Mein Senf - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+17 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines119 Vormerkungen
Alle Kommentare von Mein Senf
Schöne Weihnachten dem ganzen Team... dafür ertrage ich sogar mit einem entspannten Lächeln: "Das ist Pauuuuul und sein Job ist es schlusszumachen." oder "Hi, ich bin Miguel und ich schmeiße Parties"
Vollkommen überzeugend fand ich den Trailer jetzt zwar nicht, aber reingehen werde ich trotzdem.
Mich nerven scheinbar selbstgemalte 3D Buchstaben beim Artwork.
http://ecx.images-amazon.com/images/I/61e0w1KwqpL._SL500_AA300_.jpg
Hui, das ganze grenzt aber an jener "kleinkarierten Beckmesserei", die Batzman seinen Kritikern so gerne vorwirft.
Ich hatte dieses 48fps-Erlebnis vor zehn Jahren, als ich bei meinen Freunde "Spun" auf einem Rückprojektionsfernseher angeschaut habe. Nach einer Stunde hatte ich mich dran gewöhnt und seitdem ich miene 200Hz-Glotze zu Hause habe, will ich die flüssigen Bewegungen nicht mehr missen.
Die Einwände der 48fps-Kritiker sind aus nostalgischen Gründen natürlich irgendwo verständlich und nachvollziehbar, aber -Achtung Wortwitz- "realistisch betrachtet" natürlich vollkommen absurd.
Die Brücke zwischen Pulp Fiction und Blair Witch Project.
Und wunderbar oldschool, heutzutage noc eine DVD-Premiere zu feiern. Ich miene DVD
Juhu, mehr großproduzierte Sci-Fi. ich genieße den Trend mal so lange er anhält. Die CGI sieht zwar ein bissl schwächlich aus, aber ansonsten kann der Trailer was.
Das sieht nach ambitionierter Science-Fiction aus. Und Tom Cruise geht eigentlich auch immer - könnte gut werden auch wenn der Regisseur mit "Tron" nicht gerade sein Talent als Gecchichtenerzähler nachgewiesen hat.
Das Wesen eines Streites besteht ja vor allem auch darin, dass man sich selten über das streitet, über das man sich wirklich streitet. "The Walking Dead" mag wohl der konkrete Anlass oder Auslöser gewesen sein, um sich in die Haare zu bekommen, der Kern ihrer Probleme war es aber sicherlich nicht.
Diese Kolumne hat auch deswegen einen so hohen Unterhaltungswert, weil sie regelmäßig ganze Schwärme dieser eigentümlichen Anti-Gender-Motten aus ihren Kisten ans Licht lockt.
Bildungslücke. Bei "Possession" musste ich zunächst an diesen mittelmäßigen 1977er-Exorzistengrusler mit Harrison Ford im Mädchenpensionat denken. Das soll tatsächlich der beste Horrorfilm der Community sein.
Mittlerweile weiß ich, dass dieser Film "Possessed" heißt und die Bildungslücke "Possession", von dem ich tatsächlich noch niemals etwas gehört habe, wird demnächst mal geschlossen.
Langsam fügt sich ein Bild zusammen. Sein Auftritt bei Markus Lanz war dann eine Art Bewerbungsgespräch fürs Dchungelcamp. Verstehe, verstehe. Ich freue mich über diese Nachricht - dann könnte das Dschungelcamp -trotz Daniel hartwich- dieses Jahr wohl doch ein ganz großer Spaß werden.
Klingt irgendwie nach "Roboter der Sterne" Und der war ja auch ganz unterhaltsam.
"Man muss die Menschen mit einem Vorschlaghammer treffen, damit sie einem zuhören", dieser Satz stammt von dem fiktiven Massenmörder John Doe, trifft aber in gewisser Weise auch das Credo von Rajkos Kolumne zu. Sein verbales Äquvalent dazu heißt Polemik bis hin zum Krawall sowie Provokation bis hin zur Beleidigung. Polemik, indem Filme vergleichsweise wahllos in einen Topf geworfen, um die eigene Meinung zu untermauern, Provokation, indem heilige Konsens-Kühe der cinephilen Community systematisch herabgewürdigt werden (hier "Brügge sehen und sterben", "Bube, Dame, König, Gras"). Schließlich Beleidgungen, indem -kaum verhohlen- die cineatische Kompetenz der Leserschaft in den Dreck gezogen wird. Hier: Wer hippe Gangsterfilme, frisch und gar kreativ findet hat einfach keine Ahnung von Film.
So funktioniert wohl Polemik...ist nur ein Stilmittel, ist alles also nur halb so wild.
.
.
Nachdem man sich diese Sätze vorbetet, kann man dann auch eingermaßen sachlich antworten.
.
.
Versuchen wirs mal: Am Anfang steht die recht banale Erkenntnis, dass Quentin Tarantino das Genre des amerikanischen Gansterfilms mit "Reservoir Dogs" fast im Alleingang neu erfunden und geprägt hat. Darauf folgt dann die Feststellung, dass Künstler andere Künstler mit ihrem Schaffen beeinflussen. Gerade der letzte Punkt und die postmoderne Grundhaltung der 1990er-Jahre hat einen Künstler wie Quentin Tarantino überhaupt möglich gemacht. Schließlich will er seine Werke ja ganz offen als Best-Of seiner Lieblingsfilme verstanden haben.
Schon deshalb erschließt es sich mir nicht so ganz, warum künstlerischer Einfluss auf andere Künstler von Rajko als so unglaublich verachtenswert empfunden wird und jeder Film, der von Quentin Tarantino zumindest teilweise mit beeinflusst worden ist, automatisch vollkommener Schmutz sein soll. Zumal die so genannten Tarantino-Klone selten seine komplette Struktur kopieren, sondern sich zumeist nur einzelner Elemente (postkulturlastige Dialoge, Oldie-Soundtrack, skurrile Gangster, verschachtelte Rückblendenerzähltechnik, exzessive Filmreminiszenzen) herauspicken.
.
.
Wenn es in diesem Artikel allerdings in Wahrheit nur darum gehen sollte, dass ein altersgranteliger Rajko der verdummten Jugend von heute sagen will: "Denkt mal nicht, diese Filme wären das cineastische Nonplusultra, sowas war schon zu meiner Zeit ein ater Hut." - dann ist diese Folge der Kolumne die schwächste bislang.
Anderseits: "Brügge sehen und sterben" ist wirklich lahm und reichlich unstimmig im Tonfall, Und vom gewaltgeilen "Der blutige Pfadt Gottes" will ich gar nicht erst anfangen :-)
Ich habe den Film ein wenig anders verstanden.
Die Firma dreht aus dem Material keine Horror-Snufffilme fürs Kino - das wäre schon deshalb vollkommen absurd, weil diese Filme dann ja von realen Menschen gesehen werden würden, die die realen Protagonisten dann eben auch erkennen würden.
Der Grund, warum sie sich so sklavisch an die Konventionen des modernen Slasherfilms halten, wird ausschließlich damit begründet, weil sie die Vorgaben des fiktiven Rituals einhalten müssen und sie mit ihren Mittelchen einfach am bequemsten und sichersten zum gewünschten Ergebnis kommen.
Darüberhinaus nehmen die Angestellten der Firma bei dem ganzen Treiben nicht die Rolle des Zsuchauers, sondern eher die Rolle der Hollywoodmaschinerie ein, die das unkreative Treiben inszenieren, mit Spezial Effekten aufpeppen, manipulieren, dabei dramatisieren und schließelich in die konventionellen Bahnen lenkt. Das routinierte Zwischengeplänkel zwischen den Angestellten (Wetten abschließen, Arbeit abwälzen, Tittenglotzen) soll den Zynismus der Horrorfilmbranche zum eigenen Sujet sowie die lieblose Arbeitseinstellung bei solchen Reißbrettproduktionen symbolisieren. Konterkarikiert wird dies vom jungen idealistischen Sicherheitsmann, der noch voller Feuer steckt, aber innerhalb dieser Maschinerie zwangsläufig unter die Räder kommen muss.
Und erst hier kommen dann auch die Zuschauer ins Spiel: Die Götter mögen oberflächlich gesehen Lovecrafts Cthulhu-Mythos ähneln, sie stehen tatsächlich aber stellvertretend für das Publikum von Horrorfilmen/Slasherfilmen, die je nach Weltregion und Zeitepoche wie in keinen anderen Genre nach Klischees, starren Konventionen, Vorhersehbarkeit und Altbewährtes lechzen.
Abweichungen vom Schema, wie am Ende des Films, bei dem die Guten ausnahmsweise mal obsiegen, duldet es nicht bzw. bestraft es.
Ich habs mir jetzt dreimal durchgelesen, verstehe es aber nicht so ganz: "Stubbe" liegt mit 9 Mio auf Platz eins vor dem Tatort mit 12 Mio?
Läuft "Tatort" außer Konkurrenz?
Bei den z.T. geringen Nuancen zwischen den einzelnen Plätzen ist die genaue Reihenfolge der Rangliste eh zweitrangig. Da kann ich es verschmerzen, dass bswp. "Blade" vor "Halloween" rangiert. Wichtig ist doch, wer es überhaupt in die Top 100 geschafft hat. Und die Auswahl liest sich doch überwiegend sehr ordentlich.
Und die Vertreter aus der Ecke "kleine Kultfilme" bleiben natürlich immer reine Geschmackssache. Was beispielweise an "Dellamore, Dellamorte", "Bubba Ho-tep" und "Toxic Avenger" so furchtbar genial sein soll, erschließt sich mir bis heute nicht. Man könnte trotzig sagen, dass sich da innerhalb der Bewertungen in den genreaffinen Kreisen wohl manchmal eine seltsame Eigendynamik entwickelt, die letztenendlich weniger über die eigentliche Qualität des Films, sondern vielmehr über die stolzen Zuschausstellung von Insiderwissen innerhalb der Communitymitglieder aussagt.... aber mein Gott, diese Liste ist zumindest einigermaßen repräsentativ und damit haben wohl auch solche Filmchen ihre Berechtigung.
Also mehr Listen!!!
Okay, das klingt alles in der Tat wie spekulative Mutmaßungen und ...angefangen damit, dass Teil 3 und 4 fragwürdig sein sollen.
Aber schön, dass es dann doch weitergeht.
Alles andere hätte mich auch schwer gewundert.
Vorfreude
Meine Lieblingskolumne auf dieser Seite und dann auch noch mit meinem Lieblingsthemengebiet. So darf die Woche gerne häufiger starten.
Selbst in Deutschland tut sich in Punkto Talentsuche per Internet auf diesem Gebiet etwas, z.B. dieser "Schreib-um-dein-Leben-Wettbewerb von Rat-Pack-Films (den ich vollkommen zu Unrecht nicht gewonnen habe ;-)
Die Rückkehr des Königs ist der opulenteste und bildgewaltigste, aber gleichzeitig auch schwächste Teil der Trilogie. Vor allem dramaturgisch leistet sich Peter Jackson einige gravierende Schnitzer, so dass die enorme Spieldauer von über drei Stunden (bzw. fast viereinhalb Stunden in der BD-Extendet-Edition) zeitweise eher ermüdet als überwältigt. Gleichzeitig bleibt die „Die Rückkehr des König“ mit seiner entschleunigten Erzählweise, der unglaubliches Detailversessenheit sowie seinem Mut zu Pathos und übergroßen Gesten innerhalb des amerikanischen Blockbusterkinos einzigartig und im Rahmen der Gesamttrilogie absolut sehenswert.
Nachdem Saruman (Christopher Lee) vernichtend geschlagen wurde, lässt Gandalf (Ian McKellen) Sauron durch eine List glauben, der Ring der Macht befände sich in der Menschenstadt Minas Tirith. Die restlichen freien Völker Mittelerdes scharen derweil Verbündete um sich, um Saurons gewaltigen Truppenaufmarsch etwas entgegenzusetzen. Dabei wird Aragorn (Viggo Mortensen) als legitimer Thronfolger des Königreichs Gondor eine entscheidende Rolle zuteil. Gleichzeitig kommen Frodo (Eliah Wood) und Sam (Sean Astin) ihrem Ziel immer näher, den Ring der Macht in den Feuern des Schicksalsberg zu vernichten. Doch der intrigante Gollum (Andy Serkins) treibt einen verhängnisvollen Keil zwischen die beiden Freunde, um selbst in den Besitz seines Schatzes zu gelangen.
Weihnachten 2003 – Mit „Die Gefährten“ (2001) und „Die zwei Türme (2002) hatte Peter Jackson bereits neue künstlerische und kommerzielle Marksteine im Fantasy- und Blockbusterkino gesetzt. Die Erwartungshaltung von Fans und Kritiker waren immens - Schließlich galt es nicht nur, die Tolkien-Trilogie zu einem würdigen Abschluss zu bringen, sondern noch einmal alles Vorherige in Punkto Dramatik und Spektakel in den Schatten zu stellen. Der anschließende Oscarsegen (11 Auszeichnungen 2004, unter anderem in den Schlüsselkategorien „bester Film“, „beste Regie“, bestes adaptiertes Drehbuch“, „beste Filmmusik“) wurden sicherlich stellvertretend für die gesamte Trilogie verliehen, denn „Die Rückkehr des Königs“ kann die Erwartungshaltung lediglich in Punkto Spektakel uneingeschränkt erfüllen.
Es scheppert und kracht an allen Ecken und Ende von Mittelerde. Regisseur Peter Jackson („Braindead“, „King Kong“) lässt gigantische Heere aufeinanderkrachen und auch auch wenn die vorangegangene Schlacht um Helms Klamm aus „Die zwei Türme“ (2002) in Punkto Inszenierung noch etwas dreckiger und intensiver in Erinnerung bleibt, wirkt sie im Vergleich zum finalen Krieg um Mittelerde lächerlich klein. Hier wird eine ganze Stadt zusammengeschossen, deren Bewohner dem übermächtigen Feind in ihrer Verzweifelung ihre eigenen Trümmer entgegenschleudern. Dicke Trolle schlagen Kriegstrommeln und laden Katapulte, Ringgeister auf Drachenwesen pflügen durch die Gegnermassen und mächtige Reiterheere prallen auf noch mächtigere Reittiere. Darum stricken Jackson und seine Drehbuchautoren Fran Walsh und Phillipa Boyens entlang der Buchvorlage ein Netz aus politischen Verwerfungen und fragilen Bündnissen, die den erfolgreichen Ausgang der Schlacht zwischenzeitlich mehr als ungewiss erscheinen lassen. Auf der emotionalen Ebene geht es in Minas Tirith um Schuldgefühle (Pippin), den Wunsch nach väterlicher Anerkennung (Faramir) bzw. fehlgeleiteter Vaterliebe (Denethor).
Der emotionale Schwerpunkt liegt allerdings auf der Beziehung zwischen Frodo und Sam, die mit weiterem Fortschritt der Geschichte um die Themen Freundschaft, Verrat, Vergebung und Opferbereitschaft kreist. Nachdem Gollum in „Die zwei Türme“ nicht nur durch eine perfekte Tricktechnik, sondern auch durch seine komplexe Charakterzeichnung und ein geniales Szenendesign allen realen Darstellern weitestgehend die Show gestohlen hatte, wird er in Teil 3 leider zu einem recht eindimensionalen Bösewicht degradiert. Leider funktioniert dieser Erzählstrang bei weitem nicht so gut, wie die Schlacht um Minas Tirith. Dabei bleibt es verzeihlich, dass die kammerspielartigen Szenen um dem beschwerlichen Marsch der beiden Hobbits zum Schicksalsberg teilweise an Theatralik kaum zu überbieten sind. Weitaus ärgerlicher ist, dass sich schon bald inhaltliche Redundanz einstellt. Sam misstraut Gollum, Frodo fühlt sich Gollum verbunden, Gollum will den Ring – in endlosen Wiederholungen wird dem Zuschauer immer und immer wieder diese Figurenkonstellation vorgebetet, die eigentlich schon im zweiten Teil hinreichend etabliert worden ist. So ertappt man sich als Zuschauer alsbald wieder ins bedrohte Minas Tirith zurück, wo die Handlung zumindest vorankommt. Aber genau das geschieht aber mit fortschreitender Zieldauer immer weniger.
Zudem ist Teil 3 dramaturgisch etwas unglücklich konzipiert. Und damit sind noch nicht einmal die häufig kritisierten sechseinhalb Enden am Schluss gemeint. Zum einen wäre da der Nebenhandlungsstrang um die Rekrutierung der untoten und damit unverwundbaren Eidbrecher durch Aragorn, die der finalen Schlacht um Minas Tirith einiges an Spannung raubt (und deshalb in der Kino konsequent ausgespart wurde). Dazu kommen einige zeitlichen und logische Unstimmigkeiten innerhalb der Ereignisse (Stichwort: Frodos Mithril-Hemd) Weitaus schwerer wiegt allerdings die ungeschickte Dramaturgie des gesamten Film: Die suggeriert glaubhaft und nachvollziehbar innerhalb der ersten zwei Stunden, dass sich die Handlung in der Schlacht um Minas Tirith final zuspitzen wird. Als Zuschauer stellt man sich entsprechend darauf emotional ein und wird schließlich mit einem gigantischen Spektakel belohnt. Doch diese vermeindliche Klimax entpuppt sich infolgedessen lediglich als vollkommen überzogener Akthöhepunkt, als eine weitere Schlacht unter vielen dar. Für den Zuschuaer hat das die unangenehme Folge, dass er danach emotional weitestgehend abgeschaltet, während der Film (zumindest in der Extended-Fassung) danach trotzdem noch geschlagene neunzig Minuten -also in Spielfilmlänge- weiterläuft. Dabei erlebt man dann weitgehend unnötige Episoden um eine Schlägerei im Ork-Turm gefolgt von endlosen Frodo-Schwächeanfälle, trotzigen Beistandbekundungen vom treuen Sam und enervierenden Gollum-Gollum-Gollum Wiederbelebungen. Kurz: Was bis dahin zumindest erträglich gewesen ist, überschreite hier ein ums andere Mal den Punkt zu unfreiwilligen Komik. Es bildet somit das Äquivalent zu dem langgezogenen Baumbart-Part aus Teil 2. Diese Fehlkonstruktion bleibt schon deshalb unverständlich, weil sich Jackson und sein Team auch ansonsten eine angemessene Freiheit im Umgang mit der Originalvorlage herausgenommen haben.
Fairerhalber sei gesagt, dass in Punkto Inszenierung und technischer Perfektion Jackson die Zügel auch beim dritten Teil souverän in den Händen hält. Das mag sekundär klingen, tatsächlich trägt die technische Perfektion und die unbändige Detailversessenheit, mit der er die Welt Mittelerdes auferstehen lässt, maßgeblich zur Qualität der Filme bei. Auch erzählerisch findet Jackson zu jenem angenehme entschleunigten Rhythmus, der schon die Vorgänger zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat. Jackson erzählt seine Geschichte immer wieder über die Gesichter, die er teilweise gefühlt minutenlang zeigt, ohne das Dialog das Schauspiel unterbricht. Dabei kann er sich auf seinen eingespielten Cast verlassen, dem zwar die ganz großen Darsteller fehlen, der aber durch die Bank sehr überzeugend agiert. Daneben bleibt es natürlich dem Zuschauer überlassen, wie witzig sie das Geplänkel zwischen Gimli und Legolas oder die Späße von Merri und Pippin finden.
„Die Rückkehr des Königs“ bleibt bei allen Schwachpunkten ein weitestgehend gelungener und vor allem spektakulärer Abschluss der Herr-der-Ringe-Trilogie. Trotzdem scheint Peter Jackson mit dem Endergebnis nicht gänzlich zufrieden zu sein. So versprach er jüngst im Gespräch mit Spiegel Online in Bezug auf die kommende Verfilmung von „Der kleine Hobbit“ weniger Politik und Drama und mehr Abenteuer. Diese Stärken die beispielsweise „Die Gefährten“ (2001) so herausragend gemacht haben, gehen „Die Rückkehr des Königs“ leider ein wenig ab.
Daran werde ich mich erinnern: Denethor isst Tomaten, während sein ungeliebter Sohn Faramir einen sinnlosen Sturmangriff aufs besetzte Osgiliath ausführen muss.
UND
Die Leuchtfeuer von Minas Tirith werden entzündet und wandern über Mittelerde.
Ben Affleck etabliert sich mit „Argo“ (2012), einem Mix aus Politthriller und Caper-Movie, in der A-Liga des amerikanischen Spannungskinos. Obwohl sich der historisch verbürgte Kontext seines Szenarios ein ums andere Mal mit den reichlich überdramatisierten Spannungssequenzen beißt, bleibt der Film aufgrund seines straffen Drehbuch, gut aufgelegter Darsteller und einer gelungen Inszenierung stets unterhaltsam spannend und eindrucksvoll.
Während einer Geiselnahme in der amerikanischen Botschaft in Teheran 1979 können sechs Amerikaner unerkannt in die kanadische Botschaft fliehen. CIA-Agent Tony Mendez (Ben Affleck) ersinnt einen riskanten Plan um die Flüchtigen unversehrt außer Landes zu bringen: Getarnt als Filmcrew auf der Suche nach Drehorten für das fiktive Sci-Fi-Märchen „Argo“, sollen sie unerkannt außer Landes gebracht werden. Während die Vorbereitungen mit dem Effektspezialisten John Chambers (John Goodman) und Hollywood-Produzent Lester Siegel (Alan Arkin) auf Hochtouren laufen, kommen die iranischen Revolutionswächter den geflohenen Botschaftsmitarbeitern Schritt für Schritt auf die Spur.
„Argo“, die dritte Regiearbeit von Ben Affleck, besteht in mehrfacher Hinsicht aus zwei Teilen. Zunächst einmal ist seine Struktur, ähnlich wie beispielsweise „Full Metal Jacket“ (1987) streng zweigeteilt. Während sich die erste Hälfte auf die Vorbereitungen der Rettungsaktion in den USA konzentrieren, springt der zweite Teil zur konkreten Mission nach Teheran
Zudem bedient er sich zu gleichen Teilen zweier Genres. Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck inszeniert vordergründig einen Politthriller schiebt dem Publikum aber nebenbei eine recht ungewöhnliches Caper-Movie unter. Der obligate Einbruch eines Caper-Movies ist hier ein Ausbruch, der Tresor ist die streng gesicherten Festung des Irans, die Beute sind Menschen, die es zu retten gilt und die Diebesbande besteht aus aufrechten Geheimdienstlern und zynischen Hollywoodbossen. Ansonsten bleibt alles wie gehabt: Erst wird ein Plan geschmiedet, dann werden Spezialisten angeheuert und schließlich der Coup durchgezogen. Und selbstredend kommen die Antagonisten dem Plan nach und nach auf die Schliche. Dazu gesellen sich typischen Elemente eines Politthrillers, indem der Protagonist schließlich persönlich zum Spielball weltpolitischer Mächte wird. Beides inszeniert Affleck auf einem beachtlich souveränen Niveau. Das Geschehen ist an die richtigen Stellen spannend, zur richtigen Zeit dramatisch und findet sogar Momente grimmigen Humors, der meistens auf die Mechanismen der Traumfabrik Hollywood zielt. Hier zeigt sich das Potenzial Afflecks für die breite Masse zu inszenieren ohne die Intelligenz seines Zuschauer zu beleidigen.
Eine weitere Zweiteilung erfolgt aus seiner Spannung zwischen einem realen Szenario und einer teilweise fiktiven Spielfilmhandlung. Filme, die auf tatsächlichen Begebenheiten basieren, wandeln auf dem schmalen Grad, einerseits eine filmtaugliche Vereinfachung und Dramatisierung der Ereignisse vornehmen zu müssen, sich andererseits hinreichend am realen Vorbild zu orientieren, um beim Publikum nicht jene Glaubhaftigkeit zu verspielen, die einem realistischen Stoff grundsätzlich innewohnt. „Argo“ (2012) jongliert über weite Strecken recht geschickt über diesen schmalen Grad und beweist (vor allem im Abspann) den Ehrgeiz, alles möglichst authentisch wiederzugeben. Gleichzeitig übertreibt er es aber bisweilen zugunsten einer mainstreamkonformen Inszenierung mit der Zuspitzung des Plots. Das gibt insbesondere dem furiosen finalen Akt, der die Flucht der Botschaftsmitarbeiter thematisiert, einen bitteren Beigeschmack. Hier werden wirklich für jeden winzigkleinen Nebenhandlungsstrang teilweise hanebüchene Konflikte aufgetürmt, um das Maximum an Spannung zu generieren - das gibt zwar Fleißpunkte in den Fächer Dramaturgie Drehbuch und Regie, zumal das Geschehen auch äußerst spannend inszeniert ist – glaubwürdig ist es allerdings eher nicht. Zudem wirkt das Gefahrenszenario der Flüchtigen jederzeit seltsam aufgebläht. Schweben die Flüchtlinge im Falle ihrer Ergreifung in der kanadischen Botschaft wirklich in akuter Lebensgefahr? Im Film wird jedenfalls keine Gelegenheit ausgespart genau dies zu suggerieren bzw. auch ganz konkret zu behaupten. Vor dem Hintergrund, dass parallel zu der Haupthandlung 52 andere Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft „lediglich“ in Geiselhaft, gehalten werden, ist dies aber zumindest zweifelhaft.
Auch die persönliche Haltung Afflecks zu den historischen Ereignissen, bleibt etwas indifferent. Auf der einen Seite spart er nicht mit kritischen Seitenhieben auf die damalige Außenpolitik der Carter-Administration, die vorbehaltlos zweifelhafte Despoten unterstützte, sofern er die sich auf die Seite des Westblocks schlagen. Indem er aber Angestellte exakt dieses Regierungsapparates als Helden seines Films darstellt, singt er ein etwas unkritisches Hohelied auf den aufrechten Beamten, der die Fehler seiner Regierung ausputzen muss.
Obwohl „Argo“ in der jüngeren Vergangenheit angesiedelt ist, wirkt das Iran-Szenario sehr aktuell - nicht nur aufgrund der aktuellen Zerwürfnisse des Landes mit den Vereinigten Staaten. Geschichte wiederholt sich bekanntermaßen und deswegen weckt der historische Backround der Handlung, um die Absetzung eines USA-freundlichen Nahost-Despoten durch eine radikalislamische Gruppierung Erinnerung an den Sturz des Mubarak-Regimes in Ägypten 2011.
Ein klarer Pluspunkt sind die Schauspieler. Ben Affleck („Good Will Hunting“, „Pearl Harbour“, „Armageddon“) spielt einen soliden Part als Agenten, der seinem verwegenen Hollywood-Plan stellenweise selbst nicht recht über den Weg zu trauen scheint und zwischen dem Prinzip Hoffnung und der Überzeugung über seine eigenen Fähigkeiten gefangen scheint. Edeljoker Bryan Cranston („Total Recall“, „Drive“, „Breaking Bad“) gibt seinen unmittelbaren Vorgesetzten als prinzipientreuen Regierungsbeamten, der am Ende zu großer Form auflaufen darf. Weitaus schillernden sind die Rollen von John Goodman („King Ralph“, „The Big Lebowski“, „Red State“ „Roseanne“) und Alan Arkin („Little Miss Sunshine“ „Gattaca“, „Edward mit den Scherenhänden“) als abgebrühte Hollywood-Urgesteine angelegt. Mit grimmigem Zynismus gelingen ihnen einige boshaft-komischen Momente, die die Traumfabrik der 1980er-Jahre in ein sehr zweifelhaftes Licht rücken. Als politische Flüchtlinge agieren bekannte Gesichter wie Tate Donovan (Shooter, Ally McBeal, The O.C.), Clea DuVall („The Faculty“, „Identität“, „The Grudge“) und Rory Cochran („Love & a 44.“, „A Scanner Darkly, „C.S.I. Miami), verschwinden aber unter ihrer umfassenden 80er-Jahre beinahe komplett und erhalten nur wenige Möglichkeiten, schauspielerische Akzente zu setzen.
„Argo“ lebt auch von seiner stimmigen 80er-Jahre Atmosphäre, die detailliert und vollkommen überzeugend nachgestellt wurde. Nicht nur die Schauplätze sowie die Maske und Kostüme der Darsteller sind äußerst glaubhaft, auch der gesamte Look des Films hinsichtlich Farbgebung und Kamerakörnung wirken äußerst stimmig. Ab und an tappt Affleck hier allerdings in die Mad-Men-Falle, deren Ausstattungswut und Zeitattitüde mitunter reichlich selbstzweckhaft und grotesk überzeichnet anmutet. So werden auch in „Argo“ auffällig oft und nicht immer subtil technische Relikten wie Rohrpost, Durchschlagpapier, Schnurtelefonen, manuelle Verbindungstationen, Telefaxgeräte, Röhrenbildschirmen und dergleichen ins Bild gehangen, so dass das Publikum fleißig Nostalgie atmen kann. In dieser Hinsicht hätte es durchaus auch etwas weniger getan.
„Argo“ bleibt trotz allem eine klare Empfehlung. Straff inszeniert und geschrieben, gelingen einige äußerst spannende Momente, ein äußerst stimmiger Erzählfluss und eine dichte, wenngleich etwas überambitionierten Atmosphäre. Als Oscar-Anwärter, als den ihn Ben Affleck auserkoren hat, weist er jedoch zu viele Mängel hinsichtlich einer stimmigen Tonalität auf.
Daran werde ich mich erinnern: Der 80er-Jahre-Look des Filmmaterials
"Weitere Aussagen behandeln die Schwierigkeit, Mandarin (Ben Kingsley) unterzubringen, weil dieser in den Comics nie eine wirkliche Storyline bekommen habe und somit eine eigene Idee entwickelt werden musste."
Wie perfide! Jetzt muss Hollywood schon eigene Ideen entwickeln.
Unterm Strich ist dieser Stereotyp dieses überquirligen, lebensbejahenden süß-witzigen und leider vollkommen realitätsfernen feuchten Zooey-Deschanell-Intellektuellen-Traum ein weiterer Beleg dafür, dass das amerikanische Indepentedkino seit dem neuen Jahrtausend kaum mehr als ein Marketingetikett fürs Hippster-Publikum ist... Mit all seinen vollbärtigen Darstellern, pseudo-unperfekt-selbstgemalten 3D-Buchstaben-Coverartwork und Singer- Songwriterklangteppich.
Schlimmer, es bedient sich dabei letztlich exakt den gleichen Mechanismen, gegen die es ursprünglichen rebellieren wollte, als Charlie Chaplin und Co. es mit "Untited Artist" aus der Taufe gehoben haben.
.
Das zentrale Zitat im Text lautet: "Das Indepented-Pendant zu Megan Fox in Transformer" - sehr enlarvend und pointiert gesprochen. Insofern könnte man Bon Iver dann wohl als Hans Zimmer des Indepentend-Kinos bezeichnen :-)
.
Wie sehr dieser Nathan Rabin den Nagel auf den Kopf getroffen hat, beweisen die krampfig-trotzigen Kommentare einiger Communitymitlgieder in den Kommentare.
"Die Zwerge klingen auf deutsch einfach peinlich"...Solche und ähnliche Kommentare habe ich nun fast unter allen Artikel zum Hobbitfilm gelesen, in denen der Trailer zu sehen war.
.
Woran genau mag das liegen? Sicherlich nicht an der deutschen Übersetzung und der Intonation, denn die ist ja unbestreitbar tadellos (und übrigens von dem Sprachwissenschaftler Tolkien eigenhändig abgesegnet).
.
Folglich muss es an dem subjektiven Eindruck derjenigen liegen, die solche abstrusen Behauptungen aufstellen. Ich sehe darin diesen diffusen und sehr deutschen Wesenseigenschaft der "Attraktivität des Fremden und Exotischen". Auf der anderen Seite des Zaunen ist die Wiese eben immer grüner, besonders für Deutsche. Mal davon abgesehen, dass man ja von kleinauf gelernt hat, dass der eigenen nationalen Identität eh nicht über den Weg zu trauen ist, überdeckt die Sprachbarriere zuverlässig manche englische oder sonstsprachige Platitüden, die man als Deutscher dann nach Lust und Laune mit Bedeutung auffüllen kann.
.
Alles was im Englischen emotional klingt, klingt im deutschen totaaaaaaal kitschig. Banes Stimme klingt in der OV von "The Dark Knight Rises" natürlich auch viiiiiiiiiiel besser, als in der grottigen deutschen Synchro. (Tatsächlich lachen die Amis selbst im Original über das mehrkwürdige Stimmenbruch-Gekiekse von Tom Hardy).
.
Sorry Leute aber ich denke, solche Einschätzungen rühren weniger von der deutschen Sprache im Allgemeinen bzw. einer schlechten Synchronisation im Speziellen, sondern einfach an der eigenen Verklemmtheit der Kommentatoren.