nasenschleuder - Kommentare

Alle Kommentare von nasenschleuder

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    Old School-Vampire, Teil 2: Dead Men Walk (1943)
    Low-Budget-Streifen, der so ziemlich an allem spart, sogar an den Hauptdarstellern, die beide durch George Zucco verkörpert werden. Der Kampf zwischen zwei ungleichen Brüdern, einem leutseligen Kleinstadtarzt und seinem teuflischen Bruder, folgt den üblichen Gruselfilm-Standards der 30er-40er Jahre. Das übrige Personal kann man hauptsächlich dabei beobachten, wie es im Halbschatten durch das immergleiche Strauchwerk huscht. Ein Fünfer für dieses preiswerte, na ja, Vergnügen.

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    • 5 .5

      Old School-Vampire, Teil 1: The Vampire Bat (1933)
      Recht schlichter 30er-Jahre-Grusel um ausgeblutete Mordopfer in einem zurückgebliebenen deutschen Städtchen namens Kleinschloß.
      Zubehör: Abergläubisches Volk, das den Falschen als Vampir massakriert, bemühter Polizist auf dem Holzweg, blondes Mädchen (Fay Wray aus "King Kong"), das gerettet werden muss, ihre hypochondrische Tante, die nach und nach eine komplette medizinische Enzyklopädie durchleidet - und ein Mad Scientist taucht schließlich auch noch auf.
      Kann man sich mal ansehen, mit 64 Minuten verliert man nicht allzuviel Zeit.

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      • "Junge Prominente" vor einem falschen Körperbild retten zu wollen, ist goldig, aber irgendwie auch schräg. Jedes Industrieprodukt hat ein Verfallsdatum. Alles weitere unter dem Stichwort -> Kulturindustrie

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        • 7

          "Fundstück eines Zeitreisenden, der '81 in die Bay Area geschickt wurde" dachte ich beim ersten Sehen. Und wirklich: Mit der Renaturalisierung der Emeryville Mudflats in den neunziger Jahren sind die Treibgutartefakte (die man übrigens auch in "Harold und Maude" bewundern kann) für immer verschwunden.

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          • 7

            Einer der frühesten Filme von Brian De Palma und recht interessante Dokumentation über die Kunst der 60er Jahre.

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            • 8

              Sehr nettes kleines Spoken Words + Musik-Video von Gus Van Sant zur letzten Platte von Allen Ginsberg. Wie der Beitrag beim Sundance Festival abgeschnitten hat, weiß ich nicht. Bei youtube komplett zu finden.

              Personnel: Allen Ginsberg (vocals); Paul McCartney (guitar, Hammond organ, drums, maracas); Marc Ribot, David Mansfield (guitar); Philip Glass (keyboards); Lenny Kaye (bass).

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              • 8

                Habe diese Serie Anfang der 80er noch als "Soap oder trautes Heim" im öffentlich-rechtlichen TV gesehen. Woher der Titel "Die Ausgeflippten" kommt, weiß ich nicht, vermutlich fühlte sich später ein Privatsender zur Verschlimmbesserung veranlasst.
                Recht bösartige Seifenopern-Parodie über die Familien zweier Schwestern, die sich durch einen wenig subtilen Humor und eine unglaubliche Dichte an chaotischen Ereignissen auszeichnete. Weshalb jede einzelne Episode mit einer Zusammenfassung der letzten haarsträubendsten Ent- bzw. Verwicklungen eingeleitet wurde, gefolgt von: "Sind Sie jetzt verwirrt? Nach dieser Folge werden Sie es nicht mehr sein".

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                • 8 .5

                  Zugfahren mit Zombies, Teil 2

                  In direkter Nachbarschaft zu "White Zombie" fand sich zufälligerweise "Die Nacht der lebenden Toten" (http://www.archive.org/details/night_of_the_living_dead).
                  Klar, dass der Film auf der nächsten Fahrt dabei war.
                  Die bisherigen Kommentare machen eigene Inhaltsangaben und Lobhudeleien überflüssig, daher bringe ich gleich mein Lieblingszitat (Abteilung "famous last words"): "Are you sure we're doing the right thing, Tom?" ... "Well, the television said that's the right thing to do!"

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                  • 6

                    The Performance Group presents: DIONYSUS IN '69: Eine Theaterperformance auf Basis der "Bacchen" des Euripides, inszeniert durch den seit 1967 an der NY University "Performance Studies" lehrenden Richard Schechner, der Theater ebenso sehr als langfristigen Prozess der Interaktion von Schauspielern untereinander wie als Auseinandersetzung zwischen Stoff, Schauspielern und Publikum sah. Der das amerikanische Theater der Zeit als starr und belanglos empfand und daher versuchte, die Performance als rituelle Erfahrung (wie er sie in der Theatrerpraxis der griechischen Antike vermutete) wiederzubeleben.
                    Flapsig ausgedrückt: Hippie-Theater mit Tendenz zur Orgie. Brian De Palma unterstreicht in der filmischen Dokumentation den Konfrontations- und Synchronizitätsaspekt des Schechnerschen Theaters, indem er durchgängig mit Splitscreen arbeitet und teils verschiedene Phasen von Probe und Aufführung, teils verschiedene Perspektiven aufs selbe Geschehen kombiniert.
                    Fazit: Recht interessant als Zeitdokument und frühes Zeugnis für Stilmittel, die De Palma weiterhin kultiviert hat; gewisse Parallelen zur Nouvelle Vague - ich erinnere nur an die Theater-Episoden bei Jacques Rivette, insbesondere in "Out 1".

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                    • 8

                      Warnung: Die 8 Punkte sind eine rein retrospektive Bewertung.
                      Ich weiß, dass man das Zeug heutzutage praktisch nicht mehr anschauen kann. Aber für die Wende zwischen 70er und 80er Jahren war "Kottan ermittelt" ein Meilenstein, den in seinen besten Momenten mit "Monty Python's Flying Circus" zu vergleichen ich mich nicht scheuen würde :)

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                      • 7 .5

                        Zugfahren mit Zombies, Teil 1

                        Eigentlich sehe ich nicht gern Filme auf dem Notebook. Mit Beginn der dunklen Jahreszeit habe ich aber doch begonnen, während der Bahnfahrt zur Arbeit nicht mehr die Nebelschwaden durchs Fenster und die bleichen Gestalten in den anderen Abteilen zu betrachten, sondern mir lieber ein paar alte, schwarzweiße Zombiestreifen anzusehen.

                        Für den Start gab es "White Zombie" von 1932, den ältesten Zombiefilm, der gerade greifbar war (verfügbar übrigens auf http://www.archive.org/details/WhiteZombie, wenn auch mit recht schlechtem Ton). Wie bereits festgestellt wurde, ist die Story etwas dünne. Dafür nimmt der Film aber umso mehr ein durch das charmant stummfilmhafte Agieren seiner Darsteller und die stimmungsvolle Fotografie. Beeindruckend fand ich filmisch und musikalisch die Zuckermühlen-Sequenz ab Minute 13, in der gezeigt wird, wie der schurkische Legrange (Bela Lugosi) die Zombies als willenlose Arbeitssklaven einsetzt.

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                        • 6

                          Ich fands lustig, wie der Panzer ins Wasser gefallen ist.

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                          • 2

                            Der Vorspann mit der animierten Landkarte ist noch nett anzuschauen. Allerdings ist er vor dem Mittelalter-Hintergrund dieser Serie völlig beliebig, während er z.B. für ein Steampunk-Szenario genial gepaßt hätte. Schon das weckt den Verdacht, dass bei Game Of Thrones gnadenlos auf die Anhäufung leerer Schauwerte gesetzt wird. Ein Eindruck, der sich leider fortsetzt.

                            Die größeren Handlungsbögen bestehen hauptsächlich aus banalen Ritterroman-Fertigteilen und abgedroschenen Variationen des Themas „bei Hof, bei Höll“. Das kennt man seit 2000 Jahren aus der Literatur und seit 90 Jahren aus dem Kino. Bei Game Of Thrones wird alles ohne größere Umstände ironie- und inspirationslos aneinandergeklatscht, denn um das Publikum bei der Stange zu halten^^ wird das Ganze ohnehin noch großzügig garniert mit reißerischen Sex- und Gewalt-Darstellungen nach dem Motto "Haben wir noch irgendetwas Abartiges vergessen oder sind wir schon komplett?". Man merkt die Absicht und ist verstimmt.

                            Die allgemeine dramaturgische Schlampigkeit und gewollte Primitivität des Geschehens wird noch gekrönt durch die Dialoge: Eine einzigartig unschöne Mischung aus gespreizter, altertümelnder Heldenrhetorik und dümmlichen Latrinenparolen. Entweder fehlt den Drehbuchschreibern jedes Stilempfinden oder es war ihnen einfach zu viel Arbeit, für ihre Zoten auch einen zum Rest passenden sprachlichen Ausdruck zu finden, wo es ohnehin nur auf größtmöglichen Krawall ankommt.

                            Alles in allem ein teuer ausgestattetes herzloses Spektakel, das pausenlos an die niedersten Instinkte des Publikums appelliert. Ich empfehle, bei Gelegenheit einen vergleichenden Blick auf Sons Of Anarchy zu werfen. Diese Serie ist gewiss nicht ärmer an drastischen Darstellungen aller Art. Aber diese sind eine Form des Ausdrucks und nicht nur dazu da, die Zuschauer für dumm zu verkaufen.

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                            • Wo ist hier eigentlich "Inception"?

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                              • Bin ein großer Freund von Fantasy und verfüge über eine Geduld, die durchaus belastbar ist. Aber das war Bullshit. Eigentlich habe ich Pay-TV um von genau solchem Zeug verschont zu werden.

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                                • Ha, vorgemerkt.
                                  Und danke übrigens für einen TV-Tipp, der sich mal nicht auf Prosiebensat1rtlzwoundsoweiter bezieht :)

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                                  • 7

                                    "Dark City": ein Geheimtipp, der vor allem unter Keanu-Reeves-Hassern als der bessere "Matrix" gilt. Ich würde dagegen sagen, dieser Film kam einfach zehn Jahre zu spät. Zwischen Blade Runner ('82) und RoboCop ('87) wäre er als eine weitere gelungene und eindringliche Studie zum Thema, "was macht den Menschen zum Menschen" durchgegangen, erzählt in 80er-Jahre-typischen langsamen, düsteren Comicbildern.

                                    Für das Ende der Neunziger hingegen ist die Geschichte zu einfältig ausgesponnen und zu zäh und verkopft inszeniert. Da war selbst ein Routine-Produkt wie "13th Floor" mit seiner zusätzlichen Realitätsebene ein bisschen weiter und dennoch packender (vom Ausnahmewerk "Welt am Draht" ganz zu schweigen).
                                    Fazit: Sehenswert bestimmt, aber kein Meilenstein.

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                                    • 8 .5

                                      Ein Spitzenfilm, warum wußte ich noch nichts davon?
                                      Wärmstens empfohlen für Freunde von z.B. Repoman oder Bill und Ted.

                                      Ich geh dann mal die Cassette abgeben...

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                                      • Nach eigener Aussage "one of the most sought-after and innovative film composers in the world" (graemerevell.com). Die Filmographie ist mengenmäßig durchaus beeindruckend; was die Innovation angeht, bin ich mir unschlüssig, ob es ungerecht ist, von einem der "SPK"-Gründer mehr zu erwarten. Fakt ist aber, dass mir kein Soundtrack so im Gedächtnis blieb, wie z.B. das, was die Industrial-Kollegen von "COIL" zu Derek Jarmans Filmen beigesteuert haben.

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                                        • Es gibt zwei, drei Filme mit Christian Bale in der Hauptrolle, die ich mir immer wieder ansehen kann. Aber ich fürchte, diese Zeiten sind vorbei. Spätestens seit "The Fighter", der Bale gelehrt hat, dass Rumhampeln und Fratzenschneiden mehr Erfolg bringt als 'echte Schauspielerei'. Schade.

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                                          • 7 .5

                                            "Wahre Geschichten" gehören gewiss nicht zu meinen bevorzugten Filmstoffen, denn ich finde nicht, dass das Leben die besten Geschichten schreibt. Die besten Geschichten schreibt ein(e) gute(r) Autor(in). Wahre Geschichten dagegen verführen Drehbuchschreiber und Regisseure zu Schlampigkeit und Einfallslosigkeit.

                                            Russel versucht dieser Falle mit einem nicht unpfiffigen Ansatz zu entgehen, indem er dokumentarische Fiktion mit fiktiver Dokumentation mischt; indem er im Kino die Optik des Schrottfernsehens präsentiert, die wiederum gebrochen wird durch gefakte Fernsehaufnahmen, die dann schon wieder eher nach Kino aussehen.

                                            Ist das nun ein Sportler- oder ein Mediendrama? Ist das Fernsehen der jüngere Bruder des Kinos, der den Titel gewinnen wird, an dem der ältere Bruder gescheitert ist? Bleibt "Micky" einmal mehr unbeachtet, weil "Dicky" den Oscar einsackt?

                                            Was auch immer: Siebeneinhalb Punkte für Mark Wahlberg, der den Film spielt, wie er im Film spielt. Als Fighter, der einstecken kann und nicht aufgibt, der weder vor dem Regisseur noch vor Schauspielerkollegen zurückweicht.

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                                            • 0 .5

                                              Boll-Retrospektive Teil 3 (und Ende): Nach einem normalen schlechten Film (Alone in the Dark) und einem ganz brauchbaren (Dungeon Siege) nun ein Anti-Meisterwerk, das den Ruf seines Schöpfers in jedem Aspekt rechtfertigt und mich schon fast ins Grübeln bringt, ob dafür 0,5 Punkte oder 9,5 Punkte angemessen sind.
                                              Ich zitiere mal Colonel Kurtz: "Ich habe das Grauen gesehen, das Grauen, das auch Sie gesehen haben. Es ist unmöglich mit Worten zu beschreiben, was notwendig wäre für jene, die nicht wissen, was das Grauen bedeutet."

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                                              • 5 .5

                                                Mein erster bewußt gesehener Boll-Film (bei "Alone in the Dark" war mir noch nicht klar, dass ich es mit dem Werk einer lebenden Legende zu tun hatte) und meiner Meinung nach gar nicht so übel. Ansprechende Optik, die auch nicht mehr nach "Herr der Ringe" aussieht als jeder andere Fantasy-Streifen, der seit der Trilogie gedreht wurde, Schauspielerei ist auch ok. Bei den Dialogen raschelt zwar manchmal gehörig das Papier, dafür gibt's aber auch echte Perlen der Komik (gut gefallen haben mir Sätze wie: "Farmer schickt uns gern allein auf den Markt, damit er sich in der Zeit um seine Felder kümmern kann" oder "Er hat Dich nur benutzt, um sich in unsere Blutlinie einzuschleichen"). Und der Audiokommentar ist tatsächlich erstaunlich.

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                                                • 7 .5

                                                  Völliger Unsinn, den zu sehen einfach Spaß macht.
                                                  Das war wohl das "Cowboys & Aliens" von vor 40 Jahren :)

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                                                  • Der bessere Matt Damon.

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