MoeByDays - Kommentare

Alle Kommentare von MoeByDays

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    MoeByDays 29.10.2017, 16:20 Geändert 17.08.2022, 10:46
    über Es

    Als Coming Of Age / 80s Kid Adventure funktioniert 'Es' für mich ziemlich gut. Das liegt nicht zuletzt am großartigen Cast und dem liebevoll-detailliertem 80er Look. Die Horror-Anteile wirken für meinen Geschmack etwas zu aufdringlich und verlieren aufgrund des inflationären Einsatzes schnell an Wirkung. Das liegt weniger an der optischen Umsetzung, sondern eher daran, dass 'Es' zu oft zwischen sentimentaler Jugendfilmatmosphäre & alptraumhaften Seqzuenzen hin und herspringt und dadurch immer wieder die Stimmung der Erzählung bricht. Das ist sicher Ansichtssache und mag so gewollt sein, für mich wurde es irgendwann ein bisschen anstrengend und ich hätte mir inszenatorisch einen konventionelleren Spannungsbogen gewünscht. Handwerklich gibt es aber ansonsten nichts zu meckern und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ein sehenswertes Remake, dass mit Teil II leider aber noch an Fahrt verliert und es - auch aufgrund des 'geht so' gewählten adult-casts - nicht schafft, den "Erwachsenen"-Erzählstrang gut zu integrieren.

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    • 8

      Klassiker. Hochspannend, unberechenbar, mal auf bitterböse Art und Weise mit Humor, mal sehr hart. Michael Douglas trägt den Film problemlos allein. Was 90s-Thrill angeht, steht 'Falling Down' sehr weit oben auf der Liste.

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      • 7 .5

        Ganz schön ungewöhnlich. Der Film hat in all seiner Ästhetik was bedrückend-schmutziges. Setting und Musik schaffen eine sehr unkonventionelle Atmosphäre, Antonio Banderas spielt großartig und der eigenartige Plot bietet ein paar unvorhersehbare Überraschungen. Auch die Erzählweise ist sehr eigen. Verschiedene Logik- und Realismusschwächen sind definitiv vorhanden, können meiner Meinung nach aber als nachvollziehbare Kollateralschäden verbucht werden. Puh. Mich hat der Film mit all seiner unangenehmen Weirdness irgendwie gecatcht, ich würd aber nicht empfehlen sich den Streifen mit der Familie oder bei 'nem Tinder-Date reinzuziehen. Fazit: Absurd, spannend, krank, vor allen Dingen aber außergewöhnlich und nicht für Jeden.

        • 6 .5

          'A Long Way Down' ist sicherlich irgendwie vorhersehbar und trotz der tragisch-schwarzhumorigen Züge dann eben doch vor allen Dingen harmlos. Aber auch die kleinen, leisen Geschichten können durchaus unterhaltsam sein. Inhaltlich dümpelt der Film trotz unkonventionellem Aufhänger auf vielbefahrenen Gewässern vor sich hin und bietet nichts, was andere Genrevertreter nicht schon einmal interessanter inszeniert hätten. Die Figuren sind aber liebevoll gezeichnet und der Cast spielt durchweg sehr authentisch und überzeugend. 'A Long Way Down' erzählt dabei in nicht all zu drastischer Form vom schmalen Grat zwischen Verzweiflung und Hoffnung und reichert die Inszenierung mit der richtigen Dosis aus Zynismus, Skurrilität und ernsten Momenten an. Das klappt in den dramaturgischen Spitzen nicht immer einwandfrei, kann hier und da dann aber doch auch durchaus tragisch werden. Insbesondere den Plot um Maureen fand ich wirklich bewegend. Alles in allem ein schöner Film.

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            MoeByDays 29.10.2017, 11:15 Geändert 08.12.2020, 10:50
            über Dunkirk

            Optisch und klangtechnisch gleichermaßen beeindruckend wie beklemmend. 'Dunkirk' zeigt in seinen besten Momenten das weniger heroische Gesicht des Krieges, vermeidet aber unnötig politisch zu wirken oder in all zu explizite Gewaltdarstellung abzudriften. Die Szenen am Strand sind atemberaubend gefilmt und gehören für mich zu den intensivsten und wohl realistischsten Kriegsdarstellungen überhaupt. Dass die Figuren nicht einmal eine Geschichte brauchen, um zu funktionieren, ist den tollen Schauspielern und dem großartigen Setting geschuldet. Leider wird der sehr gute Eindruck mit einem eher oberflächlichen Subplot (Boot/Sohn/Typ), einer abgesehen von der optischen Inszenierung überflüssig wirkenden Handlungsebene ("Tom Hardy-Potenzial verschenkt" Level 1000) und zu viel Pathos in der letzten Viertelstunde verwässert. Da wäre mehr drin gewesen!

            • 8 .5

              Das waren die wunderschönsten, ärgerlichsten, bewegendsten, aufwühlendsten, unverständlichsten, großartigsten und enttäuschendsten 15 Stunden des Jahres <3

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              • 7 .5
                MoeByDays 25.10.2017, 15:41 Geändert 08.12.2020, 10:51

                Hat mich beim netflixen plötzlich angelächelt und ziemlich unvorbereitet erwischt. Super spannend, geiles Setting (wat ne Bude!), schöner Plot und eine grandiose schauspielerische Leistung der beiden Protagonisten. 'Ex Machina' bietet jede Menge Kammmerspiel kombiniert mit temporeichem A.I.-Thrill und lässt sich viel Zeit für den cleveren Twist. Kleinere Logikschwächen sind sicherlich vorhanden und das Ende ist vllt. etwas pompös, das hat mir den Spaß aber nicht verdorben. Oscar Isaac ist einfach nen Spitzendarsteller und Domhnall Gleeson scheint prädestiniert dafür zu sein, in den wenigen qualitativen Produktionen mitzuwirken, die sich das mittlerweile eher ausgereizte Thema A.I. zur Brust nehmen (siehe hier auch seine Episode von 'Black Mirror'). Auf jeden Fall empfehlenswert!

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                  MoeByDays 25.10.2017, 09:16 Geändert 08.12.2020, 10:58

                  Nein. Das war nichts. Der ärgerlichste Kinogang des Jahres. 'Prometheus' hat mir damals trotz all den Kritikpunkten wirklich gut gefallen, eben weil er sich bewusst etwas aus dem Alienkosmos hinauslehnt und einen philosophischen Plot lostritt, der in meinen Augen eine schicke neue Reihe in friedlicher Koexistenz mit der Alien Saga hätte fundamentieren können. 'Alien: Covenant' wirft all diese interessanten Ansätze in gefühlten Nanosekunden über den Haufen. Die Architektenstory wird beiläufig in einer pathosbeladenen Rückblende abgefrühstückt, als wäre die im ersten Teil noch so hoch aufgehangene Schöpfungsgeschichte eigentlich total unwichtig. Stattdessen versucht der Streifen sich mit der CGI-Brechstange zurück in die Alienreihe zu metzeln und stützt sich auf Augenwischereien und jede Menge pseudointelligentes AI-Gebrabbel von einem flötespielenden (!) Michael Fassbinder, der zwar schauspielerisch einen guten Job abliefert, aber gnadenlos damit überfordert ist, den Film alleine zu tragen. Danny McBride darf dann noch ein paar uninspirierte OneLiner loslassen, die vermutlich so etwas wie einen 80s-Vibe kreieren sollen - vielleicht funktioniert das im OT besser, keine Ahnung. Aber überhaupt.. der Cast ist so gesichtslos, ich hab nicht mal gerafft wer da gerade wo stirbt. Bezeichnend auch, dass man den vielleicht interessantesten Darsteller schnell das Zeitliche segnen lässt, bevor der Film wirklich startet. Die Art und Weise in der Ridley Scott hier auf alles pfeift, was die Vorgänger interessant macht hat schon was provozierendes. Am Ende weiß man nicht, ob man jetzt einfach einen okay'en, überladenen SciFi-Horror-Film geguckt hat, oder ob das so etwas wie Scotts' persönlicher Revengeflick für Fans der Alienreihe ist. Ich bin mir auch darüber im Klaren, dass diese Wertung jetzt ein bisschen unfair ist. Objektiv betrachtet mag der Film nämlich nicht ganz so übel sein und mit coolen Raumschiffen, Fahrzeugen, Wummen und solider Sci-Fi-Atmosphäre punkten. Im Kontext der großartigen Saga funktioniert das für mich aber eben gar nicht.

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                    MoeByDays 24.10.2017, 20:46 Geändert 09.01.2021, 23:15

                    (Kann SPOILER enthalten) Ganz ehrlich?! Ich bin richtig begeistert. Vom schrägen Intro über die interessant ineinander überblendenden Handlungsebenen bis zu den großartigen schauspielerischen Leistungen (Michael motherfckng Shannon, meine Damen und Herren!!!) - hier passt für mich alles. Ganz besonders der erste Teil der Buch-Ebene ist so beklemmend und intensiv inszeniert, das hab ich kaum aushalten können. Meine Freundin hat schon vorsichtig die 11 gewählt und in ne Tüte geatmet. Roadtrips sind für die Zukunft gestrichen. Puh. Dazu ist die Stimmung einfach so herrlich unangenehm und bildet einen wunderschönen Kontrast zu all dem oberflächlich-sterilen Plastikgoldblingbling der gegenwärtigen Handlung. Das Ende mag viele Zuschauer vor den Kopf stoßen. Ja klar, man kann sich jetzt fragen, wie intelligent der Film ist. Ich musste auch kurz überlegen, ob ich die aronofsky-esque Metaebene jetzt verpasst habe, oder ob der Film eben doch "nur" ein Beziehungsdrama ist, das in tollen Bildern erzählt, wie ein feinfühliger Autor den Verlust von Frau und Kind in seinem neuesten Werk verarbeitet und die Verflossene damit konfrontiert (und je nach dem, wie man das Ende deutet, auf diesem Weg seinen persönlichen Revengeflick inszeniert). Wenn man das in all seiner Einfachheit akzeptiert anstatt dem Film "viel Lärm um nix" vorzuwerfen, dann hat man jedenfalls einen richtig, richtig guten Streifen. Ob die Machart jetzt suggeriert, da wäre noch viel mehr, sei mal dahingestellt. Aber, dass wir gerne in alles mehr hineinterpretieren würden, um uns mit unseren Cineastenfreunden über die unzähligen möglichen Deutungen der Supermegatranszendenz-Ebene zu streiten, während wird ne Weißweinschorle kippen, das sollte man dem Film vielleicht nicht vorwerfen. Außerdem bietet das Ende dann ja doch noch viel Raum zur Spekulation und alleine die "Film bzw. Buch im Film"-Geschehnisse sind voll von bedeutungsschwangeren Anspielungen und Bildern, die sicher auch im zweiten oder dritten Durchlauf noch Spaß machen und gedeutet werden wollen. Ganz charmant finde ich es übrigens auch auf der "Revengeflick"-Ebene mal eine labile, nicht ganz so testosterongeschwängerte männliche Hauptfigur zu haben, deren Handlungen nicht ausschließlich von irgendwelchen übermenschlich aufgepumpten pseudomaskulinen Instinkten motiviert sind, sondern in ihrer Angst und Unbeholfenheit durchaus realistisch dargestellt werden. Spannend, ästhetisch, bedrückend, tolle Schauspieler, ein klasse Film irgendwo zwischen Blue Ruin & Prisoners im Gewand eines Beziehungsdramas!

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                      MoeByDays 24.10.2017, 20:22 Geändert 08.12.2020, 11:04
                      über Ozark

                      Episode 1 hat mich mit ihrem temporeichen Plot tatsächlich direkt gepackt, chapeau! Auch die Kamerafahrt über die Ozarks am Ende ist in ihrer scheinbaren Unendlichkeit großartig und macht Bock auf das ungewöhnliche Setting. Viel besser kann man den Auftakt also eigentlich nicht gestalten und ein überzeugender Pilot ist dann ja auch irgendwie schon die halbe Miete. Der Versuch eine packende Storyline aufzubauen scheitert in den folgenden Episoden dann aber leider zunächst ein bisschen am Versuch das Tempo hochzuhalten. Obwohl der thematische Aufhänger der Serie die Birds in eine jede Sekunde zu eskalierende Ausnahmesituation versetzt, verschleppt sich der Plot nach dem sehr flotten Beginn nämlich in gefühlt eher uninspirierte Gefilde und droht durch die sehr gewollt inszenierte Problemverkettung etwas zu langweilen. Zusätzlich werden ein paar Klischees wie der Redneck-Clan zunächst doch sehr nach Schablone ausgemalt. Dass der Schein trügt, erfährt dann nur der Zuschauer mit Durchhaltevermögen, und davon gibt’s in Zeiten der cineastischen Reizüberflutung ja nicht mehr so viele. Wer die anfänglichen Schwächen übersteht, wird gerade im zweiten Drittel der Staffel durch eine Vielzahl an kleinen Twists und 2-3 besonders intensive Folgen überrascht. Ein Highlight stellt hier sicher die Kaleidoscope-Episode in der Retrospektive dar. Auch die Figuren und deren Verflechtungen entwickeln sich deutlich differenzierter, als man zunächst erwartet. Die Subplots bieten von Familiendramen und Coming Of Age-Anleihen, über verdrängte Homosexualität und Beziehungskrisen bis hin zu ziemlich drastischen Verbrechen im Dunstkreis aus Kartellen und Kleinkriminellen jede Menge Stoff für eine tolle Serie. Sicherlich sind die Dialoge nicht so intensiv und die Figuren nicht so vielschichtig wie beim großen Vorbild 'Breaking Bad', dafür schafft es Ozark aber durch das Setting zu begeistern und findet einen schönen Staffelabschluss. Bis hierhin gebe ich mal eine 7,0, auch wenn ich glaube, dass es schwierig werden könnte die Handlung in einigermaßen realistischen Bahnen zu halten ohne an Spannung einzubüßen. Da lasse ich mich aber gerne überraschen. In diesem Sinne: Gut gemacht, Fleißbienchen, weiter so! Freut mich, dass das Format um eine zweite Staffel verlängert wurde.

                      EDIT: Ich habe noch ein paar Folgen von S02 geschafft, dann musste ich leider abbrechen. Hat für mich mit S01 alles Pulver verschossen und nur noch gelangweilt. Ich vermute, dass man auch hier belohnt werden könnte, wenn man am Ball bleibt, dafür interessiert mich das Schicksal dieser Familie dann aber einfach nicht genug.

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                        MoeByDays 24.10.2017, 09:32 Geändert 08.12.2020, 11:08

                        Nach den ersten beiden Folgen war ich ein bisschen enttäuscht. Dabei hat mich weniger das behäbige Tempo, sondern mehr die sehr durschaubare Simplizität der Handlung gestört. Der Look der Serie ist solide, lässt aber die Schmutzästhetik vermissen, während die doch arg eindimensional gezeichneten Figuren wenig Ecken und Kanten in das glatte Setting einbringen. Was das angeht, muss man fairerweise sagen, dass die von True Detective (S01) gelegte Messlatte vermutlich fürs Erste unerreicht bleibt und als „außer Konkurrenz“ ausgeblendet werden sollte, wenn man sich nicht auf Dauer den Spaß an der Ermittler/Serienmörderthematik verderben will. Trotzdem darf man an etwas, wo Fincher draufsteht sicherlich hohe Erwartungen stellen. Die werden erst mal nicht erfüllt, denn als sonderlich atmosphärisch würde ich die ersten Folgen nicht bezeichnen. 'Mindhunter' wirkt viel mehr auffällig sachlich. Was zunächst etwas ernüchtert, stellt sich für mich dann aber irgendwie nach einigen Folgen doch als größtes Plus der Serie heraus. Die sehr ruhig inszenierten Dialoge mit den komplexbeladenen Soziopathen wissen in all ihrer Trockenheit nämlich durchaus zu fesseln und verleihen der Storyline einen dezenten Noir-Touch. Ab Folge 3 nimmt auch der Plot langsam Fahrt auf und gibt den Figuren mehr Profil. Ich kann (noch) nicht sagen, dass ich begeistert bin, nach schwerem Start macht es aber dann doch Spaß.

                        Edit: S02 hat mir sehr gut gefallen, deswegen gibt's noch'n halbes Pünktchen oben drauf. Schade, dass ein Zustandekommen von S03 gerade sehr ungewiss ist.

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                          MoeByDays 09.07.2015, 23:24 Geändert 08.12.2020, 11:11
                          über Warrior

                          [Dezente Spoilis enthalten] Ok, ich bin wirklich ein wenig hin und her gerissen. Der Film ist wirklich in schönen Bildern und mit tollen Kampfszenen inszeniert, hat einen klasse Cast zu bieten (allen voran Nick Nolte & Tom Hardy) und baut relativ simpel aber effektiv Spannung bis zur letzten Einstellung auf. Trotzdem wird hier meiner Meinung nach auch jede Menge Potenzial mit zu viel Kitsch, stereotypen Charakteren und all zu anbiederndem Drama verschenkt. Genau genommen muss ich sogar sagen, dass ich den Film wohl relativ scheiße finden würde, wenn er nicht handwerklich so einwandfrei inszeniert worden wäre und mit o.g. Punkten glänzen könnte. Irgendwie werden die üblichen Dramazutaten schon fast übertrieben wild zu einem Emotionscocktail zusammengerührt, der wohl nur deswegen nicht zu sehr auf die Tränendrüse drückt, weil sich zwischendurch immer wieder ein paar Kerle auf's Maul hauen. Von der zerrütteten Familie inkl. Alkoholabhängigkeit & Todesfall, über eine finanziell bedrohte Familie, einen Brudertwist und sogar ein Kriegstrauma bietet 'Warrior' kompakt erzählt echt jede Menge Material aus dem 08/15-Dramabaukasten. Dass dann die beiden von Papa trainierten Underdogs rein zufällig mit quasi nicht vorhandener Vorbereitung an einem renommierten Turnier mit 5 Milliönchen Preisgeld teilnehmen dürfen und sich kurzerhand ins (Gefühls)finale prügeln, welches dann natürlich noch die persönliche und familiäre Katharsis einläutet... das ist echt so bescheuert, dass ich manchmal schmunzeln musste. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen werden leider zu oberflächlich thematisiert. Die stärksten Szenen liefert hier eindeutig Nick Nolte - insbesondere seinen Alkoholrückfall fand ich großartig gespielt. Joel Edgerton bleibt in seiner Rolle hingegen relativ blass, vielleicht aber auch, weil die Figur mit den Komponenten Familienpapa / Lieblingslehrer / Sportass einfach zu glatt gezeichnet ist. Das große Plus des Films ist vor allen Dingen, dass er für das Genre des Sport- bzw. Kampffilms dann doch vergleichsweise viel Drama & Tiefgang bietet, ohne Gut/Böse-Schwarzweißmalerei auskommt und trotzdem mit packenden Kampfszenen glänzen kann. Vielleicht bin ich auch mit zu hoher Erwartung an den Film gegangen. Die überschwänglichen Kritiken kann ich aber rein sachlich auch nicht nachvollziehen. Alles in allem habe ich mich auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt.

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                            MoeByDays 06.12.2013, 00:17 Geändert 08.12.2020, 11:11

                            'Die Tribute von Panem' gehen mit dystopischer Grundstimmung, relativ einfach gehaltener Gut/Böse-Sozialkritik, großen Gefühlen, kleinen Twists und einem guten bis soliden Cast inkl. hübscher Optik in Runde 2. Trotz einiger Längen - und obwohl ich weder ein Fan von Teil 1, noch Kenner der Bücher bin - habe ich hier wirklich nichts zu meckern. Die Mischung stimmt und Woody Harrelson ist wie immer herrlich. Insgesamt sicherlich eher auf ein etwas jüngeres Publikum zugeschnitten, hat der Film auch bei mir ganz gut funktioniert, da sich der Kitsch in Grenzen hält und alles ziemlich düster inszeniert wird. Klar, das alles hat man irgendwo schon mal gesehen. Ein bisschen '1984', ein wenig 'Battle Royal', etwas Teen-Schmonzette, hier und da futuristisch mit ein paar netten Einfällen - aber alles in allem wirklich cool zusammengerührt. Kein großes Kino, aber unterhaltsam.

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                              MoeByDays 30.05.2013, 11:13 Geändert 10.05.2021, 12:38

                              Effektspektakel, Pocahontas-Adaption in 3D, Kassenschlager, episches Meisterwerk?! Erst 4 Jahre nach Kinostart habe ich mir den Film trotz aller Skepsis und den geteilten Meinungen mal angesehen. Optisch sicherlich grandios. Die Farben sind verrückt-schön quasi, die Animationen wirken nicht peinlich sondern passen gut ins Gesamtbild. Über 3 Stunden bleibt der Film auch durchaus ahnsehnlich. Handwerklich passt hier wirklich alles - Hut ab. Die Story hingegen hat maximal ein paar nette Ideen. Die Handlung, die Entwicklung der Figuren und die "große" gesellschaftskritisch-moralische Botschaft sind von Anfang an vorhersehbar und gefühlt in hunderten Filmen zuvor aufgegriffen worden. Irgendwie wirkt der Film dann eben doch zu uninspiriert und die esotherische Komponente regt weniger zum nachdenken, sondern eher zum schmunzeln an. Insbesondere die ziemlich simple Darstellung der Gut/Böse Thematik erinnert eher an einen Disney Film. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Und das ist ja auch was. Ich hatte auch nicht das Gefühl, das der Film so viel mehr sein will, als er letztendlich ist. Popcorn-Kino, ein Blockbuster - und als solcher funktioniert er gut. Fazit: Großartig in der handwerklichen und optischen Umsetzung, aber ganz sicher kein großartiger Film. Im Endeffekt dann aber doch ganz schön.

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                                MoeByDays 03.03.2013, 14:25 Geändert 08.12.2020, 11:15

                                Der Film setzt die Buchvorlage leider nur mangelhaft um. Das Buch lebt von der Spannung, dem langsamen Aufbau und der Vielzahl an geschickt inszenierten Twists (wenn man sich damit abfindet, dass hier und dort gerne etwas übertrieben wird - da muss man bei einem Grangè einfach ein Auge zudrücken). In knapp 2 Stunden Spielzeit ist das einfach so nicht umsetzbar. Die Story rast an einem vorbei, die eigentliche Auflösung kommt viel zu früh, die Figuren wirken unglaubwürdig und die Actionsequenzen aufgesetzt. Gerade die letzten 10 Minuten Geballer wirken dämlich und deplatziert. Das Ganze ist dabei weder wirklich spannend noch imposant. Am Ende kann man nicht viel mehr sagen außer "geht so". So gern ich mir mehr (gute) Grangè Verfilmungen wünschen würde, desto mehr bestätigt mich dieser Film darin, dass das abgesehen von 'Die purpurnen Flüsse' wohl einfach nicht funktioniert.

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                                  MoeByDays 25.07.2011, 20:32 Geändert 10.05.2021, 12:54

                                  'Wild At Heart' ist streckenweise ziemlich hart, mal temporeich, mal dialogintensiv, aber durchweg so kitschig und skurril, dass es bisweilen nach abstrakter Graphic-Novel Roadmovie-Romanze schmeckt. Nicholas Cage und Laura Dern spielen ihre Rollen ziemlich gut, sogar das teilweise schon theaterhafte Rumgeturtel passt irgendwie in das bizarre Gesamtbild. Vorrangig erzählt der Film nämlich eine, in eine kranke Welt voller abscheulicher Figuren eingebettete Liebesgeschichte. Es geht um Sex, Verbrechen, Gewalt, Romantik, Eifersucht und zwei arme Seelen, die sich inmitten dieses emotionalen Molochs finden. Selbstverständlich packt Lynch neben diversen atmosphärischen 'Twin Peaks' oder 'Blue Velvet'-Zitaten einen Haufen Absurditäten in den Plot und überrascht mal mit schonungsloser Gewalt und mal mit Musical-Nummern oder witzigen Dialogen. Die einen fragen sich am Ende, was das soll, die anderen klatschen Applaus. Clap clap! PS: William Dafoe macht hier übrigens richtig Angst und reiht sich neben BOB und dem jungen Cooper-Sohn in 'Twin Peaks: The Return' in die Riege der fiesesten Lynch-Bösewichte ein!

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                                    MoeByDays 27.06.2011, 23:47 Geändert 06.07.2021, 10:15

                                    Nach viel zu langer Zeit habe ich mir diese Perle soeben zum ersten Mal angeschaut, als sie auf ARTE lief. Der Film ist skurril und tieftragisch zugleich und positioniert sich auf sehr sympathische und reflektierte Art und Weise zwischen Gesellschaftskritik, Charakterstudie, Drama und Außenseiterkomödie. Herzlich und bitter, ernst und witzig, dramatisch und rasant - aber dennoch zu keiner Zeit überladen, sondern pointiert und auf das Wesentliche reduziert. Zugegeben - die Sympathien sind in dieser Geschichte schnell verteilt. Der Film will eine Botschaft transportieren, und das macht er auch rigoros und bisweilen äußerst subjektiv. Erzählt wird eine Geschichte von großer Ungerechtigkeit und Unterdrückung, von Außenseitern und vom System Abgehängten - aber auch von Menschlichkeit, ungleichen Freunden und Zivilcourage. Als Zuschauer fiebert man jede Sekunde mit, will mal johlen und freudig klatschen, mal am liebsten heulen oder vor Wut losschreien. Besonders Jack Nicholson spielt hier unbestritten eine der Rollen seines Lebens und wirkt in der Entwicklung vom Kleinkriminellen zum Märtyrer jederzeit authentisch. Auch die anderen Charaktere sind durchweg interessant, facettenreich, und toll gespielt. Die großartige Regie verknüpft das ungewöhnliche Setting und die darstellerischen Leistungen zu einem sehr emotionalen und nachdenklichen Streifen, der Herz & Hirn gleichzeitig fordert. Man könnte an dieser Stelle unendlich weiter in die Tiefe gehen und Vergleiche zum dritten Reich, Vietnam, kommunistischen Systemen, Fremdenhass/Vorurteilen etc. ziehen, aber diese Gedanken soll sich jeder am besten selber gemacht. Hier hat es zu recht Oscars gehagelt.

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                                      MoeByDays 15.06.2011, 21:21 Geändert 10.05.2021, 13:01

                                      Super-kurzweiliger Entführungsthriller mit einem ordentlichen Schuss schwarzem Humor! Der Film geht recht sparsam mit roher Gewalt oder dramatischen Momenten um, ist dafür aber sehr dialogintensiv und glänzt mit tollen Figuren und einem klasse Cast. Aus diesen soliden Komponenten wird ein kurzweiliger Hybrid aus Kammerspiel und Gangster-Krimi zusammengeschraubt, der über die volle Laufzeit zu überzeugen weiß. Auch ein paar Logikschwächen verzeiht man dem Film wegen dem hohen Unterhaltungsfaktor gerne. Christopher Walken zeigt hier einmal mehr, dass er zu den ganz Großen gehört. Sogar auf einen Stuhl gefesselt hat der Mann einfach eine unglaubliche Ausstrahlung. Auch wenn 'Suicide Kings' harmloser ist, als die meisten seiner Genrekollegen, würde ich den Streifen jedem ans Herz legen, der sich zwischen Tarantino, Guy Ritchie und den Coen Brudis wohl fühlt.

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                                        MoeByDays 24.05.2011, 15:48 Geändert 03.06.2021, 19:24

                                        "Der Name der Rose" ist ein spannend inszenierter Mittelalter-Krimi, der mit cleverem Plot, tollen Darstellern und einem atmosphärischen Setting zu begeistern weiß. Der Film lebt vor allem von der atemberaubenden Kulisse des Klosters Eberbach, die den setting-technisch unkonventionellen Whodunit und die meist bedächtige Handlung wunderschön einrahmt. Sean Connery und der blutjunge Christian Slater spielen ihre Rollen überzeugend und auch die Vielzahl an skurrilen Nebenfiguren wurde treffend gecasted und sehr ambitioniert zurechtgeschminkt. Der Film zeichnet dabei ein insgesamt recht realistisches, mit sehr viel Liebe zum Detail inszeniertes Bild der Kirche im Mittelalter. Die Kritik am machtbesessenen Klerus, dem Klassenunterschied der Stände, und den fragwürdigen Mitteln der Religionsinstanzen wird dabei immer wieder thematisiert, aber nicht unnötig plakativ in den Mittelpunkt gerückt. "Der Name der Rose" erzählt nämlich ebenso von menschlichen Schwächen, vom Dilemma aus Glauben und Trieb, von der ersten Liebe, dem Erwachsenwerden und von Freundschaft. Die Dialoge sind stark, die Maske grandios, und das bereits erwähnte Setting könnte zusammen mit der tollen Musik kaum mehr Atmosphäre erzeugen. Das Puzzle rund um die grauenhaften Morde wird von den extrem sympathischen Protagonisten nach und nach, für den Zuschauer nachvollziehbar zusammengesetzt und mit einem temporeichen Finale gekrönt, ohne sich auf dem Weg dorthin in unglaubwürdige Twists oder Logikfehler zu verstricken. Obendrauf bietet der Film sogar die ein oder andere fiese Szene und fährt ein ganzes Kabinett von entstellten Fratzen auf. Alles in allem wirkt die Inszenierung zwar hier und da etwas angestaubt, hat genau deswegen aber ihren Charme. Der Streifen hat sich für mich deswegen längst als ein zeitloses Evergreen im Ensemble der Sonntagabend-Krimigrusler entwickelt.

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                                          MoeByDays 20.05.2011, 19:48 Geändert 07.05.2021, 17:10

                                          Joa. Die Story hat sicherlich Potenzial, und die Idee, die Geschichte in verschiedenen Versionen zu erzählen, und den Zuschauer dabei zunächst im Unklaren über die wirklichen Geschehnisse zu lassen, hätte vermutlich spannend umgesetzt werden können. Leider ist die Inszenierung allerdings ziemlich daneben. Generell muss man sich bei diesem uninspirierten "attractive young white people doing white people things"-Setting ein ums andere Mal in den eigenen Mund brechen. Die ganze Erzählweise schreit einem das "Achtung, am Ende kommt ein Twist!" so provokant entgegen, dass man schnell die Lust an der Slasher-Sause verliert. Sogar der geduldige Zuschauer bekommt letztlich lediglich die lückenhafte und unglaubwürdige Konstruktion einer bescheuerten Geschichte serviert. Danke für nichts, privileged-white-guys! Am Ende findet man es dann gar nicht mehr so schlimm, dass fast alle tot sind.

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                                            MoeByDays 13.05.2011, 20:58 Geändert 05.05.2021, 17:58

                                            Die Kulisse ist atemberaubend, das Fehlen der Filmmusik ein absolut perfekt ausgewähltes Stilmittel, und die Charaktere und Schauspieler wissen durchweg zu überzeugen. Die zermürbende, extrem ruhige Storyline schleppt sich behäbig nach vorne nur um dann an den passenden Stellen mit erschütternder Gewalt in nüchternen Bildern und dem typisch-tiefschwarzem Humor der Coens gebrochen zu werden. In "No Country For Old Men" ist das einzige Anzeichen von Wärme und Licht, die bratende Wüstensonne und der unterschwellig mitschwingende Zynismus. Für mich neben "Fargo" und "The Big Lebowski" einer der besten Coen-Filme.

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                                              MoeByDays 13.05.2011, 20:42 Geändert 03.06.2021, 19:39

                                              "American Pie" war der Teeniefilm-Senkrechtstarter in 1999 und zog eine Reihe mittelmäßig bis grottiger Sequels inkl. unzähliger Ableger nach sich. Ich stand damals kurz vor meinem 14. Geburtstag, und - truth be told - der Film war eine absolute Offenbarung und zählt zu meinen prägendsten Kinoerinnerungen. Die Musik, die stumpfen Fäkalwitze, die Thematik des Erwachsenwerdens - das alles hat damals genau meinen Nerv getroffen. Auch wenn der Streifen auf inhaltlicher Ebene nicht ganz so viel zu bieten hat und der Humor immer wieder deutlich über das Ziel hinausschießt, trifft der Film irgendwie den richtigen Ton und schafft es trotz aller Überzeichnung den Zeitgeist der Jugend um die Jahrtausendwende ziemlich gut einzufangen. Sicherlich hat man vieles davon schon in Filmen wie "Eis am Stiel", "American Graffiti" oder "Ferris macht blau" gesehen - trotzdem kann man dem Film seine Vorreiterrolle im Bezug auf die Millennial-Teeniekomödie nicht absprechen. Außerdem wird man mit einer recht eigenwilligen Main-Clique und einigen wirklich lustigen Figuren wie dem schrulligen Dad, Stiffler's Mum oder dem Sherminator konfrontiert, die für die Gen-Y längst zum Kulturgut geworden sind. Der Humor verliert sich zumindest nicht durchgängig in arg tief angesiedelten Humor-Gewässern und die coming-of-age-Komponente hat durchaus Herz. Trotz aller Schwächen behaupte ich deswegen sogar, dass man diesen Film gesehen haben sollte, wenn man zwischen 1980 und 1990 geboren wurde.

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                                              • 7 .5
                                                MoeByDays 13.05.2011, 20:23 Geändert 07.01.2021, 15:18

                                                Wie aus dem Nichts stürmte im Jahr 2007 der vielleicht beste Highschool-Film seit 'American Pie' ins Kino - und ganz nebenbei hat der noch viel mehr Witz und (vorsichtigen)Tiefgang, als der ganze Schrott, mit dem man uns im Zuge der großen Teeniefilm-Welle Anfang 2000 zugeschmissen hat. Die Story konzentriert sich neben den ganzen Pubertäts-, SchulabschlussFickiFickiAlkohol-Witzen und der gängigen First Love-Thematik vor allem auf die Freundschaft zweier Jungs, die im Zuge des Erwachsenwerdens vor einem einschneidenden Punkt in ihrem Leben stehen. Soweit nichts neues, klar - aber das wird einfach ziemlich witzig und mit der richtigen Portion Herz dargeboten. Mit Michael Cera und Jonah Hill vereint 'Superbad' außerdem zwei talentierte Nachwuchsstars im Bereich Comedy/Tragikkomödie und punktet mit skurrilen Figuren in den Nebenrollen. Natürlich flackert genretypisch auch bei jedem Durchlauf ein Hauch von Melancholie und Sentimentalität auf, wenn man sich an die eigenen ersten Reifeprüfungen, Liebeleien und Konflikte erinnert, mit denen man in der frühen Jugend so konfrontiert wurde - das ist ja auch ganz schön, wenn man grade auf die Midlife-Crisis zusteuert. Alles in allem findet 'Superbad' die richtige Mitte aus Quatsch und Coming-Of-Age-feeling. Cooles Ding!

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                                                  MoeByDays 13.05.2011, 19:54 Geändert 07.01.2021, 15:20
                                                  über Fanboys

                                                  "Fanboys" ist eine augenzwinkernde Hommage an das Nerdtum, und hat hier und da - neben den doch recht offensichtlichen Klischees - einige wirklich liebevolle Details zu bieten. Die große Stärke des Films sind die wirklich sympathischen Charaktere. Der Cast überzeugt weitesgehend, die Handlung ist solide, und auch die eingestreute Liebesgeschichte oder der genre-übliche Freundestwist nerven nur selten. 'Fanboys' macht also keine großen Fehler, kann aber auch abgesehen von der Nerdthematik nicht mit vielen neuen Ideen punkten. So bleiben im Endeffekt eine handvoll grandioser Gags, ein paar Insider und ein paar Skurillitäten wie Danny Trejos Gastauftritt, die dem Film eine eigene Note verleihen. Der Humor schießt auch nicht allzuoft übers Ziel hinaus und trifft nur selten unter die Gürtellinie. Hat schon Spaß gemacht.

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                                                  • 7 .5
                                                    MoeByDays 11.05.2011, 00:59 Geändert 23.10.2017, 23:23

                                                    Eine ganz große Komödie! Überzogen, skurril, manchmal infantil und dämlich, hin und wieder mit sehr viel Herz, aber vor allen Dingen eins: witzig! Mal sind die Gags actionreich und erinnern an eine unfreiwillige Jackassvariante, mal klassisch, mal so abstrus, dass man diesen gewissen grenz-debilen Sinn für Humor mitbringen muss, um sich dabei totzulachen. Die 80er Jahre Ästhetik hat jedenfalls einen einzigartigen Charme und wird bewusst hier und da etwas überzeichnet dargestellt. Sehr sympathisch, und gleichermaßen Hommage, wie auch Stilmittel. Dasselbe gilt dann auch für den coolen Soundtrack. Die Figuren sind allesamt liebenswerte, minusintellektuelle Verlierer. Natürlich ist dieses Konzept nichts neues. In "Hot Rod" funktioniert das aber einfach. Insbesondere Rod - grandios gespielt von Andy Samberg - hat in all seiner Dummheit, Selbstüberschätzung und Infantilität eine charmante Beharrlichkeit. Und auch wenn "Hot Rod" zu keiner Zeit mehr ist, als "nur" eine Komödie, hat der Film dann eben doch eine kleine, ganz leise gesprochene Botschaft, und stellt ohne belehrend zu wirken einen keinen Aufruf zu Rebellion und Integrität dar. Und das Schöne ist doch, dass man sich den Film mit der Familie genau so gut anschauen kann, wie nach der siebzehnten Flasche Bier mit den Kumpels. Saulustig, bescheuert, aber eben doch mit viel Herz!

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