie sie interessanter, vielschichtiger und gnadenloser kaum sein könnte. Laut eigener Aussage bediente er sich außerdem des klassischen Hong-Kong Samuraifilms und deren zugehörigen Serien, behielt dabei aber nur die Referenzen, die er selbst liebte und kombinierte sie mit seinem einzigartigen Style. Die Idee einer Braut, welche vom Vater ihres Kindes auf der Hochzeit brutalst niedergestreckt wird und sich nun kompromisslos rächen wird, kam Tarantino schon teilweise während der Dreharbeiten zu Pulp Fiction. Erneut unterteilt Tarantino seinen Film in Kapitel und erzählt die Geschichte nicht ganz chronologisch, sowie mithilfe von Rückblenden und sogar einem japanischen Anime. Gewalt und deren Ästhetisierung spielt in Kill Bill eine große Rolle: Es fühlt sich teilweise so an als wollte sich QT selbst herausfordern, besonders in Bezug auf Martial-Arts-Szenen und Brutalität. In größtenteils aufwendigsten Kampfsequenzen und Choreographien richtet "The Bride" alles was sich ihr in den Weg stellt. Dabei spritzt das Blut in extrem übertriebener Weise und Körperteile fliegen reihenweise durch das Lokal, in dem der Showdown stattfindet. Doch auch wenn man an einigen Stellen sicher über das Übertrieben wirkende Gemetzel schmunzeln kann, kommt es dem Zuschauer niemals plump oder banal vor. Ganz an das Asiatische Kino angeleht, ist die Gewalt letztendlich doch nur Mittel zum Zweck, bzw eine Hürde des Protagonisten, mag sie zugegeben doch so unterhaltsam sein. Doch hinter all der Gewalt steht eine wunderbar ausgeschriebene Geschichte, die doch in diesem Teil nur so Weit ans Tageslicht gebracht wird, wie es für den Plot nötig ist. Die Liebe des Regisseur zu diesem Genre ist in jeder Szene spürbar. Seien es die japanisch gesprochenen Szenen, der Anime, die Settings oder die grandiose Musik, die jede Szene so einzigartig einprägsam macht. Auch die Nebenfiguren, auf die zwar relativ wenig Screentime haben, sind für die Geschichte und deren Glaubwürdigkeit extrem von Vorteil. Besonders groß sind dabei Sonny Chiba (Hattori Hanzo) und Lucy Liu (O-Ren Ishii), die ich persönlich nie wieder so überzeugend spielen gesehen habe. Weiterhin sticht die unfassbar gute Kamera heraus, welche unglaublich schöne Bilder einfängt und Perspektiven nutzt, die einfach nur so von Kreativität strotzen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Quentin Tarantinos "Kill Bill-Volume 1" ist ein Meisterwerk. Für Leute, die mit einer expliziten Gewaltdarstellung klarkommen und Freunde des asiatischen Kinos sind, gibt es daran wohl wenig bis gar nichts zu bemängeln. Aufgrund seiner doch relativ kurzen Laufzeit, bleibt er von Sekunde Eins bis zur letzten Einstellung unterhaltsam wie spannend und leitet die Vollendung der Geschichte perfekt ein, die erst in Vol. 2 zu sehen sein wird.
Ich bin ein großer Gegner der 3D-Technologie im Kino: überteuert, schlechte Farben, es dauert ewig bis sich die Augen daran gewöhnen und die Technologie ist noch lange nicht ausgereift etc. Aber dann kam "Life of Pi"- und für mich der erste Kinobesuch mit 3D der mich vollkommen zufriedenstellen, gar begeistern konnte. Nach den Lobeshymnen auf MP und anderen Kritikerseiten, gab ich mir einen Ruck und wollte nicht mehr auf die Blu-Ray warten.
Regisseur Ang Lee hält was er schon im Trailer verspricht: Life of Pi ist ein bildgewaltiger Film, der einen in seinen Bann ziehen und verzaubern kann, wenn man sich darauf einlässt. Die Geschichte des Films an sich ist schön und interessant, allerdings sehr gradlinig und einfach. Dennoch schafft es Ang Lee durch den sehr schönen Ansatz der theologischen und philosophischen Ansicht der Ereignisse, die Pi widerfahren, eine unheimlich interessante Komponente in den Gesamtzusammenhang zu geben. Es wird dabei gekonnt vermieden eine Religion als die richtige zu betiteln. Natürlich hat Life of Pi seine Stärken in der Mitte des Filmes, wenn er mit seinen bildgewaltigen Passagen fesselt und den Zuschauer an Pi´s prekärer Situation teilhaben lässt (CGI-Tiger Richard Parker ist unglaublich). Ich kann mich selten erinnern von Bildern und Einstellungen so begeistert gewesen zu sein, v.a weil diese durch das 3D wirklich nochmal gekonnt betont wurden! Schauspielerisch gibt es nichts zu meckern, allerdings ist das in diesem Film sowieso eher zweitrangig. Ab und an gibt es einige Mini-Längen, da die Geschichte nicht wirklich vorangetrieben wird/ werden kann. Dies ist aber wirklich leicht zu verkraften, wenn man sich für Bilder und Naturaufnahmen begeistern kann. Auch die letzten Minuten von Life of Pi haben mich wirklich positiv überrascht, denn es wird einem auf einmal klar warum die theologischen Gesichtspunkte der Geschichte so wichtig für den alten, erzählenden Pi waren. Es wird eine wichtige Frage aufgeworfen, die wohl jeder mit sich selbst ausmachen muss- genauso wie jeder den Glauben für sich selbst ausmachen muss.
Life of Pi war eine besondere Kinoerfahrung und ist für mich bisher der heißeste Favorit auf den Oscar in der Kategorie "Best Picture". Für solche Filme wurde Kino erfunden, denn hier kann man sich wirklich fallen lassen und in eine andere Welt eintauchen. Deswegen ist Life of Pi- Schiffbruch mit Tiger eine unbedingte Empfehlung für einen Film, den man sich im Kino ansehen sollte- und ich hätte nicht geglaubt das mal zu sagen- auch in 3D.
Na als Fan des ersten Teils bin ich eigentlich recht froh, dass es keinen zweiten gibt. Was soll dieser ewige Sequelwahnsinn? Die Erfahrung zeigt doch fast immer, dass der zweite Teil enttäuscht, und wenn jetzt noch kein Skript vorliegt ist das auch ein Zeichen, dass es innerhalb der Geschichte einfach wenig bis nichts mehr zu erzählen gibt.
Zuerst einmal Respekt und Glückwünsche an Herrn Haneke! Aber ich frage mich wirklich warum Leonardo DiCaprio nichtmal nominiert wurde?! Für meine eine der geilsten Performances der letzten Jahre! Naja ich gönne, nachdem PTA ja nichtmal nominiert wurde (WTF), seinem Namensvetter Wes Anderson den Oscar. Ansonsten denke ich aber, dass Lincoln ganz groß abräumen wird... hoffen wir mal auf einige Überraschungen dieses Jahr ;)
Hab sehr gelacht! Freu mich drauf und vorgermerkt ;)
Das erste Highlight im Jahr 2013 steht an: Der neue Film von Quentin Tarantino "Django Unchained". Wie bei allen Tarantino Filmen waren die Erwartungen exorbitant hoch, doch nachdem bekannt wurde, dass Q.T. sich seines geliebten Sub-Genres, dem Spaghetti-Western, bedient, wurde wild spekuliert und diskutiert.
Doch worum geht es überhaupt? Im Jahr 1858 befreit der deutsche Ex-Zahnarzt und jetzige Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) den schwarzen Sklaven Django (Jamie Foxx), der von seiner Frau getrennt wurde. Django soll für Schultz die Brittle-Brothers identifizieren, im Gegenzug kann ihm Schultz bei der Befreiung seiner Frau behilflich sein. Nachdem Schultz seinen neuen Gehilfen ausbildet und die beiden einige Bounties kassiert haben, erfahren sie, dass sich Djangos Frau im Besitz von Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) befindet.
Als allererstes sei gesagt, dass Quentin Tarantino einmal mehr beweist, dass er ein Händchen dafür hat einen perfekten Cast zusammenzustellen. Außnahmslos jeder Part ist atemberaubend gut besetzt und gespielt: Jamie Foxx´ Tranformation vom verschüchterten Sklaven zum zielstrebigen, aber über Leichen gehenden Kopfgeldjäger ist beeindruckend anzusehen. Christoph Waltz glänzt, nach Auftritten in eher mittelmäßigen Hollywoodstrefen, erneut in einem Tarantinofilm. Besonders viel Spaß machen allerdings auch die Nebenrollen: Leonardo DiCaprio spielt den gnadenlosen Plantagenbesitzer dermaßen perfide und böse, dass es eine wahre Wucht ist und ihm mind. eine Oscarnominierung einbringen sollte. Samuel L. Jackson stiehlt als Handlanger von Candie und Sklavenoberhaupt allerdings viele Szenen und pendelt mühelos zwischen einem Humorgaranten und dem vielleicht noch intelligenteren Antagonist hin und her. Die Geschichte wird, fast untypisch für seinen Regisseur, sehr gradlinig und linear erzählt und bietet keine Kapitelunterteilungen. Auch Rückblenden sind sehr selten und kurz gehalten, bis auf eine humorige Szene in der gegen den frühen Ku-Klux-Klan gestichelt wird. Einer der wenigen Kritikpunkte an diesem Film resultiert genau daraus, denn er fühlt sich einfach nicht so rund an wie andere Streifen von Tarantino. Trotzdem strotzt das Drehbuch nur so von typisch genialen Dialogen und Querverweisen auf das Westerngenre, jedoch nicht (wie oft vorgeworfen) plagiatisiert, sondern mit einer klar erkennbaren, eigenen Handschrift. Auch die Filmmusik vermag zu überzeugen, gespickt mit vielen genialen Morricone-Sounds aber auch einigen Raptracks, die zwar zuerst etwas ungewohnt wirken, aber die eben angesprochene eigene Handschrift und deren Modernität unterstützen.
Django Unchained ist nichts für zartbesaitete Zuschauer; Das Blut spritzt in den Schießereien aus vollen Guß und Menschen fliegen getroffen von einer Kugel einige Meter. Manche mögen dies abstoßend finden, andere allerdings ungemein unterhaltsam. Erwähnenswert sind aber erst die Szenen, die sich bewusst von den Schießereien abgegrenzen und die ganze Grausamkeit der Sklavenhaltung offenbaren.
Gegen Ende des Films gibt es einige Ups und Downs im Plot und ich hatte das Gefühl, dass die Hinführung zum sehr starken Ende etwas grandliniger hätte stattfinden können, was allerdings im Gesamteindruck des Drehbuchs einen sehr kleinen Kritikpunkt darstellt.
Django Unchained ist ein wirklich fantastischer Film zu Beginn dieses Jahres und für mich ein weiterer Topfilm in der Filmographie von Quentin Tarantino. Für jeden Fan sollte dieser Film sicherlich ein Muss darstellen, alle anderen sollten gerade wegen des phänomenalen Casts und des tollen Drehbuchs trotzdem einen Blick riskieren.
Mit "Zeiten des Aufruhrs" beschäftigt sich Regisseur Sam Mendes erneut mit dem amerikanischen Bürgertum, diesmal allerdings im Gewand der Konventionen von 1950. Er beleuchtet die Ehe Frank und April Wheeler, die sich selbst befreit vom Spießbürgertum und der Mittelklasse verstehen, aber sich mit aller Härte eingestehen müssen, dass sie genau in ihr verhasstes Rollenbild verfallen. Nach Titanic brachte erst Mendes das grandiose Duo Kate Winslet und Leonardo DiCaprio wieder zurück auf die Leinwand. Zeiten des Aufruhrs lebt von der Chemie und Verbindung dieser Schauspieler und beide liefern oscarwürdige Leistungen ab- so spürbar schmerzhaft wie der Zuschauer alle Ausbrüche dieser Ehe erlebt ist es kein Wunder, dass der Film einem schwer an die Nieren geht. Das hier ist ein Drama, dass die Bezeichnung mehr als verdient. Nur in wenigen Einstellungen gibt Mendes dem Zuschauer eine Art Hoffnungsschimmer, viel zu sehr ist er doch beschäftigt den Bruch einer einst beneidenswerten Liebe zu verdeutlichen. Ich werde mir den Film sicher nicht so schnell noch einmal ansehen, denn wie schon erwähnt nimmt er einen schwer mit und lässt mich als Zuschauer jeden Streit, jeden Wutausbruch so nah miterleben, dass sich das ganze eher nach einem Bühnenstück anfühlt, von dem man nur 1-2 Meter wegsitzt. Doch auch Das muss Kino leisten können, denn oft sind es die negativen Gefühle, die uns besonders berühren. Sehr einfach lässt sich die Geschichte übrigens auch in die Gegenwart transportieren, denn bis auf die wunderbaren Settings und Requisiten könnte die Geschichte genauso heute funktionieren. Weiterhin besonders positiv aufgefallen ist der Auftritt von Michael Shannon, der zwar als psychisch krank diagnostiziert ist, jedoch der einzige zu sein scheint, der die Fassade des Ehepaars Wheeler mit Leichtigkeit durchschaut und dabei einige Wunde Punkte zu trifft. "Zeiten des Aufruhrs" ist ein wunderbar geschriebenes, gespieltes und gedrehtes Drama, dass an einigen Stellen für meinen Geschmack etwas zu dick aufträgt und einen durchaus mitnehmen, aber auch runterziehen kann. Dies ist sicherlich kein Kino für die Masse, aber eine gelungene, besondere Erfahrung.
Mein Kinojahr 2013 beginnt mit der romantischen Komödie “Silver Linings“- doch kann man hier wirklich von einer romantischen Komödie sprechen? Gerade in der ersten Hälfte des Filmes mutet Silver Linings eher wie ein Drama an und konzentriert sich mit viel Detailverliebtheit auf die Einführung seiner Figuren. Wie im Trailer ersichtlich geht es um Menschen mit psychischen Problemen und ihren Weg zurück ins Leben und das Leben ihres Umfelds. Mit viel Liebe und Genauigkeit, sowie der richtigen Portion Humor setzt sich Regisseur David O. Russell mit dem Schicksal und den Problemen der Protagonisten Pat (Bradley Cooper) und Tiffany (Jennifer Lawrence) auseinander und verleiht den Figuren eine enorme Tiefe. Dies kommt der Chemie der Figuren definitiv zu Gute und bietet die Hauptgrundlage für die super Schauspielleistungen von Cooper und Lawrence- eine ganz andere Liga als zuletzt Hangover oder die Tribute von Panem. Genau diesem Tunnelblick kommt es allerdings zu schulden, dass O.Russell ein wenig zu sehr vom Weg seiner Inszenierung abkommt und die Geschichte zu lang auf der Stelle tritt. Gerade der Nebenstrang der Figur des Vaters von Pat, dargestellt von Robert De Niro, hat mich nicht wirklich überzeugen können. Klar, De Niro spielt stark und es wird eine Verbindung zu Pats Vergangenheit hergestellt, dennoch wirkte die Figur sehr überzeichnet und in meinen Augen stellenweise unglaubwürdig. Im letzten Drittel der Handlung tritt die Tanznummer von Pat und Tiffany mehr in den Vordergrund, und endlich legt das Drehbuch wieder mehr Fokus auf die Beziehung der Protagonisten. Ab hier beginnt eine besonders intensive Spannung zwischen den Beiden und damit der für mich gelungene Abschluss der Geschichte. Fazit: “Silver Linings“ ist ein sehr interessanter Film und ein ganz anderer Ansatz des RomCom- Genres, der für mich wunderbar funktioniert hat. Gerade aufgrund seiner Detailliebe und der gelungenen Abwechslung zum Einheitsbrei eine Empfehlung für alle, die ihren Spaß am romantischen Film wiederentdecken wollen.
"Ed Wood": Die meisten dürften diesen Namen schonmal gehört haben und zwar deshalb weil er als "schlechtester Regisseur aller Zeiten" gilt. Das Biopic über eben diesen Mann schuf Tim Burton, und man kann sich für die Umsetzung dieses skurrilen Charakters keinen besseren Regisseur vorstellen. Ed Wood, wunderbar verkörpert von Johnny Depp, ist ein großer Liebhaber des Kinos: Schreiben, Regie führen und die Hauptrolle spielen möchte er- eben genauso wie sein großes Vorbild Orson Welles. Problem nur, dass Wood chronisch Pleite ist und auch nicht wirklich viel Ahnung von dem hat, was er da tut. Die Fähigkeit verschiedene Geschäftsleute und sogar eine Kirche in Investements zu verwickeln und seine Beziehung zum alternden Filmstar Bela Lugosi münden in die Finanzierung seines "Meisterwerks" Plan 9 from Outer Space. Auch wenn dieses Biopic einige historische Fakten etwas verwischt, macht Burton mit seiner Inszenierung fast alles richtig. Ed Wood wird niemals als lächerlicher Versager dargestellt, eher als großer Fanatiker des Filmgenres. Dabei ist bei "Ed Wood" eine Aussage deutlich im Subtext herauszulesen: Es geht darum mit aller Kraft seine (künstlerischen) Ziele zu verfolgen und seine Träume zu verwirklichen. Depps Darstellung lässt den Zuschauer genau diese Hingabe in jeder Einstellung spüren, Martin Landau als alter und drogensüchtiger Bela Lugosi ist ebenfalls einfach grandios. Auch er vermittelt die Liebe seiner Figur zum Film wunderbar, sei es seine gefeierte Darstellung des Dracula oder kämpfend mit einer Plastikkrake in einem Trashfilm Ed Woods. Natürlich verpackt Burton die ganze Geschichte mit einer Menge Humor, denn allein Woods Vorliebe für Frauenkleider scheint eine Steilvorlage zu sein. Leider kommt Burton öfters von seiner geradlinigen Inszenierung ab, was die ganze Geschichte in meinen Augen ab und an etwas holprig und verbissen wirken lässt. Dennoch ist "Ed Wood" ein absolut überzeugendes Biopic, eines der interessantesten und skurrilsten Persönlichkeiten aller Zeiten, gepaart mit super Darstellerleistungen und deshalb mehr als sehenswert.
Nachdem mich mit Moneyball ein Baseballfilm in diesem Jahr völlig überraschen und überzeugen konnte, habe ich auf "Trouble With The Curve" durchaus ein Auge geworfen- als ich allerdings den Cast gesehen habe war die Vorfreude ziemlich groß. Gleich zu Anfang sei erwähnt, dass Clint Eastwood in diesem Film nicht selbst Regie führt (wie von mir zuerst vermutet), sondern Robert Lorenz sein Regiedebut gibt und Eastwood leider nur als Produzent auftaucht. Lorenz macht seine Sache sicherlich solide, einen Grund zum jubeln liefert er allerdings nicht. Der Cast ist wie schon erwähnt erste Sahne und bietet mit Eastwood, Adams, Goodman und Timberlake einige Hochkaräter auf. Besonders hat mir die Chemie zwischen Adams und Eastwood gefallen, welche allerdings unverständlicher Weise dauernd durch ein vorgeschriebenes, künstlich wirkendes, wütendes Weglaufen von Adams´Figur unterbrochen wird. Schon allein in diesem Punkt macht sich bemerkbar, wo die Probleme dieses Films auftauchen. Das Drehbuch ist ziemlich zäh und in weiten Teilen vorhersehbar, ein wirklicher Höhepunkt der Handlung wird gar verpasst. Die Idee einen Sportfilm zu machen, dabei allerdings den Figuren hinter dem Sport mehr Geltung zu schenken ist sicher interessant, aber keinesfalls neu und wird hier wie erwähnt in vielen Teilen einfach zu zäh und langwierig erzählt. Im Gegensatz zu Moneyball hatte ich zudem viel stärker das Gefühl nicht wirklich mitreden zu können, bzw. das Feeling des Sports und des Jugendbaseballs nicht zu kennen. Weiterhin arbeitet der Film viel mit Schwarz-Weiss-Malereien der Figuren, um Sympathien sowie Antipathien gegenüber den Darstellern zu wecken, was es dem Zuschauer einerseits besonders einfach macht, andererseits auch Sport per se in einem völlig verzerrten Licht darstellt. Was den Film allerdings trotzdem zu solider Unterhaltung macht sind die Schauspielleistungen des gesamten Casts, besonders Eastwood der nach Gran Torino wieder als sturer, alter Mann glänzen darf. Es ist insgesamt sehr traurig wie viel Potential in "Trouble With The Curve" verschenkt wurde, denn die tollen Darsteller hätten wirklich ein besseres Script verdient gehabt. Unterm Strich ist der Film, besonders mit diesem Cast, eine ziemliche Enttäuschung und ich lege jedem, der sich mit Sportfilmen oder vllt sogar einem Baseballfilm auseinandersetzen will den tollen Moneyball wärmstens ans Herz.
Mir gefällt die Auswahl diesmal sehr gut . Auch das erste Video von dir, dass ich mir mal ganz angesehen habe :D
Bitte , bitte macht die Filmchecks weiter ! Das war ein wirklich tolles Format und wird mir in Zukunft auf der Seite hier sehr fehlen :(
Der schlechteste Film des Jahres war für mich Act of Valor, da der hier aber nicht dabei ist enthalte ich mich.
Ich fand den ersten Teil genial , trotzdem geht mir dieser Sequelwahnsinn auf die Eier. Hätte lieber etwas komplett anderes von Alfredson gesehen.
Anmerkung : Gesehen in der Preview 2D
Nach seiner atemberaubenden Herr der Ringe-Trilogie schwor sich Peter Jackson eigentlich nicht als Regisseur in "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" tätig zu sein- nach der Absage seines Freundes Guillermo del Toro und der der Überzeugungskraft Warners sprang er schließlich doch ein, was vielen Fans gefallen haben dürfte. Sofort von der ersten Minute an ist Zauber der Herr der Ringe Filme in "Der Hobbit" wieder spürbar. Der Film beginnt als der alternde Bilbo Beutlin "seine Geschichte" niederschreibt und fortan wird dem Zuschauer von der unerwartete Reise des Hobbits berichtet. Alle Figuren und Masken sind wieder auf allerhöchstem Level gestaltet , kombiniert mit den gewohnt unglaublich beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und Settings bietet der Hobbit den perfekten Look. Der Cast war immer grandios und ist es auch hier , mit Martin Freeman wurde ein toller Bilbo Beutlin ausgewählt. Weiterhin überzeugt der Hobbit in den Bereichen Kamera, Schnitt und vor allem beim Soundtrack. Die Grundstory des Films war für mich dagegen ein Minuspunkt. Sie ist natürlich keinesfalls schlecht (ganz im Gegenteil), konnte mich aber nicht so mitreißen und packen wie die der Herr der Ringe Teile. Die Höhepunkte stecken für mich hier eher im Detail und so unterhielten mich Dinge wie Radagast, der Braune im Wald oder die erste Begegnung Bilbos mit Gollum -welcher so perfekt aussieht wie noch nie - am meisten. Weiterhin konnten wir die vergangenen Persönlichkeiten der "alt bekannten" Figuren genauer ergründen und verstehen so das Verhalten der einzelnen Figuren in der Zukunft besser. Gefallen haben mir auch die Gesangseinlagen, welche ja anscheinend im Buch auch so vorkommen. Man merkt an einigen Stellen durchaus, dass die Länge des Filmes deutlich gestreckt werden musste, um am Ende auf 3 Filme zu kommen- Langeweile oder große Längen gab es jedoch nie. Einige Kampfszenen/Auseinandersetzungen mit den Orks wurden mir persönlich etwas zu einfach gelöst, natürlich ist dies mit dem Hintergrundwissen dass noch 2 Filme folgen werden ebenfalls zu verschmerzen. Alles in Allem ist der Hobbit ein weiterer überzeugender Film von Peter Jackson, der visuell wiedermal das bestmögliche rausgeholt hat. Einige kleine Macken trüben den Gesamteindruck ein wenig und so ist er in meinen Augen nicht das erhoffte Meisterwerk, allerdings einer der interessantesten und vielversprechensten Filme des Jahres. Ich freue mich riesig auf die weiteren Teile und kann nur jedem Raten ins Kino zu gehen - ob 2D oder 3D das bleibt jedem selbst überlassen.
Das erinnert mich daran , als Tom Hanks mit Katzenhut von einem wildgewordenen Schwiegermutterliebling in einem Sack umhüpft wurde und dieser dann anschließend mit den Chippendales auftrat.