Megalon22 - Kommentare

Alle Kommentare von Megalon22

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    Megalon22 12.04.2025, 23:17 Geändert 12.04.2025, 23:21

    Was war das bitte? Eine MP-Gesamtwertung von unter 4 Punkten sagt eigentlich schon alles über diese Quasi-Fortsetzung zum Kultfilm "Der Exorzist" aus, und das trotz eines so vielversprechenden Casts mit an Bord. Neben einer guten Linda Blair, die ja bereits im ersten Teil das vom Teufel besessene 12-jährige Mädchen verkörpert hat, verpflichtet sich nun sogar Ennio Morricone für den zweiten Teil, der wie sich versteht für die musikalische Gestaltung der Sauce zuständig war. Was kann hier also noch groß schiefgehen?? ...

    Hmmm - leider doch mehr als man meinen könnte. Ich weiß gar nicht, wo ich am besten anfangen soll. Zum einen wirkt die Story völlig konfus und an den Haaren herbeigezogen. Es ist zwar löblich, wenn man ein Sequel mit neuen Ideen anreichert, hier stimmt aber irgendwie alles von Kopf bis Fuß nicht zusammen, die Möglichkeit miteingeschlossen, dass ich einfach zu doof war, um dieses verkannte Meisterwerk in seiner vollen Bandbreite zu kapieren. Aber hier geht es ja primär um meine persönliche Meinung, und da muss ich leider gestehen, dass mich der Film mit der Zeit immer mehr verloren hat.
    Auch in Sachen Suspense und Atmosphäre kann dieser Streifen bei weitem nicht mit dem Original standhalten, da stehen halt auch Welten dazwischen.

    3,5 Punkte gibt es dennoch für einige spektakuläre Landschaftsaufnahmen von Afrika, das starke Schauspiel von Linda Blair und einem einigermaßen ansehbaren Finale. Ach ja, und Morricones Score kann sich natürlich auch hier absolut hören lassen.

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      Megalon22 12.04.2025, 00:53 Geändert 12.04.2025, 01:04

      Vielleicht habe ich hier einfach einen zweiten Anlauf benötigt, um die Qualitäten dieses Klassikers gebührend anzuerkennen. Da mich das Horror-Subgenre mit Besessenheit allgemein nicht am meisten am Horror faszinierte, hatte ich auch den wohl bekanntesten Vertreter des Genres, "Der Exorzist", nur als mäßig in Erinnerung gehabt (6 Pkt.), und zu Unrecht ein wenig stiefmütterlich behandelt, im Vergleich zu anderen Klassikern. Ich fand den Film zwar nicht schlecht, jedoch etwas langatmig erzählt und ich hätte mir unterm Strich mehr Grusel erhofft.

      Was man dem mittlerweile über 50 Jährchen betagten Streifen aber keinesfalls absprechen kann - die Inszenierung einiger Szenen ist erstklassig (Finale auf der Treppe, etc.) und auch atmosphärisch hat mich der Film jetzt doch stark beeindrucken können. Dies ist ein sehr langsam erzählter Film, darauf muss man sich einlassen. Stilmittel wie Jump Scares, wie wir sie von modernen Horrorfilmen häufig gewohnt sind, bleiben aus. Dafür sind die Wutausbrüche unserer vom Teufel besessenen Göre umso drastischer. Heutzutage wirkt das Thema natürlich schon etwas ausgelutscht, da wir in gefühlt jedem dritten Horrorfilm zu sehen bekommen, wie zB. jemand besessen ist oder plötzlich mit einer anderen Stimme spricht, was für uns nichts Neues mehr ist. Dabei muss man jedoch bedenken, dass dies 1973 alles noch völlig neu war und seinerzeit im Kino sicher ganz anders gewirkt haben muss, das können wir uns heute wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen, wenn wir nicht selbst vor Ort waren. Auch die Make Up- Effekte von Linda Blair, die nach ihrer Vereinnahmung durch den Teufel, sagen wir mal nicht mehr ganz so frisch aussieht (um es gelinde auszudrücken), sind eigentlich richtig stark gelungen für die damalige Zeit.

      In diesem Sinne - go for it. Wenn ihr Horror mögt und diesen Klassiker noch nicht gesehen haben solltet, führt ja sowieso kein Weg daran vorbei... früher oder später. Das Einzige: Vielleicht hätte man den Film trotz der starken Atmosphäre ein wenig straffen können (habe ihn aber auch in der Extended gesehen, da der Ton bei der Kinofassung um ein Vielfaches zu leise eingestellt war).

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      • 8 .5
        Megalon22 07.04.2025, 17:12 Geändert 07.04.2025, 18:49

        MÖGLICHERWEISE SPOILER IM TEXT
        Leonardo DiCaprio ermittelt als FBI-Agent Teddy Daniels auf Shutter Island - einer entlegenen Insel mitten im Ozean. Dort steht eine berüchtigte Nervenheilanstalt für psychisch kranke Gewaltverbrecher, von deren Insassen eine Person geflohen und spurlos verschwunden sein soll. Während der Ermittlungen, häufen sich jedoch die Indizien, dass hier generell etwas faul sein könnte - ja, gar heimlich Menschenversuche an Gefangenen durchgeführt werden. Gleichzeitig wird Teddy von unheimlichen Visionen und Träumen aus seiner Vergangenheit heimgesucht - wir wissen als Zuschauer langsam selbst nicht mehr, woran wir glauben sollen...

        Ein in fast allen Belangen starker Film, was Schauspiel, Regie von Martin Scorsese und vor allem Atmosphäre auf der tristen Gefängnisinsel anbelangt. Durch das stürmische Regenwetter und die allgemein recht kalt wirkende Umgebung auf der Insel, wird diese unangenehme Stimmung nur noch verstärkt.
        Was auch gut funktioniert: Der Film führt den Zuschauer lange auf der Nase herum und wir fragen uns, ob sich der Ermittler alle Dinge nur einbildet, oder etwa in eine bestimmte Richtung manipuliert wird. Am Ende bekommen wir zwar eine recht plausible Erklärung dafür aufgetischt, trotzdem gibt es für mich noch Raum für Interpretationen, ob er nicht doch einfach nur geschickt manipuliert wurde.

        In diesem Sinne: Ein nahezu meisterhaft inszenierter Psychothriller, der sich uneingeschränkt lohnt.

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        • 7 .5
          Megalon22 05.04.2025, 18:12 Geändert 05.04.2025, 18:15

          Rosemarie zieht mit ihrem Mann in ein altes Miethaus und wünscht sich um alles in der Welt ein Kind. Zuerst lebt es sich recht gemütlich mit einem überfreundlichen, manchmal sogar arg aufdringlichen älteren Ehepaar als Nachbaren in der neuen Umgebung. Als Rosemaries Mann, ein Schauspieler, plötzlich wie durch Zauberhand eine neue Rolle in einem Film erhält (nachdem der eigentlich dafür vorgesehene Schauspieler erblindet ist), scheint etwas nicht mehr mit rechten Dingen zuzugehen. Rosemarie wurde angeblich von ihrem Mann geschwängert, während sie in Ohnmacht lag. Dieser scheint nämlich mit den älteren Eheleuten unter einer Decke zu stecken, die sich immer mehr in das Leben der jungen Frau einmischen, ihr vorschreiben, zu welchem Arzt sie zu gehen hat, und dass sie jeden Tag ein Getränk mit einer mysteriösen Taniswurzel trinken soll. Haben wir es hier etwa mit Hexerei und Statanismus zu tun?

          Der Film baut sich sehr langsam auf und in seiner Laufzeit von über zwei Stunden passiert relativ wenig, was auf große Action, Horror - oder Schockmomente hoffen lässt. Damit muss man klarkommen - wer moderne Horrorfilme mit Jump Scares und viel Blut gewohnt ist, wird hier natürlich weniger auf seine Kosten kommen.
          Auch ich hätte mir den Film bei der Erstsichtung ein wenig straffer gewünscht, muss aber gestehen, dass Polanski vielleicht gerade durch den gemächlichen Aufbau am Ende die gewünschte Wirkung und Atmosphäre erzielt hat. Der Horror entsteht hier mehr durch das, was man nicht sieht.
          Ganz großes Lob muss ich an dieser Stelle für Mia Farrow in der Rolle der Rosemarie aussprechen. Sie entwickelt sich in dem Film von zuerst eher zurückhaltend (sie schenkt ihrem Mann noch Glauben), bis hin zu deutlich selbstbewusster, indem sie der Sache selbst auf den Grund geht und sogar gegen ihren Mann und das ältere Ehepaar arbeitet.

          Alles in allem steigt der Film jetzt von 6,5 auf 7,5 auf meiner Wertungsskala.^^ Auch den am Anfang und auch später manchmal kurz zu hörenden Theme mit der ruhigen Frauenstimme fand ich hier recht atmosphärisch.

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          • 6 .5
            Megalon22 30.03.2025, 12:59 Geändert 30.03.2025, 13:00
            über Wonka

            Die Vorgeschichte zum bekannten Fantasy/ Kinderfilm "Charlie und die Schokoladenfabrik", die uns zeigt, wie Wonka zu dem wundersamen Schokoladenfabrikanten wurde. Auf eindringliche Musicaleinlagen und eine mitunter sehr kitschige Geschichte sollte man sich gefasst machen, bedenkt aber bitte auch, dass der Film für ein jüngeres Publikum zugeschnitten ist. Dafür fand ich das schokoladige CGI aufwändig gemacht, die Lieder gingen in Ordnung und der Witz hat in einigen Szenen durchaus gezündet, wie ich finde.

            Somit ein netter Filmgenuss für die ganze Familie. Als Kritikpunkt muss ich jedoch anmerken, dass sich das Ganze in seinen zwei Stunden Laufzeit oft sehr arg zieht - ein bisschen straffer wäre hier nicht unbedingt die schlechtere Option gewesen. Vielleicht reicht "Wonka" auch nicht gänzlich an den Film von 2005 (mit Johnny Depp in der Rolle des Wonka) heran - ich muss allerdings gestehen, dass ich diesen Film schon lange nicht mehr gesehen habe, und deshalb keine direkten Vergleiche zwischen den beiden Filmen ziehen möchte oder kann. Dafür fand ich Timothée Chalamet (den neue Wonka-Darsteller) hier sehr sympathisch, der hat seine Rolle schon auch unterhaltsam an den Mann gebracht.

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            • 7
              Megalon22 29.03.2025, 16:00 Geändert 29.03.2025, 20:31

              Zum ersten Mal diese kultige Comicverfilmung in kompletter Länge gesehen, während ich zuvor nur einzelne Szenen vom Anfang des Films kannte. Nun ja, was soll man sagen? Ich kann nur froh drum sein - die Sichtung eines Klassikers hat sich mal wieder super für mich gelohnt.

              Genretechnisch würde ich das Ganze als düsteren Fantasy/ Superheldenfilm mit deutlichen Gothic- und Horror-Anleihen ansehen. Der Film handelt von dem grausamen Mord an Eric Draven und seiner Freundin Shelly, die am Halloweenabend von einer Verbrecherbande zuerst vergewaltigt und dann ermordet wurden. Erics Seele findet nach dem Tod jedoch noch lange keine Erlösung. Stattdessen kommt der Gute zusammen mit seinem Kumpel, der Krähe, als unverwundbarer Rachegeist auf die Erde zurück, und macht es sich zur Aufgabe, blutige Rache an all jenen zu nehmen, die in den Mord an Shelly und sich verwickelt waren.

              "Die Krähe" besticht durch adäquat inszenierte Aufnahmen von der nächtlichen Großstadt (das Ganze spielt sich zum Teil auch in Luftaufnahmen über den Dächern der Stadt ab), die bildgewaltig eingefangen wurden. Atmosphärisch und schauspielerisch (vor allem von Brandon Lee in der Hauptrolle, dem Sohn der unbestrittenen Eastern-Legende Bruce Lee höchstpersönlich) wurde hier in der Tat gute Arbeit geleistet. Wenn wir gerade über die Darsteller sprechen, muss man leider erwähnen, dass Brandon Lee bei einem Unfall während des Drehs von "The Crow" ums Leben gekommen ist, was sehr tragisch ist. Deshalb wurden einige noch nicht gänzlich abgeschlossene Szenen nachträglich noch mit Doubles nachgedreht, nachdem Lee bereits 1993, kurz vor der Fertigstellung des Films, verstorben war.

              Unterm Strich würde ich das Ganze als sehenswerten Kult umschreiben, der auch mit einem bemerkenswerten Soundtrack aufwartet, an dem damals sehr bekannte Rock/ Metalbands mitgewirkt haben.
              Die Geschichte bietet mit Ausnahme der Atmosphäre jedoch auch nichts besonders Neuartiges (eine typische Rachegeschichte eben), weshalb ich mit meiner Bewertung nicht höher gehen würde.

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              • 6 .5
                Megalon22 28.03.2025, 17:29 Geändert 28.03.2025, 17:35

                Kein Meisterwerk, aber doch ein würdiger Abschluss von Romeros "Of the Dead"- Filmen.
                Der Film schlägt eine neue Richtung ein, was auf alle Fälle sehr positiv ist. Wir begleiten eine Gruppe von ehemaligen Soldaten, die sich auf eine beschaulich-kleine Insel vor den Zombies retten können. Was sie anfangs jedoch nicht ahnen - auf jener Insel leben zwei seit Jahren verfeindete Familien. Auch in Bezug auf den Umgang mit der Zombieseuche sind sich die beiden nicht einig: Während Patrick O’Flynn der Meinung ist, dass jeder Untote sofort liquidiert werden muss, so vertritt Shamus Muldoon (Oberhaupt der verfeindeten Familie) die Ansicht, dass man die Zombies am Leben lassen und sie dazu bringen soll, sich von Tieren zu ernähren (sozusagen als Ersatz für ihren Durst nach Menschenfleisch).
                Schließlich bekämpfen sich die beiden Familien nur gegenseitig, während die Zombies gleichzeitig die Insel unsicher machen.

                Der Film baut einen kontinuierlichen Spannungsbogen auf und bietet eine schöne Kulisse auf der noch sehr naturbelassenen Insel. Auf alle Fälle erzeugt "Survival of the Dead" im Gegensatz zu den vorherigen Zombiefilmen fast schon ein ländliches Farmhaus-Feeling, was für mich durchaus eine willkommene Abwechslung in Romeros Zombie-Verse darstellte.
                Natürlich darf man sich hier keine Meisterleistungen in Sachen Storytelling, oder auch was die Special Effects der eher lahmen Zombies betrifft, erwarten - unterhalten konnte mich der Streifen jedoch allemal. Auch schauspielerisch wurden die beiden Streithammel recht glaubhaft (manchmal sogar mit ein klein wenig Humor) verkörpert.

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                  Hier hat sich die Neusichtung für mich aber schon gar nicht rentiert - fand den Film nun sogar noch belangloser als ich ihn eigentlich in meiner Erinnerung abgespeichert hatte.

                  Ich muss zugeben, generell kein großer Freund von Filmen im Found-Footage-Stil zu sein. In manchen Fällen mag dieses Stilmittel zwar Atmosphäre schaffen und funktionieren, meistens geht mir dieses Gewackel mit der Kamera aber schon stark auf den Zeiger. So einen Fall hatten wir leider auch bei "Diary of the Dead". Mit der Zeit fand ich es wirklich mühsam, der unruhigen Kamera ständig zu folgen. Ich verstehe nicht, wieso so viele Regisseure überhaupt auf den Wackelkamera-Zug aufspringen.

                  Davon abgesehen wirkt die Story um eine Handvoll Jugendliche, die die Zombieapokalypse aus ihrer Sicht hautnah mitfilmen, wenig fesselnd. Die Charaktere wirken eindimensional - außerdem fehlt es dem Streifen in meinen Augen völlig an spannenden Momenten oder Atmosphäre. Die Zombieangriffe wirken unspektakulär - ein müdes Lächeln im Vergleich zu den Untoten, die Romero zu früheren Zeiten auf die Menschheit losließ. Ein billiges Machwerk.

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                    Megalon22 25.03.2025, 16:22 Geändert 25.03.2025, 16:26

                    George A. Romero versucht sich zum vierten Mal im Zombiegenre - diesmal mit einer neuen Prämisse. Während die Armen in Ghettos auf der Straße versauern und den Zombies tagtäglich ausgeliefert sind, halten sich die wohlsituierteren Menschen in einem riesigen Luxus-Wohnkomplex auf, wo ihnen alles zur Verfügung steht, was das Herz begehrt.
                    Wer nicht zur Oberschicht gehört, hat kaum eine Chance, einen elitären Platz dort zu finden.

                    Romero nutzt diesen Film wohl auch, um soziale und gesellschaftliche Fragen (mit den zwei Gesellschaftsschichten in dieser postapokalyptischen Zombiewelt) in den Raum zu werfen. Natürlich wurde das Ganze mit einer Menge Action und Gore-Effekten garniert, die Fans sicherlich nicht enttäuschen werden.
                    Zu den Zombies muss man wissen, dass diese hier zum Teil sehr intelligent geworden sind und sich sogar gezielte Tötungsstrategien ausdenken. Also mal ohne Scherz - ich möchte bei einem Zombiefilm ja nicht mit Logik daherkommen, aber irgendwie hat mich das schon irritiert - vor allem, weil der Film diesbezüglich auch zu wenig erklärt.
                    Außerdem fand ich einige Übergänge auch ein kleinwenig holprig und die Logik hat sich mir bei gewissen Szenen wie gesagt nicht so wirklich erschlossen.

                    Wie dem auch sei, fand ich den Streifen nun um einiges besser als ich ihn noch nach der Erstsichtung in Erinnerung hatte. Zombiefans können hier unter Umständen einen Blick riskieren und können sich auf eine für das Genre innovative Ausgangssituation freuen. Schön auch, dass Romero seinen alten, langsamen Zombies ein Stückweit treu geblieben ist.
                    Im Vergleich zu Romeos vorherigen Arbeiten fällt der Streifen jedoch deutlich ab und hat auch nur bedingt interessante Filmcharaktere am Start.

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                      BLOOD RED HORROR # 21
                      Sorry - aber mit diesem Remake von Zack Snyder konnte ich nicht so wirklich warm werden, vor allem dem Original von George A, Romero konnte der Streifen in meinen Augen zu keiner Zeit wirklich das Wasser reichen. Die Story wirkt uninspiriert und wenig ausgeklügelt, auch die Charaktere bleiben ziemlich 0815, ja regelrecht langweilig. Da sieht man mal - Romero hat 1978 mit einem bedeutend geringeren Budget damals wesentlich mehr aus dem Stoff herausgeholt als diese Hochglanz-Produktion von 2004.

                      Abgesehen von derselben Kulisse (im Einkaufszentrum) und ein paar ähnlichen Motiven, schlägt der Film auch eine völlig neue Richtung ein, und wirkt beinahe wie eine eigenständige Produktion, ohne wesentlichen Bezug zur Vorlage. Er beginnt auch schon völlig anders: Während im Original die Zombieseuche zu Beginn schon im vollen Gange ist, beginnen sich die Zombies hier erst von neuem, langsam auszubreiten.
                      Ein weiterer Unterschied: Während wir im Original von den typisch-altmodischen, schlürfenden Zombies überrascht werden, haben wir es hier mit sehr schnelllebigen, agilen Monstren zu tun. Dies alles muss natürlich nichts unbedingt schlechtes bedeuten - ein Remake, das das Original eins zu eins kopiert, halte ich auch für ziemlich unnötig. Ändert aber nichts an dem Umstand, dass in diesem Fall das Original für mich eindeutig an der Spitze steht.

                      Aber um nicht zu hart mit dem Film ins Gericht zu gehen: Nach seinem etwas wirren Einstieg von etwa 40 Minuten, bot der Streifen durch seine zackige und actionorientierte Inszenierung immerhin soliden Unterhaltungswert. Die Gewaltschraube wurde im Vergleich zum Original etwas nach oben geschraubt - leider stammen eine Vielzahl der Effekte jedoch ausschließlich vom Rechner.

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                        Megalon22 22.03.2025, 09:56 Geändert 22.03.2025, 12:10

                        BLOOD RED HORROR # 20
                        Der dritte Teil von Romero‘s „Of the Dead-Reihe“ spielt sich größtenteils in einem unterirdischen Bunker ab, wo sich eine Militärtruppe sowie ein kleines Team von Forschern vor der Zombieapokalypse verschanzen. Es besteht kein Funkkontakt zur Außenwelt und es ist nicht einmal sicher, ob es da draußen überhaupt noch andere Überlebende der Gattung Mensch gibt.
                        Im Bunker herrschen auf alle Fälle extrem raue Sitten, vor allem seitdem ein neuer Militärkommandant das Sagen hat, der ziemlich hart und ungerecht vorgeht und sogar nicht davor zurückschreckt, andere zu erschießen, wenn sie ihm nicht in den Kram passen. Die Forscherin Sarah und ein Wissenschaftler, der von dem Kommandant häufig als Dr. Frankenstein verschmäht wird, versuchen, den Zombies menschliches Verhalten beizubringen und sie zu zähmen. Bei einem Exemplar ist dies Dr. Frankenstein sogar schon relativ gut gelungen - beim Zombie Bud, der sich für seine Verhältnisse schon sehr gesittet verhält. Hier haben wir in meinen Augen auch einen recht innovativen Aspekt in dem Film, dass die Zombies eben theoretisch auch gezähmt werden können und nicht nur reine, willenlose Monstren sind. Sowas habe ich sonst in noch keinem Zombiefilm gesehen.
                        Die Militärs sind jedoch weniger angetan von Bud‘s Fortschritten und halten die Versuche für blödsinnig. Schließlich arbeiten alle nur gegeneinander, anstatt gemeinsam gegen das Zombie-Problem vorzugehen.

                        Mit „Day of the Dead“ hat Romero abermals einen herausragenden Zombiestreifen abgeliefert, der sich keineswegs vor seinem Vorgänger versteckt muss. Die Zombiemasken sehen noch morbider und besser aus als noch in „Dawn of the Dead“, was auch auf die blutigen Effekte zutrifft. Da legt der Streifen auf alle Fälle noch mal eine Schippe obendrauf, es gibt gerade gegen Ende hin sehr explizite Fress-Attacken und allgemein mehr praktische Effekte von Tom Savini (für die damalige Zeit war das echt einer der blutigsten Filme, die so im Umlauf waren).

                        Die Story ist sehr aussichtslos und versprüht eine bedrückende Endzeit-Atmosphäre in dem Bunker, die richtig stark umgesetzt wurde. Die schauspielerische Leistung geht ebenfalls völlig in Ordnung.
                        Einziger klitzekleiner Kritikpunkt, der aber nicht wirklich ins Gewicht fällt: Manche Dialoge der Militärleute wirken manchmal ein bisschen stereotyp und übertrieben. Aber das war wohl von Romero so gewollt, um den Kontrast zwischen den Gruppen stärker herauszustellen…

                        Nicht unbedingt besser, aber auch nicht wesentlich schwächer als der bekannte Kult-Vorgängerfilm „Dawn of the Dead“. Also mein Motto: Beide ansehen.^^

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                          Megalon22 19.03.2025, 10:04 Geändert 19.03.2025, 10:05

                          BLOOD RED HORROR # 19
                          Was gibt es über George A. Romero’s Zombieklassiker schlechthin, „Dawn of the Dead“ noch zu sagen? Für mich das Aushängeschild aller Zombiefilme, das 1978 wirklich Maßstäbe im Horrorgenre gesetzt hat. Romero hat damit erst eine richtige Welle an Zombiefilmen und immer blutiger werdenden Horrorfilmen losgetreten.
                          Tom Savini lieferte über dies hinaus herausragende praktische Effektarbeit für den Streifen ab. Neben den obligatorischen Kopfschüssen gibt es mehrere blutige Bissattacken seitens der Zombies, ausgedehnte Fressszenen (mit Eingeweiden) und vieles mehr zu sehen. Heutzutage ist natürlich bereits härtere Filmkost im Umlauf, doch zur Zeit des Filmdrehs (man bedenke das Jahr 1978), waren solche Effekte sicherlich nicht alltäglich (was einige Kinozuschauer damals angeblich auch sehr an die Nieren gegangen sein mag).

                          An dieser Stelle stellt sich natürlich die Frage, ob der Film auch abgesehen von seinen erwähnten grandiosen Effekten von Tom Savini noch etwas zu bieten hat. Und auch hier kann ich nur mit einem deutlichen „Ja“ antworten.
                          Der Film lässt sich genügend Zeit, um eine Handlung, relativ tiefgründige Charaktere und eine interessante Ausgangssituation zu schaffen. Wir begleiten eine Gruppe von vier Leuten, die sich in einem riesigen Einkaufszentrum voller lebender Toter verbarrikadieren möchte. Der Überlebenskampf der Charaktere wurde spannend und durchaus actionreich und hin und wieder sogar mit einer leichten Prise Humor dargestellt (also kein reiner Horror aus meiner Sicht).
                          Am Ende folgt die Erkenntnis: Der Mensch ist mal wieder nicht dazu fähig, gemeinsam gegen die Katastrophe vorzugehen, sondern geht sich nur gegenseitig an die Gurgel.

                          Zum Schluss möchte ich noch kurz auf die verschiedenen Schnittfassungen, die im Umlauf sind, eingehen (ich glaube, daran kommt man bei dem Film sowieso nicht vorbei). Der begnadete italienische Horrorregisseur Dario Argento hat den Streifen nämlich mitfinanziert, unter der Bedingung, eine eigene Schnittfassung für den europäischen Markt erstellen zu dürfen. So wurde uns der Argento-Cut beschert, den ich mir gestern auch angesehen habe. Diese Fassung ist etwas kompakter und mit etwas mehr Gewalt angereichert als Romeros Originalfassung. Vor allem hat mir hier der Soundtrack der Band Goblin gefallen, der ausschließlich in der Filmfassung von Argento zu hören ist.
                          Wer noch tiefer in die Handlung und die Dialoge eintauchen möchte, kann aber gerne auch zum Romero-Cut oder zum auf Romero‘s Fassung basierenden Extendet Cut (den ich vor etwa vier Jahren gesehen habe und die meisten Handlungsszenen enthält) greifen. Für mich haben beide Fassungen ihre Stärken, fand den Argento-Cut jetzt aber schon sehr rund.

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                            Megalon22 16.03.2025, 09:33 Geändert 16.03.2025, 10:59

                            Dass dieser Low Budget-Debutfilm von George Romero später zu solchem Kult wurde, wusste zum Zeitpunkt der Dreharbeiten wohl nur der liebe Gott. Doch haben wir es hiermit tatsächlich mit dem ersten klassischen Zombiefilm der Filmgeschichte zu tun. Während zombieähnliche Wesen zwar bereits in den 30ern und 40ern in "White Zombie" oder "Ich folgte einem Zombie" in Escheinung traten, so waren das damals noch keine Menschenfleisch-fressenden Bestien, deren Opfer sich selbst in Zombies verwandeln. Auch die Vorstellung, dass die Zombies sich invasionsartig auf der ganzen Welt ausbreiten und nur durch einen Kopfschuss getötet werden können, hat ihren Ursprung ganz klar in "Night of the Living Dead".

                            Abgesehen von der filmhistorischen Relevanz ist der Film trotz seiner relativ einfachen Machart und der geringen Auswahl an Location durchaus spannend erzählt.
                            Wir begleiten eine Gruppe von Leuten, die sich in einem Landhaus vor den immer mehr werdenden Zombies verbarrikadieren. Durch das Radiogerät werden die Armen immer wieder über die absolut unerklärliche Zombiekatastrophe informiert - die Regierung tappt genauso im Dunkeln herum und weiß sich keinen Rat.
                            Dabei kommt es natürlich auch zu Spannungen und Streitereien zwischen den Leuten im Haus, wie sich diese in der Extremsituation verhalten. Romero hat seinen Charakteren hier wirklich interessante Charaktereigenschaften verpasst. Über den eigenbrötlerischen Streithammel Mr. Cooper kann man hin und wieder sogar schmunzeln, wenn er sich unbedingt im Keller verbarrikadieren möchte, während es alle anderen als sinnvoller betrachten, oben zu bleiben, um bessere Auswegmöglichkeiten vor den Zombies zu haben.

                            Natürlich muss man bedenken, der Film ist von 1968 und wurde noch in Schwarz Weiß gedreht. Da darf man sich jetzt keine großen Splatter-Eskapaden vorstellen, wie wir sie in späteren Zombiefilmen häufig antreffen. Das Zombie Make-Up ist auch noch relativ schlicht ausgefallen (also keine außergewöhnlich entstellten Gesichter), wirkt aber dennoch gruselig für meine Begriffe. Das einzige, was wir in Sachen Gore zu sehen bekommen, sind Zombies, die an Knochen, und einmal sogar an einer abgetrennten Hand genüsslich herumnagen. Ach ja, und später gibt es noch einen leicht blutigen Zombieangriff mit einer Maurerkelle zu bewundern, der aber auch vergleichsweise kurz abgehandelt wird (soll aber bitteschön nicht als Kritikpunkt von mir verstanden werden - damals ging es eben nicht anders).

                            Um zu einem Fazit zu kommen: Auch wenn ich den Film seit meiner Erstsichtung vor knapp vier Jahren noch einen kleinen Ticken spannender in Erinnerung hatte, bleibt das ein sehr sehenswerter Zombie-Genuss, alleine schon, weil damit ja der Grundstein für alle späteren Zombies gelegt wurde.

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                            • 6 .5
                              Megalon22 15.03.2025, 07:59 Geändert 15.03.2025, 08:00

                              Ed Fury schlüpft wieder in die Rolle unseres Titelhelden Ursus, der seinen Platz bei einem friedvollen Hirtenvolk gefunden hat. Doch der durchtriebene General Hamilkar verfolgt einen finsteren Plan: Er greift mit seinen Soldaten das Hirtendorf an und fackelt alle Hütten ab, um das Königreich um das Gebiet der Hirten zu erweitern. Schließlich tötet er auch den König und nimmt selbst dessen Platz ein.
                              Ursus jedoch hat überlebt und meldet sich bei einem von Hamilkar organisierten Turnier, um dem unrechtmäßigen König näherzutreten und dabei auch die Sympathie beim Volk zu gewinnen.

                              Auch dieses Ursus-Abenteuer ist für Genrefans der guten alten Sandalen - und Kostümfilmkost sehr sehenswert, wenn auch nicht so aufwendig gedreht wie "Ursus im Tal der Löwen" und ohne entsprechende Tierkämpfe. Dafür besticht der Film neben Ed Fury in der Titelrolle durch tolle Kulissen bei einem schönen See, bei dem sich die Hirten im Film niederlassen. Auch die Kerker und Kellergewölbe des bösen Königs oder die Höhlen des heiligen Berges, wo Ursus und die Hirten Unterschlupf finden, versprühen ihren klassischen Charme. Wenn wir gerade über den Berg sprechen, muss man wissen, dass die Hirten ein ausgesprochen gläubiges Volk sind. Am Ende zeigt sich nach der Ermordung des Oberpriesters der Hirten auch der Zorn der Götter, wenn der Berg bzw. Vulkan schließlich ausbricht und zu Teilen einstürzt.

                              Abgesehen davon bahnt sich natürlich auch eine für diese Filme zu erwartende Liebesgeschichte zwischen Ursus und Prinzessin Diana an. Hamilkar und seine Geliebte spinnen hingegen immer wildere Intrigen, um ihren Machteinfluss nicht zu verlieren.

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                                Megalon22 13.03.2025, 15:35 Geändert 13.03.2025, 15:39

                                Ursus wird als einzig rechtmäßiger Thronfolger als Baby in einem abgelegenen Tal voller hungriger Löwen ausgesetzt, nachdem der Kaiser vom Tyrannen Ajak kaltblütig ermordet wurde. Das Kind wächst mit äußerst spärlichem Kontakt zur Außenwelt hauptsächlich mit seinen Freunden, den Löwen auf, ohne etwas über seine Herkunft zu wissen. Erst als er sich in eine zufällig vorbeikommende Sklavin verliebt, werden ihm die grausamen Taten Ajaks bewusst. Er sieht sich dazu berufen, das Volk endgültig von Ajaks tyrannischer Herrschaft zu befreien.

                                Ein in meinen Augen sehr hochwertiges Sandalenabenteuer mit Ed Fury, der in mehreren Filmen in der Rolle des muskulösen Ursus zu sehen war.
                                Auch wenn man sich hier kein monumentales Epos mit Massenszenen oder spektakulären Schlachten vorstellen darf, sticht der Film unter der Masse der seinerzeit in Italien produzierten Antik-Filme hervor. Dies mag nicht zuletzt an den wirklich beachtlichen Tierszenen mit Löwen und Elefanten liegen. Wo heute CGI herhalten würde, wurde hier natürlich ausschließlich mit echten Tieren gearbeitet - Wahnsinn, welche Dressuren da noch dahintersteckten. Am beeindruckendsten fand ich den Zweikampf mit einem Löwen gegen Ende des Films, oder wie sich Ursus plötzlich gegen eine Horde bissiger Hyänen bewähren muss.

                                Jedoch auch abgesehen davon fand ich die Geschichte drumherum zwar nicht originell, aber nie langweilig und die Schauspieler legten eigentlich auch alle eine solide Performance ab.
                                Natürlich könnte man Logiklöcher finden, wenn man jetzt gezielt danach sucht. Ein bisschen unwahrscheinlich ist auch, dass Ursus die Sprache so gut beherrscht, wo er doch Zeit seines Lebens fast nur mit Löwen beisammen war. Aber mein Gott, das finde ich jetzt auch nicht so wichtig. Bei mir hat der Streifen auf jeden Fall überraschend gut funktioniert.

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                                  Megalon22 12.03.2025, 20:01 Geändert 12.03.2025, 20:02

                                  BLOOD RED HORROR # 18
                                  Der deutsche "Godfather of Gore" schlägt wieder mit einer wirklich nicht zu unterschätzenden Splattergranate zu.
                                  Auch wenn ich "Dard Divorce" nicht als seinen besten Film sehen würde, so ist er sicherlich in Sachen Splatter eine ganz eigene Hausnummer und vielleicht sogar einer der blutigsten Filme, die ich bis dato überhaupt gesehen habe (mit Ausnahme von "American Guinea Pig"). Ab der 25. Minute gönnt uns Olaf kaum noch Verschnaufpausen: Da wird gefoltert was das Zeug hält, Augen werden ausgestochen, Menschen ausgeweidet oder eine Leiche in einer Badewanne Stück für Stück auseinandergenommen (sehr grafisch).
                                  Tricktechnisch steckt hier - das muss man dem Streifen lassen - wahrlich solide Arbeit dahinter, vor allem weil die Effekte sehr realistisch aussehen und zum Teil wirklich hart rüberkommen. Was die Ernsthaftigkeit manchmal etwas nimmt, sind die hin und wieder eher dümmlichen Dialoge und das nicht immer funktionierende Schauspiel. Aber rein von den Szenen, die gezeigt werden, ist das schon ein hartes Brett, das auch gänzlich ohne bewusst gesetzten Humor oder auflockernde Szenen auskommt (was bei anderen Ittenbach-Filmen ja sonst gerne mal der Fall ist).

                                  Leider, so muss ich auch ganz ehrlich gestehen, ist die Handlung hier aber vordergründig nur dafür da, die vielen Splatterszenen zu rechtfertigen, was einen dann auf der Handlungsebene halt auch nicht so wirklich catcht. Wegen der tollen Effektarbeit und dem nicht zu unterschätzenden Härtegrad gibt es aber immerhin gute 5 Gorepunkte von mir. Ittenbach-Fans werden einen Blick riskieren.

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                                    Erstmal vorweg, um nicht für Verwirrung zu sorgen: Mit Dracula hat diese sehenswerte Hammer-Produktion herzlich wenig zu tun. Die einzige Gemeinsamkeit: Es geht um Vampirismus, was den deutsche Titelgebern schon ausgereicht hat, einen Dracula daraus zu stemmen (ist doch eh alles das gleiche, nicht wahr?!). Naja, verkauft sich halt auch besser als der wesentlich treffendere Originaltitel "Twins of Evil".^^

                                    Aber nun zum Film: Wir befinden uns in England zum 16. Jahrhundert. Peter Cushing als Oberhaupt einer fanatisch-christlichen Bruderschaft führt Verbrennungen von vermeintlichen Hexen am laufenden Band durch - und das noch aus eigener religiöser Überzeugung. Der wohlhabende Graf Karnstein jedoch, der in seinem naheliegenden Schloss tatsächlich satanische Rituale durchführt, und sich später auch in einen Vampir verwandelt, bleibt vorerst von ihm und der Bruderschaft verschont, da die Tötung eines Grafen weitreichende Folgen haben könnte. So kommt es, dass eine der Zwillingsschwestern von Peter Cushing dem bösartigen Vampir-Grafen mehr und mehr verfällt.

                                    Mit "Twins of Evil" haben wir es mit einem klassischen britischen Gruselstreifen der Hammer-Studios zu tun. Die mittelalterliche Prämisse wurde hier sehr stark eingefangen und allgemein versprüht der Streifen einfach herrliche altmodische Horror-Atmosphäre mit alten Schlössern und den fast märchenartigen Kulissen des Englands zur damaligen Zeit (sprich 15./16. Jh.)
                                    Auch die Handlung verläuft geradlinig spannend und wird niemals wirklich langweilig. Mit den Zwillingsschwestern, von denen eine dem Bösen verfällt, während sich die andere um sie sorgt, ist eigentlich immer etwas dabei, wo man auch als Zuschauer mit dem Geschehen mitfühlen kann. Peter Cushing ist hier sowieso über jeden Zweifel erhaben.

                                    Von mir geht eine klare Empfehlung für alle Fans von altem britischen Horror raus.

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                                      Der Film beginnt in klassischer Akte X - Manier. Eine Kleinfamilie (bestehend aus Vater, Mutter und Kind) lädt mehrere Gäste zu einer Geburtstagsfeier in ihrem Ferienhaus ein, das inmitten eines dichten Waldes steht. Bereits in der ersten Nacht werden die Anwesenden schon von einem extrem grellen und unerklärbaren Licht geblendet, was sie dazu veranlasst, gleich am nächsten Tag die Heimreise anzutreten. Zu Weihnachten kommt es allerdings, dass ein erneuter Urlaub im Ferienhaus ansteht. Auch diesmal bleibt dieser feierliche Anlass keineswegs ohne Folgen: Spätestens, als der Vater scheinbar von eigentümlichen Aliens in Form von kleinen, blauen „Ärzten“ entführt wird und dabei etwas in den Nacken injiziert bekommt, ist der nette kleine Familienurlaub schon wieder ganz schön im Eimer.
                                      Später glaubt ihm erstmals keiner diese kuriose Geschichte und der gute Herr scheint zusehends dem Wahnsinn zu verfallen, was auch die Ehe ins Bröckeln bringt.

                                      Ein äußerst unkonventioneller Alien-Invasionsfilm, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Einbildung oftmals verschwimmen oder nicht ganz eindeutig sind. Das Finale wird dann ausgesprochen abgedreht (fährt auch etwas die Arthouse -Schiene, ohne klar definierbare, geradlinige Story), wenn die Aliens dann plötzlich zu tanzen und zu lachen beginnen (sehr schräg).
                                      Das Aussehen dieser speziellen Außerirdischenrasse könnte aus dem billigsten B-Trashfilm entnommen worden sein, den man sich nur ausdenken kann. War das so beabsichtigt? Vermutlich sogar ja.

                                      Dennoch muss ich sagen, dass „Communion“ richtig schön, eine äußerst unheilvolle Atmosphäre aufbaut. Ohne dass wirklich viel passiert, ist es vermutlich gerade das Ungewisse über die mögliche Alien-Invasion, was dieses beklommene Gefühl bei uns Zuschauern erzeugt.
                                      Auch schauspielerisch kann der Film vor allem durch Christopher Walken in der Rolle des zerrissenen Familienvaters (der von den Aliens entführt wurde) in ganzer Linie überzeugen. Daher in meinen Augen ein durchaus sehenswerter Film, auf den man sich aber sicher einlassen muss, um nicht ganz ratlos sitzen zu bleiben.

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                                        Megalon22 02.03.2025, 12:40 Geändert 02.03.2025, 14:17

                                        Ein kleines trashiges Monster-Kleinod aus den 80ern, das auf einer Geschichte von Clive Barker basiert. Barker selbst war zwar als Drehbuchautor aktiv an dem Film beteiligt, zeigte sich jedoch alles andere als zufrieden mit dem Endprodukt. Dies veranlasste ihn ein Jahr später wohl auch in "Hellraiser" (den wir sicher alle kennen) höchstpersönlich am Regiestuhl Platz zu nehmen.

                                        Natürlich muss man bedenken, dass die Dreharbeiten zu "Rawhead Rex" nicht gerade optimal verliefen. Nicht nur das schlechte Wetter machte den Beteiligten zu schaffen, sondern nicht zuletzt das, sagen wir mal nicht unerschöpfliche Budget, bei dem von den ursprünglich geplanten 2,5 Millionen Dollar, noch während des Drehs, eine ganze Million gestrichen wurde, weil einer der Produzenten das Projekt plötzlich nicht mehr weiter finanzieren wollte (naja, warum wohl...?^^).
                                        Was dem Streifen wie ich finde dennoch zugute kommt, ist die ländliche Location in Irland, die diese nass-kalte und düstere Atmosphäre des Folk-Horrors ganz klar unterstützt. Das Filmmonster Rawhead Rex, das mich mit seiner riesenhaften Gestalt und der nach außen gekrümmten Schnauze (mit den scharfen Eckzähnen) etwas an den Werwolf aus "Bad Moon" erinnert hat, stellt ein eigentlich recht cooles (wenn auch trashiges) Kostümmonster dar, das trotz seines gewöhnungsbedürftigen Äußeren irgendwo eine bedrohliche und ziemlich ungebändigt-wilde Präsenz im Film hat.

                                        Leider muss man neben einigen wirklich atmosphärischen und blutigen Sequenzen (zum Beispiel, wie das Monster plötzlich im Wald auftaucht und ein Wohnmobil überfällt), auch einige Längen bemängeln, die den Filmspaß dann doch immer wieder runterziehen. Auch hätte ich mir im Finale etwas mehr Erklärung erhofft. Ursprünglich geht die Figur des Rawheads ja auf eine alte englische Folklore um ein unheimliches Wesen namens Bloody Bones zurück. Im Film wird jedoch rein gar nichts über dieses Wesen aufgeklärt. Wir erfahren weder etwas über seine Beweggründe, die Herkunft, noch über den Umstand, dass Frauen von dem Monster scheinbar verschont bleiben.

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                                          Megalon22 01.03.2025, 10:22 Geändert 01.03.2025, 10:25

                                          Beeindruckende Verfilmung des Bibelstoffs um Moses, der die Israeliten aus der Sklavenherrschaft der alten Ägypter befreit.
                                          Ridley Scott legt mit "Exodus" sehr viel Wert auf bombastische Action und Spezialeffekte, wie das sich auftürmende Meer zum Schluss, oder etwa die bekannten sieben Plagen Gottes, die visuell sehr stark eingefangen wurden.
                                          Dabei kommt auch die Handlung (auf der natürlich das Hauptaugenmerk liegt), nie zu kurz, die den Bibelstoff relativ (die Betonung liegt auf relativ) originalgetreu umsetzt, wie ich finde. Natürlich kann man sich immer fragen, inwieweit der Film tatsächlich von der Originalvorlage abweicht (und das ist hier hin und wieder definitiv vorgekommen), was für einen Spielfilm für mich aber auch nicht so stark ins Gewicht fällt und in manchen Fällen auch notwendig sein mag. Der Grundtenor bleibt hier jedenfalls gleich, und das ist gerade bei einer Vorlage wie der Bibel mal das Wichtigste.
                                          Falls es jemanden dennoch interessiert, was genau für den Film alles abgeändert wurde, dem kann ich den deutschen Wikipedia-Artikel empfehlen. Dort sind unter "Unterschiede zur Bibel und historische Ungenauigkeiten" alle "Fehler", die sich der Film leistet, fein säuberlich aufgelistet.

                                          Ob einem Christian Bale in der Rolle des Moses gefällt, bleibt natürlich eine Streitfrage. Ich fand ihn durchaus passend - er wirkt eher unaufdringlich, doch kommt sein überzeugendes Schauspiel doch immer wieder zum Vorschein. Des Weiteren hat sich auch Sigourney Weaver (mir hauptsächlich aus dem Alien-Franchise bekannt) in einer kleineren Rolle als ägyptische Königin Tuja für den Film verpflichtet, auch ganz spannend.

                                          Alles in allem also ein sehr sehenswerter Film, falls man sich mal für eine modernere Bibelinterpretation interessiert. Ansonsten bleiben einem natürlich noch die alten Monumentalklassiker wie "Die zehn Gebote" zum gucken.

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                                            Megalon22 26.02.2025, 15:55 Geändert 26.02.2025, 15:59

                                            Ein ziemlich unbekannter Italowestern mit Martial Arts - Einlagen. Ein Thailänder und ein Chinese geraten in einen Clinch mit einer Verbrecherbande, weil es die Banditen auf einen Porzellanelefanten mit Edelsteinen abgesehen haben, den der Thailänder mit sich führt. Prügeleien, Geiselnahmen und das Reiten auf Pferden (und Eseln) gehören dabei zur Tagesordnung.

                                            Das Schauspiel bleibt leider äußerst emotionslos von den meisten Beteiligten und auch in der Handlung springen wir oft recht holprig von einer Szene zur nächsten. Amüsieren kann man sich immerhin über die zum Teil herrlich beknackten Dialoge, was für mich aber nicht wirklich für eine Empfehlung ausreicht.

                                            Vom Cast wird einem wohl am ehesten George Eastman ins Auge fallen, der hier den Sheriff verkörpert. Ihn kenne ich vor allem durch die Filme von Joe D‘Amato, wie in seiner Kultrolle als Menschenfresser in „Man Eater“. In dem hier vorliegenden Streifen spielt er eher lustlos, obwohl der Typ schon eine Präsenz hat, wie ich finde.

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                                              Klaus Kinski in einem italienischen Giallo, der 1971 unter der Regie von Fernando Di Leo das Licht dieser Welt erblickt hat. Die Handlung bleibt sehr dünn und folgt dem klassischen Slasher-Motiv: Ein verhüllter Serienkiller treibt sich mit seinem Werkzeugkasten in einer Nervenheilanstalt herum, wo er eine junge Frau nach der anderen blutig um die Ecke bringt. Die Patienten dieser Anstalt sind klassisch stereotyp, so dass man sich manchmal wirklich an den Kopf fasst. Neben einer Nymphomanin, die sich immer wieder nach einem Schäferstündchen mit ihrem Bruder (!) sehnt (weil sich die beiden in ihrer Kindheit angeblich so lieb gehabt hätten), einer Selbstmordgefährdeten oder einer sozial isolierten Person, ist so gut wie alles dabei - ohne dass wir dabei zu tief in die Charaktereigenschaften eintauchen (wir müssen ja schließlich auch das Genre berücksichtigen).

                                              Aufgemotzt wurde die eher altbackene Gesichte vor allem durch jede Menge Erotik und Softsex-Szenen, so weit das Auge reicht. Neben mehreren Annäherungsversuchen und einer Sexszene in einem Gewächshaus, werden wir mit einer ziemlich expliziten Masturbationsszene mit der erwähnten Nymphomanin "beglückt". Eine lesbische Liebesbeziehung zwischen der Krankenschwester und einer Patientin, wobei es ebenfalls zu seehr freizügigen Liebesspielchen mit den beiden kommt, durfte ebenfalls nicht fehlen.
                                              Ob einem diese starke erotische Komponente hier zusagt, möchte ich jedem selbst überlassen. Die Inszenierung ist gekonnt, man sollte sich jedoch auch bewusst sein, dass diese Einlagen die eh schon nicht sonderlich dichte Handlung manchmal etwas aufhalten.

                                              Insgesamt kein Giallo, den man unbedingt gesehen haben muss, irgendwie fand ich ihn aber auch nicht ganz schlecht. Atmosphärisch ist der Film ok, der Soundtrack (vor allem zu Beginn) hat mir dazu richtig gut gefallen und klingt so typisch für italienische Horrorproduktionen der damaligen Zeit. Von Kinski sollte man sich jedoch lieber nicht allzu viel erwarten - so richtig aufspielen konnte er hier nie.

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                                                Megalon22 16.02.2025, 01:25 Geändert 16.02.2025, 01:41

                                                Kein Horror, sondern mehr eine actionorientierte Version des Zombiemythos.
                                                Brad Pitt gibt sich als Zombiejäger, um den Ursprung einer fürchterlichen Zombieseuche zu erforschen, die sich auf der ganzen Welt ausbreitet. Dabei kommt es zu vielen aufregenden Szenen mit Zombies, die eine Stadt überrennen oder sich sogar in ein Flugzeug einschleusen.

                                                Die Story kommt wenig innovativ, dafür aber umso unterhaltsamer daher. Klassisches Blockbusterkino eben, das den Zuschauer mit bombastischem CGI und vielen schönen Schauplätzen catcht (da steckt natürlich auch eine Menge Money hinter der Produktion).
                                                Auch wenn "World War Z", wie bereits erwähnt, stark in die Richtung eines Actionfilms geht, hat man wie ich finde eine gute Balance zwischen ruhigeren Momenten und der obligatorischen Action gefunden. Also glücklicherweise kein Film, in dem wir von vorne bis hinten mit unnötigem Knallbum zugedröhnt werden. Stattdessen bietet der Streifen auch handlungstechnisch sehr viel Spannung, wie im letzten Drittel, mit dem Versuch, der Zombieseuche mittels selbst eingenommener Krankheitserreger Herr zu werden. Am Anfang muss sich Brad Pitt auch als Familienvater beweisen, indem er seine Frau und Kinder vor den Zombies abwehrt und in Sicherheit bringt.

                                                Unterm Strich habe ich mich mit "World War Z" trotz des zugegebenermaßen ein wenig kitschigen Schluss gar nicht so übel unterhalten gefühlt. Und mal ehrlich, Brad Pitt geht als Schauspieler sowieso eigentlich fast immer. Selbst Moritz Bleibtreu wird einem hier irgendwann begegnen, wenn man bis zum Schluss dranbleibt. Was will man auch mehr?!

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                                                  Megalon22 15.02.2025, 00:51 Geändert 15.02.2025, 00:58

                                                  Auch als Nicht-Genrefan hat mich die Geschichte um den heruntergekommenen Gangster, der nach fünfjähriger Haft mit seiner Vergangenheit abschließen möchte, fesseln können. Al Pacino (als Carlito) ist nach seiner überzeugungsstarken Performance in "Scarface" natürlich dafür prädestiniert gewesen, auch in "Carlito's Way" die Rolle des Verbrecher-Protagonisten anzunehmen, die er auch hier mit Bravour ausführt. Auch Sean Penn hat mir in der Rolle des anfangs noch unscheinbaren Anwalts, der - wie wir im Laufe des Films erfahren - eine Menge Dreck am Stecken hat, ausgesprochen gut gefallen. Er ist es auch, der Carlito ganz tief in den Strudel des Verbrecherdaseins hineinzieht. Auch wenn Carlito eigentlich ein normales Leben mit seiner geliebten Frau führen möchte, steht er seiner Auffassung nach nämlich noch in der Schuld seines Anwalts, der seine Haftzeit immerhin von 30 auf fünf Jahre verkürzen konnte. Außerdem möchte er noch an eine beträchtliche Summe an Bargeld kommen, bevor er sich mit seiner Frau zusammen ein neues Leben als Autovermieter auf den Bahamas leisten kann. So kommt es, dass er, ohne es zu wollen, immer wieder in gefährliche und verbrecherische Situationen mit reingerissen wird. Die Aussage ist dabei klipp und klar und hat wohl auch ihren wahren Kern - wer einmal in das Verbrechermilieu reingerät, hat es sehr schwer, wieder rauszukommen. Das zeigt uns "Carlito's Way" in seiner ganzen kompromisslosen Härte.

                                                  Das einzige, was mir die Spannung ein wenig genommen hat, war der Umstand, dass wir die Auflösung bereits am Anfang des Films erfahren. Ansonsten ist der Streifen jedoch fesselnd inszeniert - wir erfahren immer wieder auch die Gedankengänge des Protagonisten durch einen Off-Sprecher, was ich oft sehr sinnig fand und Stoff zum Nachdenken bot.

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                                                    Megalon22 13.02.2025, 00:17 Geändert 13.02.2025, 00:32

                                                    Wer jetzt schon Freudensprünge veranstaltet, weil er sich auf einen alten Nessie-Film freut (was der deutsche Eycatcher-Filmtitel "Das Ungeheuer von Loch Ness" ja suggerieren würde), den muss ich in seinem Spaß leider gleich ein wenig bremsen. Denn damit hat dieser britische Godzilla-Klon rein gar nichts zu tun - hier sollte man sich lieber den Originaltitel "The Giant Behemoth" zu Herzen nehmen. Anstatt eines mysteriösen Ungeheuers, das sich in schottischen Süßwasserseen herumtreibt, dreht sich der Streifen um einen gigantischen Meeressaurier, den man durch Atomtests im Südpazifik unbeabsichtigt aus seinem Nickerchen geweckt hat. Dummerweise ist der Saurie nicht nur unermesslich groß - nein nein, er sondert auch radioaktive Strahlen aus seinem Maul aus, was ihn besonders gefährlich für Mensch und Tier macht. Schließlich steuert das Ungetüm auf direktem Weg England zu, wo es sämtliche Küstenregionen unsicher macht.

                                                    Für Fans von eher günstig produzierten Gummimonsterfilmen kann sich das Ganze definitiv lohnen, selbst wenn man mit "The Giant Behemoth" kein Glanzstück unter den 50er Jahre-Monsterfilmchen aufgetischt bekommt. Das Monster lässt hier relativ lange auf sich warten, dafür wird man zuvor mit einer recht interessanten Story und ersten Hinweisen auf das nahende Unheil (wie lauter tot aufgefundene Fische oder die Leiche eines Fischers) warmgehalten.
                                                    Die Stop Motion-Effekte mit unserem Pseudo-Nessie stammen übrigens von keinem Geringeren als Willis O’Brien, der bereits im 1933er "King Kong" sowie dem os­car­prä­mierten "Panik um King Kong" für die Effektarbeit zuständig war. Groß angelegte Stadt-Zerstörungen sollte man sich dennoch nicht erwarten. Das Monster macht zwar gegen Ende des Films auch mal einen kurzen Abstecher ans Festland nach London, scheint im Gegensatz zu Godzilla jedoch weniger daran interessiert zu sein, hier großartig Gebäude zu zertrampeln.

                                                    Für die Bekämpfung des Monsters wartet der Streifen für einen runden Abschluss noch mit einer eigentlich recht atmosphärischen Unterwasser-Sequenz im U-Boot auf. Genrefans können ihr Glück also durchaus mal mit dem "Ungeheuer von Loch Ness" versuchen.

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