MaxN91 - Kommentare

Alle Kommentare von MaxN91

  • 8

    "I heard y'all talking about killing mama. I think it's a good idea." "Well, there you go." Bill Friedkins neuer Film "Killer Joe" sorgte im Vorfeld ja schon für Aufsehen: Von einem skandalträchtigen Film wurde gesprochen , die FSK hat ihn sogar abgelehnt. Und so geht es in dem Film ganz schön heftig zur Sache, allerdings nicht unbedingt auf blutige Weise, wie ich zuerst vermutet hatte. Die Geschichte ist relativ schnell erzählt: Der Sohn einer Familie befindet sich in Geldnot und beschließt mit seinem Vater seine eigene Mutter umzubringen, um die Versicherungssumme zu kassieren. Ein Profi namens Killer Joe soll die Aufgabe übernehmen und 25.000$ kassieren. Als "Sicherheit" muss die 12-jährige Tochter der Familie hinhalten und zwar in sexueller Hinsicht. Anhand dieser kurzen Inhaltsangabe kann man vermuten in was für einer Gesellschaft diese Geschichte spielt. Dieser White-Trash-Familie, die standesgemäß in einem Trailerpark wohnt, sind jegliche Gefühle gegenüber anderer Menschen und v.a. Familienmitgliedern völlig fremd. Jeder denkt an seinen eigenen Vorteil, egal ob dafür die eigene Mutter umgebracht werden soll oder die pubertäre Tochter als Sexgespielin herhalten muss. Dies ist auch ein Grund warum der Film so skrupellos und hart wirkt, der andere ist der perfekt besetzte Cast. Juno Temple (Dottie) überzeugt in der Rolle eines von ihrem Umfeld geschädigten kleinen Mädchen, welches in Killer Joe ihre Rettung sieht. Besonders herausragend spielt allerdings Matthew McConaughey , der die Rolle des Killer Joe mimt. So kalt und gnadenlos wie man ihn in den letzten 30 Minuten des Films erlebt, könnte man sich kaum vorstellen, dass er einmal das lästige Sunnyboy-Image inne hatte. Auch der Rest des Casts überzeugt.
    Man kann deutlich spüren, dass Killer Joe voller schwarzem Humor ist, mich hat er allerdings (fast) nie zum Lachen gebracht- ich denke hierfür muss man wirklich einen extrem derben Humor haben. Leider ist die Story auf Dauer doch recht dünn und baut gegen Ende nur noch auf die One-Man-Show von McConaughey, auf die ein Ende folgt, dass einen doch leicht verstört zurücklässt. "Killer Joe" ist besonderes Kino mit einem unglaublich starken Cast, der eine so egozentrische Gesellschaft darstellt, dass dies die meisten Zuschauer eher verstören als unterhalten könnte. Für Fans abseits des Hollywood Mainstreams kann ich ihn allerdings bedenkenlos empfehlen.

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    • 7

      Nach dem urkomischen Superbad schlägt Greg Mottola mit "Adventureland" eine etwas andere Richtung ein. Hier handelt es sich um einen romantischen Coming-Of-Age-Film mit humorischen Elementen , die einen allerdings mehr schmunzeln als laut loslachen lassen. Generell ist die ganze Geschichte unglaublich ruhig erzählt und entwickelt dadurch ein ganz eigenes Feeling. Dazu trägt ebenfalls das coole 80´s-Setting und der bärenstarke Sountrack bei, welche den Film zu etwas Besonderem machen, obwohl die Storyline an sich wenig Überraschungen bietet. An vielen Stellen wirkt der Film einfach zu gradlinig, zu brav und deshalb zu vorhersehbar. Der Cast hat mit allerdings wunderbar gefallen: Jesse Eisenberg überzeugt erneut in seiner Paraderolle und Bill Hader sorgt wie gewohnt für die komischen Momente. Überrascht hat mich Kristin Stewart, die wirklich überzeugen konnte und mir damit beweist, dass sie mehr draufhat als die Vampirella mit dem über 2 Stunden anhaltenden starren Blick. Was Adventureland allerdings für mich erst sehenswert macht ist die immer mitschwingende Melancholie der Haupt- und Nebencharaktere, die zwar auf den ersten Blick wie Freaks erscheinen mögen, auf den Zweiten aber erkennen lassen, dass es sich lohnt für seine Träume und Wünsche einzustehen. Fazit:"Adventureland" hebt sich zwar durch seinen coolen Look und seinen tollen Sountrack von der üblichen Coming-Of-Age-Romanze ab, lässt im Bereich der Story allerdings genau diese Innovation vermissen. Trotzdem ein sehenswerter, ruhiger Film, welcher sich wunderbar für einen gemütlichen Filmabend mit der Freundin eignet. "ROCK ME AMADEUS!"

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      • Hätte gerne im Fall des Gewinns die Blu-Ray. Hatte es vergessen anzugeben sry!

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        • 5

          Gesneaked.
          Wer den Trailer zu "The Man with the Iron Fist" gesehen hat, kann sich denken womit man es hier zu tun hat. Nach dem recht stylischen Einstieg, der doch sehr an den Meister himself erinnert, bekommt der Zuschauer Tarantinos Namen in Form eines "...presents" auf Auge gedrückt. D.h. hier führt jemand ganz anderes Regie und zwar Rapper RZA ("Wu-Tang Clan"). Der Film beginnt mit einem Voice-Over des Schmieds über die Ausgangssituation im alten China und versucht die Geschichte einzuleiten. Das ganze wirkte unglaublich wirr und lies in mir das erste mal den Verdacht keimen, dass das Drehbuch einige Schwächen haben wird. Grundsätzlich besteht "The Man with the Iron Fist" aus einer Menge leicht trashiger, verdammt blutiger Kampf- und Actionsequenzen. Hier wird wirklich heftig auf den Putz gehauen und dermaßen heftig übertrieben, dass das ganze nicht nur unterhaltsam, sondern auch an einigen Stellen verdammt lustig rüberkommt. Das Problem ist, dass der Film ab genau diesem Punkt leider nicht wirklich viel mehr zu bieten hat (mal vom coolen Soundtrack abgesehen). Regietechnisch ist das ganze doch wirklich weit vom Optimum entfernt: Es fehlen gänzlich optische Highlights und eine gewisse Coolness bzw. kreative Ideen, die eine von der anderen Szene abheben. Man fühlt sich eher in einer Art Videogame oder Musikvideo - kennt man die Art dieser einmal verändert sich nichtmehr viel. Drehtbuchtechnisch sinkt der Film meiner Meinung nach noch tiefer- wobei das hier sowieso Nebensache ist , denn RZA ballert nach ca. 2 Zeilen Dialog sowieso die nächste hefige Kampfsequenz raus. Dies is auch der Grund warum man als Schauspieler RZA selbst oder WWE-Fighter Dave Batista engagiert hat. Mein Highlight bleibt da noch Russel Crowe , dessen Figur Knife zwar unglaublich cool ist , für die Story doch größtenteils irrelevant bleibt. Mit "The Man with the Iron Fists" schafft RZA einen trashigen Spaß für Genrefans - alle anderen sollten davon lieber Abstand halten , denn auf filmtechnischer Ebene bleibt unter dem Strich recht wenig übrig.

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          • 9

            *Spoiler sind enthalten*
            Wenn man über “Das Leben ist schön“ von Roberto Benigni redet, springt einem ins Auge, dass der Film 1998 so gut wie jeden relevanten Filmpreis gewann und dabei unglaubliche 228Mio einspielte. Grund genug sich diesem Klassiker einmal zu widmen und selbst einmal zu erfahren, ob diese überwältigende Resonanz gerechtfertigt ist. Der Film beginnt mit einer One-Man-Show des Hauptdarstellers Benigni und dessen überschwinglichem Humor. Was folgt ist eine sehr spaßige Liebesgeschichte gepaart mit wunderschöner italienischer Leichtigkeit in der sonnigen Toskana. Hier ist der Titel des Films Programm , denn das Leben von Hauptfigur Guido könnte zu diesem Zeitpunkt nicht schöner sein. Als dieser nun aber mit seiner Familie auf dem Fahrrad in die Stadtmitte fährt merkt der Zuschauer, dass etwas nicht stimmt. Im zweiten Abschnitt kippt die Stimmung des Films komplett und beginnt mit der Deportation der jüdischen Familie. Ein waschechtes Drama entwickelt sich : Die Angst , die Ungewissheit und das Angesicht des Todes ist in jeder Einstellung zu spüren . Dennoch will und muss Guido seinem Sohn eine heile Welt vorspielen. Gerade weil die erste Hälfte des Films so lebensfroh und romantisch ist , wirkt die zweite umso heftiger nach. Der Alltag im KZ wird ungeschönt gezeichnet. Hier steckt die Genialität des Films und seines Hauptdarstellers – trotz des Todeshauchs im Nacken verliert Guido nie seinen Humor und versucht seinem Sohn die heile Welt zu erhalten. Dies hält so lang an bis Guido einen alten deutschen Freund im KZ trifft und von ihm nicht die erhoffte Hilfe bekommt. Genau dieser Moment ist der prägnanteste des ganzen Films , denn dem Zuschauer wird hier die Illusion einer Versöhnung und einer heilen Welt komplett genommen. “Das Leben ist schön“ ist ein absolut fantastischer Film, der meiner Meinung nach besonders gut mit der Thematik der Konzentrationslager umgeht und zum Nachdenken anregt. Absolut unverständlich wie die Karriere des wunderbaren Roberto Benigni nach diesem Meisterwerk des Italienischen Films so in der Versenkung verschwinden konnte.

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            • 8

              Irgendwie hatte das Leben immer Sinn gemacht.Tag für Tag arbeitet man seine 8 Stunden , genießt das Abendessen mit seiner Frau - auch wenn sie noch so nervig geworden ist nach all der Zeit . Die einzige Tochter geht ihren Weg .
              Alexander Paynes Film "About Schmidt" beginnt genau dann ,wenn das alles nicht mehr gilt.Wie reagiert man also wenn man in den Ruhestand geht , die Frau verstirbt und die Tochter einen Versager heiratet? Sehr geschickt lässt Payne die Hauptfigur Warren Schmidt genau dies durchleiden . Unterschwellig schwingt dabei eine sanfte Melancholie mit - ein spezielles Gefühl welches kaum ein anderer so gut inszeniert wie Alexander Payne . Jack Nicholson spielt Schmidt unglaublich gut : Bevor er überhaupt einen Satz gesprochen hat , gibt Nicholson dem Zuschauer das Gefühl schon einiges über Schmidt zu wissen , vielleicht sogar zu fühlen was er fühlt . Ohne ihn würde der Film so wenig Emotionen hervorrufen , mit ihm sind es so viele . Die Geschichte ist aus dem Leben gegriffen und für jeden absolut nachvollziehbar . Schmidt baut eine Mauer um seine Gefühle , die immer mehr anfängt zu bröckeln . Besonders dann , wenn er sein Leben hinterfragt , sich selbst neu erfindet und letzendlich nur Ndugu seine wirklichen Sorgen und Probleme offenbaren kann . Obwohl Payne an einigen Stellen des Films durchaus humorige Elemente benutzt ist "About Schmidt" doch ein sehr ernster und nachdenklicher Film , der zeigt dass es doch oft die kleinen Dinge im Leben sind die den großen Unterschied machen . "About Schmidt" ist eine melancholische , düstere Charakterstudie mit Herz und einem herausragenden Jack Nicholson . Nur einige kleinere Längen trüben meiner Meinung den Gesamteindruck und nehmen dem Film an einigen Stellen etwas den Wind aus den Segeln .

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              • 8 .5
                über Argo

                Über Ben Afflecks neuen Film "Argo" wusste ich vor der Vorstellung so gut wie nichts. Nicht einmal den Trailer habe ich gesehen , um völlig unvoreingenommen in die heutige Premiere zu gehen.Dies kann ich nur jedem empfehlen , der so wie ich mit dem Begriff der Operation "Argo" noch so gar nichts anfangen kann. In einem Voice-Over wird dem Zuschauer kurz und knapp die politische , sowie zeitliche Einordnung des Filmes klargemacht und informiert , dass es sich hierbei um eine Geschichte handelt , die auf wahren Begebenheiten basiert . Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck erzählt die Story einer der größten Erfolge , die die CIA jemals Verbuchen konnte und verzichtet dabei , wie für Amerikaner üblich , nicht auf eine Portion Patriotismus . Ihm gelingt es aber sehr gut dies im Hintergrund zu halten und sein Hauptaugenmerk voll und ganz dem Spannungsaufbau zu widmen . Praktisch von Anfang bis Ende schafft es Argo mühelos die Spannung konstant hoch zu halten und unterhält wunderbar . Ein wirklich gut zusammengestellter Cast untermalt dies , besticht allerdings nicht durch große schauspielerische Glanzmomente . Die Geschichte ist aufgrund ihrer außergewöhnlichen Ausführung und der Zeit in der sie spielt an sich schon sehr erzählenswert , wird aber durch ein erstklassiges Drehbuch erst zum must-see. Besonders beeindruckt hat mich allerdings die Leichtigkeit mit der Affleck der Spagat zwischen Politthriller und Mediensatire gelingt . Wir kaufen ihm hier nicht nur die vordergründige Argo-Geschichte ab , sondern auch den augenzwinkernden Blick hinter die Kulissen Hollywoods , aber auch der Regierung . "Argo" ist ausgezeichnetes Spannungskino mit historischer Wurzel und sollte Regisseur Ben Affleck sowohl eine Oscarnominierung in den Kategorien "Regie" und "Best Picture" bescheren als auch seine letzten Kritiker vestummen lassen.

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                • 8

                  50 Jahre und 23 Filme lang existiert auf der Leinwand bereits der Mann , der im Namen des britischen Königreichs das Böse bekämpft - James Bond . Der dritte Teil mit Daniel Craig in der Hauptrolle hatte bei mir nach dem für mich sehr enttäuschenden "Ein Quantum Trost" einen recht schweren Stand . Das hielt genau so lange an bis ich erfuhr, dass Sam Mendes die Regie übernehmen wird . Dann folgten die überwältigen Kritiken und ich war wieder im Bondfieber . "Skyfall" beginnt direkt mit einem sehr interessanten Prolog und offenbart eine der Stärken von Mendes : Super Kamerafahrten und Bildeinstellungen , welche die Aktionsequenzen durchaus ansehnlich machen . Diese bleiben auch über den Rest des Films ähnlich konstant gut ;was fehlt sind jedoch die bondtypischen Geistesblitze bzw Gadgets . Die Story des Films ist zwar spannend , jedoch aber lange nicht so interessant wie von vielen Kritikern behauptet. Generell liegen die Stärken des Films in seinen ruhigen Momenten , denn er zeigt sowohl M als auch Bond von einer persönlichen , verletzlichen Seite . Was zu vermissen bleibt ist das wunderschöne , kluge und starke Bondgirl, bzw reicht die Screentime hier nicht aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Warum man eine halbe Ewigkeit warten muss bis man Javier Bardem endlich auf der Leinwand sehen darf bleibt mir ein Rätsel . Mit seinem Erscheinen nimmt der Film deutlich an Fahrt auf . Komplett anders als sein Bösewicht in "No Country For Old Men" spielt Bardem einen androgyn wirkenden Widersacher , welcher trotzdem knallhart und intelligent daherkommt . Leider hat mir die störende deutsche Synchronisation etwas den Spaß an der Figur genommen. Ein weiterer kleiner Minuspunkt stellt für mich die Darstellung des "neuen" , jungen Q dar . Nennt mich altmodisch , aber für mich ging in diesem Fall der ganze Charme der Figur flöten . Was mir dagegen sehr gut gefallen hat , war das letzte Setting des Films und wie konsequent die Geschichte zu Ende erzählt wird. Fazit : Der neue Bond kann über weite Strecken überzeugen, um ein wahrer Klassiker zu werden, fehlen mir aber irgendwie die ganz großen Höhepunkte. Skyfall kann besonders in seinen ruhigen Momenten überzeugen , bietet aber trotzdem gute Actionsequenzen , die Regisseur Sam Mendes gekonnt zu inszenieren weiß und so kleine Logiklücken geschickt verdecken kann .

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                  • 8

                    Es gibt immer wieder mal Filme die mich aufgrund ihrer Thematik sofort interessieren , welche ich aber trotzdem immer vor mir herschiebe - "Der Biber" war so ein Fall .
                    Aufgrund unzähliger fehlgeschlagen Therapien seiner tiefen Depressionen entschließt sich Walter selbst an den Haaren aus der Misere zu ziehen . Er entwickelt eine schizophrene Abhängigkeit zu einer Biber-Handpuppe , der es allerdings gelingt sein Leben wieder lebenswert zu gestalten . Diese durchaus verrückte , aber dennoch intelligente Geschichte umzusetzen ohne dabei in den Klamauk abzudriften gestaltet sich definitiv als schwierig . Hier kann man Regisseurin Jodie Foster nur gratulieren , die diese Aufgabe mit Bravour löst . Dazu trägt allerdings auch bei , dass die Geschichte wunderbar ausgeschrieben und durchdacht erscheint . Themen wie schwere Depressionen , Schizophrenie oder eine Körperintegritätsidentitätsstörung wurden (meist) realitätsnah angesprochen und umgesetzt . Ein besonders großes Lob hat sich allerdings der Dreh-und Angelpunkt dieses Films verdient : Mel Gibson . Seine Leistung ist selbst bei einem komplexen Thema wie diesem wirklich zu jeder Zeit glaubwürdig und damit besonders herausragend . Genau wie Walter im Film versteht er es den Zuschauer immer mehr an die "Bibersituation" zu gewöhnen und ihr mit steigender Laufzeit immer mehr Akzeptanz zu bescheren . Im eher schwächeren Nebenplot kommt "Der Biber" leider oft zu glatt daher, was allerdings durch eine tolle Jennifer Lawrence zu verschmerzen ist . Unterm Strich ist "Der Biber" ein packendes Drama mit einer interessanten Thematik , die wunderbar umgesetzt wurde und mich deshalb durchaus bewegt hat . Für mich ein absolut ausgezeichneter Film , mit dem ich so nicht gerechnet hatte .

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                    • 9

                      Auf Jeff Nichols neustes Werk "Take Shelter " hatte ich mich wirklich gefreut, v.a da die Erwartungen nach den vielen guten Kritiken ziemlich hoch waren. Im Grunde geht es in diesem Film um eine Idee, die sich durch Träume im Kopf des Protagonisten Curtis manifestiert. Die Frage ob dieser Traum eines apokalyptischen Sturmes seine Familie letztendlich rettet oder in den Abgrund treibt, beschäftigt den Zuschauer dabei bis zur allerletzten Sekunde. Diese Spannung benötigt Take Shelter auch unbedingt, da Nichols ansonsten unglaublich langsam, dafür aber extrem bildgewaltig und schauspielerisch stark inszeniert. Warum dieser Film so gut funktioniert liegt in erster Linie an seiner geheimnis-und fantasievollen Geschichte, besonders aber an der Performance seiner Protagonisten. Sowohl Jessica Chastain als auch Michael Shannon liefern hier auf den Punkt perfekte Performances ab und überzeugen auf ganzer Linie. Ich bin durch die Serie Boardwalk Empire wirklich ein großer Fan von Michael Shannon geworden und auch hier haut er mich durch seine Präsens und seine unglaublich gekonnte Mimik wieder vom Hocker. Besonders die Szene des Essens bei seinen "Kollegen" und die dabei enstandene Entladung der Gefühle von Curtis haben sich in meinen Kopf gebrannt. Weiterhin hat Nichols es geschafft mit einem kleinen Budget von 5 Mio $ zwar nur wenige, aber dafür sauber und spannend inszenierte Special-Effects der Träume von Curtis zu zeigen. Das Settings des Films ist so einfach wie genial: Die ländlicheren Gegenden von Elyria in Ohio runden das Gesamtbild des Films wunderbar ab und liefern eine tolle visuelle Unterstützung. Leider flacht der Film für meinen Geschmack in der Mitte der Handlung einen Tick zu stark ab , was einer der wenigen Kritikpunkte meinerseits darstellt. Die Endszene des Films ist wirklich gelungen, weil sie zwar eine Auflösung bietet, aber doch im Zuschauer den ein oder anderen Zweifel keimen lässt und dabei musikalisch durch einen einprägsamen, schönen Song untelegt ist . Fazit: Take Shelter ist wunderbar bildgewaltiges Darstellerkino, welches aufgrund seiner ruhigen aber einprägsamen Inszenierung eher Freunden des Arthauskinos zusagen dürfte.

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                      • Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben , aber ich denke es ist ein Schritt in die richtige Richtung .

                        • 7

                          Ja selten ist mir eine Bewertung zu einem Film so schwer gefallen wie in diesem Fall. "Super" erzählt die Geschichte von einem Verlierertypen , dessen Frau mit einem anderen durchbrennt und sie wieder mit Drogen versorgt . Er beschließt nach einer göttlichen Eingebung dem bösen das Maul zu stopfen und seine Frau zurückzuholen. Zu erst einmal muss man sagen, dass trotz des lächerlichen 2 Mio Budgets ein unglaublich geiler Cast zusammengestellt wurde ; mein persöhnliches Highlight ist Ellen Page , deren Performance sich in diesem Film definitiv als einprägsam gestaltet . Super ist unglaublich brutal , dreckig und oft ein Schlag in die Fresse . Teilweise wird das ganze so überspitzt dagestellt , dass die Superheldenaktionen mir persönlich etwas zu weit gingen und meinen Humor nicht wirklich trafen (Rollstuhlfahrerin , Frau in der Kinoschlange) . Generell muss man für diesen Film den ganz besonderen Humor des Regisseurs verstehen ; kratzt man nur an der Oberfläche ist es leicht ihn als anarchistischen , pseudo-religiösen Schwachsinn abzustempeln . Einige skurrile Szenen wie die Wutausbrüche des Sidekicks oder ihre eigenwillige Annäherung bzgl. Frank empfand ich jedoch als gelungen . Eines unterscheidet Super allerdings von allen anderen Superheldenfilmen : Die Symphatie zum Hauptdarsteller . Diese ist in diesem Film höchstens ganz zu Anfang zu verspüren , was von Regisseur James Gunn auch so beabsichticht wurde . Gegen Ende wirft der Film nämlich die eigentlich wichtigste Frage auf : Warum sollte das Publikum einem egoistischen , anarchistischen und religiösen Fanatiker zujublen bzw auf seiner Seite sein ? Genau in diesem tiefsinnigen Moment antwortet Gunn mit einer weiteren blutigen Szene und zieht so seinen Film gnadenlos bis zum Ende durch . Super ist ein interessanter Film , nach dessen Sichtung ich mich alles andere als super fühle (ja das Wortspiel konnte ich mir nicht verkneifen) , den Humor des Regisseurs oft nicht wirklich teile , ihn jedoch dennoch aufgrund einer interessanten Thematik und toller Schauspielleistungen , sowie seines coolen Soundtracks als sehenswert empfinde .

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                            • 9

                              Heute zum Release von "Moonrise Kingdom" war es für mich auch endlich mal Zeit meinen ersten Wes Anderson Film zu sehen , also habe ich mir kurzerhand die Blu-Ray besorgt . Ich muss sagen , dass ich wirklich hellauf begeistert bin . Anderson baut sich seine eigene , kleine Welt in Form einer Insel auf , welche extrem liebevoll und bunt im Stile der 60er Jahre aufgebaut ist und schafft damit ein Setting , das seines Gleichen sucht . Der Cast ist absolut bombastisch und fährt einen Hochkaräter nach dem anderen auf , gepaart mit super talentierten jungen Schauspielern ergibt das in meinen Augen einen perfekter Cast . Dadurch bringt Anderson dermaßen schöne Aufnahmen und Kameraeinstellung auf die Leinwand , die man alle gerne ein wenig länger betrachtet hätte . Die Musik wirkt unglaublich präsent und hat etwas opernhaftes an sich . Die Story ist eine fein säuberlich erzähltes Coming-Of-Age-Drama , welches unglaublich ans Herz geht und den Zuschauer in jeder Sekunde mitreißt und berührt . Durch die unglaublich schrägen Nebencharaktere schafft es Anderson allerdings auch einen ganz speziellen Humor zu vermitteln über den ich mich stellenweise wirklich herrlich amüsieren konnte - ich mag es unglaublich , wenn einem nicht jeder Witz aufs Auge gedrückt wird und man stückweit für sich selbst entscheidet was komisch ist . Gegen Ende trägt Anderson für mein Gefühl etwas dick auf , bleibt seiner Linie aber treu, was mir durchaus gefallen hat . Moonrise Kingdom kann ich nur jedem wärmstenst ans Herz legen - so gut erzählt , spannend , romantisch , lustig und überragend schön sind wirklich nur die wenigsten Filme . Ich freue mich auf weitere Werke von Anderson , um die ich in der Zukunft sicher nicht herumkommen werde .

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                              • 7 .5
                                über Looper

                                *Kann leichte Spoiler enthalten*
                                Ach ja , die Erwartungen waren wohl einfach etwas zu groß nach den ersten Kritiken zu "Looper" . Obwohl Science-Fiction nicht wirklich mein Genre ist , war ich doch etwas gespannt ob mich der Film von Rian Johnson verblüffen und begeistern kann . Die Antwort ist etwas zwiegespalten : Ja , er konnte mich verblüffen . Begeistern aber eher nicht . Der Film startet mit einem richtigen "WTF-Moment" und das Voice-over von Jason Gordon-Lewitts Charakter Joe erlaubt es dem Zuschauer wirklich erfrischend schnell die Handlung und die Geschichte der Auftragskiller der Zukunft aufzusaugen . Überhaupt ist die futuristische Geschichte ziemlich ausgefallen und trotzdem auffallend intelligent . Die durchaus vorhandene Action ist etwas weniger präsent als man vermuten konnte , was mir persönlich gut gefallen hat und der Storyline zu gunsten kommt . Gordon Levitt spielt seinen Charakter überaus überzeugend und lässt uns in keiner Minute daran zweifeln , dass er einerseits ein Profi in seinem Job ist und andererseits gut damit leben in 30 Jahren zu sterben. Bis hierhin war der Film für mich praktisch perfekt , leider baute er mit andauernder Laufzeit immer mehr ab . Die Story stagniert ab dem Zeitpunkt zu stark , als Joes älteres Ich (Bruce Willis) versucht einen zukünftigen Regenmacher ausfindig zu machen . Ab hier hängt sie Story ziemlich durch , verliert deutlich an Fahrt und wirkt doch etwas vorhersehbar . Als der Unheilsbringer dann enttart ist (übrigens an dieser Stelle Lob für den Jungschauspieler , starke Leistung!) verliert die Story zunehmend ihren Ausgangspunkt aus den Augen und mündet in ein Ende , dass vor Naivität nur so strozt und ist meiner Meinung nach etwas daneben gegangen ist . Looper ist definitiv ein starker Film , allerdings wird man das Gefühl nicht los , dass er mit etwas mehr Luft im letzteren Teil und und einer stringenteren Handlung zu einem Topfilm hätte werden können .

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                                • 8 .5

                                  Mit 82 schuf Sidney Lumet seinen letzten Film "Before the Devil Knows You´re Dead" und bewies hiermit nicht nur , dass man im hohen Alter auch noch große Filmkunst schaffen kann , sondern ganz besonders dass ein Weltklasseregisseur mit einer eigentlich einfachen Grundstory die Zuschauer trotzdem in seinen Bann zu ziehen vermag . Eine eigentlich bombensichere Sache sollte es werden . Alle sollten gewinnen . Doch der Raub an einem Juweliergeschäft geht unglaublich schief . Das ist der Kern der Geschichte ; Das Grundgerüst um eben Diesen wird dem Zuschauer erst nach und nach klarer . Gerade diese verschachtelte Erzählweise macht den Film so interessant , denn es werden nach und nach immer mehr Information preisgegeben , die diesen Thriller in ein Familiendrama münden lassen , das seines gleichen sucht . Die ungleichen Brüder Hank und Andy sind in finanziellen Nöten und beide auf ihre eigene Weise geschädigt . Lumet zeigt eindruckvoll wie Menschen für die Sucht nach Geld und sozialer Anerkennung selbst nicht vor ihrer eingenen Familie zurückschrecken und somit ein tödlicher Stein ins Rollen gerät . Warum dieser Film so gut funktioniert liegt in erster Linie an seinen unglaublich guten Darstellern . Über Philip Seymour Hoffmann braucht man eigentlich nicht mehr viel zu sagen , denn er ist immer genial und es macht Spaß ihm bei der Arbeit zuzusehen . Besonders überrascht haben mich Albert Finney und v.a Ethan Hawke , der nie besser war ( trotzdem aber extrem unterschätzt ist ). Weiterhin glänzt dieser Film durch tolle Musik und wunderbare Kameraeinstellungen . Ein besonderes Feeling gibt im übrigen das coole New York- Setting , das meiner Meinung nach für die Geschichte perfekt gewählt wurde . Nur kleinen Längen und das damit einhergehende Gefühl einer Stagnation der Handlungsebene verhindern eine noch höhere Wertung . "Before the Devil Knows You´re Dead " ist ein knallharter , spannender Thriller , der es verdient hat Lumets letztes Werk zu sein .

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                                  • 9
                                    über Shame

                                    Mit "Shame" liefert Regisseur Steve McQueen eine Charakterstudie ab , dessen Thema sicherlich so noch nie auf der Leinwand behandelt wurde : Sexsucht . Brandon hat von außen betrachtet sicherlich ein schönes Leben , denn er hat einen guten Job und ist unwarscheinlich erfolgreich wenn es um die Eroberung von Frauen geht . Beim anschließenden Sex spürt er dagegen emotional fast nichts , sondern benutzt ihn viel mehr als Mittel der Ablenkung . Er verirrt sich schließlich immer mehr in einem Kreis aus Verlangen , aber anschließender Leere beim Akt selbst . Als seine Schwester , die mit ihrem hohen Verlangen an Aufmerksamkeit und des Gefühls des "Gebraucht-Werdens" als krasser Gegenpol in sein Leben tritt und seinen Kreislauf durcheinander bringt , eskaliert die Situation vollkommen . Was Steve McQueen hier als Regisseur leistet ist für meine Begriffe meisterhaft . Jede Aufnahme , mag sie noch so prekär sein , ist technisch perfekt inszeniert - Kamera , Settings , Musik , Schnitt sind eine wahre Wucht . Nach dieser Leistung ist er für mich eine der größten Hoffnungen am Regiehimmel der nächsten Jahre . Auch Michael Fassbender muss man ein riesen Lob aussprechen , denn an seiner Leistung gibt es für mich ebenfalls nichts auszusetzen : Die Transformation vom charmanten , erfolgreichen Jungesellen zu einer Art Bestie , die nur noch ihrem niedersten Verlangen nachgibt , scheint ihm ohne Probleme zu gelingen . Auch an der Leisten von Carey Mulligan gibt es nichts auszusetzen , gerade weil McQueen den Darstellern körperlich und seelisch alles abverlangt . Shame ist so verdammt lebensah , dass er mich emotional wirklich aufgewühlt hat und bei mir fast über den gesamten Film eine Art "Unwohlsein" auslöste , was wirklich nur ganz wenige Filme schaffen . Gerade gegen Ende der Geschichte führt uns Shame in den tiefsten Studel menschlicher Abgründe , genauso wie Brandon immer tiefer in die "dreckigen" Viertel New Yorks absteigt und alles um sich herum ausblendet . "Shame" ist sicherlich alles andere als Mainstreamkino , verdient es aber aufgrund seines Mutes , seiner Offenheit und seiner brachialen Ehrlichkeit gesehen zu werden und hat das Zeug zum modernen Klassiker.

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                                    • 3

                                      Sneak.
                                      Ich habe mich ja schon oft über Filme ausgelassen , die mich aufgrund des verschenken Potentials etwas enttäucht haben , "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt" ist allerdings seit langer Zeit der Erste der mich deswegen richtig sauer gemacht hat . Im Prinzip beginnt der Film super interessant , denn gleich zu Anfang ist das Ende vorbestimmt : Die Welt wird in einigen Tagen von einem Meteor getroffen werden und jeder Mensch wird dabei zu Tode kommen . Das wirft plötzlich die eine interessante Frage auf : Was tue ich mit dem Rest meiner Zeit? Mögliche Antworten bietet der Film viele , die Hauptperson Dodge (Steve Carell) entschliesst sich seine alte Highschoolliebe zu treffen . Als er allerdings seine Nachbarin Penny (Keira Knightley) trifft , und ihr helfen will ihre Familie ein letztes Mal zu treffen , verändert dies seine bisherige Situation . Das ganze Ausgangslage ist wirklich super interessant , da man sich selbst auch fragt "was würde ich in dieser Situation tun?!" . Gerade im ersten Teil des Films versucht man die Stimmung der Zuschauer durch humorige Einlagen aufzulockern und man geht davon aus , dass uns hier über die etwa 100 Minuten eine Art schwarze Komödie erwartet . Das Problem ist , dass die Gags des sonst gewohnt lustigen Carell einfach schlecht aufgebaut werden und deswegen kaum zünden ( Ich möchte hier anmerken , dass dies evtl. der Synchro zuzuschreiben ist ) . Weiterhin fällt es dem Film unglaublich schwer , aufgrund seiner verdammt langsamen Erzählstruktur , die Spannung und damit die Aufmerksamkeit des Zuschauers aufrechtzuhalten - es fühlt sich an als würde hier seitens des Regisseurs andauernd versucht werden auf die Bremse zu treten , sobald die Handlung beginnt Fahrt aufzunehmen . Doch all dies wäre zu verkraften , würde der Film die interessante Thematik im zweiten Teil des Films komplett an die Wand fahren . Völlig aus dem Nichts wirft Dodge seine , übrigens im ersten Teil eigens betonte , Auffassung niemand mehr kennenlernen zu wollen und seiner eigentlichen Liebe nachzugehen völlig an die Wand und verliebt sich in Penny . Seine bisherigen Charakterzüge werden dermaßen über den Haufen geschmissen , dass die anschließende Lovestory extrem unglaubwürdig und konstruiert wirkt . Das zerstört in meinen Augen auch komplett die eigentlich aufkommende Chemie der Hauptdarsteller , wobei Knighley es dem Zuschauer auch nicht einfacher macht , da sie es schafft über die letzten 40 Minuten ein und den selben Blick aufzusetzen und sich daran festzubeißen . Leider kann der Film auch nicht auf den in Hollywood beliebten Kitsch gegen Ende verzichten , nein er setzt sogar noch einen drauf und ballert den Zuschauer mit klischeebehafteten Dialogen zu . Immerhin muss ich dem Film zu Gute halten , dass er sein vorbestimmtes Ende gut durchzieht und ein schönes Endbild bietet . Insgesamt wirkt "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt " unfassbar konstruiert und drückt gegen Ende extrem auf die Tränendrüse und schafft es in meinem Fall nicht echte Gefühle zu vermitteln .

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                                      • 10
                                        über Monk

                                        "Monk" ist sicherlich keine Revolution im Seriengenre oder fährt eine besonders innovative Grundidee auf , warum sie aber dennoch einer meiner Lieblingsserien ist versuchte ich mal hier niederzuschreiben . Zuerst einmal muss man ganz klar sagen , dass Monk eine Crimeserie ist , die sehr episodisch aufgebaut ist . Es gibt zwar ein paar Entwicklungen im Laufe der Staffeln , diese sind jedoch doch recht geringfügig und entwickeln sich sehr langsam . Monk hat allerdings auch zu keiner Zeit den Anspruch auf erzählerischer Ebene mit HBO-Serien mitzuhalten , sondern konzentriert sich vollkommen darauf interessante , intelligent durchdachte und für den Zuschauer schwer zu lösende Fälle zu kostruieren - was meiner Meinung nach über 8 Staffeln wunderbar geklappt hat . Respekt! Allerdings macht auch das allein Monk noch nicht zu der grandiosen Serie die sie ist , dafür fehlt noch eine Zutat : die Charaktere . Jeder einzelne ist so liebenswert , so individuell und schauspielerisch so stark verkörpert wie es für eine Crimeserie möglich ist . Natürlich ist hier an allererster Stelle Tony Shalhoub zu nennen , der Adrian Monk nicht nur spielt , sondern die Figur über 8 Staffeln hinweg lebt und so den Zuschauer auf komödiantischer , emotionaler und dramatischer Ebene bestmöglich unterhält . Nicht umsonst erhielt er 3 Emmys und einen Golden Globe für die Darstellung des zwanghaften Ex-Polizisten . Auch alle Nebencharaktere sind so wunderbar gespielt , dass es einfach Folge um Folge Spaß macht ihnen bei der Arbeit zuzusehen . Selbst als Bitty Schram aus der Serie ausstieg oder der wunderbare Stanley Kamel leider verstarb , schafften es die Macher der Serie den Cast perfekt zu ergänzen . Ebenso unterhaltsam sind übrigens die zahlreichen Auftritte von Prominenten in der Show . Natürlich will ich Monk nicht mit Serien wie Dexter , Breaking Bad , Sopranos usw vergleichen , denn diesen Anspruch haben die Macher auch gar nicht . Monk bietet wunderbar unterhaltsame Krimiunterhaltung für Jedermann , bei der man nicht jede Folge gesehen haben muss , um die Genialität der Serie zu kapieren , vergisst dabei aber niemals das zwinkernde Auge und nimmt sich selbst nich allzu ernst. In dem was die Serie macht und darstellen will ist sie einfach mit Abstand die Beste und hat sich damit einen Ehrenplatz in meinem Herzen verdient . ♫ It´s a jungle out there ♫

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                                          Nach den doch eher mäßigen Kritiken für das Remake von "Total Recall " , hat mich das Original aus dem Jahre 1990 von Paul Verhoeven umso mehr interessiert . Für die Hauptrolle wurde Arnold Schwarzenegger gecastet - die perfekte Wahl . Er tut eigentlich den kompletten Film das , was er am besten kann : Actionszenen in den er den bösen Jungs ordentlich eins auf die Fresse gibt . Und hier liegt für mich eine der größten Stärken von Total Recall . Der Film bietet handfeste Action und scheisst dabei komplett auf Political Correctness oder eine angezogene Handbremse in Sachen Brutalität - ganz im Gegenteil : Es spritzt ordentlich Blut , Genicke werden gebrochen und Arnie verteilt so ca. 50 Kopfschüsse . Und mal ganz ehrlich , wer will denn einen Actionfilm sehen in dem niemand getötet wird? Die Handlung spielt in einer futuristischen Welt und hat für einen Actionfilm wirklich zahlreiche Facetten und kreative Ideen . Doch auch wenn die Story durchaus innovativ und gut gelungen ist , muss man leider sagen , dass es gefühlt 100.000 Logikfehler gibt . Gerade weil Total Recall praktisch eine One-Man-Show Schwarzeneggers ist , haben für mich die Bösewichte leider zu wenig Tiefe verliehen bekommen und wirken als Gegenspieler doch etwas chancen- und ideenlos . Eine dagegen weitere ganz große Stärke von Total Recall sind die Settings und die Special Effects . Dafür , dass sie mehr als 20 Jahre alt ist , haben sie mich immernoch von Grund auf begeistert und erfüllen auch heute noch wunderbar ihren Zweck . Auch die Maskenbildner haben gute Arbeit geleistet - das Budget von ca 60 Mio Dollar dürfte dabei allerdings kein Nachteil gewesen sein . Gegen Ende des Films wird der Zuschauer noch einmal gefordert und kann selbst entscheiden , was für ihn Realität und was Traum ist - eine einfache , aber geniale Idee . Fazit : Total Recall ist handfeste Actionunterhaltung mit Hirn ,die auch heute noch wunderbar funktioniert und deshalb mit Recht als Klassiker betitelt werden darf. Anmerkung : Die digital remastered Rekall-Edition bietet klasse Bild und Ton und macht so noch mehr Spaß!

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                                          • 2 .5

                                            Sneak.
                                            Wenn man glaubt Hollywood hat es geschafft die Klischees der typischen RomCom völlig auszureizen , kommt irgendwo aus dem Orbit der französische Film "Und nebenbei das ganze große Glück" daher . Was kann ich zum Drehbuch schon sagen : Es ist die typische "Aufreisser und Kinderhasser verliebt sich zum ersten Mal richtig in eine Frau"-Geschichte mit dem typischen On/Off-Kram . Nicht nur , dass ihr euch warscheinlich jetzt schon den Rest der "Story" sowie das Ende zusammenreimen könnt , nein auch alle anderen Klischees werden hier knallhart abgearbeitet . Das ganze ist so unfassbar schnulzig und ekelhaft vorhersehbar , dass sogar 14 jährige Teenager mehrfach mit den Augen rollen werden während dieses Films . Um das ganze wenigstens ein klein bisschen mit Humor zu versetzen versucht sich Regisseur Huth an den absurdesten Slapstickeinladen und scheitert dabei kläglich . Sie sind oft einfach so unpassend und dermaßen plump , dass das ganze einfach keinen Spaß macht . Auch die Connection und die Romantik zwischen den Hauptdarstellern lässt wirklich zu wünschen übrig , obwohl wir hier wirklich eine wunderschöne Sophie Marceau bewundern dürfen . Der Film hat allerdings doch ein paar Momente , und zwar immer wenn sich die Figur des Sacha am Klavier in die Musik vertieft und wir dazu ein paar interessante Aufnahmen (v.a. am Broadway) bestaunen dürfen . Man muss leider knallhart sagen , dass "Und nebenbei das ganze große Glück" wirklich einer der schlechsten Filme des Jahres ist , der seine Zuschauer auf seinen (viel zu langen)110 Minuten wirklich fast nichts sehenswertes bietet .

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                                            • 6 .5

                                              "My Son , My Son , What Have Ye Done" , der heute unter dem Namen Mein fürsorglicher Sohn in der ARD lief , ist mein erster Werner Herzog Film und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los , dass ich mit diesem Werk einen sehr schwierigen Einstieg in die Filmographie Herzogs erwischt habe . Als erstes muss ich allerdings klar herausstellen wie unglaublich gut mir Michael Shannon in der Rolle des psychisch kranken Protagonisten gefallen hat . Auch die anderen Darsteller sind alle top besetzt , spielen aber für die Geschichte eine untergeordnete Rolle und werden von Shannon extrem an die Wand gespielt . Auch die Regiearbeit Herzogs hat mir durchaus gefallen : Es gab gute Kamerafahrten und Aufnahmen und die Locations waren wunderbar gestaltet und ausgesucht. Auch der Soundtrack ist definitiv hervorzuheben . Leider habe ich mit der Geschichte des Films einige Probleme gehabt . Im Gegensatz zu einigen Anderen hier bei MP hat mich die Story per se nicht gelangweilt , sondern mich durchaus von Beginn an interessiert (besonders wegen der Darstellung Shannons) . Jedoch hat es der Film komplett verpasst mich auf irgendeiner Ebene zu berühren oder zum Denken anzuregen. Gerade da die Tatsachen auf wahren Begebenheiten basieren , wunderte mich der Verlauf des Films kein bisschen und das Ende war für mich von Anfang an vorbestimmt . Es ist Fakt , dass psychisch Kranke ohne Betreuung oder Hilfe ihre Wut auf die Welt entweder an sich selbst oder an Anderen auslassen , letzteres oft aus politischen oder religiösen Gründen . Es gibt in meinen Augen einfach wenig Gründe , die diese Geschichte erzählenswert machen und so ist es kein Wunder , dass der Film mich nicht erreicht hat und ähnlich an mir vorbeigezogen ist , wie die Welt in der sich der Protagonist des Filmes befindet . Auch die Erzählung der Geschichte in Form von Flashbacks ist einfach nicht innovativ oder gar überraschend und bauscht die Geschichte mit Hintergründen auf , die zwar das Krankheitsbild des Protagonisten schildern , den Zuschauer aber die entscheidenen Fragen nach seiner plötzlichen Charakterveränderung vorenthalten. Trotz herausragender Darstellerleistungen und überzeugender Regie ist My Son , My Son What Have Ye Done einfach kein guter Film geworden und hat mich aufgrund des massiv verschenkten Potentials ein wenig enttäuscht .

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                                              • 9

                                                "Eine Leiche zum Dessert" ist wirklich ein Fall für sich , denn einen Film dieser Art hat man vorher garantiert noch nie gesehen . Oft wurde die Idee des Films , die besten Kriminologen der Welt zusammenkommen zu lassen und einen Fall zu bearbeiten , kopiert , was mit allerdings erst jetzt nach der Erstsichtung diese Filmes klar wurde . Ausnahmslos jede Figur ist top besetzt und es macht Spaß diesem Cast beim Spielen der so unterschiedlichen Charaktere zuzusehen , denn obwohl man zu jedem der Fünf nur eine kurze Charaktereinführung bekommt , lässt einen das Gefühl nicht los ihn schon ewig zu kennen und seine Aktionen nachvollziehen zu können . Was diesen Film auszeichnet ist sein unglaublicher Humor . Es gibt so viele gute Gags , die nicht nur extrem intelligent sind , sondern dabei auch noch unglaublich bissig und teilweise wirklich politisch unkorrekt daherkommen ( und das von einem Film aus dem Jahre 1976 - Klasse! ). Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings und zwar , dass der Film teilweise etwas in den Klamauk abdriftet und dadurch in einigen kleinen Szenen etwas angstrengend wirkt . Die Geschichte ist nicht nur unglaublich lustig , sondern sie wirkt auch sehr geheimnisvoll und spannend . Das Ganze entwickelt sich im Laufe des Falles immer mehr zu einer Satire bzw Parodie des Krimigenres , worauf ich allerdings nicht genauer eingehen will , um nicht zu viel zu verraten . In den letzten Minuten treibt es der Film komplett auf die Spitze und spielt mit der Gier des Zuschauers nach der Auflösung des Mörders - eine absolut geniale und witzige Idee . Letztendlich bleibt zu sagen , dass "Eine Leiche zum Dessert" ein absolut kurzweiliger , genialer Klassiker ist , den man sich getrost mehrfach ansehen kann und dabei vielleicht noch die ein oder andere Überraschung entdecken wird .

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                                                • 6

                                                  Nach Vatertage und Wer´s glaubt wird selig gab es jetzt in kürzester Zeit den nächsten deutschen Film in der Sneak Preview zu sehen . Diesmal handelte es sich um "Heiter bis wolkig " , dessen Trailer wieder mal die typisch deutsche RomCom vermuten lies . Allerdings handelt es sich hier um ein gar nicht mal so leicht verdauliches Krebsdrama mit romantischen und humoristischen Elementen . Überraschenderweise haben mich die Darsteller vollens zufrieden gestellt , ganz besonders Max Riemelt als Tim und Jessica Schwarz als krebskranke Edda . Der Film schafft es weiterhin das eigentlich schlimme Krebsthema mit einigen humoristischen Elementen aufzuwerten und etwas Würze in die sonst doch statisch wirkende Gesamtgeschichte zu bringen . Dies ist zwar nun wirklich keine Innovation , wertet den Film aber enorm auf . Leider muss man sagen , dass dieser Film nicht das Drehbuch hat , das die guten Schauspieler verdient hätten . Man konnte wiedermal nicht auf die typische Keinohrhasen Liebesgeschichte verzichten (Durchschnittsmädel verliebt sich in gutaussehenden Aufreissertypen ) sowie das typische Beziehungs On/Off -Spiel . Weiterhin ist der Plot einfach viel zu vorhersehbar und ca. nach der Hälfte des Film weiss man einfach wie der Hase läuft - Schade , hier wurde das Potential des Films wirklich reihenweise verschenkt . Trotzdem hebt sich Heiter bis Wolkig doch deutlich von seiner deutschen Konkurrenz ab und liefert ordenliche Kinounterhaltung , zumindest wenn man mit dem Thema etwas anfangen kann ; Wer lustige , kurzweilige Kinounterhaltung erwartet wird hier wohl etwas auf dem falschen Fuß erwischt werden .

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                                                  • 4

                                                    Ja warscheinlich wissen nur wirkliche Kenner der Filmbranche , dass der große Peter Jackson Filme wie "Meet the Feebles" herausbrachte , bevor er sich mit seiner Herr der Ringe Trilogie untsterblich gemacht hat . Meet the Feebles ist so etwas wie die Muppet Show auf LSD , Crack und H zusammen . Wie auch im realen Filmgeschäft bröckelt die Fassade der Feebles relativ schnell im Film : Es wird fremd gevögelt , heimlich Pornos gedreht , Drogen vertickt/ konsumiert und der schmierige Reporter darf dabei auch nicht fehlen . Im Prinzip ein interessanter Ansatz , der mit einigen Gags kombiniert wurde und eher wie eine schwarze Komödie daherkommt als ein Schockerstreifen . Problem hierbei ist allerdings , dass die Gags bei mir wenig zündeten , bzw. einfach viel zu wenig (gute) davon vorhanden waren . Auch die Geschichte an sich ist nicht sonderlich gut erzählt , sowie relativ langatmig . Es gibt einige skurrile Szenen , die nicht schlecht sind , aber das macht einfach noch lange keinen guten Film . Auch wenn mit Puppen gedreht wurde verlangt man wenigstens einige gute Einstellungen , Schnitte oder wenigstens eine spannende Geschichte . Es wirkt so als würde alles was irgendwie Anstoß erregen könnte auf einen Haufen geschmissen werden , um dann nacheinander aufgereiht dem Zuschauer präsentiert zu werden . Das Ende des Films wird relativ brachial und splatterlastig inszeniert , was mir relativ gut gefallen hat , da es einfach wunderbar zur restlichen wirren Inszenierung passt. Meet the Feebles ist größtenteils ekelhaft , abstoßend und extrem verrückt - wie es allerdings vorgesehen war - verpasst es aber bei all seinen Absurditäten dem Zuschauer eine gute , spannende Geschichte zu erzählen und funktioniert auf einer Laufzeit von 90 Minuten einfach nicht . Nur Fans des
                                                    wirklich extremen Humors , die wenig Wert auf gute Inszenierung legen , dürften hier auf ihre Kosten kommen !

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