Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Auch wenn ich seinerzeit von "The Babysitter" nun wirklich nicht restlos begeistert gewesen bin, hat er mich mit seiner Mischung aus Trash und Splatter und Charme ja doch durchaus für sich einzunehmen gewusst, weshalb ich nun auch dem Nachfolger "The Babysitter: Killer Queen" eine Chance geben musste, auch wenn man hier auf die von Samara Weaving verkörperte Bee, also die eigentlich namensgebende Babysitterin weitestgehend verzichten muss. Dafür aber lässt sich der Rest der Belegschaft nicht lange bitten und kehrt für selbst kleinste Rollen zurück, wobei ich persönlich es schade finde, dass Leslie Bibb als Coles Mutter auch hier wieder absolut nichts zu tun bekommt, was dafür aber zumindest nicht für Ken Marino gilt, der hier eine durchaus unterhaltsame Nebenhandlung bestreiten darf. Aber zurück zum Kern des Ganzen: Dieser zweite Teil folgt ganz klar und offensichtlich dem Credo des Höher-Schneller-Weiter-Prinzips, was aber in dem Fall nicht einmal schlecht ist, denn schon der erste Teil war heillos überzogen, nahm sich zu keinem Zeitpunkt ernst und hat vorrangig deswegen so viel Spaß gemacht. [...]
[...] Insbesondere sonntagmorgens schaue ich mir ja mittlerweile gerne bei Disney+ einen – wer hätte es geahnt – Disney-Film an und auch wenn ich schon im Vorfeld zumindest grob von den vernichtenden Kritiken zu "Artemis Fowl" gehört hatte, trieb mich dann doch die fachliche Neugierde, mir ebenfalls ein Bild von diesem vermeintlichen Totalausfall zu machen, der mit dem hehren Zeil gestartet ist, ein ganzes Franchise zu gründen, wie es so viele Jungendbuchverfilmungen vor ihm versucht haben und ebenfalls daran gescheitert sind. Dieses Scheitern vermag der blitzgescheite Artemis aber noch locker zu toppen, denn hier passt einfach gar nichts auf- und zueinander, die Handlung ist im gleichen Maße generisch wie verwirrend geraten und der Umstand, dass man einen – ominös und unerkannt bleibenden – Bösewicht hat einführen müssen, der hier zwar einige Szenen für sich beansprucht, aber nicht wirklich Teil der Handlung ist, ist nur eines von vielen Indizien, dass man entweder nicht gewusst hat, was man will, oder schlichtweg zu viel gewollt hat. [...]
[...] Als die Pokémon ihren Siegeszug um die Welt antraten – was nun auch schon zweieinhalb Dekaden zurückliegt – befand ich mich noch in der Schule und eigentlich wohl auch genau in dem Alter, in dem man sich von solch einem Franchise wunderbar anstecken lassen kann, wenn ich da so an einige Klassenkameraden zurückdenke. Ich habe mir allerdings nie etwas aus den "Pocket Monsters" gemacht und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern, war aber dennoch neugierig, wie sich die erste Realverfilmung "Pokémon Meisterdetektiv Pikachu" präsentieren würde. Zugegeben, Ryan Reynolds als Stimme vom Detektiv-Pokémon war daran nicht ganz unschuldig (auch wenn mir klar war, dass der Humor sicher nicht so abgründig und derb würde wie beispielsweise bei "Deadpool"), doch auch sonst wirkte das Neo-Noir-Setting einladend und auch Pikachu kann man sicherlich auch als Nicht-Fan des Franchise süß und knuffig finden. Auf den – und die anderen Pokémon – stützt sich dann auch in weiten Teilen der gesamte Film, wie man leider im weiteren Verlauf wird erfahren müssen, denn was vielversprechend beginnt, verrennt sich leider zusehends in einer recht kopflosen Action-Orgie ohne Sinn und Verstand. [...]
***Text bezieht sich auf die erste Staffelhälfte***
[...] Normalerweise ist es ja nicht meine Art, Halbstaffel zu rezensieren, doch im Falle von "Lucifer" mache ich da natürlich gerne eine Ausnahme, zumal es wirkt, als wäre die Zweiteilung von vornherein geplant gewesen, wenn ich mir so das Halbstaffelfinale "Spoileralarm" ansehe, dass andernorts auch locker als Staffelfinale hätte durchgehen können. Ansonsten bestätigt sich auch hier wieder, dass der Serie kaum etwas Besseres hätte passieren zu können, als von FOX zu Netflix abzuwandern, auch wenn sie natürlich hierzulande weiterhin bei Amazon Prime ihr Zuhause hat und haben wird. Schon bei der fulminanten vierten Staffel haben sich deutliche, erzählerische wie dramaturgische Veränderungen bemerkbar gemacht und dies führt sich hier nun fort, auch wenn die – mit insgesamt sechzehn Episoden wieder merklich umfangreichere – fünfte Staffel nicht ganz so zielführend und minutiös durchgeplant wirkt wie noch das vierte Jahr um Ex-Höllenchef Lucifer. Der Cliffhanger der vorangegangenen Staffel beispielsweise mag noch in der ersten Episode "Trauriger Teufel" vorherrschendes Thema sein und hätte – gäbe es da keine Trailer – zumindest kurzzeitig auf eine falsche Fährte führen können, was Lucifers Rückkehr aus höllischen Gefilden angeht, doch im weiteren Verlauf wird dieser Thema mehr am Rande und nicht eben elegant ad acta gelegt, um sich wieder vermeintlich Wichtigerem zu widmen, was ein wenig schade ist. [...]
[...] Ich kann mich schon nicht mehr erinnern, bei welchem Film im Kino ich das erste Mal den Trailer zu "Yesterday" gesehen habe, doch war mir zu diesem Zeitpunkt unmittelbar klar, dass ich diesen Film unbedingt sehen müsse und wahrscheinlich lieben werde. Seitdem ist zwar noch viel Wasser den Bach hinuntergeflossen, doch sollte ich mit meiner Annahme immerhin Recht behalten und so ha sich das Warten auf alle Fälle gelohnt, denn fernab der musikalisch superben Ausgestaltung des Films – kein Wunder, wenn man sich einer der ikonischsten Pop-Bands aller Zeiten widmet –, entpuppt sich der Streifen als ungemein charmant inszeniertes Feel-Good-Movie, das kaum ein Wässerchen trüben könnte. Nun könnte man im Umkehrschluss zwar bemängeln und kritisieren, dass es sich sowohl Drehbuchautor als auch Regisseur einfach machen, die oft nur angedeuteten Konflikte und Dilemmata aufzulösen, was wirklich dramaturgisch etwas schwach auf der Brust ist, doch war mir das in diesem Fall allemal lieber, als mit künstlich aufgebauschtem Drama behelligt zu werden. [...]
[...] Nicht erst seit "The Boys" sehe ich Karl Urban eigentlich immer sehr gerne, der sich ja auch schon im Action-Genre durchaus verdient gemacht hat, wenn man da nur einmal an seine Verkörperung von Judge Dredd in "Dredd" denkt, auch wenn er dort zu keinem Zeitpunkt ohne Helm zu sehen gewesen ist. Genau aus diesem Grund stand nun also auch "Bent – Korruption kennt keine Regeln" für mich auf dem Programm, auch wenn ich gestehen muss, mir nicht allzu viel von dem Streifen erwartet zu haben. Leider sollte ich mit dieser Annahme mehr als Recht behalten, denn fernab des spürbar geringen Budgets, worüber man sicher wohlwollend hinwegsehen kann, vermag die (sehr lose) Buch-Adaption von JP O’Donnells "Deadly Comes" auch in Sachen Story und Spannung leider nicht wirklich zu punkten und verliert sich nach zwei vielversprechenden Auftaktsequenzen in Nebenschauplätzen und wenig zielführendem Geplänkel. [...]
[...] Ob man sich nun theateraffin schimpft oder nicht, von Shakespeares "Hamlet" dürfte man beizeiten einmal gehört haben und so kann man sich durchaus trauen, diesmal der namensgebenden "Ophelia" die Bühne zu überlassen und das Stück auf eine neue Weise zu interpretieren, wofür in diesem Fall wiederum das Buch von Lisa Klein Pate gestanden hat, das hierzulande unter dem Titel "Ich, Ophelia" firmiert. Hier wie dort ist der Titel Programm und so fokussiert die Story nicht nur auf Ophelia, sondern wird gleich ganz aus dessen Sicht geschildert, hier ausgehend von der berühmtesten Szene mit ihr, vermeintlich ertrunken im Fluss dahintreibend, während sie sich via Off-Kommentar an den Zuschauer richtet. Es folgen eine Zusammenfassung ihrer bewegten, aber auch wenig überraschenden Jugend, ihre Zeit am Hofe und die langsame Annäherung zu der ambivalenten Königin Gertrude, die hier ebenfalls weitaus mehr Profil bekommt, als es in den männerdominierten Stücken eines Shakespeare seinerzeit der Fall gewesen ist. [...]
[...] Nach "The Witcher" versucht Netflix nun mit "Cursed – Die Auserwählte" ein weiteres Mal, sich im Fantasy-Genre verdient zu machen und hat ein weiteres Mal eine Literaturverfilmung in Angriff genommen, die in diesem Fall von Frank Miller und Thomas Wheeler stammt, die sich ihrerseits an einer Neuinterpretation der Arrtussaga versucht haben, in der so einiges anders läuft als in der hinlänglich bekannten Geschichte, gleichwohl man auf zahlreiche bekannte Figuren trifft, die nur eben des Öfteren eine andere und ungewohnte Rolle oder Funktion haben mögen. Als jemand, der in weiser Voraussicht auch vor einiger Zeit bereits das gleichnamige Buch gelesen hat, wusste ich natürlich schon, was mich erwartet und war entsprechend vorrangig gespannt, wie adäquat und gelungen man die Geschichte adaptieren würde. Allein hier schon ist das Ergebnis aber leider als sehr durchwachsen zu beschreiben, denn während manches wirklich großartig aussieht und herrlich stimmig in Szene gesetzt wird, gibt es auch in steter Regelmäßigkeit unglaublich miese Effekte, die unmittelbar aus der Geschichte reißen. Prägendste Beispiele dürften hierbei die unsäglich animierten Wölfe in der ersten Episode sowie ein noch grausiger dargestellter Sturz in der letzten Episode sein, welche die jeweiligen Szenen schlichtweg kaputt machen. [...]
[...] Nachdem mich der erste "The Lego Movie" ja schon restlos begeistert hat (und mich ohnehin seit einigen Jahren wieder das LEGO-Fieber gepackt hat), hat es eigentlich schon vergleichsweise lange gedauert, bis ich mir nun eben auch "The Lego Movie 2" zu Gemüte geführt habe. Der hinterlässt zwar einen gemischt bis durchwachsenen Eindruck, weiß im Kern aber dennoch zu überzeugen, auch wenn er zu kaum einem Moment, außer vielleicht zum Ende hin, an den großartigen Vorgänger heranreicht. Ein wenig fühlt man sich an das oft zitierte und leider nur allzu präsente Höher-schneller-weiter-Prinzip erinnert, so dass hier in Windeseile die – minutiös an vorangegangene Ereignisse anschließende – Vorgeschichte abgehandelt, um nach fünfjährigem Zeitsprung und knapper Exposition das nächste Abenteuer einzuläuten. Das bringt es zu meinem Bedauern mit sich, dass ein Großteil der Kerntruppe rund um Emmet zunächst entführt wird, was dahingehend schade ist, dass die illustre Gruppe viel zum Unterhaltungswert der Chose beigetragen hat, hier nun aber vermehrt ein Nischendasein fristen muss, während Emmet zunächst auf sich allein gestellt ist. [...]
[...] Ich brauche wohl niemandem gesondert verraten, dass es im Fall von "Ein Rezept für die Liebe" einzig und allein Emma Roberts gewesen ist, die mich dazu bewogen hat, dem im Original schlicht – und passender – als "Little Italy" betitelten Streifen eine Chance zu geben und so ist sie dummerweise auch einer der wenigen Lichtblicke in einem doch sehr bemüht zusammengeschusterten Streifen. Der dürfte im Übrigen weit weniger RomCom sein, als das Publikum erwarten mag, weist aber auch als reine Komödie kaum nennenswerte Qualitäten auf und vergreift sich des Öfteren sogar tatsächlich gehörig im Ton. Über Geschmack kann man bekanntermaßen streiten und wenn die Gags bei mir nicht zünden mochten, mag das in erster Linie mein eigenes Problem sein, doch wenn hier des Witzes wegen sexuelle Belästigung und Übergriffe thematisiert werden, die allein deshalb witzig sein "sollen", weil die klassischen Geschlechterrollen vertauscht werden, dann ist das keine Frage des Geschmacks sondern der Pietät. Ganz davon abgesehen wirkt die merkwürdig diffuse Mischung aus verklemmt und frivol auch nicht gerade stimmig und stört in einem ansonsten auffallend auf familientauglich getrimmten Film mehr, als dass sie ihn bereichert. [...]
[...] Nachdem ich "We Have Always Lived in the Castle" gesehen hatte, war mir schnell klar, warum der Film einen solch schweren Stand und teils vernichtende Kritiken kassiert hat, denn wieder einmal dürfte das zu großen Teilen mit der Erwartungshaltung der Zuschauer zusammenhängen. Denn wenn schon offensiv damit geworben wird, dass die Vorlage zum Film aus der Feder von Shirley Jackson stammt und dementsprechend Vergleiche zur Netflix-Serie "Spuk in Hill House" bemüht werden, dürfte man eine ziemlich klare Vorstellung davon haben, was einen erwartet. Nur dass dem eben nicht so ist und dieser von Stacie Passon inszenierte Film wohl noch am ehesten als Mystery-Drama durchgehen könnte, mit Sicherheit aber nicht als Horrorfilm, was schon einige verprellt haben dürfte, die eben auf echten Nervenkitzel aus gewesen sind. Stattdessen aber steht das Familiendrama rund um die Blackwood-Schwestern im Vordergrund und diesbezüglich macht der oft zu Unrecht verschmähte Film eine formidable Figur. [...]
[...] In einer Nacht- und Nebel-Aktion bin ich jüngst – genauer ab dem 28.07.2020 – durch die zweite Staffel "The Gifted" gehastet, nachdem ich bei JOYN+ lesen musste, dass die Staffel "nur noch 3 Tage verfügbar" sei, denn auch wenn mich die erste Staffel nun wirklich nicht vom Hocker zu hauen gewusst hat, geht es immer noch um Superhelden, ganz zu schweigen davon, dass ich vom Typ her ja doch eher Komplettist bin und neugierig war, wie sich die Geschichte entwickeln würde. Vor allem anderen waren es aber freilich Stephen Moyer, Amy Acker und – seit der zweiten Staffelhälfte der vorangegangenen Chose – Skyler Samuels, die mich zum Weiterschauen bewegt haben. Dabei bietet die Serie diesmal vom ersten Moment an vielversprechende Ansätze, denn mit dem letzten Finale kam es ja durchaus zu einem gewissen Paradigmenwechsel, auch, was die Schauplätze und die Team-Zugehörigkeit der einzelnen Mutanten angeht. Die sind nun teils vom Widerstand zum Inneren Kreis abgewandert, der nunmehr unter Schirmherrschaft von Figuren-Neuzugang Reeva (Grace Byers) steht, unterstützt von den immer noch großartigen Frost-Schwestern, die weiterhin zu den Charakter-Highlights der Serie zählen. [...]
[...] Bereits 2017 ist Wayne Roberts‘ zweiter Spielfilm entstanden, doch nach der Premiere beim Zurich Film Festival 2018 dauerte es erneut bis zur –wenig erfolgreichen – Kinoauswertung in den USA, derweil der Film nun hierzulande lediglich für das Heimkino veröffentlicht wird. Kein leichter Stand, den der Film sicherlich auch seinem Hauptdarsteller Johnny Depp zu verdanken hat, denn der polarisiert seit geraumer Zeit schließlich vorrangig fernab seiner Filme dank des nicht enden wollenden Rosenkriegs mit Ex Amber Heard, bei dem man auch nach all den Jahren kaum sicher behaupten kann, wer denn nun wem gegenüber handgreiflich und übergriffig geworden ist, während sich die Sach- und Faktenlage immer mal wieder zu verändern scheint. Daraus resultierend war auch der Kinostart in den Staaten nicht gerade erfolgreich und "The Professor" heimste nicht gerade wohlwollende Kritiken ein, wobei das die Zuschauer*innen doch teils anders gesehen zu haben scheinen, wenn man nach den Wertungen in der IMDb oder bei Rotten Tomatoes geht. Auch ich bin im Übrigen durchaus angetan von der feinsinnigen Tragikomödie, die zwar durchaus etwas mehr Tiefe und Mut hätte vertragen können, Johnny Depp insbesondere allerdings durchaus mal wieder brillieren lässt, wenn man die Fehde fernab des Film-Business auszublenden imstande ist. [...]
[...] Ich würde behaupten, dass ich nicht gerade wenige Filme sehe, auch wenn ich mit dem, was mich interessieren würde, freilich niemals hinterherkomme, doch dennoch gibt es immer wieder Filme, die bislang gänzlich meiner Aufmerksamkeit entgangen sind und in diese Kategorie fällt nun auch "Journey of Love", wobei es natürlich auch schon wieder reichlich perfide ist, den im Original als "Safety Not Guaranteed" betitelten Streifen mit einem neuen englischen Titel zu versehen, anstatt ihn meinetwegen nur einzudeutschen, wenn es denn hätte sein müssen. Dabei hat sich hiermit Regisseur Colin Trevorrow seine Meriten verdient, um drei Jahre später "Jurassic World" inszenieren zu dürfen, wobei die Werke thematisch wie inhaltlich freilich kaum etwas miteinander gemein haben. Dennoch ist diese Zeitreise-Romantik-Komödie allerfeinster Indie-Stoff und großartig inszeniert, wobei man auch lohnend erwähnen sollte, dass der mit nicht einmal neunzig Minuten knapp gehaltene Film kein Gramm Überflüssiges mit sich herumträgt und dennoch Zeit findet für kleinere Nebenschauplätze und Schlenker, die das große Ganze – das Zeitreise-Inserat und die Frage, ob Kenneth nun Spinner oder womöglich doch Visionär ist – aber nicht verwässern, sondern stets bereichern. [...]
[...] Was bin ich froh, durch eine News-Meldung auf "Vivarium" aufmerksam geworden zu sein, der sonst wohl für längere Zeit unbemerkt an mir vorbeigerauscht wäre. Das soll nicht einmal heißen, dass der von Lorcan Finnegan inszenierte Film das Genre neu erfinden würde oder erzählerisch herausragend wäre, doch hat mich der kaum hundertminütige Reigen prompt in seinen Bann schlagen und faszinieren können. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass das an einigen Parallelen zur Lebenssituation des Film-Pärchens Tom und Gemma gelegen haben mag, dass die geschilderte oder gezeigte Situation noch einmal um einiges eindringlicher und beklemmender auf mich gewirkt hat. Ohnehin baut der Film aber darauf, dass man sich auf seine obskure wie surreale Prämisse einlässt, die sich nach logischen Gesichtspunkten freilich nicht erklären lässt, aber eben den Weg ebnet für ein doch sehr gelungenes und erschreckendes Gedankenexperiment. [...]
[...] Ich habe mich ja lange auf die finale Staffel "iZombie" gefreut und musste mich gefühlt ebenso lange gedulden, bis sie dann nun endlich bei Netflix zum Abruf bereitstand, doch habe ich die Show von ihrer ersten, noch sehr auf Fall-der-Woche ausgerichteten bis zur vierten, zunehmend an ein lupenreines Serial erinnernden Staffel sehr gemocht, weshalb ich natürlich mehr als gespannt war, wie Serienschöpfer und Mastermind Rob Thomas die Chose zu Ende bringen würde, die bekanntermaßen auf der gleichnamigen Comic-Reihe von Chris Roberson fußt, mit selbiger aber abgesehen von der Ausgangslage oder der Prämisse an sich kaum etwas gemein hat. Gut so, denn ohne Anpassungen hätte man die doch sehr abgedrehte und auf augenzwinkernden Trash-Appeal schielende Reihe kaum adaptieren können, doch insbesondere dank der wunderbaren Rose McIver, die Folge um Folge in neue Rollen zu schlüpfen vermag – je nachdem, wessen Gehirn sie gerade verzehrt hat – war die Serien-Adaption vom ersten Moment an ein Erlebnis, auch wenn sich der Story-Part erst langsam herauszukristallisieren wusste. Nichtsdestotrotz ist es unabhängig von Abwägungen der Studios und Programmverantwortlichen gut, dass die Serie nach nunmehr fünf Jahren und Staffeln ihr Ende findet, denn ausgerechnet hier – also in der behandelten Final-Staffel – machen sich die Probleme zunehmend bemerkbar, die eine Gratwanderung zwischen Procedural und Serial so mit sich bringt. [...]
[...] Zeitnah zur Veröffentlichung bei Netflix am 10. Juli habe natürlich auch ich mich vor den Fernseher gepflanzt, um mich mit "The Old Guard" auseinanderzusetzen, einer Comic-Verfilmung, deren Vorlage aus der Feder von Greg Rucka stammt, der hier gleichsam für das Drehbuch verpflichtet worden ist. Der Clou, der aus dem Action-Reißer dann im weitesten Sinne einen Vertreter des mittlerweile breitgefächerten Superhelden-Sujets macht, wird dann auch prompt in den ersten Filmminuten thematisiert, so man sich denn nicht ohnehin den Trailer im Vorfeld zu Gemüte geführt hat, denn was die Elite-Einheit um Andy so besonders macht, ist eben deren Unsterblichkeit, so dass man die Crew aus Protagonisten natürlich auch nach Herzenslust von zahllosen Kugeln durchlöchern lassen kann, ohne dass diese längerfristigen Schaden davontragen. Das trägt natürlich schon einmal sehr zum Look des Films als solchem bei, denn der kommt gerade in den actionreicheren Passagen ungemein grimmig und schnörkellos daher, lässt auch schon mal die Gliedmaßen fliegen, ohne indes je zu "echtem" Splatter abzudriften. [...]
[...] Gleichwohl die Kritiken zu "Replicas" ja recht durchwachsen sind, konnte ich doch nicht langfristig einen Bogen um den Film machen, denn einerseits erscheinen mir Science-Fiction-Filme dieser Machart und Marschrichtung noch immer ungebrochen lohnend, andererseits war ich neugierig, wie sich Keanu Reeves in diesem doch ungewöhnlichen Projekt würde behaupten können. Leider aber sollten die eher kritischen Stimmen in meinen Augen Recht behalten, denn auch wenn die Ausgangslage und das darum erbaute Story-Konstrukt spannend gewesen sein mag, wirkt allein das Drehbuch seitens Chad St. John schon nicht sonderlich ausgereift und insbesondere in der ersten Hälfte hat er mit einigem dramaturgischen Leerlauf zu kämpfen, zumal natürlich vom ersten Moment an klar ist, dass Foster Erfolg damit haben wird, seine Familie zu klonen, die eigentlichen Probleme damit aber erst beginnen. Und exakt so kommt es natürlich auch, was die doch sehr oberflächlich bleibenden Grundsatzdebatten und ein wenig wissenschaftliches Fach-Kauderwelsch nur umso trivialer und unnötiger erscheinen lassen. [...]
[...] Vincent van Gogh war und ist wohl einer der bekanntesten Maler der Geschichte und demnach auch nicht gerade Kunst-Versessenen sicherlich durchgängig ein Begriff, weshalb sich auch schon einige an dessen Geschichte abgearbeitet haben. Und in diesen Reigen gesellt sich nun auch Julian Schnabel als Regisseur von "Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit", wobei ihm – wie man schnell erkennen wird – kein klassisches Biopic vorgeschwebt haben mag, das er dem Künstler zu widmen gedachte. Das beginnt schon damit, dass er sich in seinem rund zweistündigen Werk auf van Goghs letzte Jahre konzentriert und dabei speziell dessen Schaffensperiode in dem ländlichen Dörfchen Arles im Blick hat, wo die Werke entstanden sind, an die man unweigerlich denken mag, wenn man den Namen van Gogh vernimmt. Neu ist auch, dass Julian Schnabel selbst Maler ist und einen eher impressionistisch geprägten Blick auf das Leben und Wirken von van Gogh wirft, der seinerseits als bedeutender Maler des Post-Impressionismus gilt und dabei Merkmale des Expressionismus vorwegnahm. [...]
[...] Nachdem es sich bei der ersten Staffel "Hanna" noch um eine – durchaus großzügig und ambitioniert abgewandelte – Nacherzählung des Films von 2011 gehandelt hat, der hierzulande als "Wer ist Hanna?" vermarktet wurde, geht die Amazon-Original-Serie nunmehr in der zweiten Staffel eigene Wege. So fulminant und mitreißend, wie eine Fortführung der Ereignisse allerdings hätte geraten können, ist die Serie in ihrem zweiten Jahr leider meines Erachtens nicht geworden, obwohl sie vielversprechend startet, was aber nicht heißt, dass man ihr nicht dennoch bei entsprechenden Genre-Präferenzen Zeit und Aufmerksamkeit widmen könnte. Dabei ist insbesondere der Auftakt noch recht gelungen und die ersten paar Episoden überzeugen mit gelungenem Katz-und-Maus-Spiel, derweil insbesondere die wankelmütig-einsichtige Marissa Wiegler (Mireille Enos) überzeugt, die aus nunmehr anderen Gründen auf der Suche nach Hanna ist, die sich zunächst, wieder einmal, in den Wäldern versteckt. Doch es haben sich Dinge geändert und bei ihr befindet sich Clara (Yasmin Monet Prince), die sie jüngst aus der UTRAX-Einrichtung gerettet hat, derweil ihr Vater ihr aus naheliegenden Gründen nicht mehr zur Seite stehen kann. [...]
[...] In der glücklichen Lage, "Die Eiskönigin" jüngst erst für mich entdeckt zu haben, musste ich nicht sechs Jahre warten, um Elsa und Anna bei ihrem zweiten Abenteuer zu begleiten. So vergingen lediglich knapp zwei Wochen, bis nunmehr "Die Eiskönigin 2" beim einschlägigen Streamingdienst Disney+ zum Abruf zur Verfügung stand und natürlich musste ich unmittelbar testen, ob der dieselben Ohrwurmqualitäten bereithält und eine ähnlich einnehmende Magie zu verströmen weiß. Das tut er meines Erachtens, um das gleich mal vorwegzunehmen, gleichwohl natürlich kein Hit wie seinerzeit "Let It Go" im üppigen Arrangement der Gesangseinlagen zu finden ist, doch hätte sich dieser Überraschungserfolg auch schwerlich gewollt wiederholen lassen. Dafür aber sind – meines Erachtens – die Stücke hier oftmals schmissiger und epochaler geraten und wussten mich in Summe mehr für sich einzunehmen als die Songs des ersten Teils, schon angefangen mit "All is Found", dem herrlich optimistisch-beschwingten "Some Things Never Change" und nicht zuletzt "Into the Unknown" als gedanklichen und thematischen Nachfolger zu "Let It Go". [...]
[...] Bei "Bedtime Stories" handelt es sich um einen der wenigen Filme, dessen Wiederholungssichtung hier nun verschriftlicht wird, einfach aus dem simplen Grund, dass die letzte Sichtung anscheinend schon mehr als neun Jahre zurückliegt und folglich noch nicht auf dem Blog Einzug halten konnte, da es das ja "erst" seit 2011 gibt. Dummerweise aber hatte ich den Film auch weit besser in Erinnerung, als er sich nun bei der Sichtung via Disney+ präsentiert hat, was natürlich ernüchternd ist, wenn man die Chose als zwar manchmal albernes, aber doch gelungenes und sympathisches Fantasy-Abenteuer in Erinnerung hat. In Ansätzen mag das zwar immer noch zutreffen, doch wird aus der Prämisse, dass die Gutenachtgeschichten (in abgewandelter Form) Wirklichkeit werden, am Ende doch zu wenig herausgeholt, zumal die Mixtur aus Sandalenfilm, Western und Science-Fiction doch etwas krude und beliebig, um nicht zu sagen einfallslos, wirkt. Für Kinder mag das Ganze noch durchaus funktionieren, doch zeichnen sich wirklich gelungene Familienfilme ja doch dadurch aus, dass sie Jung und alt etwas zu bieten haben, zumal das ja eigentlich Paradedisziplin von Disney ist. [...]
[...] Wie so oft allein aufgrund der Besetzung hat vor einiger Zeit "Angel of Mine" meine Aufmerksamkeit erregt, derweil ich kaum etwas von der Handlung wusste, geschweige davon, dass es sich um ein Remake des französischen Films "Das Zeichen des Engels" handelt, denn bekanntermaßen werden in Amerika lieber Filme neu gedreht, anstatt sie zu synchronisieren. Immerhin verhilft dieser Umstand der ungemein wandlungsfähigen Noomi Rapace zu einer weiteren Ausnahmedarstellung in ihrem Œuvre, denn sie gibt hier die innerlich gebrochene, oftmals regelrecht entrückt scheinende, tagträumend durch die Welt wandelnde Lizzie, die kaum noch ihren Alltag bewältigt bekommt und auch sieben Jahre nach dem tragischen Verlust ihrer Tochter selbigen nicht zu überwinden imstande ist. Das bedarf nicht einmal einer wortreichen Erklärung und die Hintergründe und Zusammenhänge werden wie nebenbei transportiert, während man sich anfangs noch fragen mag, was in Lizzies Leben eigentlich schief gelaufen sein mag. [...]
[...] Eigentlich wollte ich ja seinerzeit schon den zugrunde liegenden Comic zu "Deadly Class" gelesen haben, doch ist der in letzter Konsequenz irgendwie an mir vorbeigerauscht und ich habe mich nie aufraffen können, diesem Umstand Abhilfe zu leisten. Dann wiederum wurde eine Serien-Adaption seitens Syfy angekündigt und ich war erneut Feuer und Flamme für die Story, hörte dann aber längere Zeit nichts mehr zu dem Projekt, derweil man ja hierzulande immer warten muss, ob und wer sich eventuell die Lizenz für eine Ausstrahlung sichern würde. Zeit verging, ich vertrieb mir anderweitig die Zeit, verlor sowohl Vorlage als auch Adaption aus den Augen, bis ich wie zufällig vor einiger Zeit bei JOYN (mittlerweile bei Netflix verfügbar) auf die Serie stieß und mich folglich nun wenigstens an die Adaption begeben wollte, die allerdings zwischenzeitlich nach einer Staffel auch prompt wieder eingestellt worden ist. Dennoch, die Neugierde obsiegte und vom Look her, ganz zu schweigen von der doch ungewöhnlichen Genre-Mixtur, schien das doch genau mein Fall zu sein, derweil die Staffel mit ihren zehn Episoden natürlich angenehm schnittig daherkommt. Nun, schlecht fand ich sie nicht, kann im Nachgang aber durchaus nachvollziehen, dass sie es schwer gehabt haben mag, ein Publikum zu finden, selbst gemessen an der Tatsache, dass es sich bei Syfy ja um einen ausgewiesenen Spartensender handelt. [...]
[...] Ihr wisst, vor die Wahl gestellt, ob DC oder Marvel, würde ich immer zu Marvel und dessen Cinematic Universe tendieren, zumal mir nicht nur die Filme weitaus besser gefallen, sondern hier eben auch ein Masterplan hinter allem gestanden hat, der die unterschiedlichsten Beiträge clever, aber nicht zu übertrieben miteinander verknüpft. Anders sieht es da bei den vergleichsweise wenigen DC-Filmen aus, die mal mehr, mal minder überzeugend für mich gewesen sind, vor allem aber kein stimmiges Ganze bilden und sich einmal zu oft in Materialschlachten verlieren, die für meinen Geschmack ungleich ermüdender sind als bei der Konkurrenz. Nun habe ich aber im Vorfeld viel Gutes zu "Shazam!" gehört, der zudem mit Zachary Levi eine Verkörperung des Helden zu bieten hat, die genialer und passender kaum sein könnte, eben weil man dem sonst schlaksigen Kerl unbesehen abkauft, sich erst einmal an seine Muskelberge und die damit einhergehenden Kräfte gewöhnen zu müssen, was mitunter einer der Running Gags schlechthin in dem Film ist. [...]