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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Immer mal wieder habe ich mit "The Diamond Job – Gauner, Bomben und Juwelen" geliebäugelt, was allerdings weniger an der plakativen deutschen Tagline liegt, noch dem Umstand geschuldet ist, dass Regisseur Hadi Hajaig hier ganz offensichtlich prominenten Vorbildern wie etwa Quentin Tarantino oder Guy Ritchie nachzueifern gedenkt. Nein, es hat schlicht und ergreifend damit zu tun, dass auf dem nach Aufmerksamkeit heischenden Plakat recht prominent Sam Rockwell prangt, der hier folgerichtig die Hauptrolle übernimmt und eigentlich immer überzeugende, unterhaltsame Kost abliefert, ungeachtet dessen, wie gelungen – oder nicht – der Rest des Films auch sein mag. Leider ist er es dann im vorliegenden Fall aber auch, der das größte Argument für den Film überhaupt sein dürfte, denn abgesehen von seiner Beteiligung tut sich der im Original "Blue Iguana" betitelte Streifen schwer, wirklich zu überzeugen. Die Grundidee allein, die Prämisse eines Diamantenraubes, nebst fadenscheiniger Begründung, warum es ausgerechnet die zwei Protagonisten sein sollen, die ihn erledigen, kündet nun auch nicht eben von sonderlicher Innovation, bildet aber einen durchaus soliden Aufhänger, aus dem man was hätte machen können. [...]
[...] Schon vor einiger Zeit hatte ich das erste Mal von "Driven" gehört, doch nachdem es lange ruhig war um den Film, ist der jetzt sang- und klanglos – unter anderem – im Prime-Angebot von Amazon zu bestaunen, derweil eine DVD- oder Blu-ray-Auswertung noch auf sich warten lässt. Tatsächlich habe ich ihn auch nur anhand des Covers überhaupt erkannt, denn hierzulande wird das Quasi-Biopic mit Crime-Einschlag als "Benzin im Blut" vermarktet, was nun nicht eben ein cleverer, geschweige denn passender Titel ist, aber das kennt man ja schon. Nun hat der Film natürlich in Sachen Erwartungshaltung schon ein paar grundlegende Probleme, denn wer sich auf reichlich Szenen mit dem kultigen DeLorean freut, wird ebenso enttäuscht werden wie all jene, die beim deutschen oder englischen Titel an reißerische Autoverfolgungsjagden oder dergleichen denken, denn im Kern handelt es sich eben vorrangig um ein Drama, wenn auch mit reichlich Feelgood-Vibes und Seventies-Flair versehen. Weiß man allerdings, was einen erwartet und bleibt aufgeschlossen, erwartet einen ein durchaus unterhaltsamer Film, wenn der auch dramaturgisch manchmal etwas konfus gerät und sich einmal zu oft an ähnlich gelagerten Vorbildern orientiert, was die Art der Inszenierung angeht. [...]
[...] Als Mitte 2017 die erste Staffel der von Bryan Fuller konzipierten und betreuten Serienadaption an den Start ging, konnte wohl niemand ahnen, mit welchen Problemen sich die Serie bereits nach ihrem ersten Jahr konfrontiert sehen würde und ich war seinerzeit fest überzeugt, es würde sich in Sachen Erfolg und Begeisterung um einen glatten Durchmarsch für den Kabelsender Starz handeln, derweil dieser Glaube und diese Hoffnung bald nachhaltig erschüttert werden sollten. Nicht nur Fuller musste das Feld räumen, auch Gillian Anderson gab ihren Ausstieg bekannt und nachdem die zweite, ohnehin reichlich verspätete Staffel die Erwartungen ebenfalls nur bedingt erfüllen konnte, kam es nun also zum nächsten Showrunner-Wechsel und wo zuvor noch Jesse Alexander saß, nimmt nun für die dritte Staffel "American Gods" Charles H. Eglee Platz, um den Posten des Showrunners auszufüllen. Nachdem es zuvor schon beinahe zwei Jahre waren, die zwischen den ersten beiden Staffeln vergangen sind, habe ich tatsächlich mit einer Fortsetzung kaum noch gerechnet und es traf mich beinahe unvorbereitet, als Amazon Prime im Januar mit der Ausstrahlung begann. Unglaublich, dass sich die Adaption um das Urban-Fantasy-Kultbuch von Neil Gaiman nun schon vier Jahre hinzieht und wahrscheinlich noch einige Jahre mehr in Anspruch nehmen wird, so man sich denn bei Starz für eine Fortsetzung der Chose entscheidet, was ich trotz aller Querelen und Schwächen noch immer hoffen, denn nichts wäre schlimmer, als die Story nach diesem Finale in der Luft hängenzulassen. [...]
[...] Nachdem "Capone" ursprünglich schon Ende Oktober 2020 auf DVD und Blu-ray erscheinen sollte, war ich doch immer noch ungebrochen neugierig auf das ungewöhnliche Biopic, das sich dem letzten Lebensjahr des Chicagoer Gangsterbosses zu widmen gedachte. Leider waren die Erwartungshaltung und Vorfreude dann wohl doch etwas groß, denn so ambitioniert das Projekt auch gewesen sein mag, fehlt es ihm doch irgendwie an Botschaft, Inhalt, Marschrichtung und übergeordneter Idee, so dass am Ende zwar etwas rauskommt, was den Begriff "Biopic" einerseits nicht verdient, andererseits neu denkt, in letzter Instanz aber wenig Zielführendes und Erhellendes zu erzählen hat. So kann der Film im Grunde auch als Negativbeispiel dafür herhalten, was passieren kann, wenn man einem Kreativschaffenden beinahe gänzliche Handlungsvollmacht einräumt, denn an allen Ecken und Ende lässt sich erahnen, was der Film hätte werden sollen oder können, doch heraus kommt letztlich ein wahnhafter, assoziativer Fiebertraum ohne tieferen Sinn oder Einsicht, in dem einzig sein Hauptdarsteller vorbehaltlos zu glänzen vermag. [...]
[...] Bei seiner Kinoveröffentlichung Ende 2019 schlug "1917" prompt enorme Wellen und konnte im Jahr darauf sagenhafte zehn Oscar-Nominierungen einheimsen – von denen drei eine Auszeichnung nach sich zogen –, was auch kaum verwunderlich ist, wenn man sich Sam Mendes Werk so betrachtet, das eben nicht nur inszenatorisch aus der Masse herausragt, sondern sich auch inhaltlich und stilistisch keine Blöße gibt. Dennoch sind es natürlich zuvorderst Kameraführung und Schnitt, auf die man zu sprechen kommen dürfte, wenn die Machart des Films thematisiert wird, denn schließlich gelingt Mendes – respektive Kameramann Roger Deakins – hier das Kunststück, die beinahe zweistündige Mär wirken zu lassen, als wäre sie am Stück gedreht worden, was nicht nur handwerklich eine bravouröse Meisterleistung ist, sondern eben auch ganz anders ins Geschehen zu ziehen vermag, denn stets klebt die Kamera schier an ihren beiden Protagonisten, umkreist und beobachtet sie, schafft tote Winkel, die beklemmende Gefühle hervorrufen, fährt beiläufig an aufgedunsenen Körpern entlang und bietet mit dem omnipräsenten, beinahe gänzlich verheerten Areal vorangegangener Kriegshandlungen ein bedrückendes wie beeindruckendes Panorama. Natürlich hat es Schnitte gegeben und natürlich kann man als Zuschauer bei entsprechender Aufmerksamkeit einige der dafür infrage kommenden Stellen ausmachen, doch das ändert nichts am Ergebnis und dem Gefühl des minutiösen Miterlebens, derweil es dennoch monatelanger Vorbereitungen bedurft hat, um die oft auch üppig bemannten Kriegsschauplatz-Durchquerungen letztlich abzudrehen. [...]
[...] Ich hatte ja gehörige Freude mit den vorangegangenen drei Staffeln "UnREAL" und hätte mir im Vorfeld kaum träumen lassen, wie unterhaltsam, bösartig und abgründig diese Medien-Satire geraten könnte, die sich tatsächlich in jedem Jahr neu zu übertrumpfen gewusst hat, obwohl es schon im ersten Jahr mit einem Todesfall während der Produktion begonnen hat. Und auch hier gedenken Serienschöpfer und Showrunner Marti Noxon und Sarah Gertrude Shapiro letztmalig alle Register zu ziehen und was wäre da naheliegender, als auch aus der Show in der Show – gemeint ist natürlich Everlasting – eine All-Stars-Sendung zu machen, die vergangene Staffeln und deren TeilnehmerInnen Revue passieren lässt? Die 2018 bei Hulu veröffentlichte Staffel weist dabei diesmal nur acht anstelle der üblichen zehn Episoden auf, liefert aber dennoch ein durchaus würdiges Finale, wenn man auch mancherorts merkt, dass es ein wenig gehetzter wirkt und die Ereignisse sich noch schneller zuspitzen, als man das aus früheren Jahren gewohnt ist. Weit eher gewöhnungsbedürftig ist derweil, dass viele der prominent platzierten Nebenfiguren hier eher wenig zu tun bekommen und sich auch deren Storylines in Grenzen halten, weil natürlich vordergründig die Geschichte von Rachel Goldberg auserzählt werden soll, um die Serie zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen. [...]
[...] Tja nun, wie eingangs schon erwähnt, ist der Begriff "Film" für "Dinner With Friends" ein wenig hochgegriffen, denn im Grunde wohnt man knappe anderthalb Stunden einem mehr oder minder geselligen Beisammensein bei, beobachtet unverhoffte Annäherungen, Streitereien, Zwistigkeiten und über die Stränge schlagende L.-A.-People, was gleichermaßen leidlich unterhaltsam wie bedeutungslos ist, denn während man anfänglich beinahe noch meinen könnte, Regisseurin und Drehbuchautorin Nicol Paone habe womöglich etwas zu erzählen, muss man sich schnell der bitteren Realität stellen, dass hier eine Reihe theoretisch witziger Darsteller*innen munter zusammengewürfelt worden sind, um einen bestmöglich witzigen Film zu zimmern, was aber leider schon auf den ersten Metern scheitert. Ich kann nicht genau beurteilen, ob und inwieweit gewünscht gewesen sein mag, dass die Beteiligten bitteschön Dialoge und Gags improvisieren mögen, doch Fakt ist, dass kaum ein Witz zündet und die ins Leere laufenden Szenen davon künden, dass Paone anscheinend absolut kein Gespür für szenischen Aufbau und Timing besitzt. [...]
[...] Im Fall von "Nomis" habe ich mich tatsächlich von der Star-Besetzung blenden lassen und einen überzeugenden, wenn nicht gar mitreißenden Krimi-Thriller erwartet, ungeachtet dessen, dass Kritiker-Stimmen wohl weit weniger Gelungenes erwarten ließen. Fakt ist derweil auch, dass die namhafte Besetzung einiges rettet und man zumindest auf dem Papier verstehen kann, weshalb sich all die prestigeträchtigen Namen für eine Beteiligung an der Produktion entschieden haben, doch spätestens im letzten Drittel verheddert sich die Story zusehends in ihrem auf clever und verschachtelt getrimmten Plot, dessen zentraler Twist leider recht wirkungslos verpufft, während man bis dahin schon mit reichlich Allgemeinplätzen abgespeist worden ist, die zwar routiniert und souverän in Szene gesetzt werden, sich aber kaum je zu einem überzeugenden Ganzen fügen. So schlecht wie sein Ruf ist der im Deutschen mit der Tagline "Die Nacht des Jägers" versehene Streifen (die mal wieder herzlich wenig Sinn ergibt) zwar nicht, macht aber auch aus kaum einem der vielversprechenden Ansätze das, was es hätte werden können. [...]
[...] Nachdem ich kürzlich voller Neugierde mit der viel und hoch gelobten Serie "Parks and Recreation" gestartet habe und die erste, gerade mal sechsteilige Staffel mich wenig euphorisch, aber gut unterhalten fühlend beendet habe, wurde es nun natürlich Zeit, mit den "Abenteuern" von Leslie Knope und dem Grünflächenamt von Pawnee fortzufahren, zumal ich mir habe sagen lassen, dass es durchaus noch bis zur dritten Staffel dauern könne, bis sich mir die Genialität der Show erschließen würde. Die zweite Staffel nun fährt erst einmal ein hartes Kontrastprogramm, was die Länge der Staffel angeht, denn hier sind es nun üppige vierundzwanzig Episoden, die sich aneinanderreihen, womit es sich gleichsam um die längste Staffel der Serie handelt. Das bietet natürlich reichlich Raum, einiges auszuprobieren, tut der Serie aber auch nicht immer gut, denn ein roter Faden ist hier wirklich nur noch marginal zu erkennen und es gibt wenig, was längerfristig aufeinander aufbaut, wenn man einmal von wechselnden Love-Interests für Leslie und dem einen oder anderen, anderweitig gelagerten Gastauftritt absieht. Natürlich gibt es eine Art Entwicklung der Hauptgeschichte, auch was die Baugrube angeht und eben sich anbahnende und wieder endende Liebesbeziehungen, aber grundsätzlich kann man schon sagen, dass es im zweiten Jahr einem Rückschritt gleichkommt, der wieder mehr in Richtung Procedural wandert. [...]
[...] Wie so oft stieß ich mehr durch Zufall auf "Glam Girls – Hinreißend verdorben" und war aufgrund der Besetzung durchaus gewillt, dem Treiben eine Chance zu geben, das sich seinerseits – wie ich im Vorfeld nicht wusste – als eine Art Remake von "Zwei hinreißend verdorbene Schurken", respektive "Zwei erfolgreiche Verführer" positioniert, nur dass hier die Geschlechterrollen – wie heutzutage ja gerne mal – vertauscht worden sind. In Sachen Handlung scheinen sich die nunmehr drei Filme auch sehr zu ähneln, wobei es hier natürlich einige Modernisierungen und Abwandlungen mit sich bringt, die auch den vertauschten Geschlechterrollen Rechnung tragen, derweil nun eben auch Online-Dating-Apps genutzt werden, um das nächste Opfer zu finden, wie es sich beispielsweise Penny zur Gewohnheit gemacht hat. Dennoch ist es mitnichten ein seelen- oder inspirationsloses Remake behaupte ich, ohne das Original zu kennen, zumal eben nicht nur so einige Jahrzehnte zwischen den Werken liegen, sondern hier ein sicherlich deutlich schrillerer, bunterer Ansatz gewählt worden ist. [...]
[...] Im Fahrwasser der von mir jüngst nachgeholten ersten zwei Pitch-Perfect-Teile stieß ich jüngst auch mal wieder auf "Mike and Dave Need Wedding Dates", von dem ich mir zwar nicht sonderlich viel versprochen habe, den es aber durchaus noch nachzuholen galt, zumal auch hier Anna Kendrick mit von der Partie ist, was ja neben der weiteren Belegschaft – Adam Devine ist hier ebenfalls an Bord – schon einen Pluspunkt darstellt. Die Prämisse für eine klassisch amerikanische Komödie ist mal wieder so simpel wie effektiv, wobei der Kniff gefällt, dass hier eben die Frauen noch viel schlimmer über die Stränge schlagen als die partywütigen Namensgeber des Films, denn sonst werden solche Individuen üblicherweise von der holden Weiblichkeit auf den rechten Pfad zurückgeführt, was sich nun logischerweise hier ins Gegenteil verkehrt. Faszinierend hierbei, dass es die Anzeige der beiden tatsächlich gegeben hat, auch wenn man sich sicher sein kann, dass der Film dann mit der Realität wieder wenig gemein hat und eben lediglich den Aufhänger nutzt, denn was als harmlose wie unterhaltsame Party-Komödie beginnt, nimmt tatsächlich immer absurdere, leider auch zunehmend zotige Ausmaße an, die sich nicht nur fernab des guten Geschmacks, sondern auch abseits aller Glaubwürdigkeit verortet. [...]
[...] Wieder einmal wird mir unbegreiflich bleiben, wie ich "Prospect" so lange habe ignorieren können, doch dafür habe ich den Film nun umso mehr genossen und bin – das darf ich vorausschicken – ziemlich begeistert, was gar nicht einmal an der ausgefeilten Story oder bombastischen Effekten liegt – beides hat der Indie nicht unbedingt zu bieten, auch wenn die anfänglichen Aufnahmen des Alls durchaus spektakulär geraten sind –, sondern tatsächlich mehr an der Art der Darbietung, dem Look und vor allem dem Worldbuilding, auch wenn das andernorts sicherlich stattdessen der größte Kritikpunkt sein könnte. Sowohl für das Drehbuch als auch die Regie zeichnen hier gleichermaßen Christopher Caldwell und Zeek Earl verantwortlich, die einerseits ihren gleichnamigen Kurzfilm von 2014 adaptieren, andererseits hiermit ihr Spielfilm-Debüt geben, derweil ich es nur der aktuellen Situation anlasten kann, dass nicht schon längst ein Nachfolgeprojekt angekündigt worden ist. Vieles ist zugegebenermaßen wenig subtil und beispielsweise die Anleihen an klassische Western, hier nun eben ins All verfrachtet, sind offenkundig, doch macht es das Ergebnis nicht weniger gut, das sich als eine Huldigung an pulpige SciFi früherer Jahrzehnte verstanden wissen will. [...]
[...] Pandemiebedingt mussten Marvel-Fans so lange darben, was neues Material angeht, wie eigentlich seit Entstehung des MCU nicht mehr und tatsächlich ist es nun beinahe zwei Jahre her, dass mit "Spider-Man: Far from Home" die letzte große Veröffentlichung erfolgt ist, wenn man kurzlebige, sich auch nicht wirklich in den Film-Kanon einfügende Serien wie etwa "Helstrom" außeracht lässt. Die Zeit von Marvel Television oder den Hulu-Produktionen ist aber ohnehin besiegelt, zumal es nur konsequent und richtig ist, die eigenen Serien auch direkt beim eigenen Streaming-Dienst unterzubringen, wie nun eben erstmalig mit der reichlich verspäteten, nun endlich veröffentlichten Miniserie "WandaVision" geschehen. Da wurde ja im Vorfeld – und auch nach Veröffentlichung der ersten beiden Episoden – reichlich die Nase gerümpft ob des Sitcom-Charakters der Show, zumal erst einmal natürlich wirklich unklar war, wohin die Reise gehen und was dieses artifizielle Konzept bewirken soll (auch wenn in Grundzügen natürlich klar gewesen ist, wie diese verzehrte Alternativ-Realität entstanden sein mag). Nimmt dann die Story aber erst einmal an Fahrt auf, was namentlich konkret in "Wir unterbrechen dieses Programm" der Fall ist, offenbart sich allerdings schnell, dass die Serie exakt das ist, was man sich nur je für eine serielle Ergänzung und Unterstützung des MCU hat wünschen können. So sehr ich beispielsweise "Agents of S.H.I.E.L.D." mag (und mir fest vorgenommen habe, hier beizeiten die restlichen Staffeln nachzuholen), liegen schlichtweg Welten zwischen solchen Shows mit nur marginalen Anknüpfungspunkten und dem hier von Jac Schaeffer ersonnenen Konzept, das allein schon den nicht zu unterschätzenden Vorteil bietet, mit den bekannten Film-SchauspielerInnen aufzutrumpfen, aber auch Auszüge aus den Filmen – hier "Avengers: Infinity War" – zu nutzen vermag. [...]
[...] Auf den ersten Blick weist "The Silence" so einige Gemeinsamkeiten zu "A Quiet Place" auf und man wäre geneigt, dem von John R. Leonetti inszenierten Film vorzuwerfen, relativ dreist abzukupfern, wenn man nicht weiß, dass der Film auf dem gleichnamigen Buch von Tim Lebbon basiert, das seinerseits lange vor der Veröffentlichung des Horror-Erfolgs mit Emily Blunt erschienen ist. Das ändert aber freilich nichts daran, dass beide Filme sich so einiges in Sachen Prämisse teilen, auch wenn Aufbau und Ablauf freilich differieren. Tatsächlich bin ich auch mit geringen Erwartungen an den Film herangegangen, weil auch ich im Vorfeld an eine gewisse Ausprägung von Trittbrettfahrerei gedacht habe, wurde dafür dann aber tatsächlich positiv überrascht, obwohl der Horror-Thriller sicherlich so manchen Mangel vorzuweisen hat, der sich schlecht wegdiskutieren lässt. Das beginnt schon mit der tierischen Bedrohung durch die Vesps an sich, denn während man kaum eine Minute darauf verschwendet, die Bedrohung mit der obligatorischen Oh-mein-Gott,-was-kommt-da-aus-dieser-dunklen-Höhle-Szene zu etablieren, entbehrt ihre gesamte Existenz jeglicher Logik. So entvölkern die Biester in Windeseile ganze Landstriche und sind mit nicht zu stillendem Hunger gesegnet, was sich schon dadurch erklärt, dass diese immensen Massen sich zuvor Jahrtausende (?) im Untergrund lediglich von Luft und Liebe ernährt haben dürften. Aber hey, hat man bei dieser Art Film natürlich schlicht zu schlucken, aber glaubhaft ist das eben in keiner Weise. [...]
[...] Als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte – schließlich liegt die Veröffentlichung der ersten Staffel nun schon beinahe zwei Jahre zurück – wurde kürzlich von Netflix die Veröffentlichung der zweiten Staffel "Bonding" angekündigt und seit Ende Januar ist die nun eben auch beim Streaming-Riesen verfügbar. Um es gleich vorwegzunehmen, scheint es mir aber auch so, dass die Geschichte damit auserzählt ist, denn anders als das vorangegangene Staffelfinale wirkt das hier nun alles doch sehr ultimativ und abschließend, wird vor allem aber zu einem befriedigenden Ende gebracht, bei dem ich mir nur schwer vorstellen könnte, wie man die Story nun überzeugend weiterspinnen könnte. Das liegt vorrangig daran, dass die Show ihren Reiz natürlich zuvorderst aus dem ungewöhnlichen Protagonisten-Duo bezieht, die hier eine absurde Allianz bilden und gemeinsam mehr schlecht als recht durch die BDSM-Szene lavieren. Die stehen zwar auch hier wieder im Fokus der Ereignisse, doch einerseits wird den Nebenfiguren hier deutlich mehr Raum zugestanden, andererseits driften die Lebensentwürfe von Tiff und Pete in zunehmend divergierende Richtungen, was ihre Freundschaft und den unbedingten Zusammenhalt auf eine harte Probe stellen wird. [...]
[...] Es war ein enttäuschendes Ende für ein vielversprechend neu gestartetes Franchise, als "X-Men: Dark Phoenix" als vierter und letzter Teil der nun zur Tetralogie gereiften Reihe veröffentlicht wurde, die nach allgemeinem Konsens ihren Zenit allerdings bereits beim zweiten Teil und dessen Rogue Cut erreicht hatte, auch wenn ich persönlich auch "Apocalypse" sehr mochte. Hier nun aber tun sich offenkundige Schwächen und Probleme auf, die Reihe fortzuführen, zumal die schon ihren Anfang nehmen bei der Wahl des Regisseurs und Drehbuchautors, denn Simon Kinberg zeichnete seinerzeit schon für das Drehbuch von "X-Men: Der letzte Widerstand" verantwortlich, hat also den schlechtesten Teil der vorangegangenen Trilogie mitzuverantworten. Zwar hat er auch bei den letzten paar Filmen federführend am Drehbuch mitgewirkt, doch hier hat man ihm erstmals das Heft allein überlassen und noch dazu die Aufgabe als Regisseur zugeschustert, womit er nun ein womöglich zu forderndes Debüt geben durfte, das tatsächlich so einiges mit dem damals gleichsam gefloppten Filmreihen-Abschluss gemein hat. Das beginnt damit, dass wir ein weiteres Mal die Geschichte von Jean Grey präsentiert bekommen, die sich zu ihrem düsteren Alter Ego Phoenix wandelt, auch wenn das hier einen deutlich prominenteren Part einnimmt. Hier wie dort macht sich vor allem aber enorm bemerkbar, das zugunsten von Action und Bombast die Charakterentwicklung merklich zurückgefahren werden musste und so gibt es einige Figuren im mehr als umfangreichen Cast, die kaum etwas zu tun bekommen, während andere nur mittelprächtige Gastauftritte absolvieren oder relativ grob aus der Story geschrieben werden. [...]
[...] Nach dem großen und wohl sicherlich in dieser Form unerwarteten Erfolg von "Pitch Perfect" folgte drei Jahre später der dadurch unweigerlich gewordene "Pitch Perfect 2", der einmal mehr unter Beweis stellt, dass man mit wenig Aufwand – und leider auch Inspiration und Kreativität – aus so ziemlich jedem Film ein Franchise zimmern kann, das schließlich sogar noch einen dritten Teil nach sich ziehen sollte. Regisseur Jason Moore stand dafür wohl nicht mehr zur Verfügung, weshalb Produzentin Elizabeth Banks – die auch schon als Kommentatorin in den Teilen mitwirkt – hier kurzerhand ihr Regie-Debüt gegeben hat. Die Versäumnisse und Verfehlungen des zweiten Teils sind dabei kaum ihr anzulasten, sondern wohl vielmehr Drehbuchautorin Kay Cannon, die es sich extrem leicht macht, die Geschichte fortzuführen. Abgesehen davon nämlich, dass drei Jahre vergangen sein sollen und die Bellas teilweise kurz vor Beendigung ihres Studiums stehen, wiederholt sich ansonsten in groben Zügen die gesamte Handlung. War es im ersten Teil noch ein Kotzschwall, ist es hier die entblößte Amy, welche die Gruppe in Verruf bringt und ging es zuvor noch zu den amerikanischen Finals, steht nun die Teilnahme an der A-cappella-WM ins Haus. [...]
[...] Ich war ja durchaus neugierig auf "Long Shot – Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich", als ich ihn vor einiger Zeit bei Prime entdeckt habe und doch sollten Wochen und Monate vergehen, bis ich dem Werk von Jonathan Levine letztendlich eine Chance geben sollte. Tatsächlich wusste ich im Vorfeld kaum etwas über den Film, sondern im Grunde lediglich, dass Seth Rogen und Charlize Theron hier die Hauptrollen spielen. Umso größer und schöner die Überraschung, als sich herausstellen sollte, dass es sich tatsächlich um die derbe Variante einer typischen Hollywood-RomCom handeln würde, die noch dazu mit ein paar herrlichen Seitenhieben auf das amerikanische Politik-Geschehen, Opportunismus, Sexismus und Vetternwirtschaft aufwartet. Das verspricht nicht nur glänzende Unterhaltung, sondern liefert sie auch, wenn der Film mit seinen knapp über zwei Stunden auch durchaus einen Hauch hätte gestrafft werden können. Ansonsten überzeugt die Geschichte aber auf voller Linie mit dem genüsslichen Aufbrechen und Konterkarieren von Geschlechter-Stereotypen und hat sichtlich Spaß daran, die generischen Rollen zu vertauschen, ohne dabei seine Figuren vorzuführen oder sie der Lächerlichkeit preiszugeben. [...]
[...] Ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen – und mich darauf gefreut – nach der sechsten Staffel "The Clone Wars" nun meine Aufmerksamkeit wieder in Richtung "Rebels" lenken zu können, denn deren vier Staffeln sind natürlich chronologisch noch vor der siebten und finalen Staffel der bei Disney+ wieder auflebenden Animationsserie "Star Wars: The Clone Wars" erschienen. Tatsächlich siegt nun aber die Neugierde, denn obwohl ich nie mit der Serie so warmzuwerden wusste wie manch eingefleischter und euphorischer Fan, haben mir doch die in der fünften Staffel eröffneten Handlungsstränge um Maul als Herrscher von Mandalore sowie die den Jedi den Rücken zukehrende Ahsoka imponiert und mich überzeugt, dass man auch im Kontext einer vorrangig auf jüngere Zuschauer zielenden Serie gehaltvolle, spannende und düstere Geschichten erzählen kann, die tatsächlich auch einiges zum Kontext des Star-Wars-Epos beisteuern. In der sechsten Staffel fand beides keine Erwähnung und so bin ich froh, dass Disney die Rufe der Fans letztlich erhört und eine letzte, abschließende Staffel produziert hat, auch wenn die zu zwei Dritteln aus bereits näherungsweise fertiggestellten Episoden besteht und lediglich die finalen vier Folgen wirklich neu und bis dato unveröffentlicht gewesen sind. [...]
[...] In den vergangenen Jahren war es vergleichsweise ruhig um Alan Ball, der als Drehbuchautor von "American Beauty" früh von sich reden machte und in weiterer Folge maßgeblich an den HBO-Serien "Six Feet Under", "True Blood" sowie "Banshee" beteiligt gewesen ist. Im Januar 2020 feierte derweil sein neuer Film "Uncle Frank" beim Sundance Film Festival Premiere und kurz darauf sicherte sich Amazon die Distributionsrechte, was zwar das Label "Amazon Original" ein wenig wie eine Mogelpackung wirken lässt, aber nichts daran ändert, dass Ball ein weiteres Mal ein ungemein feinfühliges und emotionales Drama gelungen ist. Das ist nicht unbedingt autobiografischer Natur, kündigt aber von einigen Parallelen oder zumindest Inspirationen, wenn er aus Sicht von Nichte Beth die Geschichte ihres namensgebenden Onkel Frank in den US-amerikanischen Südstaaten der 1970er erzählt. Ungemein nuanciert, mit klassischem Off-Kommentar unterlegt, bringt er – beziehungsweise Beth – dem Zuschauer seinen Protagonisten näher, der sich zunächst in auffälliger Zurückhaltung übt, was ganz im Sinne des ruhig, leise und sich langsam hochschraubenden Storytelling liegt, das Ball in Personalunion als Regisseur und Autor hier zum Besten gibt. [...]
[...] Jüngst im Prime-Angebot bei Amazon entdeckt, war mir schon im Vorfeld ziemlich klar, dass mich mit "Perfect Human" – der eigentlich "Life Like" heißt – nun wohl eher kein Meisterwerk erwarten würde, doch einerseits mag ich das Genre, andererseits ist es immer besser, sich eine eigene Meinung zu bilden. Der Film beginnt dabei kurz vielversprechend, auch wenn sich natürlich schnell abzeichnet, worauf das hinauslaufen soll, wenn sich die unzufriedene und überforderte Sophie den attraktiven Henry ins Haus holt (einen weiblichen Androiden möchte sie nicht, weil sie die hübscheste im Haus sein will). Selbst hier schon, quasi bevor Henry überhaupt Teil der Handlung wird, offenbart das Spielfilm-Regie-Debüt von Josh Janowicz erste erzählerische Schwächen, denn es wird nicht das letzte Mal sein, dass Sophie sich reichlich irrational verhält. Andererseits, lieber irrational und voller Emotionen als dermaßen abgeklärt, distanziert und charakterlos wie James, der fernab eines aalglatten Auftritts und gestählter Muskeln so gar nichts zu bieten hat. Immerhin erklärt das im Kontext der Erzählung, weshalb sich Sophie ob dieser Gefühlskälte zunehmend zu Henry hingezogen fühlt, der Gefühle immerhin deutlich bereitwilliger und erfolgreicher heuchelt, als James sie vermitteln kann oder mag. [...]
[...] Relativ fix nach dessen Erscheinen bei Netflix habe auch ich mir "Malcolm & Marie" zu Gemüte geführt und erfuhr erst später, dass der einerseits gänzlich während der noch immer grassierenden Corona-Pandemie entstanden und gedreht worden ist, es sich letztlich andererseits um ein Ausweichprojekt für Regisseur Sam Levinson und Darstellerin Zendaya gehandelt hat, nachdem eine Fortsetzung der gemeinsamen HBO-Serie "Euphoria" zunächst auf Eis gelegt worden war. Die Idee von Levinson für den Stoff mag freilich weiter zurückreichen, denn der hat sich selbst einmal den Fauxpas geleistet, seiner Partnerin bei einer Rede nicht gedankt zu haben und nutzt das nun hier als Ausgangspunkt und Aufhänger für einen schnell aus dem Ruder laufenden Streit, der den gesamten, rund hundertminütigen Film durchzieht und von einer längst zum Scheitern verurteilten Beziehung kündet, in der nicht erst seit dem hier bebilderten, bedeutungsschweren Abend der Haussegen schief hängt. Und dank intensiver Darstellungen und gelungener Dialoge macht es gar nichts, dass sich hier alles auf engstem Raum abspielt, in gefälligem wie stilvollen Schwarz-Weiß inszeniert wird und somit wenig an optischer Ablenkung zu bieten hat, denn Levinson konzentriert sich tatsächlich ganz und gar auf seine zwei Protagonisten, wobei eine modernisierte – gleichzeitig auf altmodisch getrimmte – Form des Kammerspiels wohl auch das Mittel der Wahl sein dürfte, wenn es gilt, während einer Pandemie einen Film drehen zu wollen. [...]
[...] Nach unverhältnismäßig langer Wartezeit ist nun im vergangenen Monat endlich auch die vierte Staffel "The Magicians" bei Prime aufgeschlagen und nachdem ich schon der letzten Staffel einen qualitativ ordentlichen Sprung nach vorne attestieren konnte, führt sich das nun zum Glück fort und auch das vierte Jahr um Brakebills, Fillory und ganz allgemein die Abenteuer der illustren Gruppe weiß zu gefallen, auch wenn ich mir hier ein wenig mehr erzählerische Stringenz gewünscht hätte. Bereits die erste Episode nämlich hat erst einmal alle Hände voll damit zu tun, die Protagonisten ihre Erinnerung zurückerlangen zu lassen, was sich einerseits ein wenig zieht, andererseits dadurch im Grunde keinen tieferen Zweck verfolgt, wenn nun ohnehin prompt rückgängig gemacht wird, was zuvor geschehen ist. Spätestens aber mit dem Erscheinen des besessenen Eliot nimmt das Geschehen wieder merklich an Fahrt auf, offenbart in weiterer Folge aber auch noch mehr strukturelle Probleme, mit denen die Staffel fürderhin zu kämpfen hat. Das Monster nämlich, das von Eliot Besitz ergriffen hat, wurde nämlich vom ersten Moment an als unerbittlich, kaltherzig und brutal inszeniert, wovon man nun natürlich abweichen muss, damit er nicht gleich alles und jeden in Stücke reißt. Während also dieser mächtige Widersacher Hilfe und Unterstützung einfordert, gibt er sich in weiterer Folge ungemein genügsam, was das Vorankommen in eigener Sache betrifft, denn ansonsten ließe sich dieser Plot natürlich nicht über die gesamte Staffel strecken. [...]
[...] Im Dreierpack wusste Blumhouse vergangenen Herbst gleich mehrere Filme aus dem eigenen Hause an Amazon zu verhökern, die natürlich die Ergebnisse entsprechend flugs ins eigene Streaming-Portfolio integriert haben und da habe ich mir eben jüngst den bereits 2018 beim Toronto Film Festival uraufgeführten "The Lie" herausgepickt, der mit einigen mehr oder minder bekannten Namen und einer vielversprechenden Aufmachung als undurchsichtiger Thriller lockt. Der kommt in seinen knapp über neunzig Minuten Laufzeit auch schnell auf den Kern dessen, was Thema sein soll und inszeniert innerhalb der ersten Minuten das Fiasko, das nicht nur eine namensgebende Lüge, sondern gleich ein ganzes Konstrukt davon nach sich ziehen wird. Oft und gern dürfte dabei kritisiert werden, dass sich die Eltern der jungen Kayla vom ersten Moment an irrational und wenig nachvollziehbar verhalten, doch auch wenn ich mich dem grundsätzlich anschließen kann, darf man auch nicht außeracht lassen, in welcher Art unerwarteter und beispielloser Ausnahmesituation sie sich unmittelbar befinden und da kann es dann eben auch schnell vorbei sein mit der Logik und Integrität. Nichtsdestotrotz muss man bereit sein, diese Tatsachen zu aspektieren und zu schlucken, um überhaupt nur die Chance zu haben, Freude an diesem ungewöhnlichen Thriller zu haben. [...]
[...] Schon länger trage ich mich mit dem Gedanken, mich endlich einmal auch der Pitch-Perfect-Trilogie zu widmen, bin ich doch einerseits ausgewiesener Fan von Anna Kendrick (und ihrem Gesangstalent), andererseits großer Freund von musikalisch geprägten Werken, so wie es hier eben der vorherrschende A-cappella-Gesang ist, der die Riege an Darsteller*innen ein ums andere Mal, auch fernab der eigentlichen Wettkämpfe, dazu verleitet, allenthalben ein spontanes Ständchen zu geben. Inspiriert von Erfolgsserie "Glee" und ähnlich gelagerten Produktionen hat sich hier nun also 2012 Regisseur Jason Moore an seiner persönlichen Variante eines Musikfilms mit Coming-of-Age-Einschlag versucht. Auf den ersten Blick scheint Moore dabei wenig Erfahrung als Regisseur vorweisen zu können, dafür aber eben reichlich Musical-Erfahrung, womit er genau der Richtige für den Job ist, wie man schnell merkt. Für das Drehbuch derweil zeichnet Kay Cannon verantwortlich, die lange Zeit an "30 Rock" mitgearbeitet hat und später die kurzlebige Netflix-Serie "Girlboss" erschaffen sollte, womit für den komödiantischen Part ebenfalls gesorgt wäre. Der eigentliche – zugegebenermaßen reichlich konventionelle Plot von "Pitch Perfect" derweil basiert – und da musste ich selbst stutzen – tatsächlich auf einem Buch mit gleichem Titel, das aus der Feder von Mickey Rapkin stammt. Schwer vorstellbar, wie eine solcherart auf Musik, Gesang und Dynamik fußende Erzählung in literarischer Form funktionieren soll, aber gut, darum soll es ja heute nicht gehen. [...]