mikkean - Kommentare
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Alle Kommentare von mikkean
Wäre gern "Drive" auf einem Zweirad. Bei "Jackdaw" stimmen allerdings lediglich die Kulissenwahl von Stränden und Industrie-Bauten, und das okaye neon-farbige Ambiente. Ansonsten fehlt es irgendwie an Substanz und echtem Antrieb.
Es geht immer von A nach B, wo auf Extravaganz gebürstete Figuren warten, minimale Dialoge ausgetauscht werden und ein wenig Action stattfindet. Das nutzt sich schon schnell ab, auch weil dem Publikum echte Story-Aspekte wie Hundeknochen hingeworfen werden.
Gut geklaut, ist halb gewonnen? Das ist anderen schon deutlich besser gelungen.
Eine verblasste Erinnerung daran, wie Serienkiller-Filme vor "Das Schweigen der Lämmer" aussahen, leider auch ein Musterbeispiel für einen Film, der einfach nie zu sich selbst findet und dabei einen guten Cast verheizt.
Die Mixtur aus Humor und Nervenkitzel war zuvor schon deutlich besser umgesetzt worden. Bei "Im Zeichen der Jungfrau" können selbst Kevin Kline und Alan Rickman nicht verhindern, dass die Mörderjagd an mittelmäßigem Rätselraten und zu vielen unbedeutenden Versatzstücken zu zerbrechen droht.
Kline's Figur des Charmeurs und scharfsinnigen Ermittlers, taugt halt nicht als Kitt für eine schwache Story mit erwürgten Frauen, Dreiecks-Beziehungen und Korruptions-Skandalen fungieren. Dafür ist manches zu oft lediglich Hintergrund-Rauschen, bei dem Susan Sarandon, Harvey Keitel oder auch Danny Aiello beinahe schon auf Stichwort-Geber reduziert werden.
In seltenen Momenten, wie Rod Steiger's Kurz-Auftritt als Bürgermeister, blitzt ja etwas Dialog-Kunst auf. Ansonsten wirkt "Im Zeichen der Jungfrau" wie eine verunglückte Rom-Com, bei der sich zufällig Leichen stapeln. Das macht den Film nicht gleich miserabel, aber definitiv durchwachsen unterhaltsam. Ein wirres Eighties-Relikt mit nachhallend enttäuschendem Finale.
Auch durch die rosarote Fan-Brille betrachtet, ein absolut ebenbürtiges Sequel zu einem grandiosen Vorgänger. Den kleinen Punkt-Abzug für die Aufsplittung in zwei Teile muss sich "Spider-Man: Across the Spider-Verse" dennoch gefallen lassen. Doch hey, wenn die Fortsetzung das Niveau hält, korrigiere ich gerne nach oben.
John Carpenter versteht es nicht und auch ich verzweifle so langsam an den netten Leutchen in Hollywood. Wie konnte David Gordon Green nur "Der Exorzist: Bekenntnis" so versauen?
Doch bevor wir uns zu einer umfassenden Erörterung der Malaise der Traumfabrik aufpeitschen, will ich gleich meinen größten Wunsch offenbaren: dass Green's dekonstruktive Vorstöße ins Horror-Genre hiermit endlich zum Erliegen gekommen sind. Es wäre jedenfalls an der Zeit.
Diese Meinung wird nicht allen schmecken, sie beruht jedoch weniger auf persönlicher Antipathie. Ich darf mich dennoch vor den Kopf gestoßen fühlen, wenn jemand aus einem stilprägenden Klassiker wie "Halloween" eine Trilogie im GZSZ-Format mit Prediger-Komplex macht. Oder wenn im vorliegenden Fall die Definition von Majestäts-Beleidigung in ganz neue Dimension vorstößt.
William Friedkin, Max von Sydow und Jason Miller wird kollektiv ein Haufen auf den Kopf gesetzt. Friedkins Genie, weil das im übergroßen Original in wirklich jeder Sekunde spür- und greifbar ist. Den beiden Protagonisten, weil ihre Figuren im Kampf mit Pazuzu ihr Leben lassen, in 2023 lediglich auf patriarchale Authoritäts-Figuren reduziert werden, die eine unbeholfene Mutter vom schlimmsten Geschehen abschnitten.
Sicher, ein Aufreger für verbohrte Ewig-Gestrige und Innovations-Verweigerer. Aber denken wir doch mal über ein anderes, abstruses Szenario nach. Wie würde es den Massen denn gefallen, Harry Potter als cracksüchtigen Obdachlosen vorgesetzt zu bekommen?
Nein, "Der Exorzist: Bekenntnis" könnte so manches vergessen lassen, wenn der Film nicht in allen so generisch, belanglos und absolut scare-free daherkommen würde. In beinahe zwei Stunden findet sich kein einziger, wirklich nennenswerter Schreck-Moment. Am Schlimmsten noch, versucht er Friedkin's Horror-Verständnis nachzuahmen, versagt dabei, weil er erst erklären muss, wieso die Worte des Dämons jetzt angsteinflößend waren.
Dabei versucht es Green, seine Kulisse zeichnet er als Mischung aus Stephen King und Michael Cimino. Ganze Dialogzeilen gehen drauf für Streitgespräche über die Existenz von Gott und Teufel, oder die spirituelle Energie um uns herum. Nicht, dass andere B-Movies das inzwischen nicht ebenso rauf und runter beten würden.
Es lässt sich auf einen Nenner reduzieren, große Kunst speist sich aus Vision und Passion, beides fehlt diesem Aufguss. Hollywood, das kannst du doch besser.
Wer kann schon einer hübschen Dame mit Flammenwerfer widerstehen? Den doch ernüchternden Box-Office-Zahlen zufolge, genügend Leute, um dem John-Wick-Universe einen Dämpfer zu verpassen. Unverständlich, denn als erstes Leinwand-Spin-off macht "Ballerina" seine Sache mehr als ordentlich.
Ana de Armas bekommt endlich den längst überfälligen Platz als Leading Lady eingeräumt. Kein Screen-Time-Sharing mehr mit Ryan Gosling oder Chris Evans. Und definitiv keine dümmlichen Gags.
"Ballerina" ist nichts weniger, als ein stylishes, in Blut und Blei gegossenes, Todes-Ballett mit höchsten Kollateralschäden. Für Wicksters setzt es Fan-Service quasi in Dauer-Schleife, ob beim unvermeidlichen Auftritt von Serien-Urgestein Ian McShane oder der Rückkehr von Anjelica Huston. Und natürlich bei der Orchestrierung von all dem, was die Massen zu dieser Andacht pilgern lässt.
Dafür braucht es keine Vertiefung existierender Mythologie und keine Alternativ-Erzählungen. Eve Macarro ist ein unbeschriebenes Blatt, dass sich in Rekord-Zeit in das Parallel-Universum aus Profi-Killern und Geheim-Organisationen einfügt. Die Story ist dabei so einsteigerfreundlich und geradlinig, wie sie auch mit einem moralischen Dilemma aufwartet.
Sicher, einer ganz kritischen Betrachtung wird dieses Gerüst nicht völlig standhalten. Doch wer setzt sich dem hier schon wegen Logik und der Einhaltung physikalischer Gesetze aus? In "Ballerina" gibt es vielleicht dezente Grauzonen, der Fokus liegt natürlich ganz auf dem Ausschalten von Zielpersonen und Widrigkeiten. Natürlich in Form eines Action-Happenings, das mit seiner finalen Location Hallstatt, die verborgene Halbwelt von "John Wick" konsequent weitergedacht hat.
Abstriche? Nicht erfüllte Erwartungen? Derlei Diskussionen erübrigen sich doch, denn John und Eve kämpfen und morden, während sie die Kondition und Willen von Superhelden an den Tag legen. Nur Fliegen können sie noch nicht. Doch ich fühle mich damit schon reichlich beschenkt.
"Jaws" zum Fünfzigsten. Konfetti, Schampus und ein kleiner Filmriss, denn ich habe den gleichen Film glatt zweimal hintereinander gesehen. Und dann sammle ich mich wieder und merke, es war "Great White", ein Italo-Klon aus dem Jahr 1981. Eine ziemlich deutliche Kopie, die im berauschten Zustand schon glatt als das Original durchgehen könnte.
Aber nüchtern, also beinahe, ist ersichtlich, wie flach die gestohlene Dramaturgie gehalten ist. Wie hohl die Figuren sprechen und agieren. Oder wie Regeln filmischer Erzählungen vernachlässigt werden, um schnell zur Shark-Action zu wechseln. Blöde Entscheidung, denn der Monster-Hai wechselt munter Größe und Farbe, ist er doch auffällig aus verschiedenen Doku-Aufnahmen zusammengesetzt. Richtig niedlich auch die steife Miniatur, die unter Wasser Elektrozäune zerlegt.
Nein, einen Blumentopf gewinnt dieser Film definitiv nicht. Aber die Geschichte um das gerichtliche Verbot von Universal verleitet ja geradezu zum flüchtigen Blick. Immerhin kommt bei einigen Momenten, wie dem Fast-Verschlucken des Helikopters, beinahe fast Gaudi-Laune auf.
Ein Film, zwei Meinungen.
Ich: Och, nö. Erst verrenkt sich "Visions" beim Versuch, ein erotisch aufgeladenes Thriller-Kartenhaus aufzubauen. Und dann fegt er auch das noch um, weil es unbedingt ein Finale mit ziemlich haarsträubender Logik und flacher Symbolik braucht.
Meine emotionale Assistenz auf der Couch: Ach, mikkean. Das Finale ist das Erste am Film, das mich vorm Einschlafen abgehalten hat.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
WTF? Ein Film, der Gräben überbrückt und zerstrittene Lager zusammenrücken lässt. Hater von Coming-of-Age-Gschichten bekommen neues Futter. Aber selbst Optimisten und Fans jenes Genres müssen zugeben, dass sich der Humor des frühen Woody Allen nicht mit belanglosen Nicht-Erzählungen aus dem jüdischen Sommerlager vereinbaren lässt. Die Vorstellung, dass hier Gags von simultan brabbelnde Rabbis, der Rückkehr der Nazis mit dem heimlichen Filmen von Mädchen beim Umziehen abwechseln, mag irgendwie auch pervers neugierig machen. Doch nein, dieses Witzebuch sollten wir lieber ganz tief verbuddeln oder gleich auf atomarer Ebene auflösen.
Verkopft, verkopfter, Alex Garland. Immer noch weiß der Mann mit Ideen zu überraschen, für die andere Geschichten-Erzähler:innen töten würden. Dreht der Mann Filme, die beweisen, dass der Blitz doch mehrfach einschlägt, selbst wenn er sich dafür noch weiter aus dem Fenster lehnen muss.
"Men" bildet da keine Ausnahme. Ein symbolträchtiges Horror-Stück, das viele Formen toxischer, missbräuchlicher Beziehungen zum männlichen Geschlecht durchdekliniert und größtenteils in einem kollektiven Gesicht vereint. Ein echter Urlaub aus der Hölle, der so auch die Prämisse für ein Abenteuer von Doctor Who bilden könnte.
Jedoch, Garland macht es uns nicht so einfach, noch kann er am Ende einen regelrechten Siegestanz aufführen. Denn "Men" verblüfft mehr, als dass er regelrecht schockiert. Kann eine Stärke sein, sämtlichen Spannungs-Aufbau nicht mit billigen Jump-Scares platzen zu lassen.
Im Vergleich zu ähnlich gelagerten Titeln, wie "The Shining", der sich durch gewisse Parallelen geradezu aufdrängt, steht bei "Men" am Ende die nicht ganz unwichtige Frage nach dem Warum. Was genau ist die Aussage?
Männer sind schon Schweine. Weil sie dich emotional unter Druck setzen, sich dir aufdrängen, als Kind vorgelebt bekommen, das sei schon okay? Meinetwegen, ich lege kein Veto ein. Für den Rahmen, oder den Vergleich zur Raffinesse seines eigenen "Ex Machina", bleibt Garland doch einen gewissen Aha-Effekt schuldig, der sich auch nach mehrmaligem Ansehen nicht so ganz einstellen will.
Darstellerisch betrachtet, legt der Film mit der Besetzung von Jessie Buckley und Rory Kinnear eine Punktlandung hin. Worin natürlich auch perfides Kalkül liegen mag, jemanden wie Kinnear all diese Typen spielen zu sehen, das lädt zum Rewatch ein.
Hey, Marvel, altes Haus! Da bist du ja wieder. Was sagst du? Ich kann dich so schlecht hören, da steht eine Scheibe zwischen uns.
Jene Barriere kann "Thunderbolts*" leider nicht einschlagen oder einfach hinwegfegen. Selbst wenn Marvel denn vielleicht besten und unterhaltsamsten Film seit "Shang-Chi" vorlegt.
Den Weg zum Erfolg verbaut sich das Studio an vielen Stellen selbst, beim Marketing, wie auch bei der Besetzung mit Helden aus der zweiten Reihe (die Figuren, nicht die Darsteller:innen). Und mit dem grundsätzlichen Problem, dass ein Helden-Spektakel mit dreistelligem Millionen-Budget sich einfach nicht zu lange in austauschbaren, engen Räumen aufhalten sollte oder seine Crew einfach nur der Nase nach durch die Wüste stapfen zu lassen.
Ich will ja nicht mäkeln, aber selbst in meiner Position als Zuschauer darf ich ja wohl nach aufregenderen Direktiven und Handlungs-Momenten verlangen. Für einen Film, der so krampfhaft auf eine Laufzeit von über zwei Stünden pocht, ist Leerlauf geradezu tödlich.
Nein, ich korrigiere mich. An "Thunderbolts*" gibt es noch einiges mehr auszusetzen. Eine Bösewichtin mit austauschbarer Agenda, die vorm Finale auch noch abgesetzt werden muss. Bucky Barnes, der jetzt als Kongressabgeordneter durch eine fade Nebenhandlung schlafwandelt, bis er endlich Winter Soldier sein darf und coolen Scheiß macht. Und dann wäre dann noch Bob.
Bob? Ja, Bob!!! Eine der zwiespältigsten Erscheinungen des modernen Superhelden-Films. Übermächtig, von Traumata verfolgt und doch immer wieder Comic-Relief. Absolut richtig, ihn hier auftreten zu lassen. Denn unser bunter Haufen steht, trotz einiger guter persönlicher Ansätze, unter einem regelrechten Bann, der sämtliche individuellen Reize der Figuren gleichermaßen blass färbt.
Und das, obwohl sich mit der Erkundung persönlicher Leidenswege und mentaler Gesundheit, eine der definitiven Stärken des Films offenbart. Wo bei wir bei den X-Men bisher nur kurz und vereinzelt in die Gedanken- und Seelenwelt von Figuren eingetaucht sind, macht "Thunderbolts*" daraus eine Reise in den Abgrund von Schuld und Hilflosigkeit. Aus dieser Idee wurden schon fesselnde Comic-Geschichten gesponnen. Nur schade, dass in diesem Kontext wieder einiges an erzählerlischem Drive verloren geht, oder dass die Lösung des Problems im kollektiven "Holt Bob da raus" mündet.
Marvel hat sich also immer noch nicht richtig gesammelt. Der Unterschied zum großen "The Avengers", sowie anderen bunten Anti-Helden-Häuflein ("The Suicide Squad"), ist jedenfalls unverkennbar. Gleiches gilt aber auch für die Stärken des Films. Humor, ein paar gekonnte Action-Sequenzen, das bisschen Herz in der kostümierten Brust, es ist schon da. Nur beim Drehbuch hätte es mehr überzeugende Einfälle gebraucht, denn formal betrachtet, steht "Thunderbolts*" diesen ganzen Disney+-Serien gefährlich nah. Auch wenn er stärker in Erinnerung bleibt.
Als hätte Quentin Dupieux einen Film aus den Albträumen von David Lynch gemacht. Doch hey, es ist nur Ari Aster, der sich erneut selbst übertrifft. Ohne Kompromisse, einer Abenteuerlust, die dem Blockbuster-Hollywood die Schamesröte ins Gesicht brennen sollte, aber auch ohne Gebrauchsanweisung.
"Beau is Afraid" ist ein wahrlich außergewöhnliches Bonmot für Kenner und Besserwisser. Mit einer weitverzweigten Ahnenreihe an Einflüssen, zu der Kafka, Cronenberg, Hitchcock, wie auch Jacques Tati oder Albert Brooks gehören sollen.
Fürs Publikum dürfte das allerdings größtenteils zweitrangig sein. Denn es gehört schon einiges dazu, diese dreistündige Therapie-Stunde zwischen Mutter-Komplexen und Nervenzusammenbrüchen, die in einem gewaltigen Tribunal mündet, überhaupt auszusitzen.
Aster und sein Star Joaquin Phoenix geben nichts auf Erwartungshaltungen oder die Funktionsweisen von Massen-Unterhaltungs-Vehikeln. Beau leidet, warum sollten die Zuschauer:innen es nicht also auch?
Er ist aber auch einer der passivsten und ineffektivsten Charakter der jüngeren Kino-Geschichte, der sich von Street-Punks, wie Cheerleaderin gleichermaßen einschüchtern lässt. Die Frage, ob er nun selbst ein widerwärtiger Mensch ist oder ob seine Mutter das wahre Monster darstellt, geht bei zu vielen Widersprüchlichkeiten, Interpretations-Ansätzen, Schwanz-Monstern und krass unfairen Macht-Verhältnissen irgendwann unter.
Kann sein, dass mir persönlich das Humor-Verständnis von John Waters und Martin Scorsese abgeht, die jene surrealistisch-komischen Stärken von "Beau is Afraid" gefeiert haben. Aber irgendwo ist am Ende nicht klar, ob der Witz komisch sein soll, weil oder trotzdem ihm die Pointe oder ein verständlicher Aufbau fehlt.
Sicherlich künstlerisch, definitiv anspruchsvoll und ein Musterbeispiel dafür, dass das Kino immer noch von außergewöhnlichen Ideen und Wagnissen lebt. Hätte Ari Aster dabei jede Seele im Publikum abgeholt, würde ich von einem Genie-Streich sprechen, doch darauf gibt er ja augenscheinlich nichts.
Der Film zur Shit-Show. Wer nun wen angespuckt hat oder wer was mit wem anfing und welcher Ärger am Set herrschte, der Gossip-Faktor schien "Don't Worry Darling" bei seiner Premiere zu überschatten. Und diesen Makel kann die Kreuzung aus "The Matrix" und "The Stepford Wives" einfach nicht abschütteln.
In Sachen Ausstattung und darstellerischer Performance gibt sich der Film ja durchaus keine Blöße, daran liegt es nicht. Es ist die unterfordernde Prämisse, die jede dramaturgische Aufwendung unterminiert.
Das etwas nicht stimmt, wird uns, statt eines Stichs mit der glühenden Nadel, mit der Wucht eines dampfenden Bügeleisens eingetrichtert. Selbst wenn Olivia Wilde sich einige Zeit zu nehmen versucht, den Glitch im Alltag einzuflechten, scheint der Weg zur Auflösung noch lang genug und verzichtet im Grunde auf jeglichen Spannungs-Aufbau.
Wenn sich der Vorhang dann lüftet, stellen sich unweigerlich viel interessantere Fragen nach Logistik und Logik des Gefängnisses, da jenes doch glatt wieder durch eine Ausreißerin zum Kollaps gebracht wird. So simpel, wie auch beleidigend für ein Unterfangen dieser Dimension.
Auch auf die Gefahr hin, wie ein bockiges Kind zu klingen, als Publikum sind wir doch eigentlich weiter. Uns wird diese eine Idee geboten, jener Grund, der die Entmündigung und Versklavung von Frauen rechtfertigt, und dann wird der ganze Rattenschwanz, der daran hängt einfach unter ferner liefen abgetan. Der menschliche Wille ist stark, aber in Vorbildern wie "Vanilla Sky" und der "Matrix"-Reihe musste er sich gegenüber deutlich besseren Agenden behaupten.
Und das zementiert sich auch in der größten Sünde von "Don't Worry Darling", der Vergeudung echten Potenzials. Gerade in einer Zeit, in der das Weltbild von Incels bis zu Regierungs-Ämtern und Gerichtshöfen fortsetzt, hätte so ein Film als Fanal dienen können. Die erhobene Faust, die frauenverachtende Denkweisen wieder ins tiefste Loch der Geschichte zurückstopft. Oder wenigstens die hässliche Fratze unter dem Deckmantel von Treadwives und anderen konservativen Unterwürfigkeits-Fantasien zum Vorschein bringt. Vielleicht gibt es diesen Film, in einer anderen Simulation.
Wie beschreibe ich "DNA" oder "Genetic Code" nur am besten?
Mixe einfach "Jurassic Park" mit "Predator" und würze das Ganze mit einer kleinen Brise "Aliens" und kannibalistischen Urwald-Stämmen.
Es ist schon ein Witz für sich, dass ausgerechnet Mark Dacascos und Jürgen Prochnow in diesem ausgeflippten B-Minus-Wahnsinn aufeinandertreffen. Aber genau da hört der Witz auch schon auf, selbst wenn dieser Murks gleich ganze Charaktere und Szenen aus seinen Vorbildern "beleiht". Für einen Schlocker über geklonte Aliens in Borneo nimmt sich "DNA" zu sehr zurück, um ja öfters im Kabelfernsehen gezeigt zu werden.
Was in der Praxis nichts anderes bedeutet, dass die zugerichteten Leichenteile, realisiert von den Maestros Robert Kurtzman, Greg Nicotero und Howard Berger, allenfalls kurz ins Bild kommen, während die richtige Zerstückelungs-Action ins Reich der Schatten verbannt wird. Und wo wir schon von Effekten sprechen, Drehbuch und Regie stammen ja gerade von Leuten der Zunft. Was wieder einmal beweist, dass ein Talent nicht automatisch auf andere Ebenen übertragen lässt.
Ein Trip zum Spiegelplaneten jenseits der Sonne, erdacht vom damaligen Power Couple Gerry und Sylvia Anderson. Was das bedeutet, wird auch für jene ersichtlich, die nur über einen Hauch von Wissen über den Kosmos der Thunderbirds-Schöpfer besitzen.
"Unfall im Weltraum" oder "Journey to the Far Side of the Sun" bleibt bis heute ein multidimensional gedachtes Stück Sci-Fi-Unterhaltung, das Life Action mit Miniatur-Effekten verbindet. Ausstattung und Umsetzung lassen das Kind in mir vor Freude an die Decke springen. Der erwachsene, abgeklärte mikkean fühlt sich immer noch von der erdachten Realität angezogen.
So künstlich oder steril manche Kulissen zuerst aussehen mögen, sie laden in jeder Sekunde zur Begehung ein. Wie für die Andersons typisch, wurde gleichermaßen viel Denkarbeit in die Gestaltung futuristischer Architektur und Raumfahrzeuge, wie auch in kleinste Details bürokratischer Handgriffe oder in die Flugzeug-Abfertigung von Übermorgen gesteckt.
Der Weg zur Weltraum-Mission ist denn auch bestückt mit einem politischen Interessens-Mosaik, Spionage und Erwachsenen-Drama. Und das zieht den lebendigen Charakter des Films leider auch wieder runter, schließlich wird kaum ein Ansatz genutzt. Manche Elemente werden so schnell wieder fallengelassen, dass sie auch gleich hätten gestrichen werden können.
Selbst seinen größten Coup, den Wechsel von Erkundungs-Mission zum Psycho-Thriller legt "Unfall im Weltraum" bedauerlicherweise nicht unbeschadet hin. Dafür agieren viele der Figuren einfach zu steif, um die Einschübe von Philosophie, Paranoia und Wissenschaft packend genug fürs Publikum zu transportieren.
Da passt es nur zu gut, dass selbst ein Ende mit riesigem Knalleffekt sehr enttäuschen kann, weil irgendwo der Story-Gehalt verloren gegangen ist. Die Vermählung großer konzeptioneller Ambitionen mit dem Kino-Format ist Gerry und Sylvia Anderson jedenfalls nicht gelungen. Ihre Vision darf dennoch als Kult-Werk gefeiert werden, das so manche Sci-Fi-Reihe der letzten Jahre in Sachen Köpfchen überflügelt.
Das Comeback der R-Rated-Comedy. Gehobene Ferkeleien mit großen Namen. Das heißt in diesem Fall: Jennifer Lawrence soll als glücklose 32-Jährige ein 19-jähriges Nesthäkchen "daten". Gags über so lustige Dinge wie Verklemmtheit, Tränengas-Attacken inklusive. Und eine Nackt-Szene, die das Internet zum Glühen brachte.
"No Hard Feelings" ist also bestimmt kein Humor für Feingeister. Aber auch weit entfernt von einer erbärmlichen Sex-Klamotte. So bedenklich die Grundidee auch klingt, in Sachen emotionale Intelligenz hinkt Lawrences Figur ihrem Zielobjekt mitunter schon deutlich hinterher. Was die Dynamik dann schon etwas auf den Kopf stellt.
Bei der Frage, welche Jokes hier richtig zünden, können schon Streitgespräche entbrennen.
Ich spreche wohl im Namen der gesamten westlichen Welt: Wir haben es verstanden, Nia Vardalos. Es ist uns allen inzwischen klar, griechische Groß-Familien sind eigenwillig, traditionsbewusst und anstrengend. Ihnen selbst fällt kaum etwas Neues ein, wie das maue Script dieser ungewollten Fortsetzung eindrucksvoll belegt.
Bitte hören Sie auf, uns mit weiteren Filmen zu diesem Thema zu belästigen.
Neunzig Minuten Therapiestunde mit einem Serienmörder. Eine Sitzung gibt dir der Killer Zeit, ihn von seinem Drang zum Töten zu heilen.
Ich habe ja eine Schwäche für unmöglich klingende Szenarien, die trotz mangelnder Logik irgendwie recht fesselnd sind. In seiner ersten Hälfte fährt "Das letzte Opfer" ganz starke Geschütze auf.
Bloß nicht wieder die übliche Prozedur der nicht nur skandinavischen Thriller. Keine problembeladenen Ermittler-Typen. Nicht die x-te Schnitzeljagd im Stil von "Sieben". Zwar sollte schon aus großer Entfernung erkennbar sein, dass dieser Patient nicht richtig tickt, aber gut, so ist das halt.
Und wo auch nicht jede Überraschung gleichermaßen stark einschlägt. Im Grunde hat unser Killer einen wirklich guten Grund, diesen Termin wahrzunehmen. Das geht schon richtig in Ordnung.
Macht im Gegenzug aber auch die zweite Hälfte irgendwie kaputt. Denn für jemanden, der ausgiebig darüber schwadroniert, jenseits des Todes zu stehen, eine vollkommen neue Existenz-Ebene betreten zu haben, ist er doch auch ziemlich nachtragend.
Ich mag jetzt stänkern, aber der Film fällt dann zunehmend ab, wenn er all die Anstrengungen unternimmt, unserer Protagonistin abseits ihres Behandlungsraums auf Trab zu halten. Denn da macht sich die fehlende Logik doch wieder bemerkbar.
Oje, Hollywood holt mit seiner Pranke aus und krallt sich wieder einen originellen ausländischen Stoff. Lasset den Remake-Prozess beginnen und brüstet euch für das Schlimmste.
Und ja, es gibt Punktabzug in der B-Note. Bobby Farrelly schafft es vielleicht, den derben Humor seiner frühen Werke auszuklammern. Den Weg zum seriösen, dramatischen Regisseur hat er hingegen noch nicht ganz gemeistert. Ist vielleicht auch nicht so schlecht.
Denn wo "Champions" sich nicht so recht entscheiden kann, wann und wie die Comedy etwas ernsthafter sein soll, punktet der Film doch wieder (erwartungsgemäß) mit seinem Cast. Die Idee ist zwar geklaut, macht aber auch in der amerikanisierten Version immer noch Spaß. Außerdem bekommen wir Woody Harrelson, der vielleicht nicht 100 Prozent gibt, aber doch der perfekte Gegenpart zu seinen Schützlingen bietet.
Und ich mag jetzt selbst etwas abschweifen. In Sachen Inklusion sehe ich persönlich lieber einen "Champions" als einen zweiten "Music".
Hallo, alle mal herhören. Finger weg und mindestens einen Kilometer Sicherheits-Abstand wahren.
"Book Club: The Next Chapter" ist weniger ein Film, als das Lebenskraft raubende Produkt bösartiger Energie-Vampire.
Mit Verlaub meine Damen, Starpower ist nicht gleich Esprit. Sprüche übers Nudelteig-Kneten sind kein Wortwitz und beinahe jedes musikalische Italo-Pop-Zitat geht mit der Zeit nur auf den Wecker.
Ein Wunder, dass ich unserem Quartett richtig böse bin. Gerade bei Miss Keaton wundere ich mich, wie lange sie schon damit durchkommt, eine Kopie ihrer selbst zu spielen. Aber wenn die männlichen Kollegen das so machen.
Nur bitte, erspart der Welt derlei Filme. Ist besser für die Umwelt und die geistige Gesundheit.
Die Familie ist tot, es lebe die Familie ...
Auch bei der zehnten Ehrenrunde treibt Ober-Patriarch Vin Diesel sein Monster-Franchise gnadenlos voran. Mehr Pferdestärke, mehr Umdrehungen, bei denen schon längst nicht mehr auf die Regeln der Physik geschissen wird. Inzwischen hat nun wohl auch selbst Gevatter Tod an Schrecken eingebüßt.
Was soll's. "Fast X" spiegelt den Zustand der Serie ziemlich treffend wider. Bis zur Unendlichkeit aufgebläht, dabei schon längst jenseits von Gut und Böse. Diesel, a.k.a. Dominic Toretto geht es natürlich immer nur die Familie.
Das Ding mit dem Avengers versammeln steht "Fast & Furious" immer noch nicht, selbst wenn eine Marvel-Heldin als Verstärkung angeworben wurde. Immerhin schafft es Jason Momoa als Joker-Ersatz zeitweise, die Löcher in der Dramaturgie mit etwas Verve zu stopfen. Aber hier zählen ja eh nur High-Speed-Zerstörungs-Orgien der Superlative.
Ganz egal also, wie viele Figuren und Ergänzungen zur eigenen Chronologie noch vorgenommen werden, am Ende bleibt alles beim Alten.
Vom Remake, das eigentlich ein Reboot, das sogar ein Sequel ist. Mit ihrem "Candyman" gelingt Nia DaCosta eine überraschend formvollendete Neuauflage, die viele andere Missgriffe im Horror-Bereich in die Wüste schickt.
Black Lives Matter trifft auf den Schwarzen Mann. Blutvergießen auf den snobistischen Filter der gentrifizierten Kunst-Elite. Für sich eine starke, gegenwärtige Mixtur, die natürlich auch die Handschrift von Co-Autor und Produzent Jordan Peele trägt.
Gleichwohl benötigt dieser "Candyman" auch einige Durchläufe, bis er wirklich gefällt. Ich gebe das ganz offen zu. So versiert DaCostas Umgang mit Schock-Momenten und Erzähl-Techniken daherkommt, fehlt der Version von 2021 das Je ne sais quoi.
Der ironische Blick auf eine gebildete weißen Oberschicht, die von urbanen Legenden und deren Gewalttaten fasziniert, direkt von jenen aufgesogen wurde. Hier fehlt das Höllenloch-Flair von Caprini-Green, noch ein wirklicher Kommentar zum Siegeszug der geleckten und unbezahlbaren Modernisierungs-Wellen in Großstädten.
Was natürlich kaum übersehbar ist, beim neuen Candyman wird das Erbe rassistisch motivierter Gewalt und Unterdrückung nicht nur gepflegt, sondern verstärkt kultiviert. Nicht unbedingt mit der Gießkanne. Aber okay, es ist eine Perspektive, die auch lohnenswert ist. Auch wenn nicht jeder Kill, so perfekt inszeniert er auch sein will, die gleiche dramaturgische Intensität wie im Original erlangt. Hat ja auch nicht jedes Opfer gleich eine direkte Verbindung zum Protagonisten. In der Hinsicht war die Odyssee von Helen dann doch einen Tick persönlicher und weniger passiv.
Aber nichtsdestotrotz, gelingt "Candyman" das kleine Wunder, sowohl den eigenen Anspruch, wie Clive Barkers Schöpfung treu zu bleiben. Ach ja, dass das alles als Horrorfilm funktionert, habe ich schon erwähnt, oder?
Wenn die Theorie auf die harte Realität trifft. Auf dem Papier liest sich "Empire Records" / "Das Empire Team" wie ein Triumph.
Ein ganz normal verrückter Tag im hippen Plattenladen um die Ecke. Ordentliches Budget, Liv Tyler und Renée Zellweger (nur ein Jahr nach "Texas Chainsaw Massacre IV") im Cast. Und auf dem Regie-Stuhl Allan Moyle. Der Mann, der mit "Time Square" und "Pump Up the Volume" den Finger ganz nah am Puls der Zeit hatte und allen vernachlässigten, unruhigen Kids of America eine Stimme verlieh.
Was, wo und wann genau schiefging ist, könnte Stammtisch-Debatten füllen, lohnt sich dennoch nicht wirklich. Sagen wir einfach, von Moyle wäre Bedeutsameres zu erwarten gewesen.
Damals, in den Neunzigern, wäre ich wohl voll auf "Empire Records" abgefahren. Mit all den Jahren Abstand erkenne ich darin vor allem ein verkrampftes Gen-X-Vehikel und Mainstream-Produkt, dass sich verzweifelt mit Grunge-Federn zu schmücken versucht.
Klingt hart, doch ich bin eher überrascht darüber, wie oberflächlich die Figuren und ihre Wortwechsel sein können. Ich will nicht wie meine Mutter enden. Letzte Nacht habe ich versucht, mich umzubringen. Der Laden steht vor dem Aus. Alles ganz wichtig und dennoch hat Moyle seinen Midas-Touch über die Jahre eingebüßt.
Niemand, im Ensemble, animiert das Publikum wirklich so sein zu wollen wie sie. Oder wenigstens seine, ihre, alle Ängste, bedrückenden Gefühle über Bord zu werfen und sich der Musik hinzugeben. Die Teenage Angst, die Mode und die Rebellion gegen the Man, sind hier nur eine Fahne, in die sich eine recht harmlose Comedy hüllt.
Da helfen auch der Cameo von GWAR und Gespräche über die Basslines der Misfits und der Pixies nicht mehr viel.
Und jetzt alle Nachsprechen: Brother-Fucker, Husband-Fucker, Sister-Fucker.
Vielen Dank Blake Lively und Anna Kendrick, für diese Erweiterung unseres Sprach-Schatzes. Allein dafür hat sich die Produktion von "Nur noch ein kleiner Gefallen" doch gelohnt.
Und beim Rest? Gnadenlose bezaubernde Italien-Kulisse, kein Photoshop-Filter hätte es besser hinzaubern können. Miss Lively begreift auch diesen Film als Laufsteg-Show. So wie auch Paul Feig erneut Raffinesse mit Knüppel-Humor und Seifenoper-Twists verwechselt.
ABER: Irgendwie ist das alles auch halb so schlimm, wenn die Erwartungshaltung nicht so hoch hängt. "Nur noch ein kleiner Gefallen" ist alles andere als ein richtig guter Film. Als Sequel hält der dennoch irgendwie das Niveau des Vorgängers.
Und ich weiß nicht, ob es an Wahnsinn oder doch Genie grenzt, den Dreh des ersten Films einfach im Gaga-Modus zu wiederholen. Das muss ich nicht lieben, aber doch anerkennen.
Von all den Nicolas Cages des Universums, hält "Arcadian" den alleinerziehenden Vater für uns parat. Irgendwie doof, der ländlichen, aber auch eher generischen post-apokalyptischen Welt hätte ein wenig vom MANDY-Wahnsinn nicht geschadet.
So wie es ist, erhalten wir einen Survival-Horror, der besser ist als zunächst gedacht. Der sich aber nicht traut, nach wahrer Größe zu streben. Immerhin ist das nicht unser erstes Rodeo mit den Schrecken der Nacht. Wir kennen das natürlich alles: die Vater-Söhne-Dynamik, die Erkundung der untergegangenen Welt und Kreaturen, die jenen Reste der Menschheit jagen.
Ein neues "The Road" hätte ich mir nicht erträumt. Dafür ist "Arcadian" ein ziemlich anspruchsloses B-Movie auf den Spuren von "A Quiet Place", minus wirklich tiefgreifender Emotionen.
Wo der Film hingegen richtig punktet, ist das Creature Design, wenn die Viecher dann auch mal deutlicher zu sehen sind. Als hätten sich Critters mit Flugsauriern gekreuzt. Diese Wesen wären auch Racoon City nicht fehl am Platz.
Allerdings verhält es sich bei ihnen wie mit dem Rest. Ganz coole Einfälle werden eingestreut, doch das steigert weder die Spannungskurve, noch das grundsätzliche Interesse an "Arcadian". Cage muss sich dafür nicht schämen. Ich hätte ihm eigentlich ein besseres Vehikel dieser Sorte gewünscht. Dieser Film hingegen ist einfach da.
Weniger ein bemühtes Thriller-Filmchen, als ein reiner Lückenfüller für unliebsame Sendeplätze und leere Streaming-Listen. Stilecht wird gerade ein einzelner Haken geschlagen, stoppt die Entwicklung der Figuren an ihren reizlosen Gesichtern und zur ordentlichen Reflexion von Ideen, Motiven und ähnlichem Potenzial fehlte einfach der Wille. Da ist selbst das Zitat der berühmten Spiegel-Einstellung aus "Der Diener" nicht bloß redundant, sondern schlicht verschwendet. (Oder schon anmaßend?)