mikkean - Kommentare

Alle Kommentare von mikkean

  • Und wieder einmal versetzt "Resident Evil" dem Genre den Todesstoß.

    • 8

      Eine frische Brise im Fantasy-Genre, die wir den "Kick-Ass"-Machern da verdanken. Die Adaption eines Neil Gaiman punktet mit seiner märchenhaften Erzählweise, die mit schwarzem Humor (Stichwort: Thronfolgenreglung) und noch nicht gesehenen Ideen hervorragend unterhält. Die Liebesgeschichte zwischen dem einfachen Burschen Tristan und dem Stern Yvaine präsentiert sich überraschend kitschfrei und dürfte selbst Romantikmuffel mit ihrer aufrichtig einfachen Art (so wie Märchen es immer sein sollten) einnehmen. Als Sahnehäubchen nutzt Michelle Pfeiffer ihre Eastwick-Erfahrung für eine durchtriebene Hexe im Schönheits-Wahn und Robert De Niro in der wohl ausgefallensten Performance seit Jahren. Seinen Lufträuber-Kapitän gibt er mit so viel Schwung und Spielfreude, die ihm zuletzt leider öfters abging. Sehr schön auch, "Der Sternwanderer" wie ein Märchen eine abgeschlossene Geschichte erzählt und nicht dem Hollywood-typischen Mehr-Teiler-Wahn folgt.

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      • Dann heißt es wohl: Bühne frei für X-MEN: The Mutativ Opera!

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        • 2

          Die zwei Hauptdarsteller mühen sich ganz ordentlich ab, diesem auf heiß getrimmten Remake wenigstens ein Quentchen (An-)Spannung zu verleihen. Leider ist auch diese möglichst durchgesylte Neuverfilmung dem Original gnadenlos unterlegen. "Original Sin" ist eigentlich akzeptable Durchschnitts-Ware, leider hat man hier jeden Knister-Augenblick und jede Wendung schon etliche Male (besser) gesehen. Der Film bleibt einfach nicht genug hängen.

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          • 9

            Perfides Frühwerk von Brian De Palma, der Herrn Hitchcock hier ausgiebig, aber nie ideenlos huldigt. Die Story mag so manchem Zuschauer einfach nur verwirren bis enttäuschen, aber so konsequent näherte sich ein Schocker selten seinem Ende. Beachtenswert hier auch der Mut, auf eine normale Auflösung zu verzichten. Stattdessen regiert hier eine bitterböse Ironie, die jüngeren Vertretern des Genres mitunter gänzlich abgeht. Auch optisch legte De Palma mit "Sisters" einen Hang zu optisch eigenwilligen Experimenten an den Tag, welche die Handlung voll und ganz ergänzen. Wer die ewig dröge Düster-Szenarien und Haudrauf-Schocks der heutigen Zeit satt hat, sollte mal einen Blick riskieren. Und bitte, spart euch das Remake!

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            • 8

              Eine gut gemeinte Liebeserklärung an den Spirit guter Rock-Musik und dem unbändigen Pioniergeist. Richard Curtis hat das etwas flache Drehbuch nicht ohne Längen, dafür aber mit einem überragenden Cast und tollem Zeitgeist-Setting umgesetzt. Zur Musik muss man eigentlich kein Wort verlieren, die Songs durchweg eine Wucht. Die Spitzen (zu mehr reicht es mitunter leider auch nicht) der britischen Verspießtheit sind trotz kleinerer Schwächen ebenso unterhaltsam. Ich hätte den schrillen und vor allem einfach nur liebenswerten Charakteren etwas mehr rockige Abenteuer gewünscht, aber den Spass aller Beteiligten kann man hier vollends spüren. Das ist im "Komödien"-Fach ja auch zu einer echten Ausnahme geworden.

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              • 9
                über El Topo

                "El Topo" ist eine Kraft-Anstrengung der besonderen Art. Einerseits treffen hier klassischer Western und asiatische Philosophie aufeinander, verschmelzen zum Teil psychedelische Fieberträume mit knallhartem Blutvergießen. Selbst heute dürften sich Zuschauer fragen, ob sie das ganze hier komisch oder grottig finden sollen. Die Entscheidung ist jedem selbst überlassen. Aber etwas vergleichbares wird man kaum woanders sehen können.

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                • 10

                  "Southland Tales" ist eine Weltuntergangs-Vision, die beinahe sämtlichen Wahrnehmungs-Mustern der Zuschauer wacker Paroli bietet. Im Gegensatz zu seinem später als Kultwerk gefeierten "Donnie Darko" entsagt Richard Kelly hier zunehmend dem normalen Verständnis und öffnet eine Wundertüte, die sich gewaschen hat. Dabei verhebt sich "Southland Tales" sicherlich das ein oder andere mal an seinem Anspruch und dem filmischen Resultat. Aber was auch immer hier bemängelt werden kann, trägt genauso zur Magie dieses Overkills bei, der eigentlich niemanden kalt lassen dürfte.

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                  • "Crank" my Ride für schwierige Patienten. Ich erwarte nach der Katastrophe des ersten Teils eigentlich nichts mehr. Aber wer weiß, vielleicht macht das Regie-Duo ja ein krankes Spässchen draus.

                    • 4 .5

                      Eine Entdeckung im Nachtprogramm. Eine romantische Komödie strikt nach Lehrbuch gemacht. Die Hauptdarsteller sind sympathish genug, den Film einmal durchzustehen. Aber dennoch, irgendwie (aus Männersicht) nichts besonderes.

                      • 2

                        Kein Super-Konzept, keine so supermäßige Heldin und überhaupt, eine vertane Chance.

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                        • 8 .5

                          Alle Achtung, Vincenzo Natali festigt seinen Ruf des Äußergewöhnlichen mit "Splice", einem der besten Genre-Beiträge der letzten Jahre. Natali gelingt es immer wieder, mit krassen Konzepten sämtliche Trends und Sehgewohnheiten zu ignorieren. "Splice" auch nur als simple Genmonster-Geschichte abzutun, wäre schlicht beleidigend. Viel mehr beschleicht einem beim Zuschauen das Gefühl, hier wäre ein Schüler Cronenbergs am Werk. Ähnlich intensiv und entdeckungsfreudig treibt Natali seine Geschichte voran. Der anfänglichen Gen-Debatte folgt nach der Geburt des neuen Wesens Dren schon bald eine vielschichtige Parabel über die Erziehung. Das Verhältnis zwischen Eltern und Kreatur zeigt auch hier Züge der Ödipus-Sage. Wahrlich eine erzählerische Meisterleistung, die nie in Uraltmuster von Mutanten-Babys und Monsterjagd verfällt. Selten gelingt es Effekt- und Make-Up-Künstlern so glaubhaft, ein Wesen zu erschaffen, das derart faszinierend fremd und doch menschlich erscheint. Großes Lob gebührt außerdem den durchweg tollen Darstellern. Diese sorgen dafür, dass "Splice" seinen hohen Ambitionen gerecht wird und nicht als obskures B-Movie versumpft. Alles unterhalb einer Kino-Auswertung wäre für diesen Ausnahme-Film eine Beleidigung gewesen. Ich freue mich schon jetzt auf Natalis nächstes Projekt.

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                          • 8

                            Ein überraschend gutes Unternehmen. Steve Buscemi inszeniert die US-Neuauflage des Theo Van Gogh-Originals gekonnt und gönnt sich selbst eine willkommene Darstellung seiner sonstigen Nebenrollen. Sienna Miller legt hier glatt eine Glanzleistung hin. Ohne große Mühen gelingt ihr der Drahtseilakt des schönen Gesichts mit verschlagenem Charakter. Hervorragend auch der ständige Wechsel zwischen Seelen-Striptease und Psychospiel. Selten vermochte ein minimales Setting eine solche Dichte zu entfalten. Das Ende zieht einem dann leider den Boden unter den Füßen weg. Leider, denn nicht alle Frage werden geklärt und die Spannung bleibt bei einem Cliffhanger in der Luft hängen. Macht aber nichts, auch so ist der Film allemal sehenswert.

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                            • Bin gespannt, die Vorlage verspricht schon großes.

                              • Ich bin auf jeden Fall gespannt. Eulen sind immerhin mal was anderes.

                                • 9

                                  Das wurde ja auch Zeit. Endlich lassen sich die Sex Pistols dazu herab, ihre Geschichte mit eigenen Worten zu erzählen. Ohne Fremdeinmischung begradigen sie das Bild ihres schnelles Aufstiegs und des großen Knalls, der sie Ende der 70er zerplatzen ließ wie ein Luftballon. Dabei rechnen die Pistols mit ihrem Manager McLaren ab, der in Archivbildern großkotziges ausspuckt und irgendwie auf künstlerischen Visionär macht. Bevor das ganze jedoch zur reinen Abrechnung verkommt, begeben sich Lydon und Co. wieder auf den Pfad der Tugend und geben hier ein Stück Pop-Geschichte zum besten. Mitunter sind ihre Erzählungen auch arg selbstkritisch und offenbaren eine verletzliche Seite. Am besten in den Kommentaren zum Tode von Sid Vicious zu beobachten. "The Filth and the Fury" ist ein abwechslungsreicher Trip in die Hochzeit des Punk und eine gelungene Analyse über den Niedergang einer Band, die einschlug wie kaum eine andere. So eine Art "This Is Spinal Tap" mit Rotz und Dreck. Julien Temple legt einmal mehr ein interessantes Flickwerk aus Doku und Collage vor, das den Zeitgeist der Musik besser als irgendein anderes Machwerk. Und die Ehrlichkeit, die er seinen Ikonen entlockt, macht das ganze auch für Nicht-Fans der Sex Pistols interessant. Unbedingt zu empfehlen.

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                                  • 9 .5

                                    Vier Jahre nach seiner Stil-Bibel "The Crow" legte Alex Proyas endlich sein Nachfolgewerk vor. Und "Dark City" enttäuschte die Erwartungen nicht, jedenfalls optisch. Erneut zeigte der Australier sein Talent für hervorragend ausgearbeitete Settings der dunklen Sorte, in denen noch klassische handmade Effekte den Großteil der Arbeit leisteten. Das Ergebnis ist eine der wenigen herausragenden Visionen der letzten Kinojahrzehnte. Man kann hier schon von der Königsklasse reden, die sonst nur "Blade Runner", "Sieben" oder auch "The Crow" vorbehalten ist. Aber dies gilt zunächst nur für die Optik. Die Geschichte selbst mag das Publikum spalten, manche reden hier von fehlender Logik oder vollkommender Spannungslosigkeit. Dabei ist "Dark City" nicht weniger als eine der letzten Großtaten des Genres. Der Twist, den phantastisch-angehauchten Thriller aus dem Noir-Reich in die Welt der Sci-Fi zu überführen, ist in keinster Weise aufgesetzt. Hier wird die Vorstellung der menschlichen Versuchstiere im Labyrinth konsequent weitergedacht und steigert die Idee hinter "Welt am Draht" (oder dem US-Pendant "13th Floor") um ein ganzes Stückchen. Wie verloren kann man sich fühlen, wenn man weiß, dass unsere Welt unter Glocke im All schwebt. Alex Proyas fand hier abermals packende visuelle Eindrücke für eine im Grunde einfache Geschichte, die einen bloßen Film zum verkannten Klassiker werden ließen. Danach konnte oder wollte er sein Talent leider nicht mehr voll ausschöpfen.

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                                    • 6

                                      Ziemlich übertriebener Möchtegern-Schulschocker, dessen gezeigte Schrecken ja bekanntlich von der Realität überboten wurden. Der Punk-Look reicht heute bestenfalls zur Persiflage und wirkt schon im Kontext des Films ziemlich aufgebauscht. Den Amok-Lauf des Lehrers zum Schluss fand ich hingegen sehr gut in Szene gesetzt. Vor allem die Darsteller bewahren den Film vor dem Absturz. Das etwas andere Stück Eighties-Cinema. Trashiger ist nur noch die Fortsetzung "Class of 1999."

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                                      • 6 .5

                                        Ein ehrwürdiges Unterfangen, der Legende Bruce Lee mit einem Biopic gerecht werden zu wollen. Mit Jason Scott Lee wurde auch die Idealbesetzung gefunden. Der heute im C-Film-Dschungel versackte Mime legt hier seine vielleicht beste Leistung überhaupt vor. Leider ist "Dragon" keine ganz runde Sache geworden. Sehr oft wird die Handlung nur als Deckmantel beeindruckender Kampf-Szenen genutzt. Die Schicksals-Schläge und leiseren Momente drohen in dieser Flut beinahe zu bloßen Abziehbildern auf Soap-Niveau zu verkommen. Ganz zu schweigen von den vielen offensichtlichen Dramatisierungen im Skript, die reale Ereignisse ein wenig verdrehen. Aber davor sind ja auch die hochgelobten Biographien der letzten Jahre wie "Walk the Line" nicht immer gefeilt. Dennoch gelingt es "Dragon", in einigen tollen Bildern den außergewöhnlichen Bruce Lee näher zu bringen. Immerhin ist der Ansatz, statt akkuratem Biopic mal etwas Fantasy einzubauen, auch eine willkommene Abwechslung.

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                                        • Wie wäre es denn mit einem "Karate Kid"/"Rush Hour"-Crossover. Dann können sie gleich zwei Serien gleichzeitig beerdigen.

                                          • 4

                                            Schade, dass ausgerechnet Landis und Akroyd sich dazu verleiten ließen, einem der Kultfilme schlechthin eine unnötige Fortsetzung zu verpassen. "Blues Brothers 2000" fehlt es nicht an Charme, er wirkt nur angesichts der modernen Zeit hoffnungslos veraltet. Ich sehe keine Chance, dass dieser Film mit den Jahren einen ähnlichen Kultstatus erreichen kann wie einst der Vorgänger. Das Herz sitzt zwar am rechten Fleck, aber mit John Belushi ist einfach auch ein großer Teil der Seele des "Blues" abhanden gekommen.

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                                            • 6 .5

                                              Ein nette B-Film-Perle, mit der Larry Cohen sehr erfolgreich dem klassischen Thriller-Kino nacheifert. Mit ungewöhnlich viel Starpower (im Sinne von hochkarätigen Darstellern) weiß "Ambulance" geschickt mit Großstadt-Paranoia zu spielen und einen Schauer beim nächsten Sirenenklang zu erzeugen. Einer von Cohens besten Filmen, der leider häufig übersehen wird.

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                                              • 7

                                                Ein mitunter bissiger britischer Thriller, der die sozialen Gegensätze zur zynischen Wildjagd zuspitzt. Dem 12 stündigen Überlebenskampf des Underdogs Sean geht das adrenalin-durchtränkte Flair Hollywoods so ziemlich ab. Statt eines peppigen Over-the-Top-Spektakels erleben wir die Menschen-Hatz in kühlen und tristen Bildern, die sich bestens dem Schauplatz anpassen. Auch deshalb funktioniert "New Town Killers" so gut, denn er hechelt Trends des Actionkinos nicht hinterher und bleibt lieber authentisch. Dem kommen auch die Leistungen des größtenteils unbekannten Ensembles zu gute. Hier sticht Dougray Scott ganz klar hervor, aber er geht in seiner diablosisch überzeichneten Darstellung so richtig auf. Allzu viel tiefgehende Psychologie sollte man aber auch nicht erwarten. In dieser Hinsicht unterscheidet sich "New Town Killers" nämlich nicht vom Gros der üblichen Thriller. Wer jedoch am britischen Spannungs-Kino interessiert ist, bekommt hier einen unterhaltsamen Vertreter vorgsetzt, der sehr effektiv und dicht den Jägern und Gejagten folgt.

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                                                • 8

                                                  Eigentlich ist "Pandorum" eine kleine Mogel-Packung. Nach der imposanten Raumschiff-Ansicht springt der Film sofort auf das "Suchen-Sie-einen-Weg-aus-der-Sackgasse-Feld" und wandelt sich zum düsteren Horror-Thriller. Kannibalen-Monster jagen unseren Helden durch ein fantastisches Sci-Fi-Setting, das jedoch in ziemliche Dunkelheit getaucht ist. Hier zeigt "Pandorum" aber eine seiner größten Stärken. Christian Alvart beweist nach seinem ungemein stimmigen "Antikörper" erneut sein Talent, eine spannende Idee nicht unnötig kaputt zu machen. Das Splatter-Feeling beschränkt sich auf einige schnelle Schnitte und lenkt kaum vom Geschehen ab. Von all den Möchtegern-Kopien der vergangenen Jahre, die gerne auf "Alien" machten, erreicht Alvart hier vielleicht das beste Resultat. Bis zum Schluss weiß "Pandorum" zu unterhalten und überschlägt sich nicht unnötig, auch wenn die Handlung nicht in jedem Punkt wirklich neue Richtungen einschlägt. Fürs Ende gebe ich dennoch Pluspunkte, denn da kehrt das anfängliche Sci-Fi-Element mit voller Wucht zurück. Kurzum: "Pandorum" ist zwar keine neue Innovation des Science-Fiction-Kinos, aber auch kein aufgeblasenes B-Movie mit enormen Trash-Faktor. Christian Alvart hat hier einen spannenden und optisch dichten Film vorgelegt, von dem sich gerade sein Produzent Paul W. S. Anderson mal eine Scheibe abschneiden sollte.

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                                                  • Celia Hodes aus Weeds, das wäre schlimm