Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Wow, was für ein Ritt. Kaum hatte ich Gelegenheit, die fünfte Staffel "The Expanse" zu schauen, habe ich auch schon das Privileg, darüber schreiben zu können – Blog sei Dank – und auch wenn ich gern behauptet hätte, dass Amazon sich noch einmal zu steigern gewusst hätte im zweiten Jahr nach der Übernahme des Serien-Franchise von Sparten-Sender SyFy, ist es ihnen doch zumindest gelungen, das in der der vierten Staffel etablierte Niveau zu halten, gleichwohl sie mit der Übernahme ja im Grunde dahingehend Pech gehabt haben, das sowohl "Cibola brennt" als auch "Nemesis-Spiele", die hier für die Handlung quasi Pate gestanden haben, gemeinhin als schwächste Vertreter der gleichsam langlebigen wie kultigen Roman-Reihe von Ty Franck und Daniel Abraham – literarisch unter dem Pseudonym James Corey unterwegs – gelten (meine ich, gehört zu haben). Dennoch hat ja schon der Ausflug nach Ilus in der vorangegangenen Staffel unter Beweis gestellt, dass man auch mit vergleichsweise weniger epischen Storylines so einiges anzufangen weiß, doch kommt in dieser Staffel eben das Problem hinzu, dass einerseits die Crew der Rocinante auseinanderdriftet und kaum eine Szene gemeinsam vor der Kamera verbringt, andererseits im Zuge der Staffel die Vorwürfe sexueller Belästigung in Richtung Alex-Darsteller Cas Anvar lauter und lauter wurden, weshalb man sich seitens Amazon entschlossen hat, ihn für die sechste – und angeblich finale – Staffel aus der Serie zu schreiben. [...]
[...] Allerorten ist zu lesen, dass "Die Ausgrabung" ein ausgemacht britischer Film sei und ja, das stimmt, wenn man dann eben nicht an die eigenwillige Exaltiertheit eines BBC-Doctor-Who denken mag, sondern eher an distinguierte Zurückhaltung, eine unaufgeregte Nonchalance, denn davon strotzt der Film tatsächlich, der mit seiner ruhigen, melancholischen Art trotzdem für sich einzunehmen weiß, gleichwohl auch einige vor den Kopf stoßen dürfte, denen es nicht groß, laut und episch genug ist. So ist dieses auf dem Recherche-Roman des Journalisten John Preston beruhende Drama auch weit weniger Historien-Abriss als vielmehr Charakter-Studie geworden, ein leiser Blick auf die Frage nach der Vergänglichkeit und dem Überdauern; Dinge, mit denen sich die beiden Protagonisten aus unterschiedlichen Blickwinkeln konfrontiert sehen. So ist es einerseits der autodidaktische Ausgräber Basil Brown, der hier die Chance sieht, den Fund seines Lebens zu machen, nicht etwa, um dadurch Berühmtheit zu erlangen, sondern aus tiefer Hingabe gegenüber den Geschichten, die uralte Fundstücke zu erzählen wissen, während sich andererseits die Witwe Edith Pretty mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert sieht und stumm die unabwendbare Frage stellt, was von ihr bleiben wird, wenn sie nicht mehr ist. [...]
[...] Zugegebenermaßen habe ich mir nicht allzu viel erwartet, als ich beschloss, dem als Amazon Original beworbenen "Jexi" eine Chance zu geben, doch ungeachtet dessen wusste mich der Streifen dennoch im mehrfachen Sinne negativ zu überraschen, obwohl man meinen würde, dass Smartphone-Sucht und die zunehmend übergriffige Einflussnahme digitaler Sprachassistenten ein lohnendes wie gleichermaßen aktuelles Thema wären. Dem ist natürlich auch so und insbesondere zu Beginn könnte man meinen, dass die hier gleichermaßen für Skript und Regie verantwortlich zeichnenden Jon Lucas und Scott Moore es tatsächlich darauf angelegt hätten, sich dem Thema auf zwar humoristische, aber dennoch clevere Weise anzunähern. Cleverness währt hier aber nur so lange, wie ein Smartphone als aktuell gilt und so muss man sich bereits nach kurzer Zeit drauf einstellen, dass es das wohl war mit den satirischen Ansätzen, denn in weiterer Folge wartet der Film dann leider mit dem – von Lucas und Moore durchaus zu erwartenden – Humor unterster Güte auf, der lieber in Richtung Pippi-Kacka-Späße geht, als sich weiter um die Prämisse der Story zu scheren. [...]
[...] Jüngst fiel nun also meine Wahl auf den vielversprechend wirkenden, gemeinhin aber eher als mittelmäßig gehandelten "We Summon the Darkness" und tatsächlich geschieht es selten, dass sich Erwartung und Erlebnis so sehr entsprechen wie hier. Der Auftakt macht nämlich durchaus neugierig und ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet, was speziell das Eighties-Flair und den Look der Mädels, die (banalen) Diskussionen, die leicht schmierigen, sehr von sich überzeugten Jungs und einiges mehr betrifft, so dass man sich durchaus bereitwillig in die von Alan Trezza ersonnene Welt entführen lässt, zumal der schon für das Skript zu "Weg mit der Ex" verantwortlich zeichnete. Dennoch dümpelt der Film hier auch ein Stück weit, denn im Grunde sind der eingangs skizzierte Road-Trip und selbst das Heavy-Metal-Konzert als solches nur das Vorgeplänkel für die eigentliche Filmhandlung, die sich dann auf einem abgeschiedenen Anwesen entfalten wird, sobald man die Exposition hinter sich gebracht hat. Bis dahin dauert es aber und so muss ich leider sagen, dass der Film ganz grundsätzlich für einen doch eher stringent inszenierten Horror-Thriller sogar mit seinen knapp neunzig Minuten streckenweise merklich zu lang geraten ist. [...]
[...] Nun habe ich also auch die zeitweise als finale Staffel gehandelte sechste Aneinanderreihung von Geschichten aus "Star Wars: The Clone Wars" hinter mir und kann durchaus gut verstehen, dass es seinerzeit ein regelrechter Schlag ins Gesicht für die Fans gewesen sein mag, im Zuge dessen von der Absetzung der Serie gehört zu haben. Anders als die ohnehin schon durchwachsenen anderen Staffeln handelt es sich hier nämlich im Grunde um eine Reihe beinahe fertig produzierter Episoden, die ohne sonderlichen dramaturgischen Zusammenhang aneinandergereiht worden sind und nun ihrerseits den Abschluss der langlebigen Animationsserie bilden dürfen. Das hat ein wenig was von Resteverwertung und es ist nur logisch, dass die Staffel den inoffiziellen Untertitel "The Lost Missions" trägt, wobei das zum Glück nicht automatisch auf die Qualität der Geschichten schließen lässt. Die können sich teils nämlich wirklich sehen lassen, so dass, was mich eigentlich verprellt, der Umstand ist, dass zahllose Handlungsfäden und offene Plot-Points hier schlichtweg ignoriert werden, während man behelfsmäßig auf das Ende der Klonkriege und damit Episode III überzuleiten gedenkt. [...]
[...] In "Bombshell – Das Ende des Schweigens" widmet sich Regisseur Jay Roach einem brisanten wie hochaktuellen Thema und so ist es kein Wunder, dass der mit Kidman, Theron und Robbie prestigeträchtig besetzte Film schnell auch als Oscar-Kandidat gehandelt wurde, doch die Beschäftigung mit dem Thema allein reicht eben noch längst nicht aus, um auch einen überzeugenden Film zu produzieren, derweil ich persönlich mich frage, ob es nicht auch sinnvoller gewesen wäre, hier in Bezug auf Regie oder zumindest Drehbuch auch auf einen weiblichen Blickwinkel zurückzugreifen, anstatt die Geschichte dieser drei Frauen – und im Grunde noch einiger dutzend mehr – von zwei Männern erzählen zu lassen. Aber gut, das steht auf einem anderen Blatt und viel schwerer wiegt, dass weder Roach noch Autor Charles Randolph so richtig gewusst zu haben scheinen, wie sie die Geschichte nun eigentlich erzählen wollen, was leider sowohl für den dramaturgischen Aufbau als auch die Erzählperspektive und den damit einhergehenden Tonfall betrifft. Randolph beispielsweise, der auch schon das Skript zum begeisternden "The Big Short" mitverfasst hat, mag auch hier wieder reichlich – und gründlich – recherchiert haben, doch geht die Geschichte weit mehr in die Breite als in die Tiefe. [...]
[...] Ich bin ja durchaus jemand, der sich auch gern mal eine eigene Meinung bildet und so habe ich zunächst wohlwollend ignoriert, dass die seit November bei Netflix verfügbare "Hillbilly-Elegie" von der Kritik doch reichlich abgewatscht worden ist und bin relativ unvorbelastet an die Sichtung herangegangen. Nun muss ich aber leider auch festhalten, dass ich das doch ganz ähnlich sehe, wie der allgemeine Tenor verlauten lässt, denn tatsächlich leistet sich die Verfilmung des gleichnamigen Buches einige gravierende Schnitzer, die man nicht nur hätte vermeiden können, sondern für die sich Drehbuchautorin Vanessa Taylor wohl ganz bewusst entschieden hat. Am auffälligsten dürfte hierbei natürlich sein, dass so etwas wie Politik oder Gesinnung keine erkennbare Rolle in dem Film spielt, obwohl das Buch doch gerade zu Zeiten der beginnenden Trump-Präsidentschaft polarisiert hat und quasi einen Blick auf die statistisch oft vernachlässigte Bevölkerungsschicht zu werfen, die wohl maßgeblich zum Gewinn des Toupet-Populisten beigetragen haben dürfte. Das allerdings, also auch eine politisierte Beschäftigung mit der oft als White-Trash, Hinterwäldler – oder eben wie hier – Hillbillys bezeichneten und damit herabgewürdigten Gruppe, war den Verantwortlichen wohl zu heikel, zu schwierig zu anspruchsvoll und so bleibt am Ende eine knapp mehr als zweistündige Variation des Betroffenheitskinos, die mit immer neuen Dramen und Abgründen aufwartet, hingegen kaum einen zielführenden Plot aufweisen kann. [...]
[...] Gut Ding will Weile haben und so hat es jetzt tatsächlich beinahe ein halbes Jahr gedauert, bis ich Zeit und Muße gefunden habe, mich der zweiten Staffel "The Umbrella Academy" zu widmen, obwohl ich nach der grandiosen ersten Staffel die Fortsetzung noch kaum erwarten konnte. Zum Glück aber liegt das weder an der Qualität der Serie noch daran, dass die zweite Staffel signifikant weniger gelungen wäre, sondern eben schlicht an meinem schlechten Zeitmanagement, denn auch wenn es ein bis zwei Episoden dauert hat, bis sich das Geschehen so richtig eingegroovt hat, läuft die Netflix-Serie dann schnell zu alter Höchstform auf. Zugegeben, hundertprozentig an die Genialität des Erstauftritts der der dysfunktionalen Superheldenfamilie reicht die Chose hier nicht ganz heran, macht aber einen verdammt guten Job, den Plot weiterzuspinnen, hat dank Zeitreisen und der Manipulation geschichtsträchtiger Ereignisse aber natürlich auch viele Möglichkeiten, die Story in ungeahnte Richtungen zu lenken und mit so manchem Twist aufzuwarten. [...]
[...] Schon den gleichnamigen Roman von Kazuo Ishiguro habe ich mit Genuss gelesen und dieselbe Faszination übt dankenswerterweise auch dessen Verfilmung aus, auch wenn die zugegebenermaßen beinahe lethargische, ungemein unaufgeregte und melancholisch geprägte Erzählweise sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte, denn so einzigartig das Werk schon inhaltlich geraten ist, verweigert es sich auch in vielerlei Hinsicht auch einer handelsüblichen Dramaturgie. Der Film selbst gliedert sich derweil in drei große Kapitel, die sich einerseits Hailsham, andererseits den Cottages und zuletzt der "Vollendung" widmen, wie die Erfüllung der Bestimmung der Internatskinder so treffend und poetisch umschrieben wird. Der erste Teil im Internat dient dabei mitnichten nur der Exposition der Figuren und des Settings, nein, er etabliert auch eine vergleichsweise unbeschwerte Kindheit, die später als Anker- und Fixpunkt dienen wird, wenn die Hailsham-Kinder über die Cottages und weiter in die eigentliche Welt geführt werden, wo sie zwar ihre Bestimmung, aber mitnichten ein im klassischen Sinne erfüllendes Leben erwarten wird. [...]
[...] Es scheint ein beliebtes Hobby für Filmstudios zu sein, sich an die Verfilmung einer Young-Adult-Romanreihe zu wagen und voller Ambitionen den ersten Band der Reihe zu adaptieren, um das Ganze dann nach enttäuschenden Einspielergebnisse fallenzulassen mit der Erkenntnis, eben wieder nicht das nächste "Twilight" produziert zu haben. Dessen Qualität und Güte mag ebenso zweifelhaft sein wie die von Dutzenden anderen, ähnlich gelagerten Geschichten – hier sind es übrigens Engel anstelle von Vampiren –, doch zumindest der Erfolg gibt dem großen Vorbild Recht. Die Verfilmung von "Fallen – Engelsnacht" scheint aber ohnehin von vornherein zum Scheitern verurteilt worden zu sein, denn hier fehlt offenkundig Geld für sowohl Effekte als auch Dialogschreiber, so dass beides beschämend amateurhaft und krude geraten ist. So wirkt das Ganze natürlich schnell wie ein reines Retortenprodukt und man versteht bei der Sichtung durchaus, weshalb das Endergebnis lange Zeit nicht einmal veröffentlicht worden ist, derweil man dann bei Erscheinen zumindest vorgewarnt gewesen ist, dass auch hier aller Voraussicht nach keine Fortsetzung folgen würde. [...]
[...] Ausgerechnet über Thomasin McKenzie, die hier die Tochter der eigentlichen Protagonistin Mari Gilbert verkörpert und gar nicht mal so viel zu tun bekommt, bin ich auf "Lost Girls" gestoßen, der bereits seit beinahe einem Jahr im Netflix-Programm zu finden ist und leider eines der vielen Beispiele ambitionierter, aber letztlich nur mittelprächtiger Filme ist, mit denen sich der Streaming-Gigant zuhauf umgibt. Einerseits sind Ausgangslage und Prämisse lohnend, zumal True-Crime-Fälle auch fernab von entsprechend gearteten Dokus ja durchaus spannend inszeniert werden können und hier mit Liz Garbus auch eine als Dokumentarfilmerin versierte Regisseurin auf dem Stuhl Platz nimmt, andererseits aber ist dieser spezifische Fall mangels Auflösung und damit einhergehender Katharsis nur bedingt geeignet für ein Drama, das natürlich gleichsam packender Kriminalfall sein will. [...]
[...] Jahre ist es her, da musste man mir noch gut zureden, "Star Wars: The Clone Wars" eine Chance zu geben (nachdem ich noch längere Jahre einen großen Bogen um die Serie gemacht hatte) und versicherte mir, es würde sich lohnen und der lange Atem belohnt werden. Tatsächlich bin ich nun also auch mit der fünften Staffel durch und auch wenn es in den vorangegangenen Staffeln manch denkwürdiges Highlight gegeben haben mag, ist hier die Ballung an großartigen Episoden und Storylines erstmals so groß, dass ich die Begeisterung und Faszination nachfühlen kann, während sich selbige bei mir in der Vergangenheit durchaus in Grenzen hielt. Das ist allerdings nicht einmal allein der Verdienst der Serie an sich, sondern auch der Tatsache geschuldet, dass das Star-Wars-Universum seit Erscheinen der Episoden noch weiter gewachsen ist. Dadurch erfährt beispielsweise ein recht früher Handlungsstrang eine gewisse Aufwertung, da man hier einen noch jungen Saw Gerrera kennenlernt, den ich bislang nur in der von Forest Whitaker verkörperten Variante in "Rogue One" kannte. So ist es natürlich spannend, dessen erste Schritte zum Paria zu verfolgen, während die Story eher gewöhnlich daherkommt, dafür immerhin mehr auf Infiltration und Taktik fokussiert und nicht etwa bloß ein dreiviertelstündiges Schussgefecht darstellt, was mir schon so manch andere, deutlich zu actionlastige Episode verhagelt hat. [...]
[...] Late-Night-Talks sind hierzulande längst nicht die große Nummer wie in Amerika, doch auch bei uns ist das Konzept bekannt und mehrfach erprobt, wobei natürlich hier wie dort auffällig ist, dass es sich im Grunde noch immer um eine reine Männer-Domäne handelt, weshalb es wenig verwundert, dass Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Mindy Kaling hier den ungewöhnlichen Weg geht, mit der von Emma Thompson verkörperten Katherine Newbury eine weibliche Late-Night-Talkerin von Format und Beliebtheit in Szene zu setzen, auch wenn die sich manch schlechte Angewohnheit mit ihren männlichen Pendants teilt und beispielsweise nicht glaubt, dass eine Frau genauso bissig, scharfzüngig und witzig schreiben könnte wie ein Mann, weshalb auch ihr Autorenteam ausschließlich aus männlichen, weißen Schreibern besteht. Kein Wunder, dass die frisch zur Gruppe stoßende Molly sich alles andere als einfach in die bestehende Hierarchie einfügt, zumal ihr von mehreren Seiten der Vorwurf entgegenschlägt, nur aufgrund der Quote – sowohl ihr Geschlecht als auch ihre Abstammung betreffend – eingestellt worden zu sein. Durchaus also aktuelle Themen, denen sich "Late Night – Die Show ihres Lebens" hier widmet, auch wenn vieles reichlich plakativ und oberflächlich behandelt wird, was dahingehend zu verschmerzen ist, dass fernab des gesellschaftskritischen Einschlags natürlich der Humor im Vordergrund steht. [...]
[...] Der 2019 erschienene, von mir bereits vor Erscheinen sehnlich erwartete und nun – natürlich verspätet – nachgeholte "Fisherman’s Friends" bringt mich mal wieder in eine echte Bredouille, was das sinnvolle und objektive Bewerten angeht. Denn einerseits handelt es sich – wie auch schon das Cover verlauten lässt – wirklich um einen sehr gelungenen Vertreter der Kategorie Feel-Good-Movie (mit nur manch zaghaftem, dramatischen Einschlag), wartet mit sympathischen und teils schrulligen Figuren auf und vermag für die zum Besten gegebenen Shantis zu begeistern, andererseits aber greift er auch, insbesondere gemessen daran, dass er auf einer wahren Geschichte basiert, reichlich tief in die Klischeekiste und reichert die an und für sich schon erzählenswerte Story der Port-Isaac-Fischer mit Plattitüden und Versatzstücken an, die man in derlei Filmen im Dutzend geliefert bekommt. Bleibt also am Ende ein wirklich sympathischer, kurzweiliger Film, der allerdings weniger Wert darauf legt, die "wahre" Geschichte der Folk-Band zu erzählen, sondern dann doch lieber erzählerische Fließbandware zu liefern, die von dem missverstandenen Großstädter über die unverhoffte Liebesgeschichte bis hin zum schlussendlichen Triumph über das System – in dem Fall das reichlich elitär dargestellte Musikbusiness – so ziemlich alles auffährt, was findigen Drehbuchschreibern eben so einfällt. [...]
[...] Nachdem ich über die Jahre hinweg immer mal wieder von "Parks and Recreation" gehört habe, hat es sich tatsächlich noch nie ergeben, dass ich die Serie auch irgendwo – bewusst – hätte schauen oder streamen können, gleichwohl ich immer neugierig war, da sie doch bei Fans einen ähnlichen Kultstatus genießt wie bei mir beispielsweise "Community". Nun stolperte ich aber kürzlich bei Joyn über die gesammelten Staffeln und musste natürlich prompt einen Blick riskieren, staunte alsbald aber nicht schlecht, da mir nicht klar war, dass die erste Staffel nur läppische sechs Episoden umfassen würde. Das macht den späteren Erfolg natürlich umso bemerkenswerter, da die NBC-Show offensichtlich als Midseason-Lückenfüller ins Rennen gegangen ist, im Nachgang aber eben noch so einige, vollwertige, also mehr als zwanzig Episoden umfassende Staffeln spendiert bekommen hat. Bemerkenswert auch, wie viele bekannte Namen man allein in dieser ersten Staffel, noch dazu als Hauptdarsteller*innen, hat versammeln können, auch wenn die überwiegend erst später wirklich bekannt geworden sind. Ansonsten hat die von Michael Schur ersonnene Serie, die ursprünglich ein offizielles Spin-Off zu "The Office" werden sollte, zumindest in diesen ersten Episoden tatsächlich gar nicht mal so viel Innovatives, Neues, Einzigartiges zu bieten, was den späteren Kultstatus erklären würde. [...]
[...] Warum auch immer es wieder dermaßen lang gedauert hat, bis ich mich "Jojo Rabbit" gewidmet habe, freue ich mich nun umso mehr, diesen großartigen Film von Taika Waititi besprechen zu können, denn seine als Komödie angelegte Nazi-Geschichte sprengt im Grunde die Grenzen des dramaturgisch Möglichen, da ich mir nie hätte träumen lassen, dass es wirklich so souverän gelingen könne, eine im Nazi-Deutschland angesiedelte Coming-of-Age-Story, noch dazu mit einem imaginären Adolf Hitler als bester Freund des Protagonisten, dermaßen lustig, warmherzig, an- und berührend geraten könnte. Hinzu kommt, dass Waititi sich bei seinem Film an dem Buch "Caging Skies" orientiert, an die ihn seine Mutter herangeführt hatte, denn in der literarischen Vorlage gab es weder den imaginären Adolf noch Humor, so dass dieser Ansatz gänzlich seiner Kreativität und seinem Mut zu verdanken ist. Gemessen daran, dass Drehbuch wie auch Regie fest in der Hand von Waititi liegen, der spätestens seit "Thor 3" eigentlich allen ein Begriff sein dürfte, erscheint es zudem nur folgerichtig, dass der komödiantisch extrem bewanderte Tausendsassa auch gleich selbst die Rolle des Führers übernimmt, der hier natürlich in einer verzerrten, spöttischen, dümmlichen wie karikaturesken Variante in Erscheinung tritt, die dem Geist eines Zehnjährigen entstammt, der spürbares Opfer der allumfassenden und niemals ruhenden Propagandaarbeit der damaligen Zeit ist. [...]
[...] Es ist ja bekannt, dass Robert Rodriguez neben seinen kultigen FKS-18-Hits oder dem noch vergleichsweise familientauglichen "Alita: Battle Angel" ein ausgemachtes Faible für Kinderfilme hat, die aber auch nicht an Action und Bombast geizen, kunterbunt und dennoch krawallig daherkommen. Nicht nur um seine "Spy-Kids"-Filme habe ich zwar bislang einen Bogen gemacht, aber allein aufgrund des Superhelden-Themas – und der Tatsache, dass "We Can Be Heroes" eben zum freien Abruf bei Netflix bereitsteht – habe ich mich nun aber dennoch aus Neugierde in diese filmischen Niederungen vorgewagt. Interessant hierbei, dass es sich um Grunde um eine Fortsetzung des 2005 erschienenen "Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl" handelt, auch wenn die hier nur am Rande eine Rolle spielen, Rodriguez‘ filmisches Universum aber weiter miteinander verzahnen. Ansonsten ausschlaggebend für meine Neugierde war natürlich auch Pedro "The Mandalorian" Pascal, wobei auch der nur wenige Minuten Screentime in dem vom Superhelden-Nachwuchs dominierten Streifen spendiert bekommt. [...]
[...] Ich muss ja zugeben, mit vergleichsweise geringen Erwartungen an "Die Farbe aus dem All" herangegangen zu sein, denn allein der Verweis, er stamme "von den Machern von Mandy" ist normalerweise ein untrügliches Indiz, dass man Trittbrettfahrerei betreiben möchte, derweil Nicolas Cage in den letzten Jahren definitiv weit mehr schlechte als wirklich lohnende Filme auf seinem Konto zu verbuchen hat. Davon aber einmal abgesehen, handelt es sich eben um eine Adaption der Kurzgeschichte "The Colour Out of Space" von Horror-Großmeister H.P. Lovecraft, die allerdings von Regisseur und Drehbuchautor Richard Stanley teils auch deutlich freier interpretiert und in die heutige Zeit versetzt worden ist, was freilich gutgehen kann, aber eben nicht muss. Alles Gründe also, vergleichsweise skeptisch an das Werk zu gehen, was im Umkehrschluss nun ein Grund sein könnte, dass ich ziemlich begeistert bin von dieser anfänglich ruhigen, zunehmend überbordenden Groteske mit Bodyhorror-Einschlag und manch fiesem Gore-Effekt, deren psychedelischer Anstrich ihr ebenso gut zu Gesicht steht wie Cages Markenzeichen der übertriebenen Performance. [...]
[...] Kommen wir heute zu einer wirklich gelungenen, unterhaltsamen, aber leider sehr kurzlebigen Serie, auf die ich zufällig während der Feiertage stieß und die mich über die Dauer ihrer zehn Episoden wunderbar zu unterhalten wusste, gleichwohl ich schon zu Beginn wusste, dass bereits im Oktober die Absetzung der Serie seitens Netflix beschlossen und verkündet worden war. Anscheinend wohl auch eines der Serien-Opfer der Corona-Pandemie, denn eigentlich verzeichnete "Teenage Bounty Hunters" wohl sehr gute Aufrufzahlen nach Veröffentlichung im vergangenen August, teilt nun nach nur einer Staffel aber das Schicksal der ebenfalls im vergangenen Jahr abgesetzten Serie "GLOW" und vieler weiterer Produktionen. Das ist insofern besonders schade, dass die von Kathleen Jordan ersonnene, unter Schirmherrschaft von Jenji Kohan produzierte Show in vielerlei Hinsicht eigene Wege geht und eine überraschend homogene Mischung aus Teenie-Humor und -Eskapaden nebst satirischer Einschläge und skurriler Figuren bietet, derweil der Crime-Plot ums Kopfgeldjäger-Dasein zwar zeitweise etwas stiefmütterlich behandelt wird, aber stets immanenter Bestandteil der munteren Chose ist, in deren Mittelpunkt zwei herrlich sympathische Zwillinge stehen. [...]
[...] Für Netflix war es die letzte große, hauseigene Blockbuster-Veröffentlichung im vergangenen Jahr – wie das noch klingt – und nun ist es für mich die erste Film-Kritik im noch jungen, neuen Jahr. Die Rede ist natürlich von "The Midnight Sky", auf dessen Veröffentlichung ich mich schon lange gefreut hatte. Maßgeblich verantwortlich dafür waren sowohl Genre als auch Besetzung, derweil George Clooney ja schon in der Vergangenheit – beispielsweise mit "The Ides of March" – unter Beweis gestellt hat, auch auf dem Regiestuhl eine gute Figur zu machen. Hier nun wird es nicht politisch und geht auch thematisch in eine gänzlich andere Richtung, während er sich der Adaption des Buches "Good Morning, Midnight" von Lily Brooks-Dalton widmet und einmal mehr die Hauptrolle gleich selbst übernimmt. Dabei muss ich für mich allerdings leider festhalten, dass Vorschau und Inhaltsangabe weit mehr versprechen, als der Film letztlich zu halten imstande ist, denn so schön und atmosphärisch manche Sequenzen auch gefilmt und inszeniert sein mögen, funktioniert der Film als Ganzes nur in den seltensten Fällen. Das beginnt schon mit einer zerfaserten Erzählform, die sich darauf stützt, einerseits parallel die beschwerliche Reise in der Arktis zu bebildern, andererseits das Leben auf dem Raumschiff Æther zu zeigen, dessen fünfköpfige Crew sich auf dem Heimweg zur Erde befindet. [...]
[...] Nachdem ich mich vor kurzem noch dem bereits 2017 entstandenen "Edison – Ein Leben voller Licht" gewidmet habe, der allerdings erst kürzlich im Heimkino aufgeschlagen ist, folgt nun beinahe unweigerlich die Beschäftigung mit "Tesla", der nicht nur Kontrahent von Edison gewesen ist, sondern in erstgenanntem Film auch recht stiefmütterlich behandelt worden ist, gleichwohl er bei der Einführung flächendeckender Beleuchtung in den Staaten eine maßgebliche Rolle gespielt hat. Vielerorts bietet sich dann auch tatsächlich ein direkter Konkurrenzkampf zwischen beiden Filmen an, die zudem einige Schlüsselszenen miteinander teilen, die allerdings grundsätzlich anders inszeniert worden sind. Dabei präsentiert sich der Film um Nikola Tesla aber weit weniger als klassisches Biopic, sondern geht erzählerisch und inszenatorisch ungeahnte Wege, was teils dem mageren Budget, teils einer gewissen künstlerischen Vision geschuldet sein dürfte. Heraus kommt ein durch und durch eigenwilliger, zuweilen sperriger Film, der für seine Form Arthouse-Kino zwar durchaus mit einigen Qualitäten aufwartet, teils aber auch zu verkopft und verquer erscheint, um wirklich fesseln zu können. [...]
[...] Normalerweise bemühe ich mich bei meinen Serien-Rezensionen ja durchaus um ein wenig mehr Abwechslungsreichtum, als nun die dritte Woche in Folge dasselbe Oberthema zu bedienen, doch in Anbetracht dessen, was uns laut Ankündigung seitens Disney in den nächsten Jahren an Star-Wars-Serien erwartet, schien es mir nur dienlich, möglichst schnell die "Altlasten" weiter abzuarbeiten und mich der nunmehr vierten Staffel "The Clone Wars" zu widmen, zumal man mir nahegelegt hat, dass es auch für die weitere Sichtung von "Star Wars: Rebels" dienlich wäre, wenn ich die Vorgeschichte aus dieser Animationsserie auf dem Schirm hätte, da dort der eine oder andere Rückgriff auf die Geschehnisse hier erfolgen würde. Leider aber muss ich sagen, dass mich auch die vierte Staffel – mit Ausnahmen – nicht wirklich zu packen wusste und so einiges an überflüssigen Füller-Episoden enthält, ganz davon abgesehen, dass schon der Einstand mit dem Dreiteiler um den Krieg auf Mon Cala mich nur schwerlich überzeugen, geschweige denn begeistern konnte. Gut, dachte ich so bei mir, aller Anfang ist schwer und es kann ja auch noch besser werden, doch wurde es das leider längere Zeit nicht, denn auch die Eskapaden von C-3PO und R2-D2 erinnern dann doch eher an Gullivers Reisen als an echtes Star Wars und auch wenn grundsätzlich nichts dagegenspricht, dass auch mal der Humor im Vordergrund steht, war es mir hier doch etwas viel des Guten. [...]
[...] So ein Feiertag hat nicht zu unterschätzende Vorteile, denn neben dem Ausschlafen und der freien Tagesgestaltung ist es heute eben auch so, dass Disney+ uns mit dem neuen Pixar-Wurf "Soul" auf dem hauseigenen Streaming-Dienst beehrt, der von der Presse ja schon einiges an Lob und Vorschusslorbeeren bekommen hat und den ich mir nun eben auch heute Vormittag habe ansehen können, um quasi brühwarm davon zu berichten. Und ja, Pixar gelingt es einmal mehr, diesen ganz speziellen Zauber zu verströmen, zumal hier einmal mehr Pete Docter auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, dem wir schon – aber nicht nur – "Alles steht Kopf" zu verdanken haben. Hat er sich dort noch daran versucht, menschliche Emotionen als kleine Wesen im Kopf zu inszenieren und eine beispiellos kreative Geschichte zu erzählen, verhält es sich hier kaum anders, auch wenn Konzept und Prämisse eine andere sein mögen. Hier nun geht es also um die Seele jedes Einzelnen und was sie einzigartig und individuell werden lässt, hier schlicht als der "Funken" betitelt, den Hauptfigur Joe zunächst als Berufung interpretiert, die er selbst in der (Jazz-)Musik gefunden hat, was natürlich allein schon den Titel des Films schön doppelbödig erscheinen lässt. [...]
[...] Ursprünglich bereits 2019 bei Disney+ aufgeschlagen, konnte "Noelle" hierzulande schon aus logistischen Gründen gar nicht starten, weil der Streamingdienst im November 2019 noch nicht in Deutschland verfügbar gewesen ist, weshalb der Film nun also dieses Jahr im November – passend zur nahenden Vorweihnachtszeit – nachgereicht worden ist. Und ähnlich wie in diesem Jahr mit "Die gute Fee" widmet man sich auch hier einer weltfremden Dame, in diesem Fall Noelle Kringle, die in der Welt der Menschen aufschlägt und reichlich überfordert ist mit dem, was sie dort erwartet. Klingt bekannt und abgeschmackt? Grundsätzlich richtig, aber einerseits ist zumindest dieser Film vor dem neuesten Disney-Weihnachtswurf entstanden, andererseits ist das hier – nach meinem Empfinden – noch einmal deutlich charmanter gelöst worden und weist eine erstaunlich hohe Gagdichte und Erfolgsquote auf. Die Story freilich würde grundsätzlich niemanden hinter dem Ofen hervorlocken und auch die Botschaft des Ganzen, gepaart mit dem Fortgang der Geschichte, lässt sich im Grunde nach wenigen Minuten erahnen, derweil es einzig wieder die handelnden Figuren sind, die deutlich länger brauchen, bis sie die Erkenntnis trifft, dass womöglich auch eine Frau der nächste Weihnachtsmann sein könnte. [...]
[...] Pünktlich zu Beginn der Vorweihnachtszeit hat Disney+ auch "Die gute Fee" ins Rennen um die Gunst der weihnachtlich gestimmten Zuschauer gestimmt und insbesondere wegen Isla Fisher musste beziehungsweise wollte ich natürlich auch hier einen Blick riskieren, auch wenn im Zentrum der Ereignisse natürlich weit mehr die von Jillian Bell verkörperte gute Fee steht, die in klassischer Fish-out-of-Water-Manier für reichlich Tumult in der Welt der Menschen sorgt. Dabei haben wir natürlich schon allerhand Fantasie- und Fabelwesen in unsere Welt stolpern und dort für Trubel sorgen sehen und die Prämisse ist mitnichten neu, so dass es auch nicht wirklich verwundert, dass der Film eben direkt beim hauseigenen Streamingdienst gelandet ist, ganz davon abgesehen, dass eine Kinoauswertung in diesem Jahr auch schwerlich möglich gewesen wäre. Entsprechend sollte man sich auch nicht allzu viel oder allzu Innovatives erwarten und tatsächlich kämpft der film auch mit ein paar logischen Auslassungen, ist aber durchaus charmant und kurzweilig geraten, wenn man eben einen Feel-Good-Christmas-Movie ohne größere Fallstricke und Probleme erwartet, zumal selbige hier im Handumdrehen mit dem Zauberstab in den Griff zu bekommen sein dürften. [...]